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GuKS Sept - Okt 2016

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Jahrgang 50 <strong>Sept</strong>ember - <strong>Okt</strong>ober <strong>2016</strong> Nr. 5<br />

J esus:<br />

„Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden<br />

Ströme lebendigen Wassers fließen.“ Das sagte er aber von dem<br />

Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten.<br />

Joh. 7: 38-39


Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Gott wirkt. Dieses dürfen Sie durch das Lesen dieser GuKs, die Sie im Moment in der<br />

Hand halten, neu erfahren. Gottes Wirken ist sehr vielseitig. Gottes Wirken zeigt seine Kraft. Gottes Kraft<br />

offenbart sich durch den Heiligen Geist. Und genau dieses ist das Thema dieser Ausgabe.<br />

Gottes kräftiges Wirken ist sichtbar in diversen Bereichen der AHM. Einiges davon können Sie auf den folgenden<br />

Seiten lesen. Der Geist Gottes tröstet, ermahnt, inspiriert, motiviert, erinnert, überzeugt, leitet, erbaut, hilft,<br />

stärkt, und vieles, vieles mehr. Die Kraft Gottes, der Heilige Geist, ist eine Realität im Leben eines jeden, der an<br />

Jesus Christus glaubt. Von ihm (dir/mir) werden Ströme des lebendigen Wassers fließen und dadurch werden<br />

unsere Mitmenschen gesegnet.<br />

Wie unermesslich groß die Kraft Gottes durch den Heiligen Geist ist, ist einfach überwältigend. Manchmal frage<br />

ich mich: „Bin ich mir dessen bewusst, welche Kraft der Heilige Geist hat?“ In Römer 8:11a steht etwas, das<br />

mich beinahe aus den Socken haut: „Der Geist Gottes, der Jesus von den Toten auferweckt hat, lebt in euch...“<br />

So ähnlich steht es auch in Epheser 1:19-20. WOW! Dieselbe Kraft, die Jesus von den Toten auferweckte und<br />

zur Rechten Gottes setzte, wirkt in uns! Jesus war tot und wurde durch den Heiligen Geist wieder lebendig. Was<br />

kann der Heilige Geist mit dieser Kraft in meinem Leben und im Leben anderer bewirken?<br />

Wir können vieles über und von dem Heiligen Geist lernen. Ich wünsche Ihnen offene Augen, ein offenes Herz<br />

und einen offenen Verstand, um mehr von IHM zu erkennen.<br />

Möge Gottes Kraft durch den Heiligen Geist in und durch uns wirken.<br />

Randy Sawatzky<br />

Schriftleiter<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Vereinigung der Mennoniten Brüder Gemeinde Paraguays<br />

Schriftleitung: Randy Sawatzky<br />

Editionsrat: Alfred Neufeld, Leonard Janz, Theodor Unruh, Perla Wiens, Delbert Warkentin<br />

Layout: Janina Benítez<br />

Anschrift: Gemeinde unter dem Kreuz des Südens C.d.C. 1154 Asunción - Paraguay<br />

Tel/Fax: (595) 021 481-081 E-Mail: mbverein.secretaria@gmail.com; secretaria@ahm.org.py<br />

Mitarbeiter: Exekutiv Direktor: Theodor Unruh; Jugendarbeit: Randy Sawatzky; Frauenarbeit: Betty Kehler;<br />

Missionsgemeindebegleitung Alto Parana: Esteban Dietrich; Gemeindegründung in den Gutenbergschulen:<br />

Horst Uwe Bergen; Schulen: Victor Wall, Horst Uwe Bergen; Administration: Karsten Dück.<br />

