06.12.2012 Aufrufe

Das informative Monatsmagazin für Menziken - Menziken - dorfheftli

Das informative Monatsmagazin für Menziken - Menziken - dorfheftli

Das informative Monatsmagazin für Menziken - Menziken - dorfheftli

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Personenportrait Fortsetzung<br />

einfach gelebt und sind froh, dass wir den Lebensabend<br />

noch zusammen in den eigenen vier Wänden<br />

geniessen können.» Die eigenen vier Wände, welche<br />

sie 1948 an der Sonnenbühlstrasse 7 in <strong>Menziken</strong><br />

gebaut haben. Ein stattliches Einfamilienhaus mit 5<br />

Zimmern und einem schönen Umschwung. Sieben<br />

Jahre wohnten sie in ihrem Haus, bevor die beiden<br />

nach Arlesheim zogen. Berufsbedingt. Max Gloor<br />

konnte eine neue, verantwortungsvolle Stelle in<br />

der im Jahre 1830 gegründeten Schappe-Spinnerei<br />

antreten. Konkret war er <strong>für</strong> das Klima, welches in<br />

den Spinnerei-Sälen sehr wichtig war, zuständig. Die<br />

Überwachung der Sulzer-Klimananlagen war <strong>für</strong> ihn<br />

Neuland. Allerdings konnte er auch dort sein handwerkliches<br />

Geschick und sein mechanisches Wissen<br />

einfliessen lassen und erfolgreich anwenden. <strong>Das</strong><br />

Haus an der Sonnenbühlstrasse in <strong>Menziken</strong> wurde<br />

deswegen aber nicht verkauft. «Wir vermieteten<br />

das Haus an eine Familie mit Kind und durften da<strong>für</strong><br />

hundertfünfzig Franken im Monat verlangen. Von<br />

Aarau aus diktiert», erzählt Max Gloor<br />

Der Mann <strong>für</strong> die feine Mechanik<br />

Ursprünglich hatte der in Birrwil geborene Max<br />

Gloor das Handwerk des Bauschlossers in Beiwil am<br />

See erlernt. «Im Betrieb des damaligen Gemeinderates<br />

Halter», wie er präzisiert. Danach trat er eine<br />

Stelle in der Maschinenfabrik <strong>Menziken</strong> an. Die Fingerfertigkeit<br />

