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Die Kategorien in der Richtlinie für Krankenhaushygiene und ...

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B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsbl 2010 · 53:754–756<br />

DOI 10.1007/s00103-010-1106-z<br />

Onl<strong>in</strong>e publiziert: 30. Juni 2010<br />

© Spr<strong>in</strong>ger-Verlag 2010<br />

Im J ahr 1999 s<strong>in</strong> d er stmals Em pfehlungen<br />

<strong>der</strong> Kommission <strong>für</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong><br />

un d Infektionsprävention erschienen,<br />

<strong>der</strong>en e<strong>in</strong>zelne Empfehlungen<br />

mit e<strong>in</strong> er Evidenzkategorie (I b is IV )<br />

belegt waren [1].<br />

Bis dah<strong>in</strong> wurden zur Verdeutlichung<br />

<strong>und</strong> Differenzierung des Em pfehlungsgrades<br />

(<strong>der</strong> V erb<strong>in</strong>dlichkeit o <strong>der</strong> Notwendigkeit<br />

von e<strong>in</strong>zelnen Empfehlungen)<br />

modale Hilfsverben w ie „ soll“, „ sollte“<br />

o<strong>der</strong> „muss“ verwendet. Um Anwen<strong>der</strong>n<br />

<strong>in</strong> Kl<strong>in</strong>ik <strong>und</strong> Praxis die wissenschaftliche<br />

Gr<strong>und</strong>lage von Empfehlungen zu verdeutlichen<br />

<strong>und</strong> zudem Entscheidungsspielräume<br />

aufzuzeigen, entschied sich die Kom-<br />

Empfehlung<br />

<strong>Die</strong> <strong>Kategorien</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Richtl<strong>in</strong>ie<br />

<strong>für</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong><br />

<strong>und</strong> Infektionsprävention<br />

– Aktualisierung <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>itionen<br />

Mitteilung <strong>der</strong> Kommission<br />

<strong>für</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong> <strong>und</strong><br />

Infektionsprävention<br />

mission <strong>für</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong> <strong>und</strong> Infektionsprävention,<br />

Evidenzgrade <strong>für</strong> die<br />

e<strong>in</strong>zelnen Empfehlungen, basierend auf<br />

wissenschaftlichen Studien o<strong>der</strong> theoretischer<br />

Begründung, anzugeben.<br />

<strong>Die</strong> Kriterien wurden <strong>in</strong> Anlehnung an<br />

die von den Centers for Disease Control<br />

and Prevention (CDC, Atlanta) verwendeten<br />

Kriterien entwickelt <strong>und</strong> vom Robert<br />

Koch-Institut veröffentlicht. In Ergänzung<br />

zu den d amals von den CD C<br />

verwendeten <strong>Kategorien</strong> wurde e<strong>in</strong>e Kategorie<br />

IV e<strong>in</strong>geführt, um solche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

zu k ennzeichnen, die g esetzliche<br />

Bestimmungen zur Gr<strong>und</strong>lage haben<br />

(. Tab. 1).<br />

Tab. 1 <strong>Kategorien</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Richtl<strong>in</strong>ie <strong>für</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong> <strong>und</strong> Infektionsprävention<br />

(1999)<br />

Kategorie IA: Nachdrückliche Empfehlung <strong>für</strong> alle Krankenhäuser<br />

<strong>Die</strong> Empfehlungen basieren auf gut konzipierten experimentellen o<strong>der</strong> epidemiologischen Studien.<br />

Kategorie IB: Nachdrückliche Empfehlung <strong>für</strong> alle Krankenhäuser<br />

<strong>Die</strong> Empfehlungen werden von Experten <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>es Konsens-Beschlusses <strong>der</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong>-Kommission<br />

am Robert Koch-Institut als effektiv angesehen <strong>und</strong> basieren auf gut<br />

begründeten H<strong>in</strong>weisen <strong>für</strong> <strong>der</strong>en Wirksamkeit. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung <strong>der</strong> entsprechenden Empfehlung <strong>in</strong><br />

die Kategorie IB kann auch dann erfolgen, wenn wissenschaftliche Studien möglicherweise hierzu<br />

nicht durchgeführt wurden.<br />

Kategorie II: Empfehlungen zur E<strong>in</strong>führung/Umsetzung <strong>in</strong> vielen Kl<strong>in</strong>iken<br />

