Generationenwechsel in der Gastronomie - Golfclub Pforzheim

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„Es begab sich aber zu der Zeit ...“
Senioren begannen ihr Jahresabschlussfest in der Kirche
Es war der 1.12.06, ein Dezembertag mit Sonnenschein und frühlingshaften
Temperaturen, als sich ca. 130 Seniorinnen und Senioren
zum Beginn des Jahresabschlussfestes in der evangelischen
Kirche von Ölbronn einfanden. Niemandem war weihnachtlich
zumute, man freute sich einfach auf ein Chorkonzert mit dem Liederkranz
Ölbronn. Dieser Chor hatte im Laufe des Jahres eine ganze
Reihe von Konzerten zu Ehren des berühmten Sängers Gottlob Frick
gegeben, der in Ölbronn gelebt und diesen Chor gegründet hatte!
Er wäre dieses Jahr 100 Jahre alt geworden. In Ölbronn gibt es sogar
ein „Gottlob-Frick-Museeum“, das von Reinhold Bauerle geleitet
wird.
Der Innenraum der alten, aus dem Jahre 1610 stammenden Kirche
ist schlicht und fast ohne Schmuck, bis auf einige bunte Holzarbeiten
wie einer auffälligen Kanzel am Ende des Kirchenschiffes. Besonders
eindrucksvoll in der Schlichtheit des Raumes ist der Ausdruck
der großen alten Christusfigur, von der eine beschützende Wirkung
auf die Gemeinde ausgeht! Mit uns Senioren und nur wenigen Gemeindemitgliedern
war die Kirche voll besetzt. Eigens für uns hatte
sich der Chor bereit erklärt zu singen.
Mit einer kurzen Ansprache eröffnete Capitano Peter Hell den
Abend. Gleichzeitig überbrachte er die Nachricht vom Tod unseres
ältesten Clubmitglieds Walter Zorn. Walter Zorn war tags zuvor im
Alter von 95 Jahren eingeschlafen.
Der sympathische Pfarrer Jürgen Götze begrüßte uns nicht nur als
Zuhörer, sondern auch als Golfer. Er gab zu erkennen, dass er sich
über unser Interesse am Chor und an der Kirche sehr freue! Gleichzeitig
bat er um eine Spende für die Restaurierungskosten der Orgel,
von der die Kirchengemeinde noch Schulden habe.
Doch dann begann der Chor zu singen und brachte mit starken
Stimmen die Senioren zum Schweigen und zur Andacht! Reinhold
Bauerle las in Abschnitten, wechselweise vom Chor musikalisch
umrahmt, die Weihnachtsgeschichte vor. Unterbrochen von alten
bekannten Weihnachtsliedern, die das Publikum mitsingen sollte.
Ergänzt wurde die Geschichte durch melodisch einfühlsame „Winter-Weihnachtslieder“
des Chores, wodurch der Raum ganz plötzlich
mit weihnachtlicher Stimmung erfüllt war!
Die Schlichtheit dieser Feierstunde und der Wohlklang der
Chorstimmen in der Einfachheit des Raumes hatten große Wirkung
auf die Herzen und Gemüter der großen Seniorenfamilie! Man war
gerührt, man war innerlich ruhig und zufrieden wie schon lange
nicht mehr!
Diese Stimmung drückte sich
auch in der Spendensumme
aus, die am Schluss für die Orgelschulden
gesammelt wurde.
Die Summe von 1.264,21 Euro
konnten wenige Tage später
Capitano Peter Hell, Gabi
und Werner Wempe-Werner
und Heide Kast Herrn Pfarrer
Götze überreichen!
Alle vier genannten Seniorenmitglieder haben im abgelaufenen Jahr
2006 sehr viel praktische und gedankliche Arbeit für uns Senioren
geleistet! Gabi und Werner Wempe-Werner hatten die ungewöhnliche
Idee zur Gestaltung dieses Abends, die so außerordentlichen
Beifall bekam! Heide Kast hatte mit einfallsreichen Dekorationen
immer wieder von sich reden gemacht! Im Clubhaus fand dieser
stimmungsvolle Abend auf eine andere schöne Weise seine Fortsetzung!
Dort angekommen, war die Seniorenfamilie auf 165 Personen gewachsen.
Peter Hell sprach einige Worte zur Begrüßung und kam
dann sehr schnell zu seiner philosophischen Betrachtung, die uns
Senioren alljährlich in ihren Bann zieht!
Nach den Begriffen „Glück“ und „Liebe“ deren umfassende Bedeutung
er uns in den vergangenen Jahren verdeutlichte, wollte er dieses
Jahr das Wort „Danke“ in seiner Vielfältigkeit erklären! Es gelang
ihm – wie gewohnt – hervorragend! Peter gab Denkanstöße wie z.B.
„Beginnen Sie jeden Tag mit einem Dank für den vergangenen. Es
gibt nur wenige Tage in ihrem Leben, an denen Ihnen nicht etwas
Dankenswertes begegnet,“ oder dass bereits ein Lächeln für eine
Aufmerksamkeit als Dank empfunden werden kann! Seine Ausfüh-
rungen begeisterten von Zeile zu Zeile. Besonders der Gedanke,
dass Lebensfreude und Dankbarkeit zusammengehören und damit
eine Lebenskunst sind! Die fünf Buchstaben des Wörtchens „Danke“
werden zwar ständig verwendet, aber leider häufig unbewusst und
viel zu selten, gab unser Capitano zu bedenken.
In der Küche stand unterdessen das große Küchenteam bereit, um
uns ein hervorragendes Menü zu servieren. Es war das letzte Mal,
dass Helga und Eugen Schaßberger das Seniorenabschlussfest
ausrichteten. Denn schon wenige Wochen später übergaben die
Wirtsleute aus Altersgründen den Restaurationsbetrieb an Philipp
Schaßberger und Andreas Klemm.
Das 6-Gang-Menü war von hervorragender Qualität und mit vielen
Extras und Finessen bereitet. Mancher Senior hatte es mit ein wenig
Wehmut genossen, in der Annahme, dass so etwas Gutes nur von
Eugen stammen könne. Umso zuversichtlicher waren die Senioren,
als Eugen in seiner Rede offenbarte, dass das gesamte Menü von seinem
Sohn Philipp kreirt worden war! Die Abschiedsrede von Eugen
Schaßberger stimmte etwas traurig. Eugen hatte sich stets bemüht
den Wünschen der Golfer gerecht zu werden und ein „Wir-Gefühl“
zu schaffen, das ihn und seine Frau Helga , wie er sagt, immer wieder
zu neuen Taten motiviert hat! Mit den Schaßbergers wird sicher ein
Stein im Fundament unseres Golfclubs fehlen, bleibt uns nur noch
dankbar zu sein für die Zeit mit ihnen und „Danke“ zu sagen für alles,
was Helga und Eugen Schaßberger für die Senioren getan haben!
Um nochmals mit Peters Worten zu sprechen: „Dankbarkeit ist Ausdruck
von Wertschätzung und Hochachtung!“. Bewahren wir diese
Worte in unserem Innern und freuen uns auf ein spannendes 2007!
Gudrun Westermann
Die Zeitschrift des Golfclub Pforzheim e.V. Ausgabe 1/2007 13