Weingalerie NEU 3_04
Weingalerie NEU 3_04
Weingalerie NEU 3_04
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www.wirtschaftsverlag.at<br />
3<br />
WEINGALERIE<br />
ÖGZ WEINGALERIE – AUSGABE 3/20<strong>04</strong><br />
GANZ IN ROT-WEISS-GOLD<br />
Weinvielfalt des Burgenlands<br />
BEST OF BURGENLAND<br />
Pannobile, RWB, Winzerkeller Neckenmarkt<br />
GENIESSEN AUF PANNONISCH<br />
Eselböcks Kulinarium
EDITORIAL<br />
VIVAT PANNONIA!<br />
Das Burgenland ist schon<br />
etwas ganz Besonderes.<br />
Geographisch am östlichen Rand unseres<br />
Landes gelegen, topographisch zwischen<br />
tiefer Niederung und sanften Hügeln, die<br />
hier auch Berge oder gar Gebirge genannt<br />
werden, und klimatisch vom pannonischen<br />
Großraum ebenso wie vom Wärmespeicher<br />
Neusiedler See geprägt. Kein<br />
anderes Bundesland ist in so weiten Teilen<br />
auch Weinland. Wir portraitieren die vier<br />
Weinbauregionen und die interessantesten<br />
Weinbaubetriebe derselben. Außerdem<br />
enthält die ÖGZ <strong>Weingalerie</strong> diesmal<br />
opulente Fotoreportagen über die beiden<br />
wichtigsten Winzervereinigungen des Burgenlandes,<br />
die neue Qualitätsstandards<br />
gesetzt haben, aber dennoch ganz unterschiedlich<br />
strukturiert sind: Die Golser<br />
„Pannobiles“ und die gesamt-burgenländischen<br />
„RWB“, die Renommierten Weingüter<br />
Burgenland. Im Mittelburgenland<br />
ist der Winzerkeller Neckenmarkt für den<br />
Aufschwung der Traditionssorte Blaufränkisch<br />
mit verantwortlich. Kommen Sie<br />
zum Abschluss mit auf Walter Eselböcks<br />
kulinarische Reise durch das Land Pannonien.<br />
Viel Vergnügen beim Genießen<br />
Wolfgang Schedelberger, Walter Tucek<br />
Impressum<br />
Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber:<br />
Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH<br />
1051 Wien, Wiedner Hauptstraße 120–124,<br />
Tel. 01/546 64-239<br />
Leitender Redakteur: Walter Tucek<br />
w.tucek@wirtschaftsverlag.at<br />
Anzeigen: Gregory Kucera, g.kucera@wirtschaftsverlag.at<br />
Mitarbeiter Text: Mag. Wolfgang Schedelberger,<br />
Dkfm. Franz Dollinger<br />
Fotos:<br />
Österreich Werbung, Wine&Partners, RWB, Joe Haider,<br />
Herbert Lehmann, Wein Burgenland<br />
Cover-Foto: Österreich Werbung<br />
Layout und Konzeption: csp werbewerkstatt<br />
Druck: Tusch Druck AG<br />
INHALT<br />
10 THE GIRLS & BOYS FROM GOLS<br />
Alle acht Pannobile-Winzer im Portrait<br />
14 BEST OF BURGENLAND<br />
Die Renommierten Weingüter<br />
18 WILLKOMMEN IM<br />
BLAUFRÄNKISCHLAND<br />
Landschaft und Winzer des kernigen<br />
Roten<br />
22 GENIESSEN AUF PANNONISCH<br />
Walter Eselböcks Burgenland-Kulinarium<br />
Geben Sie den großen Rotweinen aus dem<br />
Burgenland eine Chance: Ihr volles Potential<br />
zeigen sie nur, wenn sie sich nicht<br />
„überhitzen“. Auf der wunderbaren Weinmesse<br />
VieVinum, die vieles für den österreichischen<br />
Wein bewegt hat und bestimmt<br />
weiter bewegt, gibt es aufgrund<br />
der Gegebenheiten bei sehr warmem Wetter<br />
auch ebensolche Serviertemperaturen<br />
zu befürchten. Wenn Sie also unsere Rotweine<br />
ernsthafterweise im Bestzustand<br />
verkosten wollen: Besuchen Sie die bur-<br />
WEINGALERIE<br />
2<br />
Buchtipp<br />
Christa Hanten/Walter Kutscher<br />
Wein Burgenland<br />
176 Seiten, 24 x 30 cm,<br />
gebunden mit Schutzumschlag<br />
t 36,–/sFr 61,20<br />
ISBN 3-900323-78-X<br />
„Wein Burgenland“ gibt einen Überblick<br />
über dieses so innovative wie traditionelle<br />
Weinland. Kurzum ein außergewöhnliches<br />
und unverzichtbares Buch<br />
für jeden Wein- und Burgenlandliebhaber.<br />
RED A.M. AM VORMITTAG ROT<br />
genländischenRotweinwinzer am Vormittag.<br />
Im Übrigen<br />
wünsche ich allen<br />
Lesern der ÖGZ <strong>Weingalerie</strong><br />
eine spannende<br />
und genussvolle VieVinum<br />
20<strong>04</strong>.<br />
Ihr<br />
Willi Balanjuk<br />
Wein Burgenland
BURGENLAND – GANZ IN WEISS<br />
TERMINE FÜR<br />
WEINFREUNDE IN GANZ ÖSTERREICH<br />
Einige der besten burgenländischen Winzer sind wieder persönlich in ganz Österreich<br />
unterwegs, um auch den Rest des Landes von ihrer großartigen Weißwein-Vielfalt zu<br />
überzeugen. Die Trockenen aus dem Burgenland zeichnen sich durch Klasse und<br />
jugendliche Eleganz aus und sind perfekte Speisenbegleiter. In den folgenden<br />
Spitzenrestaurants wird das eindrucksvoll bewiesen.<br />
11. 06. <strong>04</strong><br />
Sigwarts Tiroler Weinstuben<br />
Brixlegg, Tirol<br />
12. 06. <strong>04</strong><br />
Landgasthaus Sittinger<br />
Frauenkirchen, Burgenland<br />
17. 06. <strong>04</strong><br />
Gasthaus Zur Dankbarkeit<br />
Podersdorf, Burgenland<br />
18. 06. <strong>04</strong><br />
Landhaus Kellerwand -<br />
Sissy Sonnleithner<br />
Kötschach-Mauthen, Kärnten<br />
19. 06. <strong>04</strong><br />
Mühltalhof<br />
Neufelden, Mühlviertel, OÖ<br />
22. 06. <strong>04</strong><br />
Meinl am Graben<br />
Wien<br />
05. 07. <strong>04</strong><br />
Kim kocht<br />
Wien<br />
06. 07. <strong>04</strong><br />
Gebhartsberg Burgrestaurant<br />
Bregenz, Vorarlberg<br />
06. 07. <strong>04</strong><br />
Palais Coburg<br />
Wien<br />
16. 07. <strong>04</strong><br />
Gasthof Lanzenhof<br />
Going, Tirol<br />
23. 07. <strong>04</strong><br />
Krallerhof<br />
Leogang, Salzburg<br />
03. 09. <strong>04</strong><br />
Der Floh<br />
Langenlebarn, NÖ<br />
06. 09. <strong>04</strong><br />
Steirereck<br />
Wien<br />
17. 09. <strong>04</strong><br />
Inamera<br />
Rust, Burgenland<br />
WEINGALERIE<br />
3<br />
24. 09. <strong>04</strong><br />
Saziani Stub´n<br />
Straden, Oststeiermark<br />
05. 10. <strong>04</strong><br />
Kim kocht<br />
Wien<br />
08. 10. <strong>04</strong><br />
Forsthof<br />
Sierning, Oberösterreich<br />
13. 10. <strong>04</strong><br />
Plainlinde<br />
Salzburg-Bergheim<br />
17. 11. <strong>04</strong><br />
Am Nyikospark<br />
Neusiedl/See, Burgenland<br />
03. 12. <strong>04</strong><br />
Meilerhof<br />
Reith bei Seefeld, Tirol<br />
www.ganzinweiss.com
Das jüngste und östlichste Bundesland<br />
Österreichs, das zwar reich an Burgen ist,<br />
allerdings nicht auffällig reicher als andere<br />
Landesteile, hat seinen Namen von vier<br />
Städten, die außerhalb desselben liegen:<br />
den ehemaligen transleithanischen Komitaten<br />
Ödenburg (Sopron), Eisenburg (Vasvár),<br />
Wieselburg (Mosonmagyarovár) und<br />
Preßburg (Bratislava). Die Zahl der Weinbaugebiete<br />
ist ebenfalls vier: alle haben<br />
einen unverwechselbaren Charakter und<br />
bemerkenswerte Besonderheiten.<br />
Neusiedler See<br />
WILLKOMMEN<br />
Hier kann das Auge über scheinbar endlose<br />
Weiten schweifen: Topographisch und<br />
geologisch gehört das oft pauschal als<br />
Seewinkel bezeichnete Gebiet zur Kleinen<br />
Ungarischen Tiefebene. Am nördlichen<br />
und östlichen Ufer des großen Steppensees<br />
gibt es im Prinzip nur eine wahrnehmbare<br />
landschaftliche Erhebung, die<br />
Parndorfer Platte. An ihren Abhängen,<br />
dem so genannten Wagram, liegen einige<br />
der besten Rieden des Landes. Die Böden<br />
sind meist sandig, lehmig oder schottrig.<br />
Der Wagram reicht von Halbturn im Osten<br />
bis Jois, wo bereits das Leithagebirge die<br />
Landschaft prägt. Im eigentlichen Seewinkel<br />
zwischen Frauenkirchen, Andau, Apetlon,<br />
Illmitz und Podersdorf bestehen die<br />
Böden meist aus Sand und Schwarzerde.<br />
Klimatisch treffen hier pannonische und<br />
kontinentale Strömungen aufeinander.<br />
Besonders prägend wirkt sich der „Wärmespeicher“<br />
Neusiedler See aus: Der 36 Kilometer<br />
lange und kaum zwei Meter tiefe<br />
IM WEINLAND<br />
BURGENLAND<br />
Steppensee sorgt für milde Temperaturen<br />
und ideale Bedingungen für den Weinbau.<br />
Ebenfalls verantwortlich sind seine<br />
Herbstnebel für die teils gefürchtete, teils<br />
herbeigesehnte Edelfäule, den Graupilz<br />
Botrytis Cinerea. Dieser befällt die reifen<br />
Trauben und entzieht ihnen das Wasser,<br />
sodass die Beeren einschrumpfen, was<br />
vielleicht nicht besonders ansehnlich aussieht.<br />
Die so entstehenden Beeren- und<br />
Trockenbeerenauslesen gehören allerdings<br />
zu den besten Süßweinen der Welt. Im<br />
gesamten Gebiet gedeihen auch großartige<br />
trockene Weißweine, meist vom eher<br />
üppigen, burgundischen Typus, aber auch<br />
feinfruchtige, leichte und spritzige Weine<br />
gelingen dank des stetig wachsenden<br />
Know-how der Winzer immer besser. Der<br />
Rotwein erlebt hier weiter einen regelrechten<br />
Boom.<br />
Neusiedler See-Hügelland<br />
Schon die Kelten haben in diesem Gebiet<br />
Wein angebaut. Das beweisen Funde von<br />
Traubenkernen, die in der Nähe von<br />
Zagersdorf gemacht wurden und auf ca.<br />
700 vor Christus datiert sind. Die Hügel<br />
des Leithagebirges, welche geographisch<br />
die letzten Ausläufer der Ostalpen darstellen,<br />
sind auch in geologischer Hinsicht<br />
hoch interessant. Auf einem kristallinen<br />
Sockel, welcher Gneis- und Glimmerschiefer-Elemente<br />
beinhaltet, finden sich tertiäre<br />
Meeresablagerungen: Der „Leithakalk“,<br />
welcher auch zum Bau einiger<br />
Prachtbauten an der Wiener Ringstrasse<br />
WEINGALERIE<br />
4<br />
verwendet wurde, bringt immer wieder<br />
Zeugen der Erdgeschichte ans Tageslicht<br />
wie Muscheln, Schnecken oder Ammoniten.<br />
Die kalkreichen Böden sind besonders<br />
für die Burgundersorten geeignet, das<br />
Konglomeratgestein bringt besonders<br />
mineralische Weine hervor. In Donnerskirchen<br />
beispielsweise wächst sogar ein Grüner<br />
Veltliner, der mit seinen Kollegen von<br />
weiter nördlich durchaus mithält. Entlang<br />
des Westufers des Neusiedler Sees sind die<br />
wichtigsten Orte Purbach, Donnerskirchen,<br />
Oggau, St. Margarethen, Rust und<br />
Mörbisch; in der Eisenstädter Region vor<br />
allem der Ortsteil St. Georgen sowie Großhöflein.<br />
Im Gebiet Neusiedler See-Hügelland<br />
wurde der Süßwein gewissermaßen<br />
erfunden: Die erste Trockenbeerenauslese<br />