<strong>Die</strong> Empfehlungen basieren teils auf h<strong>in</strong>weisenden kl<strong>in</strong>ischen o<strong>der</strong> epidemiologischen Studien,<br />

teils auf nachvollziehbaren theoretischen Begründungen o<strong>der</strong> Studien, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen, aber nicht<br />

allen Kl<strong>in</strong>iken anzuwenden s<strong>in</strong>d.<br />

Kategorie III: ke<strong>in</strong>e Empfehlung o<strong>der</strong> ungelöste Fragen<br />

Maßnahmen, über <strong>der</strong>en Wirksamkeit nur unzureichende H<strong>in</strong>weise vorliegen o<strong>der</strong> bislang ke<strong>in</strong><br />

Konsens besteht.<br />

Kategorie IV: Rechtliche Vorgaben<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen, Maßnahmen <strong>und</strong> Verfahrensweisen <strong>in</strong> Krankenhäusern <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en mediz<strong>in</strong>ischen<br />

E<strong>in</strong>richtungen, die aufgr<strong>und</strong> gesetzlicher Bestimmungen, durch autonomes Recht o<strong>der</strong><br />

Verwaltungsvorschriften zu beachten s<strong>in</strong>d.<br />

754 | B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsblatt - Ges<strong>und</strong>heitsforschung - Ges<strong>und</strong>heitsschutz 7 · 2010<br />

E<strong>in</strong>hergehend mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>gruppierung<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Evidenzkategorie wurde, wann immer<br />

möglich, die zu dies er E<strong>in</strong>gruppierung<br />

führende Literatur zitiert, um dem<br />

Anwen<strong>der</strong> die Möglichkeit zu geben, die<br />

Übertragbarkeit <strong>der</strong> S tudienergebnisse<br />

auf die eigenen Patienten zu überprüfen.<br />

Von 1999 bis 2007 s<strong>in</strong>d 13 verschiedene<br />

Empfehlungen, <strong>in</strong> denen die Evidenzkategorien<br />

verwendet wurden, veröffentlicht<br />

worden [2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 1<br />

4, 15].<br />

Für 8 39 E<strong>in</strong>zelempfehlungen wur -<br />

de dabei e<strong>in</strong>e Kategorie vergeben, wobei<br />

zirka 70% <strong>der</strong> Empfehlungen <strong>der</strong> Evidenzkategorie<br />

IB entsprachen. <strong>Die</strong> an<strong>der</strong>en<br />

<strong>Kategorien</strong> wurden mit jeweils zirka<br />

10% nahezu gleich häufig vergeben. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

gibt es große Unterschiede zwischen<br />

e<strong>in</strong>zelnen Bereichen. Während <strong>in</strong><br />

kl<strong>in</strong>ischen Bereichen, zum Beispiel <strong>für</strong> die<br />

Empfehlungen zur Prävention nosokomialer<br />

Pneumonien, e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Empfehlungen<br />

<strong>der</strong> höchsten wissenschaftlichen<br />

Evidenzkategorie IA entsprachen, wurde<br />

diese Kategorie <strong>für</strong> die Empfehlungen<br />

zur Aufbereitung von Mediz<strong>in</strong>produkten<br />

nicht e<strong>in</strong>mal vergeben. <strong>Die</strong>s spiegelt jedoch<br />

auch die Realität <strong>und</strong> Ethik <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>isch-wissenschaftlichen<br />

