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Ihr Peer Jensen-Nissen - Bauernverband Schleswig-Holstein eV

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Schmallenbergvirus und Blauzungenimpfung<br />

in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

1. Schmallenbergvirus<br />

Bei einem Verdacht einer Infektion<br />

mit dem Schmallenberg-Virus<br />

sind die Halter von Rindern,<br />

Schafen und Ziegen aufgefordert,<br />

solche Fälle ihrem zuständigen<br />

Veterinäramt zu melden. Untersuchungen<br />

auf das Schmallenberg-<br />

Virus erfolgen im Landeslabor in<br />

Neumünster von Amts wegen,<br />

deshalb entstehen dem Tierhalter<br />

dafür keine Kosten.<br />

Das Land verweist darauf, dass<br />

die Verdachtsfälle grundsätzlich<br />

auf die Untersuchung von missgebildeten<br />

Kälbern- Schaf- und<br />

Ziegenlämmern zu beschränken<br />

ist.<br />

Die Probenzahl sollte sich auf 5<br />

Tierkörper beschränken. Sowie<br />

eine Bestätigung auf Bestandsebene<br />

erfolgt ist, bittet das Land<br />

darum, keine weiteren Tierkörper<br />

einzusenden.<br />

Da aufgrund fehlender Vektoren<br />

(Mücken und Gnitzen) momentan<br />

keine akuten Infektionen von<br />

Schafen, Rindern und Ziegen<br />

zu erwarten sind, sind Blutproben<br />

zur Untersuchung auf den<br />

Schmallenberg-Virus (PCR) derzeit<br />

nicht sinnvoll. Ein Antikörpertest<br />

(ELISA) steht im Landeslabor<br />

zurzeit nicht zur Verfügung.<br />

Angesichts der erheblichen<br />

Schäden, die das Schmallenberg-Virus<br />

in Rinder-, Schaf-<br />

und Ziegenbeständen anrichten<br />

kann, setzt sich der <strong>Bauernverband</strong><br />

für die Gewährung von<br />

EU-Hilfen ein. Von daher halten<br />

wir auch eine europaweite Meldepflicht<br />

(bisher nur national) für<br />

richtig. Allen betroffenen Tierhaltern<br />

wird empfohlen, Tierverluste<br />

durch Infektionen mit dem<br />

Schmallenberg-Virus zu dokumentieren.<br />

Eine Entschädigung aus dem<br />

Tierseuchenfonds ist derzeit<br />

2<br />

Pinneberger Bauernbrief 1/2012<br />

nicht zu erwarten. Eine gesetzliche<br />

Entschädigungspflicht läge<br />

nur dann vor, wenn es sich bei<br />

der Erkrankung um eine anzeigepflichtige<br />

Tierseuche handelt.<br />

Zurzeit liegt weder eine Anzeigepflicht<br />

noch die Anerkennung<br />

als Tierseuche vor, da es hier zur<br />

Infektion der Tiere über Vektoren<br />

kommt.<br />

Auch sind die Begriffe „Meldepflicht“<br />

und “Anzeigepflicht“ zu<br />

unterscheiden. Derzeit haben<br />

Bund und Länder national eine<br />

Meldepflicht vereinbart, die strikt<br />

zu unterscheiden ist von einer<br />

tierseuchenrechtlichen Anzeigepflicht.<br />

2. Blauzungenerkrankung<br />

Am 15. Februar 2012 erfolgte<br />

die Erklärung Deutschlands zum<br />

Status „Frei von Blauzungenkrankheit<br />

Serotyp 8 (BTV 8)“.<br />

Dies geschah im Einklang mit<br />

den Niederlanden, Belgien und<br />

Luxemburg, die ebenfall den Status<br />

frei haben.<br />

Das BMELV hatte in Abstimmung<br />

mit den genannten Nachbarstaaten<br />

die Einstellung der Impfung<br />

und damit ein absolutes Impfverbot<br />

gegen BTV 8 geplant. Nunmehr<br />

hat das BMELV von diesen<br />

Plänen Abstand genommen und<br />

plant ein grundsätzliches Impfverbot<br />

mit der Ausnahme zum<br />

Zwecke der Ausfuhr, soweit das<br />

Importland eine Impfung fordert<br />

oder zu wissenschaftlichen Fragestellungen<br />

bzw. auf Grundlage<br />

einer Risikobewertung. Die<br />

notwendigen Rechtsänderungen<br />

der entsprechenden nationalen<br />

Verordnung werden im Rahmen<br />

eines regulären Bundesratsverfahrens<br />

erfolgen. Damit nimmt<br />

das BMELV auch Abstand von<br />

den zunächst vorgesehenen Verfahren<br />

zum Erlass einer Eilverordnung.<br />

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Willi Göttsche Dipl. Bankbetriebswirt ADG<br />

