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Vertriebserfolg

Zukunftsweisende Perspektiven, erfolgreiche Strategien und motivierende Ideen für Vermittler und Berater! Mitte Januar hat das Bundeskabinett das Gesetz zur Umsetzung der IDD in nationales Recht verabschiedet. Was beinhaltet die IDD an Regulierung für den Vertrieb und Makler? Wie werden die Änderungen auf den Markt wirken? So sieht die IDD beispielsweise vor, die Vergütung des Maklers auf Zahlungen durch den Versicherer einzugrenzen. Honorare oder die Vermittlung von Nettotarifen sind, jenseits einiger spezieller Ausnahmen, dem Versicherungsmakler künftig vorenthalten. Auch steht die Doppelberatungspflicht der Kunden durch Versicherungsmakler und Versicherungsunternehmen weiterhin im Raum. „Ein Kabinettsbeschluss setzt das Gesetz aber nicht in Kraft, sondern startet erst das parlamentarische Verfahren, sprich die Lesungen im Bundestag, eine Beratung im Bundesrat sowie eine wahrscheinliche Sachverständigenanhörung im Wirtschaftsausschuss des Bundestages“ so AfW Vorstand Frank Rottenbacher. Der Beschluss im Bundesrat dazu ist für Anfang Juli des Jahres geplant. Der Vertrieb ist im Wandel, aber auf eine persönliche Beratung wollen Kunden auch künftig nicht verzichten. Die Erfahrung mit neuen Beratungsformen hat sich in den letzten vier Jahren nur geringfügig erhöht, so das Fazit einer aktuellen Studie von Yougov. Dennoch macht die Digitalisierung auch vor der Welt der Makler nicht halt. Wie digitale Helfer in Form von Apps, Clouds, Schnittstellen und Programmen die Arbeit von Vermittlern und Maklern deutlich verbessern können? Wie die Zukunftsaussichten für Berater sind, welche Trends sich abzeichnen? Welche neuen Produkte und Dienstleistungen das eigene Angebotsportfolio bereichern und zu mehr Vertriebserfolg führen können? Die Antworten dazu und viele weitere interessante Themen finden Sie in dieser Ausgabe.

Zukunftsweisende Perspektiven, erfolgreiche Strategien und motivierende Ideen für Vermittler und Berater!
Mitte Januar hat das Bundeskabinett das Gesetz zur Umsetzung der IDD in nationales Recht verabschiedet. Was beinhaltet die IDD an Regulierung für den Vertrieb und Makler? Wie werden die Änderungen auf den Markt wirken? So sieht die IDD beispielsweise vor, die Vergütung des Maklers auf Zahlungen durch den Versicherer einzugrenzen. Honorare oder die Vermittlung von
Nettotarifen sind, jenseits einiger spezieller Ausnahmen, dem Versicherungsmakler künftig vorenthalten. Auch steht die Doppelberatungspflicht der Kunden durch Versicherungsmakler und
Versicherungsunternehmen weiterhin im Raum. „Ein Kabinettsbeschluss setzt das Gesetz aber nicht in Kraft, sondern startet erst das parlamentarische Verfahren, sprich die Lesungen im Bundestag, eine Beratung im Bundesrat sowie eine wahrscheinliche Sachverständigenanhörung im Wirtschaftsausschuss des Bundestages“ so AfW Vorstand Frank Rottenbacher. Der Beschluss im Bundesrat dazu ist für Anfang Juli des Jahres geplant.
Der Vertrieb ist im Wandel, aber auf eine persönliche Beratung wollen Kunden auch künftig nicht verzichten. Die Erfahrung mit neuen Beratungsformen hat sich in den letzten vier Jahren nur geringfügig erhöht, so das Fazit einer aktuellen Studie von Yougov. Dennoch macht die Digitalisierung
auch vor der Welt der Makler nicht halt. Wie digitale Helfer in Form von Apps, Clouds, Schnittstellen und Programmen die Arbeit von Vermittlern und Maklern deutlich verbessern können? Wie die Zukunftsaussichten für Berater sind, welche Trends sich abzeichnen? Welche neuen Produkte und
Dienstleistungen das eigene Angebotsportfolio bereichern und zu mehr Vertriebserfolg führen können? Die Antworten dazu und viele weitere interessante Themen finden Sie in dieser Ausgabe.

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VERTRIEBSERFOLG<br />

2017<br />

Zukunftsweisende Perspektiven und Strategien<br />

für Vermittler und Berater!<br />

Innovative, ausgezeichnete Produkte<br />

und Dienstleistungen<br />

Ausgabe eMagazin Februar 2017


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EDITORIAL | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

Mitte Januar hat das Bundeskabinett das Gesetz zur Umsetzung der IDD in nationales Recht<br />

verabschiedet. Was beinhaltet die IDD an Regulierung für den Vertrieb und Makler? Wie werden<br />

die Änderungen auf den Markt wirken? So sieht die IDD beispielsweise vor, die Vergütung des<br />

Maklers auf Zahlungen durch den Versicherer einzugrenzen. Honorare oder die Vermittlung von<br />

Nettotarifen sind, jenseits einiger spezieller Ausnahmen, dem Versicherungsmakler künftig vorenthalten.<br />

Auch steht die Doppelberatungspflicht der Kunden durch Versicherungsmakler und<br />

Versicherungsunternehmen weiterhin im Raum. „Ein Kabinettsbeschluss setzt das Gesetz aber<br />

nicht in Kraft, sondern startet erst das parlamentarische Verfahren, sprich die Lesungen im Bundestag,<br />

eine Beratung im Bundesrat sowie eine wahrscheinliche Sachverständigenanhörung im Wirtschaftsausschuss<br />

des Bundestages“ so AfW Vorstand Frank Rottenbacher. Der Beschluss im Bundesrat dazu<br />

ist für Anfang Juli des Jahres geplant.<br />

Der Vertrieb ist im Wandel, aber auf eine persönliche Beratung wollen Kunden auch künftig nicht<br />

verzichten. Die Erfahrung mit neuen Beratungsformen hat sich in den letzten vier Jahren nur<br />

geringfügig erhöht, so das Fazit einer aktuellen Studie von Yougov. Dennoch macht die Digitalisierung<br />

auch vor der Welt der Makler nicht halt. Wie digitale Helfer in Form von Apps, Clouds, Schnittstellen<br />

und Programmen die Arbeit von Vermittlern und Maklern deutlich verbessern können? Wie die<br />

Zukunftsaussichten für Berater sind, welche Trends sich abzeichnen? Welche neuen Produkte und<br />

Dienstleistungen das eigene Angebotsportfolio bereichern und zu mehr <strong>Vertriebserfolg</strong> führen können?<br />

Die Antworten dazu und viele weitere interessante Themen finden Sie in dieser Ausgabe.<br />

Wir wünschen Ihnen eine interessante<br />

Lektüre und viel Erfolg!<br />

Ihr Team vom FinanzBusinessMagazin.de<br />

Aktuelle Informationen unter www.FinanzBusinessMagazin.de<br />

und www.wmd-brokerchannel.de<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

3


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

STUDIEN<br />

6 Versicherungsbranche:<br />

Persönliche Beratung für die meisten auch in Zukunft wichtig<br />

7 Vertriebsstimmung weiterhin hoch<br />

8 Versicherungskunden:<br />

Online informieren aber beim Vermittler abschließen<br />

10 Digitaler Vertrieb in der Assekuranz:<br />

Was Vermittler wirklich wollen-und was die Versicherer für sie tun<br />

11 Vertriebswege in der Assekuranz:<br />

Makler- und Onlinevertrieb auf Höchststand<br />

12 Umfrage: E-Mail-Newsletter sind die wichtigste Informationsquelle<br />

13 FinTech-Studie zeigt:<br />

Großes Potenzial für Online-Beratungsroboter in Deutschland<br />

14 Helfende Berufe genießen das Vertrauen der Deutschen<br />

15 Studie: Garantien in der langfristigen Anlage sind zu teuer,<br />

meist unverständlich und nutzlos<br />

ADVERTORIAL<br />

9 "Maßgeschneiderte Produkte für Beratung auf Augenhöhe"<br />

inviniti AG<br />

INTERVIEW<br />

16 Großer Bedarf für Versicherung gegen Elementarschäden<br />

Interview mit Hans-Gerd Coenen,<br />

Abteilungsdirektor Vertrieb des BGV / Badische Versicherungen<br />

18 Attraktive Renditen sorgen seit Jahren für <strong>Vertriebserfolg</strong><br />

Interview mit Wolfgang J. Kunz,<br />

Vertriebsdirektor, DNL Real Invest AG<br />

20 Einfach mehr Effizienz in der Beratung<br />

Interview mit Eugen Bucher,<br />

Gründer und Gesellschafter, 1blick GmbH<br />

22 „Die generationenübergreifende Beratung legt die Basis für den<br />

<strong>Vertriebserfolg</strong>“<br />

Interview mit Walter Capellmann,<br />

Hauptbevollmächtigter der Monuta N.V. Niederlassung Deutschland<br />

24 [pma:] setzt auf IT-optimierte Beratungskompetenz<br />

Beitrag von Dr. Bernward Maasjost,<br />

Geschäftsführer, [pma:] Finanz- und Versicherungsmakler GmbH<br />

26 Die Zeit ist reif für innovative Rentenversicherungen<br />

Interview mit Lars Georg Volkmann,<br />

Vorstand für Vertrieb und Marketing der VPV Versicherungen und<br />

Torsten Poetz,<br />

Vorstand der Vereinigten Post. Die Makler AG<br />

28 Cyber-Police und Zielgruppenkonzepte bei Maklern<br />

stark nachgefragt<br />

Interview mit Robert Dietrich,<br />

Hauptbevollmächtigter, Hiscox Deutschland<br />

30 Mit dem Basler-Hattrick zum <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

Interview mit Sascha Bassir,<br />

Vertriebsvorstand, maklermanagement.ag<br />

32 Megatrend Logistik im Anleger-Fokus<br />

Interview mit André Wreth,<br />

Geschäftsführer, SOLVIUM CAPITAL GmbH<br />

35 <strong>Vertriebserfolg</strong> mit Gesetzlichen Krankenkassen<br />

Beitrag von Thomas Adolph,<br />

Geschäftsführer, Kassensuche GmbH<br />

38 Patriarch ist neuer Player im Bereich der „Robo-Advisor“<br />

Interview mit Dirk Fischer,<br />

Geschäftsführer, Patriarch Multi-Manager GmbH<br />

41 blau direkt garantiert Maklern Erfolg<br />

Interview mit Oliver Pradetto,<br />

Geschäftsführer und Kommanditist, blau direkt GmbH<br />

MARKT<br />

44 Versicherungsvertrieb 2017<br />

45 GDV: Statistik zumVersicherungsvertrieb<br />

45 MiFID II wird den Vertrieb von Finanzprodukten deutlich verändern<br />

46 AfW-Hauptstadtgipfel: Wir brauchen mehr Vertrauen und Moral<br />

in der Finanzdienstleistung<br />

48 Bei welchen Unternehmen ist der Makler König?<br />

49 Versicherungsumfrage: Vermittler setzen weiter auf Riester<br />

50 Schaden- /Unfallversicherung: Vertrieb über Internetportale<br />

deutlich geringer als von der Branche erwartet<br />

52 Vertrieb in der Personenversicherung:<br />

Klassische Kanäle trotzen digitalen Vertriebswegen<br />

54 Großbritannien:<br />

Provisionsverbot schadet Gering- und Normalverdienern<br />

55 Makler unterschätzen Gefahr durch InsurTechs<br />

Quelle: © Jeanette Dietl-Fotolia.com<br />

4 FinanzBusinessMagazin.de


INHALTSVERZEICHNIS | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

56 Favoriten der unabhängigen Vermittler in PKV und Pflege<br />

57 Alternative Anlageklassen bleiben 2017 im Fokus von Investoren<br />

58 Banken 2017: Wachstum vor allem mit Bestandskunden<br />

60 AfW: Rentenpflicht für Poolmakler? Unsinn!<br />

61 Marke Brenneisen Capital und Geschäftspartnerbeziehungen<br />

werden zum 1. April auf die efonds-Gruppe übertragen<br />

POOLS<br />

62 FondsKonzept baut Fondsbestand aus<br />

63 300 Millionen in der Vermögensverwaltung der Netfonds Gruppe<br />

64 JDC Group expandiert mit digitalem Modell nach Österreich<br />

und Osteuropa<br />

VERTRIEBSGESELLSCHAFTEN<br />

65 WhoFinance und Defino vertiefen Kooperation für bessere<br />

Beratungsqualität<br />

65 INNOSYSTEMS und INNOFINANCE neue Töchter der Hypoport AG<br />

66 DGfRP:<br />

Zukunftsaussichten und Megatrends in der Finanzdienstleistung<br />

HONORARBERATUNG<br />

67 Quirin Privatbank:<br />

Zeitenwende für unabhängige Bankberatung in Deutschland<br />

68 Erfolgreiches Anlagejahr für Honorarfinanz-Kunden<br />

HAFTUNG<br />

69 BVK: Beim Geldwäschegesetz Ungleichbehandlung der<br />

Vermittler abschaffen<br />

RECHT<br />

70 AfW zur IDD-Umsetzung: Nächste Chance vertan<br />

72 Kabinettsentwurf zur IDD-Umsetzung:<br />

BVK erreicht Verbesserungen für Makler<br />

73 Charta:<br />

IDD-Kontrahierungszwang in Sachen Bestandsübertragungen?<br />

74 Wirth-Rechtsanwälte:<br />

Erlaubnis nach Paragraf 34 i Gewerbeordnung - die Uhr tickt<br />

WEITERBILDUNG<br />

76 Sachwerte Kolloquium 2017:<br />

Wie stellen sich Vermittler und Kunden das ideale Produkt vor?<br />

77 Makler bilden sich 22 Tage pro Jahr weiter<br />

78 Weiterbildung: Nachweis gemäß IDD erst ab 2018 nötig<br />

78 Vermittler werden bis zu 75% gefördert<br />

IMPRESSUM<br />

5 Impressum<br />

Impressum<br />

Herausgeber / Verlag:<br />

RedaktionMedien Verlag<br />

Astrid Klee<br />

Schwaighofstraße 17A<br />

83684 Tegernsee<br />

Tel: +49 (0) 8022 - 85 83 010<br />

klee@redaktionmedien-verlag.de<br />

www.redaktionmedien-verlag.de<br />

www.FinanzBusinessMagazin.de<br />

Steuernummer: 139 / 236 / 60261<br />

USt-IdNr.: DE292943593<br />

Geschäftsführung:<br />

Astrid Klee<br />

Chefredaktion:<br />

Friedrich A. Wanschka<br />

Redaktionsanschrift:<br />

Redaktionsbüro<br />

Friedrich A. Wanschka<br />

info@wmd-brokerchannel.de<br />

www.wmd-brokerchannel.de<br />

Telefon: +49 (0) 8022 - 85 83 010<br />

Technische Umsetzung / Layout:<br />

RedaktionMedien Verlag<br />

Astrid Klee<br />

Schwaighofstraße 17A<br />

83684 Tegernsee<br />

Tel: +49 (0) 8022 – 85 83 010<br />

klee@redaktionmedien-verlag.de<br />

www.redaktionmedien-verlag.de<br />

Titelmotiv: © FotolEdhar - Fotolia.com<br />

Der Verleger übernimmt keine Haftung für unverlangt<br />

eingereichte Manuskripte und Fotos. Mit der<br />

Annahme zur Veröffentlichung überträgt der Autor<br />

dem Verleger das ausschließliche Verlagsrecht für<br />

die Zeit bis zum Ablauf des Urheberrechts. Dieses<br />

Recht bezieht sich insbesondere auch auf das Recht,<br />

das Werk zu gewerblichen Zwecken per Kopie zu<br />

vervielfältigen und/oder in elektronische oder andere<br />

Datenbanken aufzunehmen. Alle veröffentlichten<br />

Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Ohne schriftliche Genehmigung des Verlegers ist<br />

eine Verwertung außerhalb der engen Grenzen des<br />

Urheberrechtsgesetzes unzulässig. Aufsätze und<br />

Berichte geben die Meinung des Verfassers wieder.<br />

Für den Inhalt ist der Verlag nicht verantwortlich.<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

5


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

STUDIEN<br />

Versicherungsbranche:<br />

Persönliche Beratung für die<br />

meisten auch in Zukunft wichtig<br />

DDie Digitalisierung führte in den<br />

letzten Jahren zu einer Reihe<br />

neuartiger Kommunikationsformen<br />

und infolgedessen auch<br />

zu neuen Möglichkeiten in der<br />

Versicherungsberatung. Was die<br />

zukünftige Beratung anbelangt,<br />

so wünscht sich aber weiterhin<br />

gut jeder zweite Versicherungskunde<br />

die persönliche Beratung<br />

im Büro des Vermittlers (51 Prozent)<br />

oder bei sich zu Hause (49 Prozent).<br />

Neue Medien wie Online-Beratung<br />

über Chat (7 Prozent), Co-Browsing<br />

(5 Prozent), Beratung über Smartphone-Apps<br />

(4 Prozent), Skype<br />

(4 Prozent) und in einem Online-<br />

Kundenforum (3 Prozent) spielen<br />

auf Gesamtebene bisher aber immer<br />

noch eine untergeordnete<br />

Rolle. Die Beratung über Chat oder<br />

Smartphone-Apps findet unter jungen<br />

Befragten mit 14 bzw. 11 Prozent<br />

etwas höheren Anklang. Dies<br />

ist das Ergebnis der Studie „Kundenmonitor<br />

Assekuranz“ mit dem<br />

Schwerpunktthema „Beratung<br />

der Zukunft“ des internationalen<br />

Marktforschungs- und Beratungsinstituts<br />

YouGov, für das 2.107 Entscheider<br />

und Mitentscheider in Versicherungsangelegenheiten<br />

vom<br />

02.08. bis 12.08.2016 repräsentativ<br />

befragt wurden.<br />

„Die persönliche Beratung<br />

bleibt auf absehbare Zeit weiterhin<br />

die wichtigste Beratungsform.<br />

Die Erfahrung mit neuen<br />

Beratungsformen hat sich in<br />

den letzten vier Jahren nur geringfügig<br />

erhöht“, sagt Christoph<br />

Müller, Senior Consultant Reports<br />

bei YouGov. „Versicherungskunden<br />

sollten aber weiterhin verstärkt<br />

für die Beratung über Neue<br />

Medien sensibilisiert werden, denn<br />

es ist nur eine Frage der Zeit,<br />

bis die Digitalisierung vermehrt<br />

im Bereich der Finanzberatung<br />

Einzug erhält. Zudem ist die<br />

Beratung über digitale Kanäle<br />

deutlich effizienter“, so Müller<br />

weiter.<br />

Wenn es um die Kundenzufriedenheit<br />

der letzten Beratung<br />

geht, so gibt jeder zweite Versicherungskunde<br />

(51 Prozent) an,<br />

mit dieser zufrieden gewesen<br />

zu sein (Urteil „ausgezeichnet“<br />

oder „sehr gut“). Beim Blick auf<br />

die Zufriedenheit nach dem Betreuungsstatus<br />

zeigt sich aber<br />

ein differenziertes Bild: Während<br />

überdurchschnittlich viele<br />

Makler- und Vertreterkunden<br />

(62 bzw. 61 Prozent) mit der Beratung<br />

zufrieden sind, liegen die<br />

Vergleichswerte für Bankkunden<br />

(35 Prozent) und Direktkunden<br />

(27 Prozent) deutlich darunter.<br />

Die Studienergebnisse zeigen<br />

darüber hinaus auch, dass Ort<br />

und Kommunikation ebenfalls<br />

einen Einfluss auf die Zufriedenheit<br />

mit der Beratung haben.<br />

So beurteilen 59 Prozent der<br />

befragten Versicherungskunden<br />

die letzte Beratung zu Hause<br />

mit „ausgezeichnet“ oder „sehr<br />

gut“. Fast genauso hohe Zufriedenheitswerte<br />

finden sich bei<br />

der Beratung im Büro des Vermittlers<br />

(58 Prozent). Die Beratung<br />

telefonisch außer Haus<br />

(mobil) und per E-Mail kommt<br />

nicht gut an: Hier sind 28 bzw.<br />

19 Prozent der Befragten mit der<br />

letzten Beratung zufrieden.<br />

Autor: www.yougov.de<br />

Quelle: © goodluz-Fotolia.com<br />

6 FinanzBusinessMagazin.de


STUDIEN | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

Vertriebsstimmung weiterhin hoch<br />

DDie vertriebliche Stimmung unter<br />

unabhängigen Vermittlern der<br />

Versicherungs- und Finanzbranche<br />

bleibt weiterhin auf einem<br />

hohen Niveau. Das ist das Ergebnis<br />

der AssCompact TRENDS-Studie<br />

des vierten Quartals, die sich<br />

in regelmäßigen Abständen<br />

mit der allgemeinen Stimmungslage<br />

der Vermittlerschaft<br />

beschäftigt und darüber hinaus<br />

deren favorisierte Produktanbieter<br />

pro Sparte ermittelt. Zudem<br />

untersucht die Studie in<br />

einem Sonderthema, inwieweit<br />

die digitale Unterstützung das<br />

Maklergeschäft beeinflusst. Die<br />

Relevanz der digitalen Helfer ist<br />

dabei stark angestiegen. Wie<br />

sieht die aktuelle Stimmungslage<br />

der unabhängigen Vermittler<br />

aus? Dieser Frage geht die Studienreihe<br />

„AssCompact TRENDS“<br />

quartalsmäßig nach. Das Fazit für<br />

Quelle: © emiliau-Fotolia.com<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

das letzte Jahresviertel 2016 lautet:<br />

Das Stimmungshoch aus dem<br />

Vorquartal wurde zwar nicht gehalten,<br />

aber das Stimmungsbild<br />

bleibt freundlich und übertrifft<br />

deutlich die Ergebnisse aus dem<br />

Vorjahr. Im Detail erreicht die Zufriedenheit<br />

der Vermittler einen<br />

Wert von 48,8% (Im Vorquartal:<br />

50,4%) und die Motivation einen<br />

Wert von 63,3% (64,1%).<br />

Top-Anbieter aus Vermittlersicht<br />

Neben der allgemeinen Stimmungslage<br />

der unabhängigen<br />

Vermittler hat die aktuelle Studie<br />

„AssCompact TRENDS IV/2016“<br />

auch wieder die Top-Anbieter pro<br />

Produktlinie ermittelt. Die Studie<br />

benennt dabei jeweils die Top-<br />

3-Favoriten der Vermittler in 29<br />

Produktsparten aus den Bereichen<br />

„Altersvorsorge“, „Risikovorsorge“,<br />

„Sach/HUK“ sowie „Kapitalanlage/<br />

Finanzierung“. Die folgende Tabelle<br />

gibt beispielhaft Auskunft über einzelne<br />

Produktsparten aus den vier<br />

Bereichen und über die<br />

jeweilige Platzierung der<br />

Unternehmen im Vorquartal.<br />

Sonderteil<br />

„Digitale Unterstützung“<br />

Der digitale Transformationsprozess<br />

macht<br />

auch vor der Welt der<br />

Makler nicht halt. Digitale<br />

Helfer in Form von<br />

Programmen, Online-<br />

Angeboten, Schnittstellen,<br />

Clouds, Apps etc.<br />

sind darauf ausgelegt,<br />

Prozesse und Abläufe<br />

für alle Beteiligten schlanker und<br />

effektiver zu gestalten. Das Sonderthema<br />

der Studie „AssCompact<br />

TRENDS IV 2016“ beschäftigt<br />

sich mit dem Trendbereich<br />

„Digitale Unterstützung“ und hat<br />

es sich zum Ziel gesetzt, das Themenfeld<br />

in Bezug auf unabhängige<br />

Vermittler zu analysieren.<br />

Erwartungen<br />

an die digitale Unterstützung<br />

Im Hinblick auf die „Digitale Unterstützung“<br />

sehen Makler und<br />

Mehrfachvertreter den größten<br />

Mehrwert in daraus resultierenden<br />

schnelleren Prozessabläufen<br />

und der Möglichkeit, den hohen<br />

Verwaltungsaufwand durch<br />

die digitalen Helfer effizienter gestalten<br />

zu können. Vor allem die<br />

neuen digitalen Vergleichs- und<br />

Auswahlmöglichkeiten bedeuten<br />

für die Makler und Mehrfachvertreter<br />

aktuell die größte Unterstützung.<br />

Befragt nach der Relevanz<br />

der Digitalisierung für die<br />

kommenden fünf Jahre, schätzen<br />

83% der Studienteilnehmer die<br />

Wichtigkeit der digitalen Unterstützung<br />

für das eigene Unternehmen<br />

hoch beziehungsweise<br />

sehr hoch ein – ein Indiz, dass hier<br />

das Potenzial noch nicht vollständig<br />

ausgeschöpft ist.<br />

Darüber hinaus wurde untersucht,<br />

wie sich das Nutzungsverhalten<br />

der unabhängigen Vermittler gegenüber<br />

Smartphones und Tablets<br />

im privaten und beruflichen<br />

Umfeld darstellt. Das Ergebnis:<br />

Die Nutzung von Tablets ist in der<br />

Vermittlerschaft aktuell eher verhalten.<br />

Im beruflichen Alltag nutzen<br />

lediglich 30% der befragten<br />

Makler ein Tablet. Anders verhält<br />

7


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

STUDIEN<br />

es sich mit Smartphones. Gerade<br />

einmal 16% der Vermittler geben<br />

an, beruflich kein Smartphone zu<br />

nutzen. Im Regelfall wird dieses<br />

circa ein bis drei Stunden am Tag<br />

für berufliche Zwecke eingesetzt.<br />

Bei der Nutzung sind sowohl privat<br />

als auch beruflich soziale Medien<br />

kaum mehr wegzudenken, insbesondere<br />

WhatsApp und Facebook<br />

gehören hier zu den am meisten<br />

genutzten Kommunikationswegen.<br />

Aber auch Nachrichten-Apps<br />

und diverse Anbieter-Apps sind für<br />

viele befragte Vermittler zu treuen<br />

Begleitern geworden. Dabei sind<br />

die wenigsten Makler von den<br />

beruflich relevanten Apps wirklich<br />

überzeugt, die einzige Ausnahme<br />

bildet die App simplr. Das spiegelt<br />

sich auch in der verhaltenen Empfehlungsquote<br />

(25%) von Apps und<br />

den offenen Begründungen dazu<br />

wider. Autor: www.bbg-online.de<br />

Versicherungskunden:<br />

Online informieren aber beim<br />

Vermittler abschließen<br />

GfK-Studie von Zurich und Google zeigt den Trend<br />

beim Abschluss von Versicherungen auf<br />

WWie kommt der Kunde zu seinen<br />

Versicherungsverträgen? Mit dieser<br />

„Customer Journey“, dem Weg<br />

des Kunden zu seinem Versicherungsvertrag,<br />

beschäftigt sich<br />

die dritte Auflage der „ROPOStudie<br />

für Versicherungsprodukte in<br />

Deutschland“, die von der GfK<br />

in Kooperation mit der Zurich<br />

Gruppe Deutschland und Google<br />

durchgeführt wurde. Die Abkürzung<br />

„ROPO“ steht für „Research<br />

online – purchase offline“ – auf<br />

Deutsch: „Im Internet recherchieren<br />

und offline kaufen“. So versorgen<br />

sich sechs von zehn Versicherungskunden<br />

zunächst im Internet<br />

mit Informationen, bevor<br />

sie einen Vertrag schließlich aber<br />

lieber „offline“ bei einem Versicherungsvermittler<br />

unterzeichnen. Interessant<br />

ist, dass selbst im Internet<br />

Markentreue einen hohen Stellenwert<br />

bei der Recherche hat. Mehr<br />

als die Hälfte aller Suchanfragen<br />

über Google nach Versicherungsprodukten<br />

haben einen konkreten<br />

Bezug zu einer bestimmten Anbietermarke.<br />

Die zentralen Erkenntnisse<br />

der Studie:<br />

Immer online: Kaum ein Vertrag<br />

wird ohne vorherige Recherche<br />

des Kunden im Internet geschlossen:<br />

84 Prozent aller Abschlüsse<br />

werden via Internet-Recherche<br />

vorbereitet.<br />

Lieber persönlich: Für den Abschluss<br />

nutzen die Kunden weiterhin<br />

überwiegend den gewohnten<br />

Weg über den Vermittler: 75 Prozent<br />

aller Verträge werden nicht<br />

auf elektronischem Weg abgeschlossen.<br />

Digitaler Trend: Die Entwicklung<br />

ist allerdings gegen den Vermittler:<br />

Die reinen Online-Abschlüsse aufgrund<br />

vorheriger Online-Recherche<br />

haben sich seit der letzten Studie<br />

aus dem Jahr 2012 auf 25 Prozent<br />

verdoppelt.<br />

Je einfacher das Produkt, desto<br />

eher der Online Abschluss: Das<br />

größte Zutrauen, einen Vertrag<br />

Quelle: © Syda Productions-Fotolia.com<br />

rein online abzuschließen, haben<br />

Kunden bei der Kfz-Versicherung.<br />

33 Prozent aller Kfz-Verträge werden<br />

mittlerweile online getätigt.<br />

Die Altersvorsorge-Themen werden<br />

zwar zunehmend ebenfalls online<br />

recherchiert, aber nur in geringem<br />

Maße online abgeschlossen.<br />

„Die Studie zeigt, dass Digitalisierung<br />

eine immer größere Rolle<br />

spielt, um Kundenbedürfnisse<br />

besser zu erfüllen“, so Marcus<br />

Nagel, Vorstandsvorsitzender<br />

der Zurich Gruppe Deutschland.<br />

„Digitalisierung ist aber kein<br />

Selbstzweck. Sie hilft uns dabei<br />

uns so auszurichten, dass wir ein<br />

echtes Omnikanal-Angebot machen<br />

können, bei dem unsere<br />

Kunden jederzeit die freie Wahl<br />

haben, auf welchen Wegen sie<br />

mit Zurich interagieren möchten.“<br />

Autor:www.zurich.de<br />

8 FinanzBusinessMagazin.de


inviniti AG<br />

„Maßgeschneiderte Produkte<br />

für Beratung auf Augenhöhe“<br />

ADVERTORIAL | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

"Wir wollen mit Wissen und sozialer Kompetenz<br />

dazu beitragen, dass unsere Kunden heute und<br />

auch in Zukunft gute Zeiten haben, deshalb lautet<br />

unsere Philosophie:<br />

inviniti - for good times! ",<br />

sagt Christian Reif, Vorstand des Finanzdienstleisters<br />

inviniti AG in Rosenheim/Kolbermoor.<br />

Entscheidend ist eine Beratung auf Augenhöhe,<br />

sowie die Freiheit in der Produktwahl<br />

mit maßgeschneiderten Vorsorge- und<br />

Investmentstrategien.<br />

Anleger hadern bereits seit Jahren mit den Rendite- und Zinsangeboten bei den Banken, wo praktisch nichts mehr zu holen ist. Leider<br />

resignieren viele Investoren, lassen alles beim Alten und akzeptieren, dass Sie durch die jetzt wieder steigenden Inflationsraten real und<br />

damit tatsächlich Geld verlieren. „Doch in der Zinswüste Deutschland gibt es nach wie vor Investments mit einem sehr guten Rendite- /<br />

Risikoverhältnis und einem echten Wertzuwachs – und genau die spüren wir für unsere Kunden auf“, erklärt inviniti-CFO Christian Reif.<br />

Als überzeugendes Beispiel nennt Reif die Direktinvestments von Solvium Capital. Das Hamburger Unternehmen ist spezialisiert auf<br />

Logistik-Equipment. Beispielsweise durch den Erwerb von Wechselkoffern können Investoren vom Boom des Online-Handels und dem<br />

daraus resultierenden Bedarf an hocheffizienten Transportmöglichkeiten profitieren. Die Laufzeit beträgt maximal fünf Jahre, bei einer<br />

attraktiven Rendite von vier bis fünf Prozent im Jahr. „Der Clou dabei ist, dass der Anleger die Mieten monatlich überwiesen bekommt“,<br />

so Christian Reif.<br />

Die Direktinvestments von Solvium passen im Übrigen „bestens zu unserem Beratungsansatz und unserem Produktportfolio“, erklärt<br />

der inviniti-Vorstand. „Bei unseren Vermögenskonzepten legen wir, neben den „Günstigerrechnungen“ bei Versicherungen, den<br />

Schwerpunkt auf Sachwertanlagen. Dazu gehören Beteiligungen, Edelmetalle, Immobilien sowie Immobilienfonds und die beliebten<br />

Direktinvestments in Wechselkoffer – einer unserer Top-Tipps für <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017“.<br />

Mit momentan 40 Mitarbeiter/-innen in der Zentrale und in weiteren<br />

sechs Direktionen in Bayern und Baden-Württemberg konzentriert sich die<br />

inviniti AG auf das Wesentliche – ihre Kunden. „Weil niemand alles<br />

kann, legen wir den Schwerpunkt auf bestimmte Beratungsfelder und<br />

die sorgfältige Auswahl der besten Gesellschaften im jeweiligen Sektor“,<br />

betont Christian Reif. Das dies gelingt, beweist eindrucksvoll der dokumentierte<br />