Forschung<br />

wie<strong>der</strong>. Während b estimmte B ehandlungsmethoden<br />

d urchaus im R ahmen<br />

kl<strong>in</strong>ischer S tudien v erglichen w erden<br />

können, verbietet es die Ethik, wissentlich<br />

suboptimal aufbereitete Mediz<strong>in</strong>produkte<br />

am Menschen zu verwenden, sodass hier<br />

nicht kl<strong>in</strong>ische Studien, son<strong>der</strong>n Überle-


gungen zur besten technischen Praxis im<br />

Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> stehen.<br />

<strong>Die</strong> Evidenz-Kategorisierung hat sich<br />

<strong>in</strong> den zurückliegenden Jahren bewährt.<br />

Sie stellen <strong>in</strong> <strong>der</strong> täglichen Praxis <strong>der</strong> Hygiene<br />

e<strong>in</strong>e starke Argumentationshilfe bei<br />

<strong>der</strong> Entscheidung <strong>für</strong> o<strong>der</strong> gegen die E<strong>in</strong>führung<br />

b estimmter P räventionsmaßnahmen<br />

dar.<br />

Dennoch zeigte die A use<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

mit den D ef<strong>in</strong>itionen <strong>der</strong> K ategorien,<br />

d ass b estimmte F ormulierungen<br />

nicht m ehr <strong>der</strong> A rbeitsmethodik <strong>der</strong><br />

Kommission f ür K rankenhaushygiene<br />

<strong>und</strong> Infektionsprävention bei <strong>der</strong> Erstellung<br />

<strong>der</strong> Empfehlungen entsprechen <strong>und</strong><br />

fortentwickelt werden sollten. Hatte man<br />

sich 1999 noch entschlossen, den Gültigkeitsbereich<br />

<strong>für</strong> e<strong>in</strong>zelne Empfehlungen <strong>in</strong><br />

das System <strong>der</strong> <strong>Kategorien</strong> zu <strong>in</strong>tegrieren<br />

(„<strong>für</strong> alle Krankenhäuser“ <strong>in</strong> Kategorie IA<br />

<strong>und</strong> IB; „E<strong>in</strong>führung/Umsetzung <strong>in</strong> vielen<br />

Kl<strong>in</strong>iken“ <strong>in</strong> Kategorie II), so zeigt sich<br />

<strong>in</strong>zwischen, dass diese E<strong>in</strong>schränkungen<br />

nicht dem Inhalt <strong>der</strong> Empfehlungen entsprechen.<br />

Zudem zeigte sich, dass gerade<br />

die Vergabe <strong>der</strong> Kategorie III zu Missverständnissen<br />

führte. So war nicht immer<br />

klar, ob von <strong>der</strong> D urchführung e<strong>in</strong>er<br />

Maßnahme mit Kategorie III abgeraten<br />

wurde o<strong>der</strong> ob die Evidenz nicht ausreichte,<br />

zur Effizienz <strong>der</strong> Maßnahme Stellung<br />

zu nehmen.<br />

<strong>Die</strong>s hat die K ommission <strong>für</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong><br />

<strong>und</strong> Infektionsprävention<br />

zum Anlass genommen, die Evidenzkategorien<br />

zu überarbeiten <strong>und</strong> zu konkretisieren,<br />

wo Bedarf bestand.<br />

Hierbei wurden die folgenden Bed<strong>in</strong>gungen<br />

zugr<strong>und</strong>e gelegt:<br />

F Um die Kont<strong>in</strong>uität <strong>der</strong> Richtl<strong>in</strong>ie zu<br />

wahren, sollte die vorhandene Kategorisierung<br />

überarbeitet <strong>und</strong> so weit<br />

als möglich beibehalten werden.<br />

F <strong>Die</strong> örtlichen E<strong>in</strong>schränkungen „alle<br />

Krankenhäuser, viele Kl<strong>in</strong>iken“ sollen<br />

als Kriterium <strong>für</strong> die Kategorisierung<br />

ersatzlos entfallen.<br />

F <strong>Die</strong> Abstufung <strong>der</strong> <strong>Kategorien</strong> erfolgt<br />

weiterh<strong>in</strong> nach Verb<strong>in</strong>dlichkeit/<br />

Nachdrücklichkeit <strong>der</strong> Empfehlung<br />

(Empfehlungsgrad), wobei die wissenschaftliche<br />

Evidenz zur entsprechenden<br />

E<strong>in</strong>gruppierung führt.<br />

Tab. 2 <strong>Kategorien</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Richtl<strong>in</strong>ie <strong>für</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong> <strong>und</strong> Infektionsprävention<br />

