2004 - BioM - Die Biotech Cluster Development GmbH
2004 - BioM - Die Biotech Cluster Development GmbH
2004 - BioM - Die Biotech Cluster Development GmbH
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<strong>2004</strong><br />
<strong>Die</strong> BioTech-Region München<br />
– ein <strong>Cluster</strong> im Umbruch
2 Inhalt<br />
Inhalt<br />
Vorwort 3<br />
Zum Statusreport der Bio M AG 4<br />
1. Ein Überblick 5<br />
1.1. <strong>Die</strong> Unternehmen der Region 5<br />
1.2. Gründungsaktivitäten 6<br />
1.3. Veränderung der Unternehmenszahlen 7<br />
2. Beschäftigte in <strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen 8<br />
2.1. Veränderung der Mitarbeiterzahlen 8<br />
2.2. Verteilung der Beschäftigten 9<br />
3. Forschung und Entwicklung 10<br />
3.1. Forschungsaufwendungen und betriebliche Erlöse 10<br />
3.2. Produktpipeline der Arzneimittelentwickler 11<br />
4. Kooperationen, Partnerschaften, Allianzen 14<br />
4.1. Ausgewählte Kooperationen und Akquisitionen<br />
von Münchner <strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen<br />
im Jahr <strong>2004</strong> 14<br />
5. Finanzierung und Kapitalmarkt 16<br />
5.1. Entwicklungen am Kapitalmarkt 16<br />
5.2. Finanzierungen in der BioTech-Region München 17<br />
Resümee 20<br />
Anhang – Verzeichnis der Firmen 21<br />
Impressum<br />
Redaktion: Verena Trenkner, Ingela Wilhelm, Bio M AG<br />
Datenerhebung: Dr. Kristina Daniel, Dr. Boris Mannhardt, Verena Trenkner,<br />
Dr. Bernhard Wimmer, Bio M AG<br />
Layout: creativ 3 Werbeagentur <strong>GmbH</strong><br />
Fotos: Jan Röder, Jürgen Sauer<br />
Dr. Andreas Jenne, 13<br />
NascaCell IP <strong>GmbH</strong><br />
Zurück zum dualen<br />
Business-Modell<br />
Alexander Dexne, 15<br />
MediGene AG<br />
Konsolidierung als<br />
Wachstumschance<br />
Ludger Weß, 18<br />
BioCentury<br />
<strong>Die</strong> weiteren Aussichten:<br />
Heiter bis wolkig
Vorwort<br />
Vorwort<br />
Was sind die entscheidenden Kriterien für den Erfolg eines <strong>Biotech</strong>nologie-<strong>Cluster</strong>s?<br />
Das ist eine der schwierigsten Fragen,<br />
mit denen sich die Bio M AG seit ihren Anfängen im Jahr 1997<br />
laufend beschäftigt. Ist es die Zahl der Unternehmen oder eher<br />
die der dort beschäftigten Mitarbeiter, sind es erfolgreiche<br />
Finanzierungsrunden, Börsengänge, die Zahl von Produkten in<br />
der klinischen Erprobung, sind es die Umsätze, die generiert<br />
werden oder die Gewinne, die erwirtschaftet werden? – Wahrscheinlich<br />
spielen alle genannten Parameter eine bestimmte,<br />
wenn auch unterschiedlich bedeutende Rolle.<br />
Ein weiteres wichtiges Kriterium, das nach einigen Jahren <strong>Cluster</strong>entwicklung<br />
noch dazu kommt und im Laufe der Jahre eine<br />
immer größere Bedeutung erfährt, stellt mit Sicherheit auch<br />
die Nachhaltigkeit der oben aufgeführten verschiedenen Parameter<br />
dar. Wenn wir dieses Merkmal der Nachhaltigkeit in<br />
Bezug auf die BioTech-Region München einmal genauer unter<br />
die Lupe nehmen, können wir zwei zunächst scheinbar konträre<br />
Entwicklungen beobachten:<br />
Zum Einen mussten wir in den vergangenen Jahren eine deutlich<br />
gestiegene Anzahl von Unternehmensschließungen,<br />
bedingt durch Liquidation oder Insolvenz, beobachten – ein<br />
Trend, der aufgrund der extrem angespannten Lage auf dem<br />
Kapitalmarkt nicht verwunderlich ist.<br />
Auf der anderen Seite sehen wir eine deutliche Festigung und<br />
Stabilisierung einer ausgewählten Gruppe von Unternehmen,<br />
bedingt durch eine gesteigerte Anzahl von Kooperationen,<br />
durch deutlich erhöhte Umsätze, oder sogar das Erreichen der<br />
Gewinnschwelle. Es gibt also einen Aufbau zu gefestigten,<br />
zukunftssicheren Strukturen, der begleitet ist von einem Abbau<br />
von Strukturen, die sich nicht langfristig behaupten können.<br />
Unter Berücksichtigung dieser beschriebenen Tendenzen wird<br />
sich auch die zukünftige Arbeit der Bio M AG strukturieren. Wir<br />
werden uns dafür engagieren, die hohe Attraktivität der<br />
Region und der in ihr angesiedelten Unternehmen sowohl<br />
einer breiten Öffentlichkeit als auch gerade der internationalen<br />
Finanzszene nahe zu bringen. Darüber hinaus werden wir alle<br />
Anstrengungen unternehmen, die zum Teil bereits angelaufenen<br />
Konsolidierungsprozesse durch Ausnutzung der lokalen als<br />
auch der überregionalen Netzwerke, die wir in der Vergangenheit<br />
erfolgreich aufgebaut haben, aktiv zu unterstützen.<br />
Horst Domdey<br />
Vorstand der Bio M AG<br />
3
4 Zum Statusreport der Bio M AG<br />
Zum Statusreport der Bio M AG<br />
Der Großraum München stellt in Bezug auf die so genannte<br />
rote <strong>Biotech</strong>nologie (Entwicklung von Therapeutika und<br />
Diagnostika) den wichtigsten <strong>Biotech</strong>-Standort Deutschlands<br />
dar. <strong>Die</strong> Entwicklungen in dieser Region sind ein wichtiges<br />
Indiz für die Zukunft der kommerziellen <strong>Biotech</strong>nologie im<br />
ganzen Land. Einen Überblick darüber zu erhalten ist für die<br />
Industrie, für Verbände, Politik und andere Interessengruppen<br />
von Bedeutung. Aktuelle Entwicklungen detailliert zu dokumentieren<br />
und kontinuierlich zu beobachten betrachten wir daher als<br />
eine zentrale Aufgabe der Bio M AG.<br />
<strong>Die</strong> dem vorliegenden Report zugrunde liegenden Daten basieren<br />
auf einer schriftlichen Befragung, die die Bio M AG im<br />
Dezember <strong>2004</strong> bei 163 Life Science Unternehmen (<strong>Biotech</strong>nologie,<br />
Chemie, Pharma und Auftragsforschung) im Großraum<br />
München durchgeführt hat. Eine namentliche Auflistung aller<br />
befragten Unternehmen findet sich im Anhang. Durch zusätzliche<br />
telefonische Nachverfolgung konnte eine Beantwortungsquote<br />
von über 80 % erreicht werden. Weitere Informationen wurden<br />
durch eigene Recherchen gewonnen.<br />
Der Schwerpunkt der Befragung lag auf den kleinen und mittelständischen<br />
<strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen. <strong>Die</strong>se wurden noch<br />
einmal in die Bereiche „Therapeutika & Diagnostika“, „DNA- &<br />
Protein-Analytik“, „Bioinformatik“, „Geräte und Reagenzien“<br />
sowie „Präklinische Entwicklung“ unterteilt – was gegenüber<br />
dem letzten Jahr eine etwas feinere Unterteilung darstellt.<br />
<strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen, die in der Region als Niederlassung<br />
ansässig sind, wurden in der Regel nicht in die engere<br />
Betrachtung einbezogen, da die Eingrenzung von beispielsweise<br />
Produktentwicklungen, Lizenzen oder F&E-Ausgaben<br />
allein auf den Standort München vielfach nicht möglich ist.<br />
Gleiches gilt für Tochterfirmen von Großunternehmen sowie<br />
klassische Pharmaunternehmen, auch wenn sie keine Niederlassungen<br />
darstellen.<br />
Ausnahmen haben wir allerdings in drei Fällen gemacht:<br />
Bavarian Nordic, Anbics und Nexus Pharma wurden in die<br />
Betrachtung der „<strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen“ mit einbezogen,<br />
da diese Unternehmen „aus der Region“ heraus entstanden<br />
sind, d.h. aufgebaut wurden auf Forschungsergebnissen, die<br />
aus Instituten oder Unternehmen der Region stammen.
