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Nov-Dez 2015

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Jahrgang 49 <strong>Nov</strong>ember - <strong>Dez</strong>ember <strong>2015</strong> Nr. 6<br />

„Lasst uns aufeinander achten!<br />

Wir wollen uns zu gegenseitiger Liebe ermutigen<br />

und einander anspornen, Gutes zu tun.“ Hebräer 10,24


Zu dieser Nummer<br />

Das Pastorale Wort<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

In Hebräer 10,24 werden wir dazu aufgefordert, aufeinander zu achten. Mit dem „aufeinander achten“<br />

meint der Schreiber des Hebräerbriefes bestimmt nicht ein strenges und kritisches Aufpassen und Kontrollieren,<br />

sondern mehr ein ermutigendes und motivierendes Wahrnehmen. In der Gemeinde sollen wir uns gegenseitig<br />

wahrnehmen und dahin motivieren und anspornen, die Liebe und Gnade Gottes im täglichen Leben auszuleben.<br />

Dann aber sollen wir uns auch darin ermutigen und uns gegenseitig unterstützen, in der Nachfolge treu zu<br />

bleiben.<br />

Im Rahmen der Vereinigung der MB Gemeinden von Paraguay möchte der Ältestenrat einen Teil von dieser<br />

Aufgabe erfüllen. Seit 1993 haben wir in der Vereinigung schon den Ältestenrat. Der Ältestenrat besteht aus<br />

fünf ordinierten Predigern, die darum bemüht sind, in den verschiedenen Gemeindesituationen Hilfestellung<br />

anzubieten. Der Ältestenrat möchte den Mitarbeiternachwuchs fördern und begleiten, den Gemeindeleitern<br />

ermutigend und begleitend zur Seite stehen, in der Lehre biblische Orientierung anbieten und in Krisensituationen<br />

vermitteln und zur Versöhnung motivieren.<br />

In dieser Nummer möchten wir etwas über die vielseitige Arbeit des Ältestenrates informieren. Dann aber wollen<br />

wir auch wieder über verschiedene Events und Arbeitsbereiche der Vereinigung informieren. Wir hoffen, dass uns<br />

die Beiträge darin helfen, aufeinander zu achten und uns zur Liebe und zu guten Werken anspornen.<br />

Impressum<br />

Theodor Unruh<br />

Vereinigungsleiter<br />

Herausgeber: Vereinigung der Mennoniten Brüdergemeinden Paraguays<br />

Schriftleitung: GuKS Team<br />

Editionsrat: Alfred Neufeld, Lynette Funk, Leonard Janz, Theodor Unruh,<br />

Randy Sawatzky, Perla Wiens, Miriam Sawatzky<br />

Layout: Janina Benítez<br />

Anschrift: Gemeinde unter dem Kreuz des Südens C.d.C. 1154 Asunción - Paraguay<br />

Tel/Fax: (595) 021 481-081 E-Mail: mbverein.secretaria@gmail.com; secretaria@ahm.org.py<br />

Mitarbeiter: Exekutiv Direktor: Theodor Unruh; Jugendarbeit: Randy Sawatzky; Frauenarbeit: Betty Kehler;<br />

Missionsgemeindebegleitung Alto Parana: Eldon August; Gemeindegründung in den Gutenbergschulen:<br />

Horst Uwe Bergen; Schulen: Victor Wall, Horst Uwe Bergen; Medienarbeit: Alfred Neufeld;<br />

Administration: Karsten Dück.<br />

www.ahm.org.py<br />

Ist es dir auch schon mal so ergangen, dass du siehst wie ein Kollege oder ein Freund nicht gut zurechtkommt,<br />

und dass du dich dann fragst: “Geht es mich was an? Wie wird er es aufnehmen? Wird es<br />

unsere Beziehung belasten? Sollte ich ihn auf eine mögliche Fehlentscheidung aufmerksam machen?<br />

Ist es angebracht? Kann ich überhaupt was tun?”<br />

Wir leben in einer gefallenen<br />

Welt, wo selbstsüchtige Entscheidungen<br />

an der Tagesordnung<br />

sind. Da wir nun aber Christen geworden<br />

sind und eine neue Welt<br />

kennengelernt haben, leben wir sozusagen<br />

in beiden Welten, sowohl<br />

in der gefallenen, wie auch in der<br />

neuen Welt. Daher ist es notwendig,<br />

dass wir unsere Orientierung<br />

bei den ewig geltenden Maßstäben<br />

suchen. Wir stehen in Gefahr, unsere<br />

Orientierung zu verlieren, weil<br />

wir uns zu sehr mit dem Diesseits<br />

beschäftigen. Wenn wir nicht jeden<br />

Tag, morgens, tagsüber und abends<br />

in die Gegenwart Gottes treten,<br />

dann vergessen wir zu schnell die<br />

Ewigkeit und versuchen mit unserer<br />

Begrenztheit es uns hier auf Erden<br />

angenehm und gemütlich zu machen.<br />

“Auf einander Acht haben”, so wie<br />

es in Hebr. 10, 24-25 gebraucht wird,<br />

bedeutet, dass ich meinem Bruder<br />

oder meiner Schwester gegenüber<br />

in der Gemeinde eine Verpflichtung<br />

habe. “Wir wollen uns umeinander<br />

kümmern” (Basisbibel). “Das heißt,”<br />

so schreibt Barclay in seinem Kommentar,<br />

“dass wir nicht nur um unser<br />

selbst willen Christen sind, sondern<br />

auch unseres Mitmenschen wegen.”<br />

Es liegt im Wesen des Christseins,<br />

dass der Christ sich um den andern<br />

kümmert. Diese Haltung hatte auch<br />

Hiob, so dass Elifas von ihm sagte:<br />

“Deine Worte haben manchen Wankenden<br />

aufrecht erhalten” (Hiob<br />

4,4).<br />

In seinem Buch, “Dem andern Mut<br />

machen”, fordert Lawrence Crabb<br />

uns auf: “Überlegen wir uns doch<br />

einmal, was geschehen könnte,<br />

wenn auch nur 10 Mitglieder einer<br />

beliebigen Gemeinde beschließen<br />

würden, folgendermaßen zu denken:<br />

‘Ich weiß, dass viele Menschen<br />

unter Lasten stöhnen und Probleme<br />

haben. Wem kann ich heute liebevoll<br />

und fürsorglich begegnen?’”<br />

(S.102).<br />

Dazu erzählt Crabb seine eigene<br />

Erfahrung: Als Teenager wurde er<br />

einmal in seiner Gemeinde aufgefordert,<br />

öffentlich zu beten. Dieses<br />

regte ihn derart auf, dass er im Gebet<br />

Gott dafür dankte, dass er am<br />

Kreuz hing, und Christus dankte er<br />

dafür, dass er den Heiligen Geist<br />

siegreich aus dem Grabe auferstehen<br />

ließ. Schließlich sagte er das<br />

“Amen” und ganz beschämt setzte<br />

er sich. Nach dem Gottesdienst legte<br />

ein älterer Mann seine Hand auf<br />

Larrys Schulter und sagte: “Larry,<br />

eines sollst du wissen: Ganz gleich<br />

was du für den Herrn tun willst, ich<br />

stehe 100% hinter dir!”<br />

Crabb schreibt, dass diese Worte<br />

ihn derart berührten, dass er 20<br />

Jahre später die Geschichte nicht<br />

erzählen konnte, ohne dass ihm<br />

Tränen in die Augen standen.<br />

“Auf den Andern achthaben” bedeutet<br />

ein Vertrauensverhältnis in<br />

der Gemeinde aufzubauen, damit<br />

solche Worte auch Eingang finden<br />

können. Es ist leicht andere zu entmutigen.<br />

Es ist leicht die Begeisterung<br />

zu dämpfen. Es ist aber nicht<br />

leicht, den andern zum Durchhalten<br />

zu ermutigen, denn dazu braucht<br />

es eine vertrauensvolle Beziehung.<br />

Dazu fordert der Schreiber des Hebräerbriefes<br />

uns auf, wenn er sagt:<br />

“Habt acht aufeinander!”<br />

Jakob Lepp<br />

Filadelfia-Ost MBG<br />

2 - GUKS Nr. 6 - <strong>2015</strong><br />

3 - GUKS Nr. 6 - <strong>2015</strong>


Missionssymposium der Vereinigung<br />

Vom 28. – 30. August findet in der MBG Filadelfia ein Missionssymposium statt. Eingeladen sind die Gemeinde- und Predigerräte,<br />

