Umkehrosmoseanlagen Serie BRO - Bwt
Umkehrosmoseanlagen Serie BRO - Bwt
Umkehrosmoseanlagen Serie BRO - Bwt
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<strong>Umkehrosmoseanlagen</strong><br />
<strong>Serie</strong> <strong>BRO</strong><br />
Verfahren<br />
Osmose und auch Umkehrosmose sind<br />
Basiserfindungen der Natur, als<br />
natürliche Vorgänge. Nach dem Prinzip<br />
der Osmose arbeiten Niere, Plankton,<br />
Pilze etc. Pflanzen, die in salzhaltigem<br />
Milieu leben (wie etwa Mangroven)<br />
können dort nur gedeihen, weil sie in der<br />
Lage sind, angesaugtes Meerwasser zu<br />
entsalzen. Ebenso verfügen viel Meeresvögel<br />
über Salzdrüsen zur Entsalzung<br />
des aufgenommenen Meerwassers.<br />
Technisch betrachtet ist Osmose die<br />
Diffusion von Flüssigkeiten durch halbdurchlässige<br />
(semipermeable Membranen,<br />
welche Lösungen unterschiedlicher<br />
Konzentration voneinander voneinander<br />
trennen. Diese Membranen sind<br />
nur für das Lösungsmittel (meist Wasser),<br />
jedoch nicht für die im Lösungsmittel<br />
enthaltenen Stoffe (Salze, organische<br />
Substanzen, Kolloide, Keime, Pyrogene<br />
etc,) durchlässig.<br />
Befindet sich nun auf der einen Seite der<br />
sempipereablen Membran (in der Natur<br />
ist dies die Zellwand) salzhaltige, also<br />
konzentrierte wäßrige Lösung, auf der<br />
anderen Seite jedoch nahezu, salzfreies<br />
Reinwasser, so hat dies eine bemerkenswerte<br />
Folge die Natur versucht<br />
einen Konzentrationsausgleich herzustellen.<br />
Ähnlich wie sich zwei<br />
unterschiedliche Ladungen ausgleichen<br />
wollen (wäre es nicht so, gäbe es keine<br />
Batterien) streben Reinwasser und<br />
Salzlösung nach Abbau der Spannung<br />
bzw. nach Konzentrationsausgleich.<br />
Zellwände bzw. in der Anwendung die<br />
semipermeablen Membranen haben die<br />
bemerkenswerte Fähigkeit nur Reinwasser,<br />
nicht jedoch die darin gelösten<br />
Salze, Kolloide, Keime, etc. durchzulassen.<br />
Diese Diffusion findet ohne<br />
Einwirkung von außen so lange statt bis<br />
ein Konzentrationsausgleich auf beiden<br />
Seiten der Membran bzw. Zellwand<br />
stattgefunden hat bzw. bis das sogenannte<br />
„osmotische Gleichgewicht“<br />
hergestellt ist. Die Diffusion kommt zum<br />
Stillstand, wenn sich nach entsprechender<br />
Veränderung des Volumens<br />
beider Lösungen eine bestimmte, für<br />
jedes System spezifische Druckdifferenz<br />
zwischen beiden Seiten der Membran<br />
eingestellt hat („osmotischer Druck“).<br />
Dieser natürliche Vorgang der Osmose ist<br />
umkehrbar und wird technisch zur<br />
Entsalzung von mehr oder weniger<br />
salzhaltigen (vor allem wäßrigen)<br />
Seite 11-20 5310 Mondsee, Walter Simmer Straße 4<br />
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11.20<br />
Entsalzung<br />
Lösungen genützt. Dazu wird auf der<br />
