TE KW 02
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Tournee ist fertig, Continental-Cup ist heute<br />
Elias Tollinger verpasste nur knapp seine ersten Weltcuppunkte – Chance auf weitere Einsätze in der Weltelite lebt<br />
(fly) War der Saisonauftakt mit nur wenigen Wettkämpfen noch<br />
etwas verhalten, so ging es im neuen Jahr für Skisprung-Nachwuchshoffnung<br />
Elias Tollinger bereits ordentlich zur Sache. Dem<br />
„Reinschnuppern“ bei den österreichischen Stationen der Vierschanzentournee,<br />
folgten zuletzt in Garmisch-Partenkirchen zwei<br />
Continental-Cup-Springen.<br />
„Heute hätte ich noch einen Meter<br />
mehr Schanzentisch gebraucht“,<br />
nahm der Zirler Rang 19 im zweiten<br />
Springen von Garmisch mit Humor.<br />
„Ich war ordentlich zu spät.<br />
Dadurch hab ich zu viel Geschwindigkeit<br />
in der Luft und entsprechend<br />
Weite verloren.“ Deutlich besser lief<br />
es tags zuvor. Weiten von 130 und<br />
130,5 Metern bedeuteten am Ende<br />
aber doch „nur“ Platz 16. „In Sachen<br />
Technik war das ein Sprung nach<br />
vorne. Aber durch die Windregel haben<br />
viele Springer entweder Punkte<br />
abgezogen- oder dazubekommen.<br />
Und vier Punkte entsprechen ungefähr<br />
zwei Weitenmetern. Da braucht<br />
man dann halt auch ein bisschen<br />
Glück.“ Zum Vergleich: der Siebtplatzierte<br />
Deutsche Martin Hamann<br />
sprang nur um einen halben Meter<br />
weiter als Tollinger. Der war auch bei<br />
der Vierschanzentournee nicht wirklich<br />
vom Glück begünstigt. Am Bergisel<br />
(37.) langten 98,9 Punkte nicht<br />
für den Einzug ins Finale der Besten<br />
30. Sein Teamkollege Clemens Aigner<br />
qualifizierte sich mit 98,2 Zählern<br />
dagegen als Sieger seines K.O-<br />
Duells für den zweiten Durchgang.<br />
Für den Auftritt in Bischofshofen<br />
(39.) erntete der Zirler Lob von<br />
Teamchef Heinz Kuttin. „Er meinte,<br />
dass der Sprung sehr gut war, ich<br />
aber leider schlechte Bedingungen<br />
hatte. Aber alles in allem war die<br />
Tournee schon okay.“<br />
Jetzt gilt es die Leistungen der<br />
letzten Wochen zu bestätigen oder<br />
gar noch auszubauen. Die Möglichkeit<br />
dazu besteht kommendes Wochenende<br />
beim Continental-Cup in<br />
Willingen und eine Woche später in<br />
Top-15 als neue Heimat<br />
Stephanie Venier fährt in Zauchensee auf Rang 13<br />
(fly) Mit zwei Heimrennen starteten die Speed-Damen ins neue<br />
Jahr. Das begann für die Oberperferin Stephanie Venier ähnlich,<br />
wie das alte endete: mitten in der Weltelite. Dem zehnten Platz<br />
in der Abfahrt von Lake Louise Anfang Dezember, folgte vergangenen<br />
Sonntag Rang 13 im Super-G von Altenmarkt/Zauchensee.<br />
Vor den Augen einer kleinen aber<br />
feinen Oberperfer Anhängerschar<br />
fuhr die 22–Jährige zu ihrer bisher<br />
besten Super-G-Weltcupplatzierung.<br />
Überschwängliche Freude kam dennoch<br />
nicht auf. „Mit dem Ergebnis<br />
bin ich eigentlich zufrieden. Aber<br />
vor allem im oberen Teil wär noch<br />
extrem viel drinnen gewesen. Es<br />
scheint als würde ich speziell den<br />
Beginn eines Rennens immer etwas<br />
verschlafen.“ Nicht auszudenken<br />
was passiert, wenn sie mal richtig<br />
munter ist. Immerhin fehlten auf ihr<br />
erstes Podium gerademal 68 Hundertstelsekunden.<br />
Nicht ganz nach Wunsch lief es<br />
bei der in zwei Durchgängen ausgetragenen<br />
