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DMG-informiert 6/2015

Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen.

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Asien<br />

Japan<br />

NEU: Stefan Süßmuth<br />

Taiwan<br />

Dr. Alain und Rita Haudenschild<br />

Wie wird man eigentlich Missionar?<br />

Diese Frage habe ich in den vergangenen<br />

Wochen im Reisedienst oft gehört.<br />

Wenn ich meinen Lebensweg betrachte,<br />

sind die wichtigsten Bausteine die<br />

persönliche Berufung, mein Interesse<br />

an Asien und die große Liebe zu meiner<br />

Frau Martina.<br />

Doch der Reihe<br />

nach:<br />

Ich hatte enormen Respekt,<br />

ja richtig Angst, vor einem<br />

solchen Schritt, sodass sich<br />

unsere Wege zunächst<br />

trennten.<br />

Vor 34 Jahren<br />

erblickte ich in<br />

Stuttgart das Licht<br />

der Welt. Ich bin<br />

dankbar, dass Gott mich in eine gläubige<br />

Familie hineingestellt hat. Als Gemeindekind<br />

(FeG Stuttgart) habe ich alles vom<br />

Kindergottesdienst bis zum Hauskreis<br />

durchlaufen. Dort habe ich meine persönliche<br />

Entscheidung für Jesus getroffen.<br />

Nach Abitur und Zivildienst studierte<br />

ich in Stuttgart Wirtschaftswissenschaften.<br />

Damals kam ich mit den Navigatoren<br />

in Verbindung. Für mein Glaubensleben<br />

war das eine enorm wichtige Zeit. Bewusst<br />

oder unbewusst hatte ich bis dahin<br />

mein Leben in zwei Bereiche aufgeteilt:<br />

das christliche Leben in der Gemeinde<br />

und mein „normales Leben“ an Schule<br />

und Uni. Der Gedanke, meinen Glauben<br />

bewusst im Alltag zu leben, hat mich<br />

ungemein bereichert. Es war wunderbar<br />

wie ich mehr Herz für meine Freunde<br />

und Mitstudenten entwickelte.<br />

Zu dieser Zeit lernte ich Martina<br />

kennen, die bei den Navigatoren in<br />

Mainz aktiv war. Für sie war klar, dass<br />

ihr Weg nach Japan führt. Ich hatte<br />

enormen Respekt, ja richtig Angst, vor<br />

einem solchen Schritt, sodass sich unsere<br />

Wege zunächst trennten. Nach meinem<br />

Seit August verheiratet,<br />

seit November in Japan:<br />

Martina und Stefan<br />

Süßmuth (links)<br />

Studium zog ich nach München, um in<br />

der Wirtschaftsprüfung zu arbeiten. Ich<br />

spielte damals schon mit dem Gedanken,<br />

Studentenarbeit zu machen, doch vorher<br />

wollte ich Berufserfahrung sammeln.<br />

Nach dem Steuerberaterexamen fuhr<br />

ich zu einer zehnmonatigen<br />

theologischen<br />

Ausbildung nach Glasgow.<br />

Unterwegs nach Schottland<br />

sprach ich ein simples<br />

Gebet: „Gott, du kennst<br />

mich, zeig mir deinen Weg<br />

für mein Leben.“ Dieses<br />

Gebet beantwortete er direkter als ich<br />

dachte: Durch einen Kommilitonen fand<br />

ich in die internationale Studentenarbeit<br />

in Glasgow hinein. Wir waren für die<br />

Studenten aus Asien verantwortlich. Es<br />

war ein Privileg, mit ihnen unser Leben<br />

zu teilen und die Bibel zu lesen. Gott<br />

gab mir durch diese Erfahrungen einen<br />

Vorgeschmack auf eine mögliche Studentenarbeit<br />

in Japan.<br />

Warum eigentlich Japan? Natürlich<br />

wegen Martina, mit der ich über die<br />

Jahre eng in Kontakt geblieben bin. Ich<br />

spürte, wie mein Zögern und die Ängste<br />

langsam aufbrachen. Außerdem haben<br />

