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Kurzfassung der S3-Leitlinie: Analabszess - AWMF

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088/005 <strong>Kurzfassung</strong> „<strong>Analabszess</strong>“ aktueller Stand: 09/2011<br />

publiziert bei:<br />

<strong>AWMF</strong>-Register Nr. 088/005 Klasse: <strong>S3</strong><br />

Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und<br />

Viszeralchirurgie<br />

<strong>Kurzfassung</strong> <strong>der</strong> <strong>S3</strong>-<strong>Leitlinie</strong>:<br />

<strong>Analabszess</strong><br />

Dr.med. Andreas Ommer 1 , Prof.Dr.med.Alexan<strong>der</strong> Herold 2 , Dr.Eugen Berg 3 ,<br />

Prof.Dr.Alois Fürst 4 , Prof.Dr.Marco Sailer 5 , Prof.Dr.Thomas Schiedeck 6<br />

1 End- und Dickdarmpraxis Essen<br />

2 End- und Dickdarmzentrum Mannheim<br />

3 Prosper Hospital, Recklinghausen<br />

4 Caritas Krankenhaus St.Josef, Regensburg<br />

5 Bethesda-Krankenhaus, Hamburg<br />

6 Klinikum Ludwigsburg, Ludwigsburg<br />

Korrespondenzanschrift:<br />

Dr. A. Ommer<br />

End- und Dickdarmpraxis Essen<br />

Rüttenschei<strong>der</strong> Strasse 66<br />

45130 Essen<br />

Tel.: 0201/797977<br />

Fax: 0201/43871755<br />

E-mail: aommer@online.de<br />

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088/005 <strong>Kurzfassung</strong> „<strong>Analabszess</strong>“ aktueller Stand: 09/2011<br />

Zusammenfassung<br />

Hintergrund: <strong>Analabszess</strong>e sind relativ häufig und treten bevorzugt bei jungen<br />

männlichen Erwachsenen auf.<br />

Methode: Es wurde ein systematisches Review <strong>der</strong> Literatur durchgeführt.<br />

Ergebnis: Den Ursprung des Abszesses bilden in <strong>der</strong> Regel die Proktodealdrüsen des<br />

Intersphinkterraumes. Es wird zwischen subano<strong>der</strong>malen, intersphinkteren,<br />

ischioanalen und supralevatorischen Abszessen unterschieden. In <strong>der</strong> Diagnostik<br />

sind die Anamnese und die klinische Untersuchung für die Operationsindikation als<br />

ausreichend anzusehen. Weiterführende Untersuchungen (Endosonographie, MRT)<br />

sollten bei Rezidivabszessen o<strong>der</strong> supralevatorischen Abszessen erwogen werden.<br />

Der Zeitpunkt <strong>der</strong> operativen Intervention wird vor allem durch die Symptomatik<br />

bestimmt, wobei <strong>der</strong> akute Abszess grundsätzlich eine Notfallindikation darstellt.<br />

Die Therapie des <strong>Analabszess</strong>es ist operativ. Der Zugang (transrektal o<strong>der</strong> perianal)<br />

richtet sich nach <strong>der</strong> Abszesslokalisation. Ziel <strong>der</strong> Operation ist eine großzügige<br />

Drainage des Infektionsherdes unter Schonung <strong>der</strong> Schließmuskelstrukturen. Die<br />

Wunde soll regelmäßig gespült werden (Ausduschen mit Leitungswasser). Die<br />

Anwendung von lokalen Antiseptika birgt die Gefahr <strong>der</strong> Zytotoxizität. Eine<br />

Antibiotikatherapie ist nur in Ausnahmefällen erfor<strong>der</strong>lich. Eine intraoperative<br />

Fistelsuche sollte allenfalls sehr vorsichtig erfolgen, ein Fistelnachweis nicht<br />

erzwungen werden. Das Risiko einer Re-Abszedierung o<strong>der</strong> sekundären<br />

Fistelbildung ist insgesamt gering, die Ursache kann in einer unzureichenden<br />

Drainage bestehen. Eine primäre Fistelspaltung soll nur bei oberflächlichen Fisteln<br />

durch einen erfahrenen Operateur erfolgen. Bei unklaren Befunden o<strong>der</strong> hohen<br />

Fisteln soll die Sanierung in einem Zweiteingriff erfolgen.<br />

Schlußfolgerung: In dieser klinischen <strong>Leitlinie</strong> werden zum ersten Mal in<br />

Deutschland Richtlinien für die Behandlung des anorektalen Abszesses basierend auf<br />

einer systematischen Literaturanalyse vorgestellt.<br />

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088/005 <strong>Kurzfassung</strong> „<strong>Analabszess</strong>“ aktueller Stand: 09/2011<br />

Summary<br />

Background: Anal abscesses are quite frequent and most common in young men.<br />