Erfolg von hunderten Online-Kundenbewertung mit insgesamt<br />

4,86 von 5 möglichen Sternen, sowie die 99-prozentige Empfehlungsquote.<br />

Laut Proven Expert ist die inviniti AG „Top-Dienstleister 2017“ und<br />

„Top Empfehlung 2017“.<br />

Kontaktdaten:<br />

inviniti AG<br />

Spinnereiinsel 3 B<br />

83059 Kolbermoor<br />

Telefon 08031/3911410<br />

Telefax 08031/3911429<br />

Website<br />

Email<br />

www.inviniti.de<br />

info@inviniti.de<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

9


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

STUDIEN<br />

Digitaler Vertrieb in der<br />

Assekuranz:<br />

Was die Vermittler wirklich wollen -<br />

und was die Versicherer für sie tun<br />

AMC und .dotkomm haben den<br />

Stand und die Perspektiven des<br />

digitalen Vertriebs in der deutschen<br />

Versicherungsbranche<br />

untersucht. Im Fokus der Studie<br />

steht die digitale Unterstützung<br />

der Vertriebspartner durch die<br />

Versicherer. Ergebnis: Einiges<br />

tut sich bereits, dennoch bleibt<br />

noch viel zu tun. Von Juli bis September<br />

2016 wurden 100 Vermittler<br />

zu ihren Aktivitäten und<br />

Erfahrungen beim Einsatz von<br />

Webseite, Social Media, Online-<br />

Beratung und digitaler Werbung<br />

befragt. Ziel der Befragung: Was<br />

machen die Vertriebspartner<br />

konkret, um digital erfolgreich zu<br />

sein? Im Vorfeld wurden 16 Gesellschaften<br />

befragt, wie sie ihre<br />

Vertriebspartner unterstützen.<br />

Bei der anschließenden Vermittlerbefragung<br />

beantworteten mindestens<br />

fünf Vermittler pro Gesellschaft<br />

die Fragen, so dass sich die<br />

Ergebnisse gut gegenüberstellen<br />

lassen. Unter anderem nahmen<br />

Allianz, AXA, ERGO, Talanx und<br />

Zurich an der Befragung teil. Bei<br />

der Auswahl der Probanden wurde<br />

auf eine Verteilung auf urbane und<br />

ländliche Gebiete geachtet. Eine<br />

wesentliche Erkenntnis der Studie:<br />

Der Paradigmen-Wechsel<br />

von der zentralen zur dezentralen<br />

Kommunikation vollzieht sich<br />

nur langsam – viele Gesellschaften<br />

halten noch an der kontrollierten<br />

Kommunikation fest.<br />

Die Versicherer geben häufig die<br />

Inhalte vor<br />

Noch sagen in vielen Fällen die Versicherer<br />

ihren Vertriebspartnern,<br />

was und wie gegenüber Kunden<br />

kommuniziert werden soll. Der Vermittler<br />

hat meist nur geringe Möglichkeiten,<br />

eigene Inhalte in den digitalen<br />

Kanälen zu publizieren. So<br />

bleibt „seine“ Homepage die Website<br />

der Gesellschaft. „Zentralisierter<br />

Content hat im digitalen Zeitalter<br />

keine Chance. Die Vermittler müssen<br />

eigenständig publishen können,<br />

erst dann wird es authentisch.<br />

Zwischengeschaltete Agenturen<br />

bringen daher keinen Mehrwert.<br />

Denn der Kunde unterscheidet sehr<br />

genau zwischen Werbung und<br />

persönlichen Statements“, davon<br />

ist .dotkomm-Geschäftsführer Ralf<br />

Pispers überzeugt.<br />

Bewertungsportale werden von<br />

Vermittlern noch wenig genutzt<br />

Nur wenige der Vermittler nutzen<br />

die von den Versicherern bereitgestellten<br />

Bewertungsplattformen –<br />

der standardisierte und integrierte<br />

Bewertungsprozess ist meist noch<br />

eine Vision. So liegen laut Pispers<br />

80% des Potentials brach. Viele<br />

Gesellschaften haben noch keine<br />

Strategie zur Kundenbewertung,<br />

daher sind diese bislang kaum in<br />

Prozesse und Systeme integriert.<br />

AMC-Geschäftsführer Stefan Raake<br />

ist sicher: „Bewertungen sind<br />

für die digitale Reputation der Vertriebspartner<br />

entscheidend. Der<br />

potentielle Kunde schaut im Netz<br />

nach. Das ist nicht anders als bei<br />

der Urlaubsbuchung oder beim<br />

Online-Shopping.“<br />

Online-Beratung ist technologisch<br />

noch nicht ausgereift und kaum<br />

beim Vermittler angekommen<br />

Im Markt kämpfen Webinar-Systeme<br />

gegen IT-Administrationswerkzeuge.<br />

Das macht für Vermittler den Einsatz<br />

von Online-Beratung derzeit<br />

noch schwierig. „Online-Beratung<br />

ist für Vermittler wie mit Links Zähneputzen“,<br />

so Ralf Pispers. Daher<br />

teilt sich der Markt in ¾ der Vermittler,<br />

die in diesem Bereich noch<br />

gar nicht aktiv sind und einzelnen<br />

Vermittlern, für die Online-<br />

Beratung bereits ein wesentlicher<br />

Teil der Wertschöpfung ist.<br />

Schulung und laufendes Coaching<br />

der Vermittler sind wichtig<br />

Eine weiteres Ergebnis der Studie:<br />

Tool-Einsatz ersetzt kein Knowhow<br />

– die Vermittler werden von<br />

den Gesellschaften nicht ausreichend<br />

unterstützt. Eine Herausforderung<br />

ist die Verankerung in den<br />

Prozessen, der Aus-/Weiterbildung<br />

sowie dem Vertriebs-Innendienst.<br />

Im Bereich der Messenger werden<br />

die Gesellschaften von der Praxis<br />

düpiert. Denn die Vermittler<br />

machen es einfach. WhatsApp<br />

mit Kunden? Klar, weil es geht.<br />

Fazit: Einiges tut sich bereits beim<br />

digitalen Vertrieb der Assekuranz,<br />

dennoch bleibt noch viel zu tun.<br />

Autor: AMC - Assekuranz Marketing<br />

Circle GmbH<br />

www.versicherungen.de<br />

10 FinanzBusinessMagazin.de


STUDIEN | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

Vertriebswege in der Assekuranz:<br />

Makler- und Onlinevertrieb<br />

auf Höchststand<br />

Um eine Versicherung abzuschließen,<br />

stehen Versicherungskunden<br />

zahlreiche Wege offen.<br />

UWährend die beiden Vertriebswege<br />

Agentur/Geschäftsstelle<br />

oder der klassische Hausbesuch<br />

des Versicherungsvertreters<br />

konstant die höchste Akzeptanz<br />

aufweisen, gewinnen alternative<br />

Vertriebsformen kontinuierlich<br />

an Aufmerksamkeit. So erreichen<br />

Makler- und Onlinevertrieb<br />

2015 jeweils Akzeptanz-Höchstwerte<br />

seit Beginn der erhobenen<br />

Messungen im Jahr 1996.<br />

Jeder zweite Versicherungsentscheider<br />

und -mitentscheider<br />

(52 Prozent) in Deutschland gibt<br />

an, dass ihm ein Versicherungsabschluss<br />

beim Makler grundsätzlich<br />

zusagt. Vor 15 Jahren<br />

(in 2000) war es nur jeder Dritte<br />

(34 Prozent).<br />

Beim Online-Vertrieb steigt die<br />

Akzeptanz bevölkerungsrepräsentativ<br />

erstmalig über die<br />

30-Prozent-Marke und hat sich<br />

im Vergleich zu 2000 von acht<br />

auf 32 Prozent vervierfacht.<br />

Bei den bis 30-Jährigen, den<br />

zukünftigen Neukunden, liegt<br />

Quelle: © sdecoret-Fotolia.com<br />

die Akzeptanz für den Online-<br />

Abschluss jedoch bereits bei<br />

57 Prozent. Auch Kunden mit<br />

höherem Einkommen und umfangreicherem<br />

Versicherungsbedarf<br />

sind gegenüber Online-<br />

Angeboten mit 39 Prozent<br />

Akzeptanz offener. Dies ist das<br />

Ergebnis der Studie Kundenmonitor<br />

e-Assekuranz des internationalen<br />

Marktforschungs- und<br />

Beratungsinstituts YouGov, für<br />

die 2.294 Versicherungsentscheider<br />

und -mitentscheider<br />

vom 27.04.2015 bis 14.06.2015<br />

in 20-minütigen bevölkerungsrepräsentativen<br />

Face-to-Face-<br />

Interviews befragt wurden.<br />

Die Abschlussbereitschaft über<br />

das Internet ist bisher aber kaum<br />

weiter differenziert. Sowohl der<br />

direkte Abschluss bei einem Versicherer<br />

als auch der Abschluss<br />

über einen Vergleichsrechner<br />

sind mit 27 bzw. 28 Prozent<br />

Akzeptanz in der Bevölkerung<br />

gleich beliebt. Dies gilt auch<br />

ebenso für die jungen Kunden<br />

bis 30 Jahre. Die Steigerungsraten<br />

in der Akzeptanz des Makler- und<br />

Onlinevertriebs schlagen sich<br />

auf die tatsächliche Nutzung<br />

der Beratungs- und Abschlusspunkte<br />

nieder: So hat jeder<br />

Fünfte (21 Prozent) überhaupt<br />

schon einmal eine Versicherung<br />

über einen Makler abgeschlossen<br />

(2000: 10 Prozent) und jeder<br />

Achte (12 Prozent) online (2000:<br />

unter 1 Prozent).<br />

Nahezu jeder fünfte<br />

Neuabschluss online<br />

Bei Neuabschlüssen, die in den<br />

letzten zwei Jahren getätigt<br />

wurden, zeigt die Studie, dass<br />

19 Prozent aller erfassten Neuabschlüsse<br />

über das Internet<br />

getätigt wurden. In den letzten<br />

fünf Jahren hat sich damit der<br />

Anteil der Online-Abschlüsse fast<br />

verdoppelt (2010: 11 Prozent).<br />

Versicherungsabschlüsse beim<br />

Makler hat über die letzten Jahre<br />

etwa jeder Zehnte durchgeführt.<br />

Jedoch sind die Wachstumsraten<br />

in diesen beiden Vertrieben<br />

von sehr unterschiedlichen Produkten<br />

getrieben. Während der<br />

Online-Vertrieb von einfachen<br />

oder kleineren Versicherungen<br />

wie z. B. Kfz-, private Krankenzusatz-<br />

oder private Haftpflichtversicherung<br />

profitiert, sind Versicherungsmakler<br />

bei komplexeren<br />

Verträgen wie z. B. einer privaten<br />

Pflege- oder Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

erfolgreich. Der<br />

Großteil der Online-Abschlüsse<br />

wird über die Internetseiten der<br />

Versicherungsgesellschaften getätigt.<br />

Autor: www.yougov.de<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

11


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

STUDIEN<br />

Umfrage:<br />

E-Mail-Newsletter sind die<br />

wichtigste Informationsquelle<br />

E<br />

Eine Online-Umfrage von CAMPUS<br />

INSTITUT und Wolters Kluwer, die<br />

im Herbst durchgeführt wurde,<br />

befasste sich mit der Mediennutzung<br />

der Vermittler-Branche.<br />

Dabei liegen die Online-Medien<br />

klar an der Spitze. Social-Media-<br />

Kanäle spielen allerdings eine geringere<br />

Rolle als Printmedien. Mit<br />

der Umfrage wollten das CAMPUS<br />

INSTITUT und Wolters Kluwer<br />

herausfinden, welchen Einfluss<br />

die Digitalisierung konkret auf<br />

die Arbeit im Versicherungsvertrieb<br />

hat. Dazu wurden 230<br />

Unternehmensmitarbeiter mit direktem<br />

Kundenkontakt befragt,<br />

die überwiegend selbstständig<br />

und als Makler tätig sind.<br />

Das wichtigste fachliche Informationsmedium<br />

ist für sie der E-Mail-<br />

Newsletter. Gut 86 % gaben an,<br />

dass sie sich damit über News aus<br />

der Branche informieren. Knapp<br />

1 % weniger nutzt dafür Online-<br />

Magazine oder Webseiten. Printmedien<br />

wie Fachzeitschriften<br />

und Ähnliches folgen mit einem<br />

deutlichen Abstand und werden<br />

von 70 % als Informationsquelle<br />

genannt. Social-Media-Kanäle<br />

spielen für Branchen-News offensichtlich<br />

noch keine große Rolle.<br />

Mit einem Nutzer-Anteil von 30 %<br />

sind sie deutlich abgeschlagen.<br />

Messen wichtiger<br />

als soziale Netzwerke<br />

Dabei wird Facebook von 17 %<br />

häufig genutzt, aber von knapp<br />

55 % gar nicht. Lediglich 2 %<br />

der Befragten bezeichneten sich<br />

als häufige Twitter-Nutzer. Einen<br />

XING-Account nutzen knapp 18 %<br />

häufig, 27 % dagegen gar nicht.<br />

Youtube wird von knapp 5 %<br />

häufig genutzt, von gut 46 %<br />

gar nicht.<br />

Nicht nur über Branchennews,<br />

sondern auch über neue Produkte<br />

und Veranstaltungen informieren<br />

sich die Befragten am liebsten<br />

über Online-Kanäle. Auch hier<br />

dominiert der E-Mail-Newsletter,<br />

der von 83 % dafür die Informationsquelle<br />

Nummer eins<br />

ist. Online-Magazine und Webseiten<br />

stehen mit 79 % an zweiter<br />

Stelle. 70 % gaben an, dass<br />

sie sich über Webinare informieren.<br />

Knapp 54 % nutzen dafür Print-<br />

Medien und knapp 50 % gehen<br />

auch deshalb zu Messen und<br />

Veranstaltungen, weil sie wissen<br />

wollen, was es an neuen Produkten<br />

gibt. Knapp 22 % hören<br />

sich dafür lieber bei Facebook,<br />

Twitter & Co. um.<br />

Autor: www.campus-institut.de<br />

Quelle: © sdecoret-Fotolia.com<br />

12 FinanzBusinessMagazin.de


STUDIEN | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

FinTech-Studie zeigt:<br />

Großes Potenzial für Online-<br />

Beratungsroboter in Deutschland<br />

D<br />

Die Digitalisierung macht auch<br />

vor der traditionsbehafteten<br />

Branche der Finanzprodukte und<br />

-dienstleistungen keinen Halt.<br />

Schon jetzt kann sich mehr als<br />

ein Drittel der befragten Finanzentscheider<br />

und -mitentscheider<br />

(37 Prozent) grundsätzlich vorstellen,<br />

für eine kurzfristige Geldanlage<br />

einen Anbieter außerhalb der<br />

klassischen Banken über digitale<br />

Kanäle zu nutzen. Erste Unternehmen<br />

reagieren mit Online-<br />

Beratungsrobotern (sogenannten<br />

Robo Advisor) auf diesen<br />

Trend. Dies sind die Ergebnisse<br />

des YouGov-FinTech Tracker<br />

zum Thema „Digitale Beratung zu<br />

Geldanlagen“ des internationalen<br />

Marktforschungs- und Beratungsinstituts<br />

YouGov, für den 2.000<br />

private Finanzentscheider und<br />

-mitentscheider vom 30.9.2016<br />

bis 11.10.2016 internetrepräsentativ<br />

befragt wurden.<br />

Unter den neuen digitalen Anlagekanälen<br />

wurden Online-<br />

Beratungsroboter in der Studie<br />

genauer untersucht. So ist das<br />

Potenzial für solche Anlageroboter<br />

insgesamt sehr groß. Die Bekanntheit<br />

und aktuelle Nutzung<br />

aber noch recht gering. Werden<br />

Finanzentscheider und -mitentscheider<br />

konkret nach Online-Beratungsrobotern<br />

gefragt, sagen<br />

17 Prozent, sie kennen Robo Advisor.<br />

Genutzt werden sie bisher<br />

nur von einem Prozent. Das Konzept<br />

der Online-Beratungsroboter<br />

wird positiv aufgefasst, denn die<br />

grundsätzliche Nutzungsbereitschaft<br />

von Anlagerobotern ist<br />

trotz der noch geringen Bekanntheit<br />

durchaus vorhanden: Jeder<br />

Zehnte kann sich „bestimmt“<br />

oder „wahrscheinlich“ vorstellen,<br />

aufgrund der Empfehlung eines<br />

Robo Advisors einen bestimmten<br />

Betrag zu investieren. Jeder Dritte<br />

(31 Prozent) zieht diese Investitionsmöglichkeit<br />

immerhin vielleicht<br />

in Betracht, 59 Prozent lehnen sie<br />

hingegen ab.<br />

Quelle: © Photographee.eu-Fotolia.com<br />

„Betrachtet man aber nur die<br />

Personen, die digitale Anlageroboter<br />

kennen, offenbart sich das<br />

eigentliche Potenzial in dieser<br />

Branche“, sagt Markus Braun,<br />

Head of Business Unit Reports bei<br />

YouGov. Denn von den Kennern<br />

kann sich fast jeder Zweite (46 Prozent)<br />

vorstellen, eine kurzfristige<br />

Geldanlage über einen digitalen<br />

Kanal zu nutzen. Unter den Personen,<br />

die eine grundsätzliche<br />

Nutzungsbereitschaft für Online-<br />

Beratungsroboter aufweisen, sind<br />

es sogar 63 Prozent. „Um Finanzentscheider<br />

und -mitentscheider<br />

für Online-Beratungsroboter zu<br />

sensibilisieren, sollten FinTechs ihnen<br />

die Möglichkeit geben, diese<br />

erstmal mit kleinen Investitionsbeträgen<br />

zu testen“, so Braun.<br />

Darüber hinaus weisen Online-<br />

Beratungsroboter aus Sicht der<br />

Befragten große Vorteile gegenüber<br />

einem persönlichen Bankberater<br />

auf. So sind diese ständig<br />

erreichbar und beeinflussen<br />

oder überreden ihre Kunden<br />

nicht. Aber die Befragten sehen<br />

nicht nur Vorzüge: Fehlerhafte<br />

Programmierungen oder unpersönliche<br />

Bedienung werden beispielsweise<br />

als Nachteile genannt.<br />

„Der Erfolg von Anlagerobotern<br />

ist auch davon abhängig, ob es<br />

die FinTechs in Zukunft schaffen,<br />

die nötige Beratungskompetenz<br />

beim Verbraucher zu platzieren.<br />

Hier sind die klassischen Anbieter<br />

noch im Vorteil“, sagt Braun.<br />

Autor: www.yougov.de<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

13


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

STUDIEN<br />

Helfende Berufe genießen das<br />

Vertrauen der Deutschen<br />

Studie: Versicherungsvertreter vor Politiker<br />

Die Deutschen vertrauen Feuerwehrleuten<br />

und Sanitätern am<br />

meisten, Politikern am wenigsten.<br />

Trotz Abgas-Skandal verzeichnen<br />

die Ingenieure und Techniker den<br />

größten Vertrauenszuwachs. Das<br />

zeigt die aktuelle Studie „Trust in<br />

Professions“ des GfK Vereins, in<br />

der die Deutschen zu ihrem Vertrauen<br />

in Berufe befragt wurden.<br />

Über alle Berufe hinweg liegt der<br />

Vertrauenswert der Deutschen bei<br />

65 Prozent – damit liegen sie beim<br />

Ländervergleich im Mittelfeld. Das<br />

größte Vertrauen schenken die<br />

Deutschen helfenden Berufen: So<br />

stehen im Vertrauensranking des<br />

GfK Vereins Feuerwehrleute, Sanitäter<br />

(jeweils 96 Prozent) und das<br />

Krankenpflegepersonal (95 Prozent)<br />

auf den vorderen Plätzen,<br />

gefolgt von Apotheker (90 Prozent)<br />

und Ärzten sowie Lok-, Bus-,<br />

U-Bahn und Straßenbahnführern<br />

(jeweils 89 Prozent). Das Vertrauen<br />

der Deutschen in diese Berufsgruppen<br />

ist seit der letzten Studie<br />

in 2014 unverändert hoch – auch<br />

Quelle: © kasto-Fotolia.com<br />

damals erzielten sie ähnlich hohe<br />

Vertrauenswerte. Etwas an Vertrauen<br />

haben die Piloten eingebüßt:<br />

Mit 87 Prozent Zuspruch<br />

verlieren sie im Vergleich zu 2014<br />

vier Prozentpunkte und rutschen<br />

im deutschen Ranking von Platz<br />

vier auf Platz sieben. Sie zählen<br />

mit diesem Wert aber weiterhin<br />

zu den sehr vertrauenswürdigen<br />

Berufen. Pilotenstreiks und der<br />

absichtlich durch einen deutschen<br />

Piloten herbeigeführte<br />

Flugzeugabsturz im März 2015<br />

haben ihrem Ruf nur begrenzt<br />

geschadet.<br />

Den größten Vertrauenszuwachs<br />

in Deutschland verbuchen Ingenieure<br />

und Techniker. Mit sechs dazugewonnenen<br />

Prozentpunkten<br />

vertrauen ihnen aktuell 86 Prozent.<br />

Damit konnten sie sich von Rang 10<br />

auf Rang 8 verbessern. Offenbar<br />

hat die Abgas-Affäre bei Volkswagen<br />

das Vertrauen der Deutschen<br />

in den Ingenieursberuf nicht beeinträchtigt,<br />

da sich der Vertrauenswert<br />

vor und nach Bekanntwerden<br />

des VW-Abgasskandals so<br />

gut wie nicht verändert hat. „Die<br />

Deutschen vertrauen nach wie vor<br />

auf ihre Ingenieurskunst, deren<br />

Ergebnisse zum kräftigen Export<br />

beitragen. Der Abgasskandal einer<br />

Firma einer Branche kann dieses<br />

Vertrauen nicht erschüttern.“,<br />

kommentiert Raimund Wildner,<br />

Geschäftsführer des GfK Vereins.<br />

Die Unternehmer erreichten im<br />

Vergleich zu 2014 ebenfalls einen<br />

etwas höheren Vertrauenswert,<br />

sind aber mit einem Wert von 54<br />

Prozent weiterhin im hinteren Teil<br />

des Rankings angesiedelt. Auch die<br />

Banker scheinen sich langsam von<br />

ihrem Vertrauenstief zu erholen: In<br />

den letzten 24 Monaten stieg der<br />

Anteil derer, die angeben Bankangestellten<br />

zu vertrauen, von 39 auf<br />

43 Prozent.<br />

Politiker bleiben Schlusslicht<br />

Die hinteren Plätze im Ranking<br />

belegen Werbefachleute (27 Prozent)<br />

und Versicherungsvertreter<br />

mit 22 Prozent. Politiker verharren<br />

– wie vor zwei Jahren - auf<br />

dem letzten Platz. Nahezu unverändert<br />

vertrauen ihnen gerade einmal<br />

14 Prozent der Bürger. Vor Ort<br />

wird die Arbeit von Politikern aber<br />

positiver gesehen: Das Vertrauen in<br />

Bürgermeister nahm im Vergleich zu<br />

2014 um vier Prozentpunkte auf<br />

59 Prozent zu. In den neuen Bundesländern<br />

erst das Vertrauen in<br />

die Bürgermeister mit 53 Prozent<br />

zwar etwas verhaltener als im<br />

Westen (61 Prozent), konnte aber<br />

auch dort leicht zulegen.<br />

Autor: www.gfk.com<br />

14 FinanzBusinessMagazin.de


STUDIEN | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

Studie: Garantien in der<br />

langfristigen Anlage sind zu teuer,<br />

meist unverständlich und nutzlos<br />

G<br />

Garantien in der privaten Altersvorsorge<br />

sind teuer, meist schwer<br />

verständlich und bringen – vor<br />

allem bei länger dauernden Investments<br />

– keinen Nutzen für<br />

den Anleger. Ganz im Gegenteil<br />

erhöhen fest zugesagte Garantien<br />

über die gesamte Laufzeit die Kosten<br />

der Kapitalanlage und verringern<br />

deren Renditechancen.<br />

Das ist das Ergebnis einer aktuellen<br />

Studie, welche die Frankfurt School<br />

of Finance & Management (FS) im<br />

Auftrag des britischen Lebensversicherers<br />

Standard Life erstellt hat.<br />

Die Untersuchung „Geldanlage und<br />

Sicherheitsbedürfnis: Die Kosten der<br />

Kapitalgarantie bei einer einmaligen<br />

Geldanlage“ zeigt, dass die Kosten<br />

zur Absicherung eines Einmalbetrages<br />

diesen um ein Mehrfaches<br />

übersteigen, je länger das Geld angelegt<br />

ist – bei 35 Jahren Anlagedauer<br />

bis zum Achtfachen.<br />

Autor der Studie ist Professor<br />

Dr. Olaf Stotz, der die Professur<br />

für Asset Management an der<br />

Frankfurt School hält. Für die<br />

Untersuchung erzeugten Stotz<br />

und seine Mitarbeiter über den<br />

Zeitraum September 2000 bis<br />

August 2016 für jeden einzelnen<br />

Monat 100.000 simulierte Garantiekosten,<br />

wobei sie sowohl<br />

sehr positive und sehr negative<br />

Entwicklungen als auch zufällige,<br />

unerwartete Ereignisse an den<br />

Aktienmärkten berücksichtigten.<br />

Die Kosten zur Absicherung einer<br />

Garantie von 100.000 Euro stiegen<br />

nach den Berechnungen der<br />

Studie über eine Laufzeit von 15<br />

Jahren auf rund 170.000 Euro, also<br />

das 1,7-fache des eingezahlten Betrages.<br />

Und je länger die Garantie<br />

greift, desto höher sind die Kosten,<br />

verdeutlicht die Studie: Bei 25 Jahren<br />

betragen sie das Vierfache, bei<br />

35 Jahren sogar das Achtfache der<br />

eingezahlten Summe.<br />

Im weiteren Verlauf der Untersuchung<br />

stellten Stotz und seine<br />

Mitarbeiter den durch Garantien<br />

abgesicherten Einzahlungsbetrag<br />

einem simulierten, einmaligen<br />

Investment in gleicher Höhe an<br />

den weltweiten Aktienmärkten<br />

gegenüber. Dabei ergaben sich<br />

folgende Erkenntnisse:<br />

• Die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

der Garantiefall tatsächlich<br />

eintrifft, ist gering. Nach historischen<br />

Berechnungen der<br />

Börsenkurse seit September<br />

2000 traf die Notwendigkeit<br />

einer 100- prozentigen Absicherung<br />

nur mit einer Wahrscheinlichkeit<br />

von 1,2 Prozent<br />

ein. Je länger die Anlage in<br />

Aktien dauert, desto unwahrscheinlicher<br />

ist es, dass die<br />

Garantie „gezogen“ werden<br />

muss: Bei einer Anlage über<br />

25 Jahre tritt der Garantiefall<br />

nur mit einer Wahrscheinlichkeit<br />

von 0,1 Prozent ein, bei<br />

mehr als 35 Jahren ist diese<br />

kaum noch messbar.<br />

• Das Risiko, dass der Garantiefall<br />

eintrifft, ist nicht gleichzusetzen<br />

mit dem Totalverlust<br />

des eingezahlten Kapitals. So<br />

betrug der durchschnittliche<br />

Verlust in den Berechnungen<br />

über 15 Jahre 8.000 Euro, der<br />

maximale Verlust lag unter<br />

50.000 Euro.<br />

• Bei einer langfristigen Anlage<br />

in Aktien ist eine 100-prozentige<br />

Beitragsgarantie in den<br />

meisten Fällen unnötig, hatte<br />

Professor Stotz bereits in einer<br />

verwandten Studie 2015<br />

nachgewiesen: Aus der Rückbetrachtung<br />

großer Aktienindizes<br />

ergab sich, dass nur in<br />

Japan in den 1970-er Jahren<br />

Garantien nötig gewesen wären,<br />

um einen über einen länger<br />

anhaltenden Zeitraum regelmäßig<br />

eingezahlten Betrag<br />

zu erhalten. In allen anderen<br />

Fällen hätte das eingezahlte<br />

Kapital (Beispiel 100 Euro<br />

pro Monat in einem 32 Jahre<br />

dauernden Aktiensparplan =<br />

38.400 Euro) dank Kurssteigerungen<br />

ein Endvermögen<br />

zwischen 100.000 (MSCI Italy)<br />

und über 700.000 Euro (MSCI<br />

Australia) erbracht.<br />

„Unsere Studie hat erwiesen,<br />

dass die Kosten für eine Kapitalgarantie<br />

bei einer langfristigen<br />

Einmalanlage nicht nur hoch<br />

sind“, fasst Professor Stotz zusammen,<br />

„sondern auch, dass<br />

das tatsächliche Eintreffen eines<br />

Garantiefalls unwahrscheinlich<br />

und die Garantieleistung gering<br />

ist. Die Garantiekosten sollten<br />

dem Kunden transparent dargestellt<br />

werden, die Entscheidung<br />

für oder gegen eine Garantie<br />

sollte individuell erfolgen und<br />

nicht für alle Anleger pauschal.“<br />

Autor: www.standardlife.de<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

15


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

INTERVIEW<br />

Großer Bedarf für Versicherung gegen<br />

Elementarschäden<br />

Interview mit Hans-Gerd Coenen,<br />

Abteilungsdirektor Vertrieb<br />

des BGV / Badische Versicherungen<br />

FBM: Herr Coenen, warum ist eine Elementarversicherung<br />

ein absolut interessantes Geschäftsfeld<br />

für professionelle Vermittler und Makler?<br />

Hans-Gerd Coenen: Viele Menschen glauben<br />

immer noch, dass sie nicht von Hochwasser und<br />

Überschwemmung gefährdet sind, solange sie<br />

nicht direkt an einem großen Fluss wohnen. Fakt<br />

ist: Bei der Flut 2013 entstanden 85 Prozent der<br />

versicherten Schäden abseits der großen Flüsse.<br />

Hier gibt es viel Beratungs- und Aufklärungsbedarf<br />

– aber auch entsprechend großes Vertriebspotenzial<br />

– für Vermittler. Ich kann nur empfehlen,<br />

das Thema „Elementar“ anzusprechen, auch um<br />

Beratungsfehler zu vermeiden.<br />

FBM: Sind nicht viele Hausbesitzer bereits ausreichend<br />

abgesichert? Wie groß ist denn noch der<br />

Bedarf an Beratung und neuen Absicherungen?<br />

Hans-Gerd Coenen: Die Abdeckungsquote liegt<br />

bei rund 40 Prozent, aber mit sehr großen Schwankungen<br />

bundesweit. In Baden-Württemberg verfügen<br />

fast 90 Prozent aller Wohngebäudeversicherungen<br />

über eine Elementarzusatzdeckung. Dies ist<br />

vor allem historisch bedingt, da zu Gebäude-Monopolzeiten<br />

die Elementardeckung hier Pflicht war. In<br />

Bremen hingegen liegt die Abdeckungsquote bei<br />

gerade mal 15 Prozent. Ähnlich sieht es in Niedersachsen,<br />

Hamburg und Schleswig-Holstein<br />

aus. Noch verheerenderer ist die Abdeckung im<br />

Bereich der Hausrat-Elementarabdeckung. Selbst in<br />

Baden-Württemberg ist diese bei nur etwa 30 Prozent<br />

aller Hausratversicherungen miteingeschlossen.<br />

FBM: Warum können Vermittler und Makler gerade<br />

jetzt „<strong>Vertriebserfolg</strong>e“ mit der Elementarversicherung<br />

des BGV erreichen?<br />

Hans-Gerd Coenen: Der Frühsommer 2016 hat<br />

mit den Unwettern „Elvira“ und „Friederike“<br />

bundesweit verheerende Schäden hinterlassen,<br />

die Bilder sind den Menschen noch gut in Erinnerung.<br />

Solche „Schneisen-Erlebnisse“ und<br />

die damit verbundene Sensibilisierung gilt es zu<br />

nutzen und das Thema „Elementar“ konsequent<br />

anzusprechen. Als reiner Komposit- und Spezialversicherer<br />

der Kommunen in Baden hat der BGV<br />

hier eine sehr große Kompetenz.<br />

FBM: Mit welchen Leistungen punkten Sie besonders<br />

bei Ihren Wohngebäude-Versicherungskunden?<br />

Hans-Gerd Coenen: Was die Elementardeckung<br />

betrifft, gibt es marktweit einige Unterschiede.<br />

Wie gut wir hier aufgestellt, zeigt eine aktuelle<br />

Studie, die Franke und Bornberg im Auftrag vom<br />

Handelsblatt durchgeführt hat. Hier erhielt der<br />

BGV die Bestnote „sehr gut“ mit besonderem Fokus<br />

auf Elementarschäden und den Verzicht auf<br />

den Einwand der groben Fahrlässigkeit. Beides<br />

ist beim BGV bis zur Versicherungssumme versichert.<br />

Auch im Punkte Selbstbehalt gibt es beim<br />

BGV Vorteile: So bieten wir in unseren Exklusiv-<br />

16 FinanzBusinessMagazin.de


INTERVIEW | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

tarifen für Wohngebäude und Hausrat beispielsweise<br />

die Elementardeckung ohne Selbstbehalt<br />

in der Zürs-Zone 1 an. Letztlich ist aber nicht nur<br />

das Bedingungswerk entscheidend, sondern vor<br />

allem auch die Regulierungskompetenz.<br />

FBM: Macht es auch für Makler Sinn, Hausrat- und<br />

Wohngebäudeversicherung in einer Hand zu lassen?<br />

Hans-Gerd Coenen: Auf jeden Fall! Die Kombination<br />

aus Hausrat- und Gebäudeversicherung<br />

bei einem Anbieter vermeidet Streitigkeiten um<br />

Zuständigkeiten. Wer sich für Versicherungen bei<br />

mehreren Gesellschaften entschieden hat, muss<br />

beispielsweise Diskussionen darüber in Kauf nehmen,<br />

ob Schäden an Bodenbelägen, Küchenoder<br />

Badmobiliar zum Gebäude oder zum Hausrat<br />

zählen.<br />

Solche Konflikte<br />

können<br />

die Abwicklung<br />

erst einmal<br />

zum Stillstand<br />

bringen<br />

und die Zahlung<br />

erheblich<br />

verzögern. Wer<br />

seine Wohngebäude- und Hausratversicherung<br />

bei verschiedenen Gesellschaften eindecken will,<br />

sollte gleich eine Rechtsschutzversicherung mit<br />

anbieten. Denn im Schadenfall ist der Rechtsstreit<br />

hier schon vorprogrammiert.<br />

Beim BGV achten wir bei der Produktentwicklung<br />

darauf, dass die einzelnen Versicherungslösungen<br />

genau aufeinander abgestimmt sind und es keine<br />

Lücken im Versicherungsschutz gibt. Wenn Versicherungsnehmer<br />

einen verantwortlichen Ansprechpartner<br />

zur Seite haben, der sich um alles<br />

kümmert, erleichtert das die Schadenabwicklung<br />

erheblich.<br />

FBM: Gibt es Gebiete, die der BGV nicht versichert,<br />

z. B. Überschwemmungsgebiete oder bestimmte<br />

Regionen?<br />

Hans-Gerd Coenen: 99 Prozent aller Gebäude<br />

in Deutschland können laut GDV gegen Naturgefahren<br />

versichert werden. Das ist auch<br />

beim BGV so. Selbst Häuser, die Versicherer<br />

noch vor einigen Jahren abgelehnt hätten, sind<br />

dank baulicher Präventionsmaßnahmen, moderner<br />

Risikoanalysen und verbessertem Hochwasserschutz<br />

nun versicherbar. Sollte man zu dem unglücklichen<br />

einen Prozent gehören, das keinen standardmäßigen<br />

Schutz bekommt, lohnt sich immer eine direkte<br />

Anfrage beim Versicherer. Gegebenenfalls sind<br />

dann die Beiträge und Selbstbehalte zwar höher.<br />

Bei einem existenziellen Schaden, wie das im<br />

Elementarbereich häufig der Fall ist, ist der Anteil,<br />

den man am Ende selbst trägt, dann aber<br />

dennoch verhältnismäßig gering. Schäden gehen<br />

hier schnell in den fünfstelligen Bereich.<br />

FBM: Wie unterstützen Sie Ihre Vertriebspartner,<br />

welche Besonderheiten gibt es?<br />

Hans-Gerd Coenen: Neben den Leistungen<br />

im Bereich Wohngebäude-Hausrat-Elementar<br />

zeichnet sich der BGV durch schlanke und optimierte<br />

Online-Prozesse und einen exzellenten<br />

Maklerservice aus.<br />

FBM: Herr Coenen, mit welchen weiteren Produkten<br />

wollen Sie 2017 mit dem BGV im Maklermarkt<br />

punkten?<br />

Hans-Gerd Coenen: Neben dem Thema<br />

„Elementar“ bildet bei uns die vollumfängliche<br />

Arbeitskraftabsicherung mit der Golden IV einen<br />

Schwerpunkt. Ihre Leistungen sind erst kürzlich<br />

von „Verbraucherfinanzen-Deutschland“ ausgezeichnet<br />

worden. Auch hier sehen wir großes<br />

Potenzial für Vermittler.<br />

FBM: Warum sollte ein erfolgreicher Vermittler<br />

oder Versicherungsmakler den BGV als Partner<br />

wählen?<br />

Hans-Gerd Coenen: Vermittler, die einen verlässlichen<br />

Partner suchen, sollten prüfen, wie gut das<br />

Unternehmen im Ganzen aufgestellt ist. Wer mit<br />

dem BGV zusammenarbeitet, entscheidet sich laut<br />

„Assekurata“ für eine sehr hohe Unternehmenssicherheit,<br />

exzellente Kundenorientierung und<br />

sowie eine sehr gute Attraktivität am Markt. So<br />

schafft beispielsweise gerade mal die Hälfte aller<br />

Wohngebäudeversicherer eine Schadenkosten-<br />

Quote unter 100 Prozent. Der BGV zählt hier dazu.<br />

Für den Kunden bedeutet dies Top-Leistungen zu<br />

einem stabilen Beitragsniveau.•<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

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<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

INTERVIEW<br />

Attraktive Renditen sorgen seit Jahren<br />

für <strong>Vertriebserfolg</strong><br />

Interview mit Wolfgang J. Kunz,<br />

Vertriebsdirektor,<br />

DNL Real Invest AG<br />

FBM: Nach der Wahl des neuen US Präsidenten.<br />

Wie schätzen Sie die Auswirkungen auf ihr Immobiliengeschäft<br />

in den USA in 2017 ein? Werden<br />

sich die Rahmenbedingungen ändern?<br />

Wolfgang J. Kunz: Nicht nur ich, sondern auch<br />

alle in den USA im Immobiliengeschäft tätigen<br />

Unternehmen (hierzu gehören auch die Anhänger<br />

der demokratischen Partei) sehen die Auswirkungen<br />

der Wahl von Donald Trump zum 45. US-Präsidenten<br />

als positiv an. Wir gehen nicht davon aus, dass sich<br />

die Rahmenbedingungen ändern – allerdings werden<br />

sich die Steuern im Immobilienbereich verringern<br />

und die Zinsen erwarten wir als leicht steigend. Allgemein<br />

sehen sowohl die nationalen als auch<br />

die internationalen Unternehmen in den USA<br />

die Wahl von Trump als Präsident für die US-<br />

Wirtschaft als positiv an.<br />

FBM: Wie ist die DNL Invest AG derzeit mit<br />

den bisherigen Anlage-Angeboten aufgestellt,<br />

was verdienen die bisherigen Anleger mit ihren<br />

Produkten?<br />

Wolfgang J. Kunz: Aktuell ist DNL Real Invest<br />

AG mit Ihrem Partner TSO damit beschäftigt, ein<br />

Nachfolgeprodukt für TSO-DNL Active Property,<br />

LP gestattet zu bekommen. Alle Anleger aller<br />

TSO-DNL Fonds und der Vermögensanlage<br />

Active Property, LP verdienen 8%, p.a. ,die aus<br />

erwirtschafteten Mieterträgen erwirtschaftet<br />

werden. Bei den bisher acht verkauften Gewerbeimmobilien<br />

erzielten die Anleger Verkaufsrenditen<br />

von durchschnittlich 10% p.a.<br />

(geringstes Ergebnis 3% p.a., bestes Ergebnis<br />

36% p.a.). Diese Ergebnisse sollen auch weiter so<br />

erzielt werden. Zu diesen Verkaufsrenditen p.a.<br />

sind jeweils die 8% Rendite aus Mieterträgen hinzuzurechnen<br />

.<br />

FBM: Wo sehen Sie die größten Risiken aber auch<br />

Chancen bei ihren Anlageangeboten?<br />

Wolfgang J. Kunz: Da wir in den verschiedenen<br />

Vermögensanlagen grundsätzlich nur vermietete<br />

Gewerbeimmobilien an guten Standorten erworben<br />

haben, bzw. erwerben werden, ist das Risiko<br />

wirklich sehr eingeschränkt. Dies wird dadurch<br />

unterstützt, dass alle Immobilien in einzelnen Gesellschaften<br />

in der Rechtsform einer LP (vergleichbar<br />

KG) gehalten werden. Das hypothetische Risiko<br />

besteht darin, dass alle Immobilien Leerstände<br />

von über 50% haben würden (wir haben aber in<br />

den Krisenjahren 2008 bis 2012 bewiesen, dass<br />

es bei der Vielzahl der Immobilien nie zu einem<br />

solchen kritischen Punkt gekommen ist). Den Risiken<br />

stehen die erheblich hohen Chancen gegenüber.<br />

Auch werden die Chancen dadurch begünstigt,<br />

dass die Vermögensanalgengesellschaften<br />

18 FinanzBusinessMagazin.de


INTERVIEW | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

die Immobilien einzeln halten und durch aktives<br />

Projektmanagement und Wertentwicklung z.B.<br />

durch Neuvermietung, überdurchschnittlich hohe<br />

Renditen erwirtschaften.<br />

FBM: Auf welche Produkte setzen Sie in 2017 und<br />

warum haben Sie genau diese Anlageform ausgewählt?<br />

Wolfgang J. Kunz: Für 2017 setzen wir weiterhin<br />

auf ein Angebot, welches unter Vermögensanlagengesetz<br />

gestatten werden soll. Hier eine<br />

Zusammenfassung warum wir uns für diese<br />

Analgenform entschieden haben: Obwohl auch<br />

TSO viele Forderungen der AIF-Struktur (jährliche<br />

Wertgutachten, laufendes Reporting, maximale<br />

Kreditaufnahme von 60%, getrenntes Finanzund<br />

Asset-Management) schon seit dem ersten<br />

Angebot am deutschen Markt erfüllt, hat TSO<br />

als operativ tätige Gesellschaft den Vorteil, dass<br />

Objektan- und verkäufe ohne mitinvolvierte Kapitalverwaltungsgesellschaften<br />

und -verwahrstellen<br />

schneller durchgeführt werden können. Außer<br />

der Schnelligkeit partizipieren die Anleger bei<br />

dieser direkten Abwicklung davon, dass die<br />

Ausschüttungen und Gewinne von weniger<br />

Kosten belastetet werden.<br />

FBM: Was werden die Highlights dieser Angebote<br />

sein und für welche Anleger sind diese geeignet?<br />

Wolfgang J. Kunz: Die Highlights des Nachfolgeproduktes<br />

sollen dem Vorgängerprodukt entsprechen:<br />

Erstklassige Gewerbeimmobilien mit Vermietungsständen<br />

von ca. 60%, die durch Mietentwicklung<br />

hohes Wertsteigerungspotential bieten, sollen von<br />

der Beteiligungsgesellschaft erworben werden. Auch<br />

die Nachfolgeimmobilien sollen möglichst zusätzliche<br />

Wertentwicklung durch freie Grundstücksflächen,<br />

die nach Projektierung an Projektentwickler<br />

verkauft werden, haben. Weiterhin sollen Vorzugsausschüttungen<br />

von 8% p.a. und eine hohe Gewinnbeteiligung<br />

für Anleger Highlights sein. Unsere<br />

Angebote sind für Anleger geeignet, die aufgrund<br />

ihrer Vermögenssituation die nötigen liquiden Mittel<br />

haben, die sie für unsere Beteiligungen benötigen.<br />

Wir sind stolz darauf, dass wir ausschließlich<br />

erfahrene Anleger als unsere Kunden bezeichnen<br />

können und diese Anleger Durchschnittsinvestitionen<br />

von USD 55.000 tätigen (Die Angebote fordern<br />

nur eine Mindestbeteiligung von USD 15.000<br />

zzgl. Agio). Die Höhe der durchschnittlichen Beteiligungssumme<br />

ist dadurch begründet, dass wir mit<br />

erstklassigen US-erfahrenen Vertriebspartnern<br />

arbeiten.<br />

FBM: Wurden Ihre Produktangebote von Analysten<br />

bewertet? Haben Sie für den Vertrieb relevante<br />

Auszeichnungen erhalten?<br />

Wolfgang J. Kunz: Ja, unsere Produkte und auch<br />

die DNL wurden von den größten und namhaftesten<br />

Analysten bewertet. TSO erhielt von Scope und<br />

Dextro positive Ratings bzw. Auszeichnungen.<br />

DNL Real Invest AG wurde mit folgenden<br />

Auszeichnungen geehrt:<br />

• KMI Aktuellste sehr positive Bewertung vom<br />

13.01.2017<br />

• KMI Vorgängerbewertung (ebenfalls sehr positiv)<br />

von 2015<br />

• DFI 5,5 von 6 Sternen der Performance Analyse<br />

• Deutscher Beteiligungspreis 2015 „TOP alternatives<br />

Investmentvermögen“<br />

• Deutscher Beteiligungspreis 2016 „Der Ehrenpreis<br />

der Journalisten“<br />

FBM: Wodurch unterscheidet sich die DNL Invest<br />

AG von ihren Mitbewerbern?<br />

Wolfgang J. Kunz: DNL ist Spezialist für Investitionen<br />

in US-Immobilien und Grundstücken<br />

– speziell in vermieteten Gewerbeimmobilien<br />

mit Wertentwicklungspotential im Südosten der<br />

USA. Da wir nur auf dieses Segment beschränkt<br />

sind, bezeichnen uns viele Vertriebspartner und<br />

Kunden als den wirklichen Kenner dieser Materie.<br />

Unsere Kompetenz wird von unseren Vertriebspartnern<br />

dadurch genutzt, dass wir ihren Kunden<br />

erstklassige Informationen zur Produktpalette<br />

und der Wirtschaft der USA geben können. Unsere<br />

Vertriebsunterstützung wird als vorbildlich bezeichnet.<br />

FBM: Können Sie Ihren Vermittlern und neuen Interessenten<br />

<strong>Vertriebserfolg</strong> versprechen?<br />

Wolfgang J. Kunz: Allen unseren Geschäftspartnern<br />

und Kunden versprechen wir für 2017<br />

weiterhin erstklassige Betreuung und Vertriebsunterstützung.<br />

Vor allem werden wir die Spezialisierung<br />

und Erweiterung der Produktpalette<br />

US-Gewerbeimmobilien um die Bereiche<br />

Direktinvestments (für vermögende Kunden,<br />

Pensionskassen etc.) und Angebote für institutionellen<br />

Anleger erweitern. •<br />

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<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

