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Evang. Kirchengemeinde Roth - Gemeindebrief Sept. 2015 - Nov. 2015

Evang. Kirchengemeinde Roth - Gemeindebrief Sept. 2015 - Nov. 2015 mit dem Titelthema 'Danken'

Evang. Kirchengemeinde Roth - Gemeindebrief Sept. 2015 - Nov. 2015 mit dem Titelthema 'Danken'

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Ökumene<br />

„Gott sei uns gnädig und segne uns“ (Psalm 67,2)<br />

Liebe evangelische Mitchristen!<br />

Wenn in unserer Stadt irgendwo ein öffentliches<br />

Gebäude oder eine Straße eröffnet oder z.B. ein<br />

neues Feuerwehrauto angeschafft wird, ist es<br />

inzwischen eine Selbstverständlichkeit, dass eine<br />

kirchliche Segnung von einem evangelischen und<br />

einem katholischen Geistlichen gemeinsam<br />

durchgeführt wird.<br />

Gesegnet wird auch immer wieder in unseren<br />

Kirchen: Am Ende der meisten Gottesdienste,<br />

aber auch zu besonderen Anlässen, wie z. B. einer<br />

Trauung. Segnung – das bedeutet, dass eine<br />

Person oder eine Sache ganz bewusst in die<br />

Hände Gottes hineingelegt, seinem Schutz<br />

unterstellt wird. Der Segen soll zeigen, dass wir<br />

an einen Gott glauben, der uns nahe ist, der Anteil<br />

an uns, unserem Leben und sogar den Dingen<br />

unserer Alltagswelt nimmt.<br />

Um diese Zuwendung Gottes, die im Segen zum<br />

Ausdruck kommt, sichtbar zu machen, ist der<br />

Segen oft mit einer Geste verbunden: Sei es mit<br />

dem Kreuzzeichen – als dem Zeichen unserer<br />

Erlösung und unseres Heiles – oder auch mit der<br />

Auflegung bzw. Ausbreitung der Hände, wie<br />

schon in biblischer Zeit. In der katholischen<br />

Tradition finden wir wohl stärker als in der<br />

evangelischen neben den erwähnten „öffentlichen“<br />

Segnungen auch die Praxis des Segnens<br />

in vielen privaten Bereichen, insbesondere in der<br />

Familie. Ich selbst erinnere mich sehr gut daran,<br />

wie in meiner Kindheit jeden Abend einer meiner<br />

Eltern zu mir ans Bett kam und mich mit einem<br />

kleinen Kreuz auf der Stirn gesegnet hat: „Schlaf<br />

gut, im Namen des Vaters und des Sohnes und des<br />

Heiligen Geistes!“<br />

Ich erinnere mich an meine inzwischen verstorbene<br />

Tante, die uns als ihren Nichten und Neffen<br />

b e i m A b s c h i e d -<br />

nehmen ebenfalls<br />

immer ein kleines<br />

Kreuz auf die Stirn gezeichnet hat – auch, als wir<br />

schon erwachsen waren.<br />

Mich persönlich hat diese kleine Geste oft sehr<br />

berührt, weil ich zu spüren meinte, was sie ihr<br />

bedeutete: „Ich selbst kann jetzt nicht mit dir<br />

gehen – deswegen bitte ich für dich um die Nähe<br />

und den Schutz Gottes, der immer mit dir geht.“<br />

Ich bin sehr dankbar, dass wir in unserem Leben<br />

als Christen auch diese ganz persönlichen<br />

Formen des Segens kennen. Sie nehmen ganz<br />

selbstverständlich Gott mit hinein in unsere<br />

Familien und Gemeinschaften, in unsere Sorge<br />

füreinander und manchmal auch in unsere Ängste<br />

und Nöte. Sie sprechen dort von Gott, wo uns<br />

selbst vielleicht manchmal die eigenen Worte<br />

fehlen. Ehrlich gesagt wünsche ich mir, dass<br />

diese Tradition des Segnens in unserem Leben als<br />

Christen immer mehr an Bedeutung gewinnt –<br />

vielleicht auch gerade im ökumenischen Bereich.<br />

Ich wünsche mir Eltern, die ihre Kinder segnen;<br />

Eheleute, die sich gegenseitig segnen; Kinder, die<br />

ihren pflegebedürftigen Eltern den Segen Gottes<br />

zusprechen.<br />

Ich wünsche mir Menschen, die einander immer<br />

wieder im Wort oder in einer segnenden Geste<br />

zeigen, dass der liebende Gott ganz selbstverständlich<br />

mit hinein gehört in ihr Leben und<br />

ihren Alltag.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen nun Gottes<br />

Segen und möchte mich auch von Ihnen<br />

verabschieden, da ich im <strong>Sept</strong>ember die katholische<br />

Pfarrei in <strong>Roth</strong> verlassen werde, um<br />

meine neue Aufgabe in Schwabach anzutreten.<br />

Ihr Kaplan Sebastian Stanclik<br />

Santiago de Chile

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