der Welt wurde nachweislich im Jahre<br />
1526 gekeltert. Besonders in der schönen,<br />
alten Freistadt Rust lebt diese Tradition<br />
auch heute weiter mit der Pflege alter Sorten<br />
wie dem Furmint und der Spezialität<br />
des Ortes schlechthin: dem Ruster Ausbruch.<br />
Önologisch wie kulinarisch, landschaftlich<br />
wie kulturell ist diese Region<br />
ein echtes Schlaraffenland.<br />
Mittelburgenland<br />
Zwar wird auch hier schon seit der Antike<br />
Weinbau betrieben, allerdings dürfte es<br />
sich dabei lange nicht unbedingt um ein<br />
Trinkvergnügen gehandelt haben. Dass<br />
Karl der Große den Weinbau im frühen<br />
Mittelalter förderte, ist bekannt; ob die<br />
Leitsorte des Gebiets, der Blaufränkisch,
schon seit damals heimisch ist, eher fraglich,<br />
obwohl das Suffix -fränkisch auf den<br />
Frankenkaiser hindeutet. Wahrscheinlich<br />
stammt die Sorte aber aus Württemberg,<br />
wo sie als Lemberger oder Limberger<br />
bekannt ist. Erwiesen ist, dass die Zisterzienser<br />
im Spätmittelalter in der Gegend<br />
von Lutzmannsburg Weingärten anlegten<br />
und bereits den Blaufränkischen kultivierten,<br />
ebenso wie Sorten aus der Heimat<br />
des Ordens, Burgund, etwa den Grauen<br />
Burgunder, welcher in Ungarn heute noch<br />
„Grauer Mönch“ heißt. Auf einem kristallinen<br />
Urgebirge finden sich fossile Kalkgesteine<br />
ebenso wie sandige, lehmige oder<br />
schottrige Böden. Das Mittelburgenland<br />
wird von drei Seiten von Hügelketten<br />
umstanden und ist in Richtung Osten<br />
offen, weshalb das Pannonische Klima<br />
bestimmend ist. Der Neusiedler See, der<br />
nur 20 km entfernt ist und dessen klimatischer<br />
Einfluss noch sehr stark ist, beinflusst<br />
den Weinbau ebenfalls positiv.<br />
Reinsortig oder in der Cuvée mit heimischen<br />
und internationalen Sorten: Der<br />
Blaufränkisch gibt im nach ihm benannten<br />
Land den Ton an. Übrigens: Best of Blaufränkisch<br />
heißt jetzt „Juwel“.<br />
Südburgenland<br />
Das flächenmäßig kleinste österreichische<br />
Weinbaugebiet - nur etwa 460 Hektar sind<br />
mit Reben bepflanzt, weniger als in Wien -<br />
ist landschaftlich ein weites, hügeliges,<br />
unverfälschtes Land geblieben. Dass der<br />
Boom der 60er- und 70er Jahre am Land<br />
der „Heanzn“ (phonetisch Hieanzn) spurlos<br />
vorübergegangen ist, stellt heute<br />
einen Reichtum dar. Die wichtigsten Orte<br />
für Rotwein sind Deutsch-Schützen und<br />
Eisenberg. Der gleichnamige, roterdige,<br />
eisenhaltige Weinberg ist nachweislich<br />
seit über 4.000 Jahren besiedelt. Die Illyrer<br />
und Kelten waren zwar mehr am Eisen<br />
interessiert, haben aber bestimmt schon<br />
damals aus wilden Reben ein alkoholisches<br />
Getränk vergoren. Wieder waren es<br />
die Zisterzienser, die für einen Aufschwung<br />
des Weinbaus und die Grundlage<br />
für die Gegenwart geschaffen haben. Zwar<br />
sind es nur wenige Weingüter im Vollerwerb,<br />
die hier tätig sind, aber jene, die<br />
die fast perfekten natürlichen Voraussetzungen<br />
nutzen, gehören mit ihren großen<br />
Rotweinen regelmäßig zu Österreichs<br />
besten. Im Norden des Weinbaugebiets<br />
liegt Rechnitz, wo man gute Weißweine,<br />
vor allem einen fruchtigen, frischen Welschriesling<br />
findet. Im äußersten Süden<br />
spielt auch der Weißwein eine gewichtige<br />
Rolle, und daneben ein burgenländisches<br />
Unikat: der Uhudler. Wegen der Reblaus<br />
erlebte der Weinbau ja in ganz Europa<br />
Ende des 19. Jahrhunderts eine schwere<br />
WEINGALERIE<br />
5.-7. Juni 20<strong>04</strong> • Hofburg<br />
Täglich von 11 bis 19 Uhr W I E N<br />
5<br />
Krise, und damals wurden die „Amerikanerreben“<br />
eingeführt, die die Grundlage<br />
für die alten, europäischen Edelsorten bilden.<br />
Aus diesen robusten Sorten namens<br />
Isabella, Ripatella und Othello (rot) sowie<br />
Noah, Concordia und Elvira (weiß) wird<br />
ein jung zu trinkender, unkomplizierter,<br />
rustikaler Wein gekeltert, der eine fast<br />
fanatische Fangemeinde hat. Das liegt<br />
wohl auch am Rebellen-Image des Direktträger-Weins:<br />
Er war lange verboten; zu<br />
Unrecht, macht er doch mit seinem fruchtigen,<br />
unkomplizierten Charme „nicht<br />
blind, sondern einfach glücklich“.<br />
Internationales<br />
Weinfestival<br />
Veranstalter: MAC-Hoffmann & Co. GmbH,<br />
Telefon 01/587 12 93 • www.mac-hoffmann.com
WASSER<br />
DAS GUTE DARIN IST DAS GUTE DARAN<br />
Leitungswasser<br />
Kein Zweifel: Im Wasserreich Österreich<br />
gibt es viel gutes Wasser aus der Leitung,<br />
das man woanders wohl teuer verkaufen<br />
könnte. Denkt man etwa an das Wiener<br />
Hochquellwasser, so ist dies im Vergleich<br />
zu anderen europäischen Städten der pure<br />
Luxus: über 100 Liter des feinsten Trinkwassers<br />
verbraucht jeder Wiener täglich.<br />
Allerdings ist Leitungswasser nicht gleich<br />
Leitungswasser, so gut dessen Qualitätsstandard<br />
in Österreich auch garantiert ist:<br />
In älteren Häusern gibt es noch viele Blei-<br />
rohre, die das Wasser kontaminieren können,<br />
und zwar so stark, dass Säuglinge,<br />
Kleinkinder und Schwangere möglichst<br />
kein solches Wasser trinken sollten. Ein<br />
kleiner Tipp lautet, das Wasser ein paar<br />
Minuten laufen lassen zu lassen, um<br />
wenigstens nicht das in den Rohren stehende<br />
Wasser zu trinken.<br />
Heilwasser<br />
Eine klare Sache: Wasser ist gesund und<br />
wahrscheinlich das älteste Heilmittel<br />
überhaupt. Heilwasser stammt wie Mine-<br />
WEINGALERIE<br />
6<br />
ralwasser aus geschützten Vorkommen und<br />
muss ebenfalls an der Quelle abgefüllt<br />
werden. Es hat heilende, lindernde oder<br />
prophylaktische Wirkungen und kann zum<br />
Beispiel die Verdauung anregen, den Blutdruck<br />
stabilisieren, Mineralstoffmangel<br />
ausgleichen und die Leistungsfähigkeit<br />
erhöhen. Vor allem aber kann jedes gute<br />
Wasser eines: Es erfrischt den Organismus<br />
wie nichts anderes auf der Welt.<br />
Mineralwasser<br />
Es gibt viele Arten von Wasser: Mineral-,<br />
Tafel-, Quell- und Heilwässer. Während das<br />
Tafelwasser nicht notwendigerweise ein<br />
Naturprodukt ist, stellt das Mineralwasser<br />
die Spitze der Qualitätspyramide dar. Es ist<br />
aus Niederschlagswasser entstanden, das<br />
sich im Lauf der Jahrhunderte und Jahrtausende<br />
seinen Weg durch verschiedene<br />
Gesteinsformationen gebahnt hat. Auf seinem<br />
Weg aus den Tiefen wird das Wasser<br />
durch die unterschiedlichen Gesteine<br />
gefiltert und mit Mineralien und Spurenelementen<br />
angereichert. Das sind Stoffe,<br />
ohne die der Mensch nicht leben könnte<br />
und die vom Körper selbst nicht hergestellt<br />
werden können. Die natürliche Kohlensäure<br />
im Mineralwasser stammt von<br />
vulkanischen Prozessen. Ein Liter erkaltendes<br />
Magma produziert etwa 80 Liter<br />
Kohlensäure, welche in das Tiefenwasser<br />
eindringt. Durch diese natürliche Kohlensäure<br />
erhöht sich auch das Lösungsvermögen<br />
des Wassers in bezug auf andere Mineralien.<br />
Dadurch kommt es auch zu einem<br />
konservierenden Effekt, denn die Kohlensäure<br />
ist bakterizid und auch dafür verantwortlich,<br />
dass die gelösten Salze nicht als<br />
Niederschlag ausfallen. Als Weinbegleiter<br />
sind Mineralwässer sind prickelnde Mineralwässer<br />
besonders gut zu frischen, spritzigen<br />
Weiß- oder Roséweinen geeignet. Je<br />
hochwertiger ein Wein ist, umso eher sollte<br />
man auf stille Wässer mit einer leichteren<br />
Mineralisierung umsteigen. Mit einem<br />
Grundsatz aber fahren Weinfreunde immer<br />
gut: Zu jedem Glas Wein ein Glas Wasser<br />
trinken.<br />
Promotion
AGM STARTET OFFENSIVE IM WEINHANDEL<br />
MIT AUSWEITUNG<br />
Ob Weißweine aus der Wachau oder der Südsteiermark,<br />
Rotweine aus Carnuntum oder<br />
die einzigartigen Süßweine aus dem Burgenland,<br />
sie alle genießen mittlerweile<br />
weltweit einen hervorragenden Ruf. Doch<br />
auch in der heimischen Gastronomie werden<br />
überwiegend Weine aus Österreich nachgefragt,<br />
weshalb AGM das Weinangebot entsprechend<br />
überarbeitet hat und nun verstärkt<br />
auf Grünen Veltliner, Zweigelt und Co.<br />
setzt. Neben weiteren Klassikern wie steirischem<br />
Sauvignon Blanc oder Blaufränkisch<br />
aus dem Mittelburgenland stehen auch Spezialitäten<br />
wie Roter Veltliner vom Wagram<br />
oder Rotgipfler aus Gumpoldskirchen auf<br />
dem Programm. Daneben werden natürlich<br />
auch weiterhin internationale Klassiker<br />
angeboten, um den Ansprüchen gehobener<br />
Gastronomie gerecht zu werden.<br />
DES ÖSTERREICH-<br />
SORTIMENTS<br />
Bei AGM stehen die Zeichen auf Veränderung. Um seinen Kunden auch in Zukunft als<br />
zuverlässiger und kompetenter Partner in Sachen Wein zur Verfügung zu stehen,<br />
richtet AGM sein Weinangebot nach den aktuellen Bedürfnissen der heimischen<br />
Gastronomie aus – mit einem klaren Österreich-Schwerpunkt.<br />
Augenmerk auf Preis und Qualität!<br />
Die sorgfältige Auswahl der Winzer und die<br />
bewusste Zusammenstellung des Sortiments<br />
ermöglichen den AGM-Märkten,<br />
besondere Preis-Leistungs-Weine aus<br />
Österreichs Top-Weinbaugebieten anzubieten.<br />
Natürlich fehlen bekannte Namen<br />
nicht, doch wird auch in Zukunft mit aufstrebenden<br />
Betrieben zusammengearbeitet,<br />
die bereits in der Vergangenheit durch<br />
besondere Qualität überzeugen konnten.<br />
Um das herausragende Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis der angebotenen Weine sicherzustellen,<br />
werden bei AGM alle Weine von<br />
einem professionellen Weinfachmann verkostet<br />
und erst dann in das Sortiment aufgenommen,<br />
wenn das Verhältnis von Preis<br />
und Qualität auch tatsächlich stimmt!<br />
Letztendlich ermöglicht AGM der Gastronomie<br />
dadurch, den Gästen hervorragende<br />
Weine zu einem attraktiven Preis anzubieten.<br />
AGM-Weinhandel im<br />
Strukturwandel<br />
Der große Auftritt des neuen Weinsortiments<br />
erfolgt Anfang Juni 20<strong>04</strong>, wenn der<br />
neue Weinkatalog die Druckerei verlässt.<br />