15<br />
25<br />
Therapeutika +<br />
Diagnostika<br />
nicht Venture Capital finanziert<br />
Venture Capital finanziert<br />
20<br />
9<br />
5 2 7<br />
2 3 2<br />
Agro, Nahrung,<br />
Umwelt<br />
Bioinformatik<br />
Geräte +<br />
Reagenzien<br />
1. Ein Überblick<br />
<strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen im Großraum München<br />
1.1. <strong>Die</strong> Unternehmen der Region<br />
DNA-, Protein-<br />
Analytik<br />
3<br />
Präklinische<br />
Entwicklung<br />
Ein Überblick<br />
Im Großraum München sind insgesamt über 160 Firmen der so<br />
genannten „Life Sciences“ angesiedelt.<br />
Darunter befinden sich 93 <strong>Biotech</strong>nologie-KMUs (kleine und<br />
mittelständische Unternehmen) mit Hauptsitz in der Region,<br />
29 Pharmaniederlassungen (inkl. internationaler <strong>Biotech</strong>-<br />
Unternehmen mit Fokus auf Therapeutika), 23 Auftragsforschungsunternehmen<br />
(CROs) und 18 Konzerntöchter oder<br />
Niederlassungen von <strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen ohne<br />
Therapeutika-Fokus sowie reine Vertriebsgesellschaften.<br />
Im Folgenden werden vor allem die 93 <strong>Biotech</strong>nologie-KMUs<br />
näher betrachtet.<br />
Viele der <strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen sind durch Venture<br />
Capital finanziert – insgesamt 42 der 93 Firmen. Insbesondere<br />
unter den Entwicklern von Therapeutika und Diagnostika ist<br />
der Anteil hoch. 25 der 40 Unternehmen haben Risikokapital<br />
erhalten – also fast zwei Drittel. Auch unter den Firmen, die sich<br />
auf die Geräteentwicklung oder Reagenzienproduktion spezialisiert<br />
haben, findet sich noch ein Anteil von etwa 25 Prozent.<br />
Keines dieser VC-finanzierten Unternehmen wagte in <strong>2004</strong><br />
einen Börsengang. Für die Münchner <strong>Biotech</strong>-Szene war es<br />
damit bereits das vierte Jahr in Folge ohne <strong>Biotech</strong>-IPO.<br />
Nach dem erfolgreichen Börsengang von PAION Anfang 2005<br />
erscheinen allerdings auch Börsengänge von Münchener<br />
Unternehmen im Laufe des Jahres durchaus möglich.<br />
5
6 Ein Überblick<br />
1.2. Gründungsaktivitäten<br />
Nach dem Tiefststand von nur drei Neugründungen im Jahr<br />
2003 gab es im Jahr <strong>2004</strong> erstmals wieder einen Anstieg bei<br />
den Gründungsaktivitäten. Insgesamt wurden im letzten Jahr<br />
7 Unternehmen gegründet:<br />
Egomedical entwickelt biochemische Testsysteme für Stoffwechselparameter<br />
zur Patientenselbstkontrolle.<br />
Eticur bietet die Aufarbeitung und Lagerung von Nabelschnurblut<br />
zur Stammzellgewinnung als <strong>Die</strong>nstleistung an.<br />
Egomedical und Eticur sind beide im Grenzbereich zwischen<br />
<strong>Biotech</strong>nologie und Medizintechnik positioniert, wurden jedoch<br />
der Kategorie „Therapeutika und Diagnostika“ zugeordnet.<br />
Quattro research ist ein Bioinformatik- / Software-Unternehmen,<br />
das als Ausgründung aus der 4SC AG entstanden ist.<br />
Anzahl der Unternehmens-Neugründungen in der<br />
BioTech-Region München<br />
19<br />
20<br />
13 13<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 <strong>2004</strong><br />
9<br />
8<br />
4<br />
R&D Biopharmaceuticals entwickelt auf Basis der Naturstoffklasse<br />
der Tubulysine Wirkstoffe für den Einsatz in der Krebstherapie.<br />
Das Unternehmen wurde von Gründern und ehemaligen<br />
Mitarbeitern der Morphochem AG gegründet.<br />
TherapySelect entstand als Spin-out der CellControl AG und<br />
übernimmt deren Diagnostika-Geschäft.<br />
Viametrixx entwickelt innovative biochemische Analysegeräte<br />
speziell für den Bereich der Elektrophorese.<br />
Daneben wurde auch die Nexus Pharma gegründet – allerdings<br />
mit Hauptsitz in den USA und München als Niederlassung. Das<br />
Unternehmen entwickelt Therapeutika für den Bereich Onkologie.<br />
Auch Nexus Pharma wurde wie R&D Biopharmaceuticals von<br />
einem ehemaligen Morphochem-Mitarbeiter gegründet.<br />
7
Anzahl der <strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen im<br />
Großraum München<br />
Gründung oder Ansiedlung im Jahr:<br />
<strong>2004</strong><br />
2003<br />
2002<br />
2001<br />
2000<br />
1999<br />
70<br />
1998<br />
1997<br />
vor 1997<br />
31<br />
50<br />
19<br />
20<br />
19<br />
83<br />
13<br />
20<br />
19<br />
31 31 31 31<br />
Ein Überblick<br />
Nicht als Neugründung im eigentlichen Sinne wurde die Nachfolgegesellschaft<br />
der FRIZ Biochem gewertet. Da Insolvenz und<br />
Neugründung im selben Jahr erfolgten wurde das Unternehmen<br />
unverändert „fortgeführt“.<br />
Ein weiteres neues Unternehmen am Standort, allerdings keine<br />
echte Neugründung, ist die Avontec <strong>GmbH</strong>, die ihren Hauptsitz<br />
von Göttingen nach Martinsried verlegt hat.<br />
1.3. Veränderung der Unternehmenszahlen<br />
vor 1997 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 <strong>2004</strong><br />
93<br />
13<br />
13<br />
19<br />
17<br />
31<br />
Trotz der beschriebenen angestiegenen Gründungsaktivitäten<br />
ging die Anzahl an <strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen abermals<br />
leicht zurück.<br />
99 99<br />
9<br />
13<br />
13<br />
18<br />
15<br />
31<br />
8<br />
8<br />
12<br />
12<br />
15<br />
14<br />
30<br />
98<br />
4<br />
8<br />
8<br />
11<br />
12<br />
12<br />
14<br />
29<br />
93<br />
8<br />
3<br />
7<br />
7<br />
11<br />
8<br />
9<br />
12<br />
28<br />
Den Neugründungen und Ansiedlungen standen zahlreiche<br />
Betriebseinstellungen und Insolvenzen gegenüber. Insgesamt<br />
13 Unternehmen meldeten <strong>2004</strong> Insolvenz an (wie etwa Bernina,<br />
Munich <strong>Biotech</strong> und Switch) oder stellten ihren operativen<br />
Betrieb ein (zum Beispiel CellControl oder Larnax).<br />
Im Fall der Insolvenz der Munich <strong>Biotech</strong> AG wurde ein Großteil<br />
der Technologien und Patente von der Martinsrieder Medi-<br />
Gene AG übernommen. <strong>Die</strong> bereits im Vorjahr angekündigte<br />
Fusion von SiREEN mit der NAD AG wurde vollzogen.<br />
7
8 Beschäftigte in <strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen<br />
2. Beschäftigte in <strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen<br />
2.1. Veränderung der Mitarbeiterzahlen<br />
Gemeinsam mit der Zahl der Unternehmen sank auch die Zahl<br />
der Mitarbeiter in den KMUs um etwa 400 auf nun gut 2200<br />
Beschäftigte. <strong>Die</strong>ser Rückgang ist auf Insolvenzen ebenso wie<br />
auf einige Fälle von massivem Personalabbau zurückzuführen.<br />
<strong>Die</strong> Entwicklungen konnten auch durch den Ausbau des Mitarbeiterstabes<br />
bei einigen wenigen größeren Unternehmen nicht<br />
kompensiert werden.<br />
Entwicklung der Mitarbeiterzahlen in den <strong>Biotech</strong>nologie-<br />
Unternehmen<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
370<br />
Anzahl Unternehmen Anzahl Mitarbeiter<br />
640<br />
1.260<br />
1.870<br />
2.270<br />
2.760<br />
2.590<br />
2.230<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 <strong>2004</strong><br />
Mitarbeiterzuwächse gab es vor allem bei den börsennotierten<br />
Unternehmen – insbesondere bei Bavarian Nordic (um ca.<br />
30%) und MorphoSys (um mehr als 35%).<br />
<strong>Die</strong>s spiegelt einen ganz allgemeinen Trend wieder: <strong>Die</strong> meisten<br />
der börsennotierten Unternehmen in der Region konnten sich<br />
im vergangenen Jahr sehr positiv entwickeln, über die Börse<br />
oder Kooperationen zusätzliches Geld einwerben, wichtige<br />
Meilensteine erreichen und teilweise expandieren. Demgegenüber<br />
hatten viele privat finanzierte Unternehmen mit Finanzierungsproblemen<br />
zu kämpfen, mussten sparen, restrukturieren<br />
oder im Extremfall auch Insolvenz anmelden.