Methods: A systematic review of the literature has been un<strong>der</strong>taken.<br />

Results: The origins of the abscesses are in most cases the proctodeal gland in the<br />

intersphincteric space. There are different types of abscesses: intersphincteric,<br />

ischioanal and supralevatory abscesses. Anamnesis and clinical examination are<br />

enough for indicating surgery. Further examinations like endosonography or<br />

magnetic resonance tomography (MRT) should be consi<strong>der</strong>ed in recurrent or<br />

supralevatory abscesses. Time of surgical intervention depends on clinical<br />

symptoms, whereas the acute abscess is an emergency indication. Therapy of anal<br />

abscess is primarily surgical. The access (transrectal or perianal) depends on the<br />

localization of the abscess. Aim of surgery is a broad drainage of the infection and<br />

protecting the anal sphincter structures. The wound should be rinsed regularly<br />

(showering with clear water). Treatments with local antiseptics are risky cause of<br />

zytotoxicity. Therapy with antibiotics is necessary only in selected cases. An<br />

intraoperative search for a fistula should be done carefully. The risk of recurrent<br />

abscess or secondary fistula is quite low. One reason could be an insufficient<br />

drainage. The primary fistulotomy of superficial fistulas should only be done by an<br />

experienced surgeon. In doubt or high fistulas, treatment should be consi<strong>der</strong>ed in a<br />

second operation.<br />

Conclusion: In this clinical <strong>S3</strong>-Guideline instructions for diagnostic and treatment of<br />

anal abscess based on a systematic review of the literature are described for the<br />

first time in Germany.<br />

Key words:<br />

Anal abscess - diagnostic - operative treatment - stool incontinence – fistula-in-ano<br />

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088/005 <strong>Kurzfassung</strong> „<strong>Analabszess</strong>“ aktueller Stand: 09/2011<br />

Einleitung<br />

Das anale Fistelleiden, dessen akute Form <strong>der</strong> <strong>Analabszess</strong> darstellt, ist mit einer<br />

Inzidenz von ca. 2 auf 10000 Einwohner/Jahr ein häufiges Krankheitsbild und tritt<br />

gehäuft zwischen dem 30.und 50 Lebensjahr auf [40]. Männer sind häufiger als<br />

Frauen betroffen [30].<br />

Methodik<br />

Der Inhalt <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Leitlinie</strong> basiert auf einem umfangreichen Review <strong>der</strong><br />

Literatur (Abbildung 1). Definitionen von Evidenzstärke, Empfehlungsgrad und<br />

Konsensusstärke wurden festgelegt [10, 25, 31] (Tabelle 1, 2). Von <strong>der</strong><br />

<strong>Leitlinie</strong>ngruppe (Tabelle 3) wurde auf zwei Konsensuskonferenzen <strong>der</strong> Text<br />

verabschiedet.<br />

Ätiologie und Klassifikation<br />

<strong>Analabszess</strong>e haben in den meisten Fällen ihren Ursprung im kryptoglandulären<br />

Gewebe (Proktodealdrüsen) des Intersphinkterraumes (Abbildung 2) [11]. Die<br />

Anzahl <strong>der</strong> Drüsen variiert mit einer posterioren Häufung [1, 33] und ist bei<br />

Männern höher als bei Frauen [13].<br />

Der Abszess entsteht zunächst im intersphinkteren Raum. Von hier kann sich dieser<br />

Abszess direkt in Richtung perianale Region ausbreiten und als subano<strong>der</strong>maler<br />

o<strong>der</strong> subcutaner Abszess zeigen. Beim Durchbruch durch den M. sphincter ani<br />

externus entsteht <strong>der</strong> ischioanale Abszess, <strong>der</strong> ehemals als ischiorektaler Abszess<br />

bezeichnet wurde, und durch Extension nach proximal in die Fossa pelvirectalis <strong>der</strong><br />

supralevatorische Abszess. Ausgehend von dieser Genese werden somit vier<br />

Abszesstypen unterschieden (Abbildung 2):<br />

1. subano<strong>der</strong>maler Abszesss<br />

2. intersphinkterer Abszess<br />

3. ischioanaler Abszess<br />

4. supralevatorischer Abszess<br />

Die Häufigkeit <strong>der</strong> einzelnen Typen variiert wobei oberflächliche Typen die<br />

deutliche Mehrheit darstellen [22, 27].<br />

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088/005 <strong>Kurzfassung</strong> „<strong>Analabszess</strong>“ aktueller Stand: 09/2011<br />

Das Keimspektrum setzt sich aus einer Mischflora von Darmkeimen (vor allem E.<br />

coli, Bakteroides) und Hautkeimen (Staphylococcus aureus) zusammen. Die<br />

Differenzierung hat in <strong>der</strong> Regel aber keine therapeutische Relevanz. Son<strong>der</strong>formen<br />

