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Ohne Lehre in die Leere? Ergebnisse der BiBB/BA

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3.2. Vergleich mit den <strong>Ergebnisse</strong>n <strong>der</strong><br />

Erhebung von 1999<br />

Im Folgenden werden <strong>die</strong> Angaben, welche <strong>die</strong><br />

Jugendlichen im Spätherbst 2001 zu ihrem Verbleib<br />

machten, mit den Angaben <strong>der</strong> Lehrstellenbewerber<br />

aus <strong>der</strong> vorangegangenen Befragung<br />

von 1999 verglichen.<br />

Gegenüber 1999 nahm <strong>die</strong> Gesamtzahl <strong>der</strong> Bewerber,<br />

<strong>die</strong> nach <strong>der</strong> Verbleibstatistik bis zum 30. September<br />

nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Ausbildungsstelle e<strong>in</strong>mündete,<br />

um 30.517 bzw. um 8,0 % ab. Dieser Rückgang<br />

steht, wie Übersicht 2 verdeutlichte, jedoch nicht<br />

mit e<strong>in</strong>er verstärkten E<strong>in</strong>mündung <strong>in</strong> Berufsausbildungsstellen<br />

zusammen – <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong> Lehrstellene<strong>in</strong>mün<strong>der</strong><br />

g<strong>in</strong>g im Gegenteil noch stärker zurück<br />

–, son<strong>der</strong>n mit e<strong>in</strong>er allgeme<strong>in</strong> rückläufigen Bewerberzahl.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs verschoben sich zwischen 1999<br />

und 2001 <strong>die</strong> Relationen zwischen den alternativen<br />

Verbleiben. So stieg trotz des starken Gesamtrückganges<br />

um 30.517 Personen <strong>der</strong> Umfang <strong>der</strong><br />

Bewerber, <strong>die</strong> <strong>in</strong>s schulische Berufsvorbereitungsjahr<br />

e<strong>in</strong>mündeten, e<strong>in</strong>en berufsvorbereitenden<br />

Lehrgang o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e sonstige berufsbildende Schule<br />

besuchten, um <strong>in</strong>sgesamt +7.311 Personen an<br />

(vgl. Übersicht 8). Zuwächse wurden auch bei<br />

denjenigen Personen gemessen, <strong>die</strong> jobbten<br />

(+1.712) bzw. arbeitslos waren (+1.816).<br />

Merkliche Rückgänge gab es dagegen bei denjenigen<br />

Bewerbern, <strong>die</strong> <strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>bildende Schulen<br />

e<strong>in</strong>mündeten (<strong>in</strong>sgesamt –16.006), e<strong>in</strong>e betriebliche,<br />

außerbetriebliche o<strong>der</strong> schulische <strong>Lehre</strong><br />

(–10.051), e<strong>in</strong>e vollqualifizierende berufsfachschulische<br />

Ausbildung (–1.107), e<strong>in</strong> Studium (–2.012)<br />

o<strong>der</strong> aber e<strong>in</strong>e Arbeit (–5.132) aufnahmen. Diese<br />

<strong>Ergebnisse</strong> deuten darauf h<strong>in</strong>, dass das Vermittlungsgeschäft<br />

<strong>der</strong> Arbeitsämter <strong>in</strong> den letzten drei<br />

Jahren trotz e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>sgesamt rückläufigen Bewerberzahl<br />

nicht e<strong>in</strong>facher geworden ist. Offenbar<br />

nimmt <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong> schwierigeren Fälle, <strong>die</strong> nicht<br />

unmittelbar <strong>in</strong> vollqualifizierende Ausbildungsgänge<br />

vermittelt werden können, zu.<br />

Dies mag sowohl mit e<strong>in</strong>er qualitativen Verän<strong>der</strong>ung<br />

des Klientels zu tun haben, das <strong>die</strong> Berufsberatung<br />

aufsucht (Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er Konzentration auf<br />

eher „schwierige“ Vermittlungsfälle) als auch mit<br />

den kaum e<strong>in</strong>facher gewordenen Vermittlungsbed<strong>in</strong>gungen<br />

auf dem Ausbildungsstellenmarkt. E<strong>in</strong>e<br />

gewisse, wenn auch eher begrenzte Rolle könnte<br />

allerd<strong>in</strong>gs auch <strong>der</strong> um rund zwei Wochen frühere<br />

