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DMG-informiert 1/2016

Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen.

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<strong>informiert</strong><br />

Berichte aus der weltweiten Mission Nr. 1/<strong>2016</strong><br />

ohne<br />

Namen?!


Thema<br />

ohne<br />

Namen?!<br />

„Flüchtlinge werden sie genannt ...<br />

Ohne Namen. Anonym und kalt, wie<br />

so manches in unserer Gesellschaft.<br />

Selten erfährt man viel mehr von ihnen<br />

– außer es endet<br />

tragisch. Wie bei<br />

dem ertrunkenen<br />

Flüchtlingsjungen<br />

Aylan, der an einen<br />

Strand gespült wurde<br />

und dessen Foto<br />

um die Welt ging.<br />

Doch sie alle haben<br />

ein Gesicht, einen<br />

Namen, eine Familie,<br />

eine Hoffnung, eine<br />

Geschichte!“<br />

Mit diesen bewegenden<br />

Worten<br />

beginnen die <strong>DMG</strong>-Mitarbeiter Thomas<br />

und Mirjam Hieber ihren Bericht auf Seite<br />

fünf. Sie helfen Einwanderern in Hamburg<br />

und erzählen das Schicksal eines Einzelnen.<br />

Damit bringen sie etwas auf den<br />

Punkt, was Jesus Christus von zentraler<br />

Bedeutung ist. Denn bei Jesus zählt der<br />

Einzelne. Er hat die Geschichte jedes<br />

Menschen im Blick …<br />

Jesus sprach: „Welcher<br />

Mensch ist unter euch,<br />

der hundert Schafe hat<br />

und, wenn er eins von<br />

ihnen verliert, nicht die<br />

neunundneunzig in der<br />

Wüste lässt und geht dem<br />

verlorenen nach, bis er’s<br />

findet?“<br />

Lukas 15,4<br />

Eine Geschichte<br />

… hatte auch die Frau, die inmitten<br />

einer Menschenmenge Jesus berührte.<br />

Zwölf Jahre schon war sie krank, und<br />

niemand konnte ihr helfen. Jesus wandte<br />

sich ihr zu. Jesus SAH sie! Er sprach die<br />

kranke Frau freundlich an und heilte sie<br />

an Ort und Stelle (Mt 9,20ff). Er machte<br />

ihr Mut, half ihr wirklich und stärkte<br />

ihren Glauben.<br />

Er sah auch den Mann in Jericho, der<br />

auf einen Baum geklettert war, um über<br />

die Menschenmassen hinweg einen Blick<br />

auf Jesus zu erhaschen. Jesus entdeckte<br />

ihn, ging zu ihm hin und sprach Zachäus<br />

direkt an. Dann folgte er ihm sogar in<br />

sein Haus. Damit veränderte sich das<br />

Leben des Zachäus radikal. Der Ausgangspunkt<br />

dieser Veränderung war, dass<br />

Jesus ihn als Einzelnen wahrgenommen<br />

hat: „Heute ist diesem Haus Heil wieder-<br />

fahren“, sagte er zu Zachäus. Und dann<br />

erklärte er ihm: „Der Menschensohn<br />

ist gekommen, Verlorene (wie dich) zu<br />

suchen und zu retten“ (Lk 19,9f).<br />

Eine Geschichte haben<br />

auch Sie und ich: Leiden<br />

Sie vielleicht schon seit<br />

Jahren unter einer Krankheit?<br />

Fühlen Sie sich allein<br />

unter vielen Menschen? In<br />

Ihrer Familie, in der Schulklasse<br />

oder am Arbeitsplatz?<br />

Leben Sie in einer<br />

übervollen Unterkunft für<br />

Flüchtlinge?<br />

Ein Gott,<br />

der mich sieht<br />

Sie fragen sich vielleicht: „Sieht mich<br />

überhaupt jemand? Habe ich einen Wert<br />

für andere?“ Ja, denn Jesus sieht den<br />

Einzelnen, egal wie groß die Zahl der<br />

Menschen um uns herum ist. Gottes<br />

Herz für den einzelnen Menschen wird<br />

uns durch die ganze Bibel hindurch vor<br />

Augen gemalt. Besonders eindrücklich in<br />

der Geschichte der hundert Schafe aus<br />

Lukas 15:<br />

Ein einziges Schaf, das vom Weg<br />

abkam, ist dem Besitzer so wichtig,<br />

dass er sein Leben dafür einsetzt, um es<br />

wiederzufinden. Überglücklich trägt er es<br />

auf seinen Schultern heim. So viel wert<br />

sind wir unserem himmlischen Vater!<br />

Dennoch fragen Sie vielleicht: „Sieht Gott<br />

auch meine gegenwärtige Situation? Weiß<br />

er, was ich gerade durchmachen muss?“<br />

In 1. Mose 16 finden wir die biblische<br />

Erzählung von Hagar, der Magd von<br />

Abrahams Frau. Sie war in der Wüste<br />

verloren, doch Gott hat sie gerade dort<br />

gefunden. In absoluter Abgeschiedenheit<br />

und Verlorenheit. Er richtete sie wieder<br />

auf, sodass sie anschließend betete: „Du<br />

bist der Gott, der mich sieht“ (1. Mose<br />

16,13).<br />

Und zu Mose wird Gott später sagen:<br />

„Ich habe das Elend meines Volkes in<br />

Ägypten gesehen … ich habe ihr Leiden<br />

erkannt“ (2Mo 3,7). So beginnt Gottes gi-<br />

gantische Befreiungsaktion für ein kleines,<br />

unscheinbares Volk im Nahen Osten, aus<br />

dem eines Tages sein Sohn Jesus Christus<br />

hervorgehen sollte – der Retter jedes<br />

Einzelnen (!), der an ihn glaubt.<br />

Unser Elend bewegt ihn<br />

Gott sieht das Elend jedes Menschen.<br />

Es bewegt ihn zutiefst, wie es uns geht<br />

(Mt 9,36). Denn er hat uns aus Liebe<br />

geschaffen, um in enger Gemeinschaft mit<br />

ihm zu leben. Wie Gott Einzelnen hilft,<br />

erleben auch unsere zwei Seemannsmissionare<br />

René Reifel und Felix Henrichs<br />

in Rotterdam. Sie berichten von Niko*,<br />

einem Filipino, Christ und Bootsmann:<br />

„Auf seinem Frachtschiff ist er dafür<br />

verantwortlich, dass an Deck alles rund<br />

läuft. Am Tag unseres Besuchs war er<br />

total übermüdet. Die Arbeit an Bord<br />

kann hart sein. Niko zeigte uns Fotos von<br />

seinem Sohn. Der hatte 40° Fieber und<br />

Körperteile waren bereits angeschwollen.<br />

‚Vier Spritzen würden helfen‘, meinte<br />

Niko, ‚doch jede davon kostet 40 Dollar‘.<br />

Das Geld hatte er zwar, doch er konnte<br />

nicht vom Schiff herunter, um es zu überweisen.<br />

Niko war völlig verzweifelt.<br />

Wir haben ihm versprochen, die<br />

