Veranstaltungen Viöl - Grafik Nissen

0 8 | S C H U L E V I Ö L / O H R S T E D T / H A S E L U N D
Abschlussfeiern an der Gemeinschaftsschule Viöl / Ohrstedt / Haselund
In gewohnt feierlichem Rahmen wurden am 15. und 16. Juni die Schülerinnen
und Schüler der 9. Hauptschulklassen an beiden Standorten und der
Realschulklassen in Viöl aus der Schule offiziell entlassen.
Das Besondere: Bei der diesjährigen Feier wurden die letzten Schülerinnen
und Schüler aus dem Hauptschulzweig an den beiden Standorten Viöl und
Ohrstedt verabschiedet. Es bleibt mit den beiden verbliebenen R9en in Viöl
jetzt nur noch dieser reine Realschuljahrgang, der nächstes Jahr fertig sein
wird. Damit ist dann die Realschule mit Grund- und Hauptschulteil Viöl Geschichte.
In Viöl gab es in diesem
Jahr eine kleine Änderung:
Der Abschlussball
fand erst am folgenden
Tag statt, dennoch
waren alle
Schülerinnen und
Schüler in festlicher
Kleidung erschienen.Es
gab viele smarte Jungen
zu sehen, die ihr „bestes Zeug“ würdevoll vortrugen und dem Anlass
entsprechend ernsthaft und schon ein klein wenig erwachsen wirkten. Bei
all den raffinierten und sorgfältig gewählten Kleidern der Mädchen, die sich
auf ihre Weise ebenfalls angemessen präsentierten, konnte man zum Teil
die noch Tage vorher sehr mädchenhaften Schülerinnen zum Teil kaum noch
erkennen. Ein Wettbewerb um das schönste Kleid, wie an vielen Gymnasien
zu diesem Anlass üblich, wäre hier durchaus im Bereich des Wünschenswerten
gewesen.
Als die Abschlussschülerinnen und -schüler unter den Klängen einer stimmungsvollen
Musik in die Halle kamen, erhoben sich alle Gäste zur Begrüßung
und begleiteten die Hauptpersonen des Abends mit Beifall auf ihre
Plätze.
Zu den Höhepunkten des folgenden Programms gehörten die Ansprache
Herrn Kinders, der zum ersten Mal zu diesem Anlass an seiner neuen Schule
sprach. Mit Zitaten aus altgriechischer Zeit über das Fehlverhalten der jungen
Generation zeigte er auf, wie wenig sich im Prinzip an Urteilen und Vor-
urteilen sowie am Verhältnis
zwischen Alt
und Jung über die Jahrtausende
hinweg verändert.
Mit einzelnen
Blitzlichtern auf seine
Erlebnisse oder Erfahrungen
mit einigen
Schülerinnen und
Schülern kam Kinder
aber schnell in die Gegenwart zurück: er erwähnte besonders einen hin und
wieder zu beurlaubenden Leistungsfußballer genauso wie einen treckerverliebten
Jungen, der einfach lieber mit Frischluftzufuhr oben auf seinem Sitz
zur Schule kam als mit dem stickigen Schulbus.
Der Klassenlehrer der 10b, Herr Thomsen, zitierte begleitend zu seiner Rede
aus Eichendorffs Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“, seinen
Deutschschülern durchaus bekannt, und wünschte sich für seine ihm bis zu
diesem Abend Anvertrauten einen ähnliche Sehnsucht nach Ferne, nach Aufbruch,
nach Neuem und dem Finden von Glück und Zufriedenheit , vielleicht
auch bei einer abschließenden Rückkehr in die Heimat. Dieser Begriff sei,
das wäre ihm wohl bewusst, heute nicht ganz unproblematisch in seiner unkritischen
Verwendung. Weiterhin bezog er sich auf den Text der Deutschabschlussarbeit,
in dem ein ebenfalls gerade entlassener Schüler in der von
ihm gewählten Ferne zu vereinsamen droht, trotz einiger Kontakte auf der
Reise. Erst die Verwendung des Internets, dem er in einem Internetcafe
irgendwo in Asien Botschaften
von sich anvertraut,
verbindet ihn
wieder mit dem Zuhause
und stimmt ihn heiter.
Aber was wäre eine Abschlussfeier
ohne die in
Viöl üblichen musikalischen
und choreografi-
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