Nov-Dez 2015
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Missionare in der eigenen Familie –<br />
Ein Beitrag zur Teensarbeit in der<br />
La Mies Gemeinde, Lambaré<br />
Tauffeste<br />
6. September <strong>2015</strong><br />
Letzten Sonntag kam David (Name geändert)<br />
zum ersten Mal zu uns. Er ist ein<br />
Schüler des Colegio Gutenberg. Er ist<br />
voller Energie und hat ein ansteckendes<br />
Lachen. Durch ein Gespräch haben wir<br />
erfahren, dass er ein Waisenjunge und<br />
praktisch auf sich selbst gestellt ist. Er<br />
lebt in ärmlichen Verhältnissen und einer<br />
geistlich ungesunden Umgebung.<br />
Er wollte schon seit längerer Zeit zu uns<br />
kommen, weil er auf der Suche nach<br />
Liebe und Annahme ist. Bevor er ging,<br />
verabschiedete er sich mit einer lieben<br />
Zeichnung, die an meine Frau und mich<br />
gerichtet war. Das hat uns sehr berührt.<br />
Meine Frau Stefi und ich fühlen daher<br />
umso mehr die Verantwortung, diesen<br />
Teens die gute Botschaft von Jesus zu<br />
erzählen und ihre Lebensfragen zu erklären.<br />
Uns ist es vor allem wichtig, ihnen<br />
klar und einfach das Wort Gottes zu ver-<br />
mitteln. Dieses wird durch Gruppenarbeiten<br />
verarbeitet und durch verschiedene<br />
Aktivitäten erfahren. Dabei nehmen wir<br />
stark Gebrauch von Spielen, die auf das<br />
Thema hinweisen sollen und die Gemeinschaft<br />
fördern. Wir legen hier großen Wert<br />
darauf, Ethik im Wettbewerb aufzubauen,<br />
die sie auch in ihrem alltäglichen Leben<br />
anwenden können. Je nach Wetter spielen<br />
wir anschließend Volley- und Fußball<br />
oder Tischspiele. Wir treffen uns jeden<br />
Samstag vor der Jugendstunde und an<br />
drei Sonntagen im Monat während des<br />
Gottesdienstes.<br />
Im Durchschnitt kommen 20 – 30 Teens<br />
zu uns, viele von ihnen mit bewegenden<br />
Lebensgeschichten. Die Mehrheit kommt<br />
alleine zum Treffen und einige von ihnen<br />
gehen das Risiko ein, mit ihren Eltern in<br />
Konflikt zu geraten. Andere müssen es<br />
sich buchstäblich erarbeiten, um kommen<br />
zu dürfen. In der Woche werden<br />
Hausaufgaben fleißig gemacht, gute Noten<br />
geschrieben und die freien Samstage<br />
von früh morgens geopfert, um im Haushalt<br />
zu helfen, damit sie die Erlaubnis der<br />
Eltern bekommen.<br />
Viele Eltern merken, dass ihre Kinder<br />
sich ändern und fangen an, sich für das<br />
Evangelium zu öffnen und Fragen zu<br />
stellen. Zumindest zeigen sie ein wenig<br />
Unterstützung, indem sie ihre Kinder zur<br />
Kirche bringen, auch wenn sie selber<br />
dann wieder nach Hause fahren. Obwohl<br />
die Teens jung im Glauben sind, so sind<br />
schon viele von ihnen Missionare in ihren<br />
eigenen Familien.<br />
Bernd Funk<br />
La Mies Asunción<br />
Filadelfia Ost MBG<br />
MBG Filadelfia<br />
Worte des Vereinigungsleiters<br />
Fruhlingsfest der MB Gemeinden von Friesland und Volendam<br />
Am Sonntag, den 20. September <strong>2015</strong>,<br />
war es endlich soweit. Das jährliche Gemeindetreffen<br />
der MB Gemeinden aus<br />
Volendam und Friesland, zum Anlass<br />
des Frühling Beginns, hat stattgefunden.<br />