Überweisung an seine Familie zu tätigen.<br />

Wie war er erleichtert. Endlich konnte er<br />

seinem Jungen helfen. Wir schrieben uns<br />

die Bankverbindung auf. Schon piepste<br />

sein Funkgerät. Wir beteten noch kurz<br />

mit ihm, dann musste er los. Mit einer<br />

festen Umarmung verabschiedeten wir<br />

uns von Niko“, schrieb René Reifel aus<br />

Rotterdam. „Dann verließen wir das<br />

Schiff, fuhren zur Bank und sorgten dafür,<br />

dass die Überweisung ihr Ziel erreichte.“<br />

Denn Gott will retten<br />

Unser Elend bewegt ihn nicht nur – es<br />

hat Gott zum ultimativen Handeln veranlasst:<br />

Er sandte seinen geliebten Sohn<br />

in die Welt, damit er für uns starb. So<br />

wurde der Weg zum Vater für uns frei.<br />

Jesus trug unsere Schuld und Verlorenheit.<br />

„Er ist wegen unserer Abtrünnigkeit<br />

verwundet und um unserer Sünde willen<br />

2 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2016</strong>


wertschätzen und lieben, egal wie sie sich<br />

entscheidet. Der hat einen langen Atem<br />

für seine Kinder und Familie, Freunde<br />

und andere Menschen, die ihm anvertraut<br />

sind. Auch für Fremde. Sehe ich den<br />

Anderen in seinem unendlichen Wert als<br />

Gottes geliebtes Geschöpf? Erkenne ich<br />

seine Bedürfnisse inmitten der Masse?<br />

Seinen Hunger nach Wertschätzung,<br />

Angenommensein und Interesse?<br />

Gott sieht mich! Sehe ich meinen<br />

Nächsten? Den Schüler, die Mitarbeiterin,<br />

den Flüchtling, meine Nachbarin? So<br />

beginnt eine göttliche Kettenreaktion:<br />

Ich kann Beziehungen aufbauen und<br />

Freundschaften leben mit Menschen, die<br />

Gott dringend brauchen. Jesus baut seine<br />

Gemeinde aus Menschen, die sich von<br />

ihm haben retten lassen. Die sich von ihm<br />

getragen wissen. Die auf Einzelne zu- und<br />

ihnen nachgehen. Frauen und Männer, die<br />

nicht wegsehen bei den sozialen Nöten<br />

ihrer Stadt. Die sich engagieren für Wahrheit<br />

und Gerechtigkeit. Die Familien in<br />

Not helfen und nicht nur zu Weihnachten<br />

Gutes tun. So formt sich Gott Menschen,<br />

die einen weltweiten Horizont haben.<br />

zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm,<br />

damit wir Frieden haben und durch seine<br />

Wunden sind wir geheilt“, prophezeite<br />

Jesaja in Kapitel 53,5 im Hinblick auf<br />

Jesus. Damit wir als einzelne Menschen<br />

nicht verloren gehen, sondern ewiges<br />

Leben haben (vgl. Joh 3,16–18).<br />

Sein Tod am Kreuz ist für immer der<br />

Beweis, dass Gott jeden Menschen sieht<br />

und liebt. Ist nun automatisch jeder<br />

Mensch errettet durch den Tod von<br />

Jesus? Nein, wir können die Trennung von<br />

Gott nicht selbst aufheben. Nicht durch<br />

gute Taten. Nicht durch die Taufe. Nicht<br />

durch ein möglichst gutes Leben. Jesus<br />

trug unsere Schuld und Verlorenheit.<br />

Wir müssen das, was er für uns tat, auch<br />

einzeln persönlich für uns annehmen.<br />

Haben Sie Jesus bereits um Vergebung<br />

Ihrer Schuld gebeten? Ihm die Herrschaft<br />

Ihres Lebens anvertraut? Dann gilt Ihnen,<br />

was Gott seinem Volk in Jesaja 43,1<br />

zusagt: „Fürchte dich nicht, denn ich habe<br />

dich erlöst. Ich habe dich bei deinem<br />

Namen gerufen, du bist mein!“<br />

Den Anderen sehen<br />

Dann sind Sie selbst jemand, der Einzelne<br />

mit Gottes Augen sieht. Vielleicht<br />

inmitten einer Menschenmenge: Eine<br />

Lehrerin, welche die Not ihrer Schülerin<br />

sieht. Ein Helfer, der den Syrer in<br />

der Flüchtlingsunterkunft mit Namen<br />

anspricht. Eine Seelsorgerin, die eine<br />

Patientin im Krankenhaus besucht. Wie<br />

Missionarin Rebecca Kröckertskothen,<br />

die mit ihrem Mann Thomas in San Sepolcro<br />

(Italien) tätig ist. Sie schrieb:<br />

„Marina lernte ich in den letzten<br />

Wochen ihres Lebens kennen. Jeden Tag<br />

las ich ihr aus der Bibel vor und sang<br />

Lieder. Eine Freundin von ihr, Anfang 60,<br />

saß schweigend daneben und mied jeden<br />

Kontakt zu mir. Doch nach Marinas Tod<br />

fragte diese Dame mich, ob ich auch mit<br />

ihr die Bibel lese. Sie hatte gesehen, wie<br />

sehr Marina das auf ihrem letzten Weg<br />

geholfen hat.“<br />

Wer sich von Gott angesehen weiß,<br />

kann auch seinen Nächsten sehen. Echtes<br />

Interesse zeigen. Die einzelne Person<br />

Mit Namen, mit Hoffnung!<br />

„Flüchtlinge werden sie genannt. Ohne<br />

Namen. Anonym und kalt, wie manches<br />

in unserer Gesellschaft“, schreibt Ehepaar<br />

Hieber. Je mehr Menschen sich wie oben<br />

beschrieben von Gott angesehen wissen,<br />

desto wärmer wird eine Gesellschaft. Sie<br />

und ich können den Unterschied machen<br />

und einen Nächsten beim Namen<br />

nennen. Die Geschichte einer Person<br />

kennenlernen, ihr helfen und Hoffnung<br />

geben. Diese Hoffnung heißt Jesus.<br />

Herzlichen Dank für Ihre aktive<br />

Mitarbeit in der Mission weltweit im Jahr<br />

2015. Danke, dass Sie unsere Mitarbeiter<br />

ermutigt, unterstützt und begleitet haben<br />

in ihren so unterschiedlichen Aufgaben,<br />

die ein Ziel haben: Hoffnung tragen in<br />

die Welt einzelner Menschen – in eine<br />

Welt voller Hoffnungslosigkeit und Leid.<br />

Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Jahr<br />

<strong>2016</strong>.<br />

Gerald Häde<br />

Personalleiter Europa<br />

Gerald<br />

Häde<br />

mit seiner<br />

Frau Susi<br />

* Einige Namen von Personen in<br />

dieser Zeitschrift, die nicht zur<br />

<strong>DMG</strong> gehören, sind geändert.<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2016</strong><br />