Befragungszeitpunkt im Spätherbst 2001 gespielt<br />

haben.<br />

2144<br />

3.3. Verbleib ausgewählter Bewerbergruppen<br />

In Übersicht 9 wird <strong>der</strong> Verbleib im Spätherbst<br />

2001 für ausgewählte Gruppen von Jugendlichen<br />

dargestellt. Geson<strong>der</strong>te <strong>Ergebnisse</strong> werden berichtet<br />

für Bewerber aus West- und aus Ostdeutschland,<br />

für Mädchen und Jungen, für deutsche<br />

Bewerber, <strong>die</strong> <strong>in</strong> Deutschland geboren wurden, für<br />

deutsche Bewerber mit e<strong>in</strong>em Geburtsort außerhalb<br />

Deutschlands (<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel handelt es sich<br />

um Übersiedler), für türkische Jugendliche, für<br />

Jugendliche mit Hauptschulabschluss und für<br />

Jugendliche mit Hochschulreife.<br />

Alte und neue Län<strong>der</strong><br />

Während Jugendliche aus den alten Län<strong>der</strong>n<br />

(<strong>in</strong>klusive Berl<strong>in</strong>-West) <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorausgegangenen<br />

Befragung noch etwas häufiger e<strong>in</strong>e <strong>Lehre</strong> mit<br />

Ausbildungsvertrag machten als ihre Altersgenossen<br />

aus den neuen Län<strong>der</strong>n (e<strong>in</strong>schließlich Berl<strong>in</strong>-<br />

Ost), ist das Verhältnis nun nahezu ausgeglichen.<br />

16,4 % Lehrstellene<strong>in</strong>mün<strong>der</strong> im Westen stehen<br />

16,3 % Lehrstellene<strong>in</strong>mün<strong>der</strong>n im Osten gegenüber.<br />

Auch <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> arbeitslosen Jugendlichen<br />

unterscheidet sich wenig. 14,2 % <strong>der</strong> Jugendlichen<br />

aus den alten Län<strong>der</strong>n berichten, arbeitslos<br />

zu se<strong>in</strong>, <strong>in</strong> den neuen Län<strong>der</strong>n liegt <strong>der</strong> Anteil mit<br />

14,7 % nur ger<strong>in</strong>gfügig höher. Unterschiede werden<br />

bei den wegen Lehrstellenmangels ersatzweise<br />

<strong>in</strong> Schulen durchgeführten Ausbildungen<br />

erkennbar. In <strong>die</strong>ser Ausbildungsform bef<strong>in</strong>den<br />

sich fast ausschließlich Jugendliche aus den<br />

neuen Län<strong>der</strong>n. Jugendliche aus dem Osten<br />

Deutschlands berichten zugleich häufiger, sich im<br />

Wehr- o<strong>der</strong> Zivil<strong>die</strong>nst zu bef<strong>in</strong>den (Ursache ist hier<br />

vor allem <strong>der</strong> verschw<strong>in</strong>dend ger<strong>in</strong>ge Auslän<strong>der</strong>anteil<br />

<strong>in</strong> den neuen Län<strong>der</strong>n), e<strong>in</strong> freiwilliges soziales<br />

Jahr zu leisten, erneut Schulen <strong>der</strong> Sekundarstufe<br />

I und II zu besuchen bzw. e<strong>in</strong> Berufsvorbereitungsjahr<br />

zu absolvieren. Dagegen spielt bei Bewerbern<br />

aus den alten Län<strong>der</strong>n das Jobben e<strong>in</strong>e größere<br />

Rolle und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch <strong>der</strong> Besuch e<strong>in</strong>er<br />

sonstigen berufsbildenden Schule.<br />

Jungen und Mädchen<br />

Zwischen Jungen und Mädchen zeigen sich h<strong>in</strong>sichtlich<br />

des Verbleibs im Spätherbst 2001 relativ<br />

wenige Unterschiede. Mädchen absolvieren allerd<strong>in</strong>gs<br />

deutlich häufiger e<strong>in</strong>e vollqualifizierende<br />

berufsfachschulische Ausbildung (wie z.B. zum<br />

Krankenpfleger) und besuchen auch öfter sonstige<br />

berufsbildende Schulen. Sie s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt seltener<br />

arbeitslos, geben jedoch deutlich häufiger an,<br />

zu jobben. Während <strong>die</strong> Tätigkeit als Hausmann<br />

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