INTERVIEW<br />

Einfach mehr Effizienz in der Beratung<br />

Softwarelösungen von 1blick - innovativ, einzigartig und unabhängig<br />

Interview mit Eugen Bucher,<br />

Gründer und Gesellschafter,<br />

1blick GmbH<br />

FBM: Herr Bucher, die 1blick GmbH entwickelt<br />

Software für die Finanzdienstleistungsbranche.<br />

Um welche Anwendungen handelt es sich?<br />

Eugen Bucher: Wir entwickeln innovative, digitale<br />

Softwarelösungen für die Finanzdienstleistungsbranche<br />

und den Endverbraucher. Unser neueste<br />

Entwicklung ist die 1blick ScanApp, eine Anwendung,<br />

die anhand eines Smartphone-Fotos,<br />

innerhalb weniger Minuten eine objektive und<br />

unabhängige Bewertung des fotografierten Versicherungsvertrages<br />

vornimmt und im Anschluss<br />

dem Verbraucher unverbindliche Optimierungspotenziale<br />

für SHU-Verträge aufzeigt, die direkt<br />

online abgeschlossen werden können.<br />

Von den Universitäten St. Gallen und Leipzig wurden<br />

wir dafür bereits mit dem Insurance IT-Innovation<br />

Award 2016 ausgezeichnet. Das Interesse an der<br />

Anwendung ist zum jetzigen Zeitpunkt schon<br />

enorm und das Feedback äußerst positiv.<br />

Zusätzlich bieten wir die Möglichkeit vorhandene<br />

Versicherungsverträge im 1blick-Portal digital zu<br />

verwalten und zu managen. Ein integrierter Robo<br />

Advisor gibt dem Portalnutzer wertvolle Hinweise<br />

und Empfehlungen für seine jeweilige Lebenssituation.<br />

Der Verbraucher wird somit hinsichtlich seiner<br />

individuellen Bedarfssituation unterstützt. Er wird<br />

Kündigungsmöglichkeiten aufmerksam gemacht<br />

oder daran erinnert staatliche Förderungen nicht zu<br />

verpassen. Alles voll automatisiert und digitalisiert.<br />

FBM: Der Verbraucher wird dadurch auch in<br />

komplexen Sachverhalten befähigt, selbstständig<br />

zu agieren. Entsteht hier nicht ein ernsthafter<br />

Konflikt für den Vermittler von Finanzdienstleistungen?<br />

Eugen Bucher: Das Gegenteil ist der Fall. Der Vermittler<br />

wird dadurch in keinem Fall überflüssig,<br />

sondern er hat endlich die Möglichkeit sich auf die<br />

wirklich wichtigen Dinge in seinem Vertriebsalltag<br />

zu konzentrieren, denken Sie nur an beratungsintensive<br />

Themen wie die Altersvorsorge oder den<br />

Vermögensbereich.<br />

Genau in diesen Bereichen kann er seinem Kunden<br />

mehr Service und die benötigte Dienstleistung<br />

bieten und wird nicht länger von zeitraubenden<br />

administrativen Nebentätigkeiten aufgehalten.<br />

Mehr Effizienz in der Beratung.<br />

FBM: Welche Zielgruppen spricht die 1blick GmbH<br />

mit ihren Produkten an?<br />

Eugen Bucher: Zu unserer Zielgruppe zählen vor<br />

allem Maklerhäuser, -pools, andere Finanzdienstleistungsunternehmen<br />

bis hin zu Versicherungsgesellschaften.<br />

Aber auch kleine Makler- und<br />

Vermittlereinheiten oder Einzelmakler zählen zu<br />

unserer Zielgruppe.<br />

Besonders im Hinblick auf die anstehende „IDD-<br />

Regulation“, die Umsetzung der neuen EU-Vermittlerrichtlinien,<br />

bieten wir jetzt schon wichtige<br />

20 FinanzBusinessMagazin.de


INTERVIEW | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

Grundsteine und setzen Maßstäbe für die notwendige<br />

Umsetzung und neuen Anforderungen<br />

zwischen Online- und Offlinevertrieb. Damit<br />

treffen wir genau den Nerv unserer Zielgruppe,<br />

die sich aktuell mit der neuen Regulation auseinandersetzen<br />

muss und sich hier enormen Herausforderungen<br />

gegenüber sieht.<br />

FBM: Sie bieten Ihren Kunden auch ein Tool namens<br />

tarifair zum Vergleich von Versicherungstarifen an.<br />

Auf den ersten Blick, worin unterscheidet sich<br />

tarifair von anderen Vergleichstools am Markt?<br />

Eugen Bucher: tarifair unterstützt den Vermittler<br />

auf extrem einfache und komfortable Weise.<br />

Auf Knopfdruck können Alt-Tarife mit aktuellen<br />

Tarifen verglichen werden. Dies endkundenfreundlich<br />

aufbereitet. Bedeutet, der Kunde<br />

sieht auf einen Blick in welchen Bereichen sein<br />

Altvertrag ggf. schlecht abschneidet und wo die<br />

Vorteile eines möglichen besseren Vertrages liegen.<br />

Grundlage des Vergleichs bilden unabhängige<br />

Verbraucherschutzkriterien.<br />

Bei tarifair handelt sich damit um eine innovative<br />

Onlineanwendung, die die optimale Grundlage<br />

für eine effektiven Neukundengewinnung, eine<br />

einfache Fremdvertrags- oder Bestandsbearbeitung<br />

bietet.<br />

FBM: Was bedeutet Verbraucherschutzkriterien,<br />

bzw. wie setzen sich diese zusammen?<br />

Eugen Bucher: Grundlage der tarifair-Bewertung<br />

sind die Mindestanforderungen großer deutscher<br />

Verbraucherschutzorganisationen. Somit ist zu<br />

100 % gewährleistet, dass alle Daten durch<br />

unsere Analysten unabhängig geprüft und recherchiert<br />

werden. Bewertet wird somit ausschließlich<br />

im Verbrauchersinne. Da wir fachlich und wirtschaftlich<br />

völlig unabhängig sind, agieren wir<br />

ausschließlich verbraucherorientiert und bieten<br />

sowohl dem Vermittler als auch dem Endkunden<br />

eine extrem hohe Transparenz.<br />

FBM: Welchen Vorteil hat der Vermittler oder<br />

Makler noch durch tarifair?<br />

Eugen Bucher: Bisher mussten Vermittler für die<br />

Prüfung von Kundenverträgen sehr viel Zeit mit<br />

der Analyse der Bedingungswerke verbringen.<br />

Dabei stellte sich häufig die Frage, nach welchen<br />

Kriterien die Verträge qualitativ bewerten werden<br />

sollen? Mit tarifair gibt man seinem Kunden das<br />

gute Gefühl gemeinsam den richtigen Tarif ausgewählt<br />

zu haben, transportiert volle Transparenz<br />

und Unabhängigkeit und profitiert als Vermittler<br />

selbst von Haftungssicherheit.<br />

Zusammengefasst auch hier: Einfach mehr Effizienz<br />

in Beratung und Kundenbetreuung.<br />

FBM: Herr Bucher, wie viele Alttarife beinhaltet<br />

tarifair aktuell?<br />

Eugen Bucher: Aktuell enthält die Datenbank mehr<br />

als 5.000 Alt-Tarife von über 150 deutschen Versicherungsgesellschaften,<br />

die Anzahl steigt stetig<br />

an. Sollte trotz der Vielzahl ein Tarif fehlen, besteht<br />

jederzeit die Möglichkeit ein Bedingungswerk einzureichen,<br />

das binnen weniger Tage durch unser<br />

Analysten-Team nachgepflegt wird. •<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

21


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

INTERVIEW<br />

„Die generationenübergreifende<br />

Beratung legt die Basis für den<br />

<strong>Vertriebserfolg</strong>“<br />

Interview mit Walter Capellmann,<br />

Hauptbevollmächtigter<br />

der Monuta N.V. Niederlassung Deutschland<br />

FBM: Herr Capellmann, die Ergebnisse einer<br />

im Auftrag der Monuta durchgeführten Umfrage<br />

des Instituts forsa weisen auf Kundenbedürfnisse<br />

hin, die Makler und Vermittler<br />

aufhorchen lassen sollten.<br />

Walter Capellmann: Das ist richtig. Wenn zwei<br />

Drittel der Befragten im Familienkreis bereits über<br />

eine Patientenverfügung, eine Vorsorgevollmacht<br />

oder die Nachlassregelung gesprochen haben,<br />

aber lediglich ein Drittel diese zentralen Vorsorgethemen<br />

tatsächlich für sich geregelt hat, dann<br />

sehen wir hier einen klar definierten Beratungsauftrag.<br />

Für Makler und Vermittler besteht darin<br />

gleichzeitig die Chance, sich bei Bestands- und<br />

Neukunden als Vorsorgeexperte zu empfehlen.<br />

Die Beratung sollte dabei gezielt die Bedürfnisse<br />

der unterschiedlichen Altersgruppen in einer<br />

Familie ansprechen und einem generationenübergreifenden<br />

Ansatz folgen.<br />

FBM: Wo sehen Sie Ansatzpunkte für ein Kundengespräch?<br />

Walter Capellmann: Gerade bei den Vorsorgeverfügungen<br />

besteht Aufklärungsbedarf. Ein gutes<br />

Beispiel ist die Patientenverfügung, wo eine Formulierung<br />

wie „das unwürdige Dahinvegetieren“ nicht<br />

ausreichend ist, da sie allein von den Wertvorstellungen<br />

des Patienten geprägt ist. Nur eindeutig formulierte<br />

Verfügungen können dem behandelnden<br />

Arzt eine entsprechende Anweisung geben, damit<br />

er auch im Sinne des Patienten handelt.<br />

FBM: Welche Bedeutung kommt der Vorsorge für<br />

den Trauerfall in der Generationenberatung zu?<br />

Walter Capellmann: In diesem Punkt hat die<br />

forsa-Umfrage eine wirkliche Vorsorgelücke aufgedeckt:<br />

Zwar haben 53 Prozent der Bürger sich<br />

bereits einmal über die Vorsorge für die eigene<br />

Bestattung Gedanken gemacht. Abgesichert hat<br />

den Trauerfall jedoch nur ein Drittel der Bundesbürger.<br />

Und lediglich acht Prozent haben über die<br />

finanzielle Vorsorge hinaus auch die Organisation<br />

der eigenen Trauerfeier geregelt. Damit lassen viele<br />

Menschen die Chance ungenutzt, ihre Selbstbestimmung<br />

auch über den Tod hinaus zu wahren.<br />

FBM: Wo liegen die Gründe? Worüber sollten<br />

Berater mit ihren Kunden sprechen?<br />

Walter Capellmann: Die finanziellen Belastungen<br />

einer Bestattung und Trauerfeier werden<br />

häufig unterschätzt. Eine Bestattung kostet<br />

heute durchschnittlich 6.000 Euro, je nach<br />

Region sind aber auch mehr als 10.000 Euro<br />

keine Seltenheit. Nicht jeder Verstorbene<br />

hinterlässt ausreichende Mittel und nicht<br />

jeder Angehörige wird diese Beträge ohne<br />

weiteres aufbringen können. Hinzu kommt<br />

der immer noch weit verbreitete Irrtum, die<br />

gesetzliche Krankenkasse würde im Todesfall<br />

einspringen. Diese Leistungen wurden jedoch<br />

bereits 2004 im Zuge der Reform der gesetzlichen<br />

Krankenkassen eingestellt.<br />

22 FinanzBusinessMagazin.de


INTERVIEW | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

FBM:Welche Möglichkeiten haben Berater,<br />

um diese Vorsorgelücke bei ihren Kunden zu<br />

schließen?<br />

Walter Capellmann: Die Trauerfall-Vorsorge der<br />

Monuta steht sowohl für die finanzielle Absicherung<br />

für den Todesfall als auch für die organisatorische<br />

Bestattungsvorsorge. Es geht uns darum, dass im<br />

Trauerfall die vereinbarte Versicherungssumme<br />

auch garantiert und in vollem Umfang zur Verfügung<br />

steht. Sofern der Kunde es wünscht, sorgen<br />

wir auch dafür, dass alle organisatorischen Details<br />

im Sinne des Verstorbenen umgesetzt werden.<br />

Dafür stehen wir als Versicherung gemeinsam mit<br />

unserem Kooperationspartner, der Deutschen Bestattungsfürsorge,<br />

ein. Und das auch dann, wenn<br />

es um ganz spezielle Anforderungen wie beispielsweise<br />

eine Bestattung im Heimatland des<br />

Verstorbenen geht.<br />

FBM: Mögen Sie uns dieses Angebot etwas näher<br />

erläutern?<br />

Walter Capellmann: Unsere Gesellschaft verändert<br />

sich und immer mehr Makler haben in ihrem Geschäftsgebiet<br />

auch Kunden ausländischer Herkunft,<br />

denen die Bestattung in ihrem Heimatland ein wichtiges<br />

Anliegen ist. Je nach Herkunftsland ist dies jedoch<br />

nicht selten mit einem hohen bürokratischen<br />

Aufwand und nicht unerheblichen Kosten für die<br />

Angehörigen verbunden. Ein von der Monuta in<br />

Zusammenarbeit mit der Deutschen Bestattungsfürsorge<br />

speziell abgestimmtes Vorsorgepaket berücksichtigt<br />

diese Belastungen. Das Heimatpaket<br />

ermöglicht es dem Kunden, alle Details für Rückführung<br />

und Bestattung im Herkunftsland festzulegen,<br />

und frühzeitig sich selbst und seine Angehörigen<br />

finanziell und organisatorisch zu entlasten.<br />

FBM: Welche Themen hält die Vorsorgeberatung<br />

noch bereit?<br />

Walter Capellmann: Bei Unternehmern und<br />

Selbstständigen bestimmt verständlicherweise<br />

das eigene Geschäft den Alltag. Die Vorsorge für<br />

einen plötzlichen Unfall, eine schwere Krankheit<br />

oder gar den Todesfall rückt leicht in den Hintergrund.<br />

Für die Beratung dieser Kundengruppe<br />

haben wir mit unseren Kooperationspartnern, der<br />

Rechtsanwaltskanzlei Arnold, der Gesellschaft für<br />

Vorsorgeverfügungen und dem Deutschen Demografie<br />

Forum einen auf den Bedarf mittelständischer<br />

Unternehmer und Selbstständiger abgestimmten<br />

Notfall-Leitfaden entwickelt. Dieser füllt eine Vorsorgelücke<br />

und öffnet Maklern darüber hinaus den<br />

Zugang zu einer interessanten, aber häufig noch<br />

vernachlässigten Zielgruppe. Im Übrigen empfehlen<br />

wir auch dem unternehmerisch tätigen Makler<br />

selbst, einen Blick in unseren Leitfaden zu werfen.<br />

FBM: Es sind immer wieder Bedenken zu vernehmen,<br />

diese Vorsorgethemen seien beim Kunden<br />

schwer anzusprechen. Wie schätzen Sie das ein?<br />

Walter Capellmann: Diese Vorbehalte gegenüber<br />

der Ansprache des Kunden auf die Folgen einer<br />

schweren Krankheit oder die Risiken eines plötzlichen<br />

Todesfalls sind vollkommen unangebracht.<br />

Wenn Berater sich selbst und ihren Kunden bewusst<br />

machen, dass die Vorsorge dafür ein positiv<br />

besetztes Thema ist, legen sie damit die Basis<br />

für eine generationenübergreifende Kundenbeziehung<br />

und letztlich auch für ihren <strong>Vertriebserfolg</strong>.<br />

Dem Kunden vermittelt die frühzeitige<br />

Klärung das gute Gefühl, diese Themen selbstbestimmt<br />

für sich und seine Angehörigen geregelt<br />

zu haben. Damit ist die Vorsorge auch aktiv gelebte<br />

Generationenverantwortung.<br />

FBM: Welche Unterstützung erwartet Makler und<br />

Vermittler bei der Monuta?<br />

Walter Capellmann: Die Monuta ist zertifizierter<br />

Bildungsdienstleister der Brancheninitiative „gut<br />

beraten“. Ein fester Bestandteil unserer Beratungs-<br />

und Vertriebsunterstützung sind unsere<br />

bewährten Online-Seminare, wo interne und<br />

externe Fachreferenten ihr Wissen über Vorsorgeverfügungen,<br />

Nachlassregelung, Trauerfall-<br />

Vorsorge sowie über eine angemessene Kommunikation<br />

im Trauerfall vermitteln. Mit der Monuta<br />

OMNIUM App stellen wir Maklern darüber hinaus<br />

ein innovatives Beratungs- und Vertriebstool zur<br />

Verfügung, das eine hohe Qualität von der Beratung<br />

bis bin zum Vertragsabschluss beim Kunden<br />

vor Ort gewährleistet. •<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

23


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

INTERVIEW<br />

[pma:] setzt auf IT-optimierte<br />

Beratungskompetenz<br />

Beitrag von<br />

Dr. Bernward Maasjost,<br />

Geschäftsführer,<br />

[pma:] Finanz- und Versicherungsmakler GmbH<br />

Traditionell treffen sich die Partner der [pma:] im<br />

Februar in Münster zur Jahresauftakttagung des<br />

Maklerpools. Mit einer großen Zahl an Neuerungen<br />

eröffnete Geschäftsführer Dr. Bernward<br />

Maasjost die Tagung. Die zunehmende Digitalisierung<br />

der Branche war ein wichtiges Thema<br />

an diesem Tag. Für Dr. Maasjost stellt sich aber<br />

nicht die Frage, ob diese Entwicklung sinnvoll sei.<br />

Schließlich sind alle angeschlossenen Makler der<br />

[pma:] mit dem Einsatz digital unterstützter Beratungsprozesse<br />

seit langem vertraut. Und so konnte<br />

sich Dr. Maasjost in seiner Eröffnungsrede auf drei<br />

Aspekte konzentrieren: Neuerungen in der IT, die<br />

Qualifizierung der Beratungskompetenz sowie die<br />

Weiterentwicklung der bestehenden Angebote.<br />

Vertriebsunterstützende Technologien<br />

Die [pma:] gehört zu den zehn größten Maklerpools<br />

in Deutschland. Mit kontinuierlichem Wachstum<br />

und hohen Standards in der Beratungsqualität setzt<br />

das Unternehmen seit 34 Jahren auf Seriosität,<br />

Leistungsfähigkeit, Know-how, Innovationskraft<br />

und Kontinuität. „Natürlich ist der Poolmarkt<br />

aktuell in Bewegung, Durch die Zunahme der<br />

FinTechs gewinnt die Digitalisierung im Markt<br />

an Bedeutung. Doch wir beobachten diese Entwicklung<br />

mit wohlwollendem Interesse. [pma:]<br />

zählt zu den Treibern dieses Fortschritts“, bewertet<br />

Dr. Maasjost die aktuellen Entwicklungen.<br />

„Wir sehen den Einsatz von vertriebsunterstützenden<br />

Technologien seit langem als positive und<br />

wichtige Ergänzung unseres Angebotsspektrums.<br />

Elektronische Kundenakte für Berater, Online-<br />

Abschlussfähigkeit im standardisierten Geschäft<br />

und Unterstützung durch eines der führenden<br />

CRM-Systeme sind bei uns schon lange eine<br />

Selbstverständlichkeit“, so der [pma:]-Geschäftsführer<br />

weiter. Dabei setzt die [pma:] massiv auf<br />

technologiebasierte Lösungen in der Beratung,<br />

die den kommenden DIN-Normen schon jetzt<br />

entsprechen.<br />

Seit Jahren werden wesentliche Teile des [pma:]-<br />

Geschäftes online abgewickelt. Hinzu gekommen<br />

ist nun das vollständig digitale Kundenportal prima<br />

beraten, mit dem die Partner der [pma:] bei ihrer<br />

Kommunikation und Betreuung ihrer Kunden digital<br />

unterstützt werden. Somit bietet [pma:] unabhängigen<br />

Maklern das Beste aus zwei Welten:<br />

modernste Technologie und persönlichen Kontakt<br />

für und zu ihren Kunden. Dr. Maasjost ist davon<br />

überzeugt, dass dieser digitale Wandel zwingend<br />

notwendig ist – strategisch und operativ. Und so<br />

ist es nicht verwunderlich, dass der Maklerpool in<br />

die Weiterentwicklung der IT investiert, damit den<br />

[pma:]-Partnern, den Finanzdienstleistern, nicht<br />

nur digitale Kundenakten und Onlineabschlussfähigkeit,<br />

sondern – basierend auf diesen Informationen<br />

– weitergehende Beratungssoftware<br />

angeboten werden kann. „Das Angebot digitaler<br />

und persönlicher Hilfen entlang der gesamten<br />

Prozesskette – von Beratungslogiken über die<br />

notwendige Protokollierung und die Produktauswahl<br />

bis hin zum Fachsupport – führt zum einen<br />

zu einer Maximierung der Beratungskompetenz,<br />

was gut für unsere Partner ist und den Bedürfnissen<br />

der Endverbraucher entspricht,“ unterstreicht<br />

Dr. Maasjost diese Entwicklung, „zum anderen<br />

24 FinanzBusinessMagazin.de


INTERVIEW | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

gewährleistet diese technologiebasierte Unterstützung<br />

aber auch, dass unsere Berater in Haftungsfragen<br />

auf der sicheren Seite sind.“ Dr. Maasjost<br />

und sein Team wissen, dass qualifizierte Beratung<br />

auf Basis technologischer Beratungsprozesse nur<br />

dann funktionieren kann, wenn es gelingt, die<br />

[pma:]-Berater mit zeitgemäßen Technologien zu<br />

unterstützen. Ein professionelles Zusammenspiel<br />

aus persönlicher Beratung und digitalen Angeboten<br />

spielt für Makler heute und in Zukunft eine<br />

wesentliche Rolle.<br />

Qualifizierung der Beratungskompetenz<br />

In einem weiteren Punkt ist sich Dr. Maasjost<br />

auch sicher - modernste Technologie und qualifizierte<br />

Kundenberatung gehören zusammen.<br />

Folglich ist die Qualifizierung und Weiterbildung<br />

der Kooperationspartner ein weiterer<br />

großer Investitionsbereich der [pma:]. So ist es<br />

nur konsequent, dass sich der Maklerpool der<br />

freiwilligen Brancheninitiative „gut beraten“<br />

angeschlossen hat, um sicherzustellen, dass<br />

sich alle Partner an die vereinbarten Regeln<br />

halten, Weiterbildungsmaßnahmen regelmäßig<br />

stattfinden und das Trainingspersonal gut ausgebildet<br />

ist. Die wichtigste Ressource ist grundsätzlich<br />

die Qualität der Berater und der Beratung.<br />

Darum wird [pma:] über das Jahr hinweg<br />

zahlreiche Weiterbildungsveranstaltungen in<br />

verschiedenen Städten für ihre Partner durchführen.<br />

Bereits die Jahresauftakttagung der<br />

[pma:] setzte hier deutliche Zeichen. In zahlreichen<br />

Expertenvorträgen von Dienstleistern<br />

und Partner-Unternehmen zeigte sich die Vielfalt<br />

der Kooperationsmöglichkeiten: Wissensvermittlung<br />

auf allen Ebenen.<br />

Produkt-Innovationen<br />

Weitere wichtige Aspekte für den Erfolg der [pma:]<br />

sind in der Weiterentwicklung der Technologie,<br />

der Verbesserung von Angeboten sowie der Neuentwicklung<br />

von Produkten und Dienstleistungen<br />

zu sehen. So können angeschlossene Makler für<br />

ihre Kunden im Bereich Kfz-Versicherung auf Neuerungen<br />

wie den online-basierten Kfz-Schadensmelder<br />

zurückgreifen. Für Gewerbetreibende im Bereich<br />

des Mittelstands bietet die [pma:] ihren Maklern<br />

eine komplett neue und ebenfalls technologiebasierte<br />

Beratungslogik an: [firma:kompakt]. Diese<br />

wurde in Zusammenarbeit mit HDI entwickelt<br />

und ist so aufgesetzt, dass Makler ihren Kunden<br />

am Bildschirm durch die Beratung führen und so<br />

gemeinsam beste Lösungen erarbeiten können.<br />

Wichtig war der [pma:] dabei, dass jeder Schritt<br />

für den Kunden visuell nachvollziehbar ist. Dies<br />

hilft den Maklern, den Verkaufsprozess so objektiv<br />

und effektiv wie möglich zu gestalten.<br />

Über den Tellerrand hinaus<br />

Dr. Bernward Maasjost setzt sich seit Jahren für<br />

die Einführung einheitlicher DIN-Normen in der<br />

Finanzdienstleistungsbranche ein. Als Gründungsmitglied<br />

und Mitherausgeber der DIN Spec 77222<br />

hat er einen Sitz in der Norm-Kommission. „Die<br />

Einführung einer bundesweit einheitlichen DIN-<br />

Norm ist für mich der erste Schritt einer notwendigen<br />

Qualitätsoffensive. Wir gehen davon<br />

aus, dass wir den Normierungsprozess im Sommer<br />

dieses Jahres abschließen können“, erläutert<br />

Maasjost den aktuellen Stand. Für Maasjost ist<br />

die Implementierung der normgerechten Analyse<br />

und modernster Vertragsverwaltung in seiner Plattform<br />

selbstverständlich.<br />

IDD<br />

Und noch ein Thema liegt dem engagierten Unternehmer<br />

am Herzen – oder besser gesagt auf<br />

dem Magen: IDD. Die Überfrachtung mit Formalien<br />

und Regulierungen sowie zahlreiche handwerkliche<br />

Mängel des aktuellen Gesetzentwurfes<br />

lassen auch den Branchenkenner nicht unberührt.<br />

Und so sucht er auch hier das Gespräch mit<br />

Politikern und Entscheidern, weil die Ziele der IDD<br />

in dieser Form nicht zu dem gewünschten Ergebnis<br />

führen. „Es ist in unserem Interesse, die Umsetzung<br />

der IDD in deutsches Recht sachgerecht<br />

und mit den angemessenen Konsequenzen für<br />

die Branche zu unterstützen“, so Maasjost. „Es<br />

gibt wichtige Punkte nachzubessern, die sich aus<br />

dem aktuellen Entwurf aus unserer Sicht für die<br />

Praxis ergeben“. Hoffen wir, dass er Gehör findet<br />

und seine Erfahrungen einbringen kann. Für die<br />

Branche wäre dies ein Gewinn. •<br />

[pma:] Finanz- und Versicherungsmakler GmbH<br />

Als finanziell solider und wachstumsstarker Partner unterstützt<br />

[pma:] Makler, Mehrfachagenten und Vertriebsorganisationen.<br />

In den Bereichen Lebens-, Kranken- und Sachversicherung<br />

sowie bei Kapitalanlagen bietet [pma:] fundierte und fachlich<br />

hoch qualifizierte vertriebliche Unterstützung sowie innovative<br />

Technologien, die den Berateralltag optimal unterstützen. Das<br />

Unternehmen ist selbständig, konzernunabhängig und bundesweit<br />

tätig. Mit 57 Angestellten und rund 1.700 betreuten Maklern<br />

sowie Agenturinhabern erwirtschaftete die [pma:] 2015/2016<br />

einen Jahresumsatz von 24,01 Mio. EUR. Die [pma:] wurde 1983<br />

in Münster gegründet und entwickelte sich schnell zu einer<br />

anerkannten Adresse. Immer am Bedarf der Kooperationspartner<br />

orientiert, wird die Angebotspalette regelmäßig erweitert und<br />

angepasst. Die führende Stellung der [pma:] erklärt sich durch<br />

die Beschäftigung hochqualifizierter und engagierter Experten mit<br />

breitem Know-how in der Versicherungs- und Finanzbranche, einer<br />

umfassenden Produktpalette über alle Sparten in den Bereichen<br />

Versicherungen, Kapitalanlagen und Finanzierungen, optimalen<br />

Technologielösungen sowie dem Zusammenspiel der hohen Qualität<br />

aus Technologie, Expertise und Engagement der Mitarbeiter.<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

25


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

INTERVIEW<br />

Die Zeit ist reif für<br />

innovative Rentenversicherungen<br />

Interview mit Lars Georg Volkmann,<br />

Vorstand für Vertrieb und Marketing<br />

der VPV Versicherungen<br />

Interview mit Torsten Poetz,<br />

Vorstand<br />

der Vereinigten Post. Die Makler AG<br />

"Kapitalmarktkrise und Garantiezinssenkung zwingen die Lebensversicherung in<br />

die Knie? Nicht so bei der VPV, die auch in diesem Jahr durch Innovation glänzt<br />

und durch clevere Produktgestaltung das Unmögliche möglich macht: Mit einem<br />

einzigartigen Rentenprodukt, das schon bei Laufzeiten ab 5 Jahren und der<br />

Wahl einer 100 % Rückzahlungsgarantie bis Alter 85 auch attraktive<br />

Renditen in Aussicht stellen kann, gelingt dem schwäbischen Versicherungsunternehmen<br />

die sprichwörtliche Quadratur des Kreises."<br />

FBM: Es scheint, die anhaltende Niedrigzinsphase<br />

würde die Branche in zwei Lager teilen. Die, die<br />

durch drastische Kostensenkungsmaßnahmen den<br />

Kapitalerhalt erzwingen, dies aber zu Lasten der<br />

Renditechancen geht.<br />

Andere, die sich stattdessen für eine deutliche<br />

Absenkung der Garantien aussprechen. Kurz gesagt,<br />

der Kapitalerhalt gehört der Vergangenheit an.<br />

Wie schafft es Ihr Haus mit der VPV Freiheits-<br />

Rente beides zu gewähren?<br />

Lars Georg Volkmann: Sie zielen auf die Ansparphase<br />

ab. Ja, wir haben mit der VPV Freiheits-<br />

Rente eine Marktneuheit geschaffen, die Renditeperspektiven<br />

und Garantien vereint; unsere Kunden<br />

bleiben selbstverständlich auch flexibel.<br />

Allerdings würden Sie dem Produkt unrecht tun,<br />

es auf diese Mehrwerte zu reduzieren. Wir haben<br />

zusätzlich die Rentenphase revolutioniert, indem<br />

wir den Kunden wählen lassen zwischen einer<br />

klassischen Rentenphase, wie sie am Markt<br />

bekannt ist, und einer neuartigen flexiblen<br />

Rentenphase.<br />

Und darüber hinaus war uns wichtig, die immer<br />

anspruchsvoller werdende Altersvorsorgeberatung<br />

für unsere Geschäftspartner entsprechend zu<br />

honorieren.<br />

FBM: Was ist das Besondere an der VPV Freiheits-<br />

Rente und ihrer flexiblen Rentenphase?<br />

Lars Georg Volkmann: Die Rentenphase ist in der<br />

Kritik, weil wir als Branche vorgerechnet bekommen,<br />

26 FinanzBusinessMagazin.de


INTERVIEW | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

dass der Kunde deutlich über 90 Jahre alt werden<br />

muss, um die eingezahlten Beiträge garantiert zurückzubekommen.<br />

Wir haben uns dieser Kritik<br />

angenommen und in unserer flexiblen Rentenphase<br />

für den Kunden die Möglichkeit geschaffen,<br />

bis zum Alter 85 über sein Vertragsguthaben<br />

verfügen zu können. Der Kunden muss bei uns<br />

daher keine Wette auf ein langes Leben eingehen!<br />

Viel mehr schaffen wir die Freiheit, dass der Kunde<br />

bis zum 85. Lebensjahr seine Entscheidung einer<br />

lebenslangen Rentenzahlung jederzeit überdenken<br />

kann.<br />

FBM: Was heißt das konkret? Wollen Sie den<br />

Kunden gar nicht lebenslang versichern?<br />

Torsten Poetz: Selbstverständlich wollen wir das;<br />

bei uns hat der Kunde ein Recht auf eine lebenslange<br />

Rentenzahlung, die nie sinken, nur steigen<br />

kann.<br />

Wir möchten aber das Signal geben, dass wir auf<br />

flexible Lebensplanungen reagieren. Unser Kunde<br />

darf beispielsweise in der flexiblen Rentenphase<br />

zwei Mal im Jahr zusätzlich kostenlos Geld entnehmen.<br />

Unsere VPV Freiheits-Rente passt sich<br />

den Lebenswünschen an, nicht umgekehrt.<br />

FBM: Die Rentenphase ist die eine Seite der<br />

Medaille. Aber insbesondere junge Menschen<br />

sehen oft keinen Sinn mehr, bei einem Garantiezins<br />

von 0,9 % in die Altersvorsoge zu investieren.<br />

Torsten Poetz: Richtig: Jedes Rentenprodukt ist<br />

nur so gut wie seine Kapitalanlage.<br />

Wir haben hier eine stringente Philosophie: Wir<br />

sind der Kapitalanleger für unseren Kunden. Er<br />

muss keine Entscheidungen treffen; wir machen<br />

das für ihn – durch tägliches Management unserer<br />

Fonds.<br />

Mit dem Investmenthaus Invesco haben wir eine<br />

Strategie entworfen, auf Fonds mit Bestnoten zurückzugreifen.<br />

Wir nutzen hier Aktienfonds und<br />

bieten dem Kunden darüber hinaus ein Höchstmaß<br />

an Absicherung. Es ist uns wichtig, dem<br />

Kunden hohe Garantien zum Ablauf zu gewähren<br />

und darüber hinaus in unserem Zeitraumkonzept<br />

der flexiblen Rentenphase 100 % der eingezahlten<br />

Beiträge bis Alter 85 zu sichern. Damit wird die<br />

Aktienanlage ein chancenreicher Mehrwert, den<br />

auch eher konservativ eingestellt Sparer eingehen<br />

können. Wir wollen, dass sich unsere Kunden wohl<br />

fühlen können. Und auch unsere Geschäftspartner<br />

sollen sicher sein können, nicht jährlich die<br />

Fondspalette justieren zu müssen. Das schafft<br />

Haftungssicherheit in der Beratung.<br />

FBM: Wird in der Rentenphase ebenfalls auf das<br />

Kapitalmarktkonzept gesetzt?<br />

Torsten Poetz: In der Rentenphase nutzen wir bis<br />

zum 85. Lebensjahr das gleiche Anlagekonzept.<br />

Der Kunde kann somit auch in der Rentenphase<br />

von der aktienbasierten Anlage profitieren. Wir<br />

stellen dies aber unseren Kunden frei. Wer hier<br />

lieber konservativ und altbewährt Rente beziehen<br />

möchte, darf das bei uns natürlich auch. Der Kunde<br />

entscheidet dies aber erst zum Rentenbeginn. Auch<br />

hier bleibt er flexibel.<br />

FBM: Wieso kommen Sie genau jetzt mit der VPV<br />

Freiheits-Rente auf den Markt?<br />

Lars Georg Volkmann: Wir haben bereits seit 2008<br />

eine hybride Produktlinie am Markt. Damals waren<br />

wir bereits einer der ersten Lebensversicherer, die<br />

diesen Schritt gegangen sind und Garantien und<br />

Renditechancen bestmöglich vereint haben – für<br />

die Ansparphase.<br />

Die VPV Freiheits-Rente ist die logische Weiterentwicklung;<br />

den Impuls haben die Kapitalmärkte<br />

gegeben, clevere Anlagestrategien bei einem<br />

historisch niedrigen Garantiezins zu geben. Wir<br />

haben das Ziel, einen hohen Anteil des Guthabens<br />

aktienbasiert anzulegen, bei einem Höchstmaß<br />

an Garantien. Wir sind in dieser Logik der Branche<br />

einen Schritt voraus.<br />

Zum anderen ist es uns wichtig, unseren Kunden<br />

die Notwendigkeit der lebenslangen Rente nahezubringen.<br />

Das geht nur, wenn die Bedingungen<br />

für unsere Kunden attraktiv sind. Dieses Denken<br />

führte zur aktienbasierten Rentenphase und einem<br />

Höchstmaß an Flexibilität. •<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

27


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

INTERVIEW<br />

Cyber-Police und Zielgruppenkonzepte<br />

bei Maklern stark nachgefragt<br />

Interview mit Robert Dietrich,<br />

Hauptbevollmächtigter,<br />

Hiscox Deutschland<br />

FBM: Was sind für Hiscox derzeit die erfolgreichsten<br />

Themen, welche werden von Maklern besonders<br />

nachgefragt?<br />

Robert Dietrich: Insgesamt sind wir sehr zufrieden<br />

mit der Entwicklung im vergangenen Jahr. Unsere<br />

Cyber-Police wird sehr gut nachgefragt und auch unsere<br />

maßgeschneiderten Versicherungslösungen für<br />

die IT-Branche stoßen auf großes Interesse. Daneben<br />

bieten wir mit Policen für Kunst- und Oldtimerliebhaber<br />

sowie Versicherungen für Ferienhäuser spezielle<br />

Angebote für Privatkunden. Auch dieser Geschäftsbereich<br />

entwickelt sich sehr gut. Zusätzlich<br />

arbeiten wir weiter am Ausbau unserer Zielgruppen-Lösungen,<br />

mit denen wir vor gut einem Jahr<br />

gestartet sind.<br />

FBM: Cybercrime betrifft immer mehr Unternehmen.<br />

Wie können sich diese am besten schützen? Welche<br />

Lösungen bietet Hiscox an?<br />

Dietrich: Cyber-Attacken gehören heute in Deutschland<br />

fast schon zur Normalität. Durch die spektakulären<br />

Cyber-Schadenfälle und die zunehmende<br />

Berichterstattung wächst das Risikobewußtsein<br />

der Unternehmen und immer mehr Unternehmen<br />

binden Cyber-Risiken aktiv in ihren Risikomanagementprozess<br />

ein. Dennoch haben deutsche Unternehmen<br />

in Sachen Cyber-Sicherheit noch einen<br />

langen Weg vor sich. Für einen aktuellen Report<br />

haben wir Forrester Consulting beauftragt, mehr<br />

als 1000 Führungskräfte, IT-Manager und andere<br />

Verantwortliche für Cyber-Sicherheit von Unternehmen<br />

in Deutschland zu ihrer „Cyber Readiness“ zu<br />

befragen. Das Ergebnis ist alarmierend: Lediglich<br />

20 Prozent sind gut auf Cyber-Attacken<br />

vorbereitet. Demgegenüber stehen 62 Prozent,<br />

die schlecht für Cyber-Vorfälle gerüstet sind<br />

und 18 Prozent, die immerhin teilweise mit den<br />

Folgen klarkommen würden. Hier herrscht also<br />

ein hoher Nachholbedarf.<br />

Cyber-Sicherheit beginnt mit einer gut aufgestellten<br />

IT. Das ist aber nur ein Element einer ganzheitlichen<br />

Cyber-Risikostrategie, die – neben den IT-Standards –<br />

den Mitarbeiter als Einfallstor mit einbeziehen muss.<br />

Denn ein erheblicher Anteil der Cyber-Vorfälle in<br />

Unternehmen wird durch Mitarbeiter verursacht.<br />

Für den Krisenfall hilft ein vorbereiteter Krisenplan,<br />

in dem die Verantwortlichkeiten niedergeschrieben<br />

sind und beispielsweise geklärt ist, wer<br />

wann mit der Presse kommuniziert oder wer die<br />

Kunden informiert.<br />

FBM: Was sind die Produkthighlights der Hiscox<br />

Cyberversicherung?<br />

Dietrich: Wir bieten in Deutschland seit 2011<br />

Cyber-Versicherungsschutz als eigenständiges<br />

Produkt an. Diese Erfahrung spiegelt sich in unserer<br />

Cyber-Versicherung wieder. Wir unterstützen<br />

unsere Kunden mit einer IT-Krisenhotline, bei<br />

der sie sich im Krisenfall, aber auch schon im Verdachtsfall<br />

sofort melden sollten. Die IT-Experten<br />

unseres Partners HiSolutions helfen rund um die<br />

Uhr – telefonisch oder auch beim Kunden vor<br />

Ort. Ein wichtiger Bestandteil unserer Deckung<br />

sind die zusätzlichen Assistance-Leistungen wie<br />

Cyber-Trainings für die Mitarbeiter unserer Kunden<br />

oder die Ausarbeitung eines Cyber-Krisenplans.<br />

Neben der IT-Krisenunterstützung übernehmen<br />

unsere Experten die IT-Forensik. Dabei wird geklärt,<br />

was passiert ist und wie es dazu kommen<br />

konnte. Außerdem übernehmen wir die Kosten<br />

28 FinanzBusinessMagazin.de


INTERVIEW | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

für die Bereinigung beziehungsweise Wiederherstellung<br />

der Daten und Systeme, für PR-Maßnahmen,<br />

um Reputationsschäden vorzubeugen, für eine<br />

Betriebsunterbrechung und auch für Haftpflicht-<br />

Ansprüche, falls Dritte Schaden nehmen.<br />

FBM: Wie finden Makler hierfür die richtige Kundenansprache<br />

und wie helfen Sie Maklern in der<br />

Beratung und Abwicklung?<br />

Dietrich: Wir raten unseren Maklern, im ersten<br />

Schritt gemeinsam mit ihren Kunden die „Kronjuwelen“<br />

des Geschäfts zu eruieren und herauszuarbeiten,<br />

welchen Schaden das Unternehmen<br />

nehmen würde, wenn diese verloren gehen, nicht<br />

zugänglich sind oder missbraucht werden. Auf<br />

dieser Basis kann über eine Cyber-Versicherung<br />

und deren Deckungsumfang entschieden werden.<br />

Dabei unterstützen wir unsere Maklerpartner<br />

natürlich, gerne auch gemeinsam mit dem Makler<br />

vor Ort beim Kunden.<br />

Wichtig in der Kundenansprache ist die Betonung<br />

der Assistance-Leistungen. Selbstverständlich<br />

ist den Kunden wichtig, dass ihr Versicherer im<br />

Schadenfall für die entstandenen Kosten aufkommt.<br />

Bei einem Cyber-Vorfall brauchen die<br />

meisten Kunden aber unmittelbare Hilfe bei der<br />

Krisenbewältigung. Wir laden unsere Maklerpartner<br />

regelmäßig zu Webinaren ein, in denen wir unser<br />

Produkt erklären. Die Resonanz auf diese Schulung<br />

zeigt, dass der Bedarf nach Informationen rund<br />

um Cyber-Versicherungsschutz nicht nur bei Unternehmen,<br />

sondern auch bei unseren Partnern<br />

enorm ist. In unserem Maklerportal bieten wir<br />

alle Informationen, Dokumente, Verkaufshilfen<br />

und Webinarmitschnitte übrigens zum Download.<br />

FBM: Wie groß sehen Sie die Erfolgschancen für<br />

Makler bei deren Kunden für Cybercrime Versicherungen?<br />

Welche Branchen sind besonders<br />

interessant für eine Ansprache?<br />

Dietrich: Unsere aktuelle Studie zeigt: 56 Prozent<br />

der befragten deutschen Unternehmen haben im<br />

vergangenen Jahr mindestens einen Angriff auf<br />

ihre Netzwerke und Daten festgestellt. Besonders<br />

stark betroffen waren dabei die Fertigungsindustrie,<br />

die Medien-, Kommunikations- und Technologiebranche<br />

sowie die Finanzdienstleistungsbranche.<br />

Cyber-Kriminelle konzentrieren sich mit ihren<br />

Attacken aber schon lange nicht mehr nur auf<br />

Großkonzerne. Viele KMU verfügen über hochspezialisiertes<br />

Wissen und sensible Daten, die<br />

Hacker zu Geld machen können. Zugespitzt stellt<br />

sich für Unternehmen also nicht die Frage, ob es<br />

ins Visier von Hackern gelangt, sondern wann es<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

attackiert wird. Jedes Unternehmen sollte also<br />

über adäquaten Cyber-Schutz nachdenken, zu<br />

der auch eine Cyber-Versicherung zählt.<br />

FBM: Hiscox bietet darüber hinaus auch direkte<br />

Zielgruppenkonzepte an. Welche Vorteile bieten<br />

ihre Zielgruppenkonzepte Kunden und Maklern?<br />

Dietrich: Die Bedürfnisse der Versicherten und<br />

damit die zu versichernden Risiken werden immer<br />

detaillierter und kleinteiliger. Je spezifischer beispielsweise<br />

die berufliche Ausrichtung ist, desto<br />

individueller sind auch die Risiken. Hier setzen unsere<br />

Zielgruppenkonzepte an: Der Versicherte<br />

erhält einen maßgeschneiderten, spartenübergreifenden<br />

Versicherungsschutz mit optimalem<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis, der genau zu seiner<br />

