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Weekend Magazin Vorarlberg

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SCHÖNHEIT<br />

IM WANDEL DER<br />

ZEIT<br />

Ansichtssache. Was ist schön? Die Antwort auf diese Frage ist gar nicht so leicht – hat sich<br />

das Schönheitsideal doch in den vergangenen Epochen immer wieder extrem gewandelt.<br />

Ein spannender Blick zurück – mit überraschenden Einblicken. Von Alexandra Nagiller<br />

Ein dicker Bauch, pralle<br />

Oberschenkel und eine<br />

üppige Oberweite – mit<br />

dieser Figur würde es wohl<br />

kein Mädchen heutzutage<br />

auf den Laufsteg schaffen. Doch vor<br />

25.000 Jahren war das der Inbegriff einer<br />

schönen Frau: Gesund und gebärfreudig.<br />

Denn damals war die Sterblichkeitsrate<br />

hoch. Doch mit den ersten<br />

Hochkulturen veränderte sich dieses<br />

Bild drastisch. Und auch wenn das alte<br />

Ägypten längst Geschichte ist, gilt<br />

Kleopatra noch immer als klassische<br />

Schönheit. Schon damals wurde nachgeholfen:<br />

Kosmetik zum Schutz vor<br />

Sonne oder Make-up in seiner Urform<br />

kannte man schon damals. Ebenso wie<br />

Schönheitsbehandlungen, beispielsweise<br />

mit Eselsmilch. Die Römer verfeinerten<br />

die Wellness-Rituale. Damals<br />

etablierte sich zudem erstmals das<br />

Schönheitsideal blonder Haare.<br />

Wechselhafte Jahrhunderte. Im Mittelalter<br />

galt die natürliche Schönheit<br />

wieder als schick – wohl auch aufgrund<br />

des großen Einflusses der Kirche, die<br />

alles andere als heidnisch verurteilte.<br />

In der Renaissance galt dann vor allem<br />

ein blasser Teint als schön – mitunter<br />

wurde da auch zu radikalen Mitteln gegriffen,<br />

etwa zu giftigem Quecksilber.<br />

Im Barock war die vielzitierte Rubens-<br />

Figur Sinnbild für Attraktivität – allerdings<br />

auch die Wespentaille. Daher<br />

war das Korsett das Kleidungsstück<br />

schlechthin. Im Rokoko wurde es dann<br />

deutlich metrosexueller – dafür wuchsen<br />

die Frisurentürme der Damen<br />

immer mehr in die Höhe. Und im<br />

19. Jahrhundert? Damals begannen die<br />

Damen mit Diäten (mit Essig und Zitrone).<br />

Das Ziel: absolute Perfektion.<br />

Superstars. Mit dem Start des Fernsehens<br />

wurden plötzlich Filmstars zu<br />

Idolen und prägten so massiv die Vorstellung<br />

davon, was schön ist. Schauspielerin<br />

Jean Harlow galt in den Dreißigern<br />

als „blonde bombshell“, also<br />

blonde Sexbombe. Wenig später<br />

folgte die Zeit der Sanduhrfigur –<br />

mit Aushängeschildern wie Marilyn<br />

Monroe, Brigitte Bardot<br />

oder Elizabeth Taylor. Danach<br />

das andere Extrem: Twiggy –<br />

und damit der Start zum Magermodel-Trend.<br />

In den Achtzigern<br />

waren dann plötzlich keine<br />

Schauspielerinnen mehr Vorbild,<br />

sondern Supermodels, die auch<br />

mit ihren eigenen Fitness-DVDs für<br />

eine ganz neue Dimension des Körperkult<br />

sorgten. Darauf folgte der „Heroin<br />

Chic“ mit Vorreiterin Kate Moss, der<br />

eine ganze Jugendkultur prägte.<br />

Vielfalt. Und heute? Heute prägen noch<br />

immer so manche Superstars un-<br />

78 | WEEKEND MAGAZIN

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