www.ahm.org.py<br />

Vereinigung - Asociación Hermanos Menonitas<br />

2 - GUKS Nr. 5 - <strong>2016</strong>


Die Kraft Gottes – Heiliger Geist!<br />

„Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit,<br />

kommen wird, wird er euch in alle<br />

Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus<br />

sich selber reden; sondern was er hören<br />

wird, das wird er reden, und was<br />

zukünftig ist, wird er euch verkündigen.<br />

Er wird mich verherrlichen; denn von<br />

dem Meinen wird er‘s nehmen und euch<br />

verkündigen. Alles, was der Vater hat,<br />

das ist mein. Darum habe ich gesagt:<br />

Er wird‘s von dem Meinen nehmen und<br />

euch verkündigen“ (Joh. 16:13-15)<br />

„Wer an mich glaubt, wie die Schrift<br />

sagt, von dessen Leib werden Ströme<br />

lebendigen Wassers fließen. Das sagte<br />

er aber von dem Geist, den die empfangen<br />

sollten, die an ihn glaubten; denn<br />

der Geist war noch nicht da; denn Jesus<br />

war noch nicht verherrlicht“ (Joh.<br />

7:38-39).<br />

Der Heilige Geist und Selbstverherrlichung<br />

passen nicht zusammen. Die<br />

großen Show-gottes-dienste mancher<br />

Megagemeinden und Fernsehprediger<br />

scheinen mehr auf Selbstverherrlichung<br />

zu zielen, statt auf das einfache<br />

Evangelium. Der Heilige Geist ist so mit<br />

dem Vater und dem Sohn abgestimmt,<br />

dass er in deren Auftrag und in deren<br />

Sinn handelt. Immer verherrlicht er dabei<br />

Jesus: „Er wird´s von dem Meinen<br />

nehmen und euch verkündigen.“<br />

Es geht dabei nie nur um Gesundung,<br />

Heilung, Wunder oder besondere geistliche<br />

Erfahrungen. Es geht immer um<br />

die Verbreitung des Evangeliums und<br />

der Bezeugung der Gegenwart Christi.<br />

Sein Erlösungsgeschehen auf Golgatha<br />

ist Mittelpunkt seiner Bekräftigung.<br />

Durch dieses einfache Evangelium manifestiert<br />

sich der Geist Gottes im Menschen,<br />

zieht ihn zu Christus und macht<br />

eine Neugeburt möglich.<br />

Besonders in heidnischen Kontexten,<br />

offenbart sich der Heilige Geist durch<br />

Heilungen und Wunder, um die Macht<br />

Jesu über die Geisterwelt zu betonen.<br />

Öfters aber ist der Heilige Geist im Stillen<br />

tätig. Er richtet Leidende emotionell<br />

und geistlich durch seine tröstende und<br />

liebende Gegenwart auf. Verfolgte werden<br />

auf unerklärliche Weise gestärkt<br />

und zur Treue bis in den Tod ermutigt<br />

(siehe Stephanus).<br />

Dienende erleben die Kraft Gottes in<br />

ihrer Schwachheit (siehe Paulus und<br />

man höre die Zeugnisse mancher Missionare,<br />

die über Jahre ohne sichtbare<br />

Zeichen und Erfolge dem Herrn treu<br />

dienten).<br />

Orientierungslose finden Orientierung<br />

im Wort Gottes und Gott spricht sie persönlich<br />

durch sein Wort an. Und hier<br />

und da werden wir vom Geist Gottes<br />

auch ganz persönlich angesprochen<br />

und geführt.<br />

Wer an die Kraft dieses einfachen<br />

Evangeliums und der Bekräftigung dessen<br />

durch den Heiligen Geist glaubt,<br />

der wird kraftvoll leben und predigen.<br />

Von dessen Leib werden Ströme lebendigen<br />

Wassers fließen.<br />

Horst Dieter Janz<br />

Pastor der Fil. Ost. MBG<br />

3 - GUKS Nr. 5 - <strong>2016</strong>


Charismatik und Anticharismatik<br />

Für Wilma und mich ist es immer<br />

schön, in die Heimatgemeinde unserer<br />

Jugendzeit in Filadelfia zurückzukehren:<br />

so viele Erinnerungen, das Taufbecken<br />

auf dem Hof, die Laube, der alte<br />

Stall...40 Jahre lang ist unser erster<br />

Wohnsitz nun nicht mehr dort.<br />

Die Jugend der MBG Filadelfia wollte<br />

an zwei Abenden über „Neue geistige<br />

Strömungen“ nachdenken. Sowohl das<br />

etwas radikale Buch „Fremdes Feuer“<br />

vom alten calvinistischen Radioprediger<br />

John MacArthur, als auch der Besuch<br />

mit ‚Heilungsseminaren’ in der Tradition<br />

der frühen Pfingstbewegung um den<br />

Afrikamissionar John Lake (ca. 1910)<br />

hatten manche Jugendliche bewegt und<br />

wohl auch teilweise verunsichert.<br />

Es kam dann in den zwei Tagen im<br />

Juni zu wertvollen Begegnungen und<br />

Gesprächen. Jahrzehntelang war ich<br />

bei den meisten ‚Komitees’ der Jüngste.<br />

Nun plötzlich bin ich oft der Älteste und<br />

sowohl Jugendliche als auch ehemalige<br />

IBA Studenten nennen mich ‚Onkel<br />

Alfred’. Das hab ich übrigens gern. Es<br />

klingt ein bisschen nach ‚Ohm’.<br />

In den Tagen werden bei mir alte Erinnerungen<br />

wach: das Ringen zur<br />

geistlichen Beurteilung der „Geistesbewegung“<br />

Anfang der siebziger Jahre,<br />

Jugendevangelisationen in Mariscal Estigarribia<br />

mit Felipe Saint aus der Pfingsterneuerung<br />

in Córdoba, Einzug in Filadelfia<br />

der sogenannten „Geschäftsleute<br />

des vollen Evangeliums“, die dramatische<br />

und schmerzhafte Entstehung<br />

der „Gemeinde Jesu Unterwegs“ und<br />

die späteren Versöhnungsbemühungen<br />

und die Lehrpredigten mit David Ewert,<br />

der uns damals trocken und weise sagte:<br />

„Ob ich den Heiligen Geist habe, das<br />

können meine Nachbarn besser beurteilen<br />

als ich selbst“.<br />

Ich habe in den letzten ca. 40 Jahren<br />

meines Lebens sowohl von „Charismatikern“<br />

als auch von „Anticharismatikern“<br />

manches gelernt. Freunde hab ich bis<br />

heute in beiden „Lagern“, was beide<br />

Seiten gelegentlich etwas frustriert.<br />

Ich glaube, Bernhard Ott hat Recht.<br />

Er behauptet, die sogenannte charismatische<br />

Erneuerung kann uns als<br />

„Horizonterweiterung“ dienen: Gott mit<br />

Begeisterung loben und dienen, außerordentliche<br />

Kraftwirkungen von Gott<br />

erwarten, dem Geiste Gottes nicht zu<br />

schnell institutionell Grenzen setzen, all<br />

das tut uns gut und hilft uns, nicht gesetzlich<br />

und kleinkariert zu werden.<br />

Und dann spricht Bernhard auch von<br />

der Gefahr einer „Horizontverengung“ in<br />

der charismatischen Frömmigkeit: Zungenrede,<br />

Wunderheilungen, prophetische<br />

Zukunftsrede, all das spielt in der<br />

Bibel ja eher eine Nebenrolle, will aber<br />

