Avantgarden 2015

Hecken richtig pflegen
Schneiden
Laubgehölze schneidet man in der
Regel zweimal pro Jahr, im Juni
und im September. Bei Nadelgehölzen
reicht meist einmal im Mai,
kurz vor dem Austrieb. Dabei werden
nur die Triebe geschnitten.
Tipp: Am Boden ausgelegte
Tücher oder Kunststofffolien
erleichtern das anschliessende
Einsammeln des Schnittgutes.
«Jeder Baum, jede Hecke ist
ein Strauss von Blumen, und
man möchte zum Maienkäfer
werden, um in dem Meer von Wohlgerüchen
herumzuschweben und alle
seine Nahrung darin finden zu können»,
sagte einst Johann Wolfgang von
Goethe. Doch Hecken sind noch viel
mehr: Dornenhecken bieten Schutz vor
Eindringlingen, hochgewachsene immergrüne
lassen keinen Blick hindurch,
Duft hecken sorgen für gute Luft im
Garten und Blütenhecken sind eine
Augen weide.
Im Mittelalter umzäunten Hecken
Ackerland und dienten als Grenze. Zudem
dienten die dort wachsenden
Sträucher als Tierfutter und lieferten
Rinde zum Gerben von Leder. Heute
sind Hecken weit mehr: Eine durchdachte
Pflanzenkombination macht
zum Beispiel aus dem Lebhag ein je
nach Jahreszeit anders ausschauendes
Blütenmeer oder ein Vogel-Paradies.
Doch ist gute Planung erforderlich, damit
eine Hecke die ihr zugedachten
Funktionen erfüllen kann. Steht der
Sichtschutz im Vordergrund, sind immergrüne
Pflanzen wie zum Beispiel
Sauerdorn, Kirschlorbeer oder Buchs
Ein berankter Zaun ist eine schöne Alternative zur Hecke.
empfehlenswert. Wer Nadelgehölze
bevorzugt, kann beispielsweise Thuja,
Scheinzypressen oder Eiben pflanzen.
Schön – und teilweise giftig
Soll es mehr sein als nur Sichtschutz?
Vogelfreundliche Pflanzen wie Schneeball,
Johannisbeere oder Hainbuche
bieten Unterschlupf und Nahrung –
und den Menschen Gelegenheit, die
Tiere zu beobachten. Viele vogelfreundliche
Heckenpflanzen tragen
Dornen und eignen sich deshalb auch
als undurchdringbare Abgrenzung.
Wer es sinnlicher mag, pflanzt hingegen
eine Dufthecke. Dann setzen
zum Beispiel Heckenrosen, Jasmin,
Geissblatt und Sommerflieder wohlriechende
sowie farbliche Akzente.
So schön Heckenpflanzen anzusehen
sind: Einige davon sind giftig. Beim
beliebten Kirschlorbeer kann schon
eine Handvoll Beeren reichen, um eine
Menschen zu töten. Ebenfalls giftig
sind Eibe und Feuerdorn. Selbst der
überall wachsende Thuja hats in sich:
Die Säfte in Holz, den Zapfen und
den Zweigspitzen können bei Hautkontakt
allergische Reaktionen hervorrufen.
Es empfiehlt sich deshalb, beim
Schnittart
Man schneidet immer möglichst
auf der vorherigen Schnitthöhe,
also den Neuzuwachs – ausser, die
Hecke soll grösser werden. Hainbuchen,
Eiben und Kirschlorbeeren
vertragen einen starken
Rückschnitt. Bei geometrischen
geschnittenen Hecken helfen gespannte
Schnüre, um exakt in der
Form zu bleiben.
Werkzeuge
Kleine Hecken lassen sich gut mit
einer Handschere schneiden. Bei
grösseren Hecken empfiehlt sich
eine motorisierte Heckenschere.
Beim Arbeiten in der Höhe ist unbedingt
auf einen guten Stand der
Leiter zu achten. Ebenfalls sollten
die Kabel der verwendeten Elektrogeräte
regelmässig überprüft
werden.
Giessen und Düngen
Insbesondere im Sommer benötigen
auch Hecken zusätzliches
Wasser. Gedüngt werden sie üblicherweise
zwischen März und
August mit einem organischen
Volldünger. Klein gehäckselter
Abfall vom Heckenschnitt kann
zudem als Bodendecke dienen.
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