3


Europa<br />

Frankreich<br />

Neu: Tabea Winarske<br />

Frankreich<br />

Bernard und Nicola Jacopin<br />

„Sprichst du Französisch?“<br />

Diese Frage ist die typische erste Reaktion,<br />

wenn ich von meinem neuen Job<br />

erzähle. Eine berechtigte Frage. Denn innerhalb<br />

des nächsten halben Jahres werde<br />

ich meine sieben Sachen packen und nach<br />

Méru, einen kleinen Ort nördlich von<br />

Paris, umziehen, um dort als Missionarin<br />

beim Aufbau einer christlichen Gemeinde<br />

mitzuarbeiten.<br />

Dazu muss man sich<br />

mit Sprache, Land und<br />

Kultur auseinandersetzen.<br />

In der Schule<br />

lernt man so einiges<br />

über die Französische<br />

Revolution samt Aufklärung.<br />

Doch mir war<br />

nicht bewusst, wie<br />

sehr dies mit der Grund für die heutige<br />

geistliche Situation unseres Nachbarlandes<br />

ist: Nur rund zwei Prozent der Franzosen<br />

sind gläubige Christen! Woher soll<br />

der Friede kommen, nach dem sie sich<br />

so sehnen? „Pray for Paris“, die Gebetsaufforderung<br />

nach den Terroranschlägen<br />

im November, muss übergehen in ein:<br />

„Betet für Frankreich!“ Weil so viele dort<br />

Jesus nicht kennen.<br />

Dass der Glaube lebensnotwendig ist<br />

und deshalb weitergegeben werden muss,<br />

war mir bereits früh bewusst. Mission<br />

begeisterte mich schon als Kind, sodass<br />

ich schließlich nach dem Abitur ein halbes<br />

Jahr in Mali (Westafrika) mitarbeitete.<br />

Dort musste ich nicht nur mein etwas<br />

zu früh abgewähltes Französisch wiederfinden,<br />

sondern auch noch eine total<br />

fremde, afrikanische Sprache lernen.<br />

In meiner Verzweiflung fragte ich den<br />

Missionar, warum denn nicht die Franzosen<br />

die Missionsarbeit machen? Schließlich<br />

hätten sie eine Sprache weniger<br />

zu lernen. „Die können noch nicht: die<br />

4<br />

11<br />

12<br />

15<br />

11<br />

18<br />

19<br />

Inhalt<br />

EUROPA<br />

ASIEN<br />

AFRIKA<br />

AMERIKA<br />

Missionare unterwegs<br />

Veranstaltungen<br />

Stellenausschreibungen<br />

Verzweifelt fragte ich den<br />

Missionar, warum nicht Franzosen<br />

die Missionsarbeit tun?<br />

„Die können noch nicht: die<br />

meisten sind keine Christen.“<br />

Seine Antwort saß …<br />

meisten Franzosen sind keine Christen.“<br />

Seine Antwort saß, und rückte mein Bild<br />

von Mission gerade …<br />

Im Studium am Theologischen Seminar<br />

Rheinland kam das Thema Mission immer<br />

wieder auf. Zunächst jedoch blieb ich in<br />

Deutschland und machte ein Jahrespraktikum<br />

als Kinder- und Jugendreferentin bei<br />

einem Evangelisationswerk. Hier merkte<br />

ich deutlich, dass ich das<br />

auch in Zukunft tun will:<br />

das Evangelium weitergeben,<br />

besonders Kindern<br />

und Jugendlichen, und<br />

andere dafür anleiten.<br />

Evangelisation, Jüngerschaft<br />

und Leitung; dafür<br />

schlägt mein Herz.<br />

Eigentlich dachte ich zuerst an eine<br />

Aufgabe in Deutschland. Mission – vielleicht,<br />

irgendwann mal, aber doch nicht<br />

mit 25! Und wenn Gott dir das jetzt<br />

schon zutraut? Er ließ nicht locker und<br />

hat mir das Thema im vergangenen Jahr<br />

immer wieder aufgetischt beim Bibellesen<br />

und Beten. Nachdem ich mich länger<br />

mit einer Freundin darüber unterhalten<br />

hatte, wusste ich: Ich kann diese „heilige<br />

Unruhe“ nicht weiter ignorieren.<br />

So kam eins zum andern. Ich hab<br />

festgestellt, dass man sich bei der <strong>DMG</strong><br />

gar nicht gleich für die nächsten 20 Jahre<br />

verpflichten muss ;) Und wenn ich nach<br />

Frankreich gehe, dann sieht Mission ja<br />

auch ganz anders aus: kein Visum, keine<br />

Impfungen, keine Verabschiedung auf<br />

Jahre von Freunden und Familie! Doch<br />

der Kern bleibt: die Liebe zu Gott und<br />

zum Nächsten. Auch ums Sprachelernen<br />

komm ich nicht herum, denn<br />

auf die Frage oben kann ich<br />

trotz meiner Bemühungen in<br />

Mali bisher nur mit „un peu“<br />

(ein bisschen) antworten. Das<br />

wird sich ändern.<br />

Eine unerwartete<br />

Begegnung<br />

Wir wohnen seit sechs Monaten in<br />

der schönen Provence und dienen einer<br />

kleinen ev. Gemeinde in Aix (140.000<br />

Einwohner). Weil die Mieten dort teuer<br />

sind, suchten wir uns eine Wohnung in einem<br />

Dorf außerhalb mit eher familiärem<br />

Charakter. Hier kennt jeder jeden, doch<br />

als Neulinge fühlten wir uns erst einmal<br />

ziemlich fremd. Zum Glück hat Bernard<br />

eine Gabe, auf Leute zuzugehen! Seine<br />

ersten Kontakte knüpfte er in den Läden,<br />

auf dem Wochenmarkt oder einfach<br />

unterwegs.<br />

Eines Morgens traf Bernard beim Bäcker<br />

einen rothaarigen Zweimeter-Mann<br />

mit Turban! Er sah aus wie ein Sikh, war<br />

aber Europäer! Bei näherem Hinhören<br />

bemerkte Bernard den deutschen<br />

Akzent. Er sprach den Mann an. Dieser<br />

erste Kontakt hat sich inzwischen zu<br />

einer Freundschaft entwickelt.<br />

Der junge Mann heißt David, ist<br />

Deutscher und gibt Yoga-Kurse. Wir<br />

hatten sofort einen guten Draht zu ihm<br />

