Coaching mit Jugendlichen durch Freiwillige - Qualipass
Coaching mit Jugendlichen durch Freiwillige - Qualipass
Coaching mit Jugendlichen durch Freiwillige - Qualipass
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Betrieben erwiesen. Seniorinnen und Senioren in Ulm begleiten Hauptschülerinnen<br />
und -schüler der Abschlussklassen <strong>durch</strong> das Training sozialer Kompetenzen,<br />
Bewerbungstraining und Hilfen bei der Berufsorientierung. Die Gruppe „Alt hilft Jung“ wird von<br />
der Universität Ulm wissenschaftlich beraten und koordiniert. In der Schulabgängerberatung im<br />
Neckar-Odenwald-Kreis hat sich ehrenamtliches „Cappucino-<strong>Coaching</strong>“ als niedrigschwellige<br />
Form der Berufsorientierung in Jugendtreffs bewährt. Als Alltagsbegleitung <strong>mit</strong> jugendlichen<br />
Aussiedlern entwickelt wurde die praktische Umsetzung dessen, was unter „biophilen<br />
Allianzen“ außerhalb professioneller Einrichtungen beschrieben werden kann. Beispielhaft für<br />
Mentoring im kirchlichen Bereich steht das Praxisprojekt aus St. Georgen, bei dem Mentoring<br />
<strong>durch</strong> Erwachsene in kleinen Gruppen geschieht. Im Nachbarland Holland (VHS Bergen)<br />
haben wir ein berufsorientierendes Mentoringprojekt vorgefunden, bei dem Hauptschülerinnen<br />
<strong>mit</strong> Berufstätigen aus den gewünschten Zielberufen eine länger andauernde<br />
Unterstützungsbeziehung zum Kennenlernen betrieblicher Abläufe aufbauen konnten. In<br />
Bergen werden auch Peers, d. h. Gleichaltrige, zu Mentorinnen und Mentoren für Jüngere<br />
ausgebildet. Um hilfreich für den beruflichen Einstieg zu sein, müssen sie jedoch über<br />
Ausbildungs- oder Berufserfahrung verfügen. In Frankreich ist das Konzept „Parrainage“ weit<br />
verbreitet: Berufstätige unterstützen Arbeitsuchende <strong>durch</strong> Kompetenz fördernde Begleitung<br />
beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Koordiniert und vernetzt werden die freiwilligen<br />
Patinnen und Paten <strong>durch</strong> professionelle Anlaufstellen, wie sie z. B. die Stiftung FACE<br />
geschaffen hat. Das Land <strong>mit</strong> den meisten Erfahrungen in professionell begleiteten<br />
Mentoringprojekten ist die USA. Mehrheitlich steht dabei die Stärkung der<br />
Persönlichkeitsentwicklung und die Verbesserung schulischer Leistungen im Mittelpunkt.<br />
Besonders wirksam sind dort freiwillige Vertrauensbeziehungen, wenn Ehrenamtliche die<br />
Begegnungen <strong>mit</strong> Kindern und <strong>Jugendlichen</strong> dank professioneller Hilfe gut vor- und<br />
nachbereiten können, wenn Mentoren und Mentees gemeinsame Interessen haben und wenn<br />
Mentees „Voice and Choice“ haben, also die Themen und Aktivitäten selbst <strong>mit</strong>bestimmen. Das<br />
<strong>Coaching</strong> im Rahmen des <strong>Qualipass</strong> versteht sich als Gradwanderung zwischen <strong>Coaching</strong> und<br />
Mentoring: Verbunden werden sollen hilfreiche Methodenkenntnisse aus dem <strong>Coaching</strong> <strong>mit</strong> der<br />
Freiwilligkeit des Mentoring. Aber was tut eigentlich eine oder ein Coach? „Ein Coach hilft<br />
Menschen, klarer zu sehen, was sie in ihrer Arbeit wirklich wollen, wie sie ihre Ziele am besten<br />
erreichen können und was sie dazu brauchen. Machen müssen sie es selbst. Talent zum<br />
Coach hat übrigens fast jede/r. Allerdings muss man es lernen und wenn man es so gut<br />
machen will, daß es den Leuten wirklich etwas bringt, muss man sehr viel üben“, erklärt<br />
<strong>Coaching</strong>-Fachmann Michael Pohl seiner Tochter auf deren Frage hin. Wir haben uns im<br />
6