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Hydrochemie, Sedimentgeochemie und Sanierungstechnologie von ...

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3.2 Geologie der Lausitzer Braunkohlevorkommen<br />

Alle deutschen Braunkohlenvorkommen sind tertiären Ursprunges. Die oligozänen<br />

Lagerstätten im mitteldeutschen Revier sind die ältesten Vorkommen (ca. 23 bis 50 Millionen<br />

Jahre alt (Ma)) <strong>und</strong> reichen vom ältesten Miozän bis ins untere Eozän (Schreck & Gläßer<br />

1998). Im Lausitzer Revier werden überwiegend früh-miozäne Braunkohlen des 2. Lausitzer<br />

Flözes gewonnen, während die Braunkohlen des Rheinischen Reviers (Tohle 1993) aus dem<br />

oberen Miozän (ca. 6 bis 17 Ma) stammen.<br />

Während des gesamten Tertiärs waren das<br />

nördliche <strong>und</strong> östliche Deutschland<br />

bis nach Polen hinein überwiegend ein Absenkungsgebiet,<br />

in welchem eine 150 bis 200 Meter mächtige Serie <strong>von</strong> Feinsanden, Schluffen, Tonen <strong>und</strong><br />

Braunkohlenflözen zur Ablagerung kam.<br />

Es kam in dieser Zeit aber zu mehreren marinen<br />

Transgressionen, die zu einem Wechsel <strong>von</strong> küstennahen <strong>und</strong> küstenfernen bzw. <strong>von</strong><br />

terrestrischen <strong>und</strong> marinen<br />

Bildungen im Lausitzer Revier führten (Seifert et al. 1993;<br />

Standke et al. 1993; Nowel et al. 1995).<br />

Das Lausitzer Braunkohlenrevier kann aus geologischen<br />

Gründen in den Niederlausitzer<br />

Lagerstättenbezirk um Cottbus <strong>und</strong> den Oberlausitzer Lagerstättenbezirk zwischen Görlitz<br />

<strong>und</strong> Zittau unterteilt<br />

werden. Das Oberlausitzer Tertiärbecken lagert dem pre-tertiären<br />

Lausitzer Granodioritmassiv<br />

<strong>und</strong> tertiären Basalten auf <strong>und</strong> zeichnet sich durch einen<br />

flächenhaft zwar eng begrenzten, dafür aber im Maximum bis über 100 m mächtigen<br />

untermiozänen<br />

Flözkörper aus, der durch die Tagebaue Berzdorf, Olbersdorf <strong>und</strong> Turów (auf<br />

polnischer Seite)<br />

aufgeschlossen <strong>und</strong> abgebaut wurde (nur Turów ist heute noch aktiv). Der<br />

Niederlausitzer Lagerstättenbezirk weist<br />

die weitaus größeren <strong>und</strong> bedeutenderen<br />

abbauwürdigen Vorkommen<br />

auf. Der mittelmiozäne 2. Lausitzer Flözhorizont stellt das<br />

eigentliche Hauptflöz der Niederlausitz<br />

dar <strong>und</strong> schließt die „untere Briesker Folge“ ab<br />

(Abb. 2). In kompakter<br />

Ausbildung im zentralen Revier um Klettwitz – Senftenberg –<br />

Welzow – Nochten erreicht es eine Mächtigkeit <strong>von</strong> 10 bis 14 Meter (Nowel et al. 1995). Das<br />

ehemals einheitliche Flözverbreitungsgebiet<br />

der Niederlausitz wurde durch die quartären<br />

Inlandsvereisungen nachhaltig überprägt,<br />

so dass heute eine Vielzahl einzelner Kohlefelder<br />

übrig geblieben sind, die durch rinnenartige kohlefreie Erosionsstrukturen <strong>von</strong> einander<br />

getrennt sind (Abb. 3). Insgesamt<br />

sechs glaziale Serien sind im Niederlausitzer<br />

Braunkohlenrevier zu verzeichnen: Elster I, Elster II, Saale I, Saale II, Saale III <strong>und</strong> Weichsel<br />

I. Die Gesamtmächtigkeiten<br />

der quartären Ablagerungen schwanken zwischen nur 10 Meter<br />

auf tertiären Hochflächen <strong>und</strong> mehr<br />

als 150 Meter in den tieferen Rinnenstrukturen am Rande<br />

des Kohlereviers (Seifert et al. 1993, Nowel et al. 1995). Prägend für das heutige<br />

Landschaftsbild sind das Lausitzer<br />

<strong>und</strong> das Brauther Urstromtal sowie vor allem die Saale-<br />

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