VDV Das Magazin Ausgabe November 2015
Das Verbandsmagazin des VDV ist die redaktionelle Plattform für Unternehmen des Öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehrs in Deutschland. Konzept und Realisierung: AD HOC PR, Gütersloh.
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AUS DEM VERBAND<br />
<strong>Das</strong> SGFFG<br />
reicht nicht mehr<br />
In den zwei Jahren seit seinem Inkrafttreten im August 2013 hat sich das Schienengüterfernverkehrsnetzförderungsgesetz<br />
(SGFFG) zu einem Erfolg gemausert. Immer mehr nichtbundeseigene<br />
Eisenbahnen stellen Förderanträge für Ersatzinvestitionen in ihre Infrastruktur. Jetzt<br />
befürchtet die Branche, dass die Mittel ab 2016 nicht mehr ausreichen. Auch die Schwachstellen<br />
des Gesetzes treten mittlerweile deutlicher zutage.<br />
Oberbauarbeiten auf einer Strecke der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser bei<br />
Gnarrenburg: Maßnahmen wie diese können mit Mitteln aus dem SGFFG gefördert werden.<br />
<strong>Das</strong> SGFFG stellte seinerzeit den Einstieg in die<br />
Infrastrukturfinanzierung der nichtbundeseigenen<br />
Eisenbahnen dar – ein Reformschritt, für den sich<br />
der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (<strong>VDV</strong>)<br />
eingesetzt hatte. Viele Unternehmen erhielten erstmals<br />
eine Finanzierungsperspektive zur Sicherung<br />
ihrer bestehenden Infrastruktur. Kein Wunder also,<br />
dass die Fördermittel mittlerweile stark nachgefragt<br />
werden. „<strong>Das</strong> Gesetz kommt sehr gut an“, bilanziert<br />
Dr. Martin Henke, <strong>VDV</strong>-Geschäftsführer für den<br />
Bereich Eisenbahnverkehr: „Gerade dort, wo es wie in<br />
Niedersachsen zusätzlich eine Co-Finanzierung der<br />
Länder gibt, wird an vielen Stellen gebaut.“ Deutschlandweit<br />
wurden in den vergangenen zwei Jahren<br />
134 Anträge bewilligt. Und diese Zahl<br />
werde weiter ansteigen, ist Martin Henke<br />
überzeugt. <strong>Das</strong> zeigen Rückmeldungen<br />
aus den Güterverkehrsunternehmen.<br />
Der <strong>VDV</strong> befürchtet deswegen, dass die<br />
Mittel im SGFFG nicht mehr ausreichen.<br />
Ihre Aufstockung von 25 auf 35 Millionen<br />
Euro sei also zwingend notwendig,<br />
forderte der Verband jetzt in einem<br />
Schreiben an die Bundestagsfraktionen<br />
sowie an Verkehrspolitiker.<br />
Für das Haushaltsjahr 2016 könnten<br />
noch alternativ die nicht verbrauchten<br />
Mittel aus 2014 und <strong>2015</strong> übertragen<br />
werden – das wären rund elf Millionen<br />
Euro zusätzlich, erläutert Steffen Kerth,<br />
Fachbereichsleiter und Koordinator der<br />
Sparte Schienengüterverkehr beim <strong>VDV</strong>.<br />
Doch spätestens ab 2017 drohe ohne<br />
Erhöhung ein Finanzierungsengpass,<br />
mahnt er. <strong>Das</strong> habe neben der steigenden Antragszahl<br />
weitere Gründe: „Ein Problem ist die Antragsfrist<br />
zum 1. Februar jedes Jahres“, erklärt er. Bis Förderanträge<br />
bewilligt werden, vergehe oft mehr Zeit als<br />
geplant – sodass sich womöglich auch der Start des zu<br />
fördernden Bauprojektes verzögert. „Wenn ich dann<br />
in einem Jahr statt der geplanten zwei Millionen Euro<br />
nur noch eine Million Euro in mein Projekt investieren<br />
kann, müsste ich den Restbetrag aus den für das<br />
Folgejahr reservierten Mitteln entnehmen. <strong>Das</strong> ist die<br />
sogenannte Verpflichtungsermächtigung. <strong>Das</strong> geht<br />
aber nur, wenn für dieses Jahr noch nicht alle Mittel<br />
verplant sind.“ Ein weiteres Problem: Für 2016 seien<br />
bereits 9,6 Millionen Euro für mehrjährige Vorhaben<br />
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