Seite der Membran, auf welcher sich die<br />
konzentrierte Salzlösung befindet, Druck<br />
angelegt. Sobald dieser den spezifischen<br />
osmotischen Druck des Systems erreicht<br />
hat (=osmotisches Gleichgewicht) bzw.<br />
diesen übersteigt, strömt reines Wasser<br />
in umgekehrte Richtung aus der<br />
konzentrierten Salzlösung durch die<br />
Membran (=Reinwasser oder Permeat).<br />
Die gelösten Salze, organischen Inhaltsstoffe,<br />
Kolloide, Keime etc. bleiben in<br />
Form einer hochkonzentrierten Lösung<br />
(=Konzentrat) zurück und werden abgeführt.<br />
Jedes wäßrige System hat einen<br />
bestimmten, spezifischen osmotischen<br />
Druck, der von der Menge der gelösten<br />
Salze abhängt. Meerwasser hat z.B.<br />
durch seine hohe Salzkonzentration<br />
einen wesentlich höheren osmotischen<br />
Druck, als Brunnenwasser in unseren<br />
Breiten.<br />
Daher ist zur Meerwasserentsalzung<br />
mittels Umkehrosmose ein wesentlich<br />
höherer Druck zur Überwindung des<br />
osmotischen Druckes erforderlich (bis 83<br />
bar), als zur Entsalzung von Brackwasser<br />
(bis 41 bar) oder von heimischen<br />
Brunnenwasser (bis 21 bar) und daher<br />
unterscheidet man auch Seewasser-,<br />
Brackwasser- und Trinkwassermodule.
<strong>Umkehrosmoseanlagen</strong><br />
<strong>Serie</strong> <strong>BRO</strong><br />
Einsatz<br />
Mittels Umkehrosmose (engl. RO =<br />
Reverse Osmosis) können Salze,<br />
organische Stoffe, Kolloide, Keime,<br />
Pyrogene etc. aus wässrigen Lösungen<br />
abgetrennt werden. Technisch wird das<br />
RO-Verfahren genützt:<br />
- zur Herstellung (=Entsalzung) von<br />
Trinkwasser aus Brack- oder Meerwasser<br />
- zur Nitrat-, Sulfat-, Chlorid- und<br />
Pestizidreduzierung bei der Trinkwasseraufbereitung<br />
- zur Herstellung von Reinstwasser<br />
für medizinische Zwecke (Hämodialyse)<br />
- zur Herstellung von Infusionslösungen<br />
in der Pharmazeutik<br />
- in der Mikroelektronik (Halbleiterproduktion)<br />
- in der Lebensmittelindustrie<br />
(Lactoserückgewinnung aus<br />
Molkereiabfällen, Herstellung von<br />
Instant-Kaffee, Herstellung und Entfärbung<br />
von konzentrierten Zuckerlösungen)<br />
- in der Getränkeherstellung (Herstellung<br />
von Brauwasser bzw. Füllwasser<br />
für alkoholfreie Getränke,<br />
Herstellung von alkoholischem Bier,<br />
Konzentrierung von Fruchtsäften<br />
ohne Aromaverlust)<br />
- zur Herstellung von Reinstwasser<br />
für Analytik und Forschung (HPLC,<br />
Ionenchromatographie, TOC-Bestimmung<br />
etc.)<br />
- In der Klimatechnik zur Luftbefeuchtung<br />
- Zur Herstellung von Speisewasser<br />
für Sterilisatoren und Dampferzeuger<br />
- Zur Teilentsalzung von Zusatzwasser<br />
für Kühlkreisläufe<br />
- Zur Teilentsalzung von Gießwasser<br />
für den Gartenbau<br />
Zunehmend gewinnt das RO-Verfahren<br />