und spürten seinen Hunger nach einem<br />

Sinn im Leben. Auch seine französische<br />

Freundin Louna bringt uns viel Vertrauen<br />

entgegen. Sie erzählte uns beiläufig, dass<br />

ihre Tante in Venezuela Christin ist …<br />

Bei Davids Geburtstagsfeier haben wir<br />

weitere Personen aus seinem Freundeskreis<br />

kennengelernt, die ebenfalls geistlich<br />

auf der Suche sind. Auf besonderen<br />

Wunsch des Geburtstagskindes sangen<br />

wir christliche Lieder vor. Alle Gäste<br />

hörten andächtig zu und waren von der<br />

Botschaft der Songtexte angesprochen.<br />

Wir sind gespannt, wie sich die Dinge<br />

entwickeln. Hinter dieser unerwarteten<br />

Begegnung sehen wir Gottes Hand. Das<br />

gibt uns Hoffnung für unseren weiteren<br />

Dienst hier.<br />

Eines Morgens traf<br />

Bernard beim Bäcker<br />

einen rothaarigen Zweimeter-Mann<br />

mit Turban!<br />

Er sah aus wie ein Sikh.<br />

4 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2016</strong>


Deutschland<br />

Thomas und Mirjam Hieber<br />

Jesus kennt<br />

ihre Namen!<br />

Grafik: © route55 – Fotolia.com<br />

„Flüchtlinge“ werden sie genannt.<br />

Ohne Namen. Anonym und kalt, wie so<br />

manches in unserer Gesellschaft. Selten<br />

erfährt man viel mehr von ihnen – außer<br />

es endet tragisch.<br />

Wie bei dem<br />

ertrunkenen<br />

Flüchtlingsjungen<br />

Aylan, der an einen<br />

Strand gespült<br />

wurde und dessen<br />

Foto um die Welt<br />

ging. Doch sie alle haben ein Gesicht, einen<br />

Namen, eine Familie, eine Hoffnung,<br />

eine Geschichte!<br />

So wie Kalafa (Name geändert) im Asylheim.<br />

Seit 19 langen Jahren wartet er nun<br />

schon auf eine Entscheidung der Behörden.<br />

Doch mehr als eine Kettenduldung<br />

war bisher nicht drin für ihn. Es ist keine<br />

friedliche Wohngemeinschaft in diesen<br />

Heimen. Dort treffen schreckliche Einzelschicksale<br />

auf Rassismus und Fanatismus.<br />

Kalafa lebt mittendrin seinen Glauben an<br />

Jesus. Er redet von Hoffnung, von Ausharren,<br />

und dass Jesus ihn niemals verlässt.<br />

Muslime und Atheisten hören ihm zu.<br />

Manchmal kommen sie sogar zur Bibelstunde,<br />

die er dort hält. Er ist nicht der<br />

einzige Christ in dem Heim, es gibt auch<br />

ein paar Frauen mit Kindern. Sonntags<br />

gehen sie gemeinsam zum Gottesdienst<br />

einer internationalen Gemeinde, um von<br />

Gottes Wort gestärkt zu werden und<br />

Gemeinschaft zu erleben. Nachmittags<br />

müssen sie zurück in eine neue Woche<br />

des Wartens und Hoffens.<br />

Muslime und Atheisten hören<br />

ihm zu. Manchmal kommen sie<br />

sogar zur Bibelstunde, die er hält.<br />

Er ist nicht der einzige Christ in<br />

der Flüchtlingsunterkunft.<br />

Kalafa erzählt uns von den vielen<br />

Verhandlungen, die er in seinen 19 Jahren<br />

durchstehen musste: endloses Warten<br />

und Hoffen, und immer wieder die<br />

gleichen Fragen. Er bezeugt<br />

seinen Glauben.<br />

Weshalb er das alles<br />

auf sich nimmt? „Jesus<br />

hat einen Plan für mein<br />

Leben, und ihm will ich<br />

gehorchen“, sagt er. Es<br />

beeindruckt mich, wie<br />

viel Mut und Zuversicht Kalafa ausstrahlt.<br />

Er ist unser Glaubensbruder.<br />

Gott baut sein Reich in den Asylunterkünften<br />

mit Leuten wie Kalafa. Sie sind<br />

Zeugen für Jesus, ein Segen unter den<br />

Einwanderern. Und wertvoll! Jeder einzelne.<br />

Geliebt und bei Jesus mit Namen<br />

und Geschichte bekannt. Sie kommen als<br />

Christen nach Europa, weil sie in ihren<br />

Heimatländern verfolgt wurden,<br />

andere durch Kriege entwurzelt.<br />

Einige kommen auf<br />

Transitstrecken mit<br />

Christen und Ge-<br />

meinden in Kontakt und erfahren praktische<br />

Wärme und Angenommensein. In<br />

dieser Atmosphäre findet mancher neue<br />

Hoffnung.<br />

Ich bin so dankbar für die vielen<br />

Christen, die gerade jetzt ihren Glauben<br />

praktisch leben und diesen Einzelnen<br />

nachgehen. Es braucht nicht viel, um eine<br />

Ermutigung zu sein. Ein offenes Ohr, ein<br />

gemeinsames Gebet, ein Händedruck und<br />

eine Umarmung, die signalisiert: Du bist<br />

wertvoll, und wir gehören zusammen.<br />

Dann gehen sie wieder in ihre Bleibe, in<br />

den oftmals rauen Alltag. Zu anderen<br />

Menschen ohne Namen und Gesichter,<br />

die wir nur als „Flüchtlinge“ kennen.<br />

… dass<br />

Sie uns im vergangenen Jahr<br />

unterstützt haben. Dank Ihrer Gebete<br />

und Spenden können unsere 350 Mitarbeiter<br />

auch im neuen Jahr rund um die Welt<br />

Menschen mit Liebe und der guten Botschaft der<br />

H e r z l i c h e n<br />

D a n k<br />

Bibel beschenken. Wir freuen uns auch sehr über Ihren<br />

Beitrag zu unserem Weihnachtsprojekt „Flüchtlingen<br />

helfen“; es sind rund 35.000 Euro zusammengekommen.<br />

In diesen Tagen versenden wir die Zuwendungsbestätigungen<br />

für 2015. Sollten Sie Ihre nicht bis Ende Januar erhalten haben,<br />

dann wenden Sie sich bitte an unsere Spendenbuchhaltung:<br />

Tel. 07265 959-128, Spenden@<strong>DMG</strong>int.de<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2016</strong><br />