2.2. Verteilung der Beschäftigten<br />
Anzahl der Mitarbeiter nach Unternehmenskategorie<br />
8000<br />
2230<br />
80 280<br />
450<br />
700<br />
130<br />
90<br />
Beschäftigte in <strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen<br />
1200 Personen, also die große Mehrheit der Mitarbeiter, sind<br />
bei den Unternehmen aus dem Bereich der Therapeutika- oder<br />
Diagnostika-Entwicklung angestellt. Das entspricht 54 Prozent<br />
der Mitarbeiter in den kleinen und mittelständischen Unternehmen.<br />
Firmen, die sich auf die Entwicklung von Geräten und<br />
Reagenzien für die biotechnologische Forschung spezialisiert<br />
haben, beschäftigen noch einmal 20 Prozent der Mitarbeiter.<br />
1200<br />
Präklinische Entwicklung<br />
DNA-, Protein-Analytik<br />
Geräte + Reagenzien<br />
Bioinformatik<br />
Agro, Nahrung, Umwelt<br />
Therapeutika +<br />
Diagnostika<br />
<strong>Biotech</strong>nologie<br />
CRO<br />
Pharma, Niederlassungen,<br />
Konzerntöchter<br />
Zusätzlich zu den Mitarbeitern in den <strong>Biotech</strong>nologie-KMUs<br />
sind gut 8000 Mitarbeiter in den Niederlassungen und Tochtergesellschaften<br />
internationaler <strong>Biotech</strong>- und Pharmaunternehmen<br />
sowie den lokalen Pharmaunternehmen beschäftigt. Bei<br />
den im Großraum München angesiedelten Auftragsforschungsunternehmen<br />
(CROs) arbeiten etwa 700 Personen.<br />
Von Ende 2003 bis Ende <strong>2004</strong> sank die durchschnittliche Mitarbeiterzahl<br />
pro <strong>Biotech</strong>nologie-KMU am Standort München von<br />
27 Mitarbeitern auf 24. Zum Ende des Jahres gab es 4 Unternehmen<br />
mit mehr als 100 Mitarbeitern am Standort, 9 mit 51<br />
bis 100 Mitarbeitern, 31 mit 11 bis 50 Mitarbeitern und 49 mit<br />
bis zu 10 Mitarbeitern.<br />
Im Schnitt beschäftigen die Unternehmen einen Anteil von<br />
etwa 45 Prozent Akademikern. Weitere 25% sind Technische Assistenten<br />
und Assistentinnen. Ungefähr die Hälfte aller Mitarbeiter<br />
ist in den Bereichen Forschung oder Entwicklung aktiv. Obwohl<br />
insgesamt deutlich Beschäftigte abgebaut wurden, werden<br />
bestimmte hochqualifizierte Experten, etwa im Bereich der klinischen<br />
Entwicklung ebenso wie Technische Assistenten, nach<br />
wie vor sehr gesucht.<br />
9
10 Forschung und Entwicklung<br />
3. Forschung und Entwicklung<br />
Trotz aller Sparzwänge, denen sich die Münchner <strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen<br />
im letzten Jahr ausgesetzt sahen,<br />
konnten doch die eigenen Forschungsprojekte weit voran<br />
gebracht werden.<br />
Zwar sanken die betrieblichen Erlöse und Forschungsaufwendungen,<br />
doch die Arzneimittelpipline aller Unternehmen<br />
konnte erneut ausgebaut werden.<br />
Entwicklung der Umsätze der <strong>Biotech</strong>nologie-<br />
Unternehmen in der Region München<br />
in Millionen Euro<br />
125<br />
165<br />
210<br />
170<br />
250<br />
2001 2002 2003 <strong>2004</strong> Prognose 2005<br />
3.1. Forschungsaufwendungen und<br />
betriebliche Erlöse<br />
Von 2001 bis 2003 stiegen die betrieblichen Erlöse der Unternehmen<br />
von gut 125 auf fast 210 Millionen Euro, im Jahr <strong>2004</strong><br />
sanken sie jedoch wieder auf knapp 170 Millionen. Ein Großteil<br />
dieses Rückgangs ist allerdings auf eine Verzögerung beim<br />
Absatz des Pockenimpfstoffs Elstree BN von Bavarian Nordic<br />
zurück zu führen. <strong>Die</strong> Umsätze von Bavarian Nordic haben in<br />
2003 über 30% der gesamten Erlöse in der Region, in <strong>2004</strong><br />
dagegen nur noch knapp 15% ausgemacht. Auch die restlichen<br />
Umsätze resultieren zu einem ganz überwiegenden Teil von<br />
börsennotierten Unternehmen – das heißt von GPC <strong>Biotech</strong>,<br />
MediGene, MorphoSys und MWG.<br />
Ein deutlicher Trend zum Sparen zeigt sich bei Betrachtung der<br />
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung. Seit drei<br />
Jahren haben die kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />
kontinuierlich und signifikant weniger Geld in Forschung und<br />
Entwicklung investiert.<br />
Von fast 225 Millionen Euro im Jahr 2002 fielen sie zunächst<br />
um etwa 18 Prozent auf rund 185 Millionen, dann noch einmal<br />
um ca. 14 Prozent auf nun 160 Millionen Euro im letzten Jahr.<br />
Allerdings wird von den Unternehmen eine Steigerung dieser<br />
Ausgaben für 2005 auf 170 Millionen Euro erwartet.
