27.10.2015 Aufrufe

VDV Das Magazin Ausgabe November 2015

Das Verbandsmagazin des VDV ist die redaktionelle Plattform für Unternehmen des Öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehrs in Deutschland. Konzept und Realisierung: AD HOC PR, Gütersloh.

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AKTUELL<br />

Provokante<br />

Fragen an die<br />

Politik<br />

Ist der Öffentliche Personenverkehr (ÖPNV) „ab 2019 außer<br />

Betrieb“? Diese provokante Frage haben sich Verkehrsunternehmen<br />

bundesweit anlässlich des dritten Deutschland-Tags des<br />

Nahverkehrs gestellt. Der Aktionstag am 17. September sollte auf<br />

die Finanzierungssituation des ÖPNV aufmerksam machen.<br />

Nahverkehr erhält mehr Geld<br />

Bund und Länder haben sich darauf geeinigt, wie sie in<br />

Zukunft den Nahverkehr finanzieren wollen. Demnach<br />

werden die Regionalisierungsmittel für den Schienenpersonennahverkehr<br />

(SPNV) von derzeit 7,4 Milliarden<br />

auf acht Milliarden Euro pro Jahr erhöht. Die jährliche<br />

Dynamisierung der Mittel steigt von 1,5 auf 1,8 Prozent.<br />

Weiterhin sollen für größere ÖPNV-Bauvorhaben pro<br />

Jahr 330 Millionen Euro aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />

(GVFG) auch nach 2019 fließen.<br />

Offen bleibt die Zukunft der Entflechtungsmittel, die die<br />

Kommunen etwa für den barrierefreien Ausbau von<br />

Stationen benötigen. „In den anstehenden Bund-Länder-Gesprächen<br />

zum Finanzausgleich müssen nun auch<br />

die Entflechtungsmittel bedarfsgerecht erhöht werden<br />

und über 2019 zweckgebunden weiterlaufen“, fordert<br />

<strong>VDV</strong>-Präsident Jürgen Fenske.<br />

Birgit Münster-Rendel, Geschäftsführerin der<br />

Magdeburger Verkehrsbetriebe, und Dr. Dieter<br />

Scheidemann, Baubeigeordneter der Stadt sowie<br />

MVB-Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Im Vorfeld der Bund-Länder-Verhandlungen<br />

forderten die Verkehrsunternehmen<br />

eine verlässliche Finanzierung des<br />

kommunalen Nahverkehrs. In 13 Städten<br />

nutzten sie den Aktionstag als Gelegenheit,<br />

um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.<br />

Dazu hatten sie unter anderem Busse<br />

und Bahnen mit dem Kampagnenlogo<br />

sowie dem Motto des dritten Deutschland-Tags<br />

beklebt. Initiiert worden war<br />

der Tag vom <strong>VDV</strong> sowie der Infrastrukturinitiative<br />

„Damit Deutschland vorne<br />

bleibt“. Zeichnete sich bei der Diskussion<br />

um das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />

(GVFG) wenige Tage nach dem<br />

Deutschland-Tag des Nahverkehrs eine<br />

Lösung ab, so steht die Entscheidung über<br />

die Entflechtungsmittel noch aus (siehe<br />

Infokasten).<br />

In Darmstadt hatte das örtliche Verkehrsunternehmen<br />

Heag Mobilo gemeinsam<br />

mit der Stadt zum Pressetermin an<br />

einer Großbaustelle eingeladen, um die<br />

Verwendung der Fördergelder zu demonstrieren:<br />

Dort wird derzeit eine wichtige<br />

Ost-West-Achse mit GVFG-Mitteln<br />

saniert. Auch in Stuttgart luden die Stuttgarter<br />

Straßenbahnen (SSB), der Verkehrsund<br />

Tarifverbund Stuttgart, Verdi sowie<br />

die <strong>VDV</strong>-Landesgruppe Baden-Württemberg<br />

zu einer Pressekonferenz ein.<br />

SSB-Personalvorstand Reinhold<br />

Bauer hob die Folgen für<br />

die Stadt hervor, sollten Mittel<br />

ab 2019 ausbleiben: „Den Plan,<br />

die Stadtbahnlinie U 1 nach<br />

Fellbach für 80-Meter-Fahrzeuge<br />

auszubauen, können wir<br />

ohne Zuschüsse nicht umsetzen.“<br />

<strong>Das</strong> Projekt werde bis zu<br />

15 Millionen Euro kosten.<br />

In Rheinland-Pfalz nutzten<br />

Busunternehmen den Tag<br />

des Nahverkehrs, um darauf<br />

aufmerksam zu machen, dass<br />

in dem Bundesland die älteste<br />

Busflotte Deutschlands fährt.<br />

<strong>Das</strong> Durchschnittsalter beträgt 11,2 Jahre<br />

– gegenüber 8,9 Jahren bundesweit. Die<br />

beteiligten Unternehmen brachten deswegen<br />

ihre ältesten Fahrzeuge zum Mainzer<br />

Messegelände, um dort gemeinsam eine<br />

Wiedereinführung der 2001 in Rheinland-Pfalz<br />

abgeschafften Fahrzeugförderung<br />

zu fordern. „Diese Busse sind alle<br />

noch täglich im Einsatz“, erklärte Christian<br />

Hoffmann, Geschäftsführer der <strong>VDV</strong>-Landesgruppe<br />

Südwest, die die Aktion mit organisiert<br />

hatte. „Der älteste war von 1988.<br />

Für die Schiene wurde in den vergangenen<br />

Jahren viel gemacht – doch den Busverkehr<br />

hat man aus den Augen verloren.“<br />

www.damit-deutschland-vorne-bleibt.de<br />

Auch die Stadtwerke Osnabrück beteiligten sich (v.l.): Azubi<br />

Tony Wodzicka, Betriebsrat Joschi Schriewer, Vorstand<br />

Dr. Stephan Rolfes sowie Azubi Marcel Schielke<br />

12 <strong>VDV</strong> <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Auf dem Messegelände Mainz präsentierten Verkehrsunternehmen<br />

die ältesten Fahrzeuge ihrer Busflotte.

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