5


Europa<br />

<strong>DMG</strong>-Zentrale<br />

Neu: Timo Goseberg<br />

Deutschland<br />

Klaus und Fränzi Libuda<br />

Gott zog seinen<br />

Plan durch<br />

Seit September bin ich als angehender<br />

Kaufmann für Büromanagement<br />

ein Teil der <strong>DMG</strong>. Und mittlerweile<br />

überzeugt, dass Gott genau diese<br />

Stelle für mich vorbereitet hat – auch<br />

wenn ich manches anders geplant<br />

hatte:<br />

Mit 18 Jahren kam ich in eine Krise,<br />

damals war ich schon mit Jesus unterwegs.<br />

Doch ich erkannte, dass mein<br />

Leben nur Sinn macht, wenn ich Jesus<br />

wirklich bedingungslos<br />

folge.<br />

Also ließ ich mich<br />

in meiner Gemeinde<br />

taufen. Viele<br />

kleine Momente<br />

und Erkenntnisse<br />

nutzte Gott danach,<br />

um mir deutlich<br />

zu machen,<br />

Jesaja 55,9<br />

dass er mich als Verwaltungskraft in<br />

Afrika gebrauchen will. Mein Plan war:<br />

Erst eine kaufmännische Ausbildung,<br />

dann die theologische, danach: Afrika!<br />

Schon im Zivildienst erkannte ich nach<br />

mehreren Absagen, dass Gott einen<br />

anderen Weg für mich hatte: 2011<br />

begann an der Theologischen Akademie<br />

in Wiedenest die bisher kostbarste<br />

Zeit meines Lebens. Gott nutzte die<br />

Ausbildung um meine Beziehung zu<br />

ihm zu vertiefen, meinen Charakter zu<br />

formen und mein Glaubensfundament<br />

zu stärken. In den drei Jahren festigte<br />

sich auch mein Entschluss, in die Mission<br />

zu gehen. 2013 bewarb ich mich<br />

erneut für eine kaufmännische<br />

Ausbildung.<br />

Doch Gott<br />

plante offensichtlich<br />

anders.<br />

Denn wie der Himmel<br />

die Erde überragt, so<br />

sind auch meine (Gottes)<br />

Wege viel höher als eure<br />

Wege und meine Gedanken<br />

als eure Gedanken.<br />

Timo ist<br />

Auszubildender<br />

in unserer Verwaltung<br />

Und auch mein Abschlusspraktikum<br />

bei einer Jugendfreizeit sollte<br />

so nicht sein. Plötzlich hatte ich den<br />

Eindruck, dass Gott mich fragte:<br />

„Wenn Mission und Verwaltung, warum<br />

machst du dein Praktikum dann<br />

nicht bei der <strong>DMG</strong>?“ Also passte ich<br />

meine Pläne an und bewarb mich<br />

(sogar erfolgreich) bei der Mission.<br />

Das Praktikum rückte näher, und<br />

auch der Gedanke: „Hat Gott damit<br />

vielleicht mehr vor?“ 2014 arbeitete<br />

ich also fünf Wochen in<br />

der <strong>DMG</strong>-Verwaltung<br />

mit. Im Abschlussgespräch<br />

wurde mir eine<br />

Ausbildungsstelle für<br />

2015 angeboten.<br />

Doch ich war immer<br />

noch auf meine eigenen<br />

Pläne für 2014 fixiert. Im<br />

September schließlich<br />

musste ich nach rund 60 Bewerbungen<br />

akzeptieren, dass Gott seinen<br />

Plan durchzog. Dass mein Lebenslauf,<br />

menschlich gesehen, einen Makel<br />

bekommen würde. Ich arbeitete noch<br />

elf Monate als Maschinenbediener<br />

in der Industrie. Dabei wurde die<br />

<strong>DMG</strong> wieder zum Thema. War das<br />

Gottes Weg für mich? Gott antwortete<br />

deutlich durch die Bibel: „Die<br />

Zeichen sind doch eindeutig, dass ich<br />

dich dort haben möchte!“ (eigene<br />

Übertragung).<br />

Auf diese Zusage vertraute ich<br />

und schrieb für 2015 keine einzige<br />

Bewerbung. Es dauerte noch ein paar<br />

Monate, bis die Entscheidung wirklich<br />

stand. Doch das Warten fiel mir<br />

plötzlich leichter, weil ich<br />

nicht mehr meinem, sondern<br />

Gottes Plan folgte.<br />

Ende Juli 2015 unterschrieb<br />

ich schließlich meinen<br />

Ausbildungsvertrag. Gottes<br />

Gedanken sind wirklich besser:<br />

Denn was kann mich<br />

gezielter auf Afrika vorbereiten,<br />

als eine kaufmännische<br />

Ausbildung beim größten<br />

deutschen Missionswerk?<br />

Der Wert<br />

des Einzelnen<br />

Bei einer Konferenz unserer Partnermission<br />

in Nordirland kommt ein Ire auf<br />

uns zu und erzählt von seinem Schwager:<br />

„Wolfgang ist Deutscher und lebt seit<br />

der Hochzeit mit meiner Schwester in<br />

Nordirland.“ Ihre Gemeinde bete schon<br />

seit Jahren für ihn. Wenige Wochen zuvor<br />

habe der Schwager auf dem Tennisplatz<br />

einen Herzanfall erlitten, sei von Mitspielern<br />

reanimiert worden und am Leben<br />

geblieben.<br />

Der Mann will seinen Schwager<br />

am nächsten Abend in die Gemeinde<br />

einladen und bittet Klaus, sich Zeit für<br />

ein Gespräch mit ihm zu nehmen – von<br />

Landsmann zu Landsmann und in der<br />

Muttersprache, die das Herz eher versteht.<br />

So treffen sich Klaus und Wolfgang<br />