Missionskomitees, Missionsarbeiter, Jugend und alle Missionsfreunde der sieben Gemeinden der Vereinigung...<br />

...so lautete es im Gemeindebrief der<br />

Filadelfia Ost- MBG.<br />

Gehör ich zu den Eingeladenen? –<br />

war meine Frage. Zu den genannten<br />

Komitees gehöre ich nicht. Auch bin<br />

ich keine Jugendliche mehr. Aber als<br />

ein Missionsfreund kann ich mich bezeichnen.<br />

Die Vorträge:<br />

„Biblische Grundlage der Mission“<br />

von Pr. Heinz D. Giesbrecht,<br />

„Unsere missionarische Prägung“ von<br />

Pr. Theodor Unruh, und<br />

„Berufung zum missionarischen<br />

Dienst“ von Pr. Eldon August, sowie die<br />

Gruppenarbeit interessierten mich. Da<br />

ich als Missionarstochter aufgewachsen<br />

bin, wollte ich gerne die<br />

Erfahrungen von sechs Pioniermissionaren<br />

aus Ostparaguay<br />

hören, die ein wichtiger Beitrag<br />

dieses Symposiums sein würden.<br />

Interviews über ihre Berufung,<br />

die Herausforderungen in<br />

der Arbeit, besondere Höhepunkte<br />

im Dienst, ihre Vision für die<br />

Zukunft und ein Appell an die jüngere<br />

Generation waren verfilmt worden und<br />

wurden abschnittweise in jeder Versammlung<br />

präsentiert.<br />

Wenn man in eine Veranstaltung<br />

geht, hat man bestimmte Vorstellungen,<br />

Erwartungen und manchmal auch<br />

Vorurteile. Die Realität lehrt uns leider<br />

oft, dass Vorurteile bestätigt werden.<br />

Mein Gedanke, den ich zu verdrängen<br />

versuchte, war: „Dazu werden nur wenig<br />

junge Leute kommen.“ Dieser Verdacht<br />

wurde leider bestätigt. Es war<br />

knapp eine Handvoll junger Leute da,<br />

außer denjenigen, die einen wertvollen<br />

Dienst in Musik und Gesang übernom-<br />

Der Begriff „Ältester“ kommt aus<br />

der Bibel. Im Alten Testament finden<br />

sich mindestens 75 Belegstellen.<br />

In der hebräischen Sprache enthält<br />

das Wort tatsächlich die Bedeutung<br />

von „alter Mann“. Das kam daher, dass<br />

alten Menschen besondere Hochachtung<br />

der Gesellschaft zuteil wurde. So<br />

galt auch das Altwerden als ein besonderer<br />

göttlicher Segen. Hierin wurzelte<br />

größtenteils die Autorität der Ältesten.<br />

Neben den Ältesten, die aus der patriarchalischen<br />

Familienordnung hervorkamen,<br />

finden wir im AT auch die<br />

eingesetzten oder berufenen Ältesten.<br />

Z.B. in 2. Mose 18,13, wo Mose auf<br />

den Rat seines Schwiegervaters Jethro<br />

am Sinai „redliche Leute, die Gott<br />

fürchten“, als Älteste einsetzt.<br />

Nach dem Babylonischen Exil bildeten<br />

die Ältesten gemeinsam mit den<br />

Priestern den sogenannten Hohen<br />

Rat (Esra 10,8.4). Dieser Rat hatte die<br />

höchste Gewalt in Sachen des religiösen<br />

und des bürgerlichen Rechts. Er<br />

hatte auch über die Reinhaltung der<br />

Lehre zu wachen.<br />

In den Evangelien wird auf diese<br />

Überlieferungen der Ältesten Bezug<br />

genommen (Mark. 7,3.5). Die Mitglieder<br />

des Hohen Rates wurden Älteste<br />

genannt. Obwohl dieser Hohe Rat das<br />

Leiden und Sterben Jesu verursachte,<br />

so wurde doch der Begriff „Ältester“<br />

von der Urgemeinde ohne Hemmungen<br />

übernommen. Im Griechischen<br />

wird das Wort Presbyter, d.h. Aufseher,<br />

gebraucht. So lesen wir in Apg. 11,30<br />

über die Ältesten der Gemeinde in Antiochia<br />

und in Apg. 15,2.4 über die Ältesten<br />

in der Jerusalemer Urgemeinde.<br />

Sie wurden von den Aposteln berufen<br />

und eingesetzt – wohl mit Zustimmung<br />

der Gemeinde (2. Kor 8,19). Deutlich<br />

wird, dass zur Zeit des NT niemals ein<br />

Ältester alleine die Gemeinde leitete,<br />

sondern immer ein Ältestenkollegium.<br />

Die Aufgaben der Ältesten waren<br />

unter anderem, die Aufsicht über das<br />

gesamte Gemeindeleben, die Ausübung<br />

der Gemeindedisziplin und die<br />

Aufsicht über die Lehre der Gemeinde.<br />

Sie sollten bei allen Vollmachten nicht<br />

Herrscher, sondern Diener sein. Die<br />

neutestamentlichen Voraussetzungen<br />

für die Übernahme eines Ältestenammen<br />

hatten. Mit jungen Leuten meine<br />

ich nicht Jugendliche zwischen 15 und<br />

20 Jahren, die von unseren Jugendarbeitern<br />

betreut werden, sondern Männer<br />

und Frauen im Alter zwischen 20<br />

und 35 Jahren. Wo sind diese jungen<br />

Leute? Ist das Interesse für Mission<br />

in unseren Gemeinden mangelhaft?<br />

Brauchen sie eine persönliche, direkte<br />

und attraktive Einladung?<br />

Besonders während des Vortrags<br />

von Heinz Dieter Giesbrecht über „Biblische<br />

Grundlagen der Mission im Alten<br />

und Neuen Testament“ dachte ich an<br />

die jungen, voller Energie geladenen<br />

Leute, deren Herz für Jesus brennt.<br />

Eine These aus dem Vortrag regte zum<br />

Nachdenken an.<br />

Dieser Gedanke war auch ein Denkimpuls<br />

für die Gruppenarbeiten.<br />

Sind wir diese Gemeinde? Nicht die<br />

Gemeindearbeiter sind gefragt, sondern<br />

wir, die wir jeden Sonntag im Gottesdienst<br />

sitzen und eine schöne, lehrreiche<br />

Predigt genießen wollen.<br />

Wo ist der missionarische Eifer der<br />

frühen Kirche aus der Apostelgeschichte,<br />

die missionarische Vision der<br />

Wiedertäufer, die Bedeutung der Missionsgesellschaften,<br />

der missionarische<br />

Geist der M.B.G. in Rußland und der<br />

Pioniermissionare in Paraguay, das<br />

Interesse für Weltmission? (Ausführungen<br />

von Theodor Unruh)<br />

„Wir sind berufen (durch Gott) und bestätigt<br />

(durch die Gemeinde) zum missionarischen<br />

Dienst. Was ist deine und<br />

meine Antwort? (Ausführungen von Eldon<br />

August)<br />

Ein Appell an die jüngere Generation:<br />

Die Voraussetzung für einen Missionsdienst<br />

ist eine bewusste und entschiedene<br />

Nachfolge Jesu für jeden, so wie<br />

eine berufliche und geistliche Ausbildung.<br />

Wenn Gott Ziele setzt, bereitet er<br />

Arbeiter vor. Wo es Gelegenheiten gibt,<br />

sollte jeder Christ mithelfen. Jugend<br />

ist die Zukunft der Gemeinde und die<br />

Gemeinde ist die Zukunft der Jugend.<br />

(Interview von Hans Pankratz)<br />

Als Beobachterin des Sypomsiums<br />

möchte ich einige<br />

Denkanstöße geben.<br />

• Rückblick ist gut,<br />

Ausblick für die Zukunft und<br />

Motivation für einen Missionsdienst<br />

ist das Entscheidende.<br />

• Jeder Arbeiter aus<br />

unserer Mitte, auf sozialer und<br />

geistlicher Ebene, der einen missionarischen<br />

Dienst tut, sollte einmal<br />

im Jahr in seiner Gemeinde<br />

die Gelegenheit haben, von seinen<br />

persönlichen Erfahrungen zu<br />

berichten.<br />

• Übergemeindliche Organisationen<br />

wie OM, JUCUM, CIMA,<br />

Jesús Responde, Gospel Tribe,<br />

u.a.m., sind sehr gut. Aber auch<br />

direkt vor unserer Tür gibt es viel<br />

Not, Armut, Hass, Neid, Krankheit,<br />

Alkohol- und Drogensüchtige,<br />

uneheliche und vergewaltigte<br />

Kinder, Jugendliche und Frauen.<br />

