Themenheft 2012 - Assoziation ökologischer Lebensmittel Hersteller
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Schonender, natürlicher, verantwortungsvoller<br />
„Vom Fleisch ...“<br />
Worauf es bei der Herstellung von Bio-<br />
Fleisch ankommt<br />
Die Qualität von Bio-Fleisch und daraus hergestellten<br />
Produkten spiegelt sich in der gesamten Prozesskette<br />
wieder: beginnend beim Anbau der Futtermittel, bei<br />
der Zucht und Mast der Tiere, der Schlachtung bis hin<br />
zur Verarbeitung des Fleisches. Im Gegensatz zu der<br />
hoch arbeitsteiligen konventionellen Fleischwirtschaft<br />
ist im Bio-Bereich der Gedanke der Kreislaufwirtschaft<br />
verankert. Das Wirtschaften in Kreisläufen orientiert<br />
sich an der Natur und verzichtet damit oft auf einen<br />
Höchstertrag. In vielen Biohöfen ist alles noch in einer<br />
Hand vereint. Hier wird dem Wunsch der Verbraucher<br />
nach Regionalität und persönlicher Nähe zu den handelnden<br />
Menschen in hohem Maße Rechnung getragen.<br />
Die Qualität von Bio-Fleisch spiegelt sich<br />
in der gesamten Prozesskette wieder: Vom<br />
Anbau der Futtermittel über die Zucht und<br />
Mast der Tiere bis hin zur Schlachtung und<br />
zur Verarbeitung.<br />
Die Futtermittel<br />
Diese stammen zu großen Teilen aus eigenem Anbau<br />
und dem Anbau von Nachbarbetrieben. Ergänzt wird<br />
dies durch Zulieferungen aus dem Bio-Futtermittelhandel.<br />
Diese Flexibiliät der Bezugsquellen ist notwendig,<br />
um die naturgemäß schwankenden Erntemengen<br />
ausgleichen zu können. Die entscheidenden Qualitätsmerkmale<br />
liegen im ökologischen Anbau der Futtermittel<br />
in Einklang mit der Natur, ohne synthetischen<br />
Dünger, ohne Pestizide und ohne die Verwendung von<br />
Gen-Pflanzen.<br />
Die Tierhaltung<br />
Hierzu gibt es ein umfangreiches Regelwerk in der EU-<br />
Bio-Gesetzgebung, die an die deutschen Bioverbände<br />
zum Wohle der Tiere in einigen Punkten zusätzliche<br />
Anforderungen stellt. Wichtige Punkte in der ökologischen<br />
Tierhaltung sind: Die Tiere haben freien Zugang<br />
zu frischer Luft, natürlichem Sonnenlicht, Wind<br />
und Wetter. Sie haben mehr Platz, um ihrem natürlichen<br />
Bewegungsdrang nachzukommen.<br />
In der Schweinehaltung bleiben die Ferkel sechs bis<br />
acht Wochen bei der Sau statt nur drei Wochen. Die<br />
Sau wird entweder gar nicht oder nur kurzzeitig fixiert.<br />
Die Schweine werden in der Regel älter, wachsen langsamer<br />
und erreichen ein höheres Schlachtgewicht. Zudem<br />
ist die Haltung auf Stroh ein wichtiges Element in<br />
der artgerechten Tierhaltung.<br />
Hühner werden in kleineren Gruppen gehalten, maximal<br />
3.000 Hühner je Stall statt 25.000. Die Tiere werden<br />
weniger belastet. Statt über 300 Eier je Henne nur<br />
etwa 270 Eier. Statt nur 28 Tage leben die Masttiere<br />
mindestens zwei Monate, eher 2,5 Monate. Die Tageszunahmen<br />
sind deutlich geringer.<br />
Bei den Rindern ist Weidehaltung weit verbreitet, statt<br />
einer ganzjährigen Stallhaltung. Die Rinderzucht stellt<br />
bei den Milchkühen auf die Lebensleistung ab statt auf<br />
eine maximale Jahresleistung, was ein längeres Leben<br />
und eine schonendere Milchgewinnung bedeutet. Zudem<br />
bringen höhere Schlachtgewichte eine bessere<br />
Fleischqualität.<br />
Die Schlachtung<br />
Jeder Jäger erweist mit dem letzten Bissen und einer<br />
Schweigeminute dem erlegten Stück seine Ehre, nicht<br />
aus Stolz über das Erlegen, sondern zur Ehre dem Leben,<br />
bevor er das Tier aufbricht. In einigen kleinen<br />
Metzgereien wird diese Ehre jedem Schlachttier erwiesen,<br />
man wartet, lässt ruhen. Man ist genau und<br />
nimmt sich für das Schlachten die Zeit, die es braucht.<br />
Das Fleisch ist weniger wässrig und hat mehr den typischen<br />
Geschmack der Tierart. Dies ist ein Idealbild für<br />
den Umgang mit dem Tod von Nutztieren in der Biobranche,<br />
das freilich oft nicht so verwirklicht werden<br />
kann. Die Tötung erfolgt mit den gleichen Techniken,<br />
die in Großschlachtereien Verwendung finden. Die<br />
Schlachtstätten sind aber häufig kleiner, arbeiten langsamer<br />
und damit oft schonender. Tiere werden häufig<br />
vom Bauern selbst angeliefert, in Gruppen, die bereits<br />
im Stall gemeinsam gemästet wurden.