Bedürfnislage passt. Makler können mit ihrem<br />

Expertenwissen bei der Zielgruppe punkten,<br />

Trends schnell adressieren und sich somit von<br />

Wettbewerbern abheben.<br />

FBM: Können Makler mit Hiscox auch eigene<br />

Zielgruppenkonzepte entwickeln? Wenn ja, wie<br />

funktioniert das in der Praxis? Und wann macht<br />

ein gemeinsames Zielgruppenkonzept Sinn?<br />

Dietrich: Unsere Zielgruppenkonzepte sind ganzheitliche<br />

Ansätze, mit denen wir eine win-winwin<br />

Situation schaffen wollen. Die Nähe zum<br />

Partner und zur Zielgruppe ist dabei ein wichtiges<br />

Kriterium. Der Impuls für ein Zielgruppenkonzept<br />

kommt oft vom Makler. Meist sind das bereits<br />

spezialisierte Maklern mit einem guten Zugang<br />

zur Zielgruppe und umfangreichem Wissen über<br />

die Anforderungen und Bedürfnisse ihrer Kunden.<br />

Im ersten Schritt analysieren wir den Bedarf und<br />

die bestehenden Versicherungslösungen. Besteht<br />

ein spezifisches Risikopotenzial für die untersuchte<br />

Zielgruppe, das sich mit einem maßgeschneiderten<br />

Produkt besser und kompakter<br />

versichern ließe, prüfen wir das Marktpotenzial<br />

und berechnen Kosten und Nutzen. Ist das vielversprechend,<br />

gehen Underwriter gemeinsam<br />

mit Kollegen aus Legal, Finance und Marketing<br />

an die Umsetzung.<br />

FBM: Wie unterstützen Sie Makler dabei in der Vermarktung<br />

der gemeinsamen Zielgruppenkonzepte?<br />

Dietrich: Je nach Bedarf unterstützen wir auch<br />

über die Produktentwicklung hinaus mit verschiedenen<br />

Marketingmaßnahmen, wir helfen z.B. bei<br />

der Gestaltung von Websites oder Informationsmaterialien,<br />

beim Erstellen des Marketingplans<br />

oder der Analyse von Kundenkontaktpunkten. •<br />

29


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

INTERVIEW<br />

Mit dem Basler-Hattrick<br />

zum <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

Interview mit Sascha Bassir,<br />

Vertriebsvorstand,<br />

maklermanagement.ag<br />

Gerade einmal acht Monate nach Einführung der erfolgreichen Basler<br />

BerufsunfähigkeitsVersicherung präsentiert die maklermanagement.ag,<br />

Vertriebsservice-Gesellschaft der Basler Versicherungen, zum Jahresbeginn<br />

2017 die nächste Top-Story für den Maklermarkt.<br />

FBM: Womit werden Sie zum <strong>Vertriebserfolg</strong> der<br />

Makler in diesem Jahr beitragen?<br />

Sascha Bassir: Mit dem Basler-Hattrick aus der<br />

Basler BerufsunfähigkeitsRente, der neuen Basler<br />

FondsRente und einer Risiko-Lebensversicherung,<br />

die wir im zweiten Quartal einführen werden. Mit<br />

diesem Trio werden wir an unseren Erfolg in 2016<br />

anknüpfen und auch 2017 zu einer Erfolgsstory<br />

für unsere Partner machen. Wir konzentrieren<br />

uns auf passgenaue Lösungen für Biometrie und<br />

die fondsgebundene Altersvorsorge. Unser Ziel ist<br />

es, unseren Vertriebspartnern und ihren Kunden<br />

immer ein Top-Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten.<br />

Wir streben mit unseren Produkten eine<br />

klare Positionierung im jeweiligen Marktsegment<br />

an und richten unsere Lösungen zugespitzt auf<br />

eine Zielgruppe aus. Bewiesen haben wir dieses<br />

im vergangenen Jahr mit der Basler BerufsunfähigkeitsRente.<br />

Diese Strategie verfolgen wir auch mit<br />

der gerade eingeführten Basler FondsRente.<br />

FBM: Was zeichnet die neue Fondsrente aus?<br />

Sascha Bassir: Die Antwort liegt in dem Produkt-<br />

Slogan „einfach mehr“. Die Basler FondsRente<br />

ist im Marktvergleich bei der Ablaufleistung top<br />

positioniert. Das Produkt ist einfach, weil wir<br />

uns auf wesentliche Versicherungsbausteine für<br />

die Altersvorsorge beschränkt haben. Die Basler<br />

FondsRente bietet mehr, weil in der Reduktion<br />

auf zentrale Produkteigenschaften die Chance<br />

auf mehr Rendite liegt. Gerade in der dritten<br />

Schicht der Altersvorsorge ziehen Makler zur<br />

Produktauswahl primär die prognostizierten Ablaufleistungen<br />

heran.<br />

FBM: Was macht das Produkt für Makler so attraktiv?<br />

Sascha Bassir: Der Tarif ist im Verkaufsgespräch<br />

einfach zu erklären. Der Makler verzettelt sich<br />

nicht in der Erklärung vielfältiger Zusatzbausteine.<br />

Seine Story ist einfach und überzeugend:<br />

mehr Rendite.<br />

Zudem bieten wir Maklern attraktive und faire<br />

Konditionen an mit sehr guten Provisionen und<br />

einer Haftungszeit von maximal fünf Jahren.<br />

FBM: Welche Verkaufsstorys bieten Sie den Maklern an?<br />

Sascha Bassir: Die Grundstory ist „einfach mehr.“<br />

Die Basler FondsRente soll zwei Zielgruppen ansprechen,<br />

Vertriebspartner und ihre anspruchsvollen<br />

Kunden. Diese erwarten eine hohe<br />

30 FinanzBusinessMagazin.de


INTERVIEW | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

Ablaufleistung im Marktvergleich. Unsere Vertriebspartner<br />

erwarten sehr gute Konditionen.<br />

Beides erfüllt die Story „einfach mehr“. Einen<br />

weiteren Ansatz liefert das Stichwort „Altersvorsorgeretter.“<br />

FBM: Was bedeutet das konkret?<br />

Sascha Bassir: Damit ist unser BU-Retter gemeint,<br />

der im Falle einer Berufsunfähigkeit greift. Um die<br />

Altersvorsorge nicht aufs Spiel zu setzen, kann<br />

eine Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung eingeschlossen<br />

werden. Die Basler Leben übernimmt<br />

im Leistungsfall die Beiträge für die Altersvorsorge<br />

in Höhe von bis zu 300 Euro monatlich. Für<br />

Makler ist interessant, dass sie diesen Schutz mit<br />

nur drei Risikofragen ohne Wartezeiten vereinbaren<br />

können. Auch die neuen Konditionen sind<br />

sehr attraktiv. Dazu ein Beispiel: Zahlte ein Informatiker<br />

für 100 Euro Beitragsübernahme bislang<br />

7,11 Euro, sind es jetzt nur noch 3,84 Euro.<br />

FBM: Gibt es weitere Besonderheiten?<br />

Sascha Bassir: Da sind zunächst das umfangreiche<br />

Einzelfondsangebot und die leistungsstarken<br />

Anlagekonzepte zu erwähnen. Darüber<br />

hinaus ist der Treuebonus sehr interessant. Damit<br />

geben wir unseren Kunden einen Motivationsschub<br />

zum Durchhalten. Wer das vereinbarte Vertragsende<br />

erreicht, erhält einen Treuebonus, in<br />

der Regel sogar bereits bei Vertragsbeendigung<br />

ab dem 60. Lebensjahr. Beim Treuebonus handelt<br />

es sich um eine Art Schlussüberschuss, der zusätzlich<br />

zum angesparten Vertragsvermögen<br />

fällig wird. Auch damit wird die Altersvorsorge<br />

gerettet. Aus Maklersicht wirkt der Treuebonus<br />

bestandssichernd.<br />

FBM: Womit können Makler jene Kunden bedienen,<br />

die sich nicht allein über das Rendite-Argument<br />

überzeugen lassen?<br />

Sascha Bassir: Für diese Kunden haben wir das<br />

Vario-Konzept für Schicht 2 und 3 im Portfolio.<br />

Dieses ist auf maximale Flexibilität und Sicherheit<br />

Ausgezeichnet<br />

Basler FondsRente mit Bestnoten<br />

ausgerichtet. Bei der Anlage können attraktive<br />

Investmentchancen mit der Sicherheit des klassischen<br />

Deckungsstocks kombiniert werden.<br />

Wie mit einem Schieberegler kann der Kunde<br />

während der gesamten Vertragsdauer bei Bedarf<br />

die künftige Aufteilung der Beiträge an seine<br />

Lebenssituation und die jeweiligen Verhältnisse<br />

am Kapitalmarkt anpassen. Die Flexibilität<br />

des Tarifes macht es möglich, dass der Kunde<br />

konkrete Entscheidungen über die Rentenphase<br />

in die Zukunft verlagert und erst dann entscheiden<br />

muss, wenn es so weit ist.<br />

FBM: Welche Vorteile hat ein Makler, der mit der<br />

maklermanagement.ag zusammenarbeitet?<br />

Sascha Bassir: Unsere Vertriebsaktivitäten richten wir<br />

konsequent an den Belangen der Makler aus. Wir setzen<br />

auf top-geratete Produkte, die in entsprechende<br />

Vertriebsstorys eingebunden werden, auf faire Konditionen<br />

und gut organisierte Geschäftsprozesse.<br />

Wir gehen sehr fokussiert vor und bieten maßgeschneiderte<br />

Lösungen an. Unsere Makler-Betreuer,<br />

die ich eher in der Rolle von Consultants sehe,<br />

haben die Kompetenzen und Expertise, um am<br />

Point of Sale zielgerichtet und eigenverantwortlich<br />

zu handeln. Die Makler-Consultants sind ausgestattet<br />

mit Top-Produkten, Trainingsangeboten, Verkaufsstorys<br />

und Servicetools, die es ihnen ermöglichen,<br />

die Bedürfnisse der Vertriebspartner schnell,<br />

kompetent und sehr individuell zu lösen.<br />

FBM: Was können Makler von Ihnen in 2017 noch<br />

erwarten?<br />

Sascha Bassir: Im zweiten Quartal werden wir<br />

eine neue Risikoversicherung bringen. Auch mit<br />

diesem Produkt werden wir uns ganz weit vorne<br />

an der Spitze des Marktes platzieren. •<br />

Neu: Die Basler FondsRente<br />

Einfach mehr nach Basler-Art<br />

+ Top-Position in der Ablaufleistung im Marktvergleich<br />

+ Attraktive Mehrleistung durch einen Treuebonus<br />

+ Innovatives Ablaufmanagement<br />

(automatisch, frühzeitig, kostenfrei)<br />

+ Verbesserter „BU-Retter“<br />

+ Top-Vergütung mit 5 Jahren Stornohaftung<br />

Tarif<br />

des<br />

Monats<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

31


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

INTERVIEW<br />

Megatrend Logistik im Anleger-Fokus<br />

Interview mit André Wreth,<br />

Geschäftsführer,<br />

SOLVIUM CAPITAL GmbH<br />

FBM: Der Containermarkt ist seit längerer Zeit in<br />

schwierigem wirtschaftlichem Fahrwasser. Wie<br />

sehen Sie die aktuelle Marktsituation und wie<br />

verhält es sich bei den Wechselkoffern?<br />

André Wreth: Der Vermietmarkt für Container<br />

hat sich in den letzten Jahren immer stabiler als<br />

die Container-Schiffsmärkte gezeigt. Zwar sind<br />

die Renditen auf einem niedrigen Niveau angekommen,<br />

aber durch unsere Investitionsstrategie,<br />

die Container an möglichst viele mittelgroße Reedereien<br />

und Logistikunternehmen zu verteilen,<br />

konnten wir deutlich höhere Mietraten erzielen<br />

als dies bei den ganz großen Marktteilnehmern<br />

möglich war.<br />

Der Containermarkt insgesamt zeigt nach wie vor<br />

hohe Auslastungsraten von über 90 Prozent, die<br />

Auslastung unserer Flotte ist sogar deutlich<br />

höher. Wir sind also mit den Mieterträgen unserer<br />

Container sehr zufrieden. Für die nächsten<br />

Jahre erwarten wir ein Wachstum des globalen<br />

Containerhandels zwischen 2 – 4 Prozent im Jahr.<br />

Der Vermietmarkt für Wechselkoffer profitiert<br />

vom Wachstum des Online-Versandhandels bzw.<br />

des Paketversands in Deutschland. Seit dem Jahr<br />

2000 stieg das jährliche Versand- und Umsatzvolumen<br />

um durchschnittlich mehr als 4 Prozent.<br />

Und die Prognosen sehen für die kommenden<br />

Jahre 5 – 6 Prozent vor. Ein heimischer Markt, der<br />

für Anleger sehr attraktiv ist.<br />

FBM: Wie ist Solvium derzeit aufgestellt, was<br />

verdienen die bisherigen Anleger mit ihren<br />

Produkten?<br />

André Wreth: Unsere Anleger können aus zwei<br />

attraktiven Märkten auswählen: Dem internationalen<br />

Markt für Seefrachtcontainer und dem<br />

deutschen Binnenmarkt für Wechselkoffer. Mit<br />

dem Angebot Container Select Plus Nr. 2 haben<br />

Anleger die Möglichkeit, direkte Eigentümer von<br />

Containern zu werden und für die kurze Laufzeit<br />

rund 3 Jahren Mieten in Höhe von 10,40 Prozent<br />

jährlich zu erhalten. Bei unseren Wechselkofferangeboten<br />

binden sich Anleger für rund 5 Jahre und<br />

erhalten Mietzahlungen von bis zu 14,00 Prozent<br />

jährlich. Die Rentabilität der Produkte liegt<br />

zwischen 4,4 und 4,8 Prozent jährlich.<br />

FBM: Wo sehen Sie die größten Risiken aber auch<br />

Chancen bei ihren Anlageangeboten?<br />

32 FinanzBusinessMagazin.de


INTERVIEW | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

André Wreth: Die Chancen liegen im weiterhin<br />

steigenden Megatrend – der Logistik. Ob<br />

weltweit mit Containern oder im Speziellen in<br />

Mitteleuropa mit Wechselkoffern, Transportnachfrage<br />

und -kapazität sind nahezu unterbrechungsfrei<br />

hoch. Unsere Vermögensanlagen<br />

sind Direktinvestments mit ähnlichen<br />

Risiken wie Unternehmensbeteiligungen,<br />

die im Extremfall einen Totalverlust des eingesetzten<br />

Kapitals mit sich bringen können. Die<br />

wahrscheinlichsten Risiken sind wohl, dass durch<br />

langanhaltende Marktkrisen Mieter ausfallen und<br />

Anschlussmietverträge spät und/oder mit geringeren<br />

Mieterträgen geschlossen werden können.<br />

Dies hätte vermutlich die Folge, dass die Mietauszahlungen<br />

an Kunden reduziert werden müssten<br />

und/oder sich die Laufzeit verlängert. Durch das<br />

Konzept, vollständig auf Fremdkapital wie Bankdarlehen<br />

zu verzichten, besteht aber in diesem<br />

Beispiel nicht das Risiko, das es zu Zwangsverkäufen<br />

kommt und wir die Container zu einem ungünstigen<br />

Zeitpunkt verkaufen müssen.<br />

FBM: Was sind die Highlights dieser Angebote<br />

und für welche Anleger sind diese geeignet?<br />

André Wreth: Anleger sollten eine Affinität zu<br />

unternehmerischen Investitionen und das entsprechende<br />

Investitionskapital als freie Liquidität<br />

zur Verfügung haben. Zu den Highlights<br />

des Produktanbieters Solvium zählen eine hervorragende<br />

Marktexpertise und eine 100 prozentige<br />

Erfüllungsquote bei allen unseren Investments.<br />

Das lassen wir uns jedes Jahr von<br />

einem Wirtschaftsprüfer bescheinigen. Unsere<br />

Produkte sind unter anderem deshalb beliebt,<br />

weil Sie kurze Laufzeiten und hohe monatliche<br />

Mietzahlungen in einem attraktiven Marktumfeld<br />

bieten.<br />

FBM: Wurden Ihre Produktangebote von Analysten<br />

bewertet? Haben Sie für den Vertrieb relevante<br />

Auszeichnungen erhalten?<br />

FBM: Auf welche Produkte setzen Sie in 2017 und<br />

warum haben Sie genau diese ausgewählt?<br />

André Wreth: Wir setzen auf Bewährtes: Wie<br />

im Vorjahr bieten wir Anlegern Direktinvestments<br />

nach den Vorschriften des Vermögensanlagengesetzes<br />

in Container (Container Select Plus Nr.2)<br />

und Wechselkoffer (Wechselkoffer Euro Select)<br />

an. Zudem stehen Vermögensanlagen in<br />

Wechselkoffer und Container mit Investitionssummen<br />

ab 200.000 Euro sowie individuelle<br />

Angebote zur Verfügung, welche sich insbesondere<br />

an professionelle und institutionelle<br />

Anleger richten.<br />

André Wreth: Ja, wiederholt. Zum Beispiel unser<br />

Angebote Wechselkoffer Euro Select. Das<br />

Angebot erhielt den Deutschen Beteiligungspreis<br />

2016 in der Kategorie „TOP Direktinvestment“<br />

und wurde mit dem Financial Advisors<br />

Award 2016 von Cash ausgezeichnet. Zudem<br />

wurde das Angebot unter anderem mit sehr gut<br />

von Invest Report und mit A- SEHR GUT von<br />

G.U.B. Analysen bewertet. Wir sind sehr stolz<br />

auf diese Bestätigungen unserer guten Arbeit.<br />

Als Unterstützung für unsere Vertriebspartner<br />

besteht für alle Vermögensanlagen unseres<br />

Hauses die Möglichkeit, eine externe Plausibilitätsprüfung<br />

der Dextro-Group kostenfrei anzufordern.<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

33


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

INTERVIEW<br />

FBM: Wodurch unterscheidet sich Solvium von<br />

Mitbewerbern?<br />

André Wreth: Solvium ist ein integrierter Asset<br />

Manager, da wir über unsere Gruppenunternehmen<br />

und Kooperationspartner sämtliche Wertschöpfungsstufen<br />

kontrollieren können und so<br />

direkten Einfluss auf unsere Investition haben.<br />

Das unterscheidet uns von reinen Finanzdienstleistern,<br />

die lediglich Gelder bei Anlegern einsammeln<br />

und die operative Verwaltung Dritten<br />

überlassen.<br />

Dabei konzentrieren wir uns bei der Investition<br />

in Container und Wechselkoffer auf den Kauf<br />

von Standardequipment. Dieses Equipment<br />

kann weltweit bzw. in ganz Europa eingesetzt<br />

werden, je nachdem wo Bedarf ist. Dies ist<br />

bei Spezialequipment – auch wenn es auf den<br />

ersten Blick rentabler erscheint – nicht möglich.<br />

Bevorzugt kaufen wir junge gebrauchte Transportboxen,<br />

weil sie, ähnlich einem Jahreswagen,<br />

ein sehr gutes Verhältnis von Kaufpreis zu<br />

Nutzen bzw. Mietertrag bieten und trotzdem<br />

noch eine lange Lebensdauer vor sich haben.<br />

Derzeit ist das Equipment, welches Solvium<br />

für Anleger verwaltet, an über 200 verschiedene<br />

Endnutzer (Reedereien, Speditionen und<br />

andere Logistikunternehmen) vermietet.<br />

Darüber hinaus trennt Solvium stets Einkaufsgesellschaft<br />

und Gesellschaft für die Verwaltung<br />

der Container oder Wechselkoffer der<br />

Kunden. Das reduziert Risiken auf Kundenseite<br />

und erhöht die Einnahmesicherheit für diese.<br />

FBM: Können Sie Ihren Vermittlern und neuen<br />

Interessenten <strong>Vertriebserfolg</strong> versprechen?<br />

André Wreth: Für den <strong>Vertriebserfolg</strong> sind<br />

letztlich auch unsere Vertriebspartner selbst verantwortlich.<br />

Wir sind sehr zufrieden mit deren<br />

Arbeit. Wir bieten ihnen bzw. den Endkunden<br />

einfach strukturierte Produkte an, die im ersten<br />

Schritt sogar auf einem Bierdeckel erklärt werden<br />

können: Der Kunde kauft zum Beispiel einen<br />

Wechselkoffer von Solvium und vermietet den für<br />

3 oder 5 Jahre wieder an Solvium. Solvium zahlt<br />

für die Zeit eine Miete und kauft den Wechselkoffer<br />

am Laufzeitende zum Festpreis zurück.<br />

Zudem erhält der Vermittler einen erstklassigen<br />

Vertriebssupport: Persönlicher Ansprechpartner,<br />

Videoreihen, Mailingunterstützung und noch<br />

vieles mehr. Und all dies mit mehrfach ausgezeichneten<br />

Produkten. Unsere Vertriebspartner<br />

und Endkunden wissen das offensichtlich zu<br />

schätzen, denn wir haben im letzten Jahr das<br />

Neugeschäft erneut steigern können. •<br />

34 FinanzBusinessMagazin.de


INTERVIEW | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

<strong>Vertriebserfolg</strong><br />

mit Gesetzlichen Krankenkassen<br />

Beitrag von Thomas Adolph,<br />

Geschäftsführer,<br />

Kassensuche GmbH<br />

Für viele Vermittler ist es inzwischen ganz normal<br />

geworden, auch das Thema der Gesetzlichen<br />

Krankenkassen (GKV) in der Beratung anzusprechen.<br />

Natürlich, der Verdienst ist mit weniger als<br />

EUR 90,- pro vermittelter Mitgliedschaft überschaubar<br />

– aber wer die umfassende Kundenberatung<br />

ernst nimmt, wird um dieses Thema kaum<br />

herumkommen.<br />

Wobei eigentlich genau das die falsche Herangehensweise<br />

ist: Die GKV sollte nicht als „notwendiges<br />

Übel“ und „Beiwerk“ einer Beratung<br />

gesehen werden, sondern als integraler Bestandteil<br />

für nachhaltigen <strong>Vertriebserfolg</strong>!<br />

Wieso das? Nun, die Gesetzlichen Krankenkassen<br />

sind ein Thema, mit dem sich die allermeisten<br />

Bundesbürger nie groß beschäftigt haben – viel<br />

zu einfach ist es, beim Arzt seine Versichertenkarte<br />

vorzulegen und man bekommt direkt die Behandlung.<br />

Ganz ohne spätere Kostenabrechnung oder<br />

vorherige Zusagen (von größeren Zahnbehandlungen<br />

mal abgesehen). Vielen Versicherten ist<br />

sogar der Name ihrer Krankenkasse gar nicht<br />

präsent, viel zu unbedeutend scheint das Thema.<br />

Doch das Gegenteil ist der Fall, denn die Wahl der<br />

richtigen Krankenkasse kann massive Kosten- und<br />

Leistungsvorteile bringen! Das in die Beratung integriert<br />

verschafft cleveren Versicherungsprofis neue<br />

Marktchancen, sorgt für bessere Versorgung und<br />

setzt bei den Kunden Budgets frei für zusätzliche<br />

Absicherungen.<br />

Schauen wir uns den Markt mal etwas genauer<br />

an: Die Gesetzlichen Krankenkassen haben sich<br />

in den letzten Jahrzehnten seit Öffnung des<br />

Marktes von verstaubten Behörden in serviceorientierte<br />

Dienstleister verwandelt und stehen im<br />

harten Wettbewerb zueinander. Kein Wunder,<br />

dass die Zahl der Krankenkassen von 960 Kassen<br />

im Jahr 1995 auf nunmehr 113 zu Beginn des Jahres<br />

2017 zurückgegangen ist.<br />

Doch diese 113 Kassen kämpfen intensiv um Kunden<br />

und zwar sowohl bei den Preisen (Beiträgen) als auch<br />

bei den Leistungen.<br />

Der Preiswettbewerb<br />

Zum Jahresbeginn 2017 haben weitgehend unbemerkt<br />

von der Öffentlichkeit 27 von 113 Krankenkassen<br />

ihre Beiträge erhöht! Da es aber fast ausschließlich<br />

kleinere Häuser waren, geschah dies<br />

recht lautlos.<br />

Die teuerste Krankenkasse ist nunmehr die in<br />

Baden-Württemberg, NRW und Rheinland-Pfalz<br />

geöffnete BKK VITAL mit einem Zusatzbeitrag<br />

von 1,8% und einem Gesamtbeitragssatz von<br />

16,4%. Es folgen mit 1,7% Zusatzbeitrag bzw.<br />

16,3% Gesamtbeitragssatz die betriebsbezogene<br />

Merck BKK sowie die bundesweit geöffnete VIACTIV<br />

Krankenkasse.<br />

Da sich auch die Beitragsbemessungsgrenzen<br />

im Jahr 2017 erhöht haben (diese sind unter<br />

www.gesetzlichekrankenkassen.de/grenzen<br />

zu finden) beträgt der maximale Beitrag für<br />

die Krankenversicherung EUR 713,40 und für<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

35


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

INTERVIEW<br />

die Pflegeversicherung EUR 121,80 – und zwar<br />

jeweils pro Monat!<br />

Bei den beiden günstigsten Krankenkassen<br />

(AOK Sachsen-Anhalt in Sachsen-Anhalt und<br />

Metzinger BKK in Baden-Württemberg) beträgt<br />

aufgrund des geringen Zusatzbeitrags von nur<br />

0,3% (Gesamtbeitragssatz 14,9%) der maximale<br />

Beitrag für die Krankenversicherung EUR 648,15 pro<br />

Monat, was einer möglichen Ersparnis von monatlich<br />

EUR 65,25 oder EUR 783,00 pro Jahr entspricht!<br />

Diese kommt übrigens ganz allein dem Mitglied zu<br />

Gute, ob selbständig oder Arbeitnehmer.<br />

Die günstigste im gesamten Bundesgebiet geöffnete<br />

Kasse ist und bleibt die hkk Krankenkasse mit einem<br />

Zusatzbeitrag von 0,59%.<br />

Im Vergleich zur teuersten Krankenkasse sind<br />

hier monatlich maximal EUR 52,64 Beitrag<br />

einsparbar. Das gilt jeweils, wenn man die sogenannte<br />

„Beitragsbemessungsgrenze“ von<br />

EUR 4.350,- sozialversicherungspflichtigem<br />

Bruttoeinkommen erreicht oder überschreitet.<br />

Bei geringerem Einkommen ist der Beitragsvorteil<br />

entsprechend geringer.<br />

Betrachtet man diese Werte, dann sind das schon<br />

mal sehr ordentliche Unterschiede. Aber über den<br />

reinen Beitragssatz hinaus gibt es noch weitere<br />

Möglichkeiten, bei den Krankenkassen kräftig<br />

Geld zu sparen:<br />

• Bonusprogramme für gesundheitsbewusstes<br />

Verhalten:<br />

Wer vielleicht ohnehin Nichtraucher ist, Normalgewicht<br />

hat und als Mitglied im Sportverein<br />

auf seinen Körper achtet, kann hier problemlos<br />

Bargeld kassieren. Bis zu mehreren<br />

Quelle: © gzorgz-Fotolia.com<br />

hundert Euro sind möglich und eine Übersicht<br />

ist unter www.gesetzlichekrankenkassen.de/<br />

bonuszahlung zu finden.<br />

• Beitragsrückerstattung bei Leistungsfreiheit:<br />

Hier sind – auch wieder abhängig vom Einkommen<br />

– bei einigen Kassen bis zu EUR<br />

600,- in cash möglich (analog der bekannten<br />

Praxis der privaten Krankenversicherungen).<br />

• Selbstbehaltstarife:<br />

Wer bereit ist, etwas ins finanzielle Risiko zu<br />

gehen, kann auch mit diesen aus der PKV bekannten<br />

Tarifen Geld sparen – auch wenn sich<br />

diese für den Kunden nicht immer rechnen.<br />

Wir empfehlen hier klar die Beitragsrückerstattungstarife!<br />

Durch Beratung der Kunden auf die passende<br />

Kasse können also schon mal teils deutlich die<br />

monatlichen Kosten für Gesundheitsversicherung<br />

reduziert werden. Dieses gesparte Geld steht<br />

dann als Budget für weitere Absicherungen zur<br />

Verfügung!<br />

Der Leistungswettbewerb<br />

Hier haben wir ein sehr weites Feld, denn die<br />

Kassen können in vielen Bereichen zusätzliche<br />

Leistungen für ihre Versicherten anbieten, die<br />

über das „gesetzlich vorgeschriebene Maß“<br />

hinausgehen. Das wären unter anderem<br />

• Service (z.B. Medizinische Beratungshotline oder<br />

Terminvereinbarungsservice für Arzttermine)<br />

• Individuelle Gesundheitsförderung (z.B.<br />

Förderung des Nichtrauchens oder Stressbewältigung)<br />

• Naturheilverfahren (z.B. Homöopathie oder<br />

Osteopathie)<br />

• Zusätzliche Leistungen über das Mindestmaß<br />

hinaus (z.B. erweiterter Anspruch auf Haushaltshilfen<br />

oder häusliche Pflege im Krankheitsfall,<br />

Übernahme der Mehrkosten bei<br />

freier Krankenhauswahl)<br />

• Schutz und Service im Ausland (z.B. Reiseschutzimpfungen<br />

oder Auslands-Notfallservice)<br />

• Erweiterte Zahnleistungen (z.B. kostenfreie<br />

Professionelle Zahnreinigung oder Zahnersatz<br />

zum Nulltarif)<br />

• Verbesserte Versorgung bei vielen schweren<br />

bzw. chronischen Krankheiten (z.B. bei Diabetes<br />

oder bestimmten Kinderkrankheiten)<br />

36 FinanzBusinessMagazin.de


INTERVIEW | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

Der große Vorteil: In der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

besteht Kontrahierungszwang,<br />

jede Kasse muss also unabhängig von Vorerkrankungen<br />

oder aktuellem Gesundheitszustand<br />

aufnehmen! So ist es auch älteren oder kranken<br />

Personen problemlos möglich, die Kasse zu<br />

wechseln.<br />

<strong>Vertriebserfolg</strong> gestalten<br />

Jetzt kommt es nur noch auf die richtige Nutzung<br />

der GKV im Vertrieb an. Diese kann vielfältig sein:<br />

• Als Türöffner zum Kunden mit einem Thema,<br />

das noch auf Interesse stößt („Geld sparen<br />

bei der Krankenkasse“ oder „bessere Versorgung<br />

im Krankheitsfall zum Nulltarif“)<br />

• Als Serviceprodukt, um den eigenen Kundenservice<br />

herauszustellen<br />

• Als Absicherungsmaßnahme, um ein Eindringen<br />

Dritter in den eigenen Kundenbestand zu vermeiden<br />

• Als Werkzeug, um beim Kunden auf ganz<br />

entspannte Weise die komplette Welt der<br />

biometrischen Produkte durchzusprechen<br />

und von ihm Absicherungswünsche zu erfahren.<br />

Quelle: © NicoElNino-Fotolia.com<br />

Gerade der letzte Punkt ist entscheidend: Wer<br />

mit einem Fragebogen zum Kunden geht (ob in<br />

Papierform oder elektronisch) und damit dessen<br />

Wünsche an die perfekte Krankenkasse durchgeht,<br />

erfährt genau dessen Prioritäten. Nicht nur,<br />

was wirklich von der Kasse selbst geboten werden<br />

soll (siehe die Punkte aus „Der Leistungswettbewerb“),<br />

sondern auch, was darüber hinaus wichtig<br />

ist: Hochwertiger Zahnersatz, Unterbringung im<br />

Ein- oder Zweibettzimmer im Krankenhaus oder<br />

ambulante Leistungen durch Heilpraktiker sind<br />

da nur die Themen im Gesundheitsbereich. Die<br />

Absicherung im Pflegefall (zusätzliche Pflegeversicherung)<br />

oder bei Tod (gestrichenes Sterbegeld<br />

der Krankenkassen, entsprechende Risikoabsicherung)<br />

sind da äußerst naheliegend – aber auch<br />

die Aufstockung des Gesetzlichen Krankengeldes<br />

von oft max. 75% des Nettogehalts bei Krankheit<br />

und im zweiten Schritt bei Berufsunfähigkeit<br />

(Krankentagegeld und BU-Versicherung) sind hier<br />

ganz wesentlich.<br />

Richtig eingesetzt wird die Gesetzliche Krankenkasse<br />

also in der Beratung beim Kunden zum<br />

echten „Joker“! Und um dies tun zu können,<br />

stehen allen zugelassenen Versicherungsprofis<br />

auf dem kostenfreien Portal www.makleraktiv.de<br />

nach Registrierung umfangreiche Auswertungswerkzeuge<br />

und der angesprochene Fragebogen<br />

zur Verfügung.<br />

<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 wird damit zum Kinderspiel!<br />

Quelle: © sepy-Fotolia.com<br />

Thomas Adolph<br />

Im Februar 2017<br />

•<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

37


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

INTERVIEW<br />

Patriarch ist neuer Player im Bereich<br />

der „Robo-Advisor“<br />

Interview mit Dirk Fischer,<br />

Geschäftsführer,<br />

Patriarch Multi-Manager GmbH<br />

Der neue und junge Vertriebsweg erhält mit „truevest“ powered by Patriarch<br />

somit seinen ersten Anbieter mit langjähriger Unternehmensgeschichte und<br />

hohem verwalteten Volumen und bewiesenen Track-Rekord<br />

Die Digitalisierung schreitet rasch voran – auch<br />

bei Themen wie Vermögensaufbau und Altersvorsorge.<br />

Die Rede ist dann meist von sogenannten<br />

„Robos“.<br />

FBM: „Robo Advice“ hört sich so ein bisschen suspekt<br />

an. Bitte klären Sie uns zunächst mal ganz grundsätzlich<br />

auf. Was hat es damit auf sich?<br />

Dirk Fischer: Wenn man es wörtlich übersetzen<br />

würde, hieße das Wortgebilde „Roboter-Beratung“.<br />

Das ist gar nicht so weit weg von der Realität. In<br />

der Praxis handelt es sich um internetgestützte Angebote<br />

im Selbstberatungssegment von Kunden,<br />

dem sogenannten „Execution Only“-Markt. Hier<br />

kann der Interessent dann mit Hilfe eines einfachen<br />

vollelektronischen Online-Befragungstools seine<br />

Anlageziele und Risikoneigung ermitteln und bekommt<br />

auf deren Basis ein standardisiertes Fondsvermögensverwaltungskonzept<br />

als Lösung angeboten,<br />

welches er dann direkt, ohne Einbindung<br />

eines Beraters, sofort online abschließen kann.<br />

FBM: Woher kommt dieser Beratungsansatz eigentlich<br />

ursprünglich? Kann das im deutschen traditionell<br />

beratungslastigen Markt erfolgreich sein?<br />

Dirk Fischer: Ursprünglich kommt dieser „Vermittlungsansatz“<br />

aus den USA und Großbritannien,<br />

wo diese Systeme mittlerweile absolut etabliert<br />

und nicht mehr wegdenkbar sind. Milliarden<br />

Dollar und Pfund werden dort bereits über diesen<br />

Vertriebsweg verwaltet. Die Robo-Advisor finden<br />

dort „aus der Not der Anleger heraus“ ihr Klientel.<br />

Seit in diesen Ländern nur noch Honorarberatung<br />

erlaubt ist, fehlt vielen durchschnittlichen<br />

Anlegern ein Zugang zu qualifizierter Beratung,<br />

da diese die aufgerufenen Honorare der Berater<br />

einfach nicht bezahlen können. Bevor man nun<br />

als Anleger also gar nichts in Sachen Geldanlage<br />

unternimmt, schließt der Robo-Advisor, „der<br />

Selbstberater“, die entstandene Bedarfslücke –<br />

und bietet endlich wieder ein Angebot für dieses<br />

„vernachlässigte Klientel“.<br />

Ob die Robo-Advisor auch in Deutschland nachhaltig<br />

Kundschaft finden und erfolgreich sein<br />

werden, ist noch zu beweisen. Zu neu, maximal<br />

1,5 Jahre alt, ist dieses Geschäftsfeld hierzulande.<br />

Dazu haben wir hier nach wie vor keine<br />

ausschließliche Honorarberatung und somit zunächst<br />

einmal keinen grundsätzlichen Beratungsengpass.<br />

Allerdings spielt bei uns die massive<br />

38 FinanzBusinessMagazin.de


INTERVIEW | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

Überregulierung im Kapitalanlagebereich den<br />

noch weitgehend unregulierten Robo-Advisorn<br />

in die Karten.<br />

FBM: Das Thema ist ja noch recht neu in Deutschland.<br />

Wie sieht denn das bisherige Angebot mit<br />

allen Stärken und Schwächen aus?<br />

Dirk Fischer: Der derzeitige Markt der Robo-<br />

Advisor in Deutschland verteilt sich aktuell auf<br />

knapp 10 – 15 Anbieter. Allesamt neugegründete<br />

Fin-Tech-Unternehmen. Mittlerweile kaufen sich<br />

auch immer mehr stationäre Bankvertriebe in<br />

die Szene ein, da man offensichtlich mit solchen<br />

vollelektronischen Anlagetools auch am Schalter<br />

oder auf der Homepage der Bank punkten will,<br />

aber eine Eigenentwicklung meist scheut.<br />

Die angebotenen Tools sind alle optisch ansprechend,<br />

einfach intuitiv bedienbar und logisch vom Aufbau des<br />

Analyseprozesses. Somit zunächst einmal ein guter<br />

Anfang.<br />

Die Schwachstellen liegen daher auch eher bei<br />

den Anbietern selbst, als bei den Beratungstools.<br />

Allesamt Start-Up-Unternehmen ohne belastbare<br />

Unternehmenshistorie, die jeweils große Anlauffinanzierungen<br />

stemmen mussten und deren<br />

finanzielle Substanz in den Sternen steht. Dazu<br />

ohne belegbare Produkthistorie der angebotenen<br />

standardisierten Finanzprodukte - und bisher zumindest<br />

- überall mit viel zu wenig verwaltetem<br />

Volumen, um langfristig überleben zu können.<br />

FBM: Auch die Patriarch ist jetzt in dieses Thema<br />

eingestiegen. Wie wollen Sie sich hier positionieren?<br />

Dirk Fischer: Technologisch vergleichbar zu allen<br />

bestehenden Robo-Advisorn über unser eigenes<br />

neues Online-Beratungstool „truevest“. Mit<br />

truevest erreicht der Interessent über die Homepage<br />

www.truevest.de absolut selbsterklärend<br />

und mit minimalem Aufwand seine zu empfehlende<br />

Fondsvermögensverwaltungsstrategie aus<br />

vier standardisierten möglichen Varianten.<br />

Der Unterschied in der Positionierung liegt eher<br />

darin, dass wir mit einer 13jährigen Unternehmenshistorie,<br />

mit 90 Millionen Startvolumen in<br />

den vier Strategien und belegbarer 5,5jähriger<br />

Performance der Strategien zwischen 5,25% -<br />

6,35% p.a. nach laufenden Spesen, sowie mit<br />

der DJE Kapital AG und der StarCapital AG<br />

mandatierten Top-Managern, quasi die Robo-<br />

Advisor-Generation 2.0 darstellen !<br />

Alle bei den Mitbewerbern berechtigt bestehenden<br />

Angriffsflächen sind mit unserem Konzept geheilt<br />

und der Interessent vertraut sich einem gestandenen,<br />

solventen und schuldenfreien Unternehmen<br />

mit mandatiertem Top-Management an<br />

Bord an. Er braucht keine Sorge haben, dass er<br />

„als Versuchskaninchen“ im Fin-Tech-dominierten<br />

Robo-Advisor-Markt Schiffbruch erleidet und kann<br />

aber dennoch die Vorzüge und Vereinfachungen<br />

des Robo-Advisor-Ansatzes nutzen. Das ist eine<br />

völlig neue Qualität in diesem Segment.<br />

Dabei ist es für die Patriarch noch nicht einmal ein<br />

schwieriges Unterfangen, da wir im Bereich der<br />

standardisierten Fondsvermögensverwaltungen<br />

schon seit je her von der Kernkompetenz unseres<br />

Unternehmens sprechen. Der Robo-Advisor ist<br />

hierbei lediglich ein neuer attraktiver Vertriebsweg<br />

für die Patriarch zu einem Kundenklientel,<br />

welches einfach keinen Zugang über einen Berater<br />

wünscht – mehr nicht.<br />

FBM: Was kann ein Investor über die Patriarch-<br />

Robo-Advisor-Lösung „truevest“ erwarten?<br />

Dirk Fischer: Zunächst einmal exakt dieselbe<br />

Produktqualität, als würde der Interessent die beinhalteten<br />

vier Fondsvermögensverwaltungsstrategien<br />

über den bisherigen Weg der Individualberatung<br />

beziehen. Ebenso das gleiche seit Jahren<br />

bewährte Management und mit der Augsburger<br />

Aktienbank AG eine bewährte Depotbank, die<br />

auch noch die Rolle des haftenden Vermögensverwalters<br />

übernimmt. Vom Managementansatz<br />

finden sich als Lösungen im Patriarch-Robo-Advisor<br />

„truevest“ ausschließlich Strategien mit Absicherungsmechanismus<br />

über die beliebte Trend 200-Kapitalabsicherungs-Systematik.<br />

Alles andere macht über einen<br />

anonymen Beratungsansatz keinen Sinn. Wir reden<br />

also über Strategien, die mal im Markt investiert<br />

sind (dann zwischen 55% - 100% Aktienfondsquote)<br />

und mal desinvestiert sind (dann immer<br />

zu 100% im Geldmarkt positioniert). Mit dieser<br />

Risiko-/Renditeneigung konnte ein Kunde bewiesene<br />

Renditen um die 5,25% - 6,35% p.a. nach<br />

laufenden Spesen im Durchschnitt der letzten 5,5 Jahre<br />

bei einer Vola um die 8,5 erzielen, die historisch<br />

sogar eine eher schwächere Marktphase mit Blick<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