Gebet, Mut, Ausdauer, Kraft,<br />

Weisheit, Einsatz und Gottvertrauen<br />

sind gefragt.<br />

• Wer kommt „herüber“ nach Ostparaguay,<br />

Mariscal Estigarrbia,<br />

Pozo Colorado, Filadelfia, Campo<br />

Alegre, Campo Largo, Yalve<br />

Sanga, Laguna Negra, Campo<br />

Loro, Ebetoque, Jesudi, u.v.a.m.<br />

und hilft ihnen?<br />

Ruth Goossen<br />

Ost-MBG Filadelfia<br />

Ältestenrat<br />

der Vereinigung<br />

Warum haben wir einen Ältestenrat?<br />

tes sind uns bekannt (Tit 1,5ff).<br />

Die frühen Täufer im 16. Jahrhundert<br />

brauchten die Begriffe „Ältester“, Lehrer<br />

und auch Bischof für ihre leitenden<br />

Personen. Der Begriff „Ältester“ hat<br />

sich am stärksten durchgesetzt. Im<br />

Laufe der Geschichte wurde der Leiter<br />

der Gemeinde „Ältester“ genannt.<br />

Als die Mennoniten Brüder Gemeinde<br />

anno 1860 gegründet wurde, wurde<br />

auch die Gemeindestruktur verändert.<br />

Weil das Amt des Ältesten stark negativ<br />

belastet war, zog man den Begriff<br />

Gemeindeleiter oder auch Pastor vor.<br />

Heute wird in verschiedenen mennonitischen<br />

Gemeinden der Gemeinderat<br />

auch Ältestenrat genannt. Dahinter<br />

steht der Gedanke, dass die Gemeindeleitung<br />

nicht nur administrative und<br />

planungsmäßige Abläufe der Gemeinde<br />

durchführt, sondern der Ältestenrat<br />

ist mit einer geistlichen Autorität betraut<br />

worden.<br />

Die Vereinigung der MBG Paraguays<br />

hat auf der Delegiertenkonferenz<br />

1991 durch die Annahme eines neuen<br />

Statuts einen Ältestenrat ins Leben<br />

gerufen. Dieser erhielt eine dreifache<br />

Aufgabe: Dafür zu sorgen, dass man in<br />

den Gemeinden in der Lehre, im Gemeindeleben<br />

und in der Gemeindearbeit<br />

einheitlich und biblisch-täuferisch<br />

vorging. Das bedeutet u.a. Glaubensbekenntnis<br />

und Zeitfragen miteinander<br />

in Beziehung zu bringen, durch gezielte<br />

Aktivitäten die biblisch-täuferische Lehre<br />

in den Gemeinden zu fördern, über<br />

das Wohl der Gemeinden zu wachen<br />

und in Fragen der Lehre, Praxis und<br />

Organisation der Lokalgemeinden Begleitung<br />

zu bieten.<br />

Nach diesem Überblick, folgen einige<br />

Überlegungen über die Begründung eines<br />

Ältestenrates:<br />

Zwei historische Begebenheiten helfen<br />

uns, einiges besser zu verstehen:<br />

Als jüdische Christen in der Urgemeinde<br />

darauf drangen, dass die Christen<br />

aus den nichtjüdischen Völkern auch<br />

die Beschneidung praktizieren sollten,<br />

wurde das erste christliche Konzil in<br />

Jerusalem einberufen. Nach langem<br />

Suchen und Ringen kam die Versammlung<br />

zu dem Punkt, wo sie sagen konnten,<br />

„es hat dem Heiligen Geist und uns<br />

gefallen“, den neuen Gemeinden keine<br />

zusätzliche Last durch Gesetzeswerke<br />

aufzulegen (Apg. 15,28). Später lesen<br />

wir bei Paulus Ausdrücke, die ein gewisses<br />

Maß an gemeinsamem Vorgehen<br />

betonen: „… meine Weisungen in<br />

Jesus Christus, wie ich sie überall in<br />

allen Gemeinden lehre“ (1. Kor. 4,17)<br />

oder “Wie in allen Gemeinden der Heiligen<br />

sollen …“ (1. Kor. 14,33).<br />

Ein zweites historisches Ereignis ist<br />

die Täuferkonferenz, wörtlich, „Brüderliche<br />

Vereinigung“ in Schleitheim,<br />

abgehalten am 24. Februar, 1527, auf<br />

der sieben Punkte behandelt wurden.<br />

Betont wird das Übereinkommen, das<br />

sie erreichten, ohne den Widerspruch<br />

irgendeines Bruders „... die Punkte, die<br />

wir behandelt haben und in denen wir<br />

eins geworden sind,…“<br />

Diese zwei bedeutenden Konzile und<br />

auch viele andere, sind hilfreiche Lektionen<br />

für uns:<br />

Erstens, dass die Einheit in Lehre<br />

und Praxis für das Wohlbefinden der<br />

Lokalgemeinde und eines Gemeindeverbandes<br />

äußerst wichtig ist.<br />

Zweitens, dass nicht alles, was in<br />

der Bibel steht, von allen gleich ausgelegt<br />

und verstanden wird. Zum andern<br />

steht auch nicht alles in der Bibel,<br />

womit die Gemeinde sich zu den verschiedensten<br />

Zeiten auseinandersetzen<br />

muss.<br />

Drittens, bei Gemeindebau, Lehrfragen<br />

und Mission braucht es immer<br />

wieder neue Erkenntnisprozesse. Diese<br />

sind das Ergebnis des gemeinsamen<br />

Suchens.<br />

Viertens, Erkenntnisprozesse sind<br />

gemeinschaftliche Erlebnisse. Als Mennoniten<br />

glauben wir an die hermeneutische<br />

Gemeinschaft, d. h. die Weisheit<br />

findet sich im Rat der vielen. „Wo es an<br />

weiser Führung fehlt, kommt ein Volk<br />

zu Fall, wo aber viele Ratgeber sind,<br />

da ist Wohlergehen (Spr. 11,14).<br />

Fünftens, die Gemeinde hat den<br />

Auftrag des Bindens und Lösens erhalten<br />

(Matth. 18,18). Es ist in der Geschichte<br />

immer wieder vorgekommen,<br />

dass die Gemeinde ethische Fragen<br />

neu beschaut hat und für neue Situationen<br />

neue Antworten finden musste.<br />

Sechstens, so wie ein Gemeindeglied<br />

die Gemeinde braucht, ist auch<br />

eine Lokalgemeinde im Alleingang<br />

leicht überfordert. Darum ist es ein großer<br />

Segen und Schutz, wenn die Lokalgemeinde<br />

zu einer größeren Familie<br />

gehört, wo sie geliebt, angenommen<br />

und begleitet wird.<br />

Siebtens, glauben wir an das allgemeine<br />

Priestertum, d.h. alle Gläubigen<br />

5 - GUKS Nr. 6 - <strong>2015</strong>


haben den Heiligen Geist und sind folglich<br />

an dem Suchen nach biblischen<br />

Antworten für heutige Fragen mitbeteiligt.<br />

Nicht nur dem Ältestenrat fällt diese<br />

Aufgabe zu. Vielmehr ist er dazu da,<br />

um die Gemeinden in diesem Suchen<br />

nach Antworten zu begleiten. Praktisch<br />

kann das so aussehen: Als die Frage<br />

der Ehescheidung akut wurde, mussten<br />

wir nach Antworten suchen. So wurde<br />

ein Arbeitspapier erstellt, und dieses<br />

wurde mit den Gemeinde- und Predigerräten<br />

durchgearbeitet, vielleicht in<br />

gewissen Fällen sogar auch im Rahmen<br />

der Gemeinde. Danach wurde im<br />

Rahmen des Ältestenrates damit weiter<br />

gearbeitet. Als man dann meinte, dass<br />

es genug gereift war, wurde es erneut<br />

den Gemeindeleitungen zugeschickt<br />

und schließlich der Delegiertenkonferenz<br />

zur Annahme vorgelegt. So kam<br />

es, dass sehr bald klar wurde, dass wir<br />

noch ein zweites Dokument brauchten,<br />

das dann auch erarbeitet wurde. Das<br />

erste versucht die ursprüngliche Absicht<br />

6 - GUKS Nr. 6 - <strong>2015</strong><br />

Gottes aufgrund der Bibel wiederzugeben,<br />

und das zweite ist darum bemüht,<br />

eine biblisch-seelsorgerliche Anleitung<br />

zu konkreten Situationen, in der sich<br />

Ehen befinden, zu bieten.<br />

Achtens, wird mit diesem auch die<br />

Frage der Autorität angesprochen. Autorität<br />

in der Gemeinde ist anders als<br />

in der Gesellschaft. Die letzte Autorität<br />

liegt nicht beim Gemeindeleiter<br />

