Untitled - Industrieensemble Neuthal
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Mit ihrer kindgemässen und gefühlvollen Sprache vermochte Olga Meyer ihr<br />
"Anneli" zum Liebling von Generationen junger Leser zu machen. Nicht nur in der<br />
Schweiz sondern auch in Deutschland wurde die Erzählung bekannt.<br />
Der Erfolg des Buches mag wohl auch daher gekommen sein, dass in jener Zeit,<br />
am Ende des ersten Weltkriegs, ein starkes Verlangen nach einer heilen,<br />
ländlichen und heimatlichen Welt bestand, wie sie im ersten Anneliband<br />
beschrieben wird.<br />
Auch der zweite Band, "Anneli kämpft um Sonne und Freiheit", welcher 1927<br />
herauskam, erhielt gute Kritiken. "Kulturgeschichtlich äusserst wertvoll", oder "Ein<br />
gesundes, gutes Jugendbuch, das auch Erwachsene mit Gewinn lesen werden",<br />
hiess es in Besprechungen 1 .<br />
Sieben Jahre später folgte der dritte und letzte Band der Anneligeschichte und<br />
diesem wiederum zahlreiche weitere Kinderbücher.<br />
2.2. Das tapfere Anneli<br />
Abb. 1: Umschlag des ersten Bandes der Anneli-Trilogie:<br />
"Anneli. Erlebnisse eines kleinen Landmädchens".<br />
Hans Witzig trifft mit seiner anrührenden Illustration<br />
des glücklichen Landmädchens den Zeitgeist um 1919.<br />
Aus den Erzählungen Olga Meyers über ihre Mutter lässt sich schliessen, dass<br />
Anna Lüssi um 1860 in Turbenthal geboren wurde. Sie war eines von acht<br />
Kindern und lebte in ärmlichen Verhältnissen. Trotzdem wird Annelis Kindheit als<br />
sehr glücklich beschrieben, zuminderst bis ihr Vater Rudolf Lüssi 1868 starb und<br />
sie nach dem sechsten Schuljahr 1873 in die Fabrik eintreten musste. Von<br />
diesem Zeitpunkt an verflog die Unbeschwertheit ihrer Kindheitstage und eine<br />
schwierige Zeit begann für das Mädchen. Mit Hilfe ihrer Grossmutter und nicht<br />
1 zit. in Meyer, Olga, "Olga Meyer erzählt aus ihrem Leben", Rascher Verlag, Zürich und Stuttgart,<br />
1968<br />
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