mich unterschiedlichste Leute immer<br />

wieder direkt gefragt, ob ich nicht in<br />

Japan arbeiten wolle. Eines Tages brachte<br />

ich den Mut auf, mit Martina über alles zu<br />

reden und ihr zu offenbaren, dass ich mir<br />

eine gemeinsame Zukunft mit ihr in Japan<br />

mehr als nur vorstellen kann.<br />

Inzwischen sind wir verheiratet und<br />

arbeiten in Shizuoka mit Studenten. Wir<br />

teilen unser Leben mit ihnen, um ihnen<br />

von Jesus zu erzählen. Durch Aktivitäten,<br />

Sport und Reisen wollen wir ihnen zu<br />

Freunden werden und sie zum Bibellesen<br />

einladen. Wir danken Gott, wie er uns<br />

geführt hat, sodass wir heute gemeinsam<br />

Studenten in Japan dienen können.<br />

Christliche<br />

Studentencafés gegründet<br />

Wir saßen gerade mit dem Professor<br />

einer Universität zusammen, um den<br />

Mietvertrag für ein neues christliches<br />

Café auf deren Gelände zu unterzeichnen.<br />

Da klingelte das Telefon unseres<br />

neuen Freunds Peter. Der Professor einer<br />

anderen Uni war am Apparat und lud ihn<br />

ein, auch in seiner Stadt ein christliches<br />

Studentencafé zu eröffnen.<br />

Der Gründer der Cafés, Peter, ist ein<br />

aktiver Rentner aus den USA. Uns gefällt<br />

seine Idee, an 32 Universitäten in Taiwan<br />

christliche Cafés zu eröffnen. Besonders,<br />

weil die ersten Unis, von denen<br />

er eingeladen wurde, im Kerngebiet der<br />

Hakkas liegen, einer Volksgruppe von<br />

drei Millionen Menschen, die noch kaum<br />

von Jesus gehört haben. Der Anteil an<br />

Hakka-Christen liegt mit 0,33 Prozent<br />

weit unter dem Landesdurchschnitt.<br />

Die Cafés bieten eine Plattform, wo<br />

Christen mit Studenten aus Taiwan und<br />

anderen asiatischen Ländern Freundschaften<br />

knüpfen und ihnen die Botschaft der<br />

Bibel nahebringen. Bei den Hakkas gibt<br />

es bisher nur wenige, kleine christlichen<br />

Gemeinden. Auf traditionelle Weise<br />

Gemeinden zu gründen, dauert in der<br />

Regel Jahrzehnte und ist alles andere als<br />

einfach. In einigen Gebieten kommen die<br />

jungen Leute nur am Wochenende von<br />

Arbeit und Studium nach Hause, wie sollte<br />

man sie erreichen? Die Cafés an ihren<br />

Studienorten sind ideal dafür.<br />

Was auf das besagte Telefonat folgte,<br />

war unglaublich: Innerhalb weniger Tage<br />

fanden sich Christen, die in beiden Städten<br />

ein Café führen und sich liebevoll um<br />

Gäste kümmern wollen. Am 23. September<br />

leitete ich (Alain) die Einweihung des<br />

neuen Studentencafés in Miaoli; Rita am<br />

19. Oktober beim neuen Café in Zhongli,<br />

mit dem sie durch intensive Betreuung<br />

seit den Anfängen verbunden ist.<br />

In den Cafés sollen Studenten günstig<br />

Getränke und Snacks erhalten. Gleichzeitig<br />

kümmern sich Mitarbeiter um den<br />

„inneren Menschen“: im seelsorgerlichen<br />

Gespräch oder mit christlichen Veranstaltungen<br />

an der Uni und in Gemeinden.<br />

Bei einer gemütlichen Tasse Tee ist es<br />

einfacher, mit Menschen über Lebensfragen<br />

und Jesus ins Gespräch zu kommen.<br />

Finanzieren soll sich die Arbeit auf Dauer<br />

selbst, aus den Einnahmen<br />

der Cafés.<br />

8 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 6 | <strong>2015</strong>

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