(MRSA-Besiedlung, Tuberkulose, Aktinomykose und die Gonorrhoe sowie Abszesse<br />

durch Fremdkörperingestion sind nicht Bestandteil <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Leitlinie</strong>.<br />

Eine Arbeit aus dem Jahr 2011 beschreibt den Einfluss des Rauchen als Risikofaktor<br />

für eine Abszess- bzw. Fistelbildung [5].<br />

Symptomatik und Diagnostik<br />

Die Symptomatik des <strong>Analabszess</strong>es besteht in <strong>der</strong> akut auftretenden<br />

schmerzhaften Schwellung und ggf. Rötung im Analbereich. Wegen <strong>der</strong> Schmerzen<br />

sollte die rektale Untersuchung auf ein Minimum begrenzt werden. Proktoskopie<br />

und Rektoskopie liefern nur geringe Zusatzinformationen und belasten den<br />

Patienten durch die Schmerzen sehr stark. Eine weitergehende, insbeson<strong>der</strong>e<br />

bildgebende Diagnostik ist präoperativ bei <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Patienten nicht<br />

erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Zu differenzieren ist die Symptomatik des supralevatorischen Abszesses, bei dem<br />

die Inspektion keine Informationen liefert. Öfter finden sich hier<br />

Allgemeinreaktionen wie Fieber und Krankheitsgefühl. Hier kann die rektale<br />

Palpation in <strong>der</strong> Regel eine Induration bis hin zur Fluktuation zeigen. Typisch sind<br />

dumpfe Schmerzempfindungen im kleinen Becken o<strong>der</strong> Rückenschmerzen [9]. Bei<br />

unklaren Befunden kann die Endosonographie, eine Computertomographie o<strong>der</strong><br />

eine Magnetresonanztomographie (MRT) zur Lokalisation beitragen. Zur Wertigkeit<br />

<strong>der</strong> Verfahren wird auf die entsprechenden Ausführungen in den <strong>Leitlinie</strong>n<br />

„Kryptoglanduläre Analfisteln“ [23] verwiesen.<br />

Die weiteren Maßnahmen erfolgen intraoperativ in Narkose. Dazu zählt die<br />

Inspektion des Analkanales zum Nachweis bzw. Ausschluss einer inneren<br />

Fistelöffnung. Vorsichtig kann eine Sondierung mit einer gebogenen Sonde erfolgen.<br />

Eine forcierte Untersuchung sollte jedoch vermieden werden. Die Endosonographie<br />

erlaubt eine Lokalisation des Abszesses zur Wahl des optimalen operativen<br />

Zugangsweges, insbeson<strong>der</strong>e bei supralevatorischen Abszessen.<br />

Die Schließmuskelfunktion sollte vor einer operativen Intervention anhand <strong>der</strong><br />

Anamnese und ggf. eines Inkontinenzscores, insbeson<strong>der</strong>e im Hinblick auf eine<br />

mögliche primäre Fistelspaltung, eingeschätzt werden. Die Manometrie liefert<br />

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088/005 <strong>Kurzfassung</strong> „<strong>Analabszess</strong>“ aktueller Stand: 09/2011<br />

keine zusätzliche Information und ist, insbeson<strong>der</strong>e im akuten Abszessstadium nicht<br />

aussagekräftig.<br />

Zusammenfassend erfolgt die Diagnostik des <strong>Analabszess</strong>es anhand <strong>der</strong> klinischen<br />

Symptomatik, <strong>der</strong> Inspektion und <strong>der</strong> Palpation. Eine bildgebende Diagnostik sollte<br />

allenfalls bei supralevatorischen Abszessen und Rezidivabszessen erwogen werden.<br />

Empfehlungsgrad: KKP (klinischer Konsensuspunkt)<br />

Konsensusstärke: starker Konsens<br />

Therapie<br />

Operationsindikation<br />

Die Therapie des <strong>Analabszess</strong>es ist operativ, wobei die klinische Symptomatik den<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> operativen Intervention bestimmt. Ziel <strong>der</strong> Behandlung ist die<br />

Entlastung <strong>der</strong> Abszesshöhle, um ein Fortschreiten <strong>der</strong> Entzündung mit potentiell<br />

lebensgefährlichen Komplikationen (z.B. pelvine Sepsis, Fourniersche Gangrän [39])<br />

zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

Während <strong>der</strong> akute Abszess eine Notfallsituation darstellt, sollte auch bei<br />

stattgehabter Spontanperforation eine operative Intervention erfolgen, weil die<br />

unzureichende Drainage Ursache eines Rezidivabszesses o<strong>der</strong> einer Fistel sein kann.<br />

Konservative Therapieoptionen, insbeson<strong>der</strong>e eine Therapie mit einem<br />