(und verwandte Membranverfahren, wie<br />
Ultrafiltration und Nanofiltration) aber<br />
auch zur Rückgewinnung von Stoffen<br />
bzw. Werkstoffen (z.B. Farben, Edelmetallen,<br />
toxischen organischen oder<br />
anorganischen Substanzen etc.) aus<br />
Abwasser – und damit aus Gründen des<br />
Umweltschutzes bzw. von Kosteneinsparungen<br />
– an Bedeutung, z.B.:<br />
- zur Schwermetallabscheidung bzw.<br />
–rückgewinnung aus Waschwässern<br />
der Galvanik<br />
- zur Reinigung von Zellstoffabwässern<br />
- zur Reinigung von Färbereiwässern<br />
- zur Rückgewinnung von Silber in der<br />
photochemischen Industrie<br />
- zur Aufbereitung von Deponiesickerwasser<br />
- zur Entfernung von chlorierten<br />
Kohlenwasserstoffen aus Abwasser<br />
Vorteile<br />
• Alle Inhaltsstoffe eines Rohwassers,<br />
egal ob anorganischen oder organischen<br />
Ursprungs, ob Kolloide, Keime<br />
oder Pyrogene werden gleichzeitig<br />
reduziert<br />
• AOX, TOC, DOC, Nitrat und Kieselsäure<br />
werden deutlich reduziert.<br />
• Das entsalzte Reinwasser ist zudem<br />
Praktisch frei von Bakterien, Viren,<br />
Kolloiden, mikroskopischen Verunreinigungen,<br />
Pestiziden, chlorierten<br />
Kohlenwasserstoffen etc.<br />
• Der Chemikalienaufwand ist –verglichen<br />
mit anderen Verfahren – gering<br />
und beschränkt sich auf den<br />
Zusatz von Härtestabilisatoren in der<br />
Vorbehandlungsstufe. Es gibt keine<br />
Regenerationen.<br />
• Eine Abwasserbehandlung (Neutralisation<br />
mit Chemikalien) ist nicht<br />
erforderlich, dadurch kommt es zu<br />
keiner zusätzlichen Abwasseraufsalzung<br />
bzw. –belastung.<br />
• Das Umkehrosmoseverfahren ist<br />
somit umweltfreundlich.<br />
• Die Anschaffungskosten sind nicht<br />
höher als bei anderen Entsalzungsverfahren.<br />
• Die Energie- und Betriebskosten sind<br />
gering, bei der Meerwasserentsalzung<br />
ist Energierückgewinnung<br />
möglich.<br />
• Der Automatisierungs- und Überwachungsaufwand<br />
ist gering, zudem<br />
sind RO-Anlagen kontrollfreundlich.<br />
• <strong>Umkehrosmoseanlagen</strong> arbeiten am<br />
wirtschaftlichsten kontinuierlich. Abgesehen<br />
von gelegentlichen Wartungsarbeiten<br />
gibt es keine regelmäßigen<br />
Betriebsunterbrechungen<br />
z.B. für Regenerationen.<br />
• <strong>Umkehrosmoseanlagen</strong> sind ständig<br />
betriebsbereit.<br />
• <strong>Umkehrosmoseanlagen</strong> erfordern<br />
keine aufwendigen, säure- und<br />
laugenbeständigen Fundamente.<br />
• Der Montageaufwand vor Ort ist<br />
gering, da RO-Anlagen weitgehend<br />
vormontiert geliefert werden.<br />
• <strong>Umkehrosmoseanlagen</strong> erfordern<br />
durch die kompakte Bauweise nur<br />
wenig Platz und geringe Bauhöhe<br />
• Eine Leistungserweiterung ist durch<br />
Zuschaltung weiterer RO-Züge unproblematisch,<br />
kostengünstig und<br />
kurzfristig möglich.<br />