leicht zur zentralen Attraktion und Beschäftigung<br />

bei der Pfingstfrömmigkeit<br />

werden.<br />

Wie schwer, aber auch wie wichtig ist<br />

es doch, biblisches Gleichgewicht zu<br />

halten. Für Jugendliche klingt das etwas<br />

langweilig, denn man braucht ja<br />

Adrenalin in diesem Alter. Aber seien wir<br />

einmal ehrlich: nichts ist schlimmer im<br />

Alltagsleben, als „Gleichgewichtsstörungen“!<br />

Nicht einmal Motocross kann man<br />

fahren, wenn es mit dem Gleichgewicht<br />

nicht stimmt!<br />

Alfred Neufeld<br />

MBG Concordia<br />

4 - GUKS Nr. 5 - <strong>2016</strong>


EXPLORA – die Jüngerschaftsschule des IBA<br />

Explora, in Deutsch „erkunden“ oder „erforschen“,<br />

erklärt schon an sich ein stückweit,<br />

worum es in diesem Programm geht. Es ist<br />

die Gelegenheit für Jugendliche, die sich<br />

vor einer neuen Lebensetappe befinden,<br />

sich neu zu orientieren und in ihrer Beziehung<br />

zu Jesus zu wachsen. Ob nach dem<br />

Schulabschluss und vor dem Unianfang, einem<br />

Studiengangwechsel oder einem Jobwechsel,<br />

oder einfach mal ein Jahr etwas<br />

anderes machen, eine Jüngerschaftsschule<br />

kann jedem helfen, geistlich zu wachsen,<br />

die eigene Lebensaufgabe wie auch Berufung<br />

und Beruf zu erforschen, Mission zu<br />

entdecken und am eigenen Charakter zu<br />

schleifen.<br />

Das 8 monatige Programm wird so aufgestellt,<br />

dass es die Gaben und Talente der<br />

Teilnehmer fördert und diese für die Mission<br />

oder Mitarbeit in der Gemeinde stärkt.<br />

Da es in Paraguay noch kein ähnliches<br />

Programm gibt, nimmt die Zahl der Jugendlichen,<br />

die eine Jüngerschaftsschule im<br />

Ausland besuchen, zu. Ich selber hatte die<br />

Gelegenheit, in einer Jüngerschaftsschule<br />

in der Schweiz als Teamleiter mitzuarbeiten.<br />

Die 3,5 Monate Training und 5,5 Monate<br />

Einsatz unter den Indianern im Norden<br />

Kanadas, haben viele Bereiche meines Lebens<br />

geprägt.<br />

Genau diese Erfahrung wollen wir mehr<br />

Jugendlichen aus unseren Gemeinden bieten,<br />

indem wir ein lokales Programm öffnen,<br />

mit der Gelegenheit im Inn- und auch im<br />

Ausland einen Einsatz zu machen!<br />

Wie sieht so ein Programm aus?<br />

Wie jedes Schuljahr, beginnt dieses spanischsprachige<br />

Programm im März mit einem<br />

4 monatigen Training. Durch das Studium<br />

der Bibel, Workshops und Vorträge<br />

werden Themen wie Kulturkunde, Seelsorge,<br />

Jüngerschaft, Identität, Heiliger Geist<br />

u.a.m. behandelt werden.<br />

Im Juli beginnt ein 3 monatiger Einsatz,<br />

der viele Herausforderungen, Variationen<br />

und Möglichkeiten bietet. Nicht nur das Zusammenleben<br />

und das Bewältigen der alltäglichen<br />

Aufgaben, sondern vor allem der<br />

Dienst in der Mission, führen zu einer uneingeschränkten<br />

Erfahrung der Teilnehmer.<br />

Der Einsatz beinhaltet eine nationale Phase,<br />

die das Heimatbewusstsein und das<br />

Kennenlernen der Landeskultur fördert.<br />

Darauf folgt eine internationale Phase, wo<br />

Sprache, Kultur, Traditionen, Gemeinden<br />

und vieles mehr den Horizont der Teilnehmer<br />

erweitern.<br />

Das Jahr schließt mit einem 1 monatigen<br />

Orientierungsprogramm, das den Teilnehmern<br />

bei der Verarbeitung der gemachten<br />

Erfahrungen helfen und sie für die Zukunft<br />

orientieren soll.<br />

Meine persönliche Erfahrung in einer Jüngerschaftsschule<br />

hat mir geholfen, meine<br />

Gaben neu zu entdecken und eine klare<br />

Ausrichtung für mein Leben zu finden. Dieses<br />

passierte nicht nur in einem Moment,<br />

sondern war ein Prozess, der in dem Jahr<br />

begonnen hat und immer wieder im Einsatz<br />

oder in Gemeinschaft mit den anderen Teilnehmern<br />

bestätigt wurde. Die Herausforderungen<br />

lagen für jeden Teilnehmer auf<br />

einer anderen Stelle. Jeder brauchte die<br />

Unterstützung des anderen in bestimmten<br />

Bereichen. So war es für eine Teilnehmerin<br />

schwierig, weit ab von zuhause zu sein,<br />

während dieses für die anderen eher begeisternd<br />

war. Für einen anderen schien die<br />

Sprache und Kultur des Einsatzortes schier<br />

überwältigend.<br />

Explora ist noch in der Entstehungsphase,<br />

und schon wurden viele begeisternde<br />

Gespräche geführt und vieles geplant! Die<br />

Kommission, die an diesem Projekt arbeitet,<br />

besteht aus dem Leiter des IBA, Victor Wall,<br />

und verschiedenen Mitarbeitern der Vereinigung,<br />

der Convención und des IBA.<br />

Demnächst wird beim IBA, im Facebook<br />

und bei den Jugendleitern der Gemeinden<br />

mehr Information zu finden sein.<br />

Egon Sawatzky<br />

Leiter von Explora<br />

5 - GUKS Nr. 5 - <strong>2016</strong>


AWAKE bedeutet<br />

„AUFWACHEN oder ERWECKEN“.<br />

Das Ziel von AWAKE ist: - für Mission<br />

begeistern - Mission verstehen<br />

und sehen was es mit jedem Einzelnen<br />

zu tun hat - lernen was es bedeutet<br />

ein Jünger Jesu zu sein und - die<br />

Arbeit der AHM kennenlernen.<br />

AWAKE to Mission<br />

Mir wurde die Gelegenheit geboten,<br />

eine einwöchige Reise mitzumachen,<br />

wo wir verschiedene Institutionen<br />

und Gemeinden der Vereinigung<br />

besuchen wollten und das mit einer<br />

Gruppe von 10 Jugendlichen aus den<br />

verschiedenen Brüdergemeinden. Am<br />

ersten Tag durften wir durch Vorträge<br />

mehr über die Vereinigung und Mission<br />

dazulernen. In den nächsten Tagen haben<br />

wir dann die verschiedenen Institutionen<br />

und Gemeinden besucht.<br />

Mich hat der Besuch im Tacumbú beeindruckt,<br />

da man es einfach mal hautnah<br />

spüren kann, wie es wirklich im<br />

Gefängnis zugeht. Außerdem erkennt<br />

man die große Möglichkeit, die es gibt,<br />

durch eine Gemeinde im Gefängnis ein<br />

besseres Leben zu führen. Mir wurde<br />

auch wichtig, dass man in den Schulen<br />

schon den kleinen Kindern die richtigen<br />

Werte und den Glauben mitgibt, da<br />

es das beste Alter dazu ist, und da die<br />

meisten es von Zuhause nicht bekommen.<br />