(2010)<br />

Kategorie IA:<br />

<strong>Die</strong>se Empfehlung basiert auf gut konzipierten systematischen Reviews o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen hochwertigen<br />

randomisierten kontrollierten Studien.<br />

Kategorie IB:<br />

<strong>Die</strong>se Empfehlung basiert auf kl<strong>in</strong>ischen o<strong>der</strong> hochwertigen epidemiologischen Studien <strong>und</strong><br />

strengen, plausiblen <strong>und</strong> nachvollziehbaren theoretischen Ableitungen.<br />

Kategorie II:<br />

<strong>Die</strong>se Empfehlung basiert auf h<strong>in</strong>weisenden Studien/Untersuchungen <strong>und</strong> strengen, plausiblen<br />

<strong>und</strong> nachvollziehbaren theoretischen Ableitungen.<br />

Kategorie III:<br />

Maßnahmen, über <strong>der</strong>en Wirksamkeit nur unzureichende o<strong>der</strong> wi<strong>der</strong>sprüchliche H<strong>in</strong>weise<br />

vorliegen, deshalb ist e<strong>in</strong>e Empfehlung nicht möglich.<br />

Kategorie IV:<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen, Maßnahmen <strong>und</strong> Verfahrensweisen, die durch allgeme<strong>in</strong> geltende Rechtsvorschriften<br />

zu beachten s<strong>in</strong>d.<br />

Basierend auf diesen Vorgaben, wurden<br />

die <strong>in</strong> . Tab. 2 dargestellten neuen Def<strong>in</strong>itionen<br />

<strong>für</strong> die <strong>Kategorien</strong> erarbeitet.<br />

Je höher die w issenschaftliche Beweiskraft<br />

<strong>der</strong> vorhandenen Studien ist, desto<br />

nachdrücklicher wird die Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Maßnahme empfohlen, d a es sic h<br />

um den <strong>der</strong>zeitigen Stand wissenschaftlicher<br />

Kenntnis <strong>und</strong> Erfahrung handelt.<br />

Mit den römischen Ziffern <strong>der</strong> Kategorie<br />

wird dem Grad <strong>der</strong> Empfehlung Ausdruck<br />

verliehen. Mit dem B uchstaben,<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kategorie folgt, wird das Niveau<br />

<strong>der</strong> wissenschaftlichen Evidenz beschrieben.<br />

<strong>Die</strong> herangezogenen Studien sollen<br />

dabei im H<strong>in</strong>blick auf den <strong>in</strong>fektionspräventiven<br />

Wert jeweils den Endpunkt Infektion<br />

o<strong>der</strong> Tod des P atienten haben.<br />

Das Evidenzniveau A kennzeichnet Maßnahmen,<br />

<strong>der</strong>en Wirksamkeit <strong>in</strong> systematischen<br />

Reviews gut konzipierter Studien<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen hochwertigen randomisierten<br />

kl<strong>in</strong>ischen Studien nachgewiesen<br />

wurde, wä hrend f ür Maßnahmen,<br />

<strong>der</strong>en Wirksamkeit <strong>in</strong> weniger hochwertigen/aussagekräftigen<br />

kl<strong>in</strong>ischen Studien<br />

o<strong>der</strong> aber guten epidemiologischen Studien<br />

(zum B eispiel hochwertige Kohortenstudien)<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en systematischen<br />

Reviews gezeigt wurden, das Evidenzniveau<br />

B erhalten.<br />

<strong>Die</strong> Kommission hat sich entschieden,<br />

sowohl bei Vorliegen systematischer Reviews<br />

gut konzipierter Studien o<strong>der</strong> randomisierter<br />

kl<strong>in</strong>ischer Studien als auch<br />

bei gleichzeitigem Vorliegen kl<strong>in</strong>ischer<br />

o<strong>der</strong> ep idemiologischer S tudien <strong>und</strong><br />

strenger, das heißt plausibler <strong>und</strong> nachvollziehbarer<br />

t heoretischer Ableitung,<br />

den höchsten Empfehlungsgrad I zu vergeben.<br />

<strong>Die</strong> umfassendste Än<strong>der</strong>ung ergibt sich<br />

<strong>für</strong> die Kategorie II, die bisher im Wesentlichen<br />

über e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schränkung des Gültigkeitsbereiches<br />

def<strong>in</strong>iert war, die jetzt<br />

entfällt. E<strong>in</strong>schränkungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zielpopulation<br />