Entwicklung der Forschungsaufwendungen der<br />
<strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen in der Region München<br />
in Millionen Euro<br />
155<br />
225<br />
185<br />
2001 2002 2003 <strong>2004</strong> Prognose 2005<br />
2.1. Veränderung der Mitarbeiterzahlen<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Im Gegensatz zu den Sparmaßnahmen der kleinen und mittelständischen<br />
<strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen im Bereich<br />
Forschung und Entwicklung baute Roche Diagnostics den<br />
biotechnologischen Forschungs- und Produktionsstandort in<br />
Penzberg massiv aus. <strong>Die</strong> Firma investierte im Jahr <strong>2004</strong> allein<br />
in Bayern etwa 150 Millionen Euro. <strong>Die</strong> damit verbundenen<br />
Steigerungen im F&E-Aufwand sind in der nach stehenden<br />
Grafik, die sich nur auf KMUs bezieht, nicht enthalten.<br />
160<br />
170<br />
3.2. Produktpipeline der Arzneimittelentwickler<br />
Auch wenn die Konsolidierung für viele Unternehmen eine<br />
(Rück)Orientierung zum so genannten „dualen Geschäftsmodell“<br />
(Eigenentwicklung und <strong>Die</strong>nstleistung) oder gar ganz zur Auftragsforschung<br />
bedeutete, so liegt doch nach wie vor ein<br />
deutlicher Schwerpunkt der Münchner <strong>Biotech</strong>nologie-Szene<br />
auf der Therapeutika-Entwicklung. <strong>Die</strong> hiesigen Unternehmen<br />
sind in diesem Bereich führend in ganz Deutschland. Zum<br />
31. Dezember <strong>2004</strong> verfügten sie zusammen über eine<br />
Entwicklungspipeline, die fast 90 präklinische und klinische<br />
Studien in verschiedenen Indikationen für 73 Substanzen<br />
umfasste. Im Vergleich zu 2003 ist dies eine Zunahme der<br />
Anzahl an Studien in allen Phasen.<br />
Etwa zwei Drittel der Produkte in der Entwicklung sind so<br />
genannte Biologicals, also therapeutisch wirksame Proteinmoleküle.<br />
11
12 Forschung und Entwicklung<br />
Nachdem MediGene im Jahr 2003 die Zulassung für Eligard‚<br />
ein Mittel gegen Prostatakrebs, erhalten hatte, folgte in diesem<br />
Jahr die Markteinführung durch den Vermarktungspartner<br />
Yamanouchi. Nach Abschluss der Phase III Studien für Polyphenon<br />
® E plant MediGene im Jahr 2005 auch für diese Substanz<br />
die Marktzulassung zu beantragen.<br />
Weiterhin befindet sich ein Präparat der Scil Technology <strong>GmbH</strong><br />
gegen Chorea Huntington in der Zulassungsphase und soll<br />
2005 in den Markt eingeführt werden.<br />
Arzneimittelpipeline der Münchner <strong>Biotech</strong>nologie-<br />
Unternehmen<br />
(Anzahl der Studien/Projekte)<br />
zugelassen<br />
Zulassung<br />
Phase III<br />
Phase II<br />
Phase I<br />
Präklinik<br />
1<br />
1<br />
1 11<br />
1 2<br />
5<br />
7 10 12<br />
14<br />
2002<br />
2003<br />
<strong>2004</strong><br />
18<br />
19<br />
Neben Polyphenon ® E, das die Phase III durchlaufen hat, gibt es<br />
weitere 4 Präparate von Münchner <strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen,<br />
die sich noch in der Phase III befinden, unter Anderem z.B.<br />
Satraplatin von GPC <strong>Biotech</strong> oder IDEA-033 von IDEA.<br />
Zusätzlich führen die Unternehmen 12 Phase II Studien durch<br />
und 19 Phase I oder kombinierte Phase I/II Studien. In der zulassungsrelevanten<br />
präklinischen Entwicklung befinden sich nach<br />
Angaben der Unternehmen noch einmal fast 50 Substanzen.<br />
<strong>Die</strong> Indikationen, die die Unternehmen mit diesen potenziellen<br />
Arzneimitteln abdecken, reichen von der Onkologie – ein klarer<br />
Schwerpunkt der hiesigen Firmen – über entzündliche und<br />
Autoimmunerkrankungen, Dermatologie bis hin zu Infektionskrankheiten.<br />
39<br />
42<br />
47
Forschung und Entwicklung<br />
Dr. Andreas Jenne, Geschäftsführer, NascaCell IP <strong>GmbH</strong><br />
Zurück zum dualen Business-Modell<br />
<strong>Die</strong> Entwicklung therapeutischer Produkte birgt für <strong>Biotech</strong>firmen<br />
hohe Risiken und erfordert erhebliche Investitionen.<br />
Zudem brauchen Manager und Investoren einen langen Atem<br />
bis Renditen erwirtschaftet werden. Nach einer Analyse der DZ<br />
BANK benötigten die börsennotierten US-<strong>Biotech</strong>firmen durchschnittlich<br />
9,2 Jahre bis zum Erreichen der Gewinnzone.<br />
<strong>Die</strong> Investitionen in die Münchner BioTech-Region sind seit<br />
2001 stark rückläufig (Bio M Report 2003). Nach wie vor ist vielen<br />
Unternehmen der Zugang zu frischem Risikokapital verbaut.<br />
Auch NascaCell befand sich Anfang 2003 in der Situation, nicht<br />
genug Kapital für die weitere Entwicklung der Produktpipeline<br />
akquirieren zu können. Das Management suchte daher nach<br />
Alternativen und fand diese in der Umstrukturierung des Business-<br />
Modells.<br />
<strong>Die</strong> Produktentwicklungen wurden teilweise eingefroren und<br />
nur die aussichtsreichsten Projekte weitergeführt. Statt vor<br />
allem in eigene Arzneimittel zu investieren wurde der Schwerpunkt<br />
bei NascaCell auf die Vermarktung der hauseigenen<br />
Aptamer-Technologie gelegt. Auftragsarbeiten und strategische<br />
Partnerschaften mit <strong>Biotech</strong>- und Pharmaunternehmen wurden<br />
zu einem wesentlichen Bestandteil der Geschäftsstrategie. In<br />
der Entwicklung von eigenen Produkten setzt NascaCell heute<br />
verstärkt auf die Zusammenarbeit mit anderen <strong>Biotech</strong>firmen.<br />
Das Risiko ist so auf mehrere Schultern verteilt. Zudem können<br />
Wirkstoffe durch Integration verschiedener Kompetenzen<br />
wesentlich effizienter entwickelt werden.<br />
Bei den Auftragsarbeiten kooperiert NascaCell vorwiegend mit<br />
Pharmakonzernen, die über hohe Forschungsbudgets verfügen.<br />
<strong>Die</strong> Pharmaindustrie gerät infolge auslaufender Patente für<br />
Blockbuster-Medikamente und leerer Produkt-Pipelines<br />
zunehmend unter Druck. <strong>Biotech</strong>firmen, die diesen Markt mit<br />
innovativen Produkten und Lösungen ansprechen, werden<br />
daher auch in Zukunft hervorragende Wachstumschancen<br />
haben.<br />
Zwar bietet ein auf <strong>Die</strong>nstleistungen basierendes Geschäftsmodell<br />
weniger „Upside“ für die Gesellschafter, dafür ist<br />
jedoch damit ein deutlich geringeres Risiko und eine weit<br />
gehende Autonomie von den Schwankungen des Kapitalmarkts<br />
verbunden. Das duale Business-Modell hat sich für<br />
NascaCell eindeutig bezahlt gemacht. Durch Umsatzerlöse<br />
konnte das Unternehmen insgesamt stabilisiert werden und ist<br />
nun unabhängiger von Fremdkapital.<br />
Fazit: In Zeiten knappen Risikokapitals ist das duale Business-<br />
Modell wieder en vogue. <strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen positionieren<br />
sich erneut verstärkt als Kooperationspartner für Pharmaunternehmen,<br />
während die eigenen Produktentwicklungen<br />
fokussierter oder in Kompetenznetzwerken vorangetrieben<br />
werden.<br />
13
14 Kooperationen, Partnerschaften, Allianzen<br />
4. Kooperationen, Partnerschaften, Allianzen<br />
Aufgrund der nach wie vor geringen privaten Investitionen in<br />
die <strong>Biotech</strong>nologie haben Kooperationen als „alternative<br />
Finanzierungsquelle“ eine unverändert hohe Bedeutung für die<br />
Unternehmen. <strong>Die</strong> Unternehmen der Region geben an, mehr<br />
als 200 Entwicklungspartnerschaften mit anderen Unternehmen<br />
eingegangen zu sein und noch einmal über 50 Ein- oder<br />
Auslizenzierungsverträge geschlossen zu haben. <strong>Die</strong> Zusammenarbeit<br />
im Rahmen von <strong>Die</strong>nstleistungsverträgen mit Hochschulen<br />
und anderen Forschungseinrichtungen macht noch<br />