Antibiotikum, sind nicht Erfolg versprechend und erscheinen nicht sinnvoll.<br />

Das Ergebnis eine mikrobiologischen Abstriches aus <strong>der</strong> Abszessformation ist in den<br />

meisten Fällen ohne therapeutische Konsequenz und somit verzichtbar.<br />

Empfehlungsgrad: KKP (klinischer Konsensuspunkt)<br />

Konsensusstärke: starker Konsens<br />

Technik <strong>der</strong> Abszessdrainage<br />

Die operative Technik unterscheidet sich bei den verschiedenen Abszesstypen [19].<br />

In <strong>der</strong> Regel findet die Abszessoperation in Allgemein- o<strong>der</strong> Regionalanästhesie<br />

statt.<br />

Bei den subano<strong>der</strong>malen und ischioanalen Abszessen wird entwe<strong>der</strong> eine perianale<br />

Inzision o<strong>der</strong> eine Exzision mit ovaler Ausschneidung <strong>der</strong> Haut vorgenommen. Unter<br />

dem Aspekt <strong>der</strong> Drainage ist dabei letzterem <strong>der</strong> Vorzug zu geben. Der<br />

Schnittverlauf sollte parallel zum Faserverlauf des M. sphincter ani externus<br />

verlaufen.<br />

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088/005 <strong>Kurzfassung</strong> „<strong>Analabszess</strong>“ aktueller Stand: 09/2011<br />

Der Zugangsweg zum intersphinkteren Abszess, richtet sich nach <strong>der</strong> Lokalisation:<br />

Bei rein intraanaler Lage mit Verbindung zum Analkanal sollte eine transanale<br />

Drainage, ggf. mit Internussphinkterotomie erfolgen. Bei subano<strong>der</strong>maler Lage<br />

kann ein perianaler Zugang mit o<strong>der</strong> ohne Fistelspaltung gewählt werden.<br />

Die Drainage des supralevatorischen Abszesses kann transrektal o<strong>der</strong> perianal<br />

erfolgen. Wichtigstes diagnostisches Verfahren ist die Endosonographie, die<br />

darstellen kann, ob die Muskelplatte des M levator ani intakt ist. Bei intaktem<br />

Levator und Beschränkung des Abszesses auf die Fossa pelvirektalis kann eine<br />

transrektale Drainage vorgenommen werden, um eine Fistelbildung zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

Ist <strong>der</strong> Abszess bereits durch den Levator in die Fossa ischioanalis durchgebrochen,<br />

wird die Drainage transischioanal durchgeführt. Dabei ist darauf zu achten, dass<br />

<strong>der</strong> lange Drainageweg offen bleibt. Ggf. wird für einige Tage eine Drainage (z.B.<br />

Penrose, Easyflow o.a.) eingelegt,<br />

Eine Übersicht über die <strong>der</strong>zeit publizierten Arbeiten findet sich in <strong>der</strong> Evidenz-<br />

Tabelle, die <strong>der</strong> Vollversion <strong>der</strong> <strong>Leitlinie</strong>n beigefügt ist. Lediglich drei Studien<br />

wurden nach 2000 publiziert.<br />

Ziel <strong>der</strong> operativen Intervention soll eine großzügige Drainage des entzündlichen<br />

Gewebes ohne relevante Schädigung <strong>der</strong> angrenzenden gesunden Strukturen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e des Schließmuskelapparates sein.<br />

Empfehlungsgrad: KKP ( Klinischer Konsensuspunkt)<br />

Konsensusstärke: starker Konsens<br />

Ursachen des Abszessrezidivs<br />

Ursache des Frührezidivs stellen die unzureichende [3, 24] und verspätete [38]<br />

Drainage dar.<br />

Die ausreichende Drainage eines <strong>Analabszess</strong>es sollte deshalb angestrebt werde,<br />

um ein Rezidiv und eine Fistelbildung zu verhin<strong>der</strong>n. Bei ausgedehnten<br />

Abszedierungen sollte großzügig die Indikation zur Revision in Narkose gestellt<br />

werden.<br />

Evidenzlevel: 4<br />

Empfehlungsgrad: B (Begründung: Aus ethischen Gründen ist eine<br />

Überprüfung dieser allgemein akzeptierten Aussage durch<br />

randomisierte Studien nicht möglich.)<br />

Konsensusstärke: starker Konsens<br />

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088/005 <strong>Kurzfassung</strong> „<strong>Analabszess</strong>“ aktueller Stand: 09/2011<br />

Indikation zur primären Fistelsanierung<br />

Die vorliegende Literatur deutet darauf hin, dass eine im Rahmen <strong>der</strong><br />

