Semerkand Deutsch - August 2015

Da sprach dieser zu ihm: „Als Umer Bin Abdilaziz
zum Kalifen ernannt wurde, da wurden
zu ihm (die drei Gelehrten) Salim Bin Abdillah,
Redscha Bin Hayyun und Muhammed Bin
Ka’b gerufen. Da sprach Umer Bin Abdilaziz zu
ihnen: „Seht! Ich werde mit dieser schrecklichen
Heimsuchung geprüft! Wie soll ich denn
nur in diesem Amt verfahren, (damit ich errettet
bin)? Denn wahrlich ist dieses Amt eine gewaltige
Prüfung, auch wenn die gewöhnlichen
Leute es als ein großes Geschenk ansehen!“
Da sagten die drei zu ihm: „Wenn du am
Tage des Gerichts vor der Bestrafung durch den
Erhabenen Allah errettet sein willst, dann stelle
jeden alten Muslim an die Stelle deines Vaters und
jeden jungen Muslim an die Stelle deines Bruders
und jedes Kind an die Stelle deiner Kinder! Denn
wahrlich sind alle Muslime zusammengenommen,
wie eine einzige große Familie! Und du bist für
sie verantwortlich und bist ihr Familienoberhaupt.
Deshalb besuche deinen Vater und sei zu deinem
Bruder freigiebig und behandle deine Kinder gut!“
Danach sagte Fudayl rah. : „Ich fürchte,
dass dein schönes Gesicht vom Feuer der
Hölle verbrannt werden könnte! So fürchte
den Erhabenen Allah und bereite dich gut
auf deine Verhandlung (am Tage der Abrechnung)
vor. Und sei jederzeit auf der Hut!
Denn der Erhabene Allah wird dich am Tage
des Gerichts nach jedem einzelnen deiner
Untertanen befragen und er wird das Unrecht
rächen, das der Unterdrücker am Unterdrückten
begangen hat. Dies geht soweit, dass es
dir am Jüngsten Tage angekreidet werden
wird, wenn eine Alte aus deinem Volk nur eine
einzige Nacht vor Hunger wach verbringen
musste. Er wird ihr Recht für sie einfordern!“
Jedermann wird für das Unrecht, das er an
seinen Mitmenschen begeht zur Rechenschaft
gezogen werden. Da bilden die Tyrannen keine
Ausnahme. Es mag sein, dass sie in dieser Welt
ihrer gerechten Strafe entrinnen mögen, weil ihnen
der Erhabene Allah Aufschub gewährt hat. Doch
sollten sie sich deshalb nicht in Sicherheit wiegen,
denn ihre gerechte Strafe wird sie gewiss ereilen.
Im Edlen Quran heißt es dazu:
„Und denke nicht, dass Allah nicht
bemerken würde, was die Ungerechten
tun! Er verschiebt ihre (Bestrafung) nur auf
einen Tag, an dem die Blicke (vor lauter
Furcht) erstarrt sein werden. Angstvoll eilen
sie vorwärts, erhobenen Hauptes, mit weit
aufgerissenen Augen und leerem Herzen.
Warne die Menschen vor einem Tag, (an
dem) die Strafe über sie kommt und jene,
die ungerecht waren, sagen werden:
„Unser Herr! Gib uns noch ein wenig
Zeit (auf Erden), damit wir (dort) Deinem
Ruf Folge leisten und den Gesandten
folgen!“ Hattet ihr nicht zuvor (schon auf
Erden) geschworen, dass es für euch kein
(solches) Ende geben wird? Und lebtet ihr
(nicht) in den Wohnstätten jener (früherer
Völker), die sich selbst Unrecht zufügten,
und war euch (nicht) klar, wie Wir mit ihnen
verfahren sind und gaben Wir euch (nicht
genügend) Beispiele?“
(14. Sure: Ibrahim, Verse 42-45)
In dieser Welt ist es immer besser zu den
Unterdrückten zu gehören, als zu den Unterdrückern.
Wir sollten sehr darauf achten, niemals auf
der Seite der Unterdrücker zu stehen, denn damit
stellen wir uns nicht nur gegen unsere Mitmenschen
sondern auch gegen den Erhabenen Allah.
Dieser ist immer auf der Seite der Unterdrückten
und wenn diese ihr Recht nicht selbst einfordern
können, dann wird Er eines Tages als ihr Anwalt
auftreten und für sie ihr Recht geltend machen.
Der Gesandte Allahs s.a.w.s. sagte dazu: „Hütet euch
vor den Bittgebeten der Unterdrückten, denn wahrlich
steigen diese (so schnell) zum Himmel empor,
wie die Funken (von einem Lagerfeuer)!“
(Hakim: Mustedrek: El-Iman; Nr. 81)
Möge der Erhabene Allah mit uns barmherzig
verfahren und uns davor bewahren, auf der Seite
der Unterdrücker zu stehen!
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