und unterhalten sich in Deutsch …<br />

Im Gespräch wird klar, dass der<br />

himmlische Vater Wolfgangs Herz bereit<br />

gemacht hat, Jesus zu begegnen. Wolfgang<br />

will diesen Schritt im Beisein seiner<br />

Frau tun, die ja schon lange für ihn betet.<br />

Während die drei sich in einen ruhigeren<br />

Raum zurückziehen, sammeln sich<br />

Gemeindeglieder in einer Ecke zwischen<br />

Kaffeetassen und Butterbroten, um die<br />

Wiedergeburt nebenan betend zu begleiten.<br />

Es dauert nicht lang, bis die Drei<br />

zurück sind und sich alle riesig freuen,<br />

weil Wolfgang eine Beziehung zu Jesus<br />

begonnen hat.<br />

Bewegend, wie sich die Glaubensgeschwister<br />

aus Irland um Wolfgang sorgen.<br />

Mit wieviel Liebe sie ihm über die Jahre<br />

begegnet sind. Und Gott hat uns extra<br />

im richtigen Moment nach Nordirland<br />

gebracht, um Wolfgang zu helfen. Ein Hinweis<br />

darauf, wie sehr Gott der einzelne<br />

Mensch am Herzen liegt. Auch hier in<br />

Rostock laufen gerade Bibelkurse und<br />

Klaus trifft sich<br />

mit Einzelnen<br />

…<br />

Gemeindebau<br />

in Rostock<br />

6 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2016</strong>


Buchenauerhof<br />

Chiara Volland / Miriam Blöcher<br />

Ein Jahr, ein Team, ein Jahresteam<br />

Dreck am Stecken, aber von der Gartenarbeit.<br />

Eine weiße Weste, diesmal<br />

beim Streichen. Und mit allen Wassern<br />

gewaschen, nicht nur der Teppich! Das<br />

und mehr ist ein FSJ und BFD hier bei<br />

der <strong>DMG</strong>.<br />

Beinahe königlich wohnen die acht<br />

jungen Christen (ab 18) für zwölf Monate<br />

im Schloss – kein Witz, überzeugt euch<br />

selbst. Junge Frauen und Männer, die nach<br />

der Schule in der <strong>DMG</strong>-Zentrale Buchenauerhof<br />

ein geniales Jahr verbringen. Die<br />

Aufgaben sind breit gefächert. Sie haben<br />

die Wahl zwischen Kochlöffel schwingen,<br />

Staub jagen, putzen der Gästezimmer,<br />

Autos tanken und fahren, Bäume ausreißen,<br />

Rasen mähen und den riesigen<br />

Ofen heizen. Es gibt immer was zu tun.<br />

Manche helfen auch in den Büros mit; von<br />

der Verwaltung über die Postzentrale bis<br />

hin zur Mediengestaltung.<br />

Das Jahresteam kommt aus ganz<br />

Deutschland, manchmal sogar darüber<br />

hinaus. Kein Wunder, dass es nie langweilig<br />

wird. Im gemütlichen Wohnzimmer<br />

mit Dachterrasse und Turmerker ist<br />

nachts bei Sturm das Knarren der alten<br />

Balken zu hören. Das Team gestaltet dort<br />

gemeinsam Film-, Spiele-, und Lobpreisabende.<br />

Da wird über Dialekt diskutiert<br />

und Cappuccino getrunken. Manchmal<br />

backt jemand mitten in der Nacht noch<br />

Muffins. In kürzester Zeit<br />

wachsen sie zur Großfamilie<br />

zusammen, lachen<br />

viel und reden auch mal<br />

ernsthaft.<br />

Dabei kommt der<br />

Glaube nicht zu kurz.<br />

Vor jedem Essen wird<br />

gebetet, und abends<br />

bringen sie persönliche Nöte gemeinsam<br />

vor Gott. Für diejenigen, die schon<br />

immer mal die gesamte Bibel durchlesen<br />

wollten, wird ein Bibelkurs angeboten.<br />

Vier Tage die Woche wird praktisch gearbeitet<br />

– morgens beginnen sie mit einer<br />

gemeinsamen Andacht und Gebet. Das<br />

Mittagessen ist die perfekte Gelegenheit,<br />

um sich mit Mitarbeitern und Missionaren<br />

zu unterhalten und diese interessanten<br />

Leute kennenzulernen. Da können sie<br />

ihre Fragen stellen: Warum zum Beispiel<br />

trägt Missionsleiter Detlef Blöcher<br />

In kürzester Zeit wachsen<br />

sie zur Großfamilie<br />

zusammen, lachen viel<br />

und reden auch mal<br />

ernsthaft. Dabei kommt<br />

der Glaube nicht zu kurz.<br />

eigentlich so einen riesigen Bart? Danach<br />

steht „Spül und Spaß“ an. Dienstags ist<br />

„Teamtag“, den das Jahresteam mit der<br />

Sozialpädagogin der <strong>DMG</strong> verbringt. Da<br />

geht’s um Planung, Termine, Seminare,<br />

Unterricht und Ausflüge. Interessant<br />

sind die Einsätze in der<br />

Flüchtlingsunterkunft<br />

und im Altenheim oder<br />

das Kinderprogramm bei<br />

Missionsfesten – schöne<br />

Gelegenheiten, Gutes zu<br />

tun. Hinzu kommt eine<br />

einwöchige Reise; dieses<br />

Jahr nach Georgien. Die<br />

Freude der jungen Erwachsenen über ihre<br />

Zeit bei der <strong>DMG</strong> ist nicht zu übersehen.<br />

„Hier ist es wirklich schön“, erzählen<br />

sie begeistert. Möchtest du das auch<br />

erleben?<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/<br />

Jahresteam<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2016</strong><br />