Abszessspaltung nachgewiesene Fistel nicht immer zu einem Folgeeingriff zwingt<br />

bzw. dass auch ein Spontanverschluss <strong>der</strong> Fistel nach großzügiger Drainage möglich<br />

ist [8, 22, 29].<br />

Insgesamt fünf randomisierte Studien vergleichen die reine Exzision mit <strong>der</strong><br />

primären Fistelspaltung. Sie deuten darauf hin, dass die primäre Spaltung die Re-<br />

Operationsrate senkt, jedoch unter Inkaufnahme einer erhöhten Rate an<br />

Kontinenzstörungen. Lei<strong>der</strong> finden sich in keiner Studie Angaben über die Art <strong>der</strong><br />

gespaltenen Fisteln. Noch wichtiger erscheint jedoch die Tatsache, dass die<br />

Mehrzahl <strong>der</strong> Patienten mit belassener Fistel nicht erneut operiert wurde, so dass<br />

grundsätzlich auch eine Spontanheilung nicht unmöglich erscheint.<br />

Bei oberflächlichen Fisteln scheint eine primäre Fistelspaltung sinnvoll zu sein, um<br />

Rezidive zu verhin<strong>der</strong>n und den in <strong>der</strong> Regel jungen Patienten einen erneuten<br />

Eingriff zu ersparen. Wie bei den Analfisteln beschrieben steigt jedoch die<br />

Inkontinenzrate mit <strong>der</strong> Menge des durchtrennten Schließmuskelanteiles und <strong>der</strong><br />

Anzahl <strong>der</strong> Voroperationen. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass<br />

häufig die Abszessexzision notfallmäßig und von weniger erfahrenen Operateuren<br />

durchgeführt wird, so dass die Frage <strong>der</strong> Fistelspaltung in diesen Fällen besser im<br />

Rahmen eines Zweiteingriffes durch einen erfahrenen Operateur entschieden<br />

werden sollte. Bei nachgewiesener komplexer Fistel kann durch die Einlage einer<br />

Fadendrainage eine gute Drainage erzielt und <strong>der</strong> Fistelkanal für eine sekundäre<br />

Operation unter elektiven Bedingungen vorbereitet werden. An<strong>der</strong>erseits deutet<br />

die Literatur jedoch darauf hin, dass sich ein relevanter Teil <strong>der</strong> nachgewiesenen<br />

Fisteln spontan verschließt. Die Wertigkeit <strong>der</strong> Fadendrainage ist nicht eindeutig<br />

geklärt. Aktuelle, z.T. kontrovers diskutierte Arbeiten [2, 6, 18] zeigt keinen<br />

Vorteil <strong>der</strong> liegenden Fadendrainage für den Erfolg eines plastischen<br />

Fistelverschlusses.<br />

Zusammenfassen soll bei oberflächlichen Fisteln eine primäre Fistelspaltung durch<br />

den erfahrenen Operateur erfolgen. Bei unklaren Befunden o<strong>der</strong> hohen Fisteln soll<br />

die Sanierung in einem Zweiteingriff erfolgen.<br />

Evidenzlevel: 1a<br />

Empfehlungsgrad: A<br />

Konsensusstärke: starker Konsens<br />

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088/005 <strong>Kurzfassung</strong> „<strong>Analabszess</strong>“ aktueller Stand: 09/2011<br />

Häufigkeit des sekundären Fistelnachweises<br />

Neben dem Rezidivabszess stellt die Ausbildung einer Analfistel, die zu einer<br />

erneuten Intervention zwingt, die häufigste Folgeerscheinung nach einer<br />

Abszessoperation dar. Nach Auswertung <strong>der</strong> Literatur führen lediglich ein Teil <strong>der</strong><br />

Abszesse zu einer persistierenden Fistel [15, 29, 34]. In einer Literaturübersicht<br />

erden persistierende Fisteln mit 7% bis 66% (Median 16%) und Abszesses mit 4% bis<br />

31% (Median 13%) angegeben [7].<br />

Die Rate des sekundären Fistelnachweises ist von <strong>der</strong> Lokalisation des Abszeses<br />

abhängig. So fand Sözener [34] nach subano<strong>der</strong>malem Abszess in 14%, nach<br />

intersphinkterem in 35% und nach ischioanalem in 60% Analfisteln.<br />

Zusammenfassend ist die Rate <strong>der</strong> Rezidivabszesse und persistierenden Fisteln<br />

relativ gering. Das heißt, dass nur ein kleiner Teil <strong>der</strong> Abszesse zu einer<br />

persistierenden Fistel führt. Die Wahrscheinlichkeit <strong>der</strong> Fistelentstehung hängt von<br />

<strong>der</strong> Abszesslokalisation ab. Während sich nach subano<strong>der</strong>malen o<strong>der</strong><br />

intersphinkteren <strong>Analabszess</strong>sen selten und überwiegend oberflächliche Fisteln<br />

entwickeln, steigt die Rate <strong>der</strong> komplexen Fisteln bei den ischioanalen und<br />

supralevatorischen Abszessen deutlich an [22]. Die Inzidenz ist vom Abszesstyp<br />

abhängig und kann bei ischioanalen und supralevatorischen Abszessen bei bis zu<br />