Vorbehandlung des Rohwassers<br />
<strong>Umkehrosmoseanlagen</strong> dienen der Entsalzung,<br />
nicht der mechanischen Filtration.<br />
Mechanisch filtrierbare Stoffe,<br />
Partikel, Ausfällungen etc. führen zu einer<br />
Verblockung der Membranen und beeinträchtigen<br />
damit den Wirkungsgrad<br />
und die Lebensdauer der Membranen.<br />
Deshalb ist eine individuelle Vorbe-<br />
Seite 11-20 5310 Mondsee, Walter Simmer Straße 4<br />
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11.20<br />
Entsalzung<br />
handlung des Rohwassers in der Regel<br />
bei allen z.Z. auf dem Markt befindlichen<br />
Membranen erforderlich um eine betriebssichere<br />
und wirtschaftliche Arbeitsweise<br />
zu erzielen. Die erforderliche<br />
Vorbehandlung richtet sich nach der Rohwasserzusammensetzung,<br />
Membrantype<br />
und der angestrebten Permeat- bzw.<br />
Konzentratqualität.<br />
Zweck der Vorbehandlung<br />
- Einstellung des pH-Wertes zur Verhinderung<br />
von Ausfällungen (wobei<br />
die Beständigkeit des Membranwerkstoffes<br />
zu berücksichtigen ist)<br />
durch Säuredosierung.<br />
- Vermeidung von Härteausfällungen<br />
durch Enthärtung oder Antiscalantdosierung.<br />
- Vermeidung von Membranverblockung<br />
durch suspendierte<br />
Partikel mittels entsprechender Feinfiltration.<br />
- Korrektur der Wassertemperatur<br />
durch Kühlung bzw. Wärmetauscher.<br />
- Verhinderung der Ausfällung von<br />
Metallhydroxiden bzw. Metalloxidhydraten<br />
durch pH-Wert-Regulierung<br />
mittels Säuredosierung oder<br />
Antiscalantdosierung.<br />
- Vermeidung von Ausfällungen<br />
bedingt durch das Überschreiten<br />
von Sättigungskonzentrationen<br />
einzelner Verbindungen (zu beachten<br />
sind Calcium-, Magnesium-,<br />
Fluorid-, Bor-, Barium- und<br />
Strontiumgehalt in Zusammenhang<br />
mit dem Sulfatgehalt, weiters der<br />
Kieselsäuregehalt,) durch Enthärtung,<br />
Säuredosierung, Zusatz<br />
von Antiscalent-Mitteln, Änderung<br />
von Ausbeute und Modulkonfiguration.<br />
- Vermeidung von Membranverblockungen<br />
durch organische Substanzen,<br />
Kolloide, Mikroorganismen<br />
durch Desinfektion, Ausfällung,<br />
Flockung, Feinstfiltration.<br />
- Vermeidung von Membranschädigungen<br />
durch Oxidationsmittel, wie<br />
z.B. Chlor durch Aktivkohlefiltration<br />
oder Dosierung von Natriummetabisulfit.<br />
Nachbehandlung<br />
Je nach Verwendungszweck des Reinwassers<br />
kann eine Nachbehandlung erforderlich<br />
sein.<br />
Zweck der Nachbehandlung<br />
- Weitergehende bzw. restlose<br />
Entsalzung durch Nachschaltung<br />
einer weiteren RO-Anlage, einer<br />
Mischbettvollentsalzung oder einer<br />
Destillationsanlage.<br />
- Entfernung gelöster Gase, wie<br />
Sauerstoff und Kohlendioxid durch<br />
Entgasungmaßnahmen,<br />
Sulfitdosierung, Zusatz von Kalkmilch<br />
oder Soda.