39


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

INTERVIEW<br />

auf die längere Vergangenheit darstellen. Der<br />

Kunde konnte also bei gut auskömmlicher Rendite<br />

zusätzlich auch noch ruhig schlafen.<br />

Für die Zukunft erwarten wir realistischer Weise<br />

aufgrund der „Nullzins-Situation“ eine leicht niedrigere<br />

Renditerange zwischen 3 – 6% p.a. nach<br />

Spesen.<br />

On Top erhält der Investor über den Patriarch-<br />

Robo-Advisor „truevest“ einen „aktiven Managementansatz“,<br />

den nur die wenigsten Robo-Advisor<br />

bieten. Und der Investor kann auch noch wählen,<br />

welche Zielinvestments er mehr favorisiert, ETFs<br />

oder klassische Zielfonds. Das dürfte ebenso derzeit<br />

im Markt ziemlich einzigartig sein.<br />

FBM: Ist ein Robo-Advisor-Ansatz tatsächlich<br />

günstiger als ein herkömmliches Beratungs-<br />

Konzept? Haben Sie dazu einmal einen kurzen<br />

Vergleich?<br />

Dirk Fischer: Der Unterschied liegt im Wegfall<br />

der Beratungsvergütung beim Vertriebsweg über<br />

den Robo-Advisor. Die bei vielen Konzepten<br />

anfänglich erhobenen einmaligen Einstiegsgebühren<br />

sind beim Robo-Advisor-Ansatz nicht von<br />

Nöten, da kein Vertrieb entlohnt werden muss.<br />

Somit spart sich ein Kunde einmalig im Schnitt<br />

zwischen 4 – 6% im Vergleich zum herkömmlichen<br />

Vertrieb. Auch bei den laufenden Gebühren<br />

sind die Robo-Ansätze häufig günstiger, da<br />

auch keinem Vertrieb eine „Bestandsprovision“<br />

gezahlt werden muss. Daher sind qualifizierte<br />

Robo-Advisor-Lösungen, wie „truevest“, auch<br />

ganz nebenbei eine immer häufiger und gern<br />

genutzte endgeldliche Anlageempfehlung von<br />

Honorarberatern.<br />

Somit ist die Abwicklung desselben Ansatzes<br />

über einen Robo-Advisor definitiv preiswerter.<br />

Ob Sie aber wirklich für jeden Kunden empfehlenswert<br />

ist, hängt vom Typus des Kunden ab.<br />

Manche Kunden werden den höheren Preis der<br />

Vermittlerschiene gerne bezahlen, wenn Sie dafür<br />

– wie bisher – in den Genuss einer Vis-a-Vis-<br />

Beratung kommen. Dieser Ansatz ist sicherlich<br />

auch viel qualifizierter und individueller, als es ein<br />

Robo-Advisor-Tool je sein kann. Umso schöner,<br />

dass jetzt für unterschiedliche Kundengruppen<br />

unterschiedliche Vertriebswege zum selben Ziel<br />

führen. Und mit Blick auf die Patriarch, dass wir<br />

beides nebeneinander anbieten können.<br />

FBM: Ihr Fazit, Herr Fischer: Werden die „Robo-<br />

Advisor“ die klassische Vermögensberatung mittelfristig<br />

verdrängen?<br />

Dirk Fischer: Wie in so vielen anderen Produktbereichen<br />

ist der Robo-Advisor eine Ergänzung,<br />

aber kein Substitut – in unserem betrachteten<br />

Fall eben für die bisher klassische Vermögensberatung.<br />

Denn trotz zahlreicher Bestellmöglichkeiten via<br />

Internet, kaufen immer noch viele, viele Verbraucher<br />

ihre Konsumgüter klassisch im Laden<br />

ein. Ebenso nutzt nicht jeder Onlinebanking<br />

oder konfiguriert und kauft sein Auto im Internet.<br />

Der Robo-Advisor schließt eine bestehende<br />

Marktlücke im Bereich der standardisierten<br />

Fondsvermögensverwaltungsstrategien, die<br />

durch den Execution Only-Nachfrager bisher<br />

nicht zu erschließen war. Ich glaube wir werden<br />

hier sehr schnell Konsolidierungsprozesse sehen<br />

und am Ende nur eine Handvoll erfolgreiche<br />

Anbieter, wie bestimmt auch die Patriarch mit<br />

„truevest“.<br />

Sollten wir aber in den kommenden Jahren auch<br />

in Deutschland ein Provisionsverbot in der Anlageberatung<br />

bekommen (was wir alle nicht hoffen)<br />

und wie in England und den USA ganze Bevölkerungsgruppen<br />

von einer Anlageberatungsdienstleistung<br />

abgeschnitten sein, wage ich heute schon<br />

zu prognostizieren, dass dieser Geschäftsbereich<br />

einen absoluten Boom erleben wird.<br />

Der Weg der Robo-Advisor steht derzeit immer<br />

noch ganz am Anfang. Man darf somit gespannt<br />

sein, was sich hier in den nächsten Jahren noch<br />

so alles tut. Unterschätzen sollte man die Möglichkeiten<br />

dieses neuen Vertriebsweg aber auf<br />

keinen Fall !<br />

FBM: Herr Fischer, vielen Dank für das Gespräch!<br />

40 FinanzBusinessMagazin.de


INTERVIEW | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

blau direkt garantiert Maklern Erfolg<br />

Interview mit Oliver Pradetto,<br />

Geschäftsführer und Kommanditist,<br />

blau direkt GmbH<br />

FBM: Hallo Herr Pradetto, wie lief das Jahr 2016<br />

für blau direkt?<br />

Oliver Pradetto: Ein absolutes Rekordjahr. Unser<br />

Umsatz ist von 21 auf 31 Millionen Euro gestiegen<br />

und wir erwarten, dass wir das siebte Jahr in<br />

Folge die höchste Umsatzrendite aller Maklerpools<br />

vorweisen werden.<br />

FBM: Worauf führen Sie diesen Erfolg zurück?<br />

Oliver Pradetto: Engagierte Mitarbeiter, extrem<br />

motivierte Maklerpartner und sicher nicht zuletzt<br />

unsere Technologie-Marktführerschaft. Wir haben<br />

einen hohen Grad an Datensynchronisation,<br />

automatisierter Dokumentenarchivierung und<br />

Prozess-Automatisation. Deswegen garantieren<br />

wir unseren Partnern schriftlich eine Steigerung<br />

Ihrer Wertschöpfung von mindestens 20%. Und<br />

das bereits im ersten Jahr der Zusammenarbeit.<br />

Das spricht sich langsam rum.<br />

FBM: 2016 war auch das Jahr der Digitalisierung.<br />

InsurTechs versuchen Bestände über Apps einzusammeln.<br />

Spüren Sie die Konkurrenz?<br />

Oliver Pradetto: InsurTechs sind für uns keine<br />

Konkurrenten, sondern Partner. Wir halten zu<br />

nahezu allen wesentlichen Playern informellen<br />

Kontakt. Für ein gutes Drittel sind wir mittlerweile<br />

der Komplettabwickler.<br />

FBM: Nehmen Sie damit nicht Maklern ihr Geschäft<br />

weg?<br />

Oliver Pradetto: Ganz sicher tun wir das. Ja. Wir<br />

unterstützen die InsurTechs indem wir ihnen unsere<br />

Kontakte und Abwicklungsmöglichkeiten bereitstellen.<br />

Andererseits erhalten unsere klassisch<br />

arbeitenden Makler "simplr". Mit dieser App haben<br />

unsere Partner ein Werkzeug, das den meisten<br />

InsurTech-Wettbewerbern überlegen ist.<br />

Unter dem Strich überträgt blau direkt jedes Jahr<br />

mehr Bestände als selbst die größten Strukturvertriebe.<br />

Für unsere Makler ist das Weltklasse, denn<br />

90% unserer Bestandsübertragungen führen<br />

wir zu Gunsten unserer klassischen Maklerpartner<br />

durch. Das heißt wir rauben schon<br />

anderen Maklern Ihr Bestände, Hauptprofiteur<br />

sind dabei aber nicht unsere InsurTech-Partner,<br />

sondern unsere Maklerpartner.<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

41


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

INTERVIEW<br />

FBM: Das bringt Ihnen sicher nicht nur Freunde.<br />

Oliver Pradetto: Unsere Aufgabe ist es nicht<br />

unbewegliche Marktteilnehmer zu schonen,<br />

sondern unsere eigenen Maklerpartner glücklich<br />

zu machen. Es wäre aber völlig verkehrt<br />

unseren Erfolg als Ergebnis agressiven Marktverhaltens<br />

zu sehen. Wir haben Erfolg nur aus<br />

einem einzigen Grund: Unsere Makler können<br />

einen Service anbieten, den der Kunde offenkundig<br />

will. Wer einen Kunden an unsere Makler<br />

verliert, hat sich offenkundig nicht rechtzeitig um<br />

die Wünsche seiner Kunden gekümmert.<br />

FBM: Wissen Kunden wirklich immer was sie tun,<br />

wenn sie in einer App eine Maklervollmacht<br />

unterschreiben?<br />

Oliver Pradetto: Weiß denn der Kunde immer<br />

welche Konsequenzen es hat, wenn er beim<br />

Makler im Büro die Vollmacht unterschreibt?<br />

Den Kundenwillen anzuzweifeln ist letztlich<br />

eine Ausrede mit der viele Maktteilnehmer ihr<br />

eigenes Versagen kaschieren. Schauen Sie: In<br />

einem persönlichen Gespräch wirkt der Makler<br />

auf die Unterschrift aktiv hin. Er lenkt den<br />

Kunden. Eine App downzuloaden, entscheidet<br />

der Kunde hingegen ganz alleine. Er muss aktiv<br />

werden, sich mit der App beschäftigen und dann<br />

den Willen entwickeln seine Unterschrift zu<br />

leisten. Niemand lenkt ihn, niemand redet ihm<br />

rein, keiner kann ihn dabei beeinflussen. Dass<br />

eine Maklervollmacht weniger Wert haben soll,<br />

wenn ein Kunde sie aus freien Stücken erteilt,<br />

erscheint mir irrwitzig.<br />

FBM: Wieviele Kunden nutzen "simplr" aktuell?<br />

Oliver Pradetto: Wir haben etwa 19.000 Installationen<br />

auf IOS und Android. Da wollen wir<br />

zulegen. Rechnen wir die Web-Application von<br />

simplr dazu, liegen wir bereits bei 220.000 regelmäßigen<br />

Nutzern. Das ist ungefähr 10 Mal so viel<br />

wie der nächste App-Anbieter aktuell aufbieten<br />

kann.<br />

FBM: Reden wir über 2017, worauf können sich<br />

Ihre Partner da freuen?<br />

Oliver Pradetto: Im Mai bringen wir eine App,<br />

die unseren Vermittlern die Arbeit erleichtert. Sie<br />

können damit die Policen im Kundenordner abfotografieren.<br />

Innerhalb von Sekunden sind dann<br />

alle Kundenverträge im MVP des Maklers angelegt.<br />

Die Bestandsübertragung ist dann bereits<br />

veranlasst.<br />

FBM: Das klingt unglaublich. Wie geht das?<br />

Oliver Pradetto: Wir nutzen dabei eine KI. Sie<br />

wertet das Foto aus und erkennt eigenständig<br />

welche Texte Relevanz haben. So werden alle<br />

wesentlichen Daten der Police erfasst und vollautomatisch<br />

im MVP angelegt. Das System nimmt<br />

dann entweder die bestehende Maklervollmacht<br />

oder bietet dem Kunden an, diese per Fingerunterschrift<br />

zu erteilen. Der Bestandsübertragungsauftrag<br />

geht dann automatisiert an die jeweiligen<br />

Versicherer heraus - nebst der erforderlichen<br />

Unterlagen. Der Makler muss gar nichts mehr<br />

tun.<br />

FBM: Was hat es mit RoboAdmin auf sich?<br />

Oliver Pradetto: blau direkt hat bereits alle<br />

Administrationsprozesse automatisiert. Erstellt<br />

beispielsweise die Allianz einen Versicherungsnachtrag,<br />

so legt sie diese Datenänderung für<br />

uns in einem Ordner ab. Alle 30 Minuten holen<br />

wir uns diese Änderungen. Der Versicherungsvertrag<br />

wird im MVP des Maklers angepasst.<br />

Daten der Allianz sind bei uns deshalb niemals<br />

älter als 15 Minuten. Andere Versicherer sind<br />

etwas langsamer, aber das Prinzip ist immer<br />

gleich. Wir synchronisieren aktuell 91% aller<br />

Vetragsdaten und verarbeiten 86% der Korrespondenz<br />

voll automatisiert. Dabei ordnen<br />

wir nicht nur das Dokument zu. Die Systeme<br />

von blau direkt erfassen die enthaltenen Informationen<br />

und erledigen auch alle Folgeprozesse<br />

42 FinanzBusinessMagazin.de


INTERVIEW | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

systemisch autonom. Bei einer Beitragsänderung<br />

wird beispielsweise sofort das Forderungsmanagement<br />

aktualisiert und der zuständige<br />

Betreuer unseres Maklerspartners informiert.<br />

Aktuell arbeiten wir daran RoboAdmin auf die<br />

Betreuungsarbeit des Maklers auszudehnen.<br />

FBM: Was bedeutet das?<br />

Oliver Pradetto: Nehmen wir beispielsweise<br />

an, der Kunde erhält einen Mahnung. Dann<br />

wird diese Mahnung bereits jetzt vollautomatisch<br />

beim passenden Vertrag archiviert, das<br />

Forderungsmanagement ausgesetzt und der<br />

Makler informiert. Dann muss der Makler aber<br />

noch den Telefonhörer hochnehmen und den<br />

Kunden anrufen. Das wird künftig nicht mehr<br />

notwendig sein. Wir digitalisieren dazu alle<br />

Maklerpartner unseres Hauses. Der Kunde erhält<br />

die Mahnung direkt per Mail oder als Push-<br />

Nachricht auf sein Smartphone und dazu alle<br />

Informationen die er benötigt und zwar von<br />

einer digitalisierten Version seines ihm vertrauten<br />

Maklers. In dieser Art übernimmt die<br />

Technik von blau direkt nahezu alle Kundenbetreuungsprozesse,<br />

beispielsweise Dynamik-<br />

Änderungen, Nachträge oder Wertstandsmitteilungen.<br />

FBM: Wird der Makler da nicht überflüssig?<br />

Oliver Pradetto: Als wandelndes Versicherungslexikon<br />

oder Vergleichsrechner- Bediener<br />

wird der Makler eigentlich schon lange nicht<br />

mehr gebraucht. Mit unserer Hilfe gewinnt der<br />

Makler die Zeit für das was er wirklich ist: Ein<br />

Beziehungsmanager. •<br />

Quelle: © StockPhotoPro-Fotolia.com<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

43


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

MARKT<br />

Versicherungsvertrieb 2017<br />

Lieber Einzelkämpfer mit Medaillenchancen als<br />

Zehnkämpfer unter „ferner liefen“<br />

D<br />

Die Bedeutung und das Verständnis<br />

für Kundenzentrierung sind in<br />

der Versicherungsbranche angekommen.<br />

Dreh- und Angelpunkt<br />

im Kundenkontakt ist und bleibt<br />

der Vertrieb: Hier müssen Unternehmen<br />

ansetzen, um auf die Bedürfnisse<br />

der Kunden zu reagieren.<br />

Die Herausforderung: Der Versicherungsvertrieb<br />

verändert sich<br />

laufend. Dafür verantwortlich<br />

sind Regulierungsfragen ebenso<br />

wie das veränderte Kundenverhalten<br />

oder der Wandel in der<br />

Produktgestaltung. Versicherer<br />

müssen sich anpassen – Kunden<br />

werden immer preissensitiver:<br />

Sie wünschen mehr Flexibilität<br />

und weisen zugleich eine immer<br />

geringere Markentreue auf. Das<br />

heißt, sie wechseln also leichter<br />

als früher den Versicherer ihres<br />

Vertrauens.<br />

Für den Vertrieb bedeutet das:<br />

Versicherer müssen den Bedürfnissen<br />

von Online- und klassischen<br />

Kunden gleichermaßen mit einer<br />

intelligenten Vertriebssteuerung<br />

nachkommen. Zwar wächst im<br />

Vertrieb die Bedeutung von Portalen<br />

zusammen mit dem Direktvertrieb.<br />

Allerdings legen Online-<br />

Käufe doch langsamer zu als vom<br />

Markt erwartet. Das belegen die<br />

jüngsten Vertriebswege-Surveys<br />

von Willis Towers Watson sowohl<br />

zur Personen- als auch zur<br />

Schaden-/Unfallversicherung.<br />

Ausschließlichkeitsvertreter, Banken<br />

und unabhängige Vermittler<br />

werden weiterhin bedeutende<br />

Absatzkanäle darstellen. Versicherer<br />

müssen die alte und die<br />

neue Welt besser miteinander<br />

verzahnen und steuern.<br />

Quelle: © pixabay.com<br />

Für die Produktwelt bedeutet<br />

das: Nur intelligent angepasste<br />

Produkte machen das Geschäft<br />

auf die lange Sicht noch attraktiv.<br />

Einerseits verändert die ältere<br />

Generation ihre Lebensweise<br />

und verlangt nach Produkten mit<br />

mehr Flexibilität. Andererseits<br />

entwickelt sich das Kommunikations-<br />

und Konsumverhalten der<br />

jüngeren Generation so rasant,<br />

dass es auch hier nicht mehr auf<br />

lebenslängliche Laufzeiten ankommt,<br />

sondern vielmehr auf individuell<br />

veränderbare Konditionen.<br />

Versicherer müssen ihre Tarifierung<br />

im Rahmen einer Gesamt-<br />

Digitalisierungsstrategie überarbeiten.<br />

Die Nutzung von Big Data<br />

gehört dazu und geht weit über<br />

die Verwendung von Fitness- oder<br />

Telematik-Daten, die nur eine geringfügige<br />

Prämienreduktion zur<br />

Folge haben, hinaus. Mit mehr Mut<br />

zur Fokussierung können Versicherer<br />

einzelne Produkte so anpassen,<br />

dass sie weiterhin profitabel sind.<br />

Dies geht jedoch nicht für einen<br />

ganzen „Bauchladen“.<br />

Die Taktik: Weniger ist mehr. Die<br />

zunehmende Digitalisierung im<br />

Vertrieb wird langfristig zu einer<br />

Diversifizierung in der Produktlandschaft<br />

führen. Um die Herausforderungen<br />

zu meistern,<br />

dürfen Versicherer sich nicht verzetteln:<br />

Empfehlenswert ist es,<br />

Zielgruppen zu definieren und das<br />

eigene Angebot darauf abzustimmen.<br />

Nicht jede Gesellschaft kann<br />

mittlerweile alles anbieten. Ist der<br />

Vertrieb auf den definierten Fokus<br />

richtig geschult, kann er zielgerichtet<br />

beraten sowie Kunden<br />

akquirieren und binden.<br />

Autor: www.willistowerswatson.com<br />

44 FinanzBusinessMagazin.de


MARKT | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

GDV:<br />

Statistik zumVersicherungsvertrieb<br />

Direktvertrieb legt leicht zu<br />

- persönliche Beratung dominiert<br />

Beim Versicherungsvertrieb dominiert<br />

weiterhin die persönliche<br />

Beratung. Abschlüsse über das Internet<br />

und andere Direktvertriebskanäle<br />

gewinnen insbesondere in<br />

der Schaden- und Unfallversicherung<br />

an Bedeutung, so die aktuelle<br />

Vertriebswegestatistik 2015<br />

Bdes Gesamtverbandes der Deutschen<br />

Versicherungswirtschaft<br />

(GDV). Die weitaus meisten Kunden<br />

vertrauen beim Abschluss<br />

ihrer Versicherungen auf den Rat<br />

eines Vertreters oder Maklers. In<br />

der Lebensversicherung sowie der<br />

Schaden- und Unfallversicherung<br />

entfallen etwa drei Viertel des<br />

D<br />

Neugeschäfts auf Einfirmenvermittler,<br />

Makler und Mehrfachvertreter,<br />

in der Krankenversicherung<br />

sind es sogar über 85 Prozent.<br />

Berücksichtigt ist dabei nicht der<br />

Versicherungsvertrieb über Banken<br />

oder Sparkassen, die auch als<br />

Einfirmen- oder Mehrfachvertreter<br />

tätig sind. Relevant ist dieser<br />

Vertriebsweg insbesondere in der<br />

Lebensversicherung: Gemessen<br />

an der Beitragssumme wird rund<br />

ein Fünftel des Neugeschäfts über<br />

Kreditinstitute abgeschlossen.<br />

Online- und Direktvertrieb legt<br />

zu, aber nicht überall<br />

Das Internet hat 2015 als Vertriebskanal<br />

weiter an Bedeutung<br />

gewonnen, allerdings nicht in allen<br />

Versicherungssparten. Der Anteil<br />

der Direktvertriebe, zu denen<br />

auch Online-Vergleichsportale<br />

zählen, ist in der Schaden- und<br />

Unfallversicherung von 12 Prozent<br />

auf 13,5 Prozent gestiegen,<br />

in der Krankenversicherung von<br />

5,2 Prozent auf 6,1 Prozent. Demgegenüber<br />

ist in der Lebensversicherung<br />

der Anteil des Direktvertriebs<br />

leicht von 3,3 Prozent auf<br />

3,0 Prozent gesunken.<br />

Autor: www.gdv.de<br />

MiFID II wird den Vertrieb<br />

von Finanzprodukten deutlich<br />

verändern<br />

Die Umsetzung von MiFID II ab<br />

dem 3. Januar 2018 wird für Berater,<br />

Kapitalverwaltungsgesellschaften<br />

(KVGs) und Fondsplattformen<br />

bedeutsame Neuerungen mit sich<br />

bringen. Dieser Meinung ist die<br />

Luxemburger Fondsplattform Moventum.<br />

Insbesondere das Verhältnis<br />

zwischen Produktanbieter<br />

und Vertrieb werde sich nachhaltig<br />

verändern. Als Folge dessen stehen<br />

auch traditionelle Vergütungsstrukturen,<br />

wie Bestandsprovisionen,<br />

auf dem Prüfstand. „Berater werden<br />

künftig klar dokumentieren<br />

müssen, welchen Mehrwert sie<br />

Kunden auch nach dem erfolgreichen<br />

Vertrieb von Finanzprodukten<br />

noch bieten“, erklärt Swen<br />

Köster, Senior Vice President Sales<br />

bei Moventum. „Erst dann sind<br />

klassische Bestandsprovisionen<br />

nach MiFID II gerechtfertigt“, so<br />

Köster weiter.<br />

Die Fondsplattform Moventum rät<br />

Beratern dazu, sich bereits heute<br />

mit den Anforderungen von MiFID<br />

II auseinanderzusetzen und womöglich<br />

das eigene Geschäftsmodell<br />

zu überdenken. „Zwar wird es<br />

auch künftig Bestandsprovisionen<br />

geben, doch erscheint Honorarberatung<br />

ab 2018 noch attraktiver<br />

als bislang“, betont Köster. „Da die<br />

Wahl des Vergütungsmodells für<br />

Berater sehr individuell ist, bieten<br />

wir unseren Partnern seit Jahren<br />

eine Auswahl unterschiedlichster<br />

Vergütungsmodelle, Honorarbera-<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

45


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

MARKT<br />

tung, Provisionsmodelle und Kombinationen<br />

aus beiden Vergütungsformen“,<br />

so Köster. Hinzu komme,<br />

dass Moventum mit seiner europaweiten<br />

Ausrichtung bereits Erfahrung<br />

mit stark regulierten Märkten<br />

für Finanzprodukte habe. „Wir sind<br />

seit Jahren in Großbritannien aktiv.<br />

Die Regeln für den Finanzvertrieb<br />

ähneln in weiten Teilen dem, was<br />

auch im Zuge von MiFID II auch für<br />

den Rest Europas angedacht ist“,<br />

erklärt Köster.<br />

Neben der Wahl des Vergütungsmodells<br />

sollten Berater bereits<br />

heute darauf achten mit Partnern<br />

zusammenzuarbeiten, die den<br />

wachsenden Anforderungen an<br />

ein unabhängiges Berichtswesen<br />

schon heute gerecht werden. „Mit<br />

MiFID II wird die Transparenz für<br />

Anleger noch weiter steigen. Dies<br />

bewerten wir grundsätzlich positiv.<br />

Vermittler, die schon heute auf eingespielte<br />

Lösungen vertrauen, können<br />

gegenüber Kunden mit diesem<br />

Alleinstellungsmerkmal punkten<br />

und werden ab 2018 nicht auf dem<br />

falschen Fuß erwischt“, betont Köster.<br />

Autor: www.moventum.de<br />

AfW-Hauptstadtgipfel:<br />

Wir brauchen mehr Vertrauen und<br />

Moral in der Finanzdienstleistung<br />

Politiker forderten die freien Vermittler<br />

und Berater zum Dialog mit der Politik auf<br />

B<br />

Berlin will die Regulierungsvorhaben<br />

Mifid II und IDD unbedingt noch in<br />

dieser Legislaturperiode abschließen.<br />

Auf dem Hauptstadtgipfel des<br />

AfW äußerten sich mit der Regulierung<br />

befasste Politiker zu Sachstand<br />

und Zeitplan. Manfred Zöllmer,<br />

Mitglied im Finanzausschuss und<br />

stellvertretender finanzpolitischer<br />

Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion,<br />

betonte, dass man die<br />

IDD „Eins zu Eins“ umsetzen werde<br />

und keine schärfere Regulierung<br />

des Versicherungsvertriebs<br />

anstrebe.<br />

Zöllmer bekräftigte vor rund 40<br />

Fördermitgliedern des Bundesverbandes<br />

das gleichberechtigte Nebeneinander<br />

von Honorarberatung<br />

und provisionsgestützter Beratung<br />

– auch nach Umsetzung der IDD:<br />

„Wir wollen, dass der Kunde die<br />

Wahl hat.“ Ein Provisionsverbot<br />

durch die Hintertür dürfe es nicht<br />

geben. Deutschland werde diese<br />

über die IDD zur Verfügung stehende<br />

Option keinesfalls ziehen.<br />

„Das Problem der europäischen<br />

Institutionen ist, dass ihre Entscheidungsprozesse<br />

sehr intransparent<br />

sind“, sagte Zöllmer. Regulierung<br />

dürfe nicht jenseits des<br />

Gesetzgebers stattfinden. Er bezog<br />

sich damit auf umfangreiche<br />

und teilweise praxisferne Änderungswünsche<br />

der europäischen<br />

Aufsichtsbehörden EIOPA und<br />

ESMA. Diese hatten zuletzt heftige<br />

Kritik in der Branche hervorgerufen.<br />

Entsprechend ablehnend<br />

hatte sich auch der AfW in seiner<br />

Stellungnahme über seinen europäischen<br />

Dachverband geäußert.<br />

Das Europäische Parlament hatte<br />

kürzlich einen solchen Vorstoß<br />

zur PRIIPS gestoppt. Diese Verordnung<br />

betrifft neue Basisinformationsblätter<br />

für verpackte Anlageprodukte<br />

für Kleinanleger und<br />

Versicherungsanlageprodukte.<br />

Nicht zuletzt deshalb ist PRIIPS<br />

um ein Jahr verschoben. Der Start<br />

ist nun zum 1. Januar 2018 geplant.<br />

Ein ähnliches Zeitproblem<br />

sieht Zöllmer auch bei der IDD heraufziehen:<br />

„Erst im Herbst 2017<br />

sollen die delegierten Rechtsakte<br />

der EIOPA vorliegen, die die Details<br />

zur Umsetzung der IDD enthalten.“<br />

Bis zum Start im Januar<br />

2018 sei dann nur noch wenig<br />

Zeit.<br />

46 FinanzBusinessMagazin.de


MARKT | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

Ralph Brinkhaus, stellvertretender<br />

Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,<br />

betonte, dass<br />

die Regulierung die Qualität in<br />

der Beratung steigern werde. „Sie<br />

müssen sich auskennen mit Steuern,<br />

Finanzplanung, Recht und<br />

auch noch ein guter Psychologe<br />

sein“, umriss Brinkhaus das anspruchsvolle<br />

Profil eines qualitätsorientieren<br />

Beraters. Sein Credo:<br />

„Wir müssen uns über die Produkte<br />

definieren und nicht über<br />

den <strong>Vertriebserfolg</strong>.“ Das sei für<br />

einige Häuser indes schwer nachzuvollziehen.<br />

Man müsse branchenweit<br />

dahin kommen, dass<br />

das Produkt auf der einen und<br />

das Kundenbedürfnis auf der anderen<br />

Seite entscheidend seien.<br />

Brinkhaus kritisierte die Branche<br />

insbesondere bei ihrem Umgang<br />

mit dem Lebensversicherungsreformgesetz<br />

(LVRG). Die gewünschte<br />

Zillmerung der Provisionen<br />

sei branchenweit nicht<br />

zufriedenstellend umgesetzt worden.<br />

Ein weiteres Negativbeispiel<br />

sei, wie manche Marktteilnehmer<br />

die geltende Deckelung der Abschlussprovisionen<br />

in der privaten<br />

Krankenversicherung kreativ umgingen.<br />

„Wir können so viel regulieren,<br />

wie wir wollen, das alles wird<br />

nicht helfen, wenn nicht ein gewisser<br />

Grundethos in der Branche<br />

da ist“, resümierte Brinkhaus. Er<br />

unterstrich die Bedeutung von<br />

Vertrauen und Moral in der Finanzdienstleistungsbranche<br />

und<br />

regte an, dass man in der Branche<br />

die schwarzen Schafe in den eigenen<br />

Reihen klar benennen sollte.<br />

Beide Politiker forderten die freien<br />

Vermittler und Berater zum<br />

Dialog mit der Politik auf: „Bitte<br />

bringen Sie sich in diesen Prozess<br />

mit ein“, appellierte Brinkhaus an<br />

die AfW-Mitglieder. Zum Beispiel<br />

beim Thema Telefonaufzeichnung<br />

von Beratungsgesprächen,<br />

wo noch viele Details unklar sind.<br />

„Fordern Sie verlässliche digitale<br />

Handlungsanweisungen“, so<br />

Brinkhaus. Ohne Rechtssicherheit<br />

könne ansonsten ein Gericht<br />

in zehn Jahren entscheiden, die<br />

Dokumentation sei nicht ausreichend<br />

gewesen.<br />

“Wir brauchen bei beiden Regulierungsvorhaben<br />

praxistaugliche<br />

Umsetzungen in nationales Recht,<br />

die eine qualitativ hochwerte Arbeit<br />

der Vermittler weiterhin ermöglichen.<br />

Wir bleiben daher in<br />

engem Kontakt mit der Politik<br />

und werden unsere Anforderungen<br />

und Praxiserfahrungen der<br />

Vermittlerbranche weiter einbringen.<br />

Das ist die klassische Aufgabe<br />

eines Berufsverbands“ betont<br />

der für Politik zuständige AfW<br />

Vorstand Frank Rottenbacher.<br />

Anja Karliczek, Mitglied im Finanzausschuss<br />

für die CDU und<br />

Expertin für Regulierungsfragen,<br />

musste ihren geplanten Vortrag<br />

zur IDD-Umsetzung kurzfristig<br />

aufgrund einer namentlichen Abstimmung<br />

im Bundestag absagen,<br />

die ihre Anwesenheit verlangte.<br />

Für sie sprang Christian Nuschele<br />

ein. Der Head of Sales Germany<br />

der Standard Life informierte über<br />

die Konsequenzen der strikten Regulierung<br />

in Großbritannien. Dort<br />

herrscht nach der „Retail Distribution<br />

Review“ (RDR) seit 2013 ein<br />

Provisionsverbot in der Geldanlage<br />

und in der Altersvorsorge.<br />

„Die Anzahl der Berater hat sich<br />

nicht nennenswert verringert und<br />

die Einkommen sind seitdem gestiegen“,<br />

sagte Nuschele. Britische<br />

Berater verdienen derzeit im<br />

Schnitt mehr als 100.000 Pfund<br />

und sind sehr zufrieden. Ungefähr<br />

32.000 unabhängige Vermittler<br />

gebe es in Großbritannien, die<br />

einen Marktanteil von 85 Prozent<br />

hätten. Allerdings haben weite<br />

Teile der Bevölkerung – mehr als<br />

90 Prozent – keinen Zugang mehr<br />

zu Finanzberatung, weil diese<br />

Dienstleistung gegen Honorar<br />

nur mehr vermögenden Kunden<br />

angeboten wird. „Die Kundenzielgruppe<br />

muss mindestens über<br />

50.000 Pfund freies liquides Vermögen<br />

verfügen mit steigender<br />

Tendenz. Manche Berater starten<br />

auch erst ab 250.000 Pfund“, berichtete<br />

Nuschele aus Großbritannien.<br />

Vor der RDR wären es aber<br />

bereits auch schon ca. 80% gewesen,<br />

die von der Beratung ausgeschlossen<br />

waren.<br />

Autor: www.afw-verband.de<br />

Quelle: © Picture-Factory-Fotolia.com<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

47


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

MARKT<br />

Bei welchen Unternehmen ist der<br />

Makler König?<br />

DDie Studie „AssCompact AWARD<br />

– Maklerservice 2016“ der bbg<br />

Betriebsberatungs GmbH nimmt<br />

die Gesamtzufriedenheit der<br />

Makler in punkto Dienstleistungsqualität<br />

in vier Bereichen<br />

(bAV, Private Vorsorge/Biometrie,<br />

Kranken/Pflege und Sach/HUK)<br />

unter die Lupe. Darüber hinaus<br />

wurden auch pro untersuchtem<br />

Bereich die Service-Champions<br />

in jeweils zwölf einzelnen Leistungskriterien<br />

ermittelt. In<br />

einem schwierigen Marktumfeld<br />

ist der Konkurrenzkampf unter<br />

den Versicherungsanbietern härter<br />

denn je.<br />

Dabei ist es besonders wichtig,<br />

vor allem den unabhängigen<br />

Vertrieb von der eigenen Dienstleistungsqualität<br />

zu überzeugen.<br />

Doch wie zufrieden sind die Makler<br />

mit den Ansprechpartnern<br />

und den Serviceprozessen in den<br />

Bereichen bAV, private Vorsorge/<br />

Biometrie, Kranken/Pflege und<br />

Sach/HUK? Dieser Frage geht<br />

die Studie „AssCompact AWARD<br />

– Maklerservice 2016“ auf den<br />

Grund. Neben den jeweils drei<br />

bestplatzierten Gesellschaften in<br />

Bezug auf die Makler-Gesamtzufriedenheit<br />

innerhalb der vier<br />

untersuchten Bereiche wurden<br />

auch die besten Anbieter pro<br />

Leistungskriterium und Bereich<br />

ermittelt. Dabei wurden einzelne<br />

Leistungskriterien in den Kategorien<br />

„Zentrale Vertriebsunterstützung“,<br />

„Regionale Vertriebsunterstützung“,<br />

„Software und<br />

Tools“ und „Marketing-Materialien“<br />

untersucht.<br />

Quelle: © pressmaster-Fotolia.com<br />

Sieger des AssCompact AWARDS<br />

– Maklerservice 2016 –<br />

Gesamtzufriedenheit<br />

2016 bewerteten die Umfrageteilnehmer<br />

die Servicequalität<br />

der Anbieter zum ersten Mal<br />

in insgesamt vier Bereichen. Im<br />

Bereich bAV wurde Canada Life<br />

zum Maklerservice-Sieger gekürt.<br />

Ihr folgen die Swiss Life auf<br />

Platz 2 und die Allianz auf Platz 3.<br />

Gleich zwei Service-Champions<br />

gibt es im Bereich der privaten<br />

Vorsorge/Biometrie: Während<br />

Canada Life ihren Titel aus dem<br />

Vorjahr verteidigen konnte, positionierte<br />

sich die Bayerische als<br />

Neuzugang ebenfalls ganz oben<br />

auf dem Podest. Auf Platz 3 folgt<br />

der VOLKSWOHL BUND. Gleich<br />

vier Unternehmen schaffen es<br />

im Bereich Kranken/Pflege aufs<br />

Treppchen – allen voran die IDE-<br />

AL, die mit deutlichem Abstand<br />

vor der zweitplatzierten Allianz<br />

gewinnt. Den dritten Platz haben<br />

Barmenia und die HALLE-<br />

SCHE inne, die von den Maklern<br />

mit gleich vielen Punkten bedacht<br />

wurden. Im Sachgeschäft<br />

teilen sich die Rhion und die<br />

VHV die „Service-Krone“. Auf<br />

Platz 3 folgt mit geringem Abstand<br />

die InterRisk.<br />

Zufriedenheitsanalyse einzelner<br />

Leistungskriterien<br />

Im Rahmen der Studie wurden<br />

einzelne Leistungskriterien in<br />

den Bereichen „Zentrale Vertriebsunterstützung“,<br />

„Regionale<br />

Vertriebsunterstützung“,<br />

„Software und Tools“ und<br />

„Marketing-Materialien“ abgefragt.<br />

Generell legen die Makler<br />

großen Wert auf das „Engagement<br />

und die Kompetenz im<br />

Innendienst“. Im Vergleich zum<br />

Vorjahr haben die „Tarif-, Angebots-<br />

und Beratungsrechner“<br />

deutlich an Bedeutung zugelegt.<br />

Neben der allgemeinen Zufriedenheitsanalyse<br />

hat die Studie<br />

auch im Detail ermittelt, welcher<br />

Anbieter die einzelnen Leistungskriterien<br />

am besten erfüllt.<br />

Mithilfe dieses umfassenden<br />

Bewertungsgerüsts ist für jeden<br />

untersuchten Bereich ein detaillierter<br />

Wettbewerbsvergleich<br />

entstanden, der sowohl Anbietern<br />

als auch Maklern Aufschluss<br />

über Potenziale im Dienstleistungsbereich<br />

gibt.<br />

Autor: www.bbg-online.de<br />

48 FinanzBusinessMagazin.de


MARKT | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

Versicherungsumfrage:<br />

Vermittler setzen weiter auf Riester<br />

TTrotz der aktuellen Diskussion<br />

um die Zukunft der Riester-Rente<br />

glauben zwei Drittel der Versicherungsvermittler,<br />

der Absatz dieser<br />

Produkte werde konstant bleiben<br />

oder sogar steigen. Das ist das<br />

Ergebnis einer Umfrage der Versicherungsgruppe<br />

die Bayerische<br />

zusammen mit der V.E.R.S. Leipzig<br />

GmbH und Professor Dr. Fred Wagner<br />

vom Institut für Versicherungslehre<br />

an der Universität Leipzig.<br />

47 Prozent der Befragten erwarten<br />

zumindest einen konstanten<br />

Verkauf von Riester-Produkten,<br />

22 Prozent schätzen das Potenzial<br />

optimistischer ein und gehen von<br />

einem steigenden Absatz aus. 61<br />

Prozent Vertriebsprofis schätzen<br />

die Eignung der Riester-Rente für<br />

die private Altersvorsorge als gut<br />

ein. 27 Prozent beurteilen das Produkt<br />

mit „teils-teils“, 11 Prozent<br />

antworten mit „schlecht“.<br />

„Die Studie zeichnet ein differenziertes<br />

Bild über die Riester-<br />

Rente“, so das Fazit von Professor<br />

Dr. Fred Wagner. „Eine<br />

deutliche Mehrheit der Vertriebspartner<br />

weiß um die Vorzüge<br />

des Produkts, zugleich kann eine<br />

Minderheit damit wenig anfangen<br />

und bietet es deshalb auch<br />

nicht den Kunden an.“ Dabei ist<br />

Wissen der Versicherungsvermittler<br />

über Riester vorhanden:<br />

71 Prozent der Befragten erklären<br />

(„trifft voll zu“), ihren Kunden<br />

die wesentlichen Merkmale<br />

des Produkts erläutern zu können,<br />

für immerhin noch 24 Prozent<br />

gilt „trifft eher zu“. Unterm<br />

Strich vermitteln 40 Prozent der<br />

Befragten häufig die Riester-<br />

Rente, 37 Prozent tun dies zumindest<br />

manchmal. Lediglich<br />

5 Prozent verkaufen nie dieses<br />

Produkt.<br />

„Es ist schade, dass ein Teil der<br />

Vermittler den Kunden das Produkt<br />

nicht anbietet. Obwohl Riester<br />

gerade für Familien mit Kindern<br />

und kleinem oder mittleren<br />

Einkommen eine gute Zusatzversorgung<br />

im Alter sein kann“,<br />

sagt Martin Gräfer, Vorstand der<br />

Versicherungsgruppe die Bayerische<br />

und Mitbegründer der Initiative<br />

pro Riester (www.proriester.<br />

de). „Damit verschenken manche<br />

ohne Not sinnvolle Beratungsanlässe.“<br />

Datengrundlage war eine repräsentative<br />

Online-Befragung der<br />

V.E.R.S. Leipzig bei insgesamt 365<br />

Vertriebspartnern in Deutschland<br />

unter Leitung von Professor Dr.<br />

Fred Wagner. Auftraggeber der<br />

Studie war die Versicherungsgruppe<br />

die Bayerische.<br />

Autor: www.diebayerische.de<br />

Quelle: © morganka-Fotolia.com<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