In diesem Jahr hatten wir als Friesländer<br />
die Ehre, dieses Fest vorzubereiten.<br />
Der große Gemeindehof war der Ort,<br />
wo diese Feier stattfand. Die Planungen<br />
des Programmes und vom Essen waren<br />
gemacht worden, wo sich einige Leute<br />
verantwortlich darum gekümmert hatten.<br />
Das Fragezeichen, ob das Wetter dieses<br />
alles erlauben würde, war spätestens am<br />
Sonntagmorgen geklärt. Denn es gab<br />
einen schönen „Sonn“-Tag. Ein jeder genoss<br />
diesen angenehmen Morgen, außer<br />
vielleicht die Personen, die die Verantwortung<br />
beim Programm und beim<br />
Essen hatten (da die Aufregung und die<br />
ungeplanten „Überraschungen“ etwas<br />
Hektik bewirken können).<br />
Der Gottesdienst begann dann, wie es<br />
bei uns üblich ist, um 9 Uhr morgens. Es<br />
wurde gemeinsam gesungen und Theo<br />
Unruh brachte eine Predigt zum Thema:<br />
„Die enge Beziehung zu Christus schafft<br />
den wahren Frühling in mir“. Etwas Außerordentliches<br />
und Wundervolles an<br />
diesem Treffen war die anschließende<br />
Feier des Abendmahls gemeinsam als<br />
MB Gemeinden von Friesland und Volendam.<br />
Nach dem Gottesdienst gab es dann<br />
noch freie Zeit, um die Gemeinschaft in<br />
der Terere Runde zu genießen. Einige<br />
machten dieses unter dem Schattendach<br />
der Kirche, andere wanderten etwa 100<br />
Meter hinter die Kirche, wo ein kleiner<br />
Baum – Park sich als idealer Ort für die<br />
ersehnte „Tere Hora“ bot. Interessant war<br />
es zu beobachten, wie viele Leute sich<br />
die Mühe machten, bei den „Asaderos“<br />
einen Besuch zu machen. Unklar blieb jedoch,<br />
ob der Grund verschiedene Sorgen<br />
– der gute Geruch – oder der große Hunger<br />
waren. Eines war klar, spätestens<br />
nach dem Essen war dieses nicht mehr<br />
der Fall. Denn der Asado mit den Zutaten<br />
und obendrauf noch die große Auswahl<br />
an Nachspeise, ließen nichts mehr an<br />
Hunger übrig. Damit war das Pflegen der<br />
Gemeinschaft aber noch nicht am Ende.<br />
Denn dieselbe war einfach zu gut, sodass<br />
man dieses auch noch weiter förderte,<br />
spezifisch beim Aufräumen. Es mussten<br />
die Tische abgeräumt und weggestellt<br />
werden, das gebrauchte Geschirr musste<br />
gewaschen werden und so einiges mehr.<br />
Abschließend kann man sagen, dass es<br />
ein schönes und gelungenes Fest war.<br />
Ein Dank gilt den Personen, die für diese<br />
Feier Zeit und Arbeit investiert haben.<br />
Auch ein Dank an dem Leiter der Vereinigung<br />
der MB Gemeinden, Theo und<br />
Eleonore Unruh, für ihre Anwesenheit.<br />
Zuletzt aber, und das Wichtigste, sind wir<br />
unserem himmlischen Vater dankbar für<br />
Bewahrung, Führung und Segen bei diesem<br />
Fest!<br />
Stefan Wiens<br />
MBG Friesland<br />
In mehreren Gemeinden der Vereinigung beschäftigt<br />
man sich im Moment mit der Frage, ob man mit einem<br />
neuen Gemeindegründungsprojekt beginnen sollte? Dieses<br />
ist eine wichtige Frage, aber vielleicht nicht die entscheidendste.<br />
Als einzelne Gemeinden und als Vereinigung<br />
haben wir ja den biblischen Auftrag, Menschen für<br />
Christus zu gewinnen und neue Gemeinden zu gründen<br />