und das Flair <strong>für</strong> die feinere Mechanik<br />

hat Max Gloor in der Rekrutenschule als Mitrailleur-<br />

Waffenmechaniker bei sich bewusst festgestellt, als<br />

er beim Zerlegen und Zusammensetzen der Militärwaffen<br />

seine Militärkollegen punkto Präzision und<br />

Geschwindigkeit allesamt in den Schatten stellte.<br />

Während des Militärdienstes 1939 hat Max Gloor<br />

auch seine heutige Ehefrau Marie kennengelernt.<br />

Korporal Gloor war während seines Diensteinsatzes<br />

auf dem Hof der Familie Büchli in Bözen einquartiert.<br />

Dort hatte er sein Nachtlager und dort war auch die<br />

junge und hübsche Marie Büchli zu Hause. Die beiden<br />

schlossen sich in ihre Herzen und traten am 18.<br />

Oktober 1941 in der Kirche Bözen vor den Traualtar,<br />

wo sie sich das Ja-Wort gaben. Geheiratet hat<br />

Max Gloor seine Marie ebenfalls während des Militärdienstes.<br />

«In der Hoffnung, dass es ein paar Urlaubstage<br />

absetzen würde», wie Marie Gloor erklärt.<br />

Daraus wurde dann aber nichts. Max Gloor musste<br />

wieder zurück an die «Front».<br />

Die sportliche Seite des Max Gloor<br />

Nach Bözen zog es Max und Marie Gloor immer<br />

wieder. «Wir fuhren oft mit dem Velo und den Kindern<br />

im Sitzli zu meinen Eltern», erinnert sich Marie<br />

Gloor. Fahrzeit: rund 1/½ Stunden. Velofahren war<br />

denn auch ein Steckenpferd von Max Gloor, der auch<br />

eine sportliche Seite hatte. «Mit meinem Rennvelo,<br />

das mit einer Dreigangschaltung, Holzfelgen und<br />

Colli-Pneus und Rennlenker ausgestattet war, habe<br />

ich viele Alpenpässe überquert», sagt er nicht ohne<br />

Stolz. «Du warst aber auch immer ein sportlicher Autofahrer»,<br />

wie Marie Gloor in die Runde wirft. Max<br />

Gloor nickt: «<strong>Das</strong> stimmt.»<br />

Treffen mit dem belgischen König<br />

Beruflich war Max Gloor europaweit viel unterwegs,<br />

besuchte Messen in Barcelona, Mailand oder im hohen<br />

Norden. «Sogar den belgischen König habe ich<br />

an einer Messe in Brüssel getroffen». In dieser Zeit<br />

schaute seine Frau Marie zu Hause zum Rechten. Sie<br />

kümmerte sich liebevoll um die Kinder. Ein Mädchen<br />

und zwei Buben. «Recht seien sie alle herausgekommen»,<br />

wie beide Elternteile übereinstimmend und<br />

dankbar sagen. Heute können sie sich zusätzlich an<br />

fünf Grosskindern und 7 Urgrosskindern erfreuen.<br />

Auch im grossen Garten stand jeweils viel Arbeit an.<br />

Mit ihrem grünen Daumen brachte Marie Gloor die<br />

Blumen zum Blühen und das Gemüse zum Gedeihen.<br />

Heute kümmert sich ein Gärtner um die anfallenden<br />

Arbeiten rund ums Haus. Für die Arbeiten im Haus<br />

wie Putzen, Abstauben, Waschen etc. greifen Max<br />

und Marie Gloor gerne auf die Spitex zurück. Auch<br />

das Essen lassen sich die beiden vom Restaurant Zihl<br />

Beinwil am See nach Hause liefern.<br />

Grosses Engagement <strong>für</strong> die Alte Sagi<br />

Bekannt ist Max Gloor vielen Menzikern als versierter<br />

Mechaniker, der von der Kirchenuhr über Kuckucks-<br />

Uhren bis hin zu Kaffemaschinen alles zum Laufen<br />

brachte, was irgendwann den Geist aufgegeben<br />

hatte. «Als wir 1981 nach <strong>Menziken</strong> zurückkehrtern,<br />

habe ich mir im Keller da<strong>für</strong> eine Werkstatt eingerichtet»,<br />

erzählt Gloor. Für die Reparaturen und Tüfteleien<br />

zog er sich aber nicht nur immer in den Keller<br />

zurück. Er ging auch aus dem Haus. Ganz besonders<br />

<strong>für</strong> die Restaurierung der Alten Säge von 1982 bis<br />

1986. Hunderte von Fronarbeitsstunden investierte<br />

Ein Mann <strong>für</strong> alle Fälle im Zusammenhang mit der<br />

Alten Sagi: Max Gloor bei der mechanischen Kontrolle<br />

im Sagi-Keller und beim Saubermachen (r.).<br />

Fotos Sagi: Archiv Peter Siegrist<br />

er, um die Mechanik der Alten Säge wieder auf Vodermann<br />

zu bringen. Den Lohn dieser aufopfernden,<br />

aber <strong>für</strong> ihn spannenden Arbeit (und jener der Vereinigung<br />

Sagi) konnte Max Gloor bei der offiziellen<br />

Einweihnung 1986 ernten. Auch am Geschehen in<br />

der Region, in der Schweiz und auf der Welt sind<br />

Max und Marie Gloor nach wie vor interessiert. Dabei<br />

informieren sie sich aus der Zeitung oder dem<br />

Radio und Fernsehen. Während sich Marie Gloor gerne<br />

Sendung über den Reitsport anschaut, interessiert<br />

sich ihr Gatte Max vorallem <strong>für</strong> Tennis und Skifahren.<br />

Tennis speziell. «Federer, Djokovic – ja ich bin immer<br />

noch auf dem Laufenden», wie der bald 95-jährige<br />

meint. Wobei ihm Roger Federer besonders ans Herz<br />

gewachsen ist. «Ein bodenständiger, sympathischer<br />

und menschlicher Sportler ohne Allüren. <strong>Das</strong> passt<br />

mir», so Gloor. Um gleich anzufügen, dass er die<br />

Sendung «Lüthi & Blanc» ebenfalls nie verpasst.<br />

Trotz Sehbeschwerden. «Achtzig Zentimeter Abstand<br />

zum Bildschirm und dann passt es tipptopp.»<br />

Die Dorfheftli-Redaktion wünscht Max und Marie<br />

Gloor auf diesem Weg noch viele schöne gemeinsame<br />

und sonnige Stunden im Sonnenbühl.<br />

14 15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!