Göttsche Wirtschaftsberatung GmbH<br />

25581 Hennstedt, Tel. 04877/400 o. 0173/6413468<br />

Empfehlungen zur Optimierung des<br />

Maisanbaus in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

Mais ist eine wertvolle Kulturfrucht.<br />

Als C4-Pflanze bringt sie<br />

hohen Ertrag und ist dadurch besonders<br />

effizient und leistungsfähig<br />

in der Energieerzeugung. Darauf<br />

gründet ihre Attraktivität für<br />

die Fütterung von Milchvieh und<br />

den Einsatz in Biogasanlagen.<br />

In den letzen Jahren hat deshalb<br />

der Maisanbau in <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> kontinuierlich zugenommen.<br />

Aktuell macht die Maisanbaufläche<br />

mit circa 194.000 ha<br />

etwa 19 % der landwirtschaftlichen<br />

Fläche (LF) in <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> aus. Der hier angebaute<br />

Mais wird in etwa zu gleichen<br />

Teilen für die Milchkuhhaltung<br />

und die Versorgung der Biogasanlagen<br />

verwendet.<br />

Die für diese Entwicklung maßgeblichen<br />

Faktoren werden auch<br />

weiterhin bestimmend sein. Aufgrund<br />

der gegebenen Gunstlage<br />

wird erwartet, dass die Milchproduktion<br />

in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

weiter zunehmen wird. Im Rahmen<br />

der Energiewende wird der<br />

Ausbau der erneuerbaren Energien<br />

vorangetrieben.<br />

Das Energiekonzept der Bundesregierung<br />

sieht die verstärkte<br />

Nutzung von Energie aus<br />

Biomasse vor. Die Förderung<br />

der Energieerzeugung aus Biomasse<br />

wird durch das in diesem<br />

Jahr novellierte Gesetz für den<br />

Vorrang Erneuerbarer Energien<br />

(Erneuerbare-Energien-Gesetz -<br />

EEG) zwar verändert, aber in einem<br />

Maße fortgesetzt, das einen<br />

weiteren Bau von Biogasanlagen<br />

und in der Folge zusätzlichen<br />

Maisanbau auch in <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> erwarten lässt.<br />

Mit der Zunahme des Maisanbaus<br />

wuchs auch die Kritik<br />

daran. Sie bezieht sich auf die<br />

Monotonisierung des Landschaftsbildes<br />

sowie den zunehmenden<br />

Transportbedarf, die<br />

daraus resultierende Belästigung<br />

und die Folgewirkungen für das<br />

öffentliche Wegenetz. Auch wird<br />

die Besorgnis geäußert, dass<br />

sich der Maisanbau nachteilig<br />

auf den Gewässerschutz, den<br />

Bodenschutz und die Artenvielfalt<br />

auswirkt sowie die Zunahme<br />

des Schwarzwildes begünstigt.<br />

Die Entwicklung beim Maisanbau<br />

lässt eine weitere Zunahme<br />

der Kritik erwarten und droht das<br />

gesellschaftliche Miteinander zu<br />

belasten. Dies gilt es zu vermeiden.<br />

Möglichkeiten dazu sehen<br />

die unterzeichneten Organisationen<br />

in einer anzustrebenden Optimierung<br />

des Maisanbaus. Dazu<br />

sprechen sie folgende Empfehlungen<br />

aus:<br />

1. Anbau<br />

a. Fruchtfolge<br />

b. Winterbegrünung<br />

c. Düngung<br />

d. Grünlandumbruch<br />

e. Ackerschlagkartei<br />

2. Schonung des Wegenetzes<br />

3. Blühstreifen<br />

4. Schwarzwildbejagung<br />

Die hier vorgestellte Kurzfassung<br />

zeigt nur die vier wichtigen Themenbereiche<br />

dieses Leitfadens<br />

auf. Die vollständige Fassung<br />

stellt ausführliche Erläuterungen<br />

zu diesen Themen dar. Die<br />

vollständige Fassung kann aus<br />

dem Internet (http://www.bauernverbandsh.de/aktuellethemen/gemeinsam-fuer-bioenergie.html)<br />

heruntergeladen<br />

werden, in der Geschäftsstelle<br />

abgeholt oder von dort zugeschickt<br />

werden.<br />

Diese Empfehlungen sind gemeinsam<br />

verfasst worden von:<br />

• <strong>Bauernverband</strong> <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> e.V.<br />

• Ministerium für Landwirtschaft,<br />

Umwelt und ländliche Räume<br />

• Landwirtschaftskammer<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

• <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>ischer<br />

Gemeindetag<br />

• Fachgruppe Biogas e.V.,<br />

Regionalgruppe <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong><br />

• Landesverband der Lohnunter-<br />

nehmer der Land- und Forst-<br />

wirtschaft in <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> e.V.<br />

• Landesverband der<br />

Maschinenringe <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong><br />

• Christian-Albrechts-Universität<br />

• Deutsches Maiskomitee<br />

• Kompetenzzentrum<br />

Biomassenutzung

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