Coaching mit Jugendlichen durch Freiwillige - Qualipass
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4. Systemisches <strong>Coaching</strong> (Viola Pöhn)<br />
4.1 Der Begriff „Systemisches <strong>Coaching</strong>“<br />
<strong>Coaching</strong> ist „Beratung ... bei der Erreichung von Zielen im beruflichen Bereich“ (König, E./<br />
Volmer, G.: „Systemisches <strong>Coaching</strong>“, 2002), wobei der Übergang von beruflichen zu privaten<br />
Themen fließend ist.<br />
Systemisches <strong>Coaching</strong> kann sowohl Prozess- als auch Expertenberatung sein. Bedeutend ist,<br />
dass der Coach dem Coachee nie die Verantwortung für dessen Entscheidung abnimmt.<br />
Systemisches <strong>Coaching</strong> wurde entwickelt aus dem Konzept der Systemischen<br />
Organisationsberatung (König, E./Volmer, G.: „Systemische Organisationsberatung“, 7. Aufl.,<br />
2000/ König, E./Volmer, G.: „Systemisches <strong>Coaching</strong>“, 2002):<br />
Grundgedanke des Systemischen <strong>Coaching</strong> ist, die unterschiedlichen sozialen Systeme (Beruf:<br />
z. B. Team, Abteilung, Unternehmen, privat: z. B. Familie, Freundeskreis) des Coachee <strong>mit</strong><br />
einzubeziehen, in denen er sich bewegt. Systemisches <strong>Coaching</strong> bedeutet, die<br />
Aufmerksamkeit nicht nur auf bestimmte Inhalte, sondern auf das soziale System des<br />
jugendlichen Coachee zu richten und ihn dabei zu unterstützen, seinen Platz in diesem System<br />
zu finden.<br />
Systemisches <strong>Coaching</strong> greift dabei auf den Systembegriff in der Tradition von Bateson zurück.<br />
Dieser Ansatz wurde Anfang der neunziger Jahre im Rahmen des Konzeptes der<br />
Systemischen Organisationsberatung von König/Volmer weiterentwickelt. Danach werden<br />
soziale Systeme als Systeme handelnder Personen definiert, wobei das Verhalten eines<br />
sozialen Systems von den Personen, dem Bild das sie sich von der Wirklichkeit machen, aber<br />
auch von den Regeln und den auf dieser Basis entstehenden Regelkreisen abhängig ist.<br />
Das heißt, ein soziales System setzt sich aus 6 verschiedenen Elementen zusammen: die<br />
beteiligten Personen, ihre subjektiven Deutungen (also das Bild, das sie sich von der<br />
Wirklichkeit machen), die geltenden sozialen Regeln, die Interaktionsstrukturen (also die<br />
regelmäßig wiederkehrenden Verhaltensmuster, die das Verhalten bestimmen), die jeweilige<br />
Umwelt, auf die dieses soziale System reagieren muss und die Entwicklung dieses Systems.<br />
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