49


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

MARKT<br />

Schaden- /Unfallversicherung:<br />

Vertrieb über Internetportale<br />

deutlich geringer als von der<br />

Branche erwartet<br />

In der Schaden- und Unfallsparte<br />

deutscher Versicherer hat der Vertrieb<br />

über Vergleichsportale im Internet<br />

noch nicht den Stellenwert<br />

erreicht, von dem die Branche bislang<br />

ausgegangen war. Dies geht<br />

aus der diesjährigen Vertriebswege-Survey<br />

zur Schaden-/Unfallversicherung<br />

hervor. Willis Towers<br />

Watson hat erstmals in der insgesamt<br />

zum elften Mal erhobenen<br />

Studie separate Vertriebszahlen<br />

für das Portalgeschäft ermittelt.<br />

Diese Daten für das Jahr 2015<br />

zeigen, dass mit einem Anteil von<br />

7,0 Prozent noch eher wenig Neugeschäft<br />

über Portale abgewickelt<br />

wird. Zwar nimmt der Vertriebsanteil<br />

der Ausschließlichkeitsorganisation<br />

(AO) in kleinen Schritten<br />

weiter ab. Mit rund 45 Prozent<br />

Marktanteil (Vorjahr 46,4) bleibt die<br />

AO dennoch der stärkste Vertriebskanal,<br />

gefolgt von den unabhängigen<br />

Vermittlern mit 25,7 Prozent<br />

(29,5), den Internetportalen mit<br />

7,0 Prozent und dem Direktvertrieb<br />

mit 6,5 Prozent.<br />

Durch die erstmals separat ermittelten<br />

Zahlen zum Portalgeschäft<br />

haben die Anteile der<br />

Makler und des Direktvertriebs<br />

stärker als üblich abgenommen.<br />

Der Grund dafür war, dass Internetportale<br />

zuvor einem dieser<br />

beiden Kanäle zugeordnet<br />

wurden. „Seit 2013 sehen über<br />

80 Prozent unserer Studienteilnehmer<br />

die Internetportale als<br />

Kanal mit den stärksten Wachstumsaussichten<br />

für die kommenden<br />

Jahre“, sagt Michael<br />

Klüttgens, Leiter Versicherungsberatung<br />

bei Willis Towers<br />

Watson. „Gemessen an diesen<br />

hohen Erwartungen und an<br />

den großen Marketingaufwendungen<br />

der Vergleichsportale<br />

ist dieser aktuelle Marktanteil<br />

doch vergleichsweise gering.“<br />

Kfz-Versicherung:<br />

Geringer Portalanteil trotz<br />

standardisierter Produkte<br />

Auch im Bereich Kfz – der mit<br />

Abstand größten Sparte – ist<br />

ein schrittweiser Rückgang der<br />

AO und unabhängigen Vermittler<br />

seit 2012 zu verzeichnen. „Als<br />

Massengeschäft mit vergleichsweise<br />

standardisierten Produkten<br />

ist die Kfz-Sparte zwar von einem<br />

etwas höheren Anteil an Online-<br />

Abschlüssen geprägt“, erklärt<br />

Ulrich Wiesenewsky, Leiter Distribution<br />

Services bei Willis Towers<br />

Watson und verantwortlich für die<br />

Vertriebswegestudien. Der Anteil<br />

der Portale liegt jedoch auch<br />

hier bei moderaten 8,4 Prozent.<br />

„Insgesamt gehen wir davon aus,<br />

dass zusammen mit dem Direktvertrieb<br />

über die unternehmenseigene<br />

Website derzeit knapp<br />

17 Prozent aller Kfz-Abschlüsse<br />

online getätigt werden“, erläutert<br />

Wiesenewsky.<br />

Wie im Vorjahr rechnen rund<br />

60 Prozent der Teilnehmer mit<br />

weiterem Wachstum von Portalund<br />

Direktvertrieb für ihr eigenes<br />

Unternehmen. Bezogen auf<br />

den Gesamtmarkt gehen sogar<br />

94 Prozent von einer steigenden<br />

Bedeutung der Internetportale<br />

aus. „Nach unserer Einschätzung<br />

wird die Dynamik des Marktes<br />

hier allerdings überschätzt“, sagt<br />

Wiesenewsky. „Die Differenz<br />

zwischen Wahrnehmung des Gesamtmarkts<br />

und den Zahlen für<br />

die eigene Gesellschaft ist doch<br />

sehr hoch.“<br />

Quelle: © cherezoff-Fotolia.com<br />

50 FinanzBusinessMagazin.de


MARKT | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

Quelle: © pixabay.com<br />

Versicherer steuern Risiken<br />

intelligenter<br />

Einen weiteren Grund für das relativ<br />

geringe Portalgeschäft sieht<br />

Willis Towers Watson in der Vertriebssteuerung<br />

der Versicherer:<br />

„Nach einigen Jahren Portalerfahrung<br />

haben Versicherer dazugelernt<br />

und versuchen nicht<br />

mehr, für alle Produkte preislich<br />

unschlagbar in allen Portalen zu<br />

erscheinen“, sagt Klüttgens. „Vertriebsstrategien<br />

haben sich schon<br />

dahin gehend entwickelt, dass<br />

nicht mehr alles auf Wachstum,<br />

sondern auch auf Profitabilität<br />

ausgerichtet ist.“<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

Vertriebsstrategien weiter<br />

überarbeiten<br />

Trotz hoher Wachstumserwartungen<br />

an den Online-Vertrieb<br />

sieht Willis Towers Watson aber<br />

auch Handlungsbedarf in den<br />

Vertriebsstrategien der Versicherer.<br />

„So sind Portalkunden in<br />

der Regel eher preissensitiv und<br />

weisen eine geringere Markentreue<br />

auf“, erklärt Wiesenewsky.<br />

„Dem können Versicherer nur mit<br />

einer intelligenten Vertriebskanalsteuerung<br />

entgegenwirken und<br />

ihre Tarifierung im Rahmen einer<br />

Gesamt-Digitalisierungsstrategie<br />

überarbeiten. Dem veränderten<br />

Nachfrageverhalten der Kunden<br />

müssen die Anbieter mit einer<br />

dezidierten Strategie Rechnung<br />

tragen.“<br />

Wachsende Diversifizierung<br />

„Unser Survey zeigt außerdem,<br />

dass die zunehmende Digitalisierung<br />

im Vertrieb langfristig<br />

zu einer Diversifizierung in der<br />

Produktlandschaft führen wird“,<br />

ergänzt Klüttgens. Einerseits erwarten<br />

die Gesellschaften eine<br />

Verschiebung des Geschäfts in<br />

den Online-Bereich – so können<br />

sich 35 Prozent vorstellen, dass<br />

mittelfristig bereits die Hälfte<br />

des Wechselgeschäfts der Kfz-<br />

Versicherung über Portale ablaufen<br />

wird. Auf der anderen<br />

Seite halten die Teilnehmer es für<br />

notwendig, Produkt- und Vertriebskonzepte<br />

an eine immer<br />

älter werdende Kundschaft anzupassen.<br />

„Wir sehen ebenfalls<br />

weiterhin Optimierungsbedarf<br />

der Konzepte an den demografischen<br />

Wandel, insbesondere<br />

im Rahmen des Pricings“, sagt<br />

Klüttgens.<br />

Ausblick 2017<br />

Durch die Digitalisierung und<br />

ein verändertes Kundenverhalten<br />

wächst die Bedeutung von<br />

Portalen zusammen mit dem<br />

Direktvertrieb im Schaden-/<br />

Unfallvertrieb ein. Allerdings<br />

legen diese langsamer zu als<br />

von den Teilnehmern erwartet<br />

und sind, zumindest in der Kfz-<br />

Versicherung, in einem höheren<br />

Maß von Kunden mit geringerer<br />

Verbleibedauer geprägt. Darauf<br />

müssen Versicherer mit einer intelligenten<br />

Vertriebskanalsteuerung<br />

reagieren.<br />

Autor: www.willistowerswatson.com<br />

51


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

MARKT<br />

Vertrieb<br />

in der Personenversicherung:<br />

Klassische Kanäle trotzen<br />

digitalen Vertriebswegen<br />

WWährend Lebensversicherer in<br />

Deutschland 2015 rund sechs<br />

Prozent weniger Neugeschäft<br />

gezeichnet haben, ist es der<br />

Privaten Krankenversicherung<br />

(PKV) gelungen, den Abwärtstrend<br />

der vergangenen Jahre zu<br />

stoppen. Die Vertriebswege in<br />

beiden Sparten haben sich jedoch<br />

nicht wie von der Branche<br />

erwartet entwickelt: Erwartete<br />

Effekte durch das Lebensversicherungs-Reformgesetz<br />

(LVRG)<br />

sind bislang noch nicht erkennbar.<br />

Dies zeigen die Vertriebswege-Studien<br />

zur Personenversicherung<br />

2015 von Willis<br />

Towers Watson, die die Bereiche<br />

Lebensversicherung und PKV<br />

umfassten.<br />

Quelle: © rogerphoto-Fotolia.com<br />

Das Neugeschäftsvolumen nach<br />

APE1 in der Lebensversicherung<br />

sank 2015 um 6,4 Prozent (Vorjahr<br />

+ 8,8 Prozent). Dabei gab das<br />

Geschäft gegen laufende Beiträge<br />

(- 4,4 Prozent) weniger stark<br />

nach als das Einmalbeitragsgeschäft<br />

(- 9,0 Prozent). „Die deutsche<br />

Lebensversicherung hat ein<br />

schwieriges Jahr hinter sich“, sagt<br />

Ulrich Wiesenewsky, Leiter Distribution<br />

Services bei Willis Towers<br />

Watson und verantwortlich für<br />

die Vertriebswege-Studien, und<br />

fügt hinzu: „Regulierung und Digitalisierung<br />

beanspruchen viele<br />

Ressourcen in den Unternehmen.<br />

Der Kostendruck ist hoch, gerade<br />

auch auf den Vertrieb.“ Seit Jahren<br />

sinkt zudem die Anzahl der<br />

Versicherungsvermittler und vor<br />

allem der Ausschließlichkeitsvermittler.<br />

Leben: Bankvertrieb baut<br />

Spitzenposition im Neugeschäft aus<br />

Mit einem Marktanteil von 30,4<br />

Prozent ist der Bankvertrieb nicht<br />

nur weiterhin der führende Vertriebsweg<br />

für Lebensversicherungsprodukte.<br />

Er konnte seine<br />

Position weiter ausbauen. Ihm<br />

folgt die Ausschließlichkeitsorganisation<br />

(AO) mit 27,5 Prozent.<br />

Die AO hat jedoch vergleichsweise<br />

signifikante Marktanteile verloren.<br />

Der Anteil der unabhängigen<br />

Vermittler blieb mit einem Anteil<br />

von 26,3 Prozent im Vergleich<br />

zum Vorjahr stabil.<br />

„Verantwortlich für die hohen<br />

Verluste der AO ist der starke<br />

Rückgang von Versicherungen<br />

gegen Einmalbeitrag“, erklärt<br />

Wiesenewsky. „Einige Versicherer<br />

haben ihr Angebot gegen<br />

Einmalbeitrag bewusst reduziert.<br />

Das trifft die Ausschließlichkeitsvertreter<br />

härter als die unabhängigen<br />

Vermittler, die sich für das<br />

Einmalbeitragsgeschäft dann andere<br />

Partner suchen“, sagt er. Die<br />

Ausschließlichkeit schrumpfte im<br />

Bereich Einmalbeiträge – relativ<br />

gesehen – mehr als doppelt so<br />

stark wie der Markt.<br />

LVRG zeigt noch keine Wirkung<br />

Nach wie vor erwartet Willis Towers<br />

Watson weitere Änderungen<br />

bei den Vergütungssystemen<br />

der Lebensversicherer. Die Studie<br />

zeigt, dass Versicherer den Ausschließlichkeitsvertrieb<br />

mit einem<br />

reduzierten Angebot an Einmalbeitrags-Produkten<br />

ausgebremst<br />

haben. Diese Entwicklung hat die<br />

eigentlich erwarteten Effekte aus<br />

dem LVRG völlig überlagert: „Die<br />

vollständige Wirkung des LVRG<br />

ist bisher noch nicht erkennbar“,<br />

erklärt Wiesenewsky. „Viele Versicherer<br />

werden vermutlich noch<br />

weiter an ihren Vergütungssystemen<br />

arbeiten, da Provisionen und<br />

Courtagen weiter unter Druck<br />

geraten werden und insbesondere<br />

eine noch stärkere Verteilung<br />

über die Laufzeit eines Vertrages<br />

erfolgen wird.“<br />

Prognose für den<br />

Lebensversicherungs-Vertrieb<br />

Wachstumschancen sehen die<br />

Studienteilnehmer – zumindest<br />

für ihr eigenes Unternehmen –<br />

eindeutig bei Vergleichsportalen<br />

und im Direktvertrieb: 97 be-<br />

52 FinanzBusinessMagazin.de


MARKT | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

ziehungsweise 94 Prozent der<br />

Teilnehmer erwarten hier eine<br />

steigende oder zumindest gleichbleibende<br />

Bedeutung. Als stabile<br />

Säulen schätzen die Befragten<br />

nach wie vor auch die AO und<br />

Banken ein. Dagegen sinkt die<br />

erwartete Bedeutung der unabhängigen<br />

Vermittler seit einigen<br />

Jahren stetig: 2012 sahen noch<br />

91 Prozent Wachstumschancen<br />

für die Makler, 2015 waren es<br />

lediglich 77 Prozent.<br />

PKV fängt sich – wenig Bewegung<br />

im Vertriebswege-Mix<br />

Das Neugeschäftsvolumen in der<br />

PKV 2015 hat sich auf dem niedrigen<br />

Niveau von 2014 stabilisiert.<br />

Damit konnte zwar der negative<br />

Trend seit 2012 erstmalig gestoppt<br />

werden. Das Gesamtvolumen<br />

in der PKV liegt jedoch noch<br />

40 Prozent unter dem Höchstwert<br />

von 2011.<br />

Die Vertriebswegeanteile im PKV-<br />

Neugeschäft verschieben sich lediglich<br />

geringfügig im Vergleich<br />

zum Vorjahr: Weiterhin machen<br />

AO mit 48,1 Prozent und unabhängige<br />

Vermittler mit 33,5 Prozent<br />

den Markt größtenteils unter<br />

sich aus. In der Vollversicherung<br />

liegt der AO-Anteil mit 54,7 Prozent<br />

noch deutlich höher (unabhängige<br />

Vermittler: 36,8 Prozent).<br />

In der Zusatzversicherung konnten<br />

Direktvertrieb und Internet-<br />

Portale (11,2 Prozent) einen vergleichsweise<br />

deutlichen Zuwachs<br />

verzeichnen. Klassische Vertriebswege<br />

sind aktuell nicht in der<br />

Lage, mehr Zusatzversicherungen<br />

zu vermitteln.<br />

Krankenversicherer<br />

müssen Wachstumsimpulse setzen<br />

„Die Studienergebnisse belegen,<br />

dass Versicherer ihre Bemühungen<br />

um attraktive Produkte<br />

nach wie vor steigern müssen“,<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

sagt Stefan Bause, Leiter Krankenversicherungsberatung<br />

bei<br />

Willis Towers Watson. „Denn<br />

selbst in der Zusatzversicherung<br />

konnte 2015 trotz weiter vorhandenem<br />

Bedarf kein Wachstum<br />

erzielt werden.“ Zudem bleiben<br />

immer mehr freiwillig Versicherte<br />

in der gesetzlichen Krankenversicherung:<br />

„Die PKV kämpft nach<br />

wie vor gegen den generellen<br />

Vertrauensverlust möglicher Neukunden<br />

in der Vollversicherung“,<br />

beschreibt Bause.<br />

Quelle: © everythingpossible -Fotolia.com<br />

Prognose für den<br />

Krankenversicherungs-Vertrieb<br />

Einig sind sich die Studienteilnehmer<br />

hinsichtlich der Entwicklung<br />

der Vergleichsportale: Alle erwarten<br />

hier für den Markt – und<br />

80 Prozent auch für das eigene<br />

Unternehmen – eine steigende<br />

Bedeutung. Hingegen sieht nur<br />

jeweils die Hälfte der Teilnehmer<br />

noch Wachstumspotenzial<br />

im Direktvertrieb. Außerdem<br />

erwartet mehr als die Hälfte der<br />

Teilnehmer eine zunehmende<br />

Bedeutung der unabhängigen<br />

Vermittler – trotz ihrer sinkenden<br />

Marktanteile in den vergangenen<br />

Jahren. Am wenigsten Ausbaupotenzial<br />

sehen die Befragten<br />

in der AO, der lediglich 20 Prozent<br />

noch Wachstumschancen zutrauen.<br />

Chancen durch Digitalisierung<br />

Die Digitalisierung schätzen<br />

Krankenversicherer als größten<br />

Treiber für Veränderungen in der<br />

Vertriebswegelandschaft<br />

ein. Der Trend<br />

in Richtung Direktund<br />

Internetvertrieb<br />

wird nach Einschätzung<br />

der Studienteilnehmer<br />

wegen der<br />

Digitalisierung, einem<br />

veränderten Kundenverhalten<br />

sowie<br />

strategischen Anpassungen<br />

auch künftig<br />

anhalten. „Zur Digitalisierung<br />

zählt auch<br />

die Nutzung von Big<br />

Data oder Telematik<br />

in der PKV-Tarifierung,<br />

auch wenn Unternehmen<br />

und Öffentlichkeit<br />

noch skeptisch sind“,<br />

erklärt Bause. „Das<br />

Verwenden von Fitnessdaten<br />

oder Angaben<br />

zu Lebensgewohnheiten<br />

dient dabei<br />

eher als öffentlichkeitswirksame<br />

Produktinnovation. Effizientere<br />

Wege für die Früherkennung von<br />

Krankheiten und die Steuerung<br />

des Behandlungsverlaufs stellen<br />

einen größeren Fortschritt dar.<br />

Der Nutzen hierbei geht klar über<br />

eine geringfügige Prämienreduktion<br />

hinaus.“1 APE = Summe aus<br />

laufenden Prämien plus 10 Prozent<br />

der Einmalprämien<br />

Autor: www.willistowerswatson.com<br />

53


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

MARKT<br />

Großbritannien:<br />

Provisionsverbot schadet<br />

Gering- und Normalverdienern<br />

MMit einem flächendeckenden Provisionsverbot<br />

hat die britische Regierung<br />

2013 einen gigantischen<br />

Selbstversuch mit ihren Bürgern<br />

und deren Altersvorsorge unternommen.<br />

Aktuell konstatiert die<br />

Regierung selbst, dass das Provisionsverbot<br />

in dieser Form faktisch<br />

gescheitert ist und zu äußerst<br />

unerwünschten Folgeschäden<br />

führt: Am Montag dieser Woche<br />

haben das britische Finanzministerium<br />

sowie die Aufsichtsbehörde<br />

Financial Conduct Authority (FCA)<br />

den Abschlussreport der ‚Financial<br />

Advice Market Review’ (FAMR)<br />

vorgestellt.<br />

Hierbei handelt es sich um eine<br />

Überprüfung der Finanzmarktreform<br />

unter dem Titel ‚Retail Distribution<br />

Review’ (RDR). Mit der RDR<br />

sollten im Jahr 2013 Missstände<br />

im Retail Investment Markt u. a.<br />

mittels des Provisionsverbotes<br />

bekämpft werden. Das Fazit des<br />

FAMR-Reports ist jedoch mehr<br />

als ernüchternd, da man seitens<br />

Aufsicht und Finanzministeriums<br />

dringenden Reformbedarf sieht:<br />

Es müsse dringend erschwingliche<br />

Beratung für Verbraucher geben<br />

und der Zugang zu Beratung verbessert<br />

werden.<br />

Als Gründe für das in England<br />

mit dem Provisionsverbot entstandene<br />

Beratungsdefizit, das<br />

sogenannte ‚Advice Gap’, hat<br />

der FAMR-Report u. a. durch<br />

umfangreiche Konsultationen folgende<br />

Ursachen herausgefunden:<br />

Die absolute Zahl der Berater ist<br />

zurückgegangen, gleichzeitig ist<br />

jedoch der Anteil der Berater explodiert<br />

(von 13 Prozent in 2013<br />

auf 32 Prozent in 2014), die als<br />

Voraussetzung für eine Beratung<br />

ein Mindestportfolio von 100.000<br />

Pfund verlangen. 45 Prozent der<br />

Berater würden kaum noch Altersvorsorgeberatungen<br />

vornehmen,<br />

wenn das Vermögen der<br />

Kunden unter 30.000 Pfund liegt.<br />

Das bedeutet, dass – unabhängig<br />

von den höheren Upfront-Kosten<br />

für die Kunden – durch das Provisionsverbot<br />

eine ganze Bevölkerungsschicht<br />

mit geringerem Einkommen<br />

bzw. Vermögen von der<br />

Beratung ausgeschlossen wird.<br />

Die höheren Upfront-Kosten<br />

durch das Provisionsverbot erledigen<br />

dann den Rest, da bis zu 50<br />

Prozent der Verbraucher durch die<br />

hohen Kosten abgeschreckt werden:<br />

Bestimmte Kunden würden<br />

prinzipiell für Beratung (vorab)<br />

zahlen, aber laut aktueller Untersuchung<br />

der britischen Verbraucherschutz-Einrichtung<br />

Citizens<br />

Advice würden bei Normalverdienern<br />

nur 8 Prozent der Kunden<br />

über 500 Pfund für ein Investment<br />

zahlen, und lediglich 14<br />

Prozent wären bereit, 200–500<br />

Pfund für einen Anlagevorschlag<br />

auszugeben (im Durchschnitt 258<br />

Pfund, d. h. etwa 330 Euro, für<br />

einen Anlagebetrag von 60.000<br />

Pfund). Eine Beratung über eine<br />

Altersvorsorge dauert in England<br />

laut Bericht jedoch durchschnittlich<br />

9 Stunden bei einem Stundensatz<br />

von etwa 150 Pfund!<br />

Kommentar des k-mi-Chefredakteurs<br />

Christian Prüßing: „Mit dem<br />

britischen FAMR-Report ist es nun<br />

auch amtlich: Die Fata Morgana<br />

vom Heilsbringer "Honorarberatung<br />

fördern - Provisionen verbieten",<br />

verbunden mit naiven und<br />

unkritischen Vorstellungen über<br />

ein Provisionsverbot und die Segnungen<br />

der Honorarberatung sind<br />

durch Fakten entlarvt. Dagegen<br />

ist der Kollateralschaden für die<br />

Altersvorsorge der Bevölkerung in<br />

England groß. Die deutsche Politik<br />

sollte also gewarnt sein!“<br />

„In England herrscht nur vor allem<br />

Ratlosigkeit. Der Bericht verlangt<br />

zwar nicht direkt die Aufhebung<br />

des Provisionsverbotes. Wohl<br />

um der eigenen Regierung einen<br />

peinlichen Gesichtsverlust<br />

zu ersparen, gibt man sich diplomatischer<br />

und verlangt ein<br />

umfangreiches Reformpaket, um<br />

das Verbot und seine negativen<br />

Auswirkungen durch Kostensenkungen<br />

zu entschärfen. Automatisierte<br />

Beratungsprozesse und<br />

‚Robo-Advice’ sind u. E. jedoch<br />

nur Scheinlösungen zur Schadensbegrenzung.<br />

Nicht zuletzt<br />

durch MiFID II droht ja eine weitere<br />

künstlich erzeugte Kostenexplosion<br />

bei der Beratung.“<br />

Die Erfahrungen in UK zeigen,<br />

dass das in Deutschland geforderte<br />

Provisionsverbot negativ für<br />

den Verbraucherschutz ist, bestätigt<br />

‚versicherungstip’-Chefredakteur<br />

Erwin Hausen: „Während<br />

Versicherungsmakler für individuell<br />

passenden Versicherungsschutz<br />

sorgen.<br />

Autor: www.markt-intern.de<br />

54 FinanzBusinessMagazin.de


MARKT | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

Makler unterschätzen<br />

Gefahr durch InsurTechs<br />

SSeit dem Jahr 2008 nehmen<br />

Fin- oder InsurTechs Einfluss auf<br />

die Banken- und Versicherungsbranche.<br />

Doch nur jeder fünfte<br />

Finanz- oder Versicherungsmakler<br />

sieht durch diese Entwicklung<br />

eine hohe oder sehr hohe Bedrohung<br />

für das Maklergeschäft im<br />

Allgemeinen. 30 Prozent stufen<br />

eben diese Bedrohung als „sehr<br />

gering“ oder „gering“ ein. Diese<br />

Ergebnisse gehen aus der Studie<br />

„MaklerAbsatzbarometer“ mit<br />

dem Vertiefungsthema Insur-<br />

Techs des internationalen Marktforschungs-<br />

und Beratungsinstituts<br />

YouGov hervor. Für die<br />

aktuelle Erhebungswelle wurden<br />

265 unabhängige Finanz- und<br />

Versicherungsmakler mit Schwerpunkt<br />

im Privat- oder Firmenkundengeschäft<br />

vom 16.12. bis<br />

31.12.16 repräsentativ befragt.<br />

Fin- bzw. InsurTechs sind den<br />

meisten Maklern inzwischen ein<br />

Begriff: 87 Prozent haben bereits<br />

von ihnen gehört. Neben der Bedrohung<br />

für das Maklergeschäft<br />

im Allgemeinen schätzen ganze<br />

58 Prozent das Risiko für das eigene<br />

Büro durch InsurTechs als<br />

gering ein. Eher besorgt um das<br />

persönliche Arbeitsfeld äußern<br />

sich nur neun Prozent der befragten<br />

Makler.<br />

Was die Kooperationsbereitschaft<br />

mit alternativen Anbietern aus<br />

dem Bereich der InsurTechs angeht,<br />

sind die befragten Makler<br />

geteilter Meinung: 37 Prozent<br />

lehnen eine Kooperation eher<br />

ab. Etwas mehr (39 Prozent) zeigen<br />

sich unentschieden. Nur jeder<br />

fünfte Makler kann sich eine<br />

Kooperation vorstellen oder hat<br />

bereits eine solche bestehen. Bei<br />

der Wahl eines möglichen Kooperationspartners<br />

sagt jeder zehnte<br />

grundsätzlich kooperationsbereite<br />

Makler, dass er sich eine Zusammenarbeit<br />

mit dem Anbieter<br />

simplr vorstellen kann. Gleich darauf<br />

folgen die Mitbewerber Covomo<br />

(9 Prozent), Finanzchef24 (8 Prozent)<br />

und friendsurance (8 Prozent).<br />

Die knappe Mehrheit der<br />

Makler (54 Prozent) kann sich<br />

jedoch keine Kooperation mit<br />

einem der bereits etablierten Anbieter<br />

vorstellen.<br />

Autor: www.yougov.de<br />

Quelle: © Photographee.eu-Fotolia.com<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

55


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

MARKT<br />

Favoriten der unabhängigen<br />

Vermittler in PKV und Pflege<br />

Die aktuelle AssCompact<br />

AWARD-Studie „Private Krankenund<br />

Pflegeversicherung 2017“<br />

zeigt, mit welchen Anbietern un-<br />

Dabhängige Vermittler in den Bereichen<br />

PKV-Vollversicherung,<br />

PKV-Zusatzversicherung und<br />

Private Pflegevorsorge am meisten<br />

zusammenarbeiten. Die<br />

beiden Vorjahressieger aus den<br />

Bereichen Voll- und Zusatzversicherung<br />

– die Hallesche (Vollversicherung)<br />

und die ARAG<br />

(Zusatzversicherung) – konnten<br />

ihre Platzierung aus dem letzten<br />

Jahr bestätigen, in der neu untersuchten<br />

Kategorie „Private Pflegeversicherung“<br />

hat die IDEAL<br />

die Vermittler in den vergangenen<br />

zwölf Monaten am meisten<br />

überzeugt.<br />

Bayreuth, 02.02.2017. Laut einer<br />

aktuellen Statistik des Verbandes<br />

der Privaten Krankenversicherung<br />

befindet sich die PKV allen Unkenrufen<br />

zum Trotz im Aufwind. Insgesamt<br />

ist 2016 die Gesamtzahl<br />

der Versicherungen auf 33,87<br />

Millionen Voll- und Zusatzversicherungen<br />

angestiegen. Welche<br />

Anbieter dabei für die unabhängigen<br />

Vermittler in den Bereichen<br />

PKV-Vollversicherung, PKV-Zusatzversicherung<br />

und Private Pflegevorsorge<br />

die Nase vorn haben,<br />

hat die AssCompact AWARD Studie<br />

„Private Kranken- und Pflegeversicherung“,<br />

die soeben veröffentlicht<br />

wurde, untersucht.<br />

Dabei wirft die AssCompact<br />

AWARD-Studie „Private Krankenund<br />

Pflegeversicherung 2017“<br />

einen ausführlichen Blick auf die<br />

Entwicklung der vergangenen<br />

zwölf Monate. Die Untersuchung<br />

zeigt im Detail, welche Anbieter<br />

von unabhängigen Vermittlern in<br />

diesem Zeitraum in den verschiedenen<br />

Geschäftsbereichen am<br />

häufigsten vermittelt wurden,<br />

wie Veränderungen zum Vorjahr<br />

aussehen und mit wem sie am<br />

zufriedensten waren.<br />

Wenig Veränderung an der Spitze<br />

Im Rahmen der Befragung werden<br />

die Vermittler gebeten, neben<br />

ihren Lieblingsanbietern jeweils<br />

ihre Geschäftsanteile (nach<br />

Stück) in Prozent anzugeben. Die<br />

Prozentwerte werden schließlich<br />

als Punktwerte interpretiert, sodass<br />

jeder Vermittler maximal 100<br />

Punkte auf alle Anbieter verteilen<br />

kann. So wird ein Index gebildet,<br />

der Aufschluss darüber gibt, wie<br />

sich die Geschäftsanteile im Detail<br />

auf die Anbieter verteilen. Im<br />

Bereich PKV-Vollversicherung bestätigt<br />

der Index die Reihenfolge<br />

aus dem Vorjahr: Befragt nach<br />

den Geschäftsanteilen gaben<br />

die unabhängigen Vermittler der<br />

HALLESCHE das meiste Gewicht.<br />

Auf Platz zwei rangiert wie bereits<br />

2016 die HanseMerkur, die den<br />

Abstand im Vergleich zum Vorjahr<br />

reduzieren konnte. Wie auch bei<br />

der letzten Befragung landet die<br />

Barmenia auf dem dritten Platz.<br />

Bei den PKV-Zusatzversicherungen<br />

geht erneut die ARAG als<br />

klarer Sieger hervor. Auch wenn<br />

sich der Abstand im Vergleich zum<br />

Vorjahr zu den Nächstplatzierten<br />

ein wenig reduziert hat, hat die<br />

ARAG 40% mehr Geschäftsanteile<br />

als die zweitplatzierte HanseMerkur.<br />

Die Barmenia fällt nur<br />

ganz knapp auf den dritten Platz.<br />

Im erstmals untersuchten Bereich<br />

der Privaten Pflegeversicherung<br />

hat sich die IDEAL vor der Allianz<br />

behauptet. Mit etwas Abstand<br />

folgen dicht beieinander der<br />

Münchener Verein auf Rang drei,<br />

die HALLESCHE auf Rang vier und<br />

die DFV auf Rang fünf.<br />

Zukunft der PKV-Vermittlung:<br />

Private Pflegeversicherung im<br />

Trend<br />

Im Rahmen der Studie wurden<br />

die Vermittler auch nach ihren Erwartungen<br />

und Einschätzungen<br />

für das zukünftige PKV-Geschäft<br />

gefragt. Hier kommt die Studie zu<br />

dem Schluss, dass die Vermittler<br />

im PKV-Vollgeschäft mehrheitlich<br />

konstante Einnahmen erwarten.<br />

Für das PKV-Zusatzgeschäft und<br />

die Private Pflegeversicherung<br />

werden leicht steigende Umsatzentwicklungen<br />

prognostiziert.<br />

Gefragt nach der Relevanz<br />

der PKV-Vollversicherung in den<br />

kommenden fünf Jahren, schätzen<br />

nur 12% der unabhängigen<br />

Vermittler diese für ihr Unternehmen<br />

als hoch bzw. sehr hoch ein.<br />

Die PKV-Zusatzversicherung hingegen<br />

spielt bei über der Hälfte<br />

(56%) eine wichtige zukünftige<br />

Rolle und die Private Pflegeversicherung<br />

erreicht hier sogar einen<br />

Wert von 68%.<br />

56 FinanzBusinessMagazin.de


MARKT | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

Welcher Anbieter besticht durch<br />

Dienstleistungsqualität?<br />

Die AssCompact AWARD-Studie<br />

liefert darüber hinaus ein detailliertes<br />

Bild über die Zufriedenheit<br />

der unabhängigen Vermittler mit<br />

den Anbietern in den Themen<br />

Unternehmensführung, Produktmanagement,<br />

Vertriebsunterstützung,<br />

Abwicklungsservice<br />

und Courtageabwicklung. Besonders<br />

wichtig sind den unabhängigen<br />

Vermittlern dabei vor<br />

allem die Flexibilität der Produkte<br />

und Tarife, das Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis sowie die Qualität der<br />

Tarifpolitik und die Finanzstärke<br />

des Unternehmens. Eine sehr gute<br />

Dienstleistungsqualität bescheinigten<br />

die Makler insbesondere<br />

der uniVersa, der Barmenia und<br />

der HALLESCHEN in den beiden<br />

PKV-Feldern der Voll- und Zusatzversicherung.<br />

In der Privaten<br />

Pflegeversicherung erhält die<br />

IDEAL die besten Bewertungen.<br />

Ebenfalls sehr gute Noten beziehen<br />

weiterhin die Allianz und die<br />

Württembergische.<br />

Autor: www.bbg-online.de<br />

DAlternative Anlageklassen<br />

bleiben 2017 im Fokus von Investoren<br />

Die mit Sachwerten erzielbaren Erneuerbare Energien – Ausblick Gleichzeitig ist das Orderbuch auf<br />

Renditen sind im Vergleich mit leicht negativ<br />

dem niedrigsten Stand seit 1999.<br />

Staatspapieren nach wie vor<br />

Scope erwartet eine Fortsetzung<br />

attraktiv. Allerdings profitieren Der grundsätzliche positive Ausblick<br />

wird vor allem durch Unsi-<br />

Segmenten ist nach langen Krisen-<br />

der Konsolidierung. In zahlreichen<br />

nicht alle Assetklassen gleichermaßen<br />

vom Investoreninteresse. cherheiten in Bezug auf Einspeisevergütungen<br />

eingetrübt. Der<br />

jahren der Wendepunkt erreicht.<br />

Immobilien – Ausblick positiv zunehmende Einsatz von langfristigen<br />

Stromabnahmeverträgen<br />

Die US-Immobilienmärkte werden<br />

im Jahr 2017 trotz politischer Unsicherheiten<br />

von fundamentalen<br />

Entwicklungen profitieren: Auch<br />

der deutsche Immobilienmarkt<br />

bleibt für Investoren begehrt. Eine<br />

grundsätzliche Überhitzung der<br />

deutschen Wohnimmobilienmärkte<br />

sieht Scope nicht. Die Lage am<br />

britischen Immobilienmarkt ist<br />

aus Investorensicht besser als<br />

direkt nach dem Brexit-Votum<br />

befürchtet. Dies gilt auch mit<br />

Blick auf 2017.<br />

Quelle: © pixabay.com<br />

(PPA) mit bonitätsstarken gewerblichen<br />

Abnehmern mindert<br />

Risiken. Scope erwartet, dass erneuerbare<br />

Energien-Projekte ihre<br />

Leistung künftig verstärkt direkt<br />

an gewerbliche oder industrielle<br />

Nutzer verkaufen werden.<br />

Flugzeuge – Ausblick leicht negativ<br />

Die Auslastung der Flugzeuge<br />

ist global gesehen nach wie<br />

vor hoch, dennoch gibt es erste<br />

Anzeichen für Überkapazitäten<br />

in Asien. Das Wachstum der<br />

Passagierkilometer insgesamt<br />

verlangsamt sich. Die Verkehrswerte<br />

der Flugzeuge und die mit<br />

ihnen erzielbaren Leasingraten<br />

fallen, Finanzierungslücken sind<br />

jedoch nicht zu erwarten.<br />

Schiffe – Ausblick stabil<br />

Der Abbau der Überkapazitäten im<br />

Containersektor schreitet voran.<br />

Quelle: © pixabay.com<br />

Unterschiedliche Entwicklung bei<br />

offenen und geschlossenen AIF<br />

Der Markt der geschlossenen<br />

Publikums-AIF tritt auf der Stelle.<br />

Das Emissionsvolumen stagniert<br />

und wird nach Ansicht von Scope<br />

auch in diesem Jahr nicht signifikant<br />

zulegen. Anders ist die Situation<br />

bei offenen Immobilienfonds.<br />

Sie verzeichnen Rekordzuflüsse<br />

und müssen die Annahme von<br />

Kundengeldern zum Teil reglementieren,<br />

damit die Liquiditätsquoten<br />

der Fonds nicht zu stark<br />

anschwellen. Dieser Trend wird<br />

sich auch 2017 fortsetzen.<br />

Autor: www.scopegroup.com<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

57


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

MARKT<br />

Banken 2017:<br />

Wachstum vor allem mit<br />

Bestandskunden<br />

Sparkassen wollen Firmenkunden, Kreditbanken<br />

Privatkunden<br />

9<br />

90 Prozent der deutschen Banken<br />

setzen 2017 und in den nächsten<br />

Jahren vor allem auf Bestandskunden,<br />

um ihr Geschäft weiter<br />

auszubauen. Neue Technologien<br />

und Datenanalysen sollen helfen,<br />

Potenziale zu identifizieren und<br />

Kunden noch enger an sich zu binden.<br />

Das ergibt die aktuelle Studie<br />

„Branchenkompass Banking“ von<br />

Sopra Steria Consulting. Die Branche<br />

fokussiert sich dabei stärker als<br />

noch vor zwei Jahren auf gewerbliche<br />

Kunden. Vor allem Sparkassen,<br />

Landes- und Genossenschaftsbanken<br />

verschieben ihren<br />

Investitionsschwerpunkt deutlich in<br />

Richtung Firmenkundengeschäft.<br />

Großbanken entdecken dagegen<br />

die Privatkunden neu für sich.<br />

Das Gewinnen neuer Kunden hat<br />

demgegenüber bei den Banken<br />

ein Stück an strategischer Relevanz<br />

verloren. 77 Prozent der<br />

Bankentscheider setzen in den<br />

kommenden zwei Jahren auf<br />

Wachstum durch Neukunden.<br />

Damit hat sich im Vergleich zur<br />

Befragung 2014, in der dem Bestands-<br />

und Neukundengeschäft<br />

mit 84 bzw. 81 Prozent eine ähnlich<br />

hohe strategische Bedeutung<br />

beigemessen wurde, die Schere<br />

zugunsten des Bestandskundengeschäftes<br />

deutlich geöffnet.<br />

„Vor dem Hintergrund der Leitzinsentwicklung<br />

in den letzten Jahren<br />

ein nachvollziehbarer Trend. Neue<br />

Daten- und Analysetools sowie<br />

der sich über Omnichannel-Ansätze<br />

eröffnende Weg vom Customer<br />

Relationship Management<br />

(CRM) zum Customer Experience<br />

Management machen es möglich,<br />

in den eigenen Beständen viel gezielter<br />

Potenziale zu identifizieren.<br />

Diese Bestandskunden dann für<br />

neue Produkte zu gewinnen, ist<br />

wesentlich effizienter als sich einzig<br />

und allein auf das unsichere<br />

und teurere Neukundengeschäft<br />

zu verlassen“, erklärt Dr. Elmar<br />

Stenzel, Senior Manager Customer<br />

Relationship Management bei Sopra<br />

Steria Consulting. Die Branche<br />

sei insgesamt auf dem richtigen<br />

Weg, so Stenzel, denn „ein weiterer<br />

großer Vorteil der Konzentration<br />

auf Bestandskunden ist, dass<br />

die Kundenbindung signifikant<br />

steigt, je mehr Produkte ein Kunde<br />

bei einem Finanzinstitut nutzt."<br />

Darüber hinaus gewinnen die gewerblichen<br />

Kunden insgesamt an<br />

Bedeutung. Über das gesamte<br />

Spektrum der befragten Banken<br />

hinweg stehen nennenswerte Investitionen<br />

in das Kreditgeschäft<br />

mit Geschäfts- und Firmenkunden<br />

an erster Stelle, dicht gefolgt von<br />

der Finanzberatung für dieses Kundensegment.<br />

Das ist ein deutlicher<br />

Richtungswechsel. In der Befragung<br />

2014 lag der Schwerpunkt<br />

der Investitionen noch klar auf dem<br />

Privatkundengeschäft. „Firmenkunden<br />

sind in der Regel enger an<br />

ihre Bank gebunden und neigen<br />

weniger zum Wechsel der Bank<br />

als Privatkunden. Das macht sie attraktiver“,<br />

erklärt Bankenspezialist<br />

Stenzel. Allerdings bleibt die (Wieder-)Entdeckung<br />

der Firmenkunden<br />

nicht ohne Nebenwirkungen. „Der<br />

sich verschärfende Wettbewerb im<br />

Firmenkundengeschäft fordert steigende<br />

Investitionen in neue – oft<br />

digitale – Angebote, um sich von<br />

der Konkurrenz abzusetzen. Gleichzeitig<br />

bleiben die Verwaltungskosten<br />

im Firmenkundengeschäft<br />

durch die weiterhin zunehmende<br />

Regulierung unverändert hoch und<br />

verlangen Effizienzmaßnahmen“,<br />

so Stenzel.<br />

Und nicht alle Banktypen sehen die<br />

Verlagerung in Richtung Firmenkundengeschäft<br />

gleich: Während<br />

Sparkassen, Landes- und Genossenschaftsbanken<br />

stärker in Bankdienste<br />

für Unternehmen investieren<br />

und sich auf die regionale Nähe<br />

zum leistungsstarken Mittelstand<br />

besinnen, entdecken viele Großbanken<br />

die Privatkunden gerade<br />

neu für sich. Speziell von einem<br />

effizienten Kreditgeschäft für Privatkunden<br />

versprechen sich die<br />

Großbanken Wachstumsimpulse.<br />

Das aufwändige und eher wenig<br />

ertragreiche Beratungsangebot für<br />

Privatkunden spielt dagegen insgesamt<br />

auch bei den Großbanken nur<br />

eine untergeordnete Rolle.<br />

Autor: www.SopraSteria.de<br />

58 FinanzBusinessMagazin.de


Die Online-Plattform für Vermittler: null Kosten, maximaler Nutzen<br />

Gesetzliche Krankenkassen<br />

Der<br />

Türöffner<br />

beim<br />

Kunden<br />

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Vertrieb:<br />

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<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

