Akteursstrukturen von Windenergieprojekten in Deutschland
Eins Studie der Deutsche WIndGuard im Auftrag des BWE. Stand: 1/2015
Eins Studie der Deutsche WIndGuard im Auftrag des BWE.
Stand: 1/2015
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Für kle<strong>in</strong>ere Akteure führt das<br />
Ausschreibungssystem zu<br />
erheblichen E<strong>in</strong>trittshürden.<br />
Auch auf die Verteilung <strong>in</strong><br />
der Betriebsphase wird die Ausgestaltung<br />
des Ausschreibungssystems<br />
E<strong>in</strong>fluss nehmen.<br />
Tendenziell besteht bei nicht<br />
geeigneter Ausgestaltung<br />
auch <strong>in</strong> der Betriebsphase die<br />
Gefahr, dass die Anteile<br />
kle<strong>in</strong>erer Akteure zurückgehen.<br />
Die politische Diskussion muss<br />
die gewünschte Akteursvielfalt<br />
konkreter def<strong>in</strong>ieren und<br />
auf Basis der Auswertungen<br />
zum Status quo geeignete<br />
Regelungen zu deren Erhalt<br />
entwickeln.<br />
Für kle<strong>in</strong>ere Akteure, die nur e<strong>in</strong> oder sehr wenige W<strong>in</strong>denergieprojekte umsetzen<br />
und dies nicht regelmäßig und professionell betreiben, führt das Ausschreibungssystem<br />
h<strong>in</strong>gegen zu erheblichen E<strong>in</strong>trittshürden. Damit ist zu erwarten, dass sich<br />
die bereits bestehende Tendenz, dass Projekte <strong>von</strong> kle<strong>in</strong>eren Akteuren <strong>in</strong> der Planungs-<br />
und Realisierungsphase <strong>in</strong> die Hände größerer Marktakteure übergehen,<br />
voraussichtlich verstärken wird, womit sich die Akteursvielfalt <strong>in</strong> der Realisierungsphase<br />
verr<strong>in</strong>gern wird.<br />
Die Ergebnisse der vorliegenden Analyse zeigen aber, dass dies nicht notwendigerweise<br />
bedeutet, dass kle<strong>in</strong>ere Akteure auch <strong>in</strong> der Betriebsphase <strong>von</strong> <strong>W<strong>in</strong>denergieprojekten</strong><br />
nicht mehr am Markt beteiligt s<strong>in</strong>d. Auch hierauf wird die Ausgestaltung<br />
des Ausschreibungssystems E<strong>in</strong>fluss nehmen. Wenn es möglich bleibt, dass<br />
kle<strong>in</strong>ere Akteure vom Planungsbeg<strong>in</strong>n bis h<strong>in</strong> zum Betrieb die Entscheidungskompetenz<br />
<strong>in</strong> ihren Projekten behalten (auch wenn <strong>in</strong> der Realisierungsphase zunehmend<br />
Hilfe und Beratung bei professionellen Akteuren gesucht werden muss),<br />
können diese <strong>in</strong> der Betriebsphase <strong>von</strong> <strong>W<strong>in</strong>denergieprojekten</strong> weiterh<strong>in</strong> aktiv und<br />
h<strong>in</strong>sichtlich der Akteursverteilung sichtbar bleiben. Dies zeigen die nachgewiesenen,<br />
bereits heute bestehenden Verschiebungen zwischen den Akteursgruppen<br />
im Vergleich <strong>von</strong> Realisierungs- und Betriebsphase. Allerd<strong>in</strong>gs besteht im Ausschreibungssystem<br />
bei nicht geeigneter Ausgestaltung tendenziell die Gefahr, dass<br />
die Anteile kle<strong>in</strong>erer Akteure stärker als bisher beobachtet auch <strong>in</strong> der Betriebsphase<br />
abnehmen.<br />
Es ist nun Aufgabe der politischen Diskussion, den Begriff der Akteursvielfalt und<br />
die damit verbundene konkrete Zielsetzung genau zu def<strong>in</strong>ieren. Nur dann kann<br />
entschieden werden, ob das Ausschreibungssystem spezielle Regelungen im<br />
Themenbereich der Akteursvielfalt (bspw. De-M<strong>in</strong>imis-Regelungen) enthalten soll<br />
oder ob dies ggf. nicht notwendig ist. Die vorliegende Analyse liefert hier e<strong>in</strong>e<br />
erste Grundlage, um sich dem Thema <strong>Akteursstrukturen</strong> im deutschen W<strong>in</strong>denergiemarkt<br />
und Akteursvielfalt fundiert anzunähern.<br />
32 <strong>Akteursstrukturen</strong>