<strong>der</strong> Empfehlung werden künftig<br />

im Text deutlich gemacht.<br />

Liegen n ur h<strong>in</strong> weisende U ntersuchungen<br />

o<strong>der</strong> Studien vor, so s<strong>in</strong>d auch<br />

hier strenge (plausible <strong>und</strong> nachvollziehbare)<br />

theoretische Ableitungen erfor<strong>der</strong>lich,<br />

um e<strong>in</strong> e Maßnahme zu em pfehlen<br />

<strong>und</strong> dies mit Kategorie II zu bewerten.<br />

<strong>Die</strong> plausiblen <strong>und</strong> nachvollziehbaren<br />

Ableitungen können auf <strong>der</strong> B asis von<br />

theoretischen Überlegungen o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong><br />

Basis von Analogieschlüssen beziehungsweise<br />

Ableitungen aus exp erimenteller<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung (zum Beispiel Laborexperimente<br />

o<strong>der</strong> Tierversuche) resultieren.<br />

<strong>Die</strong> Literatur, die zur Vergabe <strong>der</strong> <strong>Kategorien</strong><br />

führt, wird immer als entsprechende<br />

Referenz angefügt.<br />

Der Text <strong>der</strong> Kategorie III wurde umformuliert,<br />

um zu v erdeutlichen, d ass<br />

hier e<strong>in</strong>e Empfehlung nicht möglich ist,<br />

we<strong>der</strong> f ür n och g egen die U msetzung<br />

<strong>der</strong> Maßnahme. Es handelt sich jedoch<br />

oft um k ontrovers diskutierte Maßnahmen,<br />

<strong>für</strong> die nicht selten e<strong>in</strong>e Reihe von<br />

Studien mit wi<strong>der</strong>sprüchlichen Ergebnissen<br />

vorliegt. Daher wird e<strong>in</strong>e Stellungnahme<br />

hierzu <strong>in</strong> den Empfehlungen <strong>für</strong> erfor<strong>der</strong>lich<br />

gehalten. Anhand <strong>der</strong> zitierten Literatur<br />

kann entschieden werden, ob die<br />

Maßnahme vor Ort s<strong>in</strong>nvoll ist.<br />

B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsblatt - Ges<strong>und</strong>heitsforschung - Ges<strong>und</strong>heitsschutz 7 · 2010 |<br />

755


Wie bisher kann von den Vorgaben <strong>der</strong><br />

Richtl<strong>in</strong>ie gr<strong>und</strong>sätzlich dann abgewichen<br />

werden, wenn nach Prüfung alternativer<br />

Maßnahmen diese nicht zu e<strong>in</strong>em niedrigeren<br />

Schutzniveau <strong>für</strong> Patient <strong>und</strong> mediz<strong>in</strong>ischem<br />

Personal führen. <strong>Die</strong> entsprechenden<br />

Maßnahmen müssen im Fall <strong>der</strong><br />

Abweichung von <strong>der</strong> R ichtl<strong>in</strong>ie fachlich<br />

begründet werden.<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />

Mart<strong>in</strong> Exner, Petra Gastmeier, He<strong>in</strong>z-<br />

Michael Just, Axel Kramer, Joachim Martius,<br />

Mart<strong>in</strong> Mielke, Alfred Nassauer, Roland<br />

Schulze-Röbbecke, Constanze Wendt<br />

(Leitung <strong>der</strong> Arbeitsgruppe)<br />

Literatur<br />

1. Exner M, Kistemann T, Unger G et al (1999) Zukünftige<br />

Präventions- <strong>und</strong> Kontrollstrategien <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong>. B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsblatt<br />

42:798–801<br />

2. Kommission <strong>für</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong> <strong>und</strong> Infektionsprävention<br />