Durch diese Woche wurde mir bewusst,<br />

dass die Gaben eines jeden<br />

gebraucht werden, um Gottes Wort zu<br />

verkündigen. Dank der positiven Gemeinschaft,<br />

die wir als Gruppe hatten,<br />

war Langeweile nicht angesagt und wir<br />

durften viel Spass haben. Zusammengefasst:<br />

es war eine gesegnete Zeit!<br />

Leandro Friesen<br />

MBG Friesland<br />

Meine Erfahrung bei AWAKE<br />

Ich hatte die Möglichkeit, bei<br />

AWAKE teilzunehmen und möchte<br />

kurz darüber berichten. Wir waren bei<br />

den verschiedenen Missionswerken<br />

der Vereinigung (Gutenberg-Schulen,<br />

Gemeinden, IBA, Radio Obedira,<br />

usw.). Mich persönlich hat das Werk<br />

der Concordia Gemeinde im Gefängnis<br />

Tacumbú besonders beeindruckt. Ich<br />

freute mich auf diesen Besuch, da ich<br />

noch nicht da gewesen war und ich es<br />

mal gerne von Innen sehen wollte. Die<br />

Gemeinde Libertad und die Pabellones<br />

hinterlassen einen Eindruck von Frieden,<br />

was in den anderen Pabellones<br />

nicht so der Fall ist. Es ist mir so bewusst<br />

geworden, dass diese Gefangenen<br />

Menschen sind, die genauso Liebe<br />

brauchen wie alle Menschen.<br />

In dieser Woche hatten wir einen Bibellese-<br />

und Andachtsplan mit dem<br />

Namen SHAPE. Der Name kommt<br />

vom Englischen, aber man kann es ins<br />

Deutsch übersetzten wie: S-Schrift (Bibel),<br />

H-Hören (auf Gottes Reden), A-<br />

Anwendung (im Alltag), P-Persönliches<br />

Gebet und E-Ehren. Wir lasen einige<br />

Kapitel der Bibel und sollten bewusst<br />

auf Gottes Reden hören, was er uns<br />

jeden Tag zu sagen hatte. Es war sehr<br />

spannend und mir ist bewusst geworden,<br />

dass wir uns sehr oft nicht die Zeit<br />

nehmen, um uns auf Gott zu konzentrieren<br />

und auf ihn zu hören, dieses aber<br />

sehr wichtig ist in unserem Leben. Ich<br />

habe ganz tolle Erfahrungen gemacht<br />

und Gebetserhörungen erlebt.<br />

Ich würde jedem empfehlen, AWA-<br />

KE mitzumachen. Es ist zwar sehr intensiv,<br />

aber es ist eine Zeit, wo man<br />

Gottes Handeln in den verschiedenen<br />

Institutionen sehen kann und persönlich<br />

wieder eine Orientierung bekommt,<br />

was das Ziel hier auf Erden ist, nämlich<br />

so viele Menschen mit Gottes Wort zu<br />

erreichen, wie es möglich ist. Danke für<br />

diese segensreiche Woche.<br />

Lidia Hein<br />

MBG Blumental<br />

Z eugnis<br />

Was hat dich besonders beeindruckt?<br />

Hauptsächlich haben mich all die<br />

Schulen beeindruckt, die wir besucht<br />

haben. Um eine zu nennen, wäre es<br />

die Gutenberg Campo 9. Es beeindruckte<br />

mich, wie gut die aussieht, und<br />

wie viele Schüler da schon Unterricht<br />

erhalten, obwohl die Schule noch nur<br />

seit 2013 funktioniert und daher sehr<br />

jung ist. In der Gutenberg Asunción<br />

hatten wir Gelegenheit, das Zuhause<br />

einiger Schüler zu besuchen. Dadurch<br />

fiel mir auf, wie die unterschiedlichsten<br />

Schüler in einer Klasse zusammen<br />

kommen. Im Tacumbú war ich bisher<br />

auch noch nicht, und da hat mich das<br />

ganze Zusammenleben der Leute und<br />

ihre Arbeit einfach sehr beeindruckt.<br />

Wie hat Gott zu dir gesprochen?<br />

Durch unsere ein bisschen frühe, aber<br />

sehr gute Morgenandachten (SHAPE)<br />

hat Gott zu mir gesprochen. Ich hatte<br />

persönlich viele Fragen über meine Zukunft,<br />

also was Gott mit mir noch vorhat.<br />

Dieses weiß ich zwar immer noch<br />

nicht genau. Jedoch in der letzten Morgenandacht,<br />

die wir zusammen machten,<br />

lasen wir in Psalm 24,10 das Gott<br />

ein mächtiger König ist, und ich weiß<br />

zwar nicht wieso, aber das hat mich in<br />

dem Moment irgendwie beruhigt. Es<br />

war für mich eine sehr segensreiche<br />

Woche.<br />

Was ist dir durch AWAKE wichtig geworden?<br />

Durch AWAKE wurde mir wichtig,<br />

dass wir zusammen mit Gott etwas unglaublich<br />

Großes machen können und<br />

dass Gott es reichlich segnet. Zwar haben<br />

wir als Vereinigung nicht alles von<br />

0 angefangen, aber wir unterstützen<br />

vieles durch die Arbeit oder Studium,<br />

durch den Zehnten (Spenden) oder<br />

durch Patenschaft. Eine andere Art<br />

wäre vielleicht positiv, über und von all<br />

diesen Institutionen und Gemeinden zu<br />

reden die wir als Vereinigung haben.<br />

Man sieht was für ein Segen da rauskommt.<br />

Mir ist auch aufgefallen wie unterschiedlich<br />

Gott seine Wege zusammenführt<br />

und zu einem guten Ziel<br />

bringt, obwohl man etwas ganz anderes<br />

geplant hat zu studieren oder zu<br />

arbeiten. Das ist mir bei den meisten<br />

Pastoren der Gemeinden und bei Führenden<br />

in den Schulen aufgefallen.<br />

Maikel Unrau<br />

MBG Filadelfia


Zu meiner<br />

Zeit im IBA<br />

Interview mit Heinrich Reimer<br />

1. Wie sind Sie damals zum IBA gekommen?<br />

In welchem Jahr war es genau?<br />

Schon seit meiner Jugendzeit war es<br />

mein Wunsch, mal in einer Bibelschule zu<br />

studieren. Prediger wollte ich nicht werden,<br />

aber mehr aus Gottes Wort für mich<br />

zu wissen wäre gut. Bis zum Jahr 1968<br />

funktionierte in Friesland die TABER Bibelschule.<br />

Ich arbeitete in der Kooperative<br />

und wollte vormittags zur Bibelschule gehen<br />

und nachmittags meine Arbeit im Büro<br />

der Kooperative machen. Zuerst kriegte<br />

ich dafür keine Erlaubnis. Der Oberschulze<br />

wollte, dass ich meine Verantwortung in<br />

der Kooperative sah und etwas in die Richtung<br />

studieren sollte. Ich antwortete ihm:<br />

„Prediger werde ich nie. Ich will nur etwas<br />

mehr aus der Bibel wissen.“ Daraufhin gab<br />

er mir die Erlaubnis und ich studierte 1968<br />

in der Taber-Bibelschule, wo auch meine<br />

zukünftige Frau Leni Funk studierte.<br />

1970 heirateten wir. Meine junge Frau<br />

und ich waren mit Leib und Seele Ackerbauern.<br />

In einer Neuansiedlung kauften<br />

wir auf Kredit eine Wirtschaft. Der Herr<br />

segnete die Arbeit und unsere Ehe mit<br />

zwei Söhnen. Schon in der Jugendzeit<br />

hatten wir verschiedene Dienste in der<br />