40% liegen [4, 12, 21, 32].<br />

Aus diesen Gründen sollte keine forcierte Fistelsuche im Rahmen <strong>der</strong> Erstoperation<br />

erfolgen.<br />

Evidenzlevel: 3<br />

Empfehlungsgrad: B (Begründung: Aus ethischen Gründen ist eine<br />

Überprüfung dieser allgemein akzeptierten Aussage durch<br />

randomisierte Studien nicht möglich.)<br />

Konsensusstärke: starker Konsens<br />

Operative Therapie: Reviews<br />

Im Vergleich zu den kryptoglandulären Analfisteln ist die Literatur über die<br />

Behandlungsoptionen <strong>der</strong> <strong>Analabszess</strong>e sehr gering. Überwiegend stammt die<br />

Literatur aus <strong>der</strong> Zeit vor 1990 und nur ein kleiner Teil <strong>der</strong> hier ausgewerteten<br />

Arbeiten wurde nach 2000 veröffentlicht.<br />

Die operative Therapie des <strong>Analabszess</strong>es wurde bisher in zwei Metaanalysen, einer<br />

Cochrane-Analyse und in den <strong>Leitlinie</strong>n <strong>der</strong> Amerikanischen Gesellschaft für<br />

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088/005 <strong>Kurzfassung</strong> „<strong>Analabszess</strong>“ aktueller Stand: 09/2011<br />

Koloproktologie abgehandelt. Diese stützen sich lediglich auf die sechs publizierten<br />

randomisierten Studien o<strong>der</strong> sind allgemeiner Natur [17, 26, 28, 37].<br />

Perioperatives Management<br />

Eine spezielle Darmvorbereitung ist nicht erfor<strong>der</strong>lich und in den meisten Fällen<br />

auch schmerzbedingt nicht möglich.<br />

Die postoperative Nachsorge nach Analchirurgie ist unproblematisch. Die äußere<br />

Wunde heilt sekundär und sollte regelmäßig ausgeduscht werden. Am besten eignet<br />

sich hierzu klares Wasser, zumal antiseptische Spüllösungen das Risiko <strong>der</strong><br />

Zytotxizität beinhalten. Eine regelmäßige Tamponade <strong>der</strong> Wunde ist nicht<br />

erfor<strong>der</strong>lich [36]. Es ist jedoch Sorge zu tragen, dass sich die äußere<br />

Drainageöffnung nicht vorzeitig verschließt. Der Stellenwert einer begleitenden<br />

Antibiotikatherapie ist nicht hinreichend geklärt [14-16, 20, 34, 35]. Insgesamt<br />

scheint es jedoch nur in Ausnahmefällen (Immunschwäche, starke phlegmonöse<br />

Entzündung) eine Indikation für eine Antiobiotikatherapie zu geben.<br />

Evidenzlevel 4<br />

Empfehlungsgrad B (Begründung: Aus ethischen Gründen ist eine<br />

Überprüfung dieser allgemein akzeptierten Aussage durch<br />

randomisierte Studien nicht möglich.)<br />

Konsensusstärke starker Konsens<br />

Komplikationen<br />

Komplikationen nach <strong>Analabszess</strong>–Operationen unterscheiden sich nicht von den<br />

nach an<strong>der</strong>en Analeingriffen und betreffen insbeson<strong>der</strong>e die Nachblutung und den<br />

Harnverhalt. Kontinenzstörungen nach reiner Abszessoperation sind selten und<br />

durch ein Schließmuskel schonendes Vorgehen weitgehend vermeidbar.<br />

Konsensusstärke: starker Konsens<br />

Kernaussagen<br />

1. <strong>Analabszess</strong>e sind relativ häufig. Sie treten bevorzugt bei jungen männlichen<br />

Erwachsenen auf.<br />

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088/005 <strong>Kurzfassung</strong> „<strong>Analabszess</strong>“ aktueller Stand: 09/2011<br />

