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Coaching mit Jugendlichen durch Freiwillige - Qualipass

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3. <strong>Coaching</strong>: Konzeptionelle und methodische Grundlagen (Eckard König)<br />

3.1 Der Begriff „<strong>Coaching</strong>“<br />

Diskussionen über <strong>Coaching</strong> sind leicht in Gefahr, sich in ausführlichen begrifflichen<br />

Erörterungen zu verlieren: Was ist <strong>Coaching</strong> eigentlich? Kann man überhaupt bei <strong>Jugendlichen</strong><br />

von „<strong>Coaching</strong>“ sprechen? Was ist der Unterschied zwischen „<strong>Coaching</strong>“ und „Mentoring“?<br />

Solche begrifflichen Erörterungen sind jedoch in der Regel ebenso langatmig wie unfruchtbar,<br />

denn sie tragen oft wenig dazu bei, konkrete Probleme zu lösen bzw. praktisches Handeln zu<br />

leiten. Begriffe sind grundsätzlich nie isoliert zu sehen, sondern sind immer auf praktisches<br />

Handeln ausgerichtet: Sie dienen dazu, bestimmte Bereiche praktischen Handelns zu<br />

bezeichnen und von anderen Praxen abzugrenzen. Das gilt bereits für die Alltagssprache: Der<br />

Begriff „Tisch“ ist nicht im Blick auf irgendwelche Eigenschaften zu definieren (es gibt Tische<br />

unterschiedlicher Formen und Farben), sondern wird definiert im Blick auf praktische Zwecke:<br />

sich an einen Tisch zu setzen, an ihm zu arbeiten, zu essen usw. Grundsätzlich dasselbe gilt<br />

für die Diskussion um den Begriff „<strong>Coaching</strong>“: Es macht keinen Sinn, diese Diskussion abstrakt<br />

zu führen, sondern sie kann sinnvollerweise nur geführt werden im Blick auf praktisches<br />

Handeln, in diesem Fall: Was <strong>Coaching</strong> von <strong>Jugendlichen</strong> konkret heißen kann.<br />

Eben dieser Weg soll im Folgenden eingeschlagen werden: Die Diskussion über <strong>Coaching</strong><br />

nicht abstrakt zu führen, sondern im Blick auf konkrete Situationen.<br />

Der Begriff „<strong>Coaching</strong>“ stammt ursprünglich aus dem Sport. Ausgangspunkt für die Entstehung<br />

dieses Begriffs war die Erfahrung, dass es zur Erzielung von Höchstleistungen nicht ausreicht,<br />

eine Sportlerin bzw. einen Sportler zu qualifizieren. Erfolg beim Sport hängt sicher von den<br />

Fähigkeiten, der Beherrschung der jeweiligen Technik usw. ab, aber zumindest ebenso davon,<br />

wie der oder die Betreffende <strong>mit</strong> Belastungen, Ängsten, eigenen Erwartungen und Ansprüchen<br />

anderer usw. umgeht. Und dafür ist eine vom Training unterschiedliche andere Form der<br />

Unterstützung erforderlich: Unterstützung dabei, eigene Erwartungen, Befürchtungen und<br />

Ängste zu bearbeiten. Eben dafür wurde der Begriff „<strong>Coaching</strong>“ eingeführt: „<strong>Coaching</strong> ist<br />

Betreuung im Sinne teilnehmender Hilfestellung bei der Lösung von Problemen in<br />

leistungsorientiertem Sport, vor, während und nach Beanspruchung und Belastung in Training<br />

und Wettkampf“ (Eberspächer 1983, 297).<br />

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