oder Vereinigungsleiter, auch<br />

nicht einmal beim Ältestenrat,<br />

sondern in der Gemeinschaft<br />

der Gläubigen, wo verbindlich<br />

unter Leitung des Heiligen<br />

Geistes nach Antworten gesucht<br />

wird. Darum haben auch<br />

die Glaubensüberzeugungen<br />

verpflichtenden Charakter im Rahmen<br />

der Gemeinde und der größeren Bruderschaft.<br />

Neuntens, die Arbeit des Ältestenrates<br />

hat sich in diesen 20 Jahren<br />

auf sehr vielfältige Weise gestaltet.<br />

Predigerhandbuch als Gebrauchsanweisung<br />

Man sagt, dass theoretische Typen<br />

zuerst zur Gebrauchsanweisung<br />

greifen, bevor sie das neu<br />

erworbene Gerät zum ersten Mal benutzen.<br />

Praktische Typen dagegen<br />

lassen den theoretischen Teil schon<br />

mal aus Prinzip links liegen, und machen<br />

sich an das Gerät ran, ohne sich<br />

viele Gedanken darüber zu machen,<br />

ob etwas schief gehen könnte. Beide<br />

Typen haben ihre Vor-, wie auch<br />

Nachteile. Der theoretische Typ verbraucht<br />

viel Zeit, bis er endlich das<br />

Gerät zur Anwendung bringt – sichert<br />

sich jedoch ab und es läuft dann meist<br />

fehlerlos. Dagegen kommt das Gerät<br />

beim praktischen Typ schnell zum Einsatz<br />

und leistet viel, bis vielleicht ein<br />

Fehler dadurch entsteht, dass nicht<br />

alle Anweisungen befolgt wurden.<br />

Ähnlich könnte es uns (einsteigenden)<br />

Predigern gehen, wenn wir<br />

beispielsweise eine Hochzeit oder<br />

Abendmahlsfeier anleiten, ohne die<br />

„Gebrauchsanweisungen“ vorher gelesen<br />

zu haben. Wer die Anweisungen<br />

durchliest, bevor er die Feier moderiert,<br />

wird vor Fehlern bewahrt. Er<br />

muss sich aber bemühen, immer wieder<br />

auch dynamisch zu bleiben und<br />

Neuerungen in den Ablauf einer Feier<br />

einzubringen.<br />

Ich bin beauftragt worden, das von<br />

der Vereinigung herausgegebene<br />

Predigerhandbuch ins Spanische zu<br />

übersetzen und habe dadurch das<br />

Vorrecht, es etwas genauer kennenzulernen.<br />

Es ist m.E. ein äußerst hilfreiches<br />

Instrument, um sich mit den<br />

verschiedenen Aufgaben des Predigtdienstes<br />

vertraut zu machen. Dadurch<br />

hat man die Gelegenheit, den Ablauf<br />

eines Events oder Prozesses kennenzulernen<br />

und auch zu praktizieren.<br />

Ein anderer Vorteil ist der, dass wir<br />

im Rahmen aller M.B. Gemeinden<br />

(„spanisch“ und „deutsch“) dadurch<br />

„eine Sprache“ bei unseren Aufgaben<br />

sprechen und uns daran orientieren<br />

können. Natürlich sollten uns diese<br />

Anweisungen nicht starr und undynamisch<br />

werden lassen. Wir sollten<br />

es auch wagen im Rahmen unserer<br />

Lehre und unserer biblischer Überzeugung<br />

mal neue Wege zu gehen,<br />

damit unsere Feiern nicht zu leeren<br />

Ritualen werden, sondern Lebenspendende<br />

Momente sein können. In<br />

So wurden Papiere zu verschiedenen<br />

Fragen erarbeitet und veröffentlicht,<br />

die Lokalgemeinden im Prozess der<br />

Predigerordination begleitet, geistliche<br />

Rüsten durchgeführt, das Prediger- und<br />

Gemeindehandbuch überarbeitet, Gemeindeleiter<br />

begleitet, schwierige Gemeindesituationen<br />

begleitet, usw.<br />

Theodor Unruh schreibt:<br />

Victor Wall<br />

diesem Sinne bin ich dankbar für ein<br />

Predigerhandbuch und kann es empfehlen,<br />

sowohl für Prediger wie auch<br />

für alle anderen Gemeindeglieder. Wir<br />

alle, Prediger und Laien, dürfen und<br />

sollen am Geschehen und Gestalten<br />

des Gemeindelebens beteiligt sein.<br />

Thilo Harder<br />

Filadelfia<br />

Treffen mit den Leitern des Missionskomitees<br />

Im Rahmen des Missionssymposiums<br />

vom 28. – 30. August tagte<br />

am Samstagvormittag in der MBG<br />

Filadelfia ein Treffen, zu dem die<br />

Gemeindeleiter, Missionskomiteeleiter<br />

und der Ältestenrat eingeladen<br />

waren. Die Vereinigung hat<br />

29 Tochtergemeinden. 21 dieser<br />

Gemeinden sind Gemeindegründungen<br />

der sieben Brüdergemeinden.<br />

Acht dieser Gemeinden sind<br />

Gemeindegründungen der Vereinigung.<br />

Bei dem Treffen ging es<br />

hauptsächlich um drei Themen:<br />

1<br />

. Bewertung der Rüstzeit mit den<br />

Leitern der Missionsgemeinden:<br />

Diese Rüstzeit tagte vom 29. – 30. Mai<br />

in Rancho Alegre. Eingeladen waren<br />

die Gemeindeleiter und Gehilfen der 29<br />

Tochtergemeinden und die Missionsleiter<br />

der sieben Brüder Gemeinden der<br />

Vereinigung. Es war das zweite Treffen<br />

in diesem Rahmen und soll einmal<br />

jährlich durchgeführt werden, um die<br />

Zusammengehörigkeit dieser Gemeinden<br />

und der Vereinigung zu fördern.<br />

Es geht bei den Treffen darum, geistliche<br />

Gemeinschaft zu pflegen, unsere<br />

gemeinsame theologische Identität zu<br />

fördern und gemeinsam Fragen und Erfahrungen<br />

auszutauschen. Am ersten<br />

Tag dieses Treffens ging es um die persönliche<br />

Beziehung und Gemeinschaft<br />

des Leiters zu Gott. Am nächsten Tag<br />

wurde über die Wichtigkeit der Hauskreise<br />

im Rahmen der Gemeindearbeit<br />

nachgedacht, um das Priestertum und<br />

die Gemeinschaft aller Gläubigen zu<br />

fördern und befestigen. Das Treffen<br />

wurde als sehr positiv bewertet.<br />

2<br />

. Wie begleiten wir unsere Missionsgemeinden?<br />

Im Rahmen der Exekutive und des<br />

Vorstandes der Vereinigung hat man<br />

wiederholt darüber beraten, wie eine<br />

sinnvolle Begleitung der ca. 30 Tochtergemeinden<br />

aussehen könnte. Die<br />

fünf Gemeinden in Alto Paraná werden<br />

regelmäßig von Eldon August und die<br />

drei „La Mies Gemeinden“ in den Schulen<br />

werden von Horst Bergen im Auftrag<br />

der Vereinigung begleitet. Die sieben<br />

Vereinigungsgemeinden betreuen<br />

ihre Tochtergemeinden. Gleichzeitig ist<br />

man sich dessen bewusst, dass diese<br />

29 Tochtergemeinden einen Rahmen<br />

brauchen, wo sie gemeinsam über ihre<br />

Fragen, Pläne und Herausforderungen<br />

nachdenken. Erprobtes oder selbst erstelltes<br />

Material wird vorgestellt. Eine<br />

Liste der 29 Gemeinden, Name des<br />

Pastors und Mitgliederzahl soll jährlich<br />

angefertigt werden, um die Zusammenarbeit<br />

und Identität zu stärken.<br />

Neuer Mitarbeiter in der Vereinigung<br />

Am 1. September ist Delbert Warkentin, Sohn von Melwin und Gudrun, in<br />

die Arbeit der Vereinigung eingestiegen. Delbert hat vier Jahre in der Fresno<br />

Pacific University in Kalifornien, USA, studiert. Hier hat er seinen Bachellor of<br />

Business Administration (Betriebswissenschaft) gemacht.<br />

In der Vereinigung wird Delbert die ganze Stipendienvergabe der Schweitzer-<br />

und Gutenbergschule koordinieren und begleiten, in verschiedener Art<br />

und Weise über die ganze Arbeit der Vereinigung informieren (durch Besuche<br />

bei den Gemeinden, Faltblätter, Kurzfilme, Internetseiten, soziale Netzwerke<br />