<strong>Umkehrosmoseanlagen</strong><br />
<strong>Serie</strong> <strong>BRO</strong><br />
- Anhebung des Salzgehaltes durch<br />
Verschneidung mit unbehandeltem<br />
Rohwasser, Zusatz von Calciumchlorid,<br />
Calciumsulfat, Kalkmilch<br />
- Anhebung des durch den Kohlensäuregehalt<br />
tiefen pH-Wertes durch<br />
Entgasung bzw. Kalkmilch oder<br />
Sodadosierung<br />
- Vermeidung einer Verkeimung des<br />
Permeates durch Sterilfiltration, UV-<br />
Behandlung, Ozon-Oxidation, Chlor-<br />
Dosierung etc. Ausstattung<br />
Ausstattung<br />
- Feinfilter:<br />
Um Membranschäden bzw. Verblockung<br />
zu vermeiden, ist ein<br />
Kerzenfilter mit einer Filterschärfe<br />
von 5 µ vorgeschaltet<br />
- Trockenlaufschutz:<br />
Bei Unterschreitung des Mindest-Zu-<br />
laufdruckes schaltet das Gerät ab<br />
- Nachspülautomatik:<br />
Nach jeder Anlagenabschaltung<br />
erfolgt eine automatische Spülung<br />
und Konzentratverdrängung (einstellbar)<br />
- Automatischer Periondenlauf:<br />
Dabei wird die Anlage zum Schutz<br />
der Stillstandsverkeimung zu voreingestellten,<br />
wählbaren Zeitpunkten<br />
für eine bestimmte, ebenfalls einstellbare<br />
Periode automatisch in<br />
Betrieb gesetzt<br />
- Manometer:<br />
Zur Überwachung der Leistung der<br />
Hochdruckpumpen und des<br />
Membrandifferenzdruckes zur Vorbeugung<br />
von Membranverblockung<br />
- Durchflußmengenmesser:<br />
Zur Überwachung von Permeat-und<br />
Konzentratmenge und der Konzentratrückführung<br />
- Überwachung des Permeatgegendruckes:<br />
Bei einem Permeatgegendruck von<br />
mehr als 2,5 bar wird Permeat<br />
automatisch über ein 3-Wege-Ventil<br />
in den Kanal abgeleitet<br />
- Leitfähigkeitsanzeige:<br />
Mittels eines digital anzeigenden<br />
Leitfähigkeitsmeßgerätes mit 2 einstellbaren<br />
Grenzwerten. Bei Unter<br />
bzw. Überschreitung der voreingestellten<br />
Grenzwerte wird entweder<br />
ein Alarm ausgelöst, und/oder die<br />
Anlage automatisch abgeschaltet.<br />
- Niveauschaltung:<br />
Neben der manuellen Aus-und<br />
Einschaltmöglichkeit kann die Anlage<br />
vom Schaltschrank aus und<br />
automatisch über Niveaugeber oder<br />
Druckschalter ein- oder ausgeschaltet<br />
werden.<br />
- Verriegelung:<br />
Zur automatischen Abschaltung z.B.<br />
während der Regeneration einer<br />
vorgeschalteten Enthärtungsanlage<br />
- Sonderanschlußmöglichkeiten:<br />
Für Konzentratmengen-, Hochdruck-<br />
und/oder Temperaturgeber<br />
- Potentialfreier Alarmkontakt<br />
- Betriebsstundenzähler, Wartungsschaltung<br />
- Wickelmembranen:<br />
Die RO-Geräte sind serienmäßig mit<br />
leistungsfähigen Wickelmembranen<br />
aus Polyamid/Polysulfon ausgestattet<br />
- Membrandruckrohre:<br />
Normalausführung: aus GFK<br />
Sonderausführung: aus Edelstahl<br />
BWT ist durch seine betriebliche Struktur<br />
nicht an einen Membranhersteller gebunden,<br />
somit können alle Membrantypen<br />
nach Kundenwunsch geliefert<br />
werden.<br />
Planung<br />
Da <strong>Umkehrosmoseanlagen</strong> praktisch<br />
rund um die Uhr in Betrieb sein könnten,<br />
ist aus wirtschaftlichen und anlagentechnischen<br />
Gründen auch ein kontinuierlicher,<br />
unterbrechungsfreier Dauerbetrieb<br />
anzustreben. Jede Betriebsunterbrechung<br />
macht Spülungen erforderlich, jeder<br />
längerfristige Stillstand kann die Verkeimungsgefahr<br />
erhöhen.<br />
Die Permeatleistung ist u.a. auch von der<br />
Wassertemperatur abhängig. Bedingt<br />
durch die Löslichkeit der vorhandenen<br />
Stoffe ist die Durchsatzmenge von<br />
wärmerem Wasser besser. Je °C<br />
Temperaturerhöhung erhöht sich die<br />
Permeatleistung um ca. 2%. Da Wassertemperaturen<br />
in unseren Bereiten<br />