Gemeinde gemacht: Jugendarbeit, Jungschar,<br />

Chor. 1972 stellte die Gemeinde<br />

uns als Prediger an. Ich hatte bis dahin all<br />

die Entschuldigungen, die Mose bei seiner<br />

Berufung hatte.<br />

1975 gab es in Curitiba ein Seminar mit<br />

David Evert, woran ich teilnehmen durfte.<br />

Mit dabei waren Rudolf Plett, Heinz<br />

Ratzlaff und andere junge Gemeindearbeiter.<br />

Bei diesem Seminar wurde der Gedanke<br />

geboren, in Asunción, parallel zum<br />

Unterricht im IBA, mit einem theologischen<br />

Arbeiterkursus für junge Gemeindearbeiter<br />

zu starten.<br />

Bei meiner Rückkehr von Curitiba sagte<br />

ich zu meiner Frau: „Wenn es diesen Kursus<br />

gibt, sind wir dabei.“ Leni hatte schon<br />

als junges Mädchen die Entscheidung klar,<br />

nie einen Prediger/Missionar zu heiraten.<br />

Ihr Vater war Prediger und Missionar und<br />

hatte selten Zeit für die Familie gehabt. Sie<br />

wollte, dass ihr Mann Zeit haben sollte für<br />

seine Familie. Gott hatte einen schweren,<br />

langen Kampf mit meiner Frau, bis sie „ja“<br />

sagen konnte zum theologischen Arbeiterkursus.<br />

1976 startete der theologische<br />

Arbeiterkursus und wir waren dabei.<br />

2. Wie haben Sie die Zeit im IBA als<br />

Schüler erlebt?<br />

Auf dem Hof vom IBA gab es damals<br />

nicht genug Wohnungen für die 12 neuen<br />

Studenten. Deshalb wurden für uns<br />

außerhalb des Hofes Häuser gemietet.<br />

Unsere beiden Jungen, Robert (5) und<br />

Alfred (3), fühlten sich in unserer kleinen<br />

Wohnung ohne Hof wie im Gefängnis und<br />

waren daher oft auf der Straße der Gefahr<br />

ausgesetzt.<br />

Das Studieren und Lesen machte mir<br />

Freude. Aber die vielen wöchentlichen<br />

schriftlichen Arbeiten und auch die monatliche<br />

Facharbeit rechtzeitig fertig zu haben,<br />

war für mich schwer.<br />

Unsere Lehrer waren fast alle Amerikaner,<br />

die ihre Vorlesung gaben. Lehrbücher gab<br />

es kaum. Deshalb mußten wir während der<br />

Vorlesung Notizen machen. Meine Hand<br />

war Ackergeräte gewohnt und nicht einen<br />

Schreibstift. Oft schmerzten die Hand und<br />

der Arm vom vielen Schreiben.<br />

Fächer wie Exegese, Mennonitische Geschichte,<br />

Mission, Gemeindebau und andere<br />

mehr waren mir interessant. Anders<br />

war es mit alttestamentlicher Theologie<br />

nach Althaus, Homiletik, Sektenlehre.<br />

Zu jedem Fach mußten wir viele Bücher<br />

lesen und die Seitenanzahl schriftlich abgeben.<br />

Einmal war ich zu ehrlich mit der<br />

Angabe der gelesenen Seitenanzahl, und<br />

sagte, das Buch mit „nassen Fingern gelesen<br />

zu haben“, also, vieles übersprungen.<br />

„No has cumplido con la lectura,“ hieß es.<br />

Also mußte ich das Buch noch einmal<br />

durcharbeiten.<br />

Die Wochenenden waren eine schöne,<br />

aber schwere Abwechslung vom Lernen.<br />

Nach einer Evangelisation mit Albert Enns<br />

im Inland Paraguays hatten sich viele Personen<br />

bekehrt, und für die Nacharbeit waren<br />

nicht genug Arbeiter. Also hatten wir<br />

Studenten gleich eine Gelegenheit, das<br />

Gelernte in die Praxis umzusetzen. Im ersten<br />

Jahr war ich mit Hans Eitzen, Neuland,<br />

in Itaguá tätig, und im zweiten Jahr mit Peter<br />

Kasper in Caacupé. Die Zeit im IBA war<br />

für uns eine wunderbare Zeit.<br />

3. Welche Bedeutung hatte das IBA für<br />

ihren späteren Dienst in der Familie, Gemeinde<br />

und Mission?<br />

Nach Abschluß des Studiums ging es<br />

mit voller Kraft an die Arbeit. Ich wurde als<br />

Jugendleiter angestellt. Sechs Jahre lang<br />

haben Leni und ich diese Arbeit von Her-<br />

zen gern gemacht. Wir wurden gleich zum<br />

Predigtdienst berufen und 1978 ordiniert.<br />

Da die Tagesbibelschule TABER ihre Türen<br />

1968 schloß, fing ich mit einer Abendbibelschule<br />

an. Auch die Jungschararbeit<br />

haben wir viele Jahre geleitet.<br />

Als der Gemeindeleitergehilfe Abram<br />

Fast nach Kanada auswanderte, wählte<br />

die Gemeinde mich zum Gehilfen des<br />

Leiters. Es war für mich eine segensreiche<br />

Zeit mit einem älteren, erfahrenen Arbeiter<br />

zusammen zu arbeiten. Da ich vom Studium<br />

viele neue Ideen für Gemeindebau<br />

mitbrachte, konnte ich sie mit dem Gemeindeleiter<br />

besprechen, und oft sagte er:<br />

„Heinrich, mach das. Ich stehe hinter dir.“<br />

Bei einer späteren Gemeindewahl wählte<br />

die Gemeinde mich zum Leiter und Peter<br />

Goossen zum Gehilfen. Das waren wohl<br />

die schönsten Jahre meines Gemeindeleiterdienstes.<br />

In diesen Jahren bauten Leni<br />

und ich mit Hilfe von S.M.S.M den Sozialdienst<br />

in Friesland auf, wo wir Arbeiter waren<br />

und zugleich die Leitung übernahmen.<br />

Im Jahr 2008 wurden wir als Missionsleiter<br />

gewählt. Die drei Missionsfelder der<br />

Gemeinde zu besuchen und vorzustehen<br />

war eine schöne, segensreiche und<br />

schwere Arbeit.<br />

Seit etwa einem Jahr ziehen wir uns so<br />

langsam von Leiterposten zurück und machen<br />

den Weg frei für jüngere Arbeiter.<br />

4. Welche Erinnerungen oder Anekdoten<br />

haben Sie von Ihrer Zeit im IBA?<br />

Ich denke da an so manche Situation, und<br />

könnte einiges erzählen. Es bleibt heute<br />

aber bei einer Anekdote aus der Mission:<br />

Es war der 4. Dezember 1977. Wir feierten<br />

mit der Gemeinde in Caacupé unseren<br />

Abschied. Vormittags wurde Ball gespielt,<br />

gebadet und Wanderungen gemacht. Es<br />

war sehr heiß. Mittags kamen wir von der<br />

Wanderung zurück. Auf dem Tisch stand<br />

ein Gefäß mit kaltem „Melonensaft“. Ich<br />

trank gleich drei Gläser von diesem Saft.<br />

Nach dem Mittagessen feierten wir als<br />

Gemeinde das Abendmahl. Peter Kasper<br />

und ich teilten es aus. Auf einmal merkten<br />

Peter und ich, dass unsere Beine schwer<br />

und steif waren. Die Geschwister aus Caacupé<br />

hatten den Melonensaft mit Likör gemischt,<br />

und wir waren „betrunken“.<br />

Die Zeit im IBA hat uns sehr geprägt und<br />

für den vielseitigen Dienst in Gemeinde,<br />

Mission und Gemeinschaft eine große Hilfe<br />

gegeben.