Die darin enthaltenen Weine werden in<br />
WEINGALERIE<br />
7<br />
Quelle: Österreichische Weinmarketing<br />
allen 24 AGM-Märkten in dafür vorgesehenen<br />
Weinboutiquen verkauft. In Sachen<br />
Wein wird bei AGM zur Zeit aber nicht nur<br />
das Sortiment überarbeitet. Um den Kunden<br />
bei Fragen zum Thema Wein beratend<br />
zur Seite stehen zu können, wird ein interner<br />
Fortbildungsschwerpunkt gesetzt. Ab<br />
dem Spätsommer werden dann in allen 24<br />
Filialen eigene Weinverantwortliche verfügbar<br />
sein, die den Kunden bei Fragen<br />
zum Sortiment, aber auch zu Lagerfähigkeit<br />
oder Serviertemperatur der Weine<br />
kompetent zur Seite stehen. Maximale<br />
Kundenzufriedenheit bei AGM also auch im<br />
Weinhandel!<br />
In jedem Markt werden die im AGM-Weinkatalog<br />
gelisteten Weine in einer gesonderten<br />
Weinboutique angeboten<br />
Promotion
CICERO UND DIE<br />
JAHRGANGSBEWERTUNG<br />
Es ist Ihrem Cicero schon häufig aufgefallen,<br />
dass viele Weinliebhaber noch immer einen<br />
„Kathechismus“ verinnerlichen und aufsagen:<br />
die Jahrgangstabellen. Toskana 5, Piemont 5,<br />
Burgund 4, Bordeaux 6, Wachau 5, Steiermark<br />
6, Burgenland 5 etwa, als wär´ alles<br />
völlig homogen. Doch welche Aussage haben<br />
solche groben Simplifizierungen überhaupt?<br />
Nehmen wir einmal das Beispiel Burgenland.<br />
Abgesehen davon, dass man alle vier Weinbauregionen<br />
einzeln betrachten sollte, gibt<br />
es auch innerhalb der enormen Bandbreite an<br />
Sorten und Ausbaustilen jedes Jahr gewaltige<br />
Unterschiede. Beim letzten Jahrgang etwa<br />
zeigt sich bei den frischen Weißweinen, dass<br />
das allgemeine technische Niveau immer weiter<br />
steigt, was bei so einem Hitzejahr absolute<br />
Voraussetzung ist, um nicht breite „Suppen“<br />
zu erhalten. So gibt es im heutigen Burgenland<br />
neben dem üppigen, eher<br />
burgundischen Typus auch erstaunlich frische<br />
Weißweine. Bei den Rotweinen gibt es in<br />
2003 ja sowieso keine Diskussion: Es geht<br />
eben nichts über die volle physiologische<br />
Reife und absolut gesundes Traubenmaterial.<br />
Cicero hat am Neusiedler See etwa noch nie<br />
so schöne Pinot noir-Trauben gesehen, und<br />
das führt ihn gleich zur dritten, nicht unwesentlichsten<br />
Säule des burgenländischen<br />
Weinbaus: den edelsüßen Weinen. Normalerweise<br />
sorgt der große Steppensee in Verbindung<br />
mit den Niederschlägen im Herbst für<br />
ein optimales Gedeihen der Edelfäule, dem<br />
Pilz Botrytis cinerea, der den Trauben so gut<br />
wie alle Flüssigkeit entzieht und der für die<br />
hochwertigsten Süßweine der Welt Voraussetzung<br />
ist. Nicht so im Vorjahr, da gab es<br />
wenig Botrytis und daher auffällig viele „Vins<br />
de Paille“, Stroh- und Schilfweine. Kann dann<br />
der Jahrgang 2003 verallgemeinernd die<br />
Höchstnote erhalten? Und kann umgekehrt<br />
ein oft zu Unrecht geschmähter Jahrgang in<br />
die mittlere Schublade gesteckt werden,<br />
wenn gerade die Aushängeschilder des Burgenlands,<br />
eben die großen Süßen, besonders<br />
großartig gelungen sind? Fragen über Fragen<br />
in der weiten Welt des Weins, aber das ist<br />
auch irgendwie das Schöne daran, meint<br />
Wenn Sie sich betroffen fühlen, senden<br />
Sie uns bitte ein E-mail<br />
gast@wirtschaftsverlag.at oder ein<br />
Fax an 01/546 64-360<br />
GASTRONOMIE<br />
GOES GOLS<br />
Der aufstrebende Weinort Gols am Neusiedler See ist eine<br />
der Geburtsstätten des österreichischen Rotweinwunders,<br />
aber auch charaktervoller Weiß- und Süßweine. Einen<br />
Überblick bietet das neue Weinkulturhaus.<br />
Schon in den frühen Achtzigerjahren zauberte<br />
Doyen Georg Siegelmar hier mit seinen<br />
Barriques. Inzwischen ist es vor allem<br />
die Sorte Zweigelt, deren Ergebnisse<br />
höchste Beachtung verdienen. Die Winzerstars<br />
der Vereinigung „Pannobile“ sind<br />
sprichwörtlich in aller Munde. Aber vor Ort<br />
gibt es mehrere Dutzend Winzer, davon<br />
etliche aufstrebende Newcomer, die qualitativ<br />
wie preislich Aufmerksamkeit verdienen.<br />
Sicher eine lohnende Fahndung für<br />
Gastronomen; aber wie dies mit dem Faktor<br />
Zeit in Einklang bringen? Die ÖGZ hat<br />
für ihre Leser die maßgeschneiderte<br />
Lösung parat: ganz gezielt kosten und<br />
entdecken im neuen Weinkulturhaus Gols.<br />
Der Weinort, der bis zum vergangenen<br />
Jahr nur über eine kleine unscheinbare<br />
Vinothek in der Kellergasse verfügte, hat<br />
endlich eine repräsentative Heimstatt für<br />
seine renommierten Weine gefunden. Das<br />
Baujuwel mitten im Zentrum, nämlich das<br />
schon seit Jahren leer stehende älteste<br />
Haus des Ortes, wurde liebevoll restauriert<br />
und mit modernem, wegweisendem Design<br />
zu neuem Leben erweckt. Das Weinkulturhaus<br />
ist nun die zentrale Anlaufstelle für<br />
den Golser Wein. 92 Winzer sind mit bis zu<br />
jeweils vier Weinen vertreten, die alle<br />
nicht nur hier verkostet, sondern auch<br />
WEINGALERIE<br />
8<br />
gleich zu Ab-Hof-Preisen erworben werden<br />
können. In diesem Sommer stehen nicht<br />
weniger als 333 Golser Kreszenzen zur Disposition,<br />
darunter auch alle aktuellen<br />
Pannobile-Weine. Darüber hinaus dient<br />
das neue Weinkulturhaus mit seinem<br />
großzügigen Hofareal zugleich auch als<br />
Stätte für vielfältige Veranstaltungeni wie<br />
Lesungen, Konzerte und Ausstellungen.<br />
Das besondere Service für die Leser der<br />
ÖGZ <strong>Weingalerie</strong> besteht darin, dass nach<br />
rechtzeitiger Anmeldung die junge, engagierte<br />
Geschäftsführerin Ing. Elisabeth<br />
Weiss täglich zwischen 10 und 18 Uhr als<br />
kompetente Gesprächspartnerin zur Verfügung<br />
steht. Darüber hinaus kann auf<br />
Wunsch bei der Degustation zusätzlich ein<br />
Golser Winzer zugezogen werden, um alle<br />
Fragen betreffend Erzeugung und Vermarktung<br />
aus unmittelbarer Sicht des<br />
Produzenten zu erörtern.<br />
Franz Dollinger<br />
Weinkulturhaus und Tourismusinformation<br />
7122 Gols, Hauptplatz 20<br />
Tel. 02173/ 200 39 Fax –4<br />
elisabeth.weiss@weinkulturhaus.at<br />
Online-Wineshop: www.weinkulturhaus.at
HOCHKULTUR IN<br />
JEDER FLASCHE<br />
Ernest Großauer, Kellermeister Lenz Moser<br />
Vermächtnis und Verpflichtung<br />
Ganz im Heute, auf der Höhe des Wissensstands<br />
im modernen Weinbau, wird bei<br />
Österreichs bekanntester Weinmarke an<br />
verschiedenen Standorten produziert:<br />
ganz wie bei jedem anderen, heimischen<br />
Qualitätsweingut, nur viel, viel größer.<br />
Die Marktforschung hat erst unlängst der<br />
Wein-Ikone „Lenz Moser“ bei privaten<br />
Konsumenten 90 % Bekanntheit und 90 %<br />
(!) Kaufbereitschaft, also Vertrauen, in<br />
die Marke bescheinigt. Diese Tatsache<br />
erkennen zunehmend mehr, vor allem<br />
junge, aufgeschlossene Gastronomen als<br />
Plus für ihren Weinverkauf. Bei allen drei<br />
Premium-Linien – Lenz Moser Prestige,<br />
Klosterkeller Siegendorf und Schlossweingut<br />
Malteser Ritterorden in Mailberg – ist<br />
qualitative Kontinuität einfach selbstverständlich.<br />
Tradition und Innovation<br />
Denn die Tradition wird bei Lenz Moser<br />
nicht dogmatisch fest-, wohl aber hochgehalten.<br />
Ernest Großauer, Kellermeister<br />
und Chef von acht Önologen allein im<br />
Rohrendorfer Stammsitz, bringt es auf<br />
den Punkt: „Die Natur hat bereits umfassend<br />
vorgesorgt. Alles, was ein großer<br />
Wein braucht, wird von ihr mitgeliefert.<br />
Unsere Aufgabe kann es bloß sein, diese<br />
Grundbestandteile optimal zu kombinieren<br />
und das Maximum jenes Schatzes in<br />
die Flasche zu bringen, den jede Traube in<br />
sich birgt.“ Bei Lenz Moser wird direkt in<br />
den Herkunftsregionen vinifiziert, mit<br />
dem Ziel, gebietstypische, individuelle<br />
Weine zu produzieren. Der „Big Player“ in<br />
der österreichischen Weinwirtschaft<br />
(Absatz 16 Mio. Flaschen, Umsatz 30 Mio.<br />
Lenz Moser, der Begründer Österreichs bekanntester<br />
Weinmarke war auch der Erfinder der Hochkultur. Seine<br />
Nachfolger sind ein Motor für die heutige Weinkultur.<br />
Euro, p.a., davon 90 % Anteil an Qualitätsweinen)<br />
ist auch Österreichs „Exportkaiser“.<br />
Wie so ein Erfolg zustande kommt,<br />
erklärt Chef-Önologe Großauer, der mit<br />
seinem Namen auf jeder Flasche für die<br />
Qualität bürgt, so: „Unser Haus mit seiner<br />
155-jährigen Geschichte verbindet neun<br />
Jahrhunderte Weinkultur in unseren<br />
Regionen mit modernster Technik und<br />
umfassendem Forscherwissen. Das spiegelt<br />
sich in jedem Wein wider. Denn Erfahrung<br />
ist unsere Stärke und Qualität unsere<br />
Verpflichtung.“<br />
Prestige des Hauses<br />
Die Weine der Serie „Lenz Moser Prestige“<br />
stehen an der Spitze der Qualitätspyramide<br />
des Hauses. Sie sind das Beste aus den<br />
Weingärten, die nach den Richtlinien von<br />
Lenz Moser bewirtschaftet werden. Das<br />
Qualitätsgeheimnis der Lenz-Moser-Prestige-Weine<br />
besteht darin, dass die Trauben<br />
für jeden Sortenwein aus der dafür optimal<br />
geeigneten Region stammen. Der<br />
typische Veltliner mit dem ausgeprägten<br />
Pfefferl stammt aus Niederösterreich, der<br />
Pinot Gris aus Mönchhof im Burgenland,<br />
der Riesling aus der Wachau, der Zweigelt<br />
aus Andau im Seewinkel, der Blaufränkisch<br />
Barrique aus Neckenmarkt und die Beerenund<br />
Trockenbeerenauslesen aus den<br />
WEINGALERIE<br />
9<br />
besten Rieden rund um den Neusiedler<br />
See. Der Charakter der Sorten und des Terroirs<br />
der einzelnen Herkunftsgebiete spiegelt<br />
sich in den Prestige-Weinen. Die Persönlichkeit<br />
der Weine steht im Mittelpunkt,<br />
und die beginnt ja bereits im<br />
Weingarten. Die Trauben werden im richtigen<br />
Reifestadium ausgewählt, von Hand<br />
gelesen und umgehend schonend<br />
gepresst. So entstehen unter der Obhut<br />
erfahrener Kellermeister und dem Einsatz<br />
modernster Technik Weine von allerhöchster<br />
Qualität, die laufend bei Blindverkostungen<br />
