Allalin News Nr. 16/2015
Nr. 16 |16. Oktober bis 27. November 2015
Nr. 16 |16. Oktober bis 27. November 2015
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Seelsorge<br />
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<strong>16</strong>. Oktober – 27. November <strong>2015</strong><br />
<strong>16</strong>. Oktober – 27. November <strong>2015</strong><br />
Pfiffiger!<br />
Tifiger!<br />
Biffiger!<br />
2 x auf Liste <strong>Nr</strong>. 21<br />
Paul Biffiger Nationalratskandidat<br />
Im Saastal begegnen wir dem Kreuz auf Schritt und Tritt. Nicht nur auf Kirchtürmen, Kapellen und Gräbern fi nden wir ein Kreuz, sondern auch auf Wanderungen an den Wegrändern oder<br />
Kreuzungen.<br />
Das Kreuz – ein Bekenntnis<br />
oder ein Schmuckstück<br />
Das Kreuz ist weltweit das Erkennungszeichen<br />
der Christen geworden. Gerade<br />
hier im Saastal begegnen wir dem<br />
Kreuz auf Schritt und Tritt. Nicht nur<br />
auf Kirchtürmen, Kapellen und Gräbern<br />
finden wir ein Kreuz, sondern auch<br />
auf Wanderungen an den Wegrändern<br />
oder Kreuzungen. Oft sind sie verziert<br />
mit den Marterwerkzeugen unseres Herrn<br />
Jesus Christus. Als Erinnerung an einen Unglücksfall<br />
werden an exponierten Stellen<br />
Kreuze errichtet.<br />
Auf den Alpen sind Kreuze zu finden, die<br />
Schutz und Hilfe für das weidende Vieh und<br />
die Älpler bringen. Jeder unserer herrlichen<br />
Berggipfel ist gekrönt mit einem Kreuz. Die<br />
Jugend der Gemeinde Saas-Almagell hat<br />
oberhalb des Ortes an einer gut sichtbaren<br />
Stelle ein grosses Kreuz errichtet, was sie<br />
auch pflegt und wo sie sich zu religiösen<br />
Abenden ab und zu trifft. Nachts leuchtet<br />
es auch und will die Bewohner daran erinnern,<br />
dass sie auch des Nachts in Gottes Güte<br />
geborgen sind. In unserem Saastal werden<br />
wir kaum ein Haus, eine Stube oder eine<br />
Stallung finden, wo nicht das Kreuz einen<br />
Ehrenplatz hat. Noch ist in den Klassenzimmern<br />
unserer Schulen das Kreuz das Fundament<br />
und die Ausrichtung des Lehrstoffes.<br />
Es gibt in unserer Umgebung hier nur wenig<br />
Mitmenschen, die kein Kreuz an der Halskette<br />
tragen, entweder als Überzeugung<br />
oder als Schmuck.<br />
Im Markus-Evangelium fordert Jesus seine<br />
Freunde auf: «Wer mein Jünger sein will,<br />
nehme sein Kreuz auf sich und folge mir<br />
nach» (Mk 8.34).<br />
Diese Aufforderung hat in der Frömmigkeitsgeschichte<br />
eine abenteuerliche und<br />
manchmal kriegerische Entwicklung gemacht.<br />
Sie wurde als «Leid-Verherrlichung»<br />
gepredigt und missbraucht. Die IS-Anhänger<br />
und -Krieger sind heute ein schreckliches<br />
Beispiel dafür. Die Prediger forderten die<br />
Gläubigen auf, «Leidens-Liebhaber» zu werden,<br />
denn je mehr oder geduldiger sie das<br />
Leid für den Herrn Jesus ertragen würden,<br />
desto verdienstvoller würde ihr Opfer sein.<br />
Ich möchte nicht aufzählen müssen, wie vielen<br />
Mitmenschen dadurch grosser seelischer<br />
Schaden entstanden ist.<br />
Das Wort Jesu: «Wer mein Jünger sein will,<br />
nehme das Kreuz auf sich und folge mir<br />
nach», ist kein Aufruf zum selbstgerechten<br />
Leiden, sondern eine nüchterne Aufforderung,<br />
die Realität konsequent anzunehmen.<br />
Denn in der Realität des eigenen Lebensweges<br />
kommt wahrhaftig vieles in «die Quere»,<br />
kommen Dinge, Situationen und Mitmenschen<br />
«quer». Das, was uns da in «die<br />
Quere» kommt, ist der Querbalken unseres<br />
Kreuzes, der den senkrechten Balken – unseren<br />
Lebensweg – kreuzt. Das ist das Kreuz,<br />
das Jesus uns auffordert, zu tragen.<br />
Achim Knopp,<br />
Pfarrer im Saastal<br />
☛ Die Gottesdienstordnung der römisch-katholischen und evangelisch-reformierten Kirche finden Sie auf der Seite 19.