Predigerrüstzeit<br />

In den Tagen vom 29. bis zum 31. Juli führten wir im Rahmen<br />

der Vereinigung der MBG eine Predigerrüstzeit durch.<br />

Diese Rüstzeit fand auf Flor del Chaco statt. Vor drei Jahren<br />

hatten wir schon einmal so eine Rüstzeit auf Campo-i. Bei<br />

der Gelegenheit wurde empfohlen, solche Predigerrüstzeiten<br />

jedes zweite oder dritte Jahr durchzuführen.<br />

Nun war es wieder soweit. Obwohl es nicht so einfach war,<br />

einen Termin für so eine Rüstzeit zu finden, weil die Prediger<br />

sehr oft an den Wochenenden voll im Einsatz sind, waren<br />

wir uns im Ältestenrat, zusammen mit den Gemeindeleitern<br />

einig, dass es wieder dran war, so ein Event durchzuführen.<br />

Das Thema, das man sich für die Rüstzeit gestellt hatte,<br />

war: Wie erfahren wir das Wirken des Heiligen Geistes in<br />

unserer heutigen Zeit? Als Vorbereitung erhielten alle Prediger<br />

ein Material, das sie als Vorbereitung lesen sollten. Auf<br />

der Liste hatten wir 98 Personen, die die Einladung für die<br />

Rüstzeit bekamen: ordinierte Prediger, die noch im aktiven<br />

Dienst stehen, gewählte Prediger und junge Brüder, die so<br />

langsam in den Verkündigungsdienst einsteigen.<br />

An der Rüstzeit nahmen 64 Personen, entweder teilzeitig<br />

oder ganz, teil. Mit großer Begeisterung beschäftigte man<br />

sich in der Plenarversammlung wie auch in den Gruppen<br />

mit dem gestellten Thema. Obwohl nicht immer alle der<br />

gleichen Meinung waren, merkte man doch, dass wir in einem<br />

Geist der Offenheit und Einheit über das Thema reden<br />

konnten. Wir sprachen nicht nur über das Wirken des Heiligen<br />

Geistes, sondern wir erlebten auch sein Wirken.<br />

Der Ältestenrat versuchte die gewonnenen Erkenntnisse<br />

zu sammeln und in einem Dokument zusammenzufassen.<br />

Am Sonnabendabend wurde diese gemeinsame Erklärung<br />

mit allen Teilnehmern durchgearbeitet. Es war ein besonderer<br />

Moment des gemeinsamen Ringens nach der biblischen<br />

Wahrheit.<br />

Das erarbeitete Dokument soll vom Ältestenrat noch einmal<br />

durchgearbeitet werden, um es dann den Predigerräten<br />

der Gemeinden zur Verfügung zu stellen. In der nächsten<br />

Ausgabe der Guks soll es auch veröffentlicht werden. Im<br />

Anschluss lesen wir zwei Zeugnisse von Teilnehmern der<br />

Rüstzeit.<br />

Theodor Unruh<br />

Vereinigungsleiter<br />

Erfahrung und Zeugnis<br />

Die Rüstzeit wurde zum Rahmenthema „Wie erfahren<br />

wir das Wirken des Heiligen Geistes in unserer heutigen<br />

Zeit?“ geplant und durchgeführt.<br />

Als schon einige Monate vorher bekannt wurde, dass es<br />

die Predigerrüstzeit geben sollte, war mir sofort klar, dass<br />

ich daran teilnehmen würde (wer hatte mir die Klarheit oder<br />

die Gewissheit dazu gegeben?).<br />

Beim Lesen der Pflichtlektüre vor der Rüstzeit (ausgewählte<br />

kopierte Seiten aus den Büchern vom Wirken des<br />

Heiligen Geistes der Autoren Bernhard Ott, John Stott und<br />

David Evert) wurde mir neu bewusst, dass wir immer wieder<br />

das Wirken des Heiligen Geistes im persönlichen Leben<br />

wie auch in der Gemeinde erfahren. Auch wenn es keine<br />

umwerfenden Erfahrungen sind, auf die man manchmal gewartet<br />

hat. So schenkt doch der Heilige Geist Erleuchtung<br />

beim Hören, Lesen oder Studieren des Wortes Gottes. Er<br />

bewirkt Sündenerkenntnis und schenkt Mut zum Bekenntnis<br />

und zur Bitte um Vergebung der Sünden und um Versöhnung.<br />

Durch den Heiligen Geist werden wir zu einem neuen<br />

Leben in der Liebe befähigt (Römer 5,5).<br />

Auch wurde mir beim Lesen der Seiten von Bernhard Ott<br />

neu wichtig, dass das Leben im Geist mit einer Bankrotterklärung<br />

beginnt, nämlich damit, dass ich mit meinem Wissen<br />

und meiner Kraft am Ende bin und mich Gott, dem Vater,<br />

dem Sohn Jesus Christus und dem Heiligen Geist neu<br />

ausliefere (hingebe). Ich gebe zu, dass ich ihn, den Heiligen<br />

Geist, nicht nur für die bestimmten Aufgaben in der Gemeinde<br />

(in meinem Fall der Predigtdienst) in Besitz haben kann,<br />

sondern dass ich mich ihm ausliefere und hingebe und er<br />

mich in Besitz nehmen kann, um mir neu die Fülle zu schenken.<br />

Dann erleuchtet und befähigt er mich, die bestimmten<br />

Dienste in der Gemeinde oder der Mission zu verrichten.<br />

Besonders angenehm und erbauend fand ich die Arbeit<br />

und den Austausch in Gruppen (feste Gruppen) über den<br />

Inhalt der Lektüre und jedesmal nach dem Hören eines Vortrages.<br />

So konnten wir uns in der Gruppe, zusammenge-<br />

8 - GUKS Nr. 5 - <strong>2016</strong>


setzt aus verschiedenen Gemeinden und unterschiedlichem<br />

Alter, Erfahrungen mitteilen, Erkenntisse austauschen oder<br />

auch Fragen klären. Die Ergebnisse der Fragen und Antworten<br />

wurden schriftlich festgehalten für eine Auswertung.<br />

In der Gruppe wie auch allgemein merkte man, dass jeder<br />

Teilnehmer der Rüstzeit von seiner Berufung und seinem<br />

Dienst begeistert und offen für das Wirken und die Fülle des<br />

Heiligen Geistes ist.<br />

Für mich war die Rüstzeit zum großen Segen und ich habe<br />

die gemeinsame Zeit dort genossen. Herzlichen Dank an die<br />

Personen, die die Rüstzeit<br />

geplant, organisiert und zur<br />

Durchführung gebracht haben<br />

und hoffe in zwei Jahren<br />

wieder an einer Predigerrüstzeit<br />

teilnehmen zu<br />

können.<br />

Heinrich Wiebe<br />

MBG Neuland<br />

Mein Name ist Gunter Hohler, verheiratet bin ich mit<br />

Therese geb. August. Gott hat uns vier Kinder geschenkt.<br />

Wir sind im Dorf Neuwiese, Fernheim, zu Hause.<br />

Ich meldete mich einige Wochen bevor die Predigerrüstzeit<br />

begann, an. Je näher der Termin dann kam, desto weniger<br />

wollte ich daran teilnehmen. Wenn meine Frau sich nicht die<br />

Küche übernommen hätte, würde ich höchstwahrscheinlich<br />

auch nicht daran teilgenommen haben. Das spornte mich<br />

dann zur Teilnahme an. Da ich trotz meiner 52 Jahre ein<br />

Neuling in Sachen predigen bin (ich predige erst seit einem<br />

Jahr), kam ich mir zu gering vor, bei all den klugen Theologen,<br />

die auch an der Predigerrüstzeit teilnahmen. Aber ich<br />

täuschte mich ganz gewaltig, alle standen sich auf derselben<br />

Augenhöhe gegenüber. Wir haben schließlich alle das gleiche<br />

Ziel, nämlich den Menschen das Evangelium zu verkündigen.<br />

Es macht auch mir immer wieder Freude die schönste<br />

Botschaft der Welt, zu verkündigen. Auf Flor del Chaco war<br />

es sehr schön und Gott schenkte uns sehr schönes Wetter<br />

dazu. Das Thema um das es ging, hieß: Wie erfahren wir<br />

das Wirken des Heiligen Geistes in unserer Zeit?<br />

Vorbereiten durften wir uns mit einer Lektüre zu diesem<br />

Thema. Diese wurde dann bei einer Gruppenarbeit durchdiskutiert.<br />

Auch gab es noch zwei Vorträge von Rudi Plett und<br />

Alfred Neufeld eben zu dem Thema des Heiligen Geistes.<br />

Auch diese Vorträge wurden in der Gruppenarbeit durchgearbeitet.<br />

Die Gruppen waren sehr gut eingeteilt und es war<br />

sehr segensreich all die zum Teil verschiedenen Meinungen<br />

zu hören. Das, was mir besonders wichtig wurde, war die<br />

Erkenntnis, dass wir uns viel mehr dem Heiligen Geist öffnen<br />

müssen, damit er voll bei uns wirken kann. Leben wir<br />