u.a.m.) und in den Gemeinden und Jugendgruppen für Besuchsreisen und<br />

Einsätze in den Werken der Vereinigung motivieren.<br />

Wir wünschen Delbert viel Freude und Gottes Segen für die Arbeit in der<br />

Vereinigung.<br />

3<br />

. Welches sind unsere Pläne bzw.<br />

Strategien in Bezug zu neuen Gemeindegründungen?<br />

Wenn auch jede Gemeinde entscheidet,<br />

wie und wo sie eine Gemeinde<br />

gründet, zielt man in Zukunft dahin, enger<br />

zusammen zu arbeiten. Erfahrungen<br />

sollen ausgetauscht werden, Pläne<br />

und Strategien könnten gemeinsam<br />

erarbeitet werden.<br />

Gemeindegründung ist ein wesentlicher<br />

Teil der Arbeit der Vereinigung.<br />

Gemeinsam sind wir biblisch-täuferische<br />

Gemeinde Jesu Christi und gewinnen<br />

Menschen für IHN und bauen<br />

SEINE Gemeinde. Es geht darum, als<br />

Vereinigung den ganzheitlichen biblischen<br />

Auftrag in Gemeinde und Mission<br />

zu erfüllen.<br />

Horst Bergen


Zu meiner<br />

Zeit<br />

im IBA<br />

4. Welche Erinnerungen oder Anekdoten<br />

haben Sie von Ihrer Zeit im<br />

IBA?<br />

Oft hört es sich so an, als hätten die Eltern,<br />

bzw. Alten, früher nur tüchtig gearbeitet<br />

und studiert. Doch das war nicht<br />

ganz so. Auch wir haben das Jugendleben<br />

gefeiert und genossen. Es war<br />

allgemein bekannt, dass Theo und ich<br />

sehr verliebt waren und nach meinem<br />

ersten Studienjahr im IBA heiraten wollten.<br />

Viele haben uns gute Briefträger-<br />

Dienste getan. Die fast täglich geschriebenen<br />

Briefe mussten ja irgendwie zum<br />

Chaco, nach Yalve Sanga und von da<br />

zum IBA gebracht werden. Wir waren für<br />

jeden Brief, der ankam, froh. Diese wunderbaren<br />

Briefe wurden fein säuberlich<br />

aufbewahrt und haben uns schon gute<br />

Dienste geleistet (z. B. jetzt, wo ich etwas<br />

schreiben sollte und viel von meiner<br />

Zeit im IBA vergessen hatte).<br />

Ein weiteres besonderes Erlebnis im<br />

IBA war die ,,despedida de soltera“, welche<br />

meine ,,compañeras“ mir machten.<br />

Zu diesem Fest wurde extra Obstmus<br />

aus dem Chaco mitgebracht. Die ,,compañeros“<br />

wollten auch nichts davon verpassen<br />

und kamen mit einer ,,serenata“<br />

dazu.<br />

Die Zeit im IBA war für mich eine schöne,<br />

interessante, lehrreiche und gesegnete<br />

Zeit, und dafür bin ich Gott dankbar.<br />

Adelheit Hein<br />

MBG Blumental<br />

Adelheit Hein - Wie es in den 80er Jahren war im IBA zu studieren<br />

1. Wie sind Sie damals zum IBA gekommen?<br />

In welchem Jahr war es<br />

genau?<br />

Im Jahr 1985 war ich Mitglied der Filadelfia<br />

MBG und arbeitete im Jugendkomitee<br />

mit. Durch die Jugendarbeit und<br />

einen Ruf Gottes, mein Leben ganz ihm<br />

zu Verfügung zu stellen, erkannte ich<br />

die Notwendigkeit, ein intensives Bibelstudium<br />

zu machen und entschied mich<br />

ins IBA zu gehen. Ich kündigte meine<br />

Arbeit, machte die zwei Jahre Colegio,<br />

die mir noch fehlten und konnte dann<br />

1987 ins IBA gehen. Um mein Studium<br />

zu finanzieren, verkaufte ich mein<br />

neues Motorrad. So brauchte ich nicht<br />

auswärts neben dem Studium arbeiten<br />

gehen und konnte neben dem Theologiestudium<br />

noch das Musikprogramm<br />

machen. Damals wurde neben Theologie<br />

auch noch ein zweijähriges Musikprogramm<br />

im IBA angeboten, heute gibt<br />

es das leider nicht mehr.<br />

8 - GUKS Nr. 6 - <strong>2015</strong><br />

2. Wie haben Sie die Zeit im IBA als<br />

Schülerin erlebt?<br />

Die Zeit im IBA war für mich eine wunderbare<br />

und segensreiche Zeit. Durch<br />

den Unterricht konnte ich viel für mein<br />

Glaubensleben lernen. Das Zeugnis und<br />

die Gespräche mit den Frauen der Lehrer<br />

waren mir zum Segen und ich hab<br />

viel von ihnen gelernt. Auch als Studenten<br />

haben wir viel miteinander geteilt.<br />

Das gemeinsame Leben und Lernen im<br />

Mädchenheim war sehr schön und bereicherte<br />

unser Glaubensleben. Es gab<br />

damals noch ein Gebetskämmerlein.<br />

Da wurde viel gebetet, aber oft wurde es<br />

zum Gesprächskämmerlein und wir genossen<br />

die Ruhe des Kämmerleins zum<br />

Gespräch. Das gemeinsame Essen im<br />

Essaal, Abwaschen, Terere trinken und<br />

drei Stunden wöchentlichen Allgemeinputz<br />

waren ganz gut. Bei all dem wurden<br />

viele Freundschaften geschlossen<br />

und gepflegt.<br />

An den Wochenenden wurden wir in<br />

die spanischsprechenden Gemeinden<br />

geschickt, um dort nach Möglichkeit<br />

mitzuhelfen. Ich wurde in der Gemeinde<br />

nach San Isidro geschickt und die Gemeinde<br />

hat mich ganz lieb aufgenommen.<br />

Oft habe ich gedacht: „Die armen<br />

Gemeinden!“ Bestimmt ist es für die Gemeinden<br />

anstrengend, so anders denkende<br />

Praktikanten Vertrauen entgegen<br />

zu bringen. Dort durfte ich in der Kinderund<br />

Jugendarbeit mithelfen. Am Samstagabend<br />

fuhr ich da zur Jugendstunde,<br />

Sonntag Vormittag zu den Bibelklassen<br />

und Abends zum Gottesdienst. Dadurch<br />

lernte ich meinen Glauben mit spanischsprechende<br />

Glaubensgeschwister<br />

zu teilen und die Freuden und Nöte ihrer<br />

Gemeinden kennenlernen. Auch war<br />

es für mich sehr schön und interessant,<br />

noch ganz viel andere Gemeinden zu<br />

besuchen und kennen zu lernen.<br />

3. Welche Bedeutung hatte das IBA<br />

für Ihren späteren Dienst in der Familie,<br />

Gemeinde und Mission? Was<br />

haben Sie dort mitbekommen?<br />

In den letzten 28 Jahren durften wir in<br />

der Missionsarbeit bei den Nivaclé-Indianer<br />

ganz vielen Gemeinden zur Seite<br />

stehen durch Lehre, Seelsorge, Beratung<br />

und Begleitung in ihren Aufgaben.<br />

