Der Wind in den Weiden

lang ins Gras und ruhte, während sein Freund voller Aufregung
das Tischtuch aus dem Korb schüttelte und ausbreitete,
alle geheimnisvollen Pakete eins nach dem andern
herausnahm, ihren Inhalt in der richtigen Ordnung aufbaute
und bei jeder neuen Enthüllung wieder atemlos hervorstieß:
»Oh! Oh!« — Als alles fertig war, sagte Christoph:
»Nun lang zu, alter Junge!«, und der Maulwurf gehorchte
mit Freuden. Er hatte sein Frühlingsreinemachen zu einer
sehr frühen Morgenstunde begonnen, wie das so üblich
ist, hatte zwischendurch weder gegessen noch getrunken,
und seit jener fernen Zeit, die jetzt tagelang zurückzuliegen
schien, wirklich viel erlebt.
»Wonach siehst du?«, fragte Christoph, als der erste
Hunger gestillt war und der Maulwurf seine Augen schon
mal ein bisschen vom Tischtuch losreißen und herumwandern
lassen konnte.
»Ich sehe nach einem Streifen Blasen«, sagte der Maulwurf,
»die auf der Oberfläche des Wassers immer weiterwandern.
Das kommt mir merkwürdig vor.« — »Blasen?
Oho!«, sagte Christoph und pfiff fröhlich in einladender
Weise. — Eine breite, glitzernde Schnauze zeigte sich über
dem Flussufer. Der Fischotter schwang sich heraus und
schüttelte das Wasser aus seinem Rock.
»Fresssäcke«, bemerkte er und machte sich an die Vorräte,
»warum hast du mich nicht eingeladen, du Ratten-
18