(2002) Anfor<strong>der</strong>ungen an die Hygiene<br />

bei <strong>der</strong> Aufbereitung flexibler Endoskope<br />

<strong>und</strong> endoskopischen Zusatz<strong>in</strong>strumentariums.<br />

B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsblatt 45:395–411<br />

3. Kommission <strong>für</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong> <strong>und</strong> Infektionsprävention<br />

(2001) Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

Hygiene bei <strong>der</strong> Aufbereitung von Mediz<strong>in</strong>produkten.<br />

B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsblatt 44:1115–1126<br />

4. Kommission <strong>für</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong> <strong>und</strong> Infektionsprävention<br />

(2004) Anfor<strong>der</strong>ungen an die Hygiene<br />

bei <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung <strong>und</strong> Des<strong>in</strong>fektion von<br />

Flächen. B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsblatt 47:51–61<br />

5. Kommission <strong>für</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong> <strong>und</strong> Infektionsprävention<br />

(2002) Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Hygiene<br />

an die baulich-funktionelle Gestaltung<br />

<strong>und</strong> apparative Ausstattung von Endoskopiee<strong>in</strong>heiten.<br />

B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsblatt 45:412–414<br />

6. Kommission <strong>für</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong> <strong>und</strong> Infektionsprävention<br />

(2000) Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Hygiene<br />

bei Operationen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en <strong>in</strong>vasiven E<strong>in</strong>griffen.<br />

B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsblatt 43:644–648<br />

7. Kommission <strong>für</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong> <strong>und</strong> Infektionsprävention<br />

(2007) Empfehlung zur Prävention<br />

nosokomialer Infektionen bei neonatologischen<br />

Intensivpflegepatienten<br />

mit e<strong>in</strong>em Geburtsgewicht unter 1500 g.<br />

B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsblatt 50:1265–1303<br />

8. Kommission <strong>für</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong> <strong>und</strong> Infektionsprävention<br />

(2000) Empfehlungen zur Händehygiene.<br />

B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsblatt 43:230–233<br />

9. Kommission <strong>für</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong> <strong>und</strong> Infektionsprävention<br />

(2000) Empfehlungen zur Prävention<br />

<strong>der</strong> nosokomialen Pneumonie. B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsblatt<br />

43:302–309<br />

10. Kommission <strong>für</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong> <strong>und</strong> Infektionsprävention<br />

(2007) Empfehlungen zur Prävention<br />

postoperativer Infektionen im Operationsgebiet.<br />

B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsblatt 50:377–393<br />

11. Kommission <strong>für</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong> <strong>und</strong> Infektionsprävention<br />

(1999) Empfehlungen zur Prävention<br />

<strong>und</strong> Kontrolle Katheter-assoziierter Harnwegs<strong>in</strong>fektionen.<br />

B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsblatt 42:806–<br />

809<br />

Empfehlung<br />

12. Kommission <strong>für</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong> <strong>und</strong> Infektionsprävention<br />

(1999) Empfehlungen zur Prävention<br />

<strong>und</strong> Kontrolle von Methicill<strong>in</strong>-resistenten<br />

Staphylococcusaureus-Stämmen (MRSA) <strong>in</strong> Krankenhäusern<br />

<strong>und</strong> an<strong>der</strong>en mediz<strong>in</strong>ischen E<strong>in</strong>richtungen.<br />

B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsblatt 42:954–958<br />

13. Kommission <strong>für</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong> <strong>und</strong> Infektionsprävention<br />

(2006) Infektionsprävention <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Zahnheilk<strong>und</strong>e – Anfor<strong>der</strong>ungen an die Hygiene.<br />

B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsblatt 49:375–394<br />

14. Kommission <strong>für</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong> <strong>und</strong> Infektionsprävention<br />

(2005) Infektionsprävention <strong>in</strong><br />

Heimen. B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsblatt 48:1061–1080<br />

15. Kommission <strong>für</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong> <strong>und</strong> Infektionsprävention<br />

(2002) Prävention Gefäßkatheterassoziierter<br />

Infektionen. B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsblatt<br />

45:907–924<br />

756 | B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsblatt - Ges<strong>und</strong>heitsforschung - Ges<strong>und</strong>heitsschutz 7 · 2010

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