Auch in unserer Heimatgemeinde MBG<br />

Blumental gibt es Dienste, die wir tun<br />

dürfen.<br />

Gott hat uns sechs Jahre geschenkt, wo<br />

wir fast alles gemeinsam tun durften,<br />

Jugendfreizeiten, -bibelwochen, Konferenzen<br />

und manches mehr. Außerdem<br />

durfte ich mit den Nivaclémädchen und<br />

-frauen Bibelstudium machen. Auch die<br />

Begleitung der Kindergärten war und<br />

ist eine Herausforderung. Es gibt da so<br />

viele Probleme, die das Arbeiten für die<br />

Lehrerinnen oft fast unmöglich macht<br />

und deshalb brauchen sie viel Unterstützung.<br />

Dann schenkte der Herr uns vier wunderbare,<br />

gesunde Kinder. Da Theo viel<br />

unterwegs ist, habe ich sie oft alleine ins<br />

Leben begleitet. Es ist eine schöne Aufgabe,<br />

sie im Glauben, Studieren, Musizieren<br />

und Dienen zu unterstützen und<br />

zu begleiten, wobei Theo mich immer<br />

sehr unterstützt. Alle vier musizieren<br />

gerne und erlernen verschiedene Instrumente<br />

zu spielen. Ich bin da, wo sie<br />

sein müssen, um ins Leben, Gemeinde<br />

und Gesellschaft hinein zu wachsen.<br />

Theo hab ich im Gebet und in meinen<br />

Gedanken begleitet und unterstützt. Wir<br />

sind fest davon überzeugt, dass Gott<br />

uns einen gemeinsamen Auftrag gegeben<br />

hat, denn er sagte zu mir: ,,Geh,<br />

hilf ihm, seinen Auftrag in Mission und<br />

Gemeinde zu erfüllen.“ Ich sehe meine<br />

Hauptaufgabe darin, meinem Mann<br />

eine rechte Gehilfin zu sein. Daneben<br />

darf ich auch noch andere Aufgaben<br />

übernehmen. Eine davon ist auch der<br />

Musik- und Chorunterricht in unserer<br />

Bezirkschule.<br />

Das Leben und Dienen ist schön und<br />

sehr abwechslungsreich. Die Ausbildung<br />

im IBA hat mir geholfen, meine<br />

Aufgaben in Familie, Gemeinde, Mission<br />

und Gesellschaft zu tun. Auch<br />

konnte ich viele Gelegenheiten nutzen,<br />

um mein Wissen durch Kurse und Seminare<br />

zu erweitern. Gott formt uns ein<br />

Leben lang und befähigt uns zu jedem<br />

Dienst, zu welchem er uns beruft. Es ist<br />

ein Wachsen und Wandern auf seinen<br />

Wegen.<br />

Konzert des IBA<br />

Am 12. September, ab 16:30, fand<br />

ein Konzert auf dem neuem IBA Campus<br />

in Mariano R. Alonso statt. Für<br />

diesen Anlass wurde eine Bühne mit<br />

vielen Lichtern ausgeschmückt. Dank<br />

der Natur, war keine weitere Dekoration<br />

notwendig. Mit viel Energie wurde<br />

ein gut organisiertes Programm von<br />

den Studenten dargebracht.<br />

Zu Beginn präsentierte das Anbetungsteam<br />

„IBA Music“ drei Lieder.<br />

Danach bestand das Programm<br />

hauptsächlich aus der Vorführung<br />

der Lieder der verschiedenen Anbetungsteams<br />

aus zehn Gemeinden,<br />

die abgewechselt wurden mit Zeugnissen<br />

einiger Studenten, Theateraufführungen<br />

und einigen Verlosungen.<br />

Es war ein gut besuchtes Konzert und<br />

es herrschte eine gute Stimmung. Der<br />

Abend schloss erfolgreich mit einem<br />

Feuerwerk über dem zukünftigen<br />

Campus ab.<br />

Es war ein gelungener Anbetungsabend,<br />

an dem die Mennoniten Brüder<br />

Gemeinden von der Convención<br />

die Gelegenheit hatten, das neue<br />

Grundstück kennenzulernen und Gott<br />

zu loben. Ich möchte besonders die<br />

Organisation der Studenten hervorheben<br />

und loben. Es war ein interessanter<br />

Abend, an dem wir uns als<br />

Geschwister im Herrn untereinander<br />

kennenlernen durften. Außerdem<br />

wird so manch einer mit dem Wunsch<br />

geblieben sein, eines Tages Student<br />

am IBA zu sein. Auf jeden Fall ist das<br />

mein Gebet.<br />

Miriam Sawatzky de Miranda


Missionare in der eigenen Familie –<br />

Ein Beitrag zur Teensarbeit in der<br />

La Mies Gemeinde, Lambaré<br />

Tauffeste<br />

6. September <strong>2015</strong><br />

Letzten Sonntag kam David (Name geändert)<br />

zum ersten Mal zu uns. Er ist ein<br />

Schüler des Colegio Gutenberg. Er ist<br />

voller Energie und hat ein ansteckendes<br />

Lachen. Durch ein Gespräch haben wir<br />

erfahren, dass er ein Waisenjunge und<br />

praktisch auf sich selbst gestellt ist. Er<br />

lebt in ärmlichen Verhältnissen und einer<br />

geistlich ungesunden Umgebung.<br />

Er wollte schon seit längerer Zeit zu uns<br />

kommen, weil er auf der Suche nach<br />

Liebe und Annahme ist. Bevor er ging,<br />

verabschiedete er sich mit einer lieben<br />

Zeichnung, die an meine Frau und mich<br />

gerichtet war. Das hat uns sehr berührt.<br />

Meine Frau Stefi und ich fühlen daher<br />

umso mehr die Verantwortung, diesen<br />

Teens die gute Botschaft von Jesus zu<br />

erzählen und ihre Lebensfragen zu erklären.<br />

Uns ist es vor allem wichtig, ihnen<br />

klar und einfach das Wort Gottes zu ver-<br />

mitteln. Dieses wird durch Gruppenarbeiten<br />

verarbeitet und durch verschiedene<br />

Aktivitäten erfahren. Dabei nehmen wir<br />

stark Gebrauch von Spielen, die auf das<br />

Thema hinweisen sollen und die Gemeinschaft<br />

fördern. Wir legen hier großen Wert<br />

darauf, Ethik im Wettbewerb aufzubauen,<br />

die sie auch in ihrem alltäglichen Leben<br />

anwenden können. Je nach Wetter spielen<br />

wir anschließend Volley- und Fußball<br />

oder Tischspiele. Wir treffen uns jeden<br />

Samstag vor der Jugendstunde und an<br />

drei Sonntagen im Monat während des<br />

Gottesdienstes.<br />

Im Durchschnitt kommen 20 – 30 Teens<br />

zu uns, viele von ihnen mit bewegenden<br />

Lebensgeschichten. Die Mehrheit kommt<br />

alleine zum Treffen und einige von ihnen<br />

gehen das Risiko ein, mit ihren Eltern in<br />

Konflikt zu geraten. Andere müssen es<br />

sich buchstäblich erarbeiten, um kommen<br />

zu dürfen. In der Woche werden<br />

Hausaufgaben fleißig gemacht, gute Noten<br />