(Apostelgeschichte 28,18-20). Die Frage ist also nicht so<br />
sehr, ob wir neue Gemeinden gründen wollen, sondern es<br />
geht vielmehr um die Fragen wo, wann und wie man neue<br />
Gemeinden gründen sollte?<br />
Um die Antwort zu diesen Fragen zu finden, ist es wichtig,<br />
dass wir auf das Wirken des Heiligen Geistes achten,<br />
damit er uns den rechten Zeitpunkt und den rechten Ort<br />
zeigt. Auch der Apostel Paulus musste es lernen, in seiner<br />
missionarischen Arbeit auf das das Reden des Geistes zu<br />
achten. Auf seiner zweiten Missionsreise wurde Paulus<br />
durch den Geist Gottes daran gehindert, in Kleinasien zu<br />
missionieren. Stattdessen wurde er nach Europa geführt,<br />
wo er mit einer neuen Arbeit anfing. Nicht immer ist unser<br />
Plan und unsere Strategie auch Gottes Strategie. Daher<br />
sind wir als einzelne Gemeinden und als Vereinigung herausgefordert,<br />
auf den richtigen Zeitpunkt (kairos Gottes)<br />
zu achten. Wenn Gott uns dann aber die Türen öffnet,<br />
dann sollten wir nicht zögern, sondern ganz gezielt mit<br />
neuen Gemeindegründungsprojekten anfangen.<br />
Um neue Gemeindegründungsprojekte anzufangen bzw.<br />
zu begleiten, ist es aber auch sehr entscheidend, dass<br />
wir als Gemeinden und als Vereinigung die richtigen Menschen<br />
finden, die diese Arbeit machen. Es braucht berufene,<br />
hingegebene, opferbereite und fähige Menschen,<br />
damit eine Gemeindegründungsarbeit gedeihen kann.<br />
Haben wir in unseren Gemeinden vielleicht solche Menschen,<br />
die sich für solche Pionierarbeit berufen wissen?<br />
Was können wir als Gemeinden und als Vereinigung tun,<br />
damit junge Menschen aus unseren Gemeinden in neue<br />
Gemeindegründungsprojekte einsteigen können?<br />
Wenn wir an die Gemeindegründungsarbeit der Vereinigung<br />
denken, dann haben wir uns in den vergangenen 25<br />
Jahren mit zwei größeren Projekten beschäftigt. Im Jahre<br />
1987 fingen wir mit der Arbeit in Alto Paraná an und vor<br />
etwa fünf Jahren mit den Gemeindegründungsprojekten in<br />
den Gutenbergschulen. Auf beiden Stellen hat es viel Hingabe,<br />
Opferbereitschaft und Zielstrebigkeit gebraucht, damit<br />
neue Gemeinden entstehen konnten. Gott hat unsere<br />
Arbeit gesegnet. Heute haben wir sieben Gemeinden, die<br />
darum bemüht sind, Gottes Wort in ihrem Umfeld zu leben<br />
und andere Menschen für Christus zu gewinnen.<br />
Woran sollten wir denken, wenn wir an die nächsten Jahre<br />
denken? Möchte Gott uns vielleicht neue Aufgaben im<br />
Bereich der Gemeindegründung geben? Wie erkennen<br />
wir den Zeitpunkt Gottes? Dieses sind Fragen, über die<br />
wir in unseren Gemeinden und im Rahmen der Vereinigung<br />
nachdenken sollten. Gott gibt uns viele offene Türen<br />
und viele Möglichkeiten. In unseren Gemeinden haben wir<br />
viele junge Menschen, die eine gute Ausbildung und eine<br />
missionarische Gesinnung haben. Vielleicht brauchen sie<br />
unseren Ansporn, damit sie Gottes Ruf in die Mission, bzw.<br />
in die Gemeindegründungsarbeit folgen.<br />
Theodor Unruh<br />
Vereinigungsleiter<br />
11 - GUKS Nr. 6 - <strong>2015</strong>