Abfahrt. Mit Rang 31 – die<br />
jüngere Schwester Bianca fungierte<br />
in den Trainings als Vorläuferin -<br />
verpasste Venier knapp die Qualifikation<br />
für den zweiten Durchgang.<br />
„Ich hab ein bisschen zu viel riskiert<br />
und während dem Lauf manchmal<br />
bremsen müssen. Aber lieber nehme<br />
Stephanie Venier hatte nach ihrer besten<br />
Super-G-Weltcupplatzierung gut<br />
lachen. <br />
Foto: Venier<br />
ich zu viel Risiko, als dass ich normal<br />
runterfahr und nicht mit dabei<br />
bin“, nahm`s die Oberperferin gelassen.<br />
Was die Zielsetzung für die beiden<br />
Speed-Rennen nächster Woche<br />
in Cortina d` Ampezzo betrifft, gibt<br />
sich Venier angriffslustig. „Die Top-<br />
Ten wären gut, die Top 15 sollten es<br />
auf jeden Fall sein.“<br />
Der Zirler Elias Tollinger sprang bei den österreichischen Stationen der Vierschanzentournee<br />
zu Achtungserfolgen. <br />
Foto: Ulrich Wagner Sportfotografie<br />
Sapporo. Die Springen in Japan dienen<br />
auch als interne Qualifikation<br />
für den Weltcup Ende Jänner. „Die<br />
zwei besten Springer dürfen drüben<br />
bleiben.“ Und wie hoch stehen<br />
die Chancen, dass einer der beiden<br />
Springer Tollinger heißt? „Wenn ich<br />
Es wird jedenfalls eine Reise ins<br />
Ungewisse, betritt die seit 7. Jänner<br />
20-Jährige mit dem 1.340 Meter<br />
langen Eiskanal im Utah Olympic<br />
Park doch neues, ihr noch gänzlich<br />
unbekanntes Terrain. „Ich bin dort<br />
noch nie gefahren und dadurch sehr<br />
gespannt.“ Dementsprechend gilt<br />
das Sammeln von Erfahrungen als<br />
vorrangiges Ziel. Was die aktuelle<br />
Formkurve betrifft, zeigt sich Mair<br />
nicht restlos zufrieden. „Die Startzeiten<br />
sind ganz gut. Aber beim Fahren<br />
fehlt noch einiges.“<br />
In Lake Placid waren es 3,13 Sekunden<br />
auf Siegerin und Lokalmatadorin<br />
Anne O`Shea. Die Laufzeiten<br />
von 56,46 und 57,01Sekunden bedeuteten<br />
letztendlich Rang 19. „Den<br />
ersten Lauf hab ich gut getroffen,<br />
den zweiten leider nicht so.“ Bezahlt<br />
gemacht hat sich das Antreten<br />
im Olympia Eiskanal von 1932 und<br />
1980 dennoch. „Weil das eine total<br />
coole Bahn ist. Hier zu fahren, hat<br />
sehr viel Spaß gemacht.“<br />
weiter meinen Weg gehe und die<br />
Sprünge auf den Punkt bekomme,<br />
ist es durchaus möglich.“ Von den<br />
Einsätzen in der nationalen Gruppe<br />
der Tournee abgesehen, wäre es das<br />
Weltcup-Debüt für den 20-Jährigen.<br />
Auf gepackten Koffern<br />
Carina Mair vor 2. Station des Übersee-Trips<br />
(fly) Sie saß sprichwörtlich „auf gepackten Koffern“ am Flughafen<br />
von Montreal Richtung Chicago, als der Verfasser dieser<br />
Zeilen Skeleton-Nachwuchshoffnung Carina Mair via Facebook-<br />
Chat erreichte. Mit Park City wartet nach Lake Placid die zweite<br />
von drei Übersee-Stationen. Da liegt eine Frage auf der Hand:<br />
Kommen zu den unzähligen Flugmeilen auch eine Menge Weltcuppunkte<br />
hinzu?<br />
Zurzeit verbringt Skeleton-Hoffnung<br />
Carina Mair mehr Zeit auf diversen<br />
Flughäfen als auf ihrem Schlitten.<br />
Foto: Alex Dosch<br />
Als beste Österreicherin klassierte<br />
sich Janine Flock auf dem fünften<br />
Platz. Die Belgierin Kim Meylemans,<br />
Schützling des Zirlers und<br />
ehemaligen österreichischen Nationaltrainers<br />
Martin Rettl, kam auf<br />
Platz elf.<br />
13./14. Jänner 2016 RUNDSCHAU Seite 29