2. Den Ursprung des Abszesses bilden in <strong>der</strong> Regel die Proktodealdrüsen des<br />

Intersphinkterraumes. Es wird unterschieden zwischen subano<strong>der</strong>malen,<br />

intersphinkteren, ischioanalen und supralevatorischen Abszessen.<br />

3. In <strong>der</strong> Diagnostik sind die Anamnese und die klinische Untersuchung für die<br />

Operationsindikation ausreichend. Weiterführende Untersuchungen<br />

(Endosonographie, MRT) sollten bei Rezidivabszessen o<strong>der</strong><br />

supralevatorischen Abszessen erwogen werden.<br />

Empfehlungsgrad: KKP (klinischer Konsensuspunkt)<br />

Konsensusstärke: starker Konsens<br />

4. Der Zeitpunkt <strong>der</strong> operativen Intervention wird vor allem durch die<br />

Symptomatik bestimmt, wobei <strong>der</strong> akute Abszess immer eine<br />

Notfallindikation darstellt.<br />

Empfehlungsgrad: KKP (klinischer Konsensuspunkt)<br />

Konsensusstärke: starker Konsens<br />

5. Die Therapie des <strong>Analabszess</strong>es ist operativ. Der Zugang (transrektal o<strong>der</strong><br />

perianal) richtet sich nach <strong>der</strong> Abszesslokalisation. Ziel <strong>der</strong> Operation ist<br />

eine großzügige Drainage des Infektionsherdes unter Schonung <strong>der</strong><br />

Schließmuskelstrukturen.<br />

Empfehlungsgrad: KKP (klinischer Konsensuspunkt)<br />

Konsensusstärke: starker Konsens<br />

6. Eine intraoperative Fistelsuche sollte sehr vorsichtig erfolgen, ein<br />

Fistelnachweis nicht erzwungen werden.<br />

Evidenzlevel: 3<br />

Empfehlungsgrad: B<br />

Konsensusstärke: starker Konsens<br />

7. Das Risiko einer Re-Abszedierung o<strong>der</strong> sekundären Fistelbildung ist<br />

insgesamt gering, die Ursache kann in einer unzureichenden Drainage<br />

bestehen.<br />

Evidenzlevel: 4<br />

Empfehlungsgrad: B<br />

Konsensusstärke: starker Konsens<br />

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088/005 <strong>Kurzfassung</strong> „<strong>Analabszess</strong>“ aktueller Stand: 09/2011<br />

8. Eine primäre Fistelspaltung soll nur bei oberflächlichen Fisteln durch einen<br />

erfahrenen Operateur erfolgen. Bei unklaren Befunden o<strong>der</strong> hohen Fisteln<br />

soll die Sanierung in einem Zweiteingriff erfolgen.<br />

Evidenzlevel: 1a<br />

Empfehlungsgrad: A<br />

Konsensusstärke: starker Konsens<br />

9. Die Wunde soll regelmäßig gespült werden (Ausduschen mit Leitungswasser).<br />

Die Anwendung von lokalen Antiseptika birgt die Gefahr <strong>der</strong> Zytotoxizität.<br />

Eine Antibiotikatherapie ist nur in Ausnahmefällen erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Evidenzlevel: 4<br />

Empfehlungsgrad B<br />

Konsensusstärke starker Konsens<br />

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088/005 <strong>Kurzfassung</strong> „<strong>Analabszess</strong>“ aktueller Stand: 09/2011<br />

Anmerkungen<br />

Kompletter <strong>Leitlinie</strong>ntext:<br />

Coloproctology 2011 (33), 378-391<br />

Online unter http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/088-005.html<br />

Englische <strong>Kurzfassung</strong>: Int J Colorectal Dis 2012 (27), 831-837<br />

Interessenkonflikt<br />

Dr. Ommer erhielt Honorare von <strong>der</strong> DGAV für die Erstellung von vier <strong>Leitlinie</strong>n zum<br />

Thema Analfisteln. Des Weiteren erhielt er Erstattung von Reise-und<br />

Übernachtungskosten von den Firmen Gore und Johnson&Johnson. Vorträge auf<br />

Fortbildungsveranstaltungen wurden von den Firmen Kade und MSD honoriert.<br />

Prof. Herold erhielt finanzielle Unterstützung für Kongresse von Falk-Foundation,<br />

Johnson&Johnson, Prostrakan, MSD und Aesculap. Weitere Vorhaben wurden durch<br />

Drittmittel folgen<strong>der</strong> Firmen unterstützt: Cook, Gore, SLA-Pharma, Falk-<br />

Foundation, Kreussler.<br />

Dr. Berg erhielt Erstattung von Teilnahmegebühren für Kongresse sowie Reise- und<br />

Übernachtungskosten von Johnson&Johnson. Für die Vorbereitung von<br />

Fortbildungsveranstaltungen erhielt er Honorare von Falk-Foundation und<br />

Johnson&Johnson.<br />

Prof. Fürst erhielt Kongressreiseunterstützung von <strong>der</strong> Fa. Johnson&Johnson und<br />

von <strong>der</strong> <strong>der</strong> Fa. Braun-Aeskulap sowie Honorare für die Durchführung von klinischen<br />

Auftragsstudien von Bayern Innovativ GmbH.<br />

Prof. Sailer erhielt Honorare für Fortbildungsveranstaltungen von Covidien,<br />

Johnson&Johnson, Falk-Foundation sowie Hitachi Medical.<br />

Prof. Schiedeck erhielt Erstattung von Teilnahmegebühren und Reise- und<br />

Übernachtungskosten sowie Honorare für die Vorbereitung von wissenschaftlichen<br />