mit Sünde, dann führt das dazu, dass sich der Geist ganz<br />

zurückziehen kann. Ich bin froh und dankbar, dass ich bei<br />

der Rüstzeit dabei war, und<br />

freue mich schon auf die<br />

nächste Rüstzeit.<br />

Gott die Ehre dafür.<br />

Gunter Hohler<br />

MBG Filadelfia<br />

Tauffest - MBG Blumental<br />

9 - GUKS Nr. 5 - <strong>2016</strong>


ICOMB Treffen in Panama im Juni <strong>2016</strong><br />

„….damit du mehr besser schlafen kannst.“ Die Nacht schien<br />

sehr lang. Obwohl eine starke Müdigkeit mich immer wieder<br />

in ein so gewünschtes Unbewusstsein führte, weckten mich<br />

die Schmerzen an den Hüften, Beinen, der Schulter und am<br />

Nacken immer wieder. Laut hörte ich den gewöhnungsbedürftigen<br />

Beweis, dass einige der Anderen tief schliefen. Ich gewann<br />

den Eindruck, dass sich auch lange getrocknetes Holz in einer<br />

Nacht noch verhärten kann.<br />

Es hieß, wir würden alle in diesem Haus schlafen. Die gesamte<br />

Wohnfläche (mit Küche) war eine Terrasse aus Holzbrettern,<br />

etwa 2 m über der Erde. Es gab zwei kleine Zimmer mit Wänden,<br />

sonst war es mit einer Veranda abgegrenzt. Die Zeit zum<br />

Schlafen kam näher, aber ich sah im Haus keine Matratzen.<br />

Die gab es auch nicht. Wir schliefen auf dem Boden. Vor dem<br />

Schlafen kam die Frau vom Leiter mit einem dünnen Lacken,<br />

breitete es aus und sagte: „Para que duermas más mejor“. Ich<br />

bildete mir ein, dass das Lacken einen Unterschied machte.<br />

Die Fahrt zu diesem kleinen Wounaan Dorf in Platanares<br />

(Pazifische Küste in Panama), das nur über Wasserweg zu<br />

erreichen ist (Fluss, offenes Meer und wieder Fluss) war sehr<br />

anstrengend gewesen, denn wir gerieten in einen Sturm. Neben<br />

Wind und starkem Regen auf dem Meer, waren große<br />

Wellen, die uns alle ungewünscht auf den Rücken oder ins<br />

Gesicht schlugen. Bei den meisten war im Gesicht zu merken,<br />

dass es ihnen nicht nur ungemütlich war, sondern sie mit der<br />

Angst kämpfen mussten. Aber die Ruhe, die beide Kapitäne<br />

ausstrahlten, beruhigte die Passagiere immer wieder.<br />

Trotz all der Strapazen auf dem Weg und der langen „harten“<br />

Nacht, war es ein Besuch, den ich sofort wieder machen<br />

würde. Ich konnte etwas davon erleben, wie das Evangelium<br />

nicht nur einen Menschen, sondern ein ganzes Volk verändert,<br />

ohne viele Eigenarten ihrer Kultur ganz zu nehmen. Fast alle<br />

aus dem Dorf waren Christen geworden. In den Gottesdiensten,<br />

die wir mit ihnen hatten, wurde gepredigt, gesungen und<br />

Zeugnisse mitgeteilt, die von einem lebendigen und aktuellen<br />

Glauben sprachen. Neben ihrer Freundlichkeit, ihrem schlichten<br />

Leben und ihrer Sorge um ihre Jugend, beeindruckte mich,<br />

wie wichtig es ihnen war, ehrlich zu sein, bei den Zeugnissen,<br />

aber auch bei den Rechnungen, die wegen Brennstoff gemacht<br />

wurden. Sie waren sehr genau, denn sie wollten auf keinen Fall<br />

mehr behalten als ihnen zustand.<br />

Auch ihr Missionssinn beeindruckte mich. Sie hatten ein neues<br />

Feld gerodet und für eine Maispflanzung bereitgestellt. Die<br />

erste Ernte wurde bewusst für den Herrn abgesondert. Es war<br />

die erste Zahlung für ein eigenes Missionsprojekt. Einer aus<br />

ihrem Dorf sollte als Missionar zur Grenze zwischen Panama<br />

und Kolumbien gehen und dort in den Dörfern ihrer Volksbrüder<br />

das Evangelium predigen. Obwohl sie mit viel begrenzteren<br />

Mitteln leben als die meisten, die da zu Besuch waren,<br />

baten sie nicht um Geld, sondern teilten begeistert mit, wie sie<br />

diese Mission mit ihren Menschen und ihren Mitteln ausführen<br />

wollen.<br />

Die Missionsarbeit unter den Wounaan und Emberá Indianern<br />

wurde vor etwa 50 Jahren von MB Missionaren begonnen. Dieses<br />

führte dahin, dass viele das Evangelium annahmen, Gemeinden<br />

gegründet wurden und eine MB Konferenz mit mehreren<br />

Gemeinden entstehen konnte. Heute sind sie auch ein<br />

Mitglied in unserer MB Familie innerhalb von ICOMB.<br />

ICOMB Sitzungen mit geistlicher Vitalität<br />

Unsere Jahressitzung von ICOMB, die wir vor der Reise nach<br />

Platanares hatten, war in Panama City vom 2. - 4. Juni, in einem<br />

Hotel mit Betten, die eine Matratze hatten, und das auch<br />

anderen Komfort bot. Neben den Berichten, Geschäftsthemen<br />

und organisatorischen Verpflichtungen, wurden als Schulung<br />

drei Themen gebracht: geistliche Vitalität, theologische Vitalität<br />

und organisationale Vitalität. Es waren drei Ausführungen,<br />

die jede Konferenz in ihrem Wachstum ermutigen sollte. Der<br />

Vortrag über geistliche Vitalität wurde von Emerson Cardozo,<br />

Konferenzleiter von Brasilien, gebracht. Neben den direkten<br />

Herausforderungen, erzählte er auch Erfahrungen, die sie in<br />

ihrer Konferenz machen. Es war beeindruckend zu hören, dass<br />

mehrere Gemeinden, die vor Jahren bewusst aus der Konferenz<br />

ausgestiegen waren, sich wieder angeschlossen haben.<br />

Er erzählte auch, dass sie große Schritte in der Mission gemacht<br />

haben, sei es nach Angola oder auch im eigenen Land.<br />

Er betonte, dass geistliche Vitalität mit Buße zu tun hat, mit<br />

Erkennen und Bekennen von Sünden. Dazu muss man natürlich<br />

bereit sein, mit sich selbst und mit anderen ehrlich zu sein.<br />

Man muss es ertragen, als Sünder vor Gott und Menschen zu<br />

stehen. Für ihn war es auch wichtig, dass, wenn Gott Veränderungen<br />

macht, es einen Preis haben wird. Es wird Leute<br />

geben, die sich dagegen entscheiden. Es hat aber auch mit<br />

Unterordnung zu tun. Für sie als Konferenzleitung war die Frage,<br />

unter welcher Autorität steht die Konferenz? Für sie war<br />

es ICOMB. Als David Wiebe sie mal besuchte, fragten sie ihn,<br />

ob er konkrete Vorschläge oder Anstöße für sie hätte. David<br />

sprach davon, ob Gott nicht im Norden Brasiliens einen Auftrag<br />

für sie hätte. So aber auch im Süden. Oder ob sie nicht<br />

bewusst die kleine Konferenz in Uruguay unterstützen könnten.<br />

Ederson sagte, dass sie sich sehr bewusst mit beiden Vorschlägen<br />

auseinander gesetzt hätten. Und jetzt sei eine größere<br />

Mission im Norden im Gange, als sie je gedacht hätten. Und<br />

die Zusammenarbeit mit Uruguay sei dabei sich zu entwickeln.<br />

Er schloss mit dem Gedanken, dass, wenn wir Erneuerung suchen,<br />

dann beginnt es immer damit, dass ich mich persönlich<br />

vor Gott stelle und bitte: „Erneuere mich!“ Und von da aus kann<br />

sich Erneuerung ausbreiten und der ganzen Konferenz eine<br />

geistliche Vitalität geben.<br />

Die ICOMB Konferenz war viel mehr als nur Sitzungen, es<br />

war eine Begegnung mit den anderen Leitern und eine Herausforderung,<br />

Gott zu begegnen.<br />

Rudi Plett<br />

Vertreter der Vereinigung<br />

ICOMB Vertreter<br />

Frühstück auf dem Fussboden<br />

Wohnhaus des Gemeindeleiters


Worte des Vereinigungsleiters<br />

Ziele der Vereinigung<br />

Im vorigen Jahr haben wir im Vorstand der Vereinigung die Ziele, die wir in unserem internen Reglement<br />

festgehalten haben, wieder einmal durchgearbeitet und uns gefragt, wie wir heute zu diesen Zielen stehen.<br />

Wir glauben, dass dieses immer noch unsere zehn wichtigsten Ziele sind, die wir in der gemeinsamen Gemeinde-<br />