einmal fast 200 Kooperationen aus.<br />
Abermals konnten im letzten Jahr einige Unternehmen Verträge<br />
über gemeinsame Entwicklungen und strategische Allianzen<br />
mit großen Pharmaunternehmen abschließen – wie etwa<br />
MorphoSys mit Novartis oder Micromet mit Serono.<br />
4.1. Ausgewählte Kooperationen und Akquisitionen<br />
von Münchner <strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen im Jahr <strong>2004</strong><br />
Münchner Kooperations- Bekanntgabe Art der Kooperation<br />
Unternehmen partner der Kooperation<br />
Xantos Biomedicine Roche Februar <strong>2004</strong> Service-Vertrag zur Validierung<br />
von Targets für einen Wirkstoff<br />
gegen Krebserkrankungen<br />
Wilex Esteve April <strong>2004</strong> Entwicklungs- und Marketingvereinbarung<br />
für Südeuropa<br />
4SC Serono Mai <strong>2004</strong> Lizenz an Serono über 4SC’s<br />
DHODH-Programm<br />
MorphoSys Novartis Mai <strong>2004</strong> Strategische Allianz zur Entwicklung<br />
von Antikörperbasierten<br />
Biopharmazeutika<br />
Icon Genetics Nordsaat Juli <strong>2004</strong> Kooperation bei der Entwicklung<br />
Saatzucht eines Hybridzuchtverfahrens für<br />
Winterweizen<br />
Micromet MSD Juli <strong>2004</strong> Lizenzabkommen zur Nutzung<br />
von Micromets und Enzons<br />
Patenten im Bereich der<br />
Einzelketten-Antikörper<br />
Bavarian Nordic GlaxoSmithKline Juli <strong>2004</strong> Kooperation zur Produktion und<br />
Vermarktung des Pockenimpfstoff<br />
IMVAMUNETM MediGene Munich <strong>Biotech</strong> August <strong>2004</strong> MediGene kauft über eine<br />
Akquisitionsgesellschaft<br />
Technologien und Patente der<br />
insolventen Munich <strong>Biotech</strong><br />
Biomax Siemens August <strong>2004</strong> Strategische Zusammenarbeit bei<br />
der Simulation der Genexpression<br />
Micromet Serono Dezember <strong>2004</strong> Entwicklungs- und Vermarktungspartnerschaft<br />
für den Antikörper<br />
MT201
Kooperationen, Partnerschaften, Allianzen<br />
Alexander Dexne, Vorstand Finanzen der MediGene AG<br />
Konsolidierung als Wachstumschance<br />
Nach dem irrationalen Hoch der späten 90er Jahre durchschreitet<br />
Deutschland ein mittlerweile fast vier Jahre<br />
andauerndes Tal in Punkto Finanzierung von <strong>Biotech</strong>nologiefirmen.<br />
<strong>Die</strong> schon lange erwartete Konsolidierung in der Industrie<br />
hat <strong>2004</strong> den Großraum München voll erfasst: Neben kleineren<br />
Start-ups mussten auch größere, seit einigen Jahren etablierte<br />
Unternehmen den Gang zum Insolvenzgericht antreten.<br />
Aufgrund des gesteigerten Risikobewusstseins von Investoren<br />
und Management dürfte sich das Wachstumsklima für kleinere<br />
Unternehmen auch mittelfristig am Standort Deutschland nicht<br />
wesentlich verbessern.<br />
Dem gegenüber steht jedoch der Trend des Kapitalmarktes,<br />
Ressourcen auf größere Einheiten zu konzentrieren. Börsennotierte<br />
Gesellschaften wie etwa MediGene erfuhren in <strong>2004</strong><br />
zum Teil signifikante Steigerungen der Marktkapitalisierung.<br />
Risikokapital floss in einigen beachtlichen Finanzierungsrunden<br />
bevorzugt in größere <strong>Biotech</strong>nologie-Firmen mit Projekten<br />
in späten Entwicklungsphasen. <strong>Die</strong> durchschnittliche Größe<br />
einer VC-Finanzierungsrunde hat sich gemäß BioCentury von<br />
2002 bis <strong>2004</strong> von 8,8 Millionen US$ auf 15,6 Millionen US$<br />
nahezu verdoppelt.<br />
<strong>Die</strong> Gründe für das Scheitern von Firmen sind in vielen Fällen<br />
völlig unabhängig von Technologie oder Produkt, so dass sich<br />
für operativ und kapitalmäßig gut positionierte Firmen ausgezeichnete<br />
Gelegenheiten zur Firmen- oder Projekt-Akquisition<br />
ergeben.<br />
Das Konzept „Wachstum durch Konsolidierung“ gelang z.B.<br />
der MediGene AG im vergangenen Sommer durch die Übernahme<br />
der Vermögenswerte der Munich <strong>Biotech</strong> AG (MBT)<br />
sowie Integration einiger ihrer Mitarbeiter. Neben klinischen<br />
Projekten und einer hervorragenden Technologieplattform<br />
wurde die eigene Kapitalbasis durch eine finanzielle „Mitgift“<br />
der MBT-Altinvestoren gestärkt.<br />
Eine Konsolidierung ist immer ein schmerzhafter Prozess. Das<br />
Beispiel MediGene – MBT zeigt jedoch eindrucksvoll die darin<br />
enthaltene Chance – zum Nutzen der Projekte und eines Teiles<br />
der Mitarbeiter, der MediGene und MBT-Anteilseigner.<br />
Letztendlich hilft der Firmenzusammenschluss auch dem<br />
<strong>Biotech</strong>nologie-Standort Deutschland. Denn was bei uns noch<br />
fehlt, sind große Firmen mit kritischer Masse – bezogen auf<br />
Projekte, Umsatz und Unternehmenswert – die mit den Vorzeigeunternehmen<br />
im internationalen Vergleich mithalten<br />
könnten. Wir brauchen solche Zugpferde, um das Interesse von<br />
Investoren, Pharmapartnern und Politik auf uns zu ziehen und<br />
das Vertrauen in die hiesige <strong>Biotech</strong>-Branche weiter zu stärken.<br />
<strong>Die</strong>s wird dann in positiver Rückkopplung wiederum dem<br />
Wachstum kleinerer Firmen zu Gute kommen.<br />
15
16 Finanzierung und Kapitalmarkt<br />
5. Finanzierung und Kapitalmarkt<br />
5.1. Entwicklungen am Kapitalmarkt<br />
Nachdem die Investitionsbereitschaft im Bereich <strong>Biotech</strong>nologie<br />
in den USA bereits im vorletzten Jahr wieder zugenommen<br />
hatte, erreichte dieser Trend im Jahr <strong>2004</strong> auch Europa. Nach<br />
Angaben von Venture One stieg die Summe der investierten<br />
Mittel von 953 Millionen Euro im Jahr 2003 auf 1227 Millionen<br />
Euro im Jahr <strong>2004</strong>.<br />
In Deutschland hingegen fiel das Volumen von 232 auf 226<br />
Millionen Euro abermals leicht ab. In München konnte der<br />
Abwärtstrend im Bereich der reinen VC-Investments ebenfalls<br />
noch nicht gestoppt werden: <strong>Die</strong> Summe der VC-Investitionen<br />
erreichte wieder exakt das 98er-Niveau. (Betrachtet man zudem<br />
die stillen Beteiligungen, die die Unternehmen erhalten haben,<br />
so befindet sich der <strong>2004</strong>er Wert mit 50 Millionen Euro sogar<br />
deutlich unter den 84 Millionen Euro von 1998.)<br />
Entwicklung der Private Equity Investitionen im Bereich<br />
<strong>Biotech</strong>nologie seit 1998<br />
(Index 1998 = 100)<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
USA<br />
(1998 =1,4 Milliarden $)<br />
Europa<br />
(1998 = 500 Millionen C)<br />
Deutschland<br />
(1998 =100 Millionen C)<br />
München<br />
(1998 = 50 Millionen C)<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 <strong>2004</strong><br />
Insgesamt tun sich in Deutschland nach wie vor die meisten<br />
Unternehmen sehr schwer mit dem Schließen von Finanzierungsrunden.<br />
Das Hauptproblem der Unternehmen ist ihr relativ<br />
früher Entwicklungsstand und die geringe Bereitschaft der<br />
Wagniskapitalgeber, risikoreiche, frühe Unternehmensphasen<br />
zu finanzieren. <strong>Die</strong> Investition in – im internationalen Vergleich<br />
relativ günstig bewertete – deutsche <strong>Biotech</strong>-Aktien erscheint<br />
dagegen vielen Investoren attraktiv. <strong>Die</strong>s gilt um so mehr,<br />
als sich bei börsennotierten Unternehmen die Frage der<br />
„Exitmöglichkeiten“ nicht stellt.<br />
Wie die privaten Geldgeber, hielt sich auch die öffentliche Hand<br />
in Bezug auf Investitionen in die <strong>Biotech</strong>nologie weiterhin<br />
extrem zurück. Stille Beteiligungen durch die tbg (Technologie-<br />
Beteiligungs-Gesellschaft) oder Bayern Kapital an Münchner<br />
<strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen sind im Jahr <strong>2004</strong> weiterhin<br />
kaum erfolgt.