üblicherweise zwischen 10 und 15°C<br />
liegen, gelten die Leistungsangaben in<br />
unseren Datenblättern einheitlich für<br />
15°C.<br />
Bei stark schwankenden Reinwasserverbrauch<br />
ist es empfehlenswert,<br />
Permeat in einem eigenen Permeattank<br />
zu speichern. Die Speicherkapazität<br />
(bzw. die Leistung der RO-Anlage) ist so<br />
zu wählen, dass die außerhalb der<br />
normalen Verbrauchsperiode (Arbeitszeit)<br />
produzierte Permeatmenge gespeichert<br />
wird und während der Verbrauchsperiode<br />
jederzeit genügend Reinwasser<br />
zur Verfügung steht um auch<br />
Verbrauchsspitzen abzudecken.<br />
Wichtige Voraussetzung für störungsfreien<br />
Betrieb und für unverminderte<br />
Leistung der Umkehrosmoseanlage ist<br />
die sorgfältige Vorbehandlung des Rohwassers.<br />
Technologie<br />
Voraussetzung für eine verantwortungsvolle<br />
Projektierung ist eine Vollanalyse –<br />
einschließlich Kolloidindex und TOC –<br />
des Rohwassers.<br />
Die Umkehrosmose ist keine restlose,<br />
100%-ige Entsalzung, d.h. ein geringer<br />
Teil der im Rohwasser enthaltenen Salze<br />
gelangt durch die Membran in das<br />
Permeat, so dass dieses nicht restlos<br />
salzfrei ist.<br />
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11.20<br />
Entsalzung<br />
Der „Salzschlupf“ hängt von der Menge<br />
und der Art der im Rohwasser enthaltenen<br />
Salze ab.<br />
Mehrwertige Ionen (z.B. Calcium,<br />
Magnesium, Sulfat etc.) werden besser<br />
von der Membran zurückgehalten, als<br />
einwertige Ionen (Natrium, Kalium, Nitrat,<br />
Chlorid).<br />
Wird die Ausbeute bzw. die Speisewassersalzkonzentration<br />
erhöht, so sinkt<br />
die Permeatleistung während der Salzschlupf<br />
gleichzeitig höher wird: Permeatmenge<br />
und Permeatqualität werden also<br />
schlechter.<br />
Wird der Speisewasserdruck erhöht, so<br />
steigt die Permeatleistung, während der<br />
Salzschlupf geringer wird: Permeatmenge<br />
und Permeatqualität werden also besser.<br />
Wir die Speisewassertemperatur erhöht,<br />
so steigt die Permeatleistung, der Salzschlupf<br />
wird aber ebenfalls höher, die<br />
Permeatmenge steigt bei gleichzeitig abnehmender<br />
Permeatqualität.<br />
Bei der Entsalzung von Brunnenwasser<br />
mit Trinkwasserqualität ist der Salzschlupf<br />
so gering, daß die produzierte<br />
Permeatqualität bzw. Permeateinheit für<br />
viele technische Zwecke ausreichend ist.<br />
Wird salzfreies Reinwasser verlangt, so<br />
ist eine Nachbehandlung erforderlich.<br />
<strong>Umkehrosmoseanlagen</strong> werden in der<br />
Regel mit Ausbeuten von 50-75%<br />
betrieben. Eine Ausbeute von 75% besagt,<br />
dass von der eingespeisten<br />
Rohwassermenge 75% als Reinwasser<br />
gewonnen werden bzw. dass das<br />
Konzentrat den vielfachen Salzgehalt des<br />
Rohwassers aufweist.<br />
Bei größeren Mehrwasserentsalzungsanlagen,<br />
die mit einem Hochdruck von bis<br />
zu 69 bar betreiben werden, ist eine<br />
Energierückgewinnung über Turbinen<br />
möglich.<br />
Hinweise<br />
Das nahezu salzfreie Permeat einer<br />
Umkehrosmoseanlage enthält noch den<br />
gesamten Sauerstoff und die gesamte<br />
Kohlensäure des Rohwassers, da<br />
gasförmige Anteile von der Membran<br />
nicht zurückgehalten werden. Permeat<br />
hat daher einen schwach sauren pH-<br />
Wert. Dies ist bei der Wahl der<br />
Installationsmaterialien von angeschlossenen<br />
Leitungen bzw. anlagen zu<br />
berücksichtigen, um Korrosionsschäden<br />
zu vermeiden. Gegebenenfalls sind<br />
geeignete Maßnahmen zur Nachbehandlung<br />
und pH-Wert Anhebung zu<br />
setzen. Zudem können ungeeignete<br />
Werkstoffe die Permeatqualität beeinträchtigen.