ihr ausgezeichnetes Preis-Genussverhältnis<br />
beweisen.<br />
Information<br />
Betrieb<br />
Weinkellerei Lenz Moser<br />
Lenz-Moser-Straße 1, 3495 Rohrendorf<br />
Tel. 02732/855 41-0, Fax 02732/859 00<br />
office@lenzmoser.at, www.lenzmoser.at<br />
Willkommen zur Verkostung:<br />
kurzer Anruf genügt.<br />
Vertrieb Österreich<br />
Getränkehandelshaus GesmbH<br />
Bäckermühlweg 44, 4030 Linz<br />
Tel. 0732/37 38, Fax 0732/37 38-208<br />
office@ghg.at, www.ghg.at<br />
Promotion
INGOLS Seit zehn Jahren gibt es in „Österreichs größter<br />
Als in den Neunzigerjahren allgemein ein<br />
differenzierteres Bild des Weines Konturen<br />
anzunehmen begann, war man am Wagram<br />
der Parndorfer Platte unter den Vorreitern<br />
eines neuen Qualitätsbewusstseins: Die<br />
Winzergruppe Pannobile gibt es jetzt seit<br />
1994. Damals gab es einen Winzerstammtisch,<br />
dem auch Alois Kracher und Josef<br />
„Pepi“ Umathum angehörten. Den Kern<br />
bildeten die sieben Gründungsmitglieder<br />
von Pannobile: Diesen Namen trug<br />
ursprünglich eine Rotwein-Cuvée von Hans<br />
„John“ Nittnaus, die bereits nach den Vorstellungen<br />
der damaligen „Wein-Rebellen“<br />
gekeltert war: von heimischen Rebsorten<br />
und dem Kleinklima und Boden am nördlichen<br />
Neusiedler See geprägt, gleichzeitig<br />
nach allen modernen önologischen<br />
Erkenntnissen vergoren und ausgebaut.<br />
Wege und Ziele<br />
Weinbaugemeinde“ eine Initiative, die tatsächlich neue<br />
Maßstäbe gesetzt hat: Sie heißt PANNOBILE.<br />
Damals wie heute haben die Prinzipien der<br />
mittlerweile „Großen Acht“ aus Gols Gültigkeit<br />
und Wert. 1998 wurde das Weingut<br />
Pittnauer aufgenommen, weil es sich wie<br />
die Gründer verpflichtete, Weine zu erzeugen,<br />
die den Stellenwert des Gebiets<br />
betonen: Neben einem strengen Quality<br />
Management – sorgfältige Weingartenarbeit,<br />
extreme Ertragsreduktion, hohe<br />
physiologische Reife, Berücksichtigung<br />
traditioneller wie erprobter moderner<br />
Methoden sowie Ausbau im Barrique mit<br />
biologischem Säureabbau, auch bei den<br />
Weißweinen – steht auch die persönliche<br />
Handschrift jedes einzelnen Winzers für<br />
die Pannobile-Weine. Motto: gemeinsamer<br />
Weinstil, unterschiedliche Spielarten.<br />
Priorität hat für die Pannobile-Winzer<br />
immer, dass die Weine idealtypisch den<br />
Boden, das Klima und die Charakteristika<br />
der vorwiegend heimischen Sorten reflektieren,<br />
also das „Terroir“ besonders betonen.<br />
Lagen und Böden<br />
Am nördlichen Ufer des großen Steppensees<br />
liegen seit alters her einige der<br />
besten Lagen für den Weinbau. Der<br />
Wagram, so heißt der sanfte Abhang der<br />
Parndorfer Platte, wird von Aufschüttungen<br />
tertiären Schotters gebildet und<br />
erstreckt sich quer durch Gols. Hier werden<br />
drei Großlagen je nach Bodenbeschaffenheit<br />
und Mikroklima unterschieden:<br />
Die Parndorfer Platte ist die Ebene oberhalb<br />
des Wagrams. Sie besteht aus einem<br />
bis zu zehn Meter tiefen Schotterkörper<br />
und teilweise Lössauflage. Rieden: Holzacker,<br />
Schafleiten, Reitäcker, Herrschaftswald.<br />
An der Terrasse des Wagrams tritt<br />
ein Sockel aus sandigem und tonigem<br />
Material zutage. Vor allem am südwestlichen<br />
Rand befinden sich die Toplagen für<br />
WEINGALERIE<br />
10<br />
spätreifende Sorten. Rieden: Ungerberg,<br />
Kurzberg, Altenberg, Goldberg, Spiegel<br />
und Gabarinza. Der Heideboden ist die<br />
Niederung unterhalb des Wagrams und<br />
reicht bis zum See. Hier finden sich<br />
sowohl löss- und kalkreiche Schwarzerdeals<br />
auch kalkarme Schotterböden.<br />
Weine und Winzer<br />
Acht Betriebe und mitterlweile 18 handelnde<br />
Personen setzen sich für eine<br />
Sache, nämlich Pannobile, ein. Da ist es<br />
kein Wunder, dass es bei den offiziellen<br />
Treffen der Pannobile-Mitglieder oft<br />
zugeht wie im burgenländischen Landtag.<br />
Anders als in der Politik aber entspringt<br />
aus dem Aufeinanderprallen von Meinungen<br />
und Ansichten meist ein kreativer<br />
Funke. Der Erfolg gibt diesem Engagement<br />
recht: Pannobile Weine rangieren regelmäßig<br />
unter den Besten des Landes in den<br />
Verkostungen der angesehenen Weinmagazine<br />
Österreichs. Jeder der acht Mitgliedsbetriebe<br />
hat jeweils einen Pannobile<br />
weiß und einen Pannobile rot im Programm<br />
(und daneben noch viel mehr). Für<br />
alle acht ist aber der Pannobile Jahr für<br />
Jahr der Vin de Garde – für ihn sind die<br />
besten Trauben der besten Lagen reserviert,<br />
ihm gilt die gemeinsame Aufmerksamkeit.<br />
Fotograf: Claudio Alessandri
PAUL ACHS<br />
Als Paul Achs 1990 das Weingut übernahm,<br />
das seit mindestens drei Generationen<br />
von seiner Familie bewirtschaftet<br />
wird, kam er von einem längeren Aufenthalt<br />
in Kalifornien zurück. Er hatte vor Ort<br />
miterlebt, wie sich das Sonoma Valley in<br />
Kalifornien aus dem Schatten von Bordeaux<br />
löste und begann, eine eigenständige<br />
Handschrift zu entwickeln. Die Unbekümmertheit<br />
der Neuen Welt und die Freude<br />
an geballter Frucht brachte er nach<br />
Gols mit, ebenso die Erkenntnis, dass<br />
Weine am besten so abgefüllt werden, wie<br />
die Trauben im Weingarten wachsen.<br />
„Am liebsten würde ich jede Sorte und<br />
jede Lage extra ausbauen“, sagt Paul<br />
Achs. Er bebaut etwa 18 Hektar Eigenbesitz<br />
und 3 Hektar langfristig gepachtete<br />
Weingärten.<br />
Pannobile rot 2002 wurde aus Blaufränkisch,<br />
St. Laurent und Syrah verschnitten.<br />
Pannobile weiß gibt es nur in guten Weißweinjahren.<br />
Dann besteht er zu 100 Prozent<br />
aus Chardonnay.<br />
Weingut Paul Achs<br />
A-7122 Gols, Neubaugasse 13<br />
Tel. +43 2173/23 67<br />
Fax +43 2173/34 78<br />
office@paul-achs.at<br />
Festsaal, Tisch 217<br />
Fotograf: Claudio Alessandri<br />
MATTHIAS<br />
UND JUDITH BECK<br />
Christl und Matthias Beck haben das alte<br />
Familienweingut 1976 übernommen und<br />
seither viel investiert, um die rund 13<br />
Hektar auf den Stand zu bringen, der es<br />
ihnen ermöglicht, das Potenzial ihrer<br />
Toplagen voll auszuschöpfen. Seit 2000 ist<br />
Tochter Judith im Betrieb tätig und in alle<br />
wesentlichen Entscheidungen mit eingebunden.<br />
Ihr Hauptaufgabengebiet ist aber<br />
die Arbeit im Keller, wo sie für die Vinifizierung<br />
aller Weine verantwortlich ist.<br />
Vater Matthias konzentriert sich in erster<br />
Linie auf die Arbeit im Weingarten, Christl<br />
ist für Vermarktung und Administration<br />
zuständig. Judith ist Absolventin der<br />
Höheren Weinbauschule in Klosterneuburg<br />
und hat internationale Erfahrungen<br />
in Italien, in Chile, vor allem aber im Bordeaux<br />
gesammelt, wo sie die nachhaltigsten<br />
Eindrücke gesammelt hat. Die Becks<br />
machen Weine, die ihren Jahrgang und ihr<br />
Terroir voll zum Ausdruck bringen, immer<br />
eher elegant als wuchtig, von großer Klarheit<br />
und Individualität. „Wein, Lebensfreude<br />
und Genuss gehen bei uns Hand in<br />
Hand“, betont Matthias Beck, „wir mögen<br />
Weine, die bei jeder neuen Flasche und<br />
jedem neuen Schluck wieder interessant<br />
sind.“<br />
Becks Pannobile weiß 2002 besteht vor<br />
allem aus Weißburgunder und Chardonnay.<br />
Der Pannobile rot 2002 ist von Zweigelt<br />
und Blaufränkisch geprägt, geringe<br />
Mengen Cabernet Sauvignon sorgen für<br />
zusätzliche Struktur.<br />
Weingut Beck<br />
A-7122 Gols, Untere Hauptstraße 108<br />
Tel. +43 2173/27 55<br />
Fax +43 2173/275 54<br />
weingut.beck@aon.at<br />
Festsaal, Tisch 218<br />
WEINGALERIE<br />
11<br />
Fotograf: Steve Haider<br />
HANS UND MATTHIAS<br />
GSELLMANN<br />
Hans und Matthias Gsellmann verbinden<br />
beim Weinmachen österreichische Klassik<br />
mit einer persönlichen, unverwechselbaren<br />
Handschrift. Das ständige Streben<br />
nach immer noch mehr Qualität ist oberstes<br />
Gebot. Besonders wichtig ist den<br />
engagierten Brüdern, die das Weingut (24<br />
Hektar) im Jahre 1985 von ihren Eltern<br />
übernommen haben, die Selektion in<br />
Weingarten und Keller – und die Erhaltung<br />
des Terroirs im Wein. Dabei entstehen<br />
ausdrucksstarke Weine aus meist heimischen<br />
Sorten, die das Terroir in sich<br />
tragen: das unglaublich sonnige und doch<br />
frische Klima am Neusiedler See, in dem<br />
sich kontinentale und pannonische Einflüsse<br />
harmonisch verbinden. Die gesamte<br />
Weinlinie soll dieses Verständnis erneut<br />
untermauern. Ganz einfach das Beste aus<br />
Boden, Klima und heimischen Rebsorten<br />
zu holen. „Uns ist wichtig, dass sich der<br />
Boden in unseren Weinen wiederfindet.<br />
Nur so erreichen wir Wiedererkennbarkeit<br />
und eine einzigartige Stilistik.“<br />
Pannobile weiß 2002 wurde aus Weißburgunder<br />
und Chardonnay vergoren und<br />
lagert bis zu 10 Monate auf der Hefe.<br />
Beim Pannobile rot 2002 sorgt etwas Merlot<br />
für die Harmonie zwischen den Hauptkomponenten<br />
Zweigelt und Blaufränkisch.<br />
Hans & Andrea Gsellmann<br />
A-7122 Gols, Obere Hauptstraße 38<br />
Tel. +43 2173/22 14, Fax DW 14<br />
gsellmann@gsellmann.at<br />
Festsaal, Tisch 219<br />
Fotograf: Günther Praschberger
HEIKE UND GERNOT<br />
HEINRICH<br />
Gernot Heinrich stammt zwar aus einer<br />
Winzerfamilie, im Jahr 1989 beschloss er<br />
aber völlig eigenständige Wege zu gehen.<br />
Das Geschenk seiner Eltern, eine 0,12 Hektar<br />
große Fläche der Top-Lage Gabarinza,<br />
war für ihn Startschuss, um selbst ein<br />
eigenes Weingut aufzubauen. Schon<br />
damals hat er das Potenzial der wirklich<br />
guten Lagen in und um Gols erkannt und<br />
sich von Anfang an darauf konzentriert,<br />
ausschließlich Weinflächen der besten<br />
Qualität zu erwerben. Heute produziert er<br />
mit seiner Frau Heike Heinrich Wein aus 31<br />
Hektar eigener Fläche und kauft nur von<br />
ausgewählten Weingärten zu. Haus und<br />
Kelleranlage der Heinrichs, zwei architektonisch<br />
äußerst spannende Gebäude, liegen<br />
am Fuße der Top-Lage Salzberg. Sie<br />