Fortbildungsveranstaltungen von Aesculap Akademie GmbH, Falk Foundation e.V.,<br />

Johnson&Johnson, Medical GmbH. Er erhielt Honorare für die Durchführung von<br />

klinischen Auftragsstudien von Solesta und Medela.<br />

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088/005 <strong>Kurzfassung</strong> „<strong>Analabszess</strong>“ aktueller Stand: 09/2011<br />

Abbildung 1<br />

Literaturrecherche, methodisches Vorgehen<br />

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088/005 <strong>Kurzfassung</strong> „<strong>Analabszess</strong>“ aktueller Stand: 09/2011<br />

Abbildung 2<br />

Klassifikation <strong>der</strong> <strong>Analabszess</strong>e<br />

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088/005 <strong>Kurzfassung</strong> „<strong>Analabszess</strong>“ aktueller Stand: 09/2011<br />

Tabelle 1<br />

Definition von Evidenzlevel und Empfehlungsgrad [25, 31]<br />

Empfehlungsgrad<br />

A („soll“) 1a<br />

Evidenzlevel<br />

1b<br />

1c<br />

B („sollte“) 2a<br />

2b<br />

0 („kann“) 3a<br />

3b<br />

Seite 16 von 20<br />

Typen von Therapiestudien<br />

Systematisches Review randomisierter kontrollierter Studien<br />

(RCT)<br />

eine geeignete geplante RCT<br />

alles o<strong>der</strong> nichts-Prinzip<br />

Systematisches Review gut geplanter Kohortenstudien<br />

eine gut geplante Kohortenstudie, einschließlich RCT mit<br />

mäßigem Follow-up (< 80%)<br />

Systematisches Review von gut geplanten Fall-Kontroll-<br />

Studien<br />

eine gut geplante Fall-Kontroll-Studie<br />

0 („kann“) 4 Fallserien, einschließlich schlechter Kohorten- und Fall-<br />

Kontroll-Studien<br />

0 („kann“) 5 Meinungen ohne explizite kritische Bewertung,<br />

physiologische Modelle, Vergleiche o<strong>der</strong> Grundsätze<br />

Tabelle 2<br />

Klassifikation <strong>der</strong> Konsensusstärke [10]<br />

starker Konsens Zustimmung von > 95 % <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

Konsens Zustimmung von > 75 - 95 % <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

mehrheitliche Zustimmung Zustimmung von > 50 - 75 % <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

kein Konsens Zustimmung von < 50 % <strong>der</strong> Teilnehmer


088/005 <strong>Kurzfassung</strong> „<strong>Analabszess</strong>“ aktueller Stand: 09/2011<br />

Tabelle 3<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Leitlinie</strong>ngruppe <strong>Analabszess</strong>:<br />

für die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV)<br />

die Chirurgische Arbeitsgemeinschaft für Coloproktologie (CACP)<br />

die Deutsche Gesellschaft für Koloproktologie (DGK),<br />

den Berufsverband <strong>der</strong> Coloproktologen Deutschlands (BCD),<br />

Dr.A.Ommer, Essen<br />

Prof.Dr.A.Herold, Mannheim<br />

Dr.E.Berg, Recklinghausen<br />

Priv.-Doz.Dr.St.Farke, Delmenhorst<br />

Prof.Dr.A.Fürst, Regensburg<br />

Priv.-Doz.Dr.F.Hetzer, Schaffhausen, Schweiz<br />

Dr.A.Köhler, Duisburg<br />

Prof.Dr.S.Post, Mannheim<br />

Dr.R.Ruppert, München<br />

Prof.Dr.M.Sailer, Hamburg<br />

Prof.Dr.Th.Schiedeck, Ludwigsburg<br />

Dr.B.Strittmatter, Freiburg<br />

für die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG)<br />

Dr.B.H.Lenhard, Heidelberg<br />

für die AGUB <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

(DGGG)<br />

Prof.Dr.W.Ba<strong>der</strong>, Hannover<br />

für die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU)<br />

Prof.Dr.J.E.Gschwend, München<br />

für die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten<br />

(DGVS)<br />

Prof.Dr.H.Krammer, Mannheim<br />

Prof.Dr.E.Stange, Stuttgart<br />

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088/005 <strong>Kurzfassung</strong> „<strong>Analabszess</strong>“ aktueller Stand: 09/2011<br />

Literatur<br />

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Erstellungsdatum: 09/2011<br />

Nächste Überprüfung geplant: 09/2016<br />

Die "<strong>Leitlinie</strong>n" <strong>der</strong> Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften sind<br />

systematisch entwickelte Hilfen für Ärzte zur Entscheidungsfindung in spezifischen<br />

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