Kapitalzufluss in Münchner <strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
109<br />
84<br />
183<br />
112<br />
501<br />
266<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 <strong>2004</strong><br />
Finanzierung und Kapitalmarkt<br />
5.2. Finanzierungen in der BioTech-Region München<br />
Anzahl Unternehmen<br />
VC + stille Beteiligungen (in Mio E)<br />
VC + stille Beteiligungen + Börse (in Mio E)<br />
226<br />
215<br />
91<br />
Anders als vielleicht zum Ende des letzten Jahres erwartet, hat<br />
sich die Verfügbarkeit von Risikokapital für die Münchner <strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen<br />
im Laufe des Jahres <strong>2004</strong> nicht verbessert.<br />
Nur gut 50 Millionen Euro an VC-Mitteln und stillen<br />
Beteiligungen flossen in die privaten <strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen<br />
der Region – noch einmal fast ein Drittel weniger als 2003.<br />
Ganz anders und durchaus positiv sieht die Situation allerdings<br />
aus, wenn man auch die börsennotierten Unternehmen in die<br />
Betrachtung mit einbezieht. <strong>Die</strong>sen gelang es, durch Wandelschuldverschreibungen<br />
und Kapitalerhöhungen insgesamt<br />
über 125 Millionen Euro an Investitionsmitteln zu akquirieren.<br />
In die Region wurden 176 Millionen Euro an frischem Kapital<br />
investiert – gegenüber nur 72 Millionen Euro im Jahr 2003.<br />
72<br />
176<br />
82 72 50<br />
Alle der im Jahr <strong>2004</strong> von Insolvenz betroffenen Unternehmen<br />
waren durch mehr oder weniger große Summen Risikokapital<br />
finanziert und scheiterten letztlich daran, weitere Gelder einzuwerben.<br />
<strong>Die</strong> Zahl der VC-finanzierten Firmen sank damit im<br />
letzten Jahr deutlich auf 42 (gegenüber 51 Unternehmen im<br />
Jahr 2003).<br />
Das derzeitige Investitionsvolumen reicht bei weitem nicht<br />
aus, um eine langfristig auf rasches Wachstum ausgelegte Entwicklung<br />
zu finanzieren und den – z.B. durch beginnende<br />
klinische Studien – gestiegenen Finanzbedarf der Unternehmen<br />
zu decken.<br />
Es ist also absehbar, dass trotz der leichten Erholung am<br />
Kapitalmarkt und der positiven Entwicklung bei einigen großen<br />
Unternehmen, der Prozess der Konsolidierung noch nicht<br />
abgeschlossen ist.<br />
17
18 Finanzierung und Kapitalmarkt<br />
Ludger Weß, European Editor, BioCentury<br />
<strong>Die</strong> weiteren Aussichten: Heiter bis wolkig<br />
Seit dem Platzen der <strong>Biotech</strong>-Blase im Jahr 2001 hat die <strong>Biotech</strong>nologie<br />
in Deutschland nicht mehr viel Medieninteresse<br />
gefunden – außer, es waren Misserfolge zu vermelden. Davon<br />
gab es leider eine ganze Reihe, denn allein in den letzten zwei<br />
Jahren mussten mehr als zwei Dutzend mit Venturekapital<br />
finanzierte Firmen Insolvenz anmelden oder aufgeben, weil<br />
auch der Risikokapitalmarkt völlig überhitzt war. Unerfahrene<br />
Venturekapital-Geber waren ebenfalls auf der Strecke geblieben,<br />
und die Spezialisten konnten und wollten nicht Firmen<br />
beistehen, denen es aus ihrer Sicht an Substanz fehlte.<br />
Doch so schlecht, wie er dann geschrieben wurde, steht der<br />
Sektor in Deutschland keineswegs da, auch wenn noch immer<br />
Insolvenzen zu beklagen sind, Finanzierungsrunden viel<br />
Geduld erfordern und Börsengänge risikoreich erscheinen.<br />
Denn einige Produktfirmen haben im letzten Jahr große Finanzierungsrunden<br />
abgeschlossen, und auch börsennotierte<br />
Unternehmen konnten sich recht erfolgreich am Markt mit<br />
frischem Kapital versorgen. Zahlreiche Produkte sind in die<br />
klinische Entwicklung gegangen, und ein erstes Produkt –<br />
Eligard, ein Mittel gegen Prostatakrebs der Firma MediGene –<br />
ist bereits auf dem Markt. Und mehrere auf <strong>Biotech</strong>nologie<br />
spezialisierte Venturekapitalfirmen sind zuversichtlich, in<br />
diesem Jahr neue Fonds auflegen zu können.<br />
<strong>Die</strong> Region München steht dabei in Deutschland besonders gut<br />
da: Fast 40% des gesamten <strong>Biotech</strong>-Venturekapitals sind in<br />
Unternehmen im Raum München investiert worden, und hier<br />
befindet sich über ein Drittel aller Risikokapital-finanzierten<br />
<strong>Biotech</strong>-Produktfirmen Deutschlands.<br />
Im Münchener Raum ist der Antikörper-Spezialist MorphoSys<br />
bereits profitabel, und der erste von vielen Antikörpern, die das<br />
Unternehmen für Partner entwickelt, hat Anfang des Jahres die<br />
klinische Erprobung erreicht. Einige private Firmen wie etwa<br />
Curacyte, IDEA und Wilex haben bereits Produkte in Phase III<br />
der klinischen Entwicklung, und die börsennotierte GPC <strong>Biotech</strong><br />
hat nicht nur ebenfalls ein Produkt in Phase III, sondern ist mit<br />
über 140 Million Euro Barkapital das finanziell am besten ausgestattete<br />
deutsche <strong>Biotech</strong>-Unternehmen.<br />
Damit ballt sich im Raum München gegenwärtig eine beträchtliche<br />
Expertise, die weitere Firmen anziehen dürfte. Verstärkt<br />
wird die kritische Masse durch zahlreiche akademische Institutionen<br />
und die höchste Dichte an VC-Firmen in Deutschland.<br />
Einziger Nachteil der Region ist das Fehlen eines Pharmamultis.