stehen symbolisch für die Synthese aus<br />
Modernität und Tradition, die bei Heike<br />
und Gernot eine so große Rolle spielt.<br />
„Unser Boden und unser Klima geben den<br />
Trauben so viel Frucht, Fülle und Eigenständigkeit“,<br />
sagt Gernot Heinrich, „wir<br />
müssen alles tun, um möglichst viel davon<br />
in die Flasche zu bringen.“ Die Trauben<br />
werden deshalb händisch bei der Lese und<br />
danach noch einmal im Weingut streng<br />
selektioniert. Vergoren wird in kleinen<br />
Tanks und Gärständern, die viel Kontakt<br />
zwischen Saft und Beerenhäuten ermöglichen.<br />
Lange Maischestandzeiten geben<br />
den Rotweinen Tiefe und Charakter. Der<br />
Ausbau erfolgt zur Gänze in Barriques,<br />
davon je nach Jahrgang 80-100 Prozent im<br />
neuen Holz. Die Weine sind immer intensiv<br />
und kräftig und zeichnen sich zugleich<br />
durch Feinheit und Harmonie aus.<br />
Gernot und Heike Heinrich entschieden<br />
sich bei Pannobile rot 2002 für rund 80<br />
Prozent Zweigelt und rund 20 Prozent<br />
Blaufränkisch.<br />
Weingut Heike & Gernot Heinrich<br />
A-7122 Gols, Baumgarten 60<br />
Tel. +43 2173/31 76 0<br />
Fax +43 2173/31 76 4<br />
weingut@heinrich.co.at<br />
Festsaal, Tisch 212<br />
Fotograf: Roland Unger<br />
MATTHIAS UND<br />
GERNOT LEITNER<br />
Ihre Trauben wachsen in einigen der<br />
besten Rieden des Weinbaugebietes, auf<br />
den Hängen der Schafleiten, am Ungerberg<br />
und am Salzberg. Aus derart begünstigten<br />
Lagen das Optimum herauszuholen<br />
erfordert besondere Sorgfalt: kurzer<br />
Rebschnitt, zweimal im Jahr ausdünnen,<br />
Lese von Hand, strenge Selektion. „Aber<br />
das zahlt sich aus“, ist Matthias Leitner<br />
überzeugt, „ich will, dass unsere Weine<br />
Charakter haben und im Glas zeigen, was<br />
sie können.“ Der Mann, der mit so viel Leidenschaft<br />
am ultimativen Pannobile<br />
arbeitet, war früher Handelsvertreter. Seit<br />
mittlerweile mehr als zehn Jahren hat er<br />
sich voll und ganz dem Weinmachen verschrieben.<br />
Dabei legt er größten Wert auf<br />
Ertragsreduktion, sauberes Traubenmaterial<br />
und ausgereifte Kellertechnik. Familie<br />
Leitner will auch weiterhin vorrangig die<br />
Qualität steigern, nicht die Menge. 2003<br />
hat Sohn Gernot seinen Job als Oberkellner<br />
an den Nagel gehängt und ist ins<br />
elterliche Weingut eingestiegen. Die Kontinuität<br />
für die nächste Generation ist<br />
damit gesichert.<br />
Pannoble weiß 2002 ist aus nur einer<br />
Sorte gekeltert. Der mächtige Weißburgunder<br />
dankt es mit exotischen Fruchtnoten<br />
und markanter Fülle. Pannobile rot<br />
2002 stammt aus Blaufränkisch und Zweigelt.<br />
Weingut Melitta & Matthias Leitner<br />
A-7122 Gols, Quellengasse 33<br />
Tel. +43 2173/25 93<br />
Fax +43 2173/21 54 7<br />
weingut@leitner-gols.at<br />
Tisch 213<br />
WEINGALERIE<br />
12<br />
Fotograf: Petra Schmidt<br />
HANS UND ANITA<br />
NITTNAUS<br />
Hans Nittnaus ist einer der großen Vordenker<br />
des burgenländischen Weinbaus, ein<br />
Visionär, der das Konzept des Pannobile<br />
entscheidend mitgeprägt hat. „John“, wie<br />
er von seinen Freunden genannt wird, ist<br />
mit seiner unermüdlichen Überzeugungsarbeit<br />
mitverantwortlich, dass es heute<br />
einen eigenständigen, modernen österreichischen<br />
Rotweinstil gibt, geprägt durch<br />
autochthone Sorten, Ertragsreduktion und<br />
sorgfältige Vinifizierung. Er hat sich stets<br />
bemüht, junge Talente zu fördern: „Mit<br />
jedem guten Betrieb wird nicht die Konkurrenz<br />
größer, sondern die Region stärker“,<br />
lautet sein Credo. Sein eigenes Weingut,<br />
das mittlerweile auf 25 Hektar herangewachsen<br />
ist, bewirtschaften Anita und<br />
Hans Nittnaus seit 1985. Hans hatte davor<br />
Musik studiert. Theoretisches Wissen über<br />
den Landbau brachte dagegen Anita mit:<br />
Sie studierte an der Universität für Bodenkultur.<br />
Nittnaus macht charaktervolle und<br />
eigenwillige Weine. „Für Langlebigkeit ist<br />
Balance mindestens so wichtig wie Kraft“,<br />
ist Nittnaus überzeugt, „ich bin immer wieder<br />
überrascht, welches Alterungspotenzial<br />
Blaufränkisch oder Zweigelt von guten<br />
Lagen haben.“<br />
Für seinen Pannobile rot 2002 vermählt<br />
Nittnaus die heimischen Sorten Zweigelt<br />
und Blaufränkisch.<br />
Weingut Hans & Anita Nittnaus<br />
A-7122 Gols, Untere Hauptstraße 49<br />
Tel. +43 2173/22 48<br />
Fax +43 2173/22 48 20<br />
weingut.nittnaus@aon.at<br />
Festsaal, Tisch 214<br />
Fotograf: Claudio Alessandri
Fotograf: Nikolaus Similache<br />
GERHARD UND<br />
BRIGITTE PITTNAUER<br />
Das Weingut der Pittnauers ist ein junger,<br />
dynamischer Betrieb, entstanden 1992<br />
durch die teilweise Übernahme des Familienbetriebs.<br />
Seither haben Gerhard und<br />
seine Frau Brigitte mit Ehrgeiz und viel<br />
Energie ihren Namen ganz oben auf die<br />
Bestenlisten des österreichischen Rotweins<br />
platziert. 17 Hektar eigene und<br />
langfristig gepachtete Weingärten werden<br />
bewirtschaftet. Die Rieden der Pittnauers<br />
umfassen neben den Weingärten auf den<br />
sonnenverwöhnten Hängen auch kühlere<br />
Lagen auf dem Plateau. Gerhard Pittnauer<br />
findet dort die besten Bedingungen für<br />
seine Pinots und St. Laurents. Im<br />
Zusammenspiel entstehen Weine, die<br />
Frucht und Eleganz wunderbar kombinieren.<br />
Zudem setzt Gerhard Pittnauer das<br />
neue Holz der Barriques sehr subtil ein,<br />
was im Ergebnis feine Aromenvielfalt,<br />
Kirsch- und Beerenfrucht und Weine von<br />
geschliffener Eleganz ergibt. „Weinmachen<br />
ist Selbstverwirklichung“, gesteht<br />
Gerhard Pittnauer, „es hat einerseits mit<br />
Sorge und Verantwortung zu tun, andererseits<br />
aber auch mit Emotion, Großzügigkeit<br />
und Lust.“ Ein Stück Selbstverwirklichung<br />
stellt auch der neue Weinkeller dar,<br />
ein prachtvolles Stück moderner Architektur,<br />
mitten im Hang der Riede Altenberg<br />
gelegen. An klaren Tagen reicht der Blick<br />
von dort weit über den Neusiedler See bis<br />
zu den weiß glänzenden Gipfeln von Rax<br />
und Schneeberg. Die Pittnauers verfügen<br />
über einen der schönsten Arbeitsplätze in<br />
der Branche.<br />
Der Pannobile rot 2002 erhält durch einen<br />
kleinen Anteil St. Laurent besondere Raffinesse.<br />
Die Zusammensetzung: Zweigelt,<br />
Blaufränkisch, St. Laurent, Cabernet Sauvignon.<br />
Weingut Gerhard & Brigitte Pittnauer<br />
A-7122 Gols, Untere Hauptstraße 71<br />
Tel. +43 2173/34 07<br />
Fax +43 2173/20 08 8<br />
pittnauer@utanet.at<br />
Festsaal, Tisch 215<br />
HELMUT RENNER<br />
Das Weinmachen wurde sowohl Helmut als<br />
auch seiner Frau Birgit in die Wiege<br />
gelegt. Helmut wuchs auf dem Weingut<br />
seiner Eltern auf und arbeitete von frühester<br />
Kindheit an mit, ehe er 1988 den<br />
Betrieb übernahm. Birgit stammt ebenfalls<br />
von einer alten Weinbauernfamilie<br />
ab. Zusammen bewirtschaften sie derzeit<br />
13 Weingärten in einigen der besten<br />
Lagen wie Altenberg, Salzbergäcker oder<br />
die dank frischer Winde für Weißwein ideale<br />
Riede Sätzlüß. Helmut Renner produziert<br />
von allen Pannobile-Winzern den<br />
größten Anteil an Weißwein. Fast ein Drittel<br />
seiner Rebfläche ist mit Sorten wie<br />
Chardonnay und Weißburgunder bestückt.<br />
Die Renners gelten als „aufgeschlossene<br />
Traditionalisten“, immer an Neuerungen<br />
interessiert, aber dabei stets bestrebt,<br />
Bewährtes zu erhalten. Birgit Renner fasst<br />
das Credo in dem Satz zusammen: „Man<br />
muss sich bewusst sein, dass vollkommene<br />
Perfektion nicht möglich ist und sich<br />
daher bemühen, immer alles so gut wie<br />
möglich zu machen.“<br />
Der Pannobile weiß 2002, eine Cuvée aus<br />
Chardonnay und Weißburgunder, wird in<br />
großteils neuen Barriques vergoren und<br />
12-14 Monate auf der Hefe ausgebaut. Der<br />
Pannobile rot 2002 vereinigt Zweigelt,<br />
Blaufränkisch und Syrah und ruht bis zu<br />
18 Monate in den kleinen Eichenfässern.<br />
Weingut Helmut & Birgit Renner<br />
A-7122 Gols, Obere Hauptstraße 97<br />
Tel. +43 2173/22 59<br />
Fax +43 2173/22 59 4<br />
wein@rennerhelmuth.at<br />
Festsaal, Tisch 216<br />
WEINGALERIE<br />
13<br />
Fotograf: Sabine Jellasitz<br />
GO GO GOLS<br />
B50<br />
Wien<br />
Nähere Informationen<br />
A4<br />
Eisenstadt<br />
Neusiedler See<br />
und die beeindruckenden Auszeichnungen<br />
sowie Bewertungen finden Sie unter<br />
www.pannobile.at<br />
Gols
DAS RENOMMÉE DES<br />
BURGENLANDS<br />
1<br />
10<br />
11<br />
Seit ihrer Gründung im Jahr 1995 und der<br />
ersten Präsentation im eleganten Rahmen<br />
des Eisenstädter Schlosses Esterházy, der<br />
Feuertaufe sozusagen, setzen sich die<br />
Renommierten Weingüter Burgenland<br />
(RWB) unermüdlich für das Ansehen des<br />
burgenländischen Weins im In- und Ausland<br />
ein. Mit einer Fülle an Veranstaltungen<br />
wie Präsentationen, Verkostungen und<br />
der Teilnahme an Wettbewerben machen<br />
die RWB Weinfreunde auf der ganzen Welt<br />
auf die edlen Tropfen aufmerksam.<br />
Gemeinsame Zielsetzungen, enge Zusammenarbeit<br />
und geschlossenes Auftreten<br />
sind die Merkmale dieser Qualitätsgemeinschaft,<br />
die ihre hochwertigen Produkte<br />
auch gemeinsam vermarktet. Sie ist sich<br />
ihrer Vorreiterrolle bewusst, wie auch die<br />
Wein-Weiterbildungsseminare der RWB<br />
beweisen; Motto: Von Winzern – Für Winzer<br />
2<br />
3<br />
Der Zusammenschluss<br />
von 15 der besten Weingüter des Burgenlands ist weit<br />
mehr als ein Verein. Er ist ein Motor für das ganze wein-<br />
12<br />
4<br />
5<br />
– Mit Winzern. Über 150 Kollegen und Kolleginnen<br />
waren etwa Mitte Jänner der Einladung<br />
der „Großen 15“ gefolgt, um<br />
gespannt den Ausführungen zweier konträrer<br />
Wein-Stars zu folgen. Stefan Graf Neipperg,<br />
er verwaltet heute fünf Weingüter in<br />
Saint-Emilion, und Daniel Gantenbein, der<br />
Extrem-Tüftler aus Graubünden, erläuterten<br />
für die Kollegen ihre Erfolgsstrategien.<br />
Graf Neipperg stellte die Verwaltung eines<br />
