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DMG-informiert 6/2015

Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen.

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Asien<br />

Afrika<br />

Südostasien<br />

Elisa, Katja, Mirjam – Jahreseinsatz<br />

Kenia<br />

Walter und Christel Gschwandtner<br />

Wie Gott<br />

den Helfern hilft<br />

Es war Samstagmittag und ziemlich<br />

heiß. Nach einer langen Arbeitswoche<br />

freuten wir uns, zu Dritt mit dem Fahrrad<br />

an den Fluss zum Baden zu fahren.<br />

Ein paar Mitarbeiter waren mit ihren<br />

Familien bereits vorausgefahren. Trotz<br />

der Wegbeschreibung verfuhren wir uns<br />

und mussten nach dem Weg fragen. Zwei<br />

nepalesische Kinder erklärten uns gerne,<br />

wo es langging – doch damit nicht genug:<br />

Unaufgefordert begleiteten sie uns zu Fuß<br />

eine Viertelstunde bis an den Fluss.<br />

Gutgelaunt stiegen<br />

wir die lange, steile<br />

Treppe ans Wasser hinunter<br />

und genossen<br />

den Ausblick. Dann<br />

ging es querfeldein,<br />

über ein paar kleinere<br />

Bäche, alles kein<br />

Problem … Da passierte es: Bei einem<br />

kleinen Sprung knickte mein (Elisas) Knie<br />

nach innen weg und ich fiel. Erst dachte<br />

ich mir nichts, weil mein Knie schon<br />

länger ein bisschen instabil war, und ich<br />

wollte aufstehen. Doch es ging nicht. Bei<br />

der kleinsten Bewegung tat mein Knie<br />

furchtbar weh. Als ob irgendetwas eingeklemmt<br />

war.<br />

Die anderen konnten uns schon<br />

sehen. Als sie merkten, dass etwas nicht<br />

stimmte, kamen sie zu uns. Einer der<br />

Väter, der medizinische Kenntnisse hat,<br />

tastete mein Knie ab. Er konnte nichts<br />

feststellen. Die einzige Möglichkeit; ab ins<br />

Krankenhaus. Aber wie? Soweit herab an<br />

den Fluss konnte kein Auto fahren. Die<br />

12 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 6 | <strong>2015</strong><br />

Krabbelnd, hüpfend,<br />

teilweise auf Rücken<br />

getragen ging es die 300<br />

ungleichmäßigen Treppenstufen<br />

nach oben.<br />

vielen Stufen zu Fuß nach oben, schien<br />

unmöglich. Mussten wir einen Helikopter<br />

rufen? Und was sollte jetzt aus meinem<br />

Jahr für Gott werden? Musste ich direkt<br />

wieder nach Hause?<br />

Gedanken kreisten in meinem Kopf,<br />

während die Mitarbeiter mein Knie mit<br />

einem alten Reissack fixierten, den sie am<br />

Ufer gefunden hatten. Wir versuchten<br />

den Aufstieg, gemeinsam den Steilhang<br />

hoch, ich auf einem Bein hüpfend, halb<br />

von den anderen getragen. Bei der<br />

Treppe waren wir total<br />

geschafft, doch jetzt ging<br />

es erst richtig los.<br />

Krabbelnd, hüpfend, teilweise<br />

auf Rücken getragen<br />

ging es die 300 ungleichmäßigen<br />

Treppenstufen<br />

nach oben. Die anderen<br />

ermutigten mich immer wieder. Total fertig<br />

kamen wir oben an, ich konnte mich<br />

nur noch auf den Boden niederlassen.<br />

Jemand schlug vor: „Komm, lass uns beten!“<br />

Alle stellten sich im Kreis um mich.<br />

Genau als das „Amen“ kam, konnte ich<br />

mein Knie plötzlich wieder ohne Schmerzen<br />

bewegen. Was für ein Wunder! Was<br />

immer auch eingeklemmt oder falsch<br />

gewesen war, es war wieder gut. Gott sei<br />

Dank!<br />

In unserer Unterkunft wartete schon<br />

ein Physiotherapeut unseres Teams<br />

auf mich, um sich alles noch einmal<br />

anzuschauen. Er war zufrieden über die<br />

Beweglichkeit des Knies. In den nächsten<br />

Tagen schwoll es noch an. Aber mittlerweile<br />

kann ich wieder normal laufen.<br />

An diesem Tag erfuhren wir, die wir<br />

eigentlich Helfer in der Not sein wollen,<br />

sehr viel Hilfe von anderen: von Kindern,<br />

die uns den Weg zeigten,<br />

den Familien, ohne die wir<br />

es nie nach oben geschafft<br />

hätten, dem Physiotherapeuten,<br />

der sofort<br />

zur Stelle war, und<br />

bis heute mit mir an<br />

der Stabilität meines<br />

Knies arbeitet. Vor<br />

allem aber von Gott,<br />

der unser Gebet<br />

erhört hat.<br />

Auf dem Weg<br />

zum Fluss<br />

„Wenn ich das<br />

gewusst hätte …“<br />

Wir feierten Weihnachten<br />

in internationaler Runde; mit<br />

unseren Kindern, die in England,<br />

Deutschland, Südafrika, Sudan<br />

und Äthiopien geboren sind,<br />

ihren Freunden, einem ghanaischen<br />

Studenten aus Berlin und<br />

einem mit Schussverletzung<br />

frisch eingeflogenen Jungen aus<br />

Darfur (Sudan). Munter wurde in<br />

Englisch geplaudert, während wir<br />

Geschenke auspackten und Weihnachtsgebäck<br />

genossen. Dann<br />

kam die 84-jährige Oma dazu und<br />

beobachtete stumm das lebhafte<br />

Geschnatter. Sie räusperte sich<br />

und meinte spitzbübisch lächelnd:<br />

„Hätte ich gewusst, dass in<br />

meinem Haus mal so viel Englisch<br />

gesprochen wird, hätte ich das als<br />

Kind doch gelernt.“<br />

Manches, was wir tun, gibt<br />

Afrikanern eine Perspektive<br />

und verhindert damit, dass<br />

sie nach Europa fliehen.<br />

Unglaubliche Umbrüche<br />

geschehen in diesen Monaten in<br />

Deutschland. Wir „Besucher“ aus<br />

Afrika sind bewegt, mit welcher<br />

Dringlichkeit der Heilige Geist<br />

ein Meer von Flüchtlingen übers<br />

Land verteilt. Darunter eine<br />

große Zahl Muslime, die durch<br />

die Gräueltaten des IS sowie den<br />

Verlust von Angehörigen, Besitz<br />

und Sicherheit aufgewühlt und<br />

verzweifelt sind. Sie hungern<br />

nach Erbarmen, Liebe und Geborgenheit.<br />

Trotz der Sprachbarriere<br />

sind sie dankbar für ein Lächeln,<br />

eine Umarmung, eine Einladung

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