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Semerkand Deutsch - August 2015

Ein Ruf nach Gerechtigkeit, Die Pforten des Herzens, Leben und Tod, Die Jagdgesellschaft, Die zwei Arten der Gerechtigkeit, Der Erhabene Allah ist lebendig und stirbt nie, Die Khatme: Das gemeinschaftliche Dhikr

Ein Ruf nach Gerechtigkeit, Die Pforten des Herzens, Leben und Tod, Die Jagdgesellschaft, Die zwei Arten der Gerechtigkeit, Der Erhabene Allah ist lebendig und stirbt nie, Die Khatme: Das gemeinschaftliche Dhikr

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Nachdem dieser Quranvers auf den<br />

Gesandten Allahs s.a.w.s. herabgesandt worden<br />

war, machte sich dieser sofort dazu<br />

auf, nach jenen Personen zu suchen, die<br />

in diesem Vers gelobt werden. Da traf er<br />

auf eine Gruppe ganz seltsam anmutender<br />

Muslime, die des Erhabenen Allah gedachten:<br />

Einer von ihnen hatte ganz zerzaustes<br />

Haar, ein anderer war von einer schlimmen<br />

Hautkrankheit gezeichnet und wieder ein<br />

anderer war so arm, dass er nur jenes eine<br />

schäbige Kleidungsstück besaß, das er am<br />

Leibe trug. Als der Gesandte Allahs s.a.w.s.<br />

nun sah, wie diese seltsamen Männer des<br />

Erhabenen Allah gedachten, da freute er<br />

sich sehr, denn er wusste, dass er fündig<br />

geworden war. Er setzte sich sogleich zu<br />

ihnen und sprach: „Gelobt sei Allah, der in<br />

meiner Religionsgemeinschaft jene erschuf<br />

mit denen gemeinsam auszuharren Allah mir<br />

befohlen hat.“<br />

(Vgl. Ebu Nu’im el-Esbahani: Ma’rifetu Sahabeh: El-Ayn: „Min Ismihi<br />

Abdurrahman“; Nr. 4112)<br />

Diese Aufforderung des Erhabenen Allah<br />

war natürlich nicht nur an Seinen geliebten<br />

Gesandten s.a.w.s. adressiert, sondern<br />

sie ist an alle Gläubigen gerichtet. So gab<br />

denn auch der Gesandte Allahs s.a.w.s. diese<br />

göttliche Aufforderung mit folgenden Worten<br />

an seine Sahabeh 4 weiter: „Wenn ihr an<br />

den Gärten des Paradieses vorbeikommt,<br />

dann weidet darinnen.” Da fragten ihn die<br />

Sahabeh: „Was sind denn die Gärten des<br />

Paradieses?“ Da antwortete er ihnen: „Dies<br />

sind jene Kreise, in denen (die Menschen<br />

Allahs) gedenken!“<br />

(Tirmidhi: Sunen: Ed-Da’wat: 87: „Esma’ullahil Husna“; Nr. 3852)<br />

So sollten also auch wir heutigen Muslime<br />

versuchen, so oft als nur möglich in<br />

den paradiesischen Gärten zu weiden und<br />

4 Die „Sahabeh“ sind „die Gefährten des Gesandten<br />

Muhammed s.a.w.s. “. Diese haben den Gesandten<br />

Allahs s.a.w.s. mindestens einmal in ihrem Leben persönlich<br />

gesehen, haben den Islam angenommen und<br />

sind auch im Islam verstorben.<br />

am gemeinschaftlichen Dhikr teilzunehmen.<br />

Denn das Feyd das dabei in unsere Herzen<br />

fließt erweckt diese zu neuem Leben. Es<br />

gibt uns neue Energie, macht uns achtsamer<br />

gegenüber den Gefahren, die in der<br />

irdischen Welt auf uns lauern und heilt die<br />

Wunden unserer Herzen.<br />

Das gemeinsame Dhikr führt zur<br />

Vergebung der Sünden<br />

Dieses Feyd kann seine heilsame Wirkung<br />

aber nur deshalb auf unsere Herzen<br />

entfalten, weil uns beim Dhikr in der Gemeinschaft<br />

unsere Sünden vergeben werden.<br />

Dadurch wird unser Herz gereinigt und<br />

es kann – wie ein frisch polierter Spiegel<br />

– das segensreiche göttliche Licht reflektieren<br />

und über unseren gesamten Körper<br />

verteilen. Diesen heilenden Effekt auf unseren<br />

Körper und unseren Geist bemerken wir<br />

unmittelbar dadurch, dass sich in unserem<br />

Inneren nach dem gemeinschaftlichen Dhikr<br />

ein wohliges Gefühl der Herzensruhe und<br />

des Seelenfriedens breitmacht.<br />

Der Gesandte Allahs s.a.w.s. beschreibt uns<br />

in einer Hadith, wie diese Vergebung unserer<br />

Sünden beim gemeinschaftlichen Dhikr<br />

vor sich geht:<br />

„Wahrlich hat Allah Engel, die (auf Erden)<br />

umherschweifen und nach den Leuten des<br />

Dhikrs suchen. Wenn sie dann Menschen gefunden<br />

haben, die Allahs gedenken rufen sie:<br />

„Kommt herbei! Hier ist, was ihr sucht!“ Da<br />

bilden sie dann mit ihren Flügeln einen Kreis<br />

um sie herum, der bis zum untersten Himmel<br />

reicht. Da fragt sie dann ihr Herr – und<br />

Dieser weiß es besser als sie: „Was sagen<br />

Meine Diener?“ Und sie antworten Ihm: „Sie<br />

lobpreisen Dich und lassen Dich Hochleben<br />

und danken Dir und rühmen Dich!“ Da fragt<br />

Er sie: „Haben sie Mich denn gesehen?“ Und<br />

sie antworten Ihm: „Nein, bei Allah! Sie haben<br />

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