Weinguts nach ökologischen Grundsätzen<br />
in den Mittelpunkt: „Grundsätzlich ist<br />
unsere Arbeitsweise bei allen Gütern die<br />
gleiche (z. B. die Chateau Canon-La- Gaffeliere,<br />
Clos l´Oratoire, Peyreau, La Mondotte):<br />
An den natürlichen Gegebenheiten<br />
wird nichts verändert; genaue Beobachtung.<br />
Kenntnis des Bodens und des Vegetationszyklus<br />
haben den Vorrang. Bei uns<br />
gibt es kein Vorgehen nach Schema F. Wir<br />
WEINGALERIE<br />
14<br />
13<br />
6<br />
7<br />
14<br />
gehen genau auf die Eigenheiten jedes<br />
Weinjahrgangs ein und sind hoch flexibel<br />
in der Vinifikation ...“ Kollege Gantenbein<br />
aus der Schweiz wiederum betonte: „Um<br />
gute Weine zu machen, muss man ein paar<br />
Grundsätze beachten. Um gute Weine besser<br />
zu machen, müssen unzählige Details<br />
berücksichtigt werden, gleichsam einem<br />
klein gestanzten Puzzle.“ Und weiter: „Auf<br />
das Potential der Trauben kommt es an, im<br />
Keller kann man nur verlieren. Aber jeder<br />
sollte nach seiner Fasson glücklich werden.<br />
Ein Winzer sollte zwei Leben haben, das<br />
erste um viele Erfahrungen zu machen,<br />
und das zweite, um Vollgas zu geben.“ So<br />
unterschiedlich strukturiert die Betriebe<br />
der beiden Referenten auch sein mögen, so<br />
eng verbunden sind die beiden mit den<br />
Mitgliedern der RWB in ihrem kompromisslosen<br />
Qualitätsdenken.<br />
8<br />
15<br />
9
MEMBERS OF<br />
RWB<br />
12 Weingut Kollwentz-Römerhof<br />
5 Weingut Josef Leberl<br />
4 Weingut Rosi Schuster<br />
3 Weingut Ernst Triebaumer<br />
13 Weingut Feiler-Artinger<br />
GROSSHÖFLEIN<br />
ST. MARGARETHEN RUST<br />
Neusiedler See<br />
DEUTSCH SCHÜTZEN<br />
WEINGALERIE<br />
15<br />
GOLS<br />
MÖNCHHOF<br />
FRAUENKIRCHEN<br />
ILLMITZ<br />
APETLON<br />
14 Weinlaubenhof Alois Kracher<br />
DEUTSCHKREUTZ<br />
HORITSCHON 1 Weingut Hans Igler<br />
10 Weingut Paul Kerschbaum<br />
7 Weingut Paul Achs<br />
8 Weingut Juris<br />
6 Weingut Josef Pöckl<br />
9 Weingut Velich<br />
2 Weingut Gesellmann<br />
11 Weingut Krutzler<br />
15 Weingut Umathum
Weingut Paul Achs<br />
Neubaugasse 13, 7122 Gols<br />
Tel. +43 2173/23 67<br />
office@paul-achs.at<br />
www.paul-achs.at<br />
Festsaal, Tisch 217<br />
Paul Achs jun. wurde durch<br />
seine Praxis in Kalifornien<br />
mit der internationalen Rotweintechnologie<br />
vertraut.<br />
Seit einigen Jahren wird im<br />
Familienbetrieb Tradition mit moderner<br />
Technologie verbunden. Das Traubenmaterial<br />
ist die Grundlage für die großen Achs-<br />
Weine – für die Selektion und schonende<br />
Verarbeitung wird das Lesegut ausschließlich<br />
in Obststeigen eingebracht, wobei<br />
maximal 3.000 Liter/Hektar erzielt werden.<br />
Weingut Feiler-Artinger<br />
Hauptstraße 3, 7071 Rust<br />
Tel. +43 2685/237<br />
office@feiler-artinger.at<br />
www.feiler-artinger.at<br />
Festsaal, Tisch 161<br />
Tief in der Ruster Tradition<br />
verwurzelt und dem Neuen<br />
gegenüber aufgeschlossen,<br />
so lässt sich die Philosophie<br />
des Weinguts auf einen Nenner<br />
bringen. Seit 1965 ist Hans Feiler der<br />
„Winemaker“, unterstützt von seinem<br />
Sohn Kurt, der seine kellerwirtschaftliche<br />
Ausbildung in Bordeaux vertieft hat.<br />
Neben den Barriqueweinen (Cuvée Gustav<br />
weiß, Cuvée Solitaire rot), welche regelmäßig<br />
zu den besten des Landes zählen,<br />
ist man im wahrscheinlich schönsten<br />
Ruster Bürgerhaus vor allem auf die Süßweine<br />
stolz.<br />
Weingut Familie Gesellmann<br />
Langegasse 65, 7301 Deutschkreutz<br />
Tel. +43 2613/80 360<br />
gesellmann@utanet.at<br />
Festsaal, Tisch 160<br />
Gemeinsam mit Sohn Albert<br />
keltert Engelbert Gesellmann<br />
zwar auch Spitzen-<br />
Weißweine, berühmt ist das<br />
Weingut aber vor allem für<br />
die Rotweine. Mit dem<br />
„Opus Eximium“, einem Blend aus Blaufränkisch,<br />
Cabernet, Pinot und St. Laurent<br />
war man Wegbereiter für die modernen,<br />
österreichischen Cuvées. Auch der 1992<br />
erstmals komponierte „Bela Rex“ wurde<br />
schlagartig als einer der besten Rotweine<br />
des Landes bekannt. Diese und noch viele<br />
mehr kann man im seit 1999 neu eingerichteten<br />
Degustationsraum verkosten.<br />
Weingut Hans Igler<br />
Langegasse 49, 7301 Deutschkreutz<br />
Tel. +43 2613/803 65<br />
info@weingut-igler.at<br />
www.weingut-igler.at<br />
Festsaal, Tisch 159<br />
Der Grandseigneur der<br />
mittelburgenländischen<br />
Weinbauern, Hans Igler,<br />
gab der österreichischen<br />
Rotweinszene bereits in den<br />
Sechzigern wesentliche Impulse: Als<br />
erster burgenländischer Winzer experimentierte<br />
Igler mit Barriques, setzte als<br />
„Sortenpionier“ größere Flächen Cabernet<br />
Sauvignon und wagte sich an eine Rotweincuvée.<br />
Seine Nachfolge haben Tochter<br />
Waltraud Reisner-Igler und Ehemann<br />
Wolfgang Reisner angetreten; im Sinne<br />
ihrer kompromisslosen Qualitätsansprüche<br />
sind sie dem Vater verbunden.<br />
Weingut Juris<br />
Marktgasse 12-18, 7122 Gols<br />
Tel. +43 2173/27 48<br />
office@juris.at<br />
www.juris.at<br />
Festsaal, Tisch 158<br />
Kontinuität auf hohem<br />
Niveau – dieser Leitspruch<br />
gilt in der Familie Stiegelmar<br />
seit den späten Sechzigerjahren,<br />
als Georg – Juri – Stiegelmar<br />
begann, den Ruf des Weinguts aufzubauen.<br />
Besonderes Augenmerk gilt den<br />
natürlichen Ressourcen im Weingarten: Das<br />
bedeutet intensive Laubarbeit und sinnvolles<br />
Ausdünnen zur rechten Zeit. Auf Juris<br />
werden Trauben, Most und Wein hauptsächlich<br />
von der Schwerkraft bewegt; auf vier<br />
Ebenen fällt, rutscht oder rinnt das Material<br />
von selbst in die darunter liegende<br />
Ebene. Kontinuität drückt sich auch in den<br />
Prämierungen aus: Deren Zahl ist Legion.<br />
Weingut Paul Kerschbaum<br />
Hauptstraße 37, 7312 Horitschon<br />
Tel. +43 2610/42 392<br />
weingut@kerschbaum.at<br />
www.kerschbaum.at<br />
Festsaal, Tisch 168<br />
WEINGALERIE<br />
16<br />
Naturnahe Weingarten- und<br />
Bodenpflege, ein extrem<br />
kurzer Rebschnitt und eine<br />
ausgiebige „Fruchtreduzierung“<br />
sind die Basis für die<br />
hohe Traubenqualität. Die Etiketten weisen<br />
mit ihren Farben bereits auf den Stil<br />
hin: Das kühle Blau steht für klassische<br />
Vinifizierung und das warme Orange<br />
bedeutet Ausbau im Barrique. Kerschbaum<br />
forciert kraftvolle, lang haltbare<br />
Weine mit – allerdings bewusst dezentem<br />
– Holztouch und nimmt dafür in Kauf,<br />
dass sie viel Luft benötigen, weil sie reich<br />
an Extrakt, Gerbstoffen und Tanninen<br />
sind.<br />
Weingut Kollwentz-Römerhof<br />
Hauptstraße 120, 7051 Großhöflein<br />
Tel. +43 2682/65 15 80<br />
Kollwentz@kollwentz.at<br />
www.kollwentz.at<br />
Festsaal, Tisch 164<br />
Das Kollwentz´sche Rezept<br />
für Qualität und Erfolg ist in<br />
Wirklichkeit kein großes<br />
Geheimnis. Es lautet: geringe<br />
Erträge bei perfekter<br />
Vinifizierung. Anton Kollwentz, der sich<br />
vor allem als Rotweinpionier einen Namen<br />
gemacht hat, bürgt seit Jahrzehnten für<br />
höchste Qualität und wird von seinem<br />
Sohn Andi seit 1989 unterstützt. Mit<br />
jugendlichem Elan und bester Ausbildung<br />
zeichnet er im elterlichen Weingut für den<br />
Keller verantwortlich. Gemeinsam verfolgen<br />
sie ein Ziel: Perfektion im Weingarten<br />
und im Keller. Übrigens: Der Weinkeller<br />
des Römerhofs ist einer der schönsten des<br />
Landes.<br />
Weingut Weinlaubenhof Alois Kracher<br />
Apetlonerstraße 37, 7142 Illmitz<br />
Tel. +43 2175/33 77<br />
office@kracher.at<br />
www.kracher.at<br />
Festsaal, Tisch 163<br />
So konsequent und variantenreich<br />
wie der Weinlaubenhof<br />
hat sich kaum ein<br />
anderes Weingut der Kelterung<br />
von edelsüßen Prädikatsweinen<br />
verschrieben. Neu für das<br />
Gebiet und typisch für das strategische<br />
Denken des Winzers war die Kreation von<br />
zwei Top-Wein-Linien. Die Bezeichnung<br />
„Zwischen den Seen“ tragen reduktiv aus-
gebaute Prädikatsweine mit regionalem<br />
Charakter und eher dezenten Botrytistönen.<br />
Diese werden im großen Akazienholzfass<br />
ausgebaut. Die Gewächse der<br />
Linie „Nouvelle Vague“ sind Barriqueweine<br />
internationaler Stilistik, zumeist Cuvées<br />
im klassischen Sinn.<br />
Weingut Krutzler<br />
7474 Deutsch-Schützen 84<br />
Tel. +43 3365/22 42<br />
weingut@krutzler.at, www.krutzler.at<br />
Festsaal, Tisch 165<br />
Hier steht vor allem eines<br />
im Mittelpunkt: der Blaufränkisch,<br />
der Blaufränkisch<br />
und wieder der Blaufränkisch.<br />
Die Rebflächen um Schützen und<br />
Eisenberg befinden sich alle in einer Süd-<br />
Südost-Kessellage, die am oberen Rand von<br />
Eichen- und Kiefernwald eingesäumt ist.<br />
Das Terroir der windgeschützten Lagen mit<br />
den mineralischen, eisenhältigen Böden<br />
bringt in Verbindung mit niedrigen Erträgen<br />
und einer langen Vegetationsperiode<br />
unverwechselbare Weine hervor, wie den<br />
„Perwolff“. Dieser Wein von Weltruf hat seinen<br />
Namen von der alten Bezeichnung für<br />
die Siedlung Deutsch-Schützen.<br />
Weingut Josef Leberl<br />
Hauptstraße 91, 7051 Großhöflein<br />
Tel. +43 2682/678 00<br />
weingut@leberl.at, www.leberl.at<br />
Festsaal, Tisch 166<br />
Vorbild von Josef und<br />
Gerald Leberl war seit<br />
jeher Chateau Latour.<br />
Schon früh war das Weingut<br />
dafür bekannt, seine Weine besonders<br />
tanninreich auszubauen. Nicht immer hat<br />
man dafür eine positive Kritik geerntet,<br />
aber wenn man heute etwa einen Blaufränkisch<br />
Barrique aus dem Jahr 1986 öffnet,<br />
kann man kosten, dass Leberl damit<br />
Recht behielt. Die Tendenz zum Rotwein<br />
hält weiter an, allerdings wird die Herausforderung<br />
des Weißweins gerne angenommen<br />
und immer wieder aufs Neue bewiesen,<br />
dass die Leberl´schen Weißen ihresgleichen<br />
erst suchen müssen.<br />
Weingut Josef Pöckl<br />
Zwergäcker 1, 7123 Mönchhof<br />
Tel. +43 2173/802 58<br />
info@poeckl.at, www.poeckl.at<br />