Finanzierung und Kapitalmarkt<br />
Trotz der guten Ausgangslage werden jedoch auch im Raum<br />
München die Bäume nicht in den Himmel wachsen, denn auch<br />
die Investoren haben noch unter den Nachwirkungen der Krise<br />
zu leiden. Viele sind stark mit ihrem eigenen Portfolio beschäftigt,<br />
so dass das Verhandeln von Finanzierungsrunden und das<br />
Aushandeln von Lead-Investoren einstweilen nicht einfacher<br />
werden wird.<br />
Weitere Konsolidierungen sind zumindest für die nächsten<br />
zwei Jahre nicht auszuschließen. <strong>Die</strong> vor einigen Jahren erhofften<br />
M&A-Aktivitäten wird es wohl auch 2005 nicht in großem<br />
Umfang geben, da die Bereitschaft dazu vor allem unter den<br />
Anteilseignern der ersten Stunde sehr gering ist. Als Alternative<br />
bleibt dann häufig nur die Stillegung oder Insolvenz. Da die<br />
R&D-Substanz zumeist gut ist, können Firmen mit besserer<br />
Kapitalausstattung derzeit günstig Projekte und Technologien<br />
einkaufen.<br />
Risikokapitalgeber werden in Zukunft vermutlich noch stärker<br />
differenzieren, so dass Produktfirmen, die attraktive Projekte in<br />
der klinischen Entwicklung haben, mit größeren Runden rechnen<br />
können. <strong>Die</strong>ser Trend zeichnete sich bereits im letzten Jahr ab:<br />
<strong>2004</strong> lag die Durchschnittgröße einer Finanzierungsrunde in<br />
Deutschland bei 15,6 Millionen $, im Jahr davor waren es nur<br />
8,8 Millionen $.<br />
Eher schwere Zeiten stehen Firmen bevor, die nur präklinische<br />
Projekte vorzuweisen haben. Viele von ihnen werden sich mit<br />
Unternehmen zusammenschließen müssen, die bereits klinische<br />
Projekte haben, um zu überleben.<br />
Unternehmen, die in der Krise gelernt haben, Ballast abzuwerfen<br />
und sich zu fokussieren, werden hingegen durchstarten<br />
können. Vom weiteren Erfolg klinischer Projekte wird es<br />
abhängen, ob der Sektor dann auch für ausländische Investoren<br />
interessant wird.<br />
19
20 Resümee<br />
Resümee<br />
Inzwischen zeigen sich die Auswirkungen der Konsolidierung<br />
in der deutschen <strong>Biotech</strong>nologie-Branche auch in München in<br />
aller Deutlichkeit. Mehrere junge Unternehmen mussten letztes<br />
Jahr ihren Geschäftsbetrieb einstellen oder Insolvenz anmelden.<br />
Gleichzeitig gab es aber insbesondere bei den größeren<br />
und reiferen Unternehmen ausgesprochen positive Nachrichten.<br />
Während Unternehmen wie apovia, Munich <strong>Biotech</strong> oder<br />
Switch <strong>Biotech</strong> – um einige der größeren, privat finanzierten<br />
Firmen zu nennen – jeweils an der nächsten Finanzierungsrunde<br />
scheiterten, gelang es MediGene, gleich zwei Kapitalerhöhungen<br />
durchzuführen. Und GPC <strong>Biotech</strong> konnte über ein NASDAQ-<br />
Listing und Kapitalerhöhung insgesamt fast 80 Millionen Euro<br />
einsammeln. Es zeigte sich, dass es – anders als in den USA –<br />
privaten Unternehmen nach wie vor ausgesprochen schwer<br />
fällt, Risikokapital zu erhalten. In börsennotierte Unternehmen<br />
dagegen wurde wieder investiert.<br />
Das Interesse der Pharmaindustrie an Innovationen und Produkten<br />
aus der <strong>Biotech</strong>nologie ist ungebrochen. Kooperationen<br />
stellen für pharmazeutische <strong>Biotech</strong>nologie-Unternehmen<br />
eine wichtige Möglichkeit dar, sich durch frühzeitige Erträge<br />
aus Lizenz- und Meilensteinzahlungen von privaten Kapitalgebern<br />
ein Stück weit unabhängiger zu machen. Unternehmen,<br />
die Produkte oder Technologien auslizensieren oder anderweitig<br />
verpartnern konnten, haben sich daher ebenfalls im letzten<br />
Jahr durchaus positiv entwickelt.<br />
MorphoSys zum Beispiel hat durch den Abschluss entscheidender<br />
strategischer Allianzen und Kooperationen, wie etwa<br />
mit Novartis, seine Position erheblich stärken können. Der<br />
Aktienkurs bewegte sich zum Ende des Jahres kräftig in die<br />
Höhe und vor Kurzem verkündete das Unternehmen, dass es<br />
<strong>2004</strong> erstmals die Gewinnzone erreicht hat. Ebenso Micromet:<br />
das Unternehmen konnte durch den Abschluss einer Entwicklungs-<br />
und Vermarktungspartnerschaft mit der Serono AG<br />
die eigene Finanzbasis deutlich stärken.<br />
Vor diesem Hintergrund wird die Bedeutung von Kooperationen<br />
auch im nächsten Jahr noch weiter zunehmen. Mit einer<br />
großen Welle an nationalen und transnationalen Fusionen ist<br />
dennoch kaum zu rechnen. Langfristig kommt es ohnehin auf<br />
die richtige „Mischung“ von Finanzierungsrunden, Kooperationen,<br />
Restrukturierungen, Börsengängen und sicher auch<br />
Zusammenschlüssen an, um eine erfolgreiche Entwicklung der<br />
Branche in der Region zu erreichen.