und Missionsarbeit anstreben wollen:<br />

1<br />

. Als Vereinigung sorgen wir dafür, dass wir in<br />

unseren Gemeinden gemäß dem Glaubensbekenntnis<br />

entsprechendes Bibelverständnis predigen,<br />

lehren und arbeiten, und dass die Gemeinden<br />

sich den ständig verändernden Fragen und Herausforderungen<br />

der heutigen Zeit stellen.<br />

2<br />

. Wir fördern in unseren Gemeinden verbindliche<br />

Gemeinschaft, gegenseitige Unterordnung, herausfordernden<br />

Ansporn und korrigierende Ermahnung.<br />

3<br />

. Wir setzen uns dafür ein, dass wir in unseren<br />

Gemeinden durch die Verkündigung des Wortes<br />

nummerisch und geistlich wachsen. Wir wollen<br />

den multikulturellen Charakter der Gemeinde Jesu<br />

Christi bewusst wahrnehmen.<br />

4<br />

. Wir unterstützen, ermutigen und ermahnen<br />

uns gegenseitig, damit unsere Gemeinden auf<br />

persönlicher Ebene und als vereinte Körperschaft<br />

evangelisieren, Jünger machen und neue Gemeinden<br />

gründen, mit denen wir in einer verbindlichen<br />

Beziehung bleiben.<br />

5<br />

. Wir setzten uns dafür ein, dass unsere Gemeinden<br />

auf Grund des biblischen Friedensverständnisses<br />

und des Zeugencharakters der Gemeinde<br />

in dieser Welt der Gesellschaft dienen. Folgende<br />

Arbeitsbereiche spielen in der Ausführung dieses<br />

evangelistischen und sozialdiakonischen Auftrages<br />

eine wichtige Rolle:<br />

a) Erziehung und Bildung<br />

b) Mitarbeiterschulung<br />

c) Medien und Kommunikation<br />

d) Sozialdiakonische Dienste<br />

6<br />

. Wir sind auch aktiv mitbeteiligt am weltweiten<br />

Missionsauftrag.<br />

7<br />

. Wir praktizieren eine treue, transparente, effiziente<br />

und verantwortungsbewusste Haushalterschaft<br />

der uns von Gott anvertrauten Finanzen und<br />

Güter.<br />

8<br />

. Wir streben danach, dass unsere Gemeinden<br />

und die Vereinigung ein einheitliches Zeugnis<br />

der Landesöffentlichkeit gegenüber und darüber hinaus<br />

sind.<br />

9<br />

. Wir möchten, dass auf Vereinigungs- und Gemeindeebene<br />

ein bereichernder Austausch mit<br />

anderen Vereinigungen durch Geben und Nehmen<br />

gepflegt wird, in besonderer Weise mit der Convención<br />

Evangélica de Iglesias Paraguayas Hermanos<br />

Menonitas.<br />

. Als Mitglied von ICOMB arbeiten wir mit anderen<br />

MB Vereinigungen auf internationaler<br />

Ebene verbindlich zusammen. Wir pflegen auch Beziehungen<br />

zur weltweiten mennonitischen Gemeindefamilie.<br />

Diese zehn Ziele sollen nicht nur als eine schöne Formulierung auf dem Papier stehen, sondern wir wollen<br />

uns in der täglichen Arbeit immer wieder fragen, ob wir sie auch wirklich gezielt und strategisch anstreben.<br />

Es wäre bestimmt auch interessant, wenn man sich in den Gemeinden bzw. Hauskreisen mit diesen Zielen<br />

auseinandersetzen würde, um zu sehen, wie man noch bewusster damit arbeiten könnte.<br />

Theodor Unruh<br />

Vereinigungsleiter<br />

11 - GUKS Nr. 5 - <strong>2016</strong>


Die Gemeindegründungsarbeit der Vereinigung<br />

der Mennoniten Brüder Gemeinde von Paraguay<br />

Iglesia Nueva Alianza - eine Missionsarbeit mit<br />

Brasilianern, die in Filadelfia und Umgebung wohnen<br />

1. Einführung<br />

Diese Arbeit ist eine Fortsetzung der Gemeindedienste<br />

aus Coronel Toledo in Ostparaguay, die 1976 gegründet<br />

wurde. Durch die Zusammenarbeit mit Gliedern der MB<br />

Gemeinde im Chaco, ergab es sich, dass mehrere Familien<br />

aus wirtschaftlichen Gründen in das Gebiet der Chacokolonien<br />

übersiedelten. Jakob und Susi Klassen, Marlyn<br />

Gruhn, Nelcy Arndt und das Ehepaar Melvin und Linette<br />

Schartner haben viel Zeit und Arbeit angewandt, um die<br />

neuen Chacosiedler zu sammeln und geistlich zu betreuen.<br />

2. Vorbereitung zur Gründung einer Gemeinde<br />

Nach einem Einsatz von zehn Jahren, organisierten der<br />

Gemeinderat und das Missionskomitee der Filadelfia Ost-<br />

MBG eine Bewertung dieser Arbeit. Dazu wurden 189<br />

Personen der Einwanderer befragt. Die Daten bildeten die<br />

Grundlage und Schwerpunkte für die zukünftige Arbeit.<br />

Man legte fest:<br />

• Die Kinder- und Jugendarbeit sollte wie bisher weitergeführt<br />

werden.<br />

• Die Eltern der Kinder sollten nach Möglichkeit alle<br />

besucht werden.<br />

• Für die nächste Zeit sollte eine öffentliche Evangelisation<br />

durchgeführt werden.<br />

3. Was wurde aus dem Plan?<br />

• Im <strong>Sept</strong>ember 2000 wurden evangelistische Versammlungen<br />

mit Pastor Horst Brunner durchgeführt.<br />

• Personen, die sich bekehrten, wurden mit viel Liebe<br />

und Zeit begleitet. Es begann eine fruchtbare Zusammenarbeit<br />

zwischen den Gliedern der Fil-Ost-MBG<br />

und den Neubekehrten.<br />

• Im Dezember 2001 wurde nach einem Tauffest die<br />

Gemeinde Nueva Alianza gegründet.<br />

4. Zeugnis von Jaime Rohr<br />

Im Jahr 2008 kam ich von „Casilla Dos“, Caaguazú, in<br />

den Chaco. Meine Eltern waren Glieder der katholischen<br />

Kirche. Sie begleiteten mich in meiner Kindheit. Ich meinte,<br />

jetzt endlich frei zu sein und führte hier ein wildes Leben.<br />

Ich kannte von „Casilla Dos“ Claudemir Kochenburger<br />

(Nico), den Leiter der Gemeinde Nueva Alianza. Er lud<br />

mich zu den Jugendversammlungen und zum Bibelstudium<br />

ein. Nach kurzer<br />

Zeit entschied ich mich<br />

weiter für das Leben<br />

dieser Welt.<br />

Im Jahr 2009 nahmen<br />

einige Freunde mich<br />

wieder zu den Jugendversammlungen<br />

mit.<br />

Der Pastor gab uns Bibelunterricht. Zum Thema „Taufe“<br />

hatte ich viele Fragen.<br />

Im Jahr 2010 ging ich mit meiner Freundin Patricia oft in<br />

den Gottesdienst. Patricia war schon getauft und begleitete<br />

mich beim Bibelstudium, welches von Ederson Hein<br />

angeleitet wurde. Wir heirateten am 24. April und am 29.<br />

Mai wurde ich getauft. Nach der Taufe stiegen wir beide<br />

in die Jugendarbeit ein. Nachdem der Leiter dieser Arbeit<br />

kündigte, übernahmen wir freiwillig diesen Dienst.<br />

Ab dem Jahr 2013 wurde ich vollzeitig als Jugendarbeiter<br />

angestellt. Diesen Dienst machen wir bis heute.<br />

Die Arbeit zeigt mir, daß ich eine Ausbildung brauche.<br />

Wir haben vorgesehen, dass wir 2017 in das IBA gehen<br />

werden.<br />

Wenn ich zurückdenke, dann ist die Nueva Alianza Gemeinde<br />

für mich und die Familie zum großen Segen gewesen.<br />

Wir fühlen uns als Mitglieder sicher. Wir dürfen<br />

hier auch mit unseren Gaben dienen. Wir danken für das<br />

Vertrauen, die Liebe und die Unterstützung der Gemeinde.<br />

Danke, daß ich dieses Zeugnis geben durfte.<br />

5. Abschließende Bemerkungen<br />

Die Gemeinde Nueva Alianza ist heute auch rechtlich<br />

anerkannt. Die Arbeit hat eine Struktur und die Zuständigkeiten<br />

der verschiedenen Arbeitseinsätze sind klar. Die<br />

Zusammenarbeit mit der Fil-Ost-MBG ist begrenzt auf die<br />

Begleitung einiger Glieder, die an den Programmen teilnehmen.<br />

Es ist unser Wunsch und Gebet, dass gute Leiter<br />

und Mitarbeiter die Arbeit mit viel Liebe und Hingabe weiterführen.<br />

Es gibt viele Möglichkeiten, wo diese Gemeinde<br />

Licht und Salz in ihrem Umfeld sein kann.<br />

Helmut Giesbrecht<br />

Mitglied der Fil-Ost-MBG

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