Festsaal, Tisch 167<br />
Fixpunkt der österreichischen<br />
Rotweinszene und<br />
„Falstaff-Winzer des Jahres“<br />
ist Josef Pöckl. Mit<br />
viel Feingefühl gelingen ihm aus den<br />
besten Weinen der Sorten Zweigelt,<br />
Cabernet Sauvignon, Pinot noir, Merlot,<br />
St. Laurent und Blaufränkisch immer wieder<br />
Spitzencuvées. Das Aushängeschild<br />
des Betriebes ist die in 100 % neuem Holz<br />
ausgebaute rote Cuvée Admiral. Beim<br />
reinsortigen Ausbau liegt dem Winzer<br />
besonders der Zweigelt (weil gebietstypisch)<br />
und der Pinot noir (weil fordernd)<br />
am Herzen. Mit seiner eigenen Cuvée<br />
„Rève de Jeunesse“ macht auch Filius<br />
René Pöckl auf sich aufmerksam.<br />
Weingut Rosi Schuster<br />
Prangergasse 2, 7062 St. Margarethen<br />
Tel. +43 2680/26 24<br />
Rosi.Schuster@aon.at<br />
Festsaal, Tisch 162<br />
Mit Gatten Franz und Sohn<br />
Hannes gemeinsam führt die<br />
Weinbaumeisterin das nach ihr<br />
benannte Weingut, welches<br />
über Lagen sowohl in St. Margarethen<br />
als auch in Zagersdorf verfügt.<br />
Blaufränkisch und Zweigelt stammen von<br />
40 Jahre alten Stöcken auf lehmigen,<br />
schweren Böden in Zagersdorf und werden<br />
ergänzt von Merlot und Cabernet, die in<br />
St. Margarethen auf sandigen Braunerdeböden<br />
wachsen. Die Standortmischung<br />
und der Ausbau ergeben sehr fordernde,<br />
tanninreiche Weine, wie die Cuvée C.M.B.,<br />
die erst nach langer Lagerung ihre Facetten<br />
offenbaren.<br />
Weingut Ernst Triebaumer<br />
Raiffeisenstraße 9, 7071 Rust<br />
Tel. +43 2685/528<br />
Ernst.triebaumer@gmx.at<br />
www.triebaumer.com<br />
Festsaal, Tisch 169<br />
In der alten Weinstadt Rust liegt<br />
der Betrieb, welcher als einer<br />
der Pioniere des „Österreichischen<br />
Weinwunders“ gelten<br />
muss. Über zwei Drittel der Fläche<br />
nimmt der Rotwein ein, und<br />
das Hauptaugenmerk liegt auf<br />
der bodenständigen Sorte Blaufränkisch.<br />
50-jährige Anlagen in den Rieden Mariental<br />
und Oberer Wald bringen legendäre<br />
Weine hervor – aber auch dem Chardon-<br />
WEINGALERIE<br />
17<br />
nay, der in Rust seit über 100 Jahren heimisch<br />
ist, dem Sauvignon blanc und dem<br />
klassischen Süßwein der Freistadt, dem<br />
Ruster Ausbruch, gilt die Liebe des Winzers.<br />
Weingut Umathum<br />
St. Andräer Straße 7, 7132 Frauenkirchen<br />
Tel. +43 2172/244 00<br />
office@umathum.at<br />
www.umathum.at<br />
Festsaal, Tisch 170<br />
Einerseits besitzt Josef Umathum<br />
Rebflächen westlich<br />
von Frauenkirchen – warme,<br />
quarz- und eisenhältige Kiesbänke<br />
der Rieden Hallebühel,<br />
Haideboden und Vom Stein – andererseits<br />
werden mineralische Weine in den Hanglagen<br />
bei Neusiedl und Jois geerntet. Die<br />
Rieden Neusiedler Schanze, Joiser Hakkelsberg<br />
und Joiser Jungen Berg bestehen<br />
aus tonreichen Schotterböden, Sandstein<br />
mit Lehmauflage und Schiefer. Die einzigen<br />
Terrassen-Anlagen des Burgenlands<br />
mit bis zu 70% Neigung, ehemals im<br />
Besitz des Harrach´schen Weinguts, wurden<br />
mit großem Aufwand instand gesetzt.<br />
Weingut Velich<br />
Seeufergasse 12, 7143 Apetlon<br />
Tel. +43 2175/31 87<br />
weingut@velich.at<br />
www.velich.at<br />
Festsaal, Tisch 171<br />
Es werden ausschließlich<br />
Weißweine produziert,<br />
was so ungewöhnlich wie<br />
erfolgreich ist. Nachdem<br />
Senior Hellmut Velich im Nebenberuf die<br />
Voraussetzungen für einen Ausbau des<br />
Weinguts gesetzt hatte, haben die Söhne<br />
Roland und Heinz seit 1990 intensiv am<br />
guten Renommee des Betriebes gearbeitet.<br />
Die einzige Konzession an die moderne<br />
Stilistik ist die Verwendung von französischen<br />
Barriques, was den regionalen<br />
Charakter unterstreicht und den Weinen<br />
eine weitere Dimension eröffnet. Die so<br />
ausgebauten Weine wurden zum Markenzeichen,<br />
der Chardonnay „Tiglat“ zum<br />
Aushängeschild schlechthin.<br />
Nähere Informationen<br />
finden sie unter www.rwb.at
WINZERKELLER NECKENMARKT<br />
DER WEIN ALS ZAUBERTRANK<br />
Der Weinanbau in Neckenmarkt<br />
ist bereits seit der Keltenzeit nachgewiesen.<br />
In der Römerzeit wurde er stark ausgeweitet,<br />
als in den ersten nachchristlichen<br />
Jahrhunderten Legionäre die fruchtbaren<br />
Gegenden Pannoniens urbar machten.<br />
Entlang der wichtigen Römerstraße (Via<br />
Romana) erlebte der Weinbau seine große<br />
Blütezeit. Nach der Sesshaftwerdung der<br />
Ungarn und dem allmählichen Einwandern<br />
deutscher Bauern aus dem Westen wurde<br />
der Weinbau weiter aufgebaut und wurde<br />
so zum bedeutendsten Wirtschaftszweig<br />
Neckenmarkts.<br />
Winzerkeller Neckenmarkt<br />
Der Winzerkeller Neckenmarkt wurde im<br />
Jahr 1968 in einer sehr schwierigen Situation<br />
als Genossenschaft gegründet. Aufgrund<br />
von sehr großen Ernten in den Jahren<br />
1966 und 1967 und einem Überangebot<br />
auf dem Markt lagen die Traubenpreise<br />
unter dem Gestehungspreis. Es gab kaum<br />
Traubenabnehmer, die gewillt waren,<br />
einen kostendeckenden Preis zu zahlen.<br />
WEINGALERIE<br />
18<br />
Der Neckenmarkter Bürgermeister Karl<br />
Heincz konnte die Winzer des Ortes dazu<br />
zu bewegen, eine Genossenschaft zu gründen,<br />
um gemeinsam das Angebot zu steuern<br />
und Lagermöglichkeiten zu errichten.<br />
Schließlich wurde im Mai 1968 mit dem<br />
Bau eines Presshauses und von Lageranlagen<br />
begonnen.<br />
Bei ihrer Gründung bestand die Genossenschaft<br />
aus 243 Mitgliedern, und es wurden<br />
700.000 kg Trauben übernommen. Jahr für<br />
Jahr, in kleinen Schritten, konnten weitere<br />
Winzer des Ortes von der gemeinsamen<br />
Sache überzeugt werden. Heute sind es<br />
etwa 300 Mitglieder mit 300 ha Weingartenfläche.<br />
Mittlerweile werden im Winzerkeller<br />
Neckenmarkt mit einer Produktionsmenge<br />
von 2-2,5 Mio. Liter jährlich fast<br />
1% der gesamten Weinernte Österreichs<br />
bzw. rund 5% aller österreichischen Rotweine<br />
vinifiziert. 1992 erfolgte die Umbenennung<br />
der Winzergenossenschaft Nekkenmarkt<br />
zu „Winzerkeller Neckenmarkt“.
Klima, Boden, Lagen<br />
Neckenmarkt liegt inmitten eines wunderschönen<br />
Weingebirges – am Südabhang<br />
des Ödenburger Berglandes, in einer<br />
tektonisch eingesenkten, wasserreichen<br />
Mulde mit etwa 300 Sonnentagen im Jahr,<br />
das ist eine jährliche Sonnenscheindauer<br />
von bis zu 2.100 Stunden. Diese Südlage<br />
und der Einfluss des Neusiedler Sees ist<br />
prägend für das Kleinklima.<br />
Lehmige Böden sind charakteristisch für<br />
das Mittelburgenland. Sie stellen die ideale<br />
Grundbedingung für den Blaufränkisch<br />
dar, der sich darauf in eigenständiger<br />
Würzigkeit, innerer Harmonie und Eleganz<br />
entwickeln kann. Überwiegt der Schotteranteil,<br />
so werden die Weine etwas leichter,<br />
finessereicher und verspielter. Bei<br />
stärkerem Lössanteil präsentieren sich die<br />
Weine fetter und gehaltvoller.<br />
In den Neckenmarkter Weingärten finden<br />
sich unterschiedliche Ausprägungen der<br />
Deckschichte, sodass je nach Lage verschiedene<br />
Weintypen vinifiziert werden<br />
können.<br />
In den wesentlichsten und besten Lagen<br />
befinden sich die Weingärten der Mitglieder<br />
des Winzerkellers Neckenmarkt: Bodigraben,<br />
Himmelsthron, Hochberg (Großlage),<br />
Sonnensteig, Spiegelberg.<br />
Weingartenbewirtschaftung<br />
Innerhalb der letzten 10 Jahre wurden<br />
große Veränderungen in der Bewirtschaftung<br />
der Weingärten vorgenommen: Die<br />
Ertragsmengen wurden auf ein Mittel von<br />
8.500 kg reduziert.<br />
Auf etwa 60 ha der Weingärten wird seit<br />
1992 das so genannte „8-Trauben-Programm“<br />
angewendet, mit dessen Hilfe die<br />
Erträge auf 5.000 bis maximal 6.000 Kilo<br />
je Hektar zurückgeschraubt wurden. Ca.<br />
50 Betriebe haben sich bereit erklärt, an<br />
diesem Qualitätsprogramm mitzumachen.<br />
Ihre Weingärten, die zumindest 25 Jahre<br />
alt sein und in den besten Lagen (in der<br />
Großlage Hochberg) liegen müssen, werden<br />
das ganze Jahr über kontrolliert.<br />
Während die übrigen Bauern für ihre Trauben<br />
einen nach Öchslegradationen ausgerichteten<br />
Kilopreis erhalten, werden die<br />
8-Trauben-Betriebe mit einem Fixbetrag je<br />
Hektar für ihren Mehraufwand entlohnt.<br />
Ihre Trauben stellen die Basis für die<br />
höchste Qualitätskategorie im Programm<br />
des Winzerkellers Neckenmarkt dar.<br />
Mit mehr als 60% der Weingärten ist Blaufränkisch<br />
die mit Abstand wichtigste<br />
Sorte des Unternehmens und gleichzeitig<br />
auch die Leitsorte des gesamten Weinbaugebietes.<br />
Fast ein Drittel der Lagen ist mit<br />
Zweigelt bepflanzt. Sonstige Rotweinsorten<br />
wie Cabernet Sauvignon oder Pinot<br />
Noir liegen bei nur 2-3%. Ebenso hoch ist<br />
der Anteil der weißen Trauben.<br />
WEINGALERIE<br />
19<br />
Vinifizierung<br />
Die Trauben werde sortenrein angeliefert<br />
und nach Qualität und Lagen sortiert.<br />
Dabei wird die Gradation gemessen, denn<br />
der Traubenpreis ist an die Gradation<br />
gekoppelt. Damit bemühen sich die Mitglieder<br />
um eine höhere Reife.<br />
Die Vinifizierungsanlagen erlauben eine<br />
sehr schonende Verarbeitung, so etwa<br />
erfolgt die Entrappung sehr langsam. Die<br />
Maischestandzeit beträgt je nach Weintyp<br />
zwischen einer und zwei Wochen. Die Vergärung<br />
erfolgt in Edelstahltanks mit Temperaturregelung.<br />
Anschließend wird der<br />
abfließende Saft in die Fässer gefüllt.<br />
Durch die noch vorhandene Gärwärme<br />
wird der biologische Säureabbau eingeleitet,<br />
dem die Rotweine ihre Samtigkeit und<br />
weiche Säure verdanken. Die Weine werden<br />
anschließend sanft umgezogen, um<br />
eine frühe Klärung zu erreichen.<br />
Die Lagerkapazitäten des Winzerkellers<br />
Neckenmarkt liegen bei 6 Millionen Liter.<br />
Die besten Qualitäten werden im Holzfass<br />
ausgebaut, in Barriques aus französischer<br />
Eiche (Allier, Tronçais und Nevers). Die<br />
ersten Weine mit Barriqueausbau wurden<br />
1986 vinifiziert.