Anhang – Verzeichnis der Firmen<br />
Anhang<br />
Übersicht über die Münchner Life Science Unternehmen<br />
Life Science Unternehmen insgesamt 163<br />
Davon<br />
Pharmaunternehmen; Niederlassungen;<br />
Konzerntöchter; reine Vertriebsgesellschaften 47<br />
Auftragsforschungsunternehmen (CROs) 23<br />
<strong>Biotech</strong>nologie-KMUs 93<br />
davon aus den Bereichen<br />
Therapeutika & Diagnostika-Entwicklung 40<br />
DNA- und Proteinanalytik 11<br />
Bioinformatik 5<br />
Agro, Nahrung, Umwelt 7<br />
Präklinische <strong>Die</strong>nstleistungen 3<br />
Geräte und Reagenzien 27<br />
21
22 Anhang<br />
Kleine und mittelständische <strong>Biotech</strong>-Unternehmen<br />
4SC AG<br />
Advalytix AG<br />
Agrobiogen <strong>GmbH</strong><br />
Amplex Diagnostics <strong>GmbH</strong><br />
anbics Laboratories AG<br />
apoGene <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
Aurigon Life Science <strong>GmbH</strong><br />
Avontec <strong>GmbH</strong><br />
Bavarian Nordic <strong>GmbH</strong><br />
Bicoll <strong>GmbH</strong><br />
Biomax Informatics AG<br />
BioNetWorks <strong>GmbH</strong><br />
Biontex Laboratories <strong>GmbH</strong><br />
bio-resource <strong>GmbH</strong><br />
Centronic <strong>GmbH</strong><br />
ChromBios <strong>GmbH</strong><br />
conoGenetix biosciences <strong>GmbH</strong><br />
Curacyte AG<br />
Diaserve Laboratories <strong>GmbH</strong><br />
Definiens AG<br />
Diavir <strong>GmbH</strong><br />
DoNatur <strong>GmbH</strong><br />
Dr. Kübler <strong>GmbH</strong><br />
egomedical AG<br />
EPIDAUROS <strong>Biotech</strong>nologie AG<br />
EpiGene <strong>GmbH</strong><br />
EpiLogic <strong>GmbH</strong><br />
eticur) <strong>GmbH</strong><br />
FermCom <strong>GmbH</strong><br />
FRIZ Biochem Gesellschaft für Bioanalytik mbH<br />
Genedia Molekularbiologische Begutachtung <strong>GmbH</strong><br />
Genomatix Software <strong>GmbH</strong><br />
GenPharmTox BioTech AG<br />
GPC <strong>Biotech</strong> AG<br />
H+P Labortechnik AG<br />
HTI bio-X <strong>GmbH</strong><br />
ibidi <strong>GmbH</strong><br />
Icon Genetics AG<br />
IDEA AG<br />
IMGM Laboratories <strong>GmbH</strong><br />
Ingenium Pharmaceuticals AG<br />
Institut für angewandte Zellkultur Dr. Toni Lindl <strong>GmbH</strong><br />
Loewe Biochemica <strong>GmbH</strong><br />
MediGene AG<br />
MediGenomix <strong>GmbH</strong><br />
Metabion Gesellschaft für angewandte <strong>Biotech</strong>nologie mbH<br />
MIB Munich Innovative Biomaterials <strong>GmbH</strong><br />
MICROBIONIX <strong>GmbH</strong><br />
Microcoat <strong>Biotech</strong>nologie <strong>GmbH</strong><br />
Micromet AG<br />
MIKROGEN <strong>GmbH</strong><br />
Morphochem AG<br />
MorphoSys AG<br />
MWG <strong>Biotech</strong> AG<br />
Nanion Technologies <strong>GmbH</strong><br />
NascaCell IP <strong>GmbH</strong><br />
NeuroNova AG (jetzt: Affectis AG)<br />
Nexus Pharma <strong>GmbH</strong><br />
Octagene Biomedical Laboratories <strong>GmbH</strong><br />
P.A.L.M. Microlaser Technologies AG<br />
pab productions <strong>GmbH</strong><br />
Phytochem Referenzsubstanzen GbR mbH<br />
PIERIS Proteolab AG<br />
PIKA Weihenstephan <strong>GmbH</strong><br />
postnova analytik <strong>GmbH</strong><br />
Priaton <strong>GmbH</strong><br />
ProCorde <strong>GmbH</strong><br />
proteros biostructures <strong>GmbH</strong><br />
quattro research <strong>GmbH</strong><br />
RD Laboratorien <strong>GmbH</strong><br />
Retro-Tech <strong>GmbH</strong><br />
Scil Technology <strong>GmbH</strong><br />
Sension <strong>GmbH</strong><br />
SequiServe <strong>GmbH</strong><br />
Sirenade Pharmaceuticals AG<br />
Sloning BioTechnology <strong>GmbH</strong><br />
T2-Consult<br />
TherapySelect <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
Toplab <strong>GmbH</strong><br />
TRION Pharma <strong>GmbH</strong><br />
TRION Research <strong>GmbH</strong><br />
U3 Pharma AG<br />
Viametrixx <strong>GmbH</strong><br />
Vaecgene <strong>Biotech</strong> <strong>GmbH</strong><br />
vermicon AG<br />
vertis <strong>Biotech</strong>nologie AG<br />
Viramed <strong>Biotech</strong> AG<br />
VIVACS <strong>GmbH</strong><br />
Wilex AG<br />
Xantos Biomedicine AG<br />
CROs<br />
BioProof AG<br />
BSL BIOSERVICE Scientific Laboratories <strong>GmbH</strong><br />
Cambrex <strong>GmbH</strong><br />
Covance Clinical and Periapproval Services <strong>GmbH</strong><br />
CRO24 <strong>GmbH</strong><br />
DABIO Gesellschaft für Auftragsforschung mbH<br />
FGK Clinical Research <strong>GmbH</strong><br />
Geelen & Geelen <strong>GmbH</strong><br />
GKM Gesellschaft für Therapieforschung mbH<br />
Harrison Clinical Research <strong>GmbH</strong><br />
INPUT Clinical Research <strong>GmbH</strong><br />
INTERLAB central lab – worldwide <strong>GmbH</strong><br />
Inveresk Research <strong>GmbH</strong><br />
Kendle <strong>GmbH</strong> & Co. GMI KG<br />
KFM Klinische Forschung <strong>GmbH</strong><br />
medicomp <strong>GmbH</strong><br />
Medpace Germany <strong>GmbH</strong><br />
MedPharmTec-Services <strong>GmbH</strong><br />
PHARMALOG Institut für klinische Forschung <strong>GmbH</strong><br />
Pharm-Olam International Deutschland <strong>GmbH</strong><br />
P.SS.T Pharma Scientific Services Team<br />
QUINTILES <strong>GmbH</strong><br />
Verum <strong>GmbH</strong>
Pharmaunternehmen, Konzerntöchter,<br />
Niederlassungen, Vertriebsgesellschaften<br />
Accelrys <strong>GmbH</strong><br />
Almirall <strong>GmbH</strong><br />
AMGEN <strong>GmbH</strong><br />
Baxter Deutschland <strong>GmbH</strong><br />
Biogen Idec <strong>GmbH</strong><br />
Bio-Rad Laboratories <strong>GmbH</strong><br />
BIOZOL Diagnostica Vertrieb <strong>GmbH</strong><br />
Bristol-Myers Squibb <strong>GmbH</strong><br />
Cephalon <strong>GmbH</strong><br />
Consortium für elektrochemische Industrie <strong>GmbH</strong><br />
Degussa Food Ingredients <strong>GmbH</strong><br />
EpiCept <strong>GmbH</strong><br />
essex pharma <strong>GmbH</strong><br />
Fresenius <strong>Biotech</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Fujisawa Deutschland <strong>GmbH</strong><br />
Genedata Bioinformatik <strong>GmbH</strong><br />
Genelux <strong>GmbH</strong><br />
Genetic ID (Europe) AG<br />
Genetix <strong>GmbH</strong><br />
GILEAD Sciences <strong>GmbH</strong><br />
GlaxoSmithKline <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
HEXAL AG<br />
Implen <strong>GmbH</strong><br />
Infors <strong>GmbH</strong><br />
metabion international AG<br />
NimbleGen Systems <strong>GmbH</strong><br />
Lichtenstein Pharmazeutica <strong>GmbH</strong> & Co<br />
Merck KGaA<br />
MSD Sharp & Dome <strong>GmbH</strong><br />
Novartis Consumer Health <strong>GmbH</strong><br />
Novartis Nutrition <strong>GmbH</strong><br />
Novosis AG<br />
Nycomed Pharma <strong>GmbH</strong><br />
Olympus BioSystems <strong>GmbH</strong><br />
Organon <strong>GmbH</strong><br />
PlasmaSelect AG<br />
probior <strong>GmbH</strong><br />
Roche Diagnostics <strong>GmbH</strong><br />
Sandoz Pharmaceuticals <strong>GmbH</strong><br />
Sankyo Pharma <strong>GmbH</strong><br />
Serono <strong>GmbH</strong><br />
Servier Deutschland <strong>GmbH</strong><br />
Sigma-Aldrich Chemie <strong>GmbH</strong><br />
Therapeutic Human Polyclonals <strong>GmbH</strong><br />
Tripos <strong>GmbH</strong><br />
Zeneus Pharma <strong>GmbH</strong><br />
Anhang<br />
23
Konzeption, Layout und Produktion: www.creativ3.de<br />
From idea to success.<br />
Bio M AG Munich BioTech <strong>Development</strong><br />
Am Klopferspitz 19<br />
D-82152 Martinsried, Germany<br />
Tel.: +49(0)89/899679-0<br />
Fax: +49(0)89/899679-79<br />
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