geschrieben und die freien Samstage<br />

von früh morgens geopfert, um im Haushalt<br />

zu helfen, damit sie die Erlaubnis der<br />

Eltern bekommen.<br />

Viele Eltern merken, dass ihre Kinder<br />

sich ändern und fangen an, sich für das<br />

Evangelium zu öffnen und Fragen zu<br />

stellen. Zumindest zeigen sie ein wenig<br />

Unterstützung, indem sie ihre Kinder zur<br />

Kirche bringen, auch wenn sie selber<br />

dann wieder nach Hause fahren. Obwohl<br />

die Teens jung im Glauben sind, so sind<br />

schon viele von ihnen Missionare in ihren<br />

eigenen Familien.<br />

Bernd Funk<br />

La Mies Asunción<br />

Filadelfia Ost MBG<br />

MBG Filadelfia<br />

Worte des Vereinigungsleiters<br />

Fruhlingsfest der MB Gemeinden von Friesland und Volendam<br />

Am Sonntag, den 20. September <strong>2015</strong>,<br />

war es endlich soweit. Das jährliche Gemeindetreffen<br />

der MB Gemeinden aus<br />

Volendam und Friesland, zum Anlass<br />

des Frühling Beginns, hat stattgefunden.<br />

In diesem Jahr hatten wir als Friesländer<br />

die Ehre, dieses Fest vorzubereiten.<br />

Der große Gemeindehof war der Ort,<br />

wo diese Feier stattfand. Die Planungen<br />

des Programmes und vom Essen waren<br />

gemacht worden, wo sich einige Leute<br />

verantwortlich darum gekümmert hatten.<br />

Das Fragezeichen, ob das Wetter dieses<br />

alles erlauben würde, war spätestens am<br />

Sonntagmorgen geklärt. Denn es gab<br />

einen schönen „Sonn“-Tag. Ein jeder genoss<br />

diesen angenehmen Morgen, außer<br />

vielleicht die Personen, die die Verantwortung<br />

beim Programm und beim<br />

Essen hatten (da die Aufregung und die<br />

ungeplanten „Überraschungen“ etwas<br />

Hektik bewirken können).<br />

Der Gottesdienst begann dann, wie es<br />

bei uns üblich ist, um 9 Uhr morgens. Es<br />

wurde gemeinsam gesungen und Theo<br />

Unruh brachte eine Predigt zum Thema:<br />

„Die enge Beziehung zu Christus schafft<br />

den wahren Frühling in mir“. Etwas Außerordentliches<br />

und Wundervolles an<br />

diesem Treffen war die anschließende<br />

Feier des Abendmahls gemeinsam als<br />

MB Gemeinden von Friesland und Volendam.<br />

Nach dem Gottesdienst gab es dann<br />

noch freie Zeit, um die Gemeinschaft in<br />

der Terere Runde zu genießen. Einige<br />

machten dieses unter dem Schattendach<br />

der Kirche, andere wanderten etwa 100<br />

Meter hinter die Kirche, wo ein kleiner<br />

Baum – Park sich als idealer Ort für die<br />

ersehnte „Tere Hora“ bot. Interessant war<br />

es zu beobachten, wie viele Leute sich<br />

die Mühe machten, bei den „Asaderos“<br />

einen Besuch zu machen. Unklar blieb jedoch,<br />

ob der Grund verschiedene Sorgen<br />

– der gute Geruch – oder der große Hunger<br />

waren. Eines war klar, spätestens<br />

nach dem Essen war dieses nicht mehr<br />

der Fall. Denn der Asado mit den Zutaten<br />

und obendrauf noch die große Auswahl<br />

an Nachspeise, ließen nichts mehr an<br />

Hunger übrig. Damit war das Pflegen der<br />

Gemeinschaft aber noch nicht am Ende.<br />

Denn dieselbe war einfach zu gut, sodass<br />

man dieses auch noch weiter förderte,<br />

spezifisch beim Aufräumen. Es mussten<br />

die Tische abgeräumt und weggestellt<br />

werden, das gebrauchte Geschirr musste<br />

gewaschen werden und so einiges mehr.<br />

Abschließend kann man sagen, dass es<br />

ein schönes und gelungenes Fest war.<br />

Ein Dank gilt den Personen, die für diese<br />

Feier Zeit und Arbeit investiert haben.<br />

Auch ein Dank an dem Leiter der Vereinigung<br />

der MB Gemeinden, Theo und<br />

Eleonore Unruh, für ihre Anwesenheit.<br />

Zuletzt aber, und das Wichtigste, sind wir<br />

unserem himmlischen Vater dankbar für<br />

Bewahrung, Führung und Segen bei diesem<br />

Fest!<br />

Stefan Wiens<br />

MBG Friesland<br />

In mehreren Gemeinden der Vereinigung beschäftigt<br />

man sich im Moment mit der Frage, ob man mit einem<br />

neuen Gemeindegründungsprojekt beginnen sollte? Dieses<br />

ist eine wichtige Frage, aber vielleicht nicht die entscheidendste.<br />

Als einzelne Gemeinden und als Vereinigung<br />

haben wir ja den biblischen Auftrag, Menschen für<br />

Christus zu gewinnen und neue Gemeinden zu gründen<br />

(Apostelgeschichte 28,18-20). Die Frage ist also nicht so<br />

sehr, ob wir neue Gemeinden gründen wollen, sondern es<br />

geht vielmehr um die Fragen wo, wann und wie man neue<br />

Gemeinden gründen sollte?<br />

Um die Antwort zu diesen Fragen zu finden, ist es wichtig,<br />

dass wir auf das Wirken des Heiligen Geistes achten,<br />

damit er uns den rechten Zeitpunkt und den rechten Ort<br />

zeigt. Auch der Apostel Paulus musste es lernen, in seiner<br />

missionarischen Arbeit auf das das Reden des Geistes zu<br />

achten. Auf seiner zweiten Missionsreise wurde Paulus<br />

durch den Geist Gottes daran gehindert, in Kleinasien zu<br />

missionieren. Stattdessen wurde er nach Europa geführt,<br />

wo er mit einer neuen Arbeit anfing. Nicht immer ist unser<br />

Plan und unsere Strategie auch Gottes Strategie. Daher<br />

sind wir als einzelne Gemeinden und als Vereinigung herausgefordert,<br />

auf den richtigen Zeitpunkt (kairos Gottes)<br />

zu achten. Wenn Gott uns dann aber die Türen öffnet,<br />

dann sollten wir nicht zögern, sondern ganz gezielt mit<br />

neuen Gemeindegründungsprojekten anfangen.<br />

Um neue Gemeindegründungsprojekte anzufangen bzw.<br />

zu begleiten, ist es aber auch sehr entscheidend, dass<br />

wir als Gemeinden und als Vereinigung die richtigen Menschen<br />

finden, die diese Arbeit machen. Es braucht berufene,<br />

hingegebene, opferbereite und fähige Menschen,<br />

damit eine Gemeindegründungsarbeit gedeihen kann.<br />