POOLS<br />

AfW:<br />

Rentenpflicht für Poolmakler?<br />

Unsinn!<br />

Selbstständige Makler, die an einen Maklerpool<br />

angebunden sind, unterliegen<br />

der Rentenversicherungspflicht. Kann das sein?<br />

Dies entschied jedenfalls das Bayerische<br />

Landessozialgericht (LSG<br />

Bayern) in einem aktuellen – nicht<br />

rechtskräftigen – Urteil vom<br />

3.6.2016 (Aktenzeichen: L 1 R<br />

679/14). Dieses Urteil unterliegt -<br />

vorsichtig ausgedrückt - inhaltlich<br />

und handwerklich erheblichen Bedenken.<br />

Das LSG Bayern kommt anhand<br />

der konkreten Ausgestaltung<br />

der Vertriebsvereinbarung (die hier<br />

im Wortlaut nicht bekannt ist) und<br />

auch anhand der eigenen Angaben<br />

des Maklers bei seiner Anhörung<br />

(deren Wortlaut sich auch nicht aus<br />

dem Urteil ergibt) zu der Einschätzung,<br />

dass der Maklerpool Auftraggeber<br />

des Maklers sei und dass<br />

eine faktische Abhängigkeit des<br />

Maklers vom Maklerpool vorliegen<br />

würde. Dabei hat das Gericht die<br />

besonderen dem Vertragsverhältnis<br />

zwischen Maklerpool und Makler<br />

zugrunde liegenden vertraglichen<br />

Regelungen nicht berücksichtigt.<br />

Das LSG Bayern geht dabei davon<br />

aus, dass der Maklerpool die<br />

geschäftliche Beziehung zu den<br />

Produktgebern herstellt und den<br />

Makler letztlich nur daran teilhaben<br />

lässt. Das LSG Bayern meint<br />

weiter, dass die Kunden des Maklers<br />

nur deswegen Kunden des<br />

Maklers werden würden, weil<br />

der Makler wiederum Kunde des<br />

Maklerpool sei. Das LSG Bayern<br />

vergleicht die vorliegende Konstellation<br />

insbesondere mit einem<br />

Franchiseunternehmen, bei dem<br />

nach der Rechtsprechung des<br />

Bundessozialgerichtes die Kunden<br />

des Franchisenehmers nicht als<br />

dessen Auftraggeber angesehen<br />

werden. „Absatzherr“ im Sinne<br />

dieser Rechtsprechung sei, ebenso<br />

wie für den Franchisenehmer der<br />

Franchisegeber, auch hier für den<br />

Makler der Maklerpool. Die Vertragsbeziehungen<br />

zwischen Makler<br />

und Maklerpool sind jedoch,<br />

anders als das LSG Bayern meint,<br />

nicht mit einem Franchisemodell<br />

vergleichbar. Denn der Makler<br />

Quelle: © Syda Productions-Fotolia.com<br />

vertreibt insbesondere keine Produkte<br />

des Maklerpools, sondern<br />

Produkte der Gesellschaften als<br />

Produktgeber. Der Maklerpool<br />

bietet weder eigene Produkte<br />

zum Vertrieb an, noch akquiriert<br />

der Maklerpool in der Regel eigene<br />

Kundenbeziehungen. Richtiger<br />

Weise ist der Kunde des Maklers<br />

als dessen Auftraggeber anzusehen.<br />

Der Versicherungsmakler<br />

wird seinen Kunden gegenüber<br />

insbesondere nach der so genannten<br />

„Sachwalterrechtsprechung“<br />

des BGH im Unterschied<br />

zum Handelsvertreter als Interes-<br />

60 FinanzBusinessMagazin.de


POOLS | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

sen- und Abschlussvertreter des<br />

Kunden angesehen. Auch daraus<br />

ergibt sich ein wesentlicher Unterschied,<br />

den das LSG Bayern nicht<br />

berücksichtigt hat.<br />

Der Makler hatte zudem im Verfahren<br />

vor dem LSG Bayern Ausführungen<br />

zu den Vorteilen des<br />

Maklerpools gemacht, die das<br />

LSG Bayern letztlich dazu verwendet,<br />

die wirtschaftliche bzw. faktische<br />

Abhängigkeit des Maklers<br />

zum Maklerpool zu begründen.<br />

Insbesondere begründet das LSG<br />

Bayern in einem abenteuerlichen<br />

Umkehrschluss die Abhängigkeit<br />

des Maklers damit, dass es<br />

meint, für den Makler wäre die<br />

Vermittlung außerhalb des Maklerpools<br />

„äußerst schwierig“. Er<br />

werde durch die Anbindung an<br />

den Maklerpool erst in die Lage<br />

versetzt, seiner Maklertätigkeit<br />

mit „hinreichender Aussicht auf<br />

wirtschaftlichen Erfolg“ nachzugehen.<br />

Die für eine erfolgreiche<br />

Maklertätigkeit erforderliche Zugriffsmöglichkeit<br />

auf einzelne<br />

Versicherungsunternehmen werde<br />

für den Makler allein durch<br />

den Maklerpool sichergestellt. Allein<br />

diese Aussagen sprechen von<br />

einer schwerwiegenden Unkenntnis<br />

des LSG Bayern in Bezug auf<br />

die Vertriebs- und Vermittlerlandschaft.<br />

Außerdem sei der Makler<br />

auf die Durchführung administrativer<br />

Tätigkeiten durch den Maklerpool<br />

angewiesen, um seine Tätigkeit<br />

erfolgreich auszuüben. Das<br />

Gericht begründet die wirtschaftliche<br />

bzw. faktische Abhängigkeit<br />

vom Maklerpool letztlich damit,<br />

dass es meint, der Makler könne<br />

ohne die Unterstützung durch die<br />

Vorteile, die ihm der Maklerpool<br />

bietet (Wettbewerbsvorteil durch<br />

Marktmacht des Maklerpools,<br />

administrative Tätigkeit) die<br />

Maklertätigkeit nicht erfolgreich<br />

betreiben und könne keine nennenswerten<br />

Umsätze erzielen.<br />

Fazit: Das Urteil ist als grob fehlerhafte<br />

Einzelfallentscheidung<br />

anzusehen. Das LSG Bayern kam<br />

offenbar wegen einer unvollständigen<br />

bzw. fehlerhaften Berücksichtigung<br />

der tatsächlichen<br />

Rechtsbeziehungen zwischen<br />

Makler und Maklerpool und zwischen<br />

Makler und Maklerkunden<br />

zur Annahme der Rentenversicherungspflicht<br />

für den Makler.<br />

Dabei ist das LSG Bayern auch,<br />

wie sich den Urteilsgründen entnehmen<br />

lässt, wegen dieser fehlenden<br />

Kenntnisse von falschen<br />

Tatsachen und Annahmen ausgegangen,<br />

die es der Entscheidung<br />

in wesentlichen Teilen zugrunde<br />

gelegt hat. Wir werten das Urteil<br />

als einen Einzelfall, der sich in der<br />

weiteren Rechtsprechung zu diesem<br />

Thema so nicht wiederfinden<br />

sollte. Unbedingt sollte gegen Bescheide,<br />

die sich in Zukunft auf<br />

dieses Urteil beziehen oder deren<br />

Inhalt übernehmen, sämtliche rechtlichen<br />

Möglichkeiten ausgeschöpft<br />

werden.<br />

Anzumerken ist übrigens auch die<br />

fehlende Relevanz für den größten<br />

Teil der Maklerschaft. Denn nur<br />

diejenigen Makler, die regelmäßig<br />

mindestens 5/6 ihres Umsatzes<br />

über einen einzelnen Pool erhalten,<br />

betrifft überhaupt das hier angesprochene<br />

Problem der vermeintlichen<br />

Rentenversicherungspflicht.<br />

Autor: www.afw-verband.de<br />

Marke Brenneisen Capital und<br />

Geschäftspartnerbeziehungen<br />

werden zum 1. April<br />

auf die efonds-Gruppe übertragen<br />

Manfred Brenneisen überträgt<br />

zum 1. April 2017 den Unternehmensbereich<br />

B2B-Spezialvertrieb<br />

für Sachwertanlagen<br />

samt der Marke Brenneisen<br />

Capital und der Geschäftspartnerbeziehungen<br />

auf die efonds<br />

Gruppe. Holger Künne wird als<br />

Vertriebsleiter zu efonds wechseln.<br />

Manfred Brenneisen steht bis<br />

auf weiteres persönlich und<br />

mit seinem Team beratend zur<br />

Verfügung. Bereits seit April<br />

2016 erfolgt die technische<br />

Abwicklung der Zeichnungen<br />

und Provisionsabrechnung über<br />

die Plattform von efonds24. Der<br />

umfangreiche Umstellungsprozess<br />

im administrativen Bereich konnte<br />

fast geräuschlos bewältigt werden.<br />

Die Abläufe sind mittlerweile eingespielt<br />

und haben sich bewährt.<br />

Autor: www.bcag.de<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

61


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

POOLS<br />

FondsKonzept<br />

baut Fondsbestand aus<br />

DDie FondsKonzept AG hat auch<br />

2016 ihren Fondsbestand als zentrale<br />

Mess- und Erfolgsgröße steigern<br />

können und damit den nachhaltigen<br />

Wachstumskurs aus den<br />

Vorjahren fortgesetzt. Nach den<br />

vorläufigen Geschäftszahlen des<br />

Maklerverbundes – vorgestellt auf<br />

der traditionellen Jahresauftaktveranstaltung<br />

im österreichischen<br />

Seefeld – stieg das administrierte<br />

Fondsvolumen beim Vergleich der<br />

Stichtage 31. Dezember 2015 und<br />

31. Dezember 2016 von 7,3 Mrd.<br />

Euro auf 8,2 Mrd. Euro. Dies entspricht<br />

einem Zuwachs von 13 Prozent.<br />

Hingegen sank der Nettomittelzufluss<br />

um 22 Prozent von<br />

403,2 Mio. Euro auf 315,8 Mio.<br />

Euro.<br />

Gründe hierfür sind die allgemeine<br />

Zurückhaltung der Kunden bei<br />

Aktienfonds aufgrund volatiler<br />

Märkte und das extrem niedrige<br />

Zinsniveau mit negativen Auswirkungen<br />

auf den Absatz von<br />

Rentenfonds.<br />

Der Courtageumsatz aus den<br />

vereinnahmten Provisionserlösen<br />

konnte dagegen mit 55,4 Mio.<br />

Euro gegenüber 56,5 Mio. Euro<br />

knapp auf dem Niveau des Vorjahres<br />

gehalten werden. Hierzu<br />

Hans-Jürgen Bretzke, Vorstand<br />

der Fonds- Konzept AG: „Das Jahr<br />

2016 war für uns ein wichtiger<br />

Meilenstein, bei dem wir die digitale<br />

Infrastruktur mit zukunftsweisenden<br />

Bausteinen wie dem<br />

Fondsshop und der erweiterten<br />

Kunden-App ausgebaut haben.<br />

Unsere Makler werden damit in<br />

die Lage versetzt, als vollständige<br />

Fintech-Einheit mit nahezu allen<br />

am Markt verfügbaren Anwendungen<br />

aus der Vermögensbilanz<br />

des Kunden aufzutreten.“<br />

Das Investitionsvolumen für Informationstechnologie<br />

erreichte den<br />

Rekordwert von 1,4 Mio. Euro und<br />

lag damit um 27 Prozent höher als im<br />

Vorjahr. Ein Teil der investierten Mittel<br />

floss in die neue Kunden-App. So<br />

können etwa bei Versicherungen<br />

Verträge vom Kunden systemseitig<br />

angelegt, Dokumente<br />

hochgeladen und Schadensmeldungen<br />

abgegeben werden, die<br />

sich dann per elektronischem<br />

Auftrag an den Makler übertragen<br />

lassen. Zusätzlich wurden<br />

mit dem Messaging-System zwischen<br />

Kunde und Makler ein interaktives<br />

Kommunikationstool<br />

für einen fortlaufenden Service<br />

und mit der Bankingschnittstelle<br />

zu mehr als 3.500 deutschen Instituten<br />

die Option geschaffen,<br />

Girokonten, Depots, Kreditkarten<br />

und Transaktionen in den finanziellen<br />

Gesamtstatus der App zu<br />

integrieren.<br />

Das digitale Gesamtkonzept mit<br />

Webseite, Apps für die Einsicht<br />

und Steuerung aller Geschäftsvorfälle<br />

und Fondsshop für das<br />

beratungsfreie Geschäft im Internet<br />

ist für unabhängige Finanzmakler<br />

in Zeiten des Wandels<br />

essenziell, um sich nachhaltig mit<br />

einem profitablen Geschäftsmodell<br />

im Markt zu positionieren. Die<br />

Makler von FondsKonzept erkennen<br />

dies und nutzen die Chancen<br />

der Digitalisierung für Prozessoptimierung,<br />

Verwaltungseffizienz<br />

und Potenzialausschöpfung bei<br />

Bestands- und Neukunden. Für<br />

2017 erwartet FondsKonzept<br />

daher eine Fortsetzung der positiven<br />

Geschäftsentwicklung und<br />

einen weiteren Ausbau des administrierten<br />

Bestandsvolumens.<br />

Autor: www.fondskonzept.ag<br />

Quelle: © Sergey Nivens-Fotolia.com<br />

62 FinanzBusinessMagazin.de


POOLS | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

300 Millionen in der<br />

Vermögensverwaltung der<br />

Netfonds Gruppe<br />

EEine bemerkenswerte Entwicklung<br />

verzeichnet die NFS Hamburger<br />

Vermögen GmbH - der<br />

Vermögensverwalter der Netfonds-Gruppe.<br />

Seit Start im Jahr<br />

2012 steigerte der hanseatische<br />

Finanzdienstleister das Volumen<br />

in der Vermögensverwaltung<br />

auf inzwischen über 300 Millionen<br />

Euro. Einhergehend hierzu<br />

wachsen Strategie-, Kundenwie<br />

Berateranzahl. Seit nunmehr<br />

drei Jahren setzt die Netfonds-<br />

Gruppe mit ihrem BaFin-lizenzierten<br />

Vermögensverwalter NFS<br />

Hamburger Vermögen GmbH<br />

Trend zur standardisierten Vermögensverwaltung<br />

sehr erfolgreich das Leistungspaket<br />

„Vermögensverwaltung<br />

mit externer Beratung“ um und<br />

bestätigt damit den Trend zur<br />

standardisierten Vermögensverwaltung.<br />

Berater können vom B2B Angebot<br />

des seit über 20 Jahren erfolgreich<br />

agierenden Hamburger<br />

Vermögensverwalters profitieren,<br />

um individuelle Strategien<br />

schnell und mit geringem administrativem<br />

Aufwand umzusetzen.<br />

Sofern Berater kein eigenes<br />

Portfoliomanagement betreiben<br />

wollen können Sie aus nunmehr<br />

11 verschiedenen, standardisierten<br />

Strategien auswählen, um<br />

ihren Kunden eine ausgezeichnete<br />

Auswahl an normierten Anlagemöglichkeiten<br />

in verschiedenen<br />

Klassen zur Verfügung<br />

zu stellen. Der Vorteil der Zusammenarbeit<br />

mit einer Vermögensverwaltung<br />

liegt darin, dass<br />

beispielsweise eine Vielzahl von<br />

administrativen Anforderungen<br />

– nach erstmaligem Beratungsund<br />

Vermittlungsprozess – auf<br />

die Vermögensverwaltung ausgelagert<br />

wird. Zusätzlich unterstützt<br />

Netfonds mit seiner CRM-<br />

Software AdWorks, mit der<br />

Berater effizient und vollständig<br />

komplette Unterlagensätze zur<br />

Kundenunterschrift vorbereiten<br />

können. „Das gilt sowohl für die<br />

Vermögensverwaltungsverträge<br />

samt Beratungsprotokoll und<br />

Strategieauswahl, als auch für<br />

alle notwendigen Unterlagen für<br />

die Eröffnung eines Kontos bei<br />

der jeweiligen Depotbank.<br />

Es wurden diverse Plausibilitäts-<br />

Quelle: © fotomek-Fotolia.com<br />

prüfungen hinterlegt, sodass<br />

potenzielle Fehler minimiert<br />

werden“, so Eric Wiese, Geschäftsführer<br />

NFS Hamburger<br />

Vermögen GmbH. Wiese weiter:<br />

„Diese Stärken erkennen zunehmend<br />

insbesondere 34f-Berater<br />

aus dem Kreis der<br />

Netfonds-Gruppe, indem<br />

diese ihre eigenen<br />

Strategien prozessoptimiert<br />

wie erfolgreich<br />

umsetzen. Folgerichtig<br />

verwaltet unser Haus<br />

mittlerweile über 100<br />

Strategien von externen<br />

Beratern.“<br />

Im Ergebnis verzeichnen<br />

wesentliche Kennzahlen<br />

seit Jahren beachtlichen<br />

Anstieg.<br />

So ist das Volumen<br />

innerhalb der Vermögensverwaltung<br />

auf<br />

inzwischen über 300<br />

Millionen Euro angestiegen<br />

und wächst aktuell um<br />

etwa 5 Millionen Euro pro Monat.<br />

Darunter nimmt das verwaltete<br />

Vermögen aus dem<br />

standardisierten Vermögensverwaltungsangebot<br />

„Top Manager“<br />

inzwischen über 15 Millionen<br />

Euro ein. Parallel konnte die<br />

Kundenzahl auf über 3.000 gesteigert<br />

werden. Zugleich erfuhr<br />

die Vertriebspartnerzahl mit den<br />

Jahren eine deutliche Zunahme<br />

und liegt nun bei über 150.<br />

Autor: www.netfonds.de<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

63


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

POOLS<br />

JDC Group expandiert mit<br />

digitalem Modell nach Österreich<br />

und Osteuropa<br />

D<br />

Die JDC Group AG weitet motiviert<br />

von der erfolgreichen Einführung<br />

der Finanz-App allesmeins ihre<br />

Geschäftstätigkeit auf Tschechien<br />

und die Slowakei aus und führt<br />

die App auch in Österreich ein.<br />

Allesmeins ermöglicht Kunden<br />

von Finanzberatern die Anzeige<br />

und Verwaltung von Versicherungs-<br />

und Kapitalanlageportfolien<br />

auf mobilen Geräten wie<br />

Smartphone oder Tablet. Die<br />

innovative JDC-Strategie, die auf<br />

ein hybrides Modell aus Technologie<br />

plus Beratung setzt, soll zunächst<br />

über das Beraternetzwerk<br />

des neuen Kooperationspartners<br />

Phoenix Strategic Investors<br />

in Tschechien, der Slowakei und<br />

Österreich mit mehr als 1.000<br />

Finanzberatern bei Vermittlerkunden<br />

eingeführt werden.<br />

Bereits für 2017 erwartet JDC<br />

hierdurch einen zusätzlichen<br />

Provisionsumsatz von bis zu 5<br />

Millionen Euro bei einem bereits<br />

in 2017 deutlich positiven Ergebnisbeitrag.<br />

"Den Start unserer erfolgreichen<br />

Makler-Endkunden-App<br />

allesmeins in Österreich hatten wir<br />

bereits seit Längerem geplant. Über<br />

unsere Kooperation mit Phoenix<br />

Strategic Investors nutzen wir nun<br />

die Opportunität, mit unserer Technologie<br />

auch nach Tschechien<br />

und in die Slowakei zu expandieren.<br />

Auf diesen Märkten waren<br />

wir bereits in den Jahren 2010<br />

bis 2013 über unsere ehemaligen<br />

Tochtergesellschaften sehr erfolgreich<br />

unterwegs", freut sich Dr.<br />

Sebastian Grabmaier, CEO der<br />

JDC Group und Geschäftsführer<br />

von Jung, DMS & Cie. "Diesmal<br />

werden wir vor allem mit unserem<br />

modernen InsurTech-Vertriebsabsatz<br />

punkten, der das Beste aus<br />

zwei Welten vereint: Innovative<br />

Finanztechnologie und kompetente<br />

persönliche Beratung."<br />

Autor: www.jungdms.de<br />

Quelle: © Kzenon-Fotolia.com<br />

64 FinanzBusinessMagazin.de


VERTRIEBSGESELLSCHAFTEN | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

WhoFinance und Defino vertiefen<br />

Kooperation für bessere<br />

Beratungsqualität<br />

E<br />

Ab sofort können Finanzberater<br />

und Vermittler die Qualität ihrer<br />

Beratung noch besser im Internet<br />

darstellen. Die WhoFinance GmbH<br />

mit Sitz in Berlin, das führende<br />

Bewertungsportal für Finanzberatung<br />

in Deutschland sowie das<br />

Defino Institut für Finanznorm<br />

GmbH, Heidelberg, haben eigens<br />

für diesen Zweck ihre beiden<br />

Portale eng vernetzt. Damit<br />

können kritische Verbraucher<br />

mit einem Klick auf beiden<br />

Portalen erkennen, wie ihr Berater<br />

oder Vermittler auf Who-<br />

Finance bewertet ist und ob<br />

er nach dem standardisierten<br />

DIN-Regelwerk zertifiziert ist.<br />

Mit dieser Verknüpfung intensivieren<br />

beide Gesellschaften ihre<br />

bereits bestehende Kooperation.<br />

Ziel der Initiative ist eine einheitlich<br />

bessere Finanzberatung,<br />

eine Stärkung der Transparenz<br />

in der Finanzbranche nach innen<br />

und außen und damit eine höhere<br />

Kundenzufriedenheit. Basis<br />

dafür sind die von Defino initiierten<br />

DIN Spezifikationen, von<br />

denen ein DIN-Ausschuss die<br />

zur Bedarfsanalyse von privaten<br />

Haushalten derzeit in eine DIN<br />

Norm umwandelt. Die Transparenz<br />

erreicht WhoFinance durch<br />

unabhängige Prüfung und Veröffentlichung<br />

von Kundenbewertungen<br />

im Internet. Für<br />

Verbraucher besteht dadurch<br />

die Möglichkeit, sich schon vor<br />

einer Beratung von der Qualität<br />

des Beraters im Netz zu überzeugen.<br />

Beide Häuser arbeiten<br />

unabhängig von Finanzdienstleistern<br />

und spartenübergreifend.<br />

Gemeinsames Bestreben ist,<br />

dass sich die Finanzberatung in<br />

Deutschland einzig an den Kundenbedürfnissen<br />

orientiert.<br />

Autor: www.gesellschaft-finanznorm.de<br />

Unternehmen ihre Wettbewerbsposition<br />

im Versicherungsmarkt<br />

deutlich. Gemeinsam mit der<br />

Hypoport Gruppe können die<br />

INNO-Unternehmen ihre Kernkompetenzen<br />

weiter ausbauen<br />

und durch Synergien mit wei-<br />

DINNOSYSTEMS und INNOFINANCE<br />

neue Töchter der Hypoport AG<br />

Die Hypoport AG hat am 10. Januar teren Hypoport Töchtern integrierte<br />

Lösungen anbieten. Der<br />

2017 die INNOSYSTEMS GmbH und<br />

die INNOFINANCE GmbH vollständig<br />

erworben. Mit dem Verkauf lands steht vor der gewaltigen<br />

Versicherungsmarkt Deutsch-<br />

der Softwarefirma INNOSYSTEMS Herausforderung der Digitalisierung.<br />

Die Zusammenarbeit der Finanzstärke gefordert.<br />

ster INNOFINANCE GmbH an die Marktteilnehmer basiert bisher<br />

Versicherungsfachwissen<br />

GmbH und dem Finanzdienstlei-<br />

Hypoport AG stärken die beiden<br />

weitgehend auf einem Flickenteppich<br />

veralteter, nicht miteinander<br />

kompatibler Technik. Gleichzeitig<br />

steigt der Margendruck im Versicherungsvertrieb<br />

stetig. Aktuell<br />

gibt es kein Unternehmen, das<br />

für diese Herausforderungen eine<br />

umfassende Lösung anbieten<br />

kann. Um den Grad der integrierten<br />

Digitalisierung im Versicherungsvertrieb<br />

zu erhöhen, ist eine<br />

Kombination aus IT-Kompetenz,<br />

und<br />

Sowohl INNOSYSTEMS als auch<br />

INNOFINANCE bieten schon heute<br />

führende Lösungen für wichtige<br />

Wertschöpfungsschritte im Versicherungsvertrieb<br />

an. Unter dem<br />

Dach der Hypoport AG werden<br />

diese Produkte konsequent weiterentwickelt.<br />

Zusätzlich wird die<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

65


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

VERTRIEBSGESELLSCHAFTEN<br />

Vernetzung mit weiteren Unternehmen<br />

aus der Hypoport-Gruppe<br />

einen neuen Marktstandard für<br />

die digitalisierte Zusammenarbeit<br />

im Versicherungsmarkt schaffen.<br />

„Wir haben uns in den vergangen<br />

Jahren eine solide und bei allen<br />

Marktteilnehmern anerkannte Position<br />

als Anbieter von Vergleichssoftware<br />

im Versicherungsbereich<br />

erarbeitet. Aber wir haben auch<br />

erkannt, dass wir, insbesondere im<br />

Hinblick auf zukünftige Innovationen,<br />

davon profitieren können,<br />

wenn wir Teil einer größeren und<br />

kapitalkräftigen Gruppe sind.“,<br />

sagt Andreas Quast, Geschäftsführer<br />

der INNOSYSTEMS GmbH<br />

und der INNOFINANCE GmbH.<br />

Autor: www.innosystems.de<br />

DGfRP: Zukunftsaussichten<br />

und Megatrends in der<br />

Finanzdienstleistung<br />

Versicherungsunternehmen wollen Makler<br />

größtenteils überflüssig machen<br />

D<br />

Die Deutsche Gesellschaft für RuhestandsPlanung,<br />

DGfRP, sieht<br />

schwierige Zeiten auf Makler zukommen:<br />

„Haben sich die Versicherer<br />

im letzten Jahrzehnt auf<br />

die Makler konzentriert, gehen<br />

wir davon aus, dass sie in Zukunft<br />

trotz aller Beteuerungen<br />

andere Wege gehen werden“,<br />

sagt Peter Härtling, Geschäftsführer<br />

der DGfRP. Zunächst<br />

brauchten die Versicherer noch<br />

bis Ende 2017 das Neugeschäft<br />

durch Makler. Künftig werde<br />

aber versucht, gering verdienende<br />

Kunden durch Robo-Advisor<br />

zu beraten, ist sich Härtling sicher.<br />

„Das soll den Makler überflüssig<br />

machen“, befürchtet er.<br />

„Nur wenn sich Makler auf Sonderthemen<br />

spezialisieren, sind sie<br />

für Versicherer noch interessant“,<br />

sagt Härtling und nennt als Beispiel<br />

die Ruhestandsplanung. Die<br />

Sonderstellung der BDRD-Mitglieder<br />

als zertifizierte Sachverständige<br />

für Ruhestandsplanung<br />

werde daher in den kommenden<br />

Jahren Früchte tragen. „Im Moment<br />

sprechen wir mit drei Versicherern,<br />

die sich auf Ruhestandsplanung<br />

konzentrieren wollen“,<br />

so Härtling. Einen weiteren Trend<br />

erkennt Peter Härtling darin,<br />

dass Einbußen beim Lebensversicherungs-Geschäft<br />

durch das<br />

Sachgeschäft wettgemacht werden<br />

sollen. „Hier werden die<br />

Margen aufgrund der Technologiekonkurrenz<br />

aber sinken“, sagt<br />

Härtling. Zudem ist das Sachgeschäft<br />

sehr arbeitsintensiv. Auch<br />

das Biometrie-Thema bleibe für<br />

Makler durchaus attraktiv, sei<br />

aber ähnlich zeitaufwendig in<br />

der Bearbeitung. „Das Geschäft<br />

mit Lebensversicherungen wird<br />

durch die zunehmende Regulierung<br />

und den Niedrigzins weiter<br />

zurückgehen“, so Härtling.<br />

Quelle: © pixabay.com<br />

Das Wissen über die schlechten<br />

Rückkaufwerte vieler Versicherer,<br />

die oft auch noch nach mehr als<br />

zwölf Jahren Beitragszahlungsdauer<br />

für ihre Kunden Verluste<br />

dokumentieren, lässt Kunden<br />

und Makler nach Alternativen suchen.<br />

Doch auch „Fondspolicen<br />

werden künftig in der Beratung<br />

reguliert werden und auch hier<br />

werden Nettopolicen massiv zunehmen“,<br />

ist sich Härtling sicher.<br />

Makler werden im größeren Stil<br />

allerdings erst ab 2018 vermehrt<br />

auf Nettopolicen umschwenken,<br />

wenn die provisionsintensiven<br />

Alternativen endgültig der Vergangenheit<br />

angehören. Gerade<br />

hier wird eine Spezialisierung<br />

notwendig werden.<br />

Autor: www.dgfrp.de<br />

66 FinanzBusinessMagazin.de


HONORARBERATUNG | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

Quirin Privatbank:<br />

Zeitenwende für unabhängige<br />

Bankberatung in Deutschland<br />

Ende der Ausgabe-Aufschläge für Fondskäufe bei<br />

der Commerzbank und EU-Richtlinie sorgen für<br />

Zeitenwende der Anlageberatung<br />

E<br />

Eine Kurskorrektur der Commerzbank<br />

und eine neu anzuwendende<br />

EU-Richtlinie forcieren den<br />

Umstieg auf eine von Provisionen<br />

unabhängige Bankberatung in<br />

Deutschland. „Die Commerzbank<br />

hält Provisionen von Fondsfirmen,<br />

die ihre Kunden zuvor als Ausgabeaufschlag<br />

beim Fondskauf<br />

zahlen müssen, für nicht mehr<br />

zeitgemäß und will darauf teilweise<br />

verzichten. Das ist ein<br />

wichtiges Signal für eine Zeitenwende<br />

bei der Anlageberatung<br />

hierzulande“, erklärt Karl Matthäus<br />

Schmidt, Vorstandsvorsitzender<br />

der Quirin Privatbank. „Auch<br />

andere Bankhäuser werden ihre<br />

Strategie jetzt überdenken.“<br />

Als einzige Bank in Deutschland<br />

lehnt die Quirin Privatbank bereits<br />

seit ihrem Start vor zehn Jahren<br />

jegliche Provisionszahlungen<br />

strikt ab, um ihren Kunden eine<br />

unabhängige Anlageberatung<br />

zu garantieren. Dieses Konzept,<br />

das im Ausland schon deutlich<br />

verbreiteter ist, wird durch eine<br />

neue EU-Regelung nun auch in<br />

Deutschland an Bedeutung gewinnen.<br />

Denn ab 3. Januar 2018<br />

gilt die EU-Finanzmarktrichtlinie<br />

MiFID II. Sie bestimmt, dass den<br />

Kunden bei einer Anlageberatung<br />

vor dem Kauf alle Kosten<br />

und Gebühren offengelegt werden<br />

müssen. „Das wird vielen<br />

endgültig vor Augen führen,<br />

welche Provisionszahlungen<br />

Banken beziehen",<br />

so Karl Matthäus<br />

Schmidt.<br />

Nimmt eine Bank ab 2018<br />

weiterhin Abschluss- oder<br />

Bestandsprovisionen an,<br />

sollen ihre Berater dies<br />

den Kunden offenbaren<br />

und erklären müssen, dass<br />

sie nicht unabhängig arbeiten.<br />

Auch ist eine neuartige Nachweispflicht<br />

geplant: Die Annahme<br />

von Provisionen muss damit<br />

verknüpft sein, dass hierdurch<br />

die Qualität der Beratung gesteigert<br />

wird. „Rund ein Drittel<br />

der Erlöse von Großbanken wird<br />

schon ab 2018 nicht mehr mit<br />

den MiFID-II-Vorschriften vereinbar<br />

sein“, schätzt daher Karl<br />

Matthäus Schmidt.<br />

Allerdings führe der Verzicht<br />

auf Fonds-Provisionen allein<br />

noch nicht automatisch zu einer<br />

besseren Beratung: „Unabhängige<br />

Anlageberatung setzt<br />

voraus, dass Bankberater nicht<br />

nur Produkte aus dem eigenen<br />

Haus oder von wenigen Kooperationspartnern<br />

verkaufen, sondern<br />

über ein sehr breites Produktspektrum<br />

beraten können“,<br />

so Schmidt. „Das aber ist heute<br />

oft noch nicht der Fall.“<br />

Quelle: © Alexey Goosev-Fotolia.com<br />

ETFs schlagen Fonds-Performance<br />

Nehmen Banken Provisionen von<br />

Fonds an, geht letztlich auch der<br />

Blick auf die Überlegenheit sogenannter<br />

ETFs gegenüber klassischen<br />

Fondsangeboten verloren.<br />

„Wissenschaftlich bewiesen<br />

ist, dass aktiv gemanagte Fonds<br />

dauerhaft keine bessere Wertentwicklung<br />

als Gesamtmärkte<br />

wie etwa der DAX haben“, weiß<br />

Professor Dr. Stefan May, Kapitalmarktforscher<br />

und Leiter Anlagemanagement<br />

der Quirin Privatbank.<br />

„Wenn Anleger daher ETFs<br />

kaufen, die etwa alle Aktien der<br />

Unternehmen im DAX besitzen,<br />

können sie besser fahren als mit<br />

Fonds, deren Management Gebühren<br />

für seine Aktienauswahl<br />

verlangt“, so Professor May. In der<br />

Vermögensverwaltung für Kunden<br />

der Quirin Privatbank bilden ETFs<br />

deshalb eine zentrale Größe.<br />

Autor: www.quirinbank.de<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

67


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

HONORARBERATUNG<br />

Erfolgreiches Anlagejahr für<br />

Honorarfinanz-Kunden<br />

DDas Karlsruher Honoraranlageberatungs-Institut<br />

Honorarfinanz<br />

AG hat seinen Kunden ein<br />

überaus erfolgreiches Anlagejahr<br />

2016 beschert. Laut Honorarfinanz-Vorstand<br />

Davor Horvat<br />

haben die Anleger je nach persönlichem<br />

Risikoprofil im Schnitt<br />

Renditen zwischen rund fünf bis<br />

zehn Prozent nach Kosten erzielt.<br />

Ausschlaggebend dafür war die<br />

passive, indexorientierte Anlagestrategie<br />

der Honorarfinanz.<br />

Horvat sagt: „Diese Renditen<br />

waren aber nur erzielbar, weil<br />

unsere Anleger global aufgestellt<br />

sind und unserem Rat folgten,<br />

sich nicht auf Spekulationen einzulassen.<br />

Sie sind trotz China-<br />

Krise, Brexit und US-Wahlen<br />

ihrer Strategie treu geblieben.<br />

Einige haben sogar diszipliniert<br />

nachinvestiert, als es am Kapitalmarkt<br />

Rückschläge gab.“ Mit<br />

dieser Investment-Strategie haben<br />

die Honorarfinanz-Portfolios die<br />

Ergebnisse aller 15 der beliebtesten,<br />

aktiv gemanagten Investmentfonds<br />

um Längen geschlagen. Ein<br />

Markt-Vergleich der verschiedenen<br />

Honorarfinanzportfolios zeigt eine<br />

im Schnitt um rund fünf Prozent<br />

bessere Performance als die aktiven<br />

Fonds mit etwa dem gleichen<br />

Risikoprofil. Im Klartext:<br />

Die Märkte schneiden deutlich<br />

besser ab als die allermeisten<br />

Fonds.<br />

Hocheffiziente Anlage-Portfolios<br />

mit kostengünstigen Indexfonds<br />

Die Berater der Honorarfinanz AG<br />

vermeiden jede Art von Spekulation<br />

über Märkte, Branchen<br />

oder Investitionszeitpunkte. Vor<br />

dem Wertpapierkauf ermitteln<br />

sie in aufwändigen Verfahren<br />

von jedem Anleger ein detailliertes<br />

persönliches Risikoprofil.<br />

Die Investments erfolgen dann<br />

nach dem Buy and Hold Prinzip<br />

bis zum angestrebten Anlagehorizont.<br />

Dabei setzen sie ausschließlich<br />

börsengehandelte<br />

Indexfonds (ETF) ein, die den jeweiligen<br />

Markt ohne Kosten für<br />

ein teures Fondsmanagement<br />

abbilden. Die Honorarfinanz<br />

konstruiert auf dieser Basis hocheffiziente,<br />

nach wissenschaftlich<br />

erwiesenen Faktoren breit diversifizierte<br />

Anlage-Portfolien. Mit<br />

dieser Strategie erzielen passive<br />

Anleger die Marktrendite abzüglich<br />

minimaler Kosten. Allein<br />

die Kostenersparnis gegenüber<br />

aktiv gemanagten Fonds gleicht<br />

bereits nach kürzester Zeit die<br />

Beratungshonorare wieder aus.<br />

Autor: www.honorarfinanz.ag<br />

Quelle: © StockPhotoPro-Fotolia.com<br />

68 FinanzBusinessMagazin.de


HAFTUNG | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

BVK: Beim Geldwäschegesetz<br />

Ungleichbehandlung der<br />

Vermittler abschaffen<br />

DDas Bundesministerium für Finanzen<br />

(BMF) legte zum Jahresende 2016<br />

einen Gesetzentwurf zur Umsetzung<br />

der 4. EU-Geldwäscherichtlinie<br />

(GwG) vor. Diese soll<br />

Sicherungsmaßnahmen verstärken,<br />

um die Legalisierung von<br />

kriminell erworbenem Kapital zu<br />

Berufsstand von Sorgfaltspflichten befreien<br />

verhindern. Der Bundesverband<br />

Deutscher Versicherungskaufleute<br />

(BVK) sieht die Ausweitung<br />

der Pflichten kritisch.<br />

„Der Gesetzgeber schießt übers<br />

Ziel hinaus, wenn er Versicherungsvermittlern<br />

mit kleinen Betrieben<br />

die gleichen Sorgfaltspflichten<br />

auferlegt, wie Großvertrieben<br />

mit Millionenumsätzen. Insoweit<br />

begrüßen wir den risikobasierten<br />

Ansatz, der bei Vorliegen<br />

eines geringen Geldwäscherisikos<br />

auch geringere Sorgfaltspflichten<br />

risikoangemessen<br />

vorsieht“, sagt BVK-Präsident<br />

Michael H. Heinz. „Denn den<br />

Exklusivvermittlern ist es in<br />

aller Regel untersagt, Bargeld<br />

von Kunden anzunehmen. Die<br />

Versicherungsbranche zählt ohnehin<br />

nicht zu den risikobehafteten<br />

Branchen, da im Massengeschäft<br />

generell Prämienzahlungen nicht<br />

in bar erfolgen und die Art der<br />

Geschäfte auch bei höheren<br />

Prämien, die in aller Regel von<br />

einem Bankkonto erfolgen,<br />

nachvollziehbar und damit nicht<br />

geeignet sind, Geldwäsche zu<br />

betreiben. Außerdem erfolgt ein<br />

Großteil der Prämienzahlungen<br />

per Lastschrifteinzug direkt auf<br />

die Konten der Unternehmen,<br />

die ihrerseits eine Prüfung vornehmen.<br />

Eine weitere Prüfung<br />

durch Vermittler ist daher sinnlos.“<br />

Der BVK hält es zudem für unangemessen,<br />

dass der Referentenentwurf<br />

zum GwG die bestehende<br />

Ungleichbehandlung von<br />

Exklusivvermittlern beibehalten<br />

will. Diese entsteht dadurch,<br />

dass Ausschließlichkeitsagenten,<br />

die sich selbst bei den Erlaubnisbehörden<br />

haben registrieren<br />

lassen, Verpflichtete nach dem<br />

GwG sind, während die Einfirmenvertreter,<br />

die über das Unternehmen<br />

registriert sind, aus<br />

dem Anwendungsbereich des<br />

Gesetzes herausgenommen sind.<br />

„Diese Ungleichbehandlung war<br />

schon seit der Umsetzung der<br />

3. Geldwäscherichtlinie nicht<br />

nachvollziehbar, denn beide Vermittlertypen<br />

haben identische<br />

handelsrechtliche Positionen gegenüber<br />

den Unternehmen, identische<br />

Vermittlerverträge sowie<br />

identische Pflichten zur Identifizierung<br />

ihrer Kunden“, sagt der<br />

BVK-Präsident. Darüber hinaus<br />

empfiehlt der BVK aus Gründen<br />

der Einheitlichkeit in der Vermittlerbranche<br />

auch Mehrfachagenten<br />

und Versicherungsmakler<br />

aus dem Anwendungsbereich des<br />

GwG zu nehmen. Denn für jene<br />

gilt ebenfalls vorwiegend die Bargeldlosigkeit<br />

der Geschäfte. Bei<br />

den wenigen Bargeldgeschäften<br />

von Maklern kann jedoch eine<br />

Grenze von maximal 1.000 Euro<br />

pro Transaktion gelten, um nicht<br />

unter die Sorgfaltspflichten des<br />

GwG zu fallen.<br />

Autor: www.bvk.de<br />

Quelle: © M. Schuppich-Fotolia.com<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