<strong>Umkehrosmoseanlagen</strong><br />
<strong>Serie</strong> <strong>BRO</strong><br />
Verfahrensschema Umkehrosmoseanlage<br />
1 2<br />
Rohwasser<br />
3<br />
PI<br />
7<br />
15 4 5 7<br />
TI PS PI<br />
1 Rohwasser<br />
2 Absperrventil<br />
3 Kerzenfilter, Filterschärfe 5µ<br />
4 Elektromagnetventil<br />
5 Druckwächter(Trockenlaufschutz)<br />
6 Edelstahlhochdruckpumpe<br />
7 Manometer<br />
8 Manometer<br />
9 RO-Module<br />
10 Konzentratableitung<br />
11 Konzentrat-Anstauventil<br />
12 Konzentrat-Rückführventil<br />
13 Rückschlagklappe<br />
9<br />
9<br />
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6<br />
M<br />
10<br />
23<br />
10<br />
8<br />
PI<br />
23 16<br />
13 2<br />
21<br />
FI<br />
9<br />
14<br />
FI<br />
11 22<br />
10<br />
23<br />
12<br />
13<br />
16<br />
Produktdatenblatt<br />
11.20<br />
Entsalzung<br />
FI<br />
µS<br />
PI<br />
16<br />
Konzentrat<br />
18<br />
10<br />
Permeat<br />
14 Durchflußmengenmesser (Konzentrat)<br />
15 Temperaturanzeige (Rohwasser)<br />
16 Permeatableitung<br />
17 Leitfähigkeitsmessung<br />
18 Permeat-Überströmventil<br />
19 Durchflußmengenmesser (Permeat)<br />
20 Manometer (Permeatgegendruck)<br />
21 Durchflußmengenmesser (Konzentratrückführung)<br />
22 Elektromagnetventil (automatische Spülung)<br />
23 Dreiwegekugelhahn (Permeat)<br />
16
<strong>Umkehrosmoseanlagen</strong><br />
<strong>Serie</strong> <strong>BRO</strong><br />
Rückhaltevermögen von Wickelmembranen<br />
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Produktdatenblatt<br />
11.20<br />
Entsalzung<br />
Kationen % Anionen: % Sonstiges (Salze, %<br />
organische Stoffe)<br />
Natrium 90-95 Bicarbonat 96-98 Silikat 85-92<br />
Kalium 90-95 Chlorid 90-95 Natriumchlorid 98<br />
Calcium 96-98 Sulfat 96-98 Natriumbicarbonat 98<br />
Magnesium 96-98 Nitrat 85-92 Natriumnitrat 93<br />
Eisen 96-98 Nitrit 85-92 Magnesiumchlorid 98<br />
Mangan 96-98 Fluorid 94-96 Calciumchlorid 99<br />
Ammonium 88-95 Bromid 94-96 Magnesiumsulfat 99<br />
Barium 96-98 Sulfit 96-98 Formaldehyd 35<br />
Strontium 96-98 Phosphat 98-99 Methanol 25<br />
Aluminium 98-99 Ethanol 70<br />
Kupfer 96-98 Isoprophylalkohol 90<br />
Harnstoff 70<br />
Milchsäure 94-99<br />
Glucose 98<br />
Gasförmige Bestandteile, wie Schwefelwasserstoff, Kohlendioxid, Sauerstoff etc. Saccarose 99<br />
Passieren die Membran zu 100% (werden also überhaupt nicht zurückgehalten). Pestizide<br />
Aufbau einer Wickelmembran