Haben wir in unseren Gemeinden vielleicht solche Menschen,<br />

die sich für solche Pionierarbeit berufen wissen?<br />

Was können wir als Gemeinden und als Vereinigung tun,<br />

damit junge Menschen aus unseren Gemeinden in neue<br />

Gemeindegründungsprojekte einsteigen können?<br />

Wenn wir an die Gemeindegründungsarbeit der Vereinigung<br />

denken, dann haben wir uns in den vergangenen 25<br />

Jahren mit zwei größeren Projekten beschäftigt. Im Jahre<br />

1987 fingen wir mit der Arbeit in Alto Paraná an und vor<br />

etwa fünf Jahren mit den Gemeindegründungsprojekten in<br />

den Gutenbergschulen. Auf beiden Stellen hat es viel Hingabe,<br />

Opferbereitschaft und Zielstrebigkeit gebraucht, damit<br />

neue Gemeinden entstehen konnten. Gott hat unsere<br />

Arbeit gesegnet. Heute haben wir sieben Gemeinden, die<br />

darum bemüht sind, Gottes Wort in ihrem Umfeld zu leben<br />

und andere Menschen für Christus zu gewinnen.<br />

Woran sollten wir denken, wenn wir an die nächsten Jahre<br />

denken? Möchte Gott uns vielleicht neue Aufgaben im<br />

Bereich der Gemeindegründung geben? Wie erkennen<br />

wir den Zeitpunkt Gottes? Dieses sind Fragen, über die<br />

wir in unseren Gemeinden und im Rahmen der Vereinigung<br />

nachdenken sollten. Gott gibt uns viele offene Türen<br />

und viele Möglichkeiten. In unseren Gemeinden haben wir<br />

viele junge Menschen, die eine gute Ausbildung und eine<br />

missionarische Gesinnung haben. Vielleicht brauchen sie<br />

unseren Ansporn, damit sie Gottes Ruf in die Mission, bzw.<br />

in die Gemeindegründungsarbeit folgen.<br />

Theodor Unruh<br />

Vereinigungsleiter<br />

11 - GUKS Nr. 6 - <strong>2015</strong>


Einladung zur Frauenrüstzeit<br />

Liebe Frauen der MB Gemeinden!<br />

Ganz herzlich laden wir zu einer Frauenrüstzeit ein, die im kommenden Jahr stattfinden soll. Hier die wichtigsten Daten dazu,<br />

damit du es dir einplanen kannst: Datum: 5.-7. April 2016 Ort: Flor del Chaco<br />

Warum sollte es eine Frauenrüste geben?<br />

Es soll dir als Frau die Gelegenheit geben, innerlich und äußerlich zur Ruhe zu kommen und „aufzutanken“ für den Alltag.<br />

Komm und lass dich beschenken: durch das Wort Gottes in Form von Vorträgen, Liedern und Gesprächen und durch die<br />

Gemeinschaft mit anderen Frauen beim Essen, Austausch und Gebet.<br />

Die Frauenvereine aus dem Chaco organisieren diese Rüste und wir freuen uns auf dein Kommen!<br />

Im Auftrag des Planungsteam,<br />

Gladys Hildebrandt.<br />

Unser jährliches Treffen<br />

als ICOMB Familie<br />

Wir begannen am Sonntag, den 19. Juli, mit einem Gottesdienst in einer interessanten<br />

und angenehmen Kapelle einer großen Universität in USA. Dieses war die<br />

Einführung für das jährliche Treffen der Leiter oder Vertreter der MB Konferenzen<br />

aus der ganzen Welt, die Teil der Familie von ICOMB sind. Es war ein freundlicher,<br />

warmer Gottesdienst, der etwas von „Familie“ erkennen ließ.<br />

Noch an dem Nachmittag begannen die regulären Sitzungen, die sich bis zum 22.<br />

Juli zogen. Da es in Zusammenhang mit der MWK geplant war, war die Anzahl der<br />

Besucher, außer den offiziellen Delegierten, größer als sonst (etwa 50 Personen)<br />

und man bekam den Eindruck, dass es eher eine Versammlung als eine Sitzung<br />

war, an der sich viele beteiligen konnten. Wie auch schon in den letzten Jahren,<br />

endete die Sitzung mit Fußwaschung und Abendmahl, wo man beobachten konnte,<br />

wie Menschen im Herzen berührt wurden und teilweise Versöhnung geschah.<br />

Es wurden eine Reihe Themen angesprochen und auch diskutiert. Dazwischen kamen<br />

die Berichte der Konferenzen. Da es 21 Mitgliedskonferenzen sind und noch<br />

einige im Prozess sind, Mitglieder zu werden, haben wir viele Geschichten aus<br />

unterschiedlichen Ländern gehört.<br />

Von den vielen Themen und Berichten, möchte ich die Mitteilung unserer Geschwister<br />

aus der Ukraine etwas hervorheben. Es ist eine kleine Konferenz mit nur<br />

wenigen Gemeinden und Hauskreisen. Obwohl die Ukraine die Geburtsstätte der<br />

MBG ist, gibt es da erst vor relativ kurzer Zeit wieder MB Gemeinden. Ein Missionar<br />

aus Kanada (Ernst Wiens), der eine sehr fruchttragende Arbeit machte, starb<br />

Anfang 2014 an Krebs, und somit war die Arbeit ohne den motivierten Leiter und<br />

einige Projekte mussten eingestellt werden. Zusätzlich kam der Bürgerkrieg und<br />

die Konflikte mit Russland, die in so vielen Bereichen Not entstehen ließen. Obwohl<br />

die Not im ganzen Land Fragen aufwerfen, die nicht einfach zu beantworten sind,<br />

sehen die Gemeinden große Möglichkeiten, zum Zeugen und Dienen.<br />

Roman Rakhuba hat die Verantwortung für die Gemeinden in der Ukraine übernommen.<br />

Dieses macht er mit der Unterstützung von Johann Matthies, Leiter von<br />

MB Mission Europa. Diese Gemeinden haben sich entschlossen, Soldaten in der<br />

Kriegszone, Menschen, deren Haus zerbombt wurde, Kinder, die ohne Eltern geblieben<br />

sind, Ältere und Kranke, die in zerstörten und verlassenen Dörfern wohnen,<br />

zu erreichen. Mit Güte und Liebe dienen sie und teilen das Evangelium mit. Sie<br />

sind sich bewusst, dass die aktuelle Situation in dem Land extrem herausfordernd<br />

ist und man noch nicht erkennen kann, wie es ausgehen wird. Dennoch sehen sie<br />

einen Auftrag Gottes, Gemeinde zu bauen. Natürlich ist der Mangel an menschlichen<br />

und materiellen Ressourcen eine starke Begrenzung. Aber sie warten nicht,<br />

bis „genug“ kommt, sondern dienen mit dem, was sie haben. Und sie danken Gott<br />

für den Segen, den er gibt.<br />

Wir dürfen für sie beten und Gott fragen, ob und wie er sie durch uns beschenken<br />

möchte.<br />

Rudi Plett<br />

MBG Concordia

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