69


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

RECHT<br />

AfW zur IDD-Umsetzung:<br />

Nächste Chance vertan<br />

Am 18. Januar 2017 hat das Bundeskabinett das<br />

Gesetz zur Umsetzung der IDD in nationales Recht<br />

verabschiedet<br />

Änderungen wurden leider nur im<br />

Detail, nicht aber bei den wesentlichen<br />

Kritikpunkten des Bundesverband<br />

Finanzdienstleistung AfW<br />

vorgenommen. So steht zum Beispiel<br />

die Doppelberatungspflicht<br />

der Kunden durch Versicherungsmaklern<br />

und Versicherungsunternehmen<br />

weiterhin im Raum.<br />

Ebenso hat das Bundeskabinett<br />

die Bevorzugung der Ausschließlichkeitsvermittler<br />

beim Provisionsabgabeverbot<br />

abgesegnet, indem<br />

die vom AfW kritisierten Ausnahmetatbestände<br />

noch immer im<br />

Text stehen. Maklern bleibt es bei<br />

Verbrauchern verboten Nettotarife<br />

zu vermitteln und gegen Honorar<br />

zu beraten. Anderseits erhalten<br />

Versicherungsberater wettbewerbsverzerrende<br />

Privilegien.<br />

Quelle: © pixabay.com<br />

„Das Gute ist: Ein Kabinettsbeschluss<br />

setzt das Gesetz aber<br />

nicht in Kraft, sondern startet erst<br />

das parlamentarische Verfahren,<br />

sprich die Lesungen im Bundestag,<br />

eine Beratung im Bundesrat<br />

sowie eine wahrscheinliche Sachverständigenanhörung<br />

im Wirtschaftsausschuss<br />

des Bundestages“<br />

klärt AfW Vorstand Frank<br />

Rottenbacher auf.<br />

Bundesregierung veröffentlicht<br />

weiteren Zeitplan zur IDD-Umsetzung<br />

Folgender Zeitablauf ist zur Zeit<br />

geplant:<br />

1. 18.01.2017:<br />

Beschluss durch das Kabinett<br />

2. anschließend:<br />

Beratung durch den Bundesrat<br />

3. 30.03.2017:<br />

Erste Lesung im Bundestag<br />

4. 31.05.2017:<br />

Sachverständigenanhörung<br />

im Wirtschaftsausschuss des<br />

Deutschen Bundestages<br />

5. 01./02.06.2017:<br />

Zweite und dritte Lesung im<br />

Bundestag<br />

6. 07.07.2017:<br />

Beschluss im Bundesrat<br />

Es wird somit nun darum gehen,<br />

mit den Bundestagsabgeordneten<br />

in eine fachliche Diskussion<br />

zu kommen und ihnen die Konsequenzen<br />

des Gesetzentwurfes<br />

Quelle: © contrastwerkstatt-Fotolia.com<br />

aufzuzeigen. Auch eine gerichtliche<br />

Klärung schließen wir nicht<br />

aus, denn unsere Kritik an dem<br />

massiven Eingriff in den Wettbewerb<br />

zulasten der Versicherungsmakler<br />

und dem Verstoß gegen<br />

Artikel 12 Grundgesetz bleibt weiterhin<br />

bestehen. So könnte sich<br />

der Bundesverband Finanzdienstleistung<br />

AfW gezwungen sehen,<br />

ein gerade verabschiedetes Gesetz<br />

vor dem Bundesverfassungsgericht<br />

überprüfen zu lassen. „Ungern,<br />

aber wir schließen das in<br />

der Endkonsequenz keinesfalls<br />

aus.“ meint Rechtsanwalt und<br />

AfW Vorstand Norman Wirth.<br />

Autor: www.afw-verband.de<br />

70 FinanzBusinessMagazin.de


Mehr Wissen für Vermittler:<br />

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<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

RECHT<br />

Kabinettsentwurf<br />

zur IDD-Umsetzung:<br />

BVK erreicht Verbesserungen für<br />

Makler<br />

DDer Bundesverband Deutscher<br />

Versicherungskaufleute (BVK)<br />

sieht sich in seiner Stellungnahme<br />

zur Umsetzung der EU-Versicherungsvertriebsrichtlinie<br />

IDD<br />

(Insurance Distribution Directive)<br />

durch den verabschiedeten Gesetzesentwurf<br />

des Bundeskabinetts<br />

in wichtigen Teilen bestätigt.<br />

Zentrale BVK-Forderungen<br />

zum Referentenentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums,<br />

wie<br />

z.B. das Provisionsabgabeverbot,<br />

die Verankerung der Provision /<br />

Courtage als Leitvergütung, die<br />

Bestätigung der Transparenzvorschriften<br />

sowie die Ausweitung<br />

des Anwendungsbereichs auf den<br />

Internetvertrieb wurden dabei<br />

bekräftigt. Damit ist ein bedeutendes<br />

Etappenziel erreicht. „Darüber<br />

hinaus hat<br />

die Bundesregierung<br />

weitere<br />

wichtige Teile<br />

unserer Anregungen<br />

aufgenommen“,<br />

kommentiert<br />

BVK-Präsident<br />

Michael H. Heinz<br />

den Regierungsentwurf.<br />

„Insbesondere<br />

begrüßen<br />

wir als größter<br />

Maklerverband<br />

Deutschlands, dass Versicherungsmakler<br />

im gewerblichen<br />

Bereich weiterhin nettotarifierte<br />

Versicherungsprodukte gegen<br />

Honorar vermitteln dürfen. Damit<br />

werden ihnen in diesem Bereich<br />

nach wie vor flexible Vergütungsformen<br />

offenstehen. Das war bisher<br />

ein strittiger Punkt und wurde<br />

jetzt von der Bundesregierung<br />

korrigiert.“<br />

Das Bundeskabinett hat auch in<br />

der Gesetzesbegründung klargestellt,<br />

dass es keinen weiteren<br />

Bedarf zur Beratung seitens der<br />

Versicherungsunternehmen geben<br />

soll, sofern Makler bereits<br />

beraten haben. Das begrüßt der<br />

BVK ebenfalls ausdrücklich, fordert<br />

aber weiterhin, dass dieser<br />

Gedanke auch im Gesetzeswortlaut<br />

seinen Niederschlag findet.<br />

Schließlich steht der Versicherungsmakler<br />

im Lager des Kunden<br />

und erfüllt damit vollumfängliche<br />

Beratungs- und Dokumentationspflichten,<br />

die nicht noch einmal<br />

durch Unternehmen geleistet werden<br />

müssen. „Wir freuen uns darüber<br />

hinaus, dass der Status der<br />

Mehrfachvertreter jetzt ebenfalls<br />

geklärt ist“, informiert Michael H.<br />

Heinz. „Demnach könnten diese<br />

wie bisher für mehrere Versicherungsunternehmen<br />

Verträge vermitteln.“<br />

Auch die indirekte Vergütung<br />

von sogenannten echten<br />

Untervermittlern, die einen Vertrag<br />

mit ihrem (Ober)-Versicherungsvermittler<br />

haben, wäre nach<br />

dem Kabinettsbeschluss zulässig.<br />

Diese Forderung wurde ebenfalls<br />

durch den BVK gegenüber dem<br />

Gesetzgeber formuliert.<br />

Dennoch gibt es nach Ansicht des<br />

BVK im Bereich der geplanten<br />

Regelungen zur Abgrenzung von<br />

Versicherungsvermittlern und<br />

-beratern noch einen Bedarf an<br />

Nachjustierung, auch vor dem<br />

Hintergrund<br />

der BGH-<br />

Rechtsprechung<br />

zur Vermittlung<br />

von<br />

Nettopolicen.<br />

Ebenso fordert<br />

der BVK<br />

nach wie vor<br />

die gleichen<br />

Stornohaftungsregeln<br />

für Versicherungsberater,<br />

wie sie für<br />

Versicherungsvermittler<br />

gelten. Hier wird sich<br />

der BVK im kommenden parlamentarischen<br />

Verfahren weiterhin<br />

intensiv einbringen.<br />

Autor: www.bvk.de<br />

Quelle: © Kurhan-Fotolia.com<br />

72 FinanzBusinessMagazin.de


RECHT | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

Charta:<br />

IDD-Kontrahierungszwang in<br />

Sachen Bestandsübertragungen?<br />

Beitrag von Lars Widany, Vorstandsvorsitzender<br />

der CHARTA Börse für Versicherungen AG:<br />

Die IDD sieht bekanntlich vor, die<br />

Vergütung des Maklers auf Zahlungen<br />

durch den Versicherer<br />

einzugrenzen. Honorare oder die<br />

Vermittlung von Nettotarifen sind,<br />

jenseits einiger spezieller Ausnahmen,<br />

dem Versicherungsmakler<br />

künftig vorenthalten. Dieser Eingriff<br />

in die unternehmerische Freiheit<br />

könnte auch etwas Gutes haben.<br />

Versicherer entscheiden heute<br />

willkürlich darüber, mit welchen<br />

Maklern sie zusammenarbeiten<br />

und mit welchen eben nicht.<br />

Gleiches gilt, hier wird es spannend,<br />

für die courtagepflichtige<br />

Übertragung bestehender Kundenverträge.<br />

Oft genug wird der<br />

Verbraucherwille, seinen Berater<br />

selbst zu bestimmen, schlichtweg<br />

missachtet und die Übertragung<br />

eines bestehenden Vertrags einfach<br />

verweigert. Ab und an wird<br />

dieser Wunsch von manchem Versicherer<br />

gar dazu benutzt, Druck<br />

auf den Makler zur Generierung<br />

von Neugeschäft auszuüben – der<br />

Bock wird zum Gärtner.<br />

Wer nun denkt, diese unternehmerische<br />

Entscheidung steht<br />

dem Versicherer legitimerweise<br />

zu, der mag irren. Heute schon,<br />

und künftig sicherlich noch<br />

mehr. Der Kunde bezahlt schließlich<br />

faktisch für die Betreuung,<br />

nicht der Versicherer. Der leitet<br />

nur das im Beitrag enthaltene Betreuungsentgelt<br />

weiter; wenn er<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

denn mag. Wenn nicht, ignoriert<br />

er schlicht den Kundenwillen<br />

und behält lieber selbst das Geld.<br />

Missachtung von Verbraucherinteressen<br />

par excellence!<br />

Im Ergebnis, bestimmte Vertragsarten<br />

sollten schon aus fachlichen<br />

Erwägungen nicht umgedeckt<br />

werden, zwingt es den<br />

neuen Berater dazu, die ihm gesetzlich<br />

auferlegten Leistungen<br />

vergütungsfrei zu erbringen, obwohl<br />

der Kunde durchaus dafür<br />

bezahlt. So ist es womöglich ein<br />

Stück weit auch diesem Tatbestand<br />

geschuldet, dass manche<br />

Berater in der Vergangenheit<br />

öfter Verträge gekündigt und<br />

neu abgeschlossen haben, als<br />

dies für den Verbraucher sinnvoll<br />

war.<br />

Versicherungsvermittler sind in<br />

ihrer Berufsausübung dauerhaft<br />

an die Einhaltung von Zulassungsvoraussetzungen<br />

gebunden,<br />

ähnlich wie Rechtsanwälte,<br />

Steuerberater oder Ärzte. Das<br />

sollte auch dem Versicherer genügen.<br />

Man stelle sich einmal<br />

vor, ein Gericht würde einem Anwalt<br />

die Ausübung seines Mandats<br />

verweigern – undenkbar.<br />

In der Versicherungswelt gang<br />

und gäbe und auch mit der Korrespondenzpflicht<br />

nicht gelöst,<br />

weil die Vergütung dort erforderlich<br />

ist, wo die Leistung dafür<br />

erbracht wird. Die Weigerung<br />

eines Versicherers zur Zusammenarbeit<br />

mit einem Makler (und<br />

dessen Vergütung) ist unter den<br />

künftigen Gegebenheiten noch<br />

untragbarer, als sie das bei Licht<br />

betrachtet auch heute schon ist.<br />

Der gerne ins Feld geführte unzumutbare<br />

Verwaltungsaufwand<br />

für die Versicherer in Sachen<br />

Makleranbindung ist indes viel<br />

mehr ein organisatorischer oder<br />

technischer Mangel, und deshalb<br />

für die grundsätzliche Frage ohne<br />

Belang. Das gilt umso mehr, als<br />

der Gesetzgeber sogar die auf<br />

einzelvertraglicher Basis stattfindende<br />

Provisionsauskehrung an<br />

den Kunden des Versicherungsberaters<br />

als dem Versicherer zumutbar<br />

erachtet.<br />

Wir gehen also grundsätzlich<br />

davon aus, dass die im Rahmen<br />

der IDD erforderlichen Durchführungsverordnungen<br />

hierzu Klarheit<br />

schaffen und auch Verbraucherschützer<br />

und Politiker diesen<br />

willkürlichen Umgang mit Kundeninteressen<br />

nicht weiter tolerieren<br />

- notfalls prüfen wir geeignete<br />

Rechtsmittel. Die CHARTA<br />

Börse für Versicherungen AG übt<br />

immer schon die Interessenwahrung<br />

der ihr angeschlossenen<br />

Maklerhäuser aus. Daran ist uns<br />

in so wichtigen Fragestellungen<br />

auch künftig gelegen.<br />

Autor: www.charta.de<br />

73


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

RECHT<br />

Wirth-Rechtsanwälte:<br />

Erlaubnis nach Paragraf 34 i<br />

Gewerbeordnung - die Uhr tickt<br />

WWer Immobiliendarlehen an Verbraucher<br />

vermitteln will, braucht<br />

dazu seit dem 21.03.2016 eine<br />

behördliche Erlaubnis nach Paragraf<br />

34 i Gewerbeordnung. Doch<br />

auch die Bestandsvermittler, die<br />

aufgrund einer Übergangsfrist<br />

zunächst mit ihrer Erlaubnis nach<br />

Paragraf 34 c Gewerbeordnung<br />

weiter vermitteln durften, sollten<br />

nun aktiv werden. Denn diese<br />

Übergangsregelung endet zum<br />

21.03.2017.<br />

Jetzt für die Bestandsvermittler<br />

Auch für Bestandsvermittler, die<br />

bislang mit einer Erlaubnis nach<br />

Paragraf 34 c Gewerbeordnung<br />

(GewO) Immobiliardarlehen vermittelt<br />

haben, beginnt<br />

die gesetzliche<br />

Erlaubnispflicht nach<br />

Paragraf 34 i GewO<br />

in weniger als sechs<br />

Monaten zu laufen.<br />

Die Zeit bis dahin<br />

sollte von den betroffenen<br />

Vermittlern<br />

dringend genutzt<br />

werden, da ihre alte<br />

Erlaubnis zur Vermittlung<br />

von Immobiliendarlehen<br />

an Verbraucher<br />

nach dem<br />

21.03.2017 erlischt.<br />

Damit droht ihnen<br />

eine Erlaubnislücke<br />

bei ihrer beruflichen<br />

Tätigkeit. Doch nicht nur das.<br />

„Paragraf 34 i Gewerbeordnung<br />

gibt der Erlaubnisbehörde die<br />

Möglichkeit, säumige Vermittler<br />

an den Pranger zu stellen“ mahnt<br />

Rechtsanwalt Norman Wirth, von<br />

der Berliner Kanzlei Wirth-Rechtsanwälte.<br />

Die zuständige Erlaubnisbehörde<br />

darf Verstöße gegen die Erlaubnispflicht<br />

im Vermittlerregister<br />

unter bestimmten gesetzlichen<br />

Voraussetzungen im Internet<br />

veröffentlichen. Darüber hinaus<br />

stellt die Vermittlung von Immobiliarverbraucherdarlehen<br />

ohne<br />

die erforderliche Erlaubnis eine<br />

Ordnungswidrigkeit dar, die mit<br />

bis zu 5.000,- € Geldbuße geahndet<br />

werden kann. Dabei macht es<br />

der Gesetzgeber den Vermittlern<br />

mit einer bestehenden Erlaubnis<br />

Quelle: © Scott Maxwell-Fotolia.com<br />

nach Paragraf 34 c GewO leicht.<br />

Gemäß Paragraf 160 Abs. 2 Gewerbeordnung<br />

entfällt für sie die<br />

Prüfung der Zuverlässigkeit und<br />

der Vermögensverhältnisse.<br />

Wenn sie dann noch als „Alter-<br />

Hase“ seit dem 21.03.2011 oder<br />

länger ununterbrochen unselbständig<br />

oder selbständig Immobiliardarlehensverträge<br />

an<br />

Verbraucher vermittelt haben,<br />

profitieren die Bestandsvermittler<br />

darüber hinaus von der „Alten-<br />

Hasen-Regelung“ des Paragraf<br />

160 Abs. 3 Gewerbeordnung<br />

und damit von dem Wegfall der<br />

Sachkundeprüfung.<br />

Wie gesagt – nur bis zum<br />

21.03.2017! Bis zu diesem Termin<br />

muss die neue Erlaubnis erworben<br />

sein. Viel Zeit ist also nicht mehr.<br />

Besonders diejenigen Vermittler,<br />

die noch nicht länger als fünf Jahre<br />

im Geschäft sind und deshalb<br />

die Sachkundeprüfung absolvieren<br />

müssen, sollten sich zeitnah<br />

um eine entsprechende Schulung<br />

kümmern. Kompetenter Anbieter<br />

ist zum Beispiel Going Public. Und<br />

zur sinnvollen Planung sollten sie<br />

sich bei der für sie zuständigen Erlaubnisbehörde<br />

nach Prüfungsterminen<br />

erkundigen. Ihre Erlaubnis<br />

nach Paragraf 34c GewO sollten<br />

die Bestandsvermittler übrigens<br />

behalten. Die neue Erlaubnis<br />

nach Paragraf 34i GewO betrifft<br />

nämlich nur Immobiliardarlehensverträge<br />

mit Verbrauchern. Wer<br />

darüber hinaus nach wie vor Immobilienkredite<br />

an Unternehmer<br />

vermitteln möchte, benötigt dafür<br />

auch in Zukunft die Erlaubnis<br />

nach Paragraf 34c GewO.<br />

Autor: www.wirth-rechtsanwaelte.com<br />

74 FinanzBusinessMagazin.de


Weitere aktuelle Ratings<br />

aus der DFSI-Reihe für Kunden<br />

und Berater<br />

+ Substanzkraft + Produktqualität + Service +<br />

Qualitätsrating der<br />

Privaten Krankenversicherung<br />

2016/17<br />

Neue Erkenntnisse für Kunden und Berater<br />

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PKV eJournal 2016/17<br />

Das eJournal könnnen Sie durch das Anklicken des Bildes online erreichen.


<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

WEITERBILDUNG<br />

Sachwerte Kolloquium 2017:<br />

Wie stellen sich Vermittler und<br />

Kunden das ideale Produkt vor?<br />

MÜber diese Fragen diskutieren<br />

Anbieter, Verbraucherschützer,<br />

Minizinsen auf dem Sparbuch,<br />

Unsicherheit an den Börsen –<br />

und trotzdem gelingt es Anbietern<br />

von Sachwertbeteiligungen<br />

häufig nur unter Schwierigkeiten,<br />

ihre Publikumsfonds zu platzieren.<br />

Woran liegt das, wo doch<br />

institutionelle Investoren ihre<br />

Sachwert-Quoten kontinuierlich<br />

steigern? Die Fachjournalisten<br />

Markus Gotzi, Stefan Loipfinger<br />

und Friedrich Andreas Wanschka<br />

wollen mit der Branche in einen<br />

offenen Dialog treten. Sie laden<br />

zum „Sachwerte Kolloquium<br />

2017“ ein. Ihr Anspruch ist es,<br />

Verbraucherthemen offen mit<br />

Anbietern, Verbraucherschützern,<br />

Vermittlern und Dienstleistern zu<br />

diskutieren und Weiterentwicklungen<br />

anzustoßen.<br />

Nach diversen Pleiten, Pannen<br />

und Fehlkalkulationen sind Kapitalanlagen<br />

mit Investitionen in Sachwerten<br />

bei Vertrieben und<br />

privaten Kapitalanlegern in<br />

Verruf geraten. Allerdings hätten<br />

sie das Potenzial, echte<br />

Alternativen darzustellen, betonen<br />

die Fachjournalisten Markus<br />

Gotzi, Stefan Loipfinger und<br />

Friedrich Andreas Wanschka.<br />

Kann das nur mit einem regulierten<br />

AIF oder auch mit Modellen<br />

abseits der BaFin-Kontrollen<br />

gehoben werden? Eignen sich<br />

ausschließlich Beteiligungen an<br />

konkreten Assets, oder haben<br />

auch Blind Pools ihre Berechtigung?<br />

Wie lassen sich Kunden<br />

künftig erreichen, nachdem sich<br />

die Banken weitgehend als Vertriebspartner<br />

verabschiedet haben?<br />

politische Entscheider und Dienstleister<br />

unter der Moderation der<br />

drei Experten auf dem ersten<br />

Sachwerte Kolloquium mit dem<br />

Ziel, das Beste aus verschiedenen<br />

Welten zusammenzuführen. „Um<br />

die Nachfrage nach Sachwert-<br />

Geldanlagen weiter zu steigern,<br />

wird es auf die Produktqualität ankommen.<br />

Hier liegt der Schlüssel<br />

zum Erfolg. Deshalb ist jetzt der<br />

richtige Zeitpunkt für die Premiere<br />

des Sachwerte Kolloquiums. Hier<br />

wollen wir mit der Branche Ideen<br />

diskutieren, wie Anbieter ihre Produkte<br />

künftig im Sinne des Anlegers<br />

besser gestalten können“,<br />

sagt Friedrich Andreas Wanschka,<br />

Gründer und Chefredakteur der<br />

multimedialen Informationsplattform<br />

wmd-brokerchannel.de.<br />

Markus Gotzi hat als Chefredakteur<br />

des Fondsbriefs und jahrelang<br />

als Autor für die Financial<br />

Times Deutschland hunderte geschlossene<br />

Fonds und vergleichbare<br />

Kapitalanlagen analysiert,<br />

sowohl gute als auch schlechte:<br />

„Der Markt muss seit je her differenziert<br />

betrachtet werden.<br />

Wir möchten mit unserer Veranstaltung<br />

erreichen, dass Anbieter<br />

mit künftigen Produkten die<br />

Investment-Chancen für die Anleger<br />

erhöhen und ihre Risiken<br />

reduzieren.“<br />

Quelle: © Kurhan-Fotolia.com<br />

Stefan Loipfinger begleitet die<br />

Branche ebenfalls seit vielen Jahren.<br />

Der Gründer der Branchendienste<br />

Fondstelegramm und Investmentcheck.de<br />

sieht bedenkliche Entwicklungen:<br />

„Die Abschaffung<br />

der Leistungsbilanzstandards,<br />

fehlende Prognoserechnungen<br />

zur Nachvollziehbarkeit der Ertragsaussichten<br />

oder juristisch<br />

geprägte Verkaufsprosekte sind<br />

Fehlentwicklungen. Kritiker sagen:<br />

„Das vermehrte Ausweichen auf<br />

das Vermögensanlagengesetz<br />

untergräbt gewollte Kontrollmechanismen“.<br />

Ist das so? Müssten<br />

Vertrieben, Analysten und Journalisten<br />

die enormen Qualitätsunterschiede<br />

deutlicher aufgezeigt<br />

werden? „Leider fehlt es<br />

zunehmend an öffentlichen Diskussionen,<br />

deshalb freue ich mich<br />

auf das Sachwerte Kolloquium<br />

2017“, sagt Stefan Loipfinger.<br />

Das Sachwerte Kolloquium<br />

www.Sachwerte-Kolloquium.de<br />

findet am 22. März 2017 von<br />

10.00 Uhr bis 17.30 Uhr im<br />

Tagungscenter Municon am<br />

Münchner Flughafen statt und<br />

richtet sich an Produktanbieter,<br />

Juristen, PR-Berater und andere<br />

Dienstleister, Berater und Vermittler,<br />

Vermögensverwalter und institutionelle<br />

Investoren, Wirtschaftsjournalisten<br />

und Analysten.<br />

Autor: www.Sachwerte-Kolloquium.de<br />

76 FinanzBusinessMagazin.de


WEITERBILDUNG | <strong>Vertriebserfolg</strong> 2017<br />

Makler bilden sich 22 Tage<br />

pro Jahr weiter<br />

DDer Großteil der Versicherungsmakler<br />

bildet sich mindestens 15<br />

Tage im Jahr weiter, die durchschnittliche<br />

Zahl an Aus- und<br />

Weiterbildungstagen liegt sogar<br />

bei knapp 22 Tagen pro Jahr.<br />

Dies ist das Ergebnis einer von<br />

der Deutsche Makler Akademie<br />

(DMA) kürzlich durchgeführten<br />

Umfrage, an der fast 900 Makler<br />

teilgenommen haben. Die beliebteste<br />

Art sich weiterzubilden stellen<br />

Online-Seminare dar, die von<br />

66 Prozent der Befragten genannt<br />

wurden. Erklärfilme (13 Prozent)<br />

und Produktblätter (18 Prozent)<br />

Bevorzugt werden Online-Seminare<br />

finden dagegen nur<br />

wenig Beachtung.<br />

Auch Messen (29 Prozent),<br />

Roadshows der<br />

Anbieter (33 Prozent)<br />

und Gespräche mit<br />

Maklerbetreuern (34<br />

Prozent) schnitten eher<br />

schwach ab.<br />

Als wichtigste Zukunftsthemen<br />

bezeichnen<br />

die Befragten<br />

neben der<br />

Digitalisierung die<br />

Bereiche Generationenberatung,<br />

Honorarberatung<br />

sowie<br />

betriebliche Altersversorgung<br />

und Pflege. Unternehmerische<br />

Schwerpunkte der<br />

Makler sind zurzeit vor allem die<br />

Themenfelder Arbeitskraftabsicherung<br />

(56 Prozent), private<br />

Sach- und Haftpflichtversicherung<br />

(49 Prozent) sowie private<br />

Altersversorgung (42 Prozent).<br />

Auch in Zukunft erwarten die<br />

meisten Teilnehmer die Arbeitskraftabsicherung<br />

(55 Prozent)<br />

als Schwerpunkt. Den größten<br />

Sprung in der Bedeutung macht<br />

dabei die Ruhestandsplanung,<br />

die sich von 25 Prozent der Nennungen<br />

heute auf 39 Prozent in<br />

Zukunft verbessern kann.<br />

„Die Ergebnisse verdeutlichen,<br />

dass produktneutrale Seminare<br />

die Beratungskompetenz eines<br />

Maklers wesentlich stärker erhöhen,<br />

als gesellschafts- und produktbezogene<br />

Informationen“,<br />

erklärt Joachim Zech, Geschäfts-<br />

Quelle: © denisismagilov-Fotolia.com<br />

führer der Deutsche Makler Akademie.<br />

„Dass dabei Internet-Seminare<br />

immer beliebter werden, sehen wir<br />

auch an der großen Nachfrage für<br />

unsere verschiedenen Online-Angebote“.<br />

Auch in der kürzlich vom<br />

Marktforschungs- und Beratungsunternehmen<br />

YouGov veröffentlichten<br />

Studie „MaklerAbsatzbarometer“<br />

schneiden neutrale<br />

Maklerakademien bei Finanz- und<br />

Versicherungsmaklern am besten<br />

ab. 45 Prozent beurteilen<br />

die Qualität als „ausgezeichnet“<br />

oder „sehr gut“. Sowohl bei der<br />

Bekanntheit als auch der tatsächlichen<br />

Nutzung liegt dabei die<br />

Deutsche Makler Akademie an<br />

der Spitze.<br />

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt<br />

auch die aktuelle Befragung „Ass-<br />

Compact Trends II/2016“ der bbg<br />

Betriebsberatungs GmbH. Am besten<br />

geeignet für die persönliche<br />

Weiterbildung sind<br />

nach Meinung der<br />

Makler und Mehrfachagenten<br />

unabhängige<br />

Bildungsanbieter, die<br />

von 73 Prozent der<br />

Befragten als „sehr<br />

geeignet“ oder „geeignet“<br />

bezeichnet<br />

wurden. Bei der Frage,<br />

welche unabhängigen<br />

Bildungsanbieter das<br />

beste Weiterbildungsangebot<br />

anbieten,<br />

konnte die DMA ihre<br />

Wettbewerber mit<br />

33 Prozent der Nennungen<br />

weit abhängen.<br />

Als Auswahlkriterien<br />

für Weiterbildungspartner<br />

wurden das inhaltliche Angebot<br />

der Weiterbildung (79 Prozent),<br />

die Qualität der Referenten<br />

(55 Prozent) und die Kosten<br />

der Weiterbildung (47 Prozent)<br />

am häufigsten genannt.<br />

Autor: www.deutsche-makler-akademie.de<br />

FinanzBusinessMagazin.de<br />

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<strong>Vertriebserfolg</strong> 2017 |<br />

WEITERBILDUNG<br />

Weiterbildung: Nachweis gemäß<br />

IDD erst ab 2018 nötig<br />

AFW: Weiterbildung ist für Versicherungsvermittler<br />

immer sinnvoll<br />

MMit Umsetzung der IDD in deutsches<br />

Recht tritt auch die regelmäßige<br />

Weiterbildungsverpflichtung<br />

in Kraft. Versicherungsvermittler<br />

müssen sich demnach ab dem<br />

23.02.2018 mindestens 15 Zeitstunden<br />

pro Kalenderjahr weiterbilden.<br />

Der Gesetzgeber wird<br />

in einer noch zu erstellenden<br />

Verordnung die Details regeln,<br />

welche Schulungsinhalte anerkannt<br />

werden und wie der entsprechende<br />

Nachweis zu erbringen<br />

ist. „Weiterbildung ist für<br />

Versicherungsvermittler immer<br />

sinnvoll, ein Sammeln von zum<br />

Beispiel gutberaten-Punkten ist<br />

aber in 2017 rechtlich für Makler<br />

nicht nötig, weil die gesetzlichen<br />

Anforderungen erst ab Februar<br />

2018 greifen und es keine rückwirkenden<br />

Anforderungen geben<br />

wird. Die Übertragbarkeit von<br />

Punkten von einem auf das andere<br />

Jahr ist derzeit gar nicht vorgesehen.<br />

Um zum Beispiel dem<br />

GDV-Kodex zu genügen, reichen<br />

andere Weiterbildungsnachweise<br />

wie zum Beispiel Teilnahmebescheinigungen<br />

der Seminaranbieter“,<br />

beschreibt AfW-Vorstand<br />

Frank Rottenbacher die aktuelle<br />

Situation. Etwas anders kann die<br />

Situation bei Unternehmen aussehen,<br />

die sich dem Kodex der Versicherungsunternehmen<br />

unterworfen<br />

haben. Das betrifft dann aber<br />

im Wesentlichen die Ausschließlichkeiten.<br />

Nach AfW-Informationen<br />

wird der Gesetzgeber kein<br />

Punkte-Nachweissystem monopolisieren,<br />

sondern eher offene<br />

Rahmenbedingungen erlassen.<br />

Eine entsprechende Verordnung<br />

wird gerade im Bundeswirtschaftsministerium<br />

erarbeitet. Ein<br />

wichtiger Punkt wird dabei sein,<br />

wie die Qualität der akzeptierten<br />

Weiterbildungsveranstaltungen<br />

sichergestellt werden kann.<br />

Autor: www.afw-verband.de<br />

SVermittler werden bis zu 75%<br />

gefördert<br />

Seit dem 01.08.2016 ist das neue „Bei unserem Dauerbrenner<br />

Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz<br />

(AFBG) in Kraft. Dadurch (IHK) sieht das so aus: alle Be-<br />

Fachwirt für Finanzberatung<br />

können Vermittler für ihre Fortbildung<br />

(zum Beispiel zum Fachwirt Förderquote von 75%. Ganz lestandteile<br />

addieren sich zu einer<br />

für Finanzberatung IHK) in den gal. 64% sind echter Zuschuss,<br />

Genuss gestiegener Förderquoten<br />

kommen. Neben der Rest Steuervorteile durch die<br />

zahlreichen<br />

Verbesserungen rund um die Anerkennung<br />

von Maßnahmen, stechen<br />

zwei Förderpunkte heraus:<br />

1. Zuschuss zu den Lehrgangsund<br />

Prüfungsgebühren: 40%<br />

2. Darlehenserlass bei Prüfungsbestehen:<br />

40%<br />

Absetzbarkeit des Eigenanteils.<br />

Das ist doch mal ein Wort! Und<br />

schlägt bei unseren Teilnehmern<br />

auch schon ein wie eine Bombe“<br />

fasst GOING PUBLIC! Vorstand<br />

Ronald Perschke die Veränderungen<br />

zusammen. Neu ist auch,<br />

dass ab sofort auch Studienabbrecher,<br />

Abiturienten ohne<br />

Erstausbildungsabschluss oder<br />

Bachelor-Absolventen förderfähig<br />

sind. „Wir haben bereits<br />

über 5.000 Teilnehmer/-innen<br />

rund um die Förderung AFBG<br />

beraten und können Vermittler<br />

somit mit einer extrem großen<br />

Erfahrung bei Ihrem Förderantrag<br />

unterstützen. Sprechen Sie<br />

uns bitte an!“ beschreibt Perschke<br />

die Dienstleistung der GOING<br />

PUBLIC!.<br />

Autor: www.going-public.edu<br />

78 FinanzBusinessMagazin.de


Ort: München, Flughafen München im Tagungscenter municon<br />

Termin: 22.März 2017 - Tagesveranstaltung 10:00 Uhr bis 17:30 Uhr<br />

Die Fachjournalisten Stefan Loipfinger, Friedrich Andreas Wanschka und Markus Gotzi laden ein,<br />

mit Anbietern, Analysten, Verbraucherschützern und Dienstleistern über die Frage zu diskutieren:<br />

Wie stellen sich Vermittler und Kunden das ideale Produkt vor?<br />

Minizinsen auf dem Sparbuch, Unsicherheit an den Börsen – und trotzdem gelingt<br />

es Anbietern von Sachwertbeteiligungen häufig nur unter Schwierigkeiten, ihre<br />

Kapitalanlagen zu platzieren. Woran liegt das, wo doch institutionelle Investoren<br />

ihre Sachwert-Quoten kontinuierlich steigern?<br />

Ist der geschlossene AIF nicht mehr zeitgemäß? Wird er kaputt reguliert?<br />

Bieten sich unregulierte Alternativen an?<br />

Wie sieht generell ein gutes, qualifiziertes Sachwerte-Produkt aus? Diskutieren Sie mit!<br />

Die Veranstaltung richtet sich besonders an<br />

Produktanbieter:<br />

Geschäftsleitung, Chefentwickler, Vertriebschef, PR/Marketingleitung, Top-Vertriebspartner,<br />

Dienstleistungspartner<br />

Dienstleistungsanbieter:<br />

Geschäftsleitung, Spezialisten, Juristische Unternehmensberater<br />

Berater und Vermittler:<br />

Geschäftsleitung, Spezialisten, Vermögensverwalter, Honorarberater, Finanzdienstleister<br />

Institutionelle Anleger:<br />

Geschäftsleitung, Spezialisten, Vermögensverwalter, Family Offices<br />

Medien:<br />

Fachjournalisten, Redaktionsleiter, freie Journalisten, Fachmedien, Analysten und Chefredakteure<br />

Agenda und Anmeldung unter:<br />

www.sachwerte-kolloquium.de


US-Immobilien Experten<br />

Bilder: TSO New Greensboro & Sterling Pointe, Atlanta- zwei Immobilien aus dem TSO-DNL Active Property, LP<br />

Die DNL Real Invest AG ist erfolgreiche und mehrfach ausgezeichnete Spezialistin für<br />

US-Immobilien.<br />

Die DNL Real Invest AG feiert 15 Jähriges Firmenjubiläum und ist seit 10 Jahren exklusiver<br />

Partner der TSO - The Simpson Organization.<br />

Bisher realisierte Immobilienverkäufe für deutsche Anleger der TSO-DNL Vermögensanlagen<br />

und Investments ergaben zweistellige Renditen p.a.<br />

Auszahlungen aus erwirtschafteten Erträgen von 8 % p.a. erfolgen seit zehn Jahren<br />

vierteljährlich mit 2%.<br />

Als US-Spezialistin bietet die DNL Real Invest AG jetzt auch Direktinvestments und Spezialangebote<br />

für deutsche Anleger und semiprofessionelle Investoren an.<br />

Wir bieten US-affinen Vertriebsgesellschaftern und Beratern eine stabile und lukrative Kooperation.<br />

Die DNL Real Invest AG platzierte in 2016 mit ihren Vertriebspartnern über<br />

125.000.000 USD Eigenkapital<br />

Unsere Erfolgsstory geht weiter!<br />

Atlanta Midtown: Sitz der DNL US-Invest<br />

DNL REAL INVEST AG // AM SEESTERN 8 // 40547 DÜSSELDORF // TEL.: 0211 - 52 28 71 0 // INFO@DNL-INVEST.DE // WWW.DNL-INVEST.COM

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