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01 | 2016 NEWS

Banking - Stabil und zukunftssicher

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Unternehmenssteuerung t<br />

begehrten Firmenkunden gegenüber den konkurrierenden Banken<br />

verschlechtert sich.<br />

Um dem entgegenzuwirken, sollten Banken unter anderem ihren<br />

bestehenden Segmentierungsansatz um zusätzliche Abgrenzungskriterien<br />

erweitern. Zunächst ist eine bedarfsorientierte<br />

Grobsegmentierung erforderlich. Als Ergebnis hiervon werden<br />

Gruppen gebildet, die ähnliche Bedürfnisse an Finanzprodukten<br />

und -dienstleistungen aufweisen. Für diese Einteilung eignen sich<br />

insbesondere klassische Segmentierungskriterien, wie die Unternehmensgröße,<br />

die sich anhand der Höhe des Kreditvolumens<br />

oder der Umsatzerlöse des Firmenkunden messen lässt. Die sich<br />

daran anschließende ertragsorientierte Feinsegmentierung richtet<br />

sich am Wert des Kunden aus. Hierzu sollte das Kreditinstitut<br />

die kundenindividuellen Deckungsbeiträge betrachten und diese<br />

durch eine Potenzialkomponente oder den Customer-Lifetime-<br />

Value (CLV) ergänzen.<br />

Das Ergebnis führt zu einer intensiven Betreuung derjenigen Kunden,<br />

die einen solchen Aufwand durch ihr Potenzial rechtfertigen<br />

und weg von einer rein an der Unternehmensgröße orientierten<br />

Betreuungskonzeption. Dadurch wird aber nicht nur eine effiziente<br />

Ressourcenallokation erreicht, sondern auch einer individuellen<br />

Bedürfniserfüllung der Firmenkunden Rechnung getragen.<br />

Die aufgeführten Vorschläge konnten beispielhaft auf Basis von<br />

Firmenkundenportfolio-Analysen auch in der Praxis verifiziert<br />

werden, wodurch eine Übertragung insbesondere auf den Bereich<br />

der Sparkassen und Genossenschaftsbanken möglich ist – inwiefern<br />

dies auch auf private Großbanken möglich erscheint, die sich<br />

mit einem ähnlichen Betreuungsansatz in das Geschäftsfeld des<br />

deutschen Mittelstandes drängen, muss in weiteren Analysen<br />

untersucht werden.<br />

Bemühungen der großen Privatbanken, ihre Beratungszentren<br />

für die mittelständischen Firmenkunden auszubauen. Der Erfolg<br />

in der Marktbearbeitung richtet sich in wesentlichen Bereichen<br />

nach der richtigen Ausgestaltung des Vertriebs. Im Kern steht<br />

die Herausforderung einer aktiven Vertriebsunterstützung, die<br />

dazu beiträgt, die benötigte Nettomarktzeit der Beratenden zu erhöhen.<br />

Grundlegend hierfür ist ein gezielter Einsatz anspruchsvoller<br />

Informationstechnik, um diese vertriebsfreundlichen<br />

Unterstützungsleistungen anbieten zu können. Insofern spielen<br />

auch in dieser klassischen Vertriebsfragestellung ausgereifte<br />

Datensysteme und zielführende Auswertungsapplikationen eine<br />

entscheidende Rolle.<br />

Autoren<br />

Julian Schmidt<br />

Volksbank Darmstadt-Südhessen eG<br />

Dr. Frank Ebeling<br />

Professor im Studiengang BWL-Bank,<br />

Fakultät für Wirtschaft, DHBW Mannheim<br />

Entgegen dem Trend der internetbasierten Abwicklung von<br />

Bankgeschäften kann man davon ausgehen, dass der stationäre<br />

Vertrieb im Firmenkundengeschäft auch noch in Zukunft eine<br />

wichtige Rolle spielen wird. Dies zeigt sich nicht zuletzt in den<br />

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