GF Franz Heincz, Kellermeister Josef Tesch, Mister Alois K.<br />
Die Weine<br />
Etwa 30% der Gesamtmenge des Unternehmens<br />
werden in Flaschen gefüllt (der<br />
Grossteil der Produktion wird als Fasswein<br />
an große Handelsfirmen abgesetzt). Diese<br />
Flaschenweine werden vornehmlich im<br />
Ab-Hof-Verkauf, an die Gastronomie, den<br />
Fachhandel und den Lebensmittelhandel<br />
abgesetzt: Zweigelt Classic, Blaufränkisch<br />
Classic, Blaufränkisch Hochberg („8 Trauben“),<br />
Blauburgunder Hochberg, Blaufränkisch<br />
Himmelsthron (Barriquesausbau),<br />
Cuvée Via Romana (Barriquesausbau).<br />
Im Dezember 2001 begann eine<br />
neue Ära im Winzerkeller Neckenmarkt.<br />
Die Genossenschaft, entwickelte mit Hilfe<br />
ihres Coach Alois Kracher drei neue Weinkategorien,<br />
die unter dem Label NECKEN-<br />
MARKT auf den Markt gebracht wurden.<br />
Vinis Unitis (3 Weine), Terra Cognita (2<br />
Weine) und die Spitzencuvée Potio Magica<br />
wurden aus dem Jahrgang 2000 gefüllt.<br />
Potio Magica – „Der Zaubertrank“<br />
Der „Zaubertrank“ ist das Beste und Feinste<br />
aus den Fässern des Winzerkellers<br />
Neckenmarkt und auch dessen Flaggschiff.<br />
Potio Magica wird durch strenge<br />
Selektion in nur sehr geringer Auflage<br />
vinifiziert und ist der ausgewählten Gastronomie<br />
und dem gehobenen Fachhandel<br />
vorbehalten.<br />
Es handelt sich um eine Cuvée aus Blaufränkisch,<br />
Cabernet Sauvignon und Zweigelt,<br />
die 18 Monate in Barriques reifte.<br />
Obwohl erst seit kurzem auf dem Weinmarkt<br />
(zum ersten Mal mit dem Jahrgang<br />
2000 vinifiziert) wurde Potio Magica im<br />
Jahr 2003 zur besten Rotweincuvée Österreichs<br />
ernannt und in Deutschland zum<br />
Rotwein des Jahres nominiert.<br />
WEINGALERIE<br />
20<br />
Der Winzerkeller Neckenmarkt wurde mit<br />
seinen Weinen bereits Bundes- bzw.<br />
Salonsieger sowie Landessieger und ist<br />
auch jedes Jahr im Österreichischen Salon<br />
vertreten, erhielt zahlreiche Goldmedaillen<br />
bei der Landesprämierung, tolle Fallstaff-Punkte<br />
sowie bereits auch einige<br />
Preise beim Hamburger Weinsalon.<br />
Die Weine des Winzerkellers Neckenmarkt<br />
erhalten Sie österreichweit in der Gastronomie,<br />
im Fachhandel, im Lebensmittelhandel<br />
sowie in der an die Kellergewölbe<br />
angeschlossenen Weinboutique direkt ab<br />
Hof.<br />
Winzerkeller Neckenmarkt<br />
Harkauerweg 2<br />
A-7311 Neckenmarkt<br />
Tel. + 43 2610/423 88<br />
Fax + 43 2610/423 88-4<br />
winzerkeller.neckenmarkt@aon.at<br />
www.winzerkeller.at<br />
Festsaal, Tisch 220
Josef „Pepi“ Tesch war mit seinem Bruder Hans am Revival<br />
der altbewährten Sorte maßgeblich beteiligt. Heute leitet<br />
Junior Josef „Joe“ Tesch das Weingut.<br />
Der große Rotweinjahrgang 1997 wird in<br />
die Annalen des Familienweinguts als Jahr<br />
der Wiedergeburt einer Rotweinlegende<br />
eingehen, ebenso wie der 1979er in<br />
die Aufzeichnungen der österreichischen<br />
Weingeschichte. Ich kann mich noch gut<br />
erinnern, als man in Österreich unter Rotwein<br />
eine meist helle, rote Flüssigkeit verstand,<br />
mit einem ziemlichen Zuckerrest<br />
versehen, der oft von der „Sonne aus<br />
Tulln“ stammte, und mit einer Säure ausgestattet,<br />
für die die Bezeichnung rustikal<br />
noch charmant wäre. Es war im Jahr ´85<br />
oder ´86, das weiß ich jetzt nicht mehr so<br />
genau, da wurden in der Vinothek eines<br />
alten Freundes Reliquien geborgen: Ein<br />
paar Doppler und Literflaschen eines Weines<br />
von einem gewissen Hans Tesch in<br />
äußerst bescheidener Aufmachung, Jahrgang<br />
1979. Sie waren ein echter Fund. Was<br />
da im Glas seine betörenden Aromen entfaltete,<br />
war schlicht und ergreifend<br />
erfreulich untypisch für das heimische<br />
Weinschaffen zur damaligen Zeit. So etwas<br />
bleibt in Erinnerung, und so war es für<br />
mich eine Freude, Pepi Tesch im Jahr 2000<br />
persönlich kennen zu lernen. Sein Bruder<br />
Hans, eine echte Legendengestalt der<br />
österreichischen Weingeschichte, hat nach<br />
Stationen als Fernsehredakteur und Nepalund<br />
Tibet-Reisender mittlerweile ein Projekt<br />
in Mittelamerika angenommen und<br />
errichtet gerade ein Wasserkraftwerk in<br />
Honduras. Weil aber für die Vinifizierung<br />
immer schon Bruder Pepi zuständig war,<br />
ist die Auferstehung des Weingut Tesch<br />
besonders interessant. Wie man sieht, war<br />
Pepi Tesch inzwischen nicht untätig und<br />
führte den Winzerkeller Neckenmarkt mit<br />
Weinen wie Potio Magica in ungeahnte<br />
Höhen: Quasi ein Miraculix des Mittelburgenlands<br />
(siehe Seiten 18-21.) Und eben<br />
1997 war es, als Junior Joe mit seinem<br />
ersten Jahrgang bewies, dass es doch<br />
seine Berufung sei, Winzer, nicht Elektrotechniker<br />
zu werden. Damals war es, dass<br />
Vater und Sohn erstmals beschlossen, die<br />
eigenen Weine von 13 ha der allerbesten<br />
Lagen des Mittelburgenlandes, nämlich<br />
Hochberg in Neckenmarkt und Hochäcker<br />
in Horitschon, wieder selbst zu füllen. Die<br />
Hauptrolle bei den Sorten spielt natürlich<br />
der Blaufränkisch aus bis zu sechzig Jahre<br />
alten Anlagen, gefolgt von Zweigelt,<br />
Cabernet Sauvignon, Syrah und Merlot,<br />
ergänzt von einem Chardonnay von kalkhältigen<br />
Böden, der etwa 2002 einen<br />
mittelgewichtigen (13 %), ausgewogenen<br />
WEINGALERIE<br />
21<br />
PORTRAIT JOSEF TESCH<br />
DIE PIONIERE DES<br />
BLAUFRÄNKISCH<br />
und gleichzeitig frischen, Universal-Speisenbegleiter<br />
lieferte. Zweigelt und Blaufränkisch,<br />
teils aus sehr alten Anlagen,<br />
werden reinsortig ausgebaut. Der Blaufränkisch<br />
ist als Classic, lagenrein vom<br />
Hochberg oder als Selection erhältlich.<br />
Letzterer wurde Falstaff Sortensieger.<br />
Spitzenreiter der Palette ist der Titan, eine<br />
wuchtige und dabei dennoch höchst elegante<br />
Cuvée der internationalen Stilistik,<br />
der im Fall des 2000er erst nach einem Tag<br />
Luft seine ganze Größe zeigt. Ein großer,<br />
schwarzvioletter Wein, auf dessen „kleinen<br />
Bruder“ man gespannt sein kann - demnächst<br />
kommt eine neue Cuvée, speziell<br />
für die Gastronomie, namens Eos auf den<br />
Markt. Eos ist exklusiv bei Döllerer, Golling<br />
erhältlich.<br />
Walter Tucek<br />
Information<br />
Weingut Tesch<br />
Herrengasse<br />
7311 Neckenmarkt<br />
Tel. +43 2610/43 61 0<br />
helene.tesch@utanet.at<br />
Festsaal, Tisch 223
ESELBÖCKS<br />
GENIESSEN AUF<br />
PANNONISCH<br />
A<br />
Aal geräuchert<br />
Eine für den Neusiedler See typische<br />
Spezialität, die lauwarm auf getoastetem<br />
Schwarzbrot am besten schmeckt<br />
Ackersenf (Rauke)<br />
Ein um den Neusiedler See wild wachsendes<br />
Kraut, das jeden Rucola verblassen<br />
lässt<br />
B<br />
Bohnenstrudel<br />
Der typische Strudel aus der Küchentraditon<br />
der kroatischen Minderheit<br />
Blaufränkisch<br />
Die autochthone Rotweinsorte, die leider<br />
Gottes viel zu viel in der Cuvée verschwindet<br />
F<br />
Fogosch (Zander)<br />
Kämen alle Neusiedler See-Zander der<br />
Speisekarten aus dem Neusiedler See,<br />
müsste er dreimal so groß sein<br />
G<br />
Gsodane Strudel in Paradeissoße<br />
Urtypisches Seewinkler Arbeitsessen<br />
Grammelpogatscherl<br />
Ein typisches Festtagsgebäck zum Wein<br />
H<br />
Halaszle von Neusiedlerseefischen<br />
Fischgulasch mit Paprika aus dem<br />
ungarischen Einfluss<br />
Hochzeitsnudeln<br />
Handgefertigte feine Suppenudeln aus<br />
der kroatischen Tradition<br />
Hetscherl Lekwar<br />
Hagebuttenmarmelade aus<br />
St. Margarethen<br />
K<br />
Krumbirn Gulasch<br />
Ein etwas schärferes, deftiges,<br />
authentisches Gulasch mit Erdäpfel<br />
und Csobay-Würsten<br />
Krautsuppe<br />
Die mit Selchfleisch, Csobay-Würstel,<br />
Sauerkraut und Nockerl zubereitete<br />
Nationalsuppe des Burgenlandes<br />
L<br />
Linsenknödel<br />
Urtypische Suppeneinlage<br />
M<br />
Mohntorte<br />
Die Torte der kroatischen Mehlspeisküche<br />
Martinigansl<br />
Das Nationalgericht der Burgenländer<br />
(St. Martin - Schutzpatron des Burgenlandes)<br />
Vor ca. 30 Jahren gab es in jedem<br />
Ort tausende von Gänsen vor den weiß<br />
gekalkten Bauernhäusern<br />
Murken<br />
Karotten<br />
N<br />
Neuburger<br />
Die autochthone Weißweinsorte mit dem<br />
größten Potential<br />
Nagerlsterz<br />
Ein Griessterz mit nagelartigen<br />
Schwammerln aus der Puszta<br />
O<br />
Ogrosln<br />
Ribisel<br />
P<br />
Pusztaschnitzel<br />
Urtypisches Gericht mit frischem<br />
Paprika, Zwiebel, Paradeiser, Letscho,<br />
das leider in seiner ursprünglichen<br />
Form nicht mehr zu finden ist<br />
Paradeiskraut<br />
In Perfektion isst man es mit allen<br />
Sinnen<br />
Palatschinken<br />
Mit allen Marmeladesorten, am<br />
originalsten à la Gundel<br />
WEINGALERIE<br />
22<br />
Q<br />
Quittengelée - Quittenkäse<br />
Eine apfelartige Spezialität mit einem<br />
unglaublichen Aroma<br />
S<br />
Saure Boan mit Knödel<br />
Eine bäuerliche Spezialität für die<br />
Feldarbeit<br />
Salzstangerl<br />
Im mittleren Burgenland mit viel Liebe<br />
von den dort ansässigen Winzerinnen<br />
gebacken<br />
Sautanz<br />
Eine dem Winter vorbehaltene Tradition,<br />
die nicht selten zum Fest ausartete<br />
Szegediner<br />
Ein aus Bauchfleisch und<br />
herzhaftem Kraut hergestelltes<br />
Nationalgericht<br />
Schmerkrapfen<br />
Eine aus Rinderfett (Schmer)<br />
hergestellte Süßspeise, die mich<br />
an meine Kindheit erinnert<br />
Somlauer Nockerl<br />
Ein mit hellem und dunklem Biskuit,<br />
Pudding, Schokoladensauce und<br />
Rumrosinen hergestellte Süßspeise.<br />
Ein Relikt aus der Zeit, wo Burgenland<br />
noch Westungarn hieß<br />
U<br />
Uhudler<br />
Ein Wein aus Direktträgern, früher dachte<br />
man, er mache blind, heute macht er<br />
einen rundum glücklich
Umurken<br />
Krumme Gurken, aus einer Zeit, wo man<br />
den Regalen noch nicht gerecht sein<br />
musste<br />
W<br />
Wildkarpfen<br />
Der wahrscheinlich beste Fisch aus dem<br />
Süßwasser<br />
Wildspargel<br />
Eine Spezialität vom Ruster Hügelland<br />
Z<br />
Zwida<br />
Eine menschliche Reaktion aus den 60er<br />
und 70er Jahren, herbeigerufen durch<br />
den touristischen Ansturm<br />
Eine erfolgreiche Kooperation von:<br />
DAS JAHR DER TAUBE<br />
20 Jahre Taubenkobel: mehr als ein Grund zum Feiern.<br />
Am Geburtstag dieses einzigartigen<br />
Lokals, ohne dessen Pionierleistung die<br />
burgenländische Restaurantkultur vielleicht<br />
noch auf dem Niveau des „Pusztageheimnis“<br />
wäre, wird ein Jubiläumsjahr<br />
eingeläutet: vom 9. Juni 20<strong>04</strong> bis<br />
zum 9. Juni 2005 wird mit vielen feinen<br />
Details und einer Fülle herzerfrischender<br />
Veranstaltungen ausgiebig gefeiert.<br />
Restaurant Taubenkobel<br />
Eveline und Walter Eselböck<br />
7081 Schützen am Gebirge,<br />
Hauptstraße 33 – Burgenland<br />
Tel. +43 2684/22 97, Fax DW 18<br />
restaurant@taubenkobel.at<br />
Auf Genießer warten unter anderem:<br />
Im Juni: Thomas Maurer und Florian<br />
Scheuba: Lesung „Der Abgang“<br />
Sommer: CD Präsentation Richard Dorfmeister<br />
16. September: Das Verwechslungsmenü:<br />
Eselböck meets Eschlböck<br />
Herbst: Straßenfest<br />
Jahreswechsel: Kunst-Edition „Jahr der<br />
Taube“ sowie die Sonderserie der „feinen<br />
edition taubenkobel“. Das Jahr der Taube mit<br />
Köstlichkeiten wie selbstgemachtem Ketchup,<br />
Erdbeerminz-Marmelade und großartigen<br />
Weinen.<br />
JAHRESKONGRESS<br />
Der Kongress für die gesamte Lebensmittel-Branche!<br />
Von der Urproduktion über die Industrie in den Handel!<br />
Erfahren Sie, was die Branche 20<strong>04</strong> bewegt.<br />
Ort: Congress Center MessezentrumWienNeu Termin: 14. und 15. Oktober 20<strong>04</strong><br />
Stellen Sie jetzt die Weichen für Ihre erfolgreiche Zukunft in der Lebensmittel-Branche<br />
und nehmen Sie am 1. Jahreskongress Lebensmittel 20<strong>04</strong> teil.<br />
Auf Ihre Anmeldung freut sich Claudia Jammernegg!<br />
Nähere Informationen unter:<br />
www.managerakademie.at • Claudia Jammernegg • Tel.: (01) 546 62-192<br />
Fax: (01) 546 62-143 • jammernegg@managerakademie.at
Café Glockenspiel, Salzburg<br />
Traditionsreiche Kaffeehauskultur: eine gute Tasse Kaffee und reinstes Wasser.<br />
Von der Quelle im Nationalpark Hohe Tauern direkt in die besten Häuser Österreichs.<br />
Gasteiner. Kristallklar.<br />
www.gasteiner.at