7


Europa<br />

Österreich<br />

Gerhard und Junko Deimel<br />

Den Fremden lieben<br />

Flüchtlinge, Einwanderer, ausländische<br />

Studenten und Touristen<br />

brauchen unsere Hilfe bei der Orientierung<br />

– das ist unsere Aufgabe als<br />

Missionare hier in Österreich. Wir<br />

helfen immer wieder Einzelnen, sich<br />

in der Großstadt Wien zurechtzufinden.<br />

Anfangs ist ihnen alles fremd und<br />

neu. Dann zeigen wir ihnen Einkaufsmöglichkeiten,<br />

Ämter,<br />

öffentliche Einrichtungen<br />

und christliche Gemeinden.<br />

Wir helfen bei der<br />

Wohnungssuche und<br />

Arztbesuchen. Dabei ist es alles andere<br />

als einfach, sich immer wieder neu auf<br />

Menschen einzulassen.<br />

Es braucht Zeit, bis eine Freundschaft<br />

wächst. Und jeder Mensch hat<br />

spezielle Nöte und Bedürfnisse. Viele<br />

Flüchtlinge sind nicht nur fremd hier,<br />

sondern auch sehr einsam. Da gilt es,<br />

immer wieder kurz anzurufen und<br />

nachzufragen, wie es der betreffenden<br />

Person geht. Sie freuen sich in der<br />

Regel, wenn wir am Ende eines Telefonats<br />

mit ihnen beten. Wir laden die<br />

Menschen ein und verbringen Zeit mit<br />

ihnen. So hören wir ihre Geschichte,<br />

können ihnen von Jesus erzählen und<br />

sie in unsere Gemeinde einladen.<br />

Bei gemeinsamen Unternehmungen<br />

staunen wir oft, wie begabt die<br />

Einzelnen sind. Welche Talente sie<br />

haben! Die gilt es zu fördern, damit sie<br />

zur Ehre Gottes eingesetzt werden.<br />

Dabei ist wichtig, dass die Menschen<br />

Besonders lohnt sich,<br />

mit Einzelnen die<br />

Bibel zu lesen.<br />

nicht von uns abhängig werden,<br />

sondern in eine Beziehung mit Jesus<br />

hineinwachsen. Dass sie Schritte im<br />

Glauben tun.<br />

Besonders lohnt sich, mit Einzelnen<br />

die Bibel zu lesen. Mit Mikail<br />

aus dem Kongo beispielsweise, den<br />

ich in einer Flüchtlingsunterkunft<br />

kennengelernt habe. Einmal die Woche<br />

treffe ich mich mit<br />

ihm in einem Bahnhofsrestaurant,<br />

wo<br />

wir gemeinsam Gottes<br />

Wort aufschlagen und<br />

darüber nachdenken.<br />

Vom Krieg in seiner Heimat war<br />

er stark traumatisiert. Wir konnten<br />

Mikail Ärzte vermitteln, sodass er<br />

eine gute Therapie erhielt. Es half<br />

ihm sehr, dass wir sein Vertrauen<br />

in Jesus gestärkt und mit ihm<br />

gebetet haben. Inzwischen ist er<br />

so fit, dass er in den Arbeitsprozess<br />

eingegliedert werden konnte;<br />

seit vier Monaten macht er eine<br />

Ausbildung im Gastgewerbe. Er hat<br />

Heilung erfahren und ist im Glauben<br />

gewachsen.<br />

Es lohnt sich, in Einzelne zu investieren.<br />

Denn jeder Mensch ist in<br />

Gottes Augen wertvoll und von ihm<br />

einzigartig geschaffen.<br />

8 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2016</strong><br />

P r o j e k t :<br />

Für<br />

Jesus begeistern, missionarische<br />

Gemeinden fördern, Not<br />

lindern, jungen Missionaren die Ausreise<br />

ermöglichen, Trost spenden und allenorts<br />

Gemeinden gründen. Das und mehr tut die<br />

<strong>DMG</strong> in 80 Ländern rund um den Globus. Mit<br />

Ihrer Spende für das Projekt „Weltweite Arbeit der<br />

<strong>DMG</strong>“ können wir unseren gemeinsamen Auftrag voranbringen,<br />

damit (1Tim 2,4) „alle Menschen gerettet<br />

werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“.<br />

Herzlichen Dank.<br />

W e l t w e i t e<br />

A r b e i t<br />

d e r<br />

Stichwort: P50200-D7 Weltweite Arbeit<br />

D M G


Italien<br />

Erwin und Almut Büschlen<br />

Italien<br />

Thomas und Rebecca<br />

Kröckertskothen<br />

Einer, den<br />

wir begleiten<br />

Giuseppe, ein Italiener aus unserer<br />

Gegend, ist um die 40 Jahre alt. Er hat nie<br />

regelmäßig die Schule besucht, damals<br />

kam er nur bis zur vierten Klasse. Bis<br />

heute fällt es ihm schwer, zu lesen und<br />

zu schreiben. Sein Leben lang hat er sich<br />

immer irgendwie durchgewurstelt und<br />

mit allem arrangiert. Er hatte nie ein<br />

regelmäßiges Einkommen und hielt sich<br />

mit Gelegenheitsjobs und Gaunereien<br />

aller Art über Wasser. Giuseppe lebte<br />

spontan, unkoordiniert, und was er tat,<br />

war oft alles andere als legal.<br />

Als wir ihn kennengelernt haben,<br />

musste er gerade eine Haftstrafe zu<br />

Hause absitzen, vermutlich wegen<br />

Diebstahls. Wir schauten immer wieder<br />

bei ihm vorbei. Einige Male hatten wir die<br />

Gelegenheit, mit ihm die Bibel zu lesen.<br />

Er hat bereits manches mit Jesus erlebt.<br />

Dazu kamen Gespräche mit Erwin, von<br />

Mann zu Mann. Doch nachdem Giuseppe<br />

wieder freikam, sahen wir ihn, trotz<br />

vieler Versprechen, kaum noch.<br />

Kürzlich rief er an, weil<br />

die Carabinieri (Polizei)<br />

wieder vor seiner Tür<br />

stand. Er war am Ende<br />

mit den Nerven.<br />

Kürzlich rief er wieder an, weil am<br />

Abend zuvor die Carabinieri (Polizei)<br />

wieder vor seiner Tür standen. Es ging<br />

um alte Delikte, er war am Ende mit den<br />

Nerven. Aber wir sehen auch, wie sehr<br />

er sich Mühe gibt. Wir unterstützen ihn<br />

gemeinsam mit anderen. Leider fällt es<br />

ihm schwer, seine guten Vorsätze und<br />

Versprechen einzuhalten.<br />

Vor allem beten wir, dass Giuseppe<br />

versteht, wie einzigartig Gott ihn geschaffen<br />

hat. Welche Begabungen er ihm<br />

geschenkt hat. Ein Fachmann erklärte uns<br />

kürzlich, dass Guiseppe sehr gut als Maler<br />

arbeitet. Nun hoffen wir, dass er eine<br />

Perspektive für sein Leben findet und<br />

Gott sein Leben nachhaltig<br />

verändert. Beten<br />

Sie mit?<br />

Ehepaar<br />

Büschlen<br />

Von Hand verlesen<br />

Wissen Sie eigentlich wie Ihr<br />

Nachbar heißt? Ob die Verkäuferin<br />

vom Bäcker ernsthaft krank ist,<br />

oder warum der Metzger immer so<br />

unfreundlich ist? Zu oft gehen wir<br />

mit geschlossenen Augen durch die<br />

Welt. Als wir vor elf Jahren nach Italien<br />

kamen, mussten<br />

wir uns diesen<br />

Fragen stellen:<br />

Wie erreichen wir<br />

einzelne Italiener?<br />

Wir gehen zum<br />

Beispiel immer<br />

im selben Supermarkt<br />

einkaufen. So kamen wir mit<br />

Verkäuferin Gabriella ins Gespräch,<br />

die fragte, ob wir Deutsche sind. Sie<br />

ist mit einem Deutschen verheiratet.<br />

Wir nutzten die Minuten an der<br />

Kasse für freundliche Worte. Nach<br />

einigen Monaten saßen wir bei ihnen<br />

am Mittagstisch.<br />

Als wir Donella aus der Apotheke<br />

auf der Straße trafen, nutzte<br />

Thomas die Chance und schoss ein<br />

paar Fotos von ihr und ihren Enkeln.<br />

Die brachten wir ihr in die Apotheke.<br />

Vertrauen wuchs. Sie hatte eine<br />

schwere Zeit hinter und eine Brustoperation<br />

vor sich. Jeden Tag ging<br />

Rebecca zu ihr ins Krankenhaus, um<br />

sie aufzubauen. Ihre Töchter wurden<br />

neugierig und luden uns zu Kindergeburtstagen<br />

ein. Heute zählen wir<br />

Jesus blickte hoch und sagte:<br />

„Zachäus, komm schnell<br />

herunter! Ich muss noch<br />

heute zu dir kommen!“<br />

Lukas 19,5<br />

zum engen Freundeskreis der Familie.<br />

Wenn wir aufmerksam durchs Leben<br />

gehen, werden wir immer Menschen<br />

treffen, die gerade ein Lächeln, eine<br />

Ermutigung oder praktische Hilfe<br />

brauchen – auch in unserem neuen<br />

Einsatzort Sansepolcro: Beim Einzug<br />

begegnete uns eine<br />

hochschwangere<br />

Nachbarin. Eines<br />

Tages hing eine rosa<br />

Blume am Eingangstor,<br />

was bedeutet,<br />

dass ein Mädel<br />

geboren wurde. Wir<br />

gingen mit einem kleinen Geschenk<br />

nach oben und stellten uns vor. Das<br />

hat Mauern eingerissen!<br />

Eines Tages beim Spaziergang durch<br />

die Innenstadt machten plötzlich alle<br />

Geschäfte zu, und an jeder Ladentür<br />

hingen schwarze Schleifen. Man erklärte<br />

uns, dass eine junge Ladenbesitzerin<br />

an Krebs gestorben war. Sie hatte den<br />

Laden gemeinsam mit ihrer Mutter<br />

geführt. Mit gemischten Gefühlen<br />

machten wir uns auf den Weg zu<br />

der trauernden Mutter. Sie umarmte<br />

uns, weinte und erzählte ... am Ende<br />

bedankte sie sich, dass wir gekommen<br />

waren. Es lohnt sich, den Menschen<br />

die Nachricht zu bringen, die jeder so<br />

nötig hat: Jesus will HEUTE bei dir zu<br />

Gast sein.<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2016</strong><br />

9


Europa<br />

Griechenland<br />

Karin Schutz<br />

Tschechien<br />

Susanne Kuhnke<br />

Das große<br />

Netzwerk Gottes<br />

Wenn jemand aus Deutschland sich<br />

gerne in ein Babyhaus in Afrika einbringen<br />

würde … und dann ist dort tatsächlich<br />

eine Person in Uganda, die genau dieselbe<br />

Vision im Herzen trägt und Waisenkindern<br />

ein Zuhause geben will. Dann<br />

kommt Gottes Netzwerk zum Tragen.<br />

Unser Vater im Himmel hat oft schon die<br />

Fäden geknüpft, damit solche Gedanken<br />

in die Realität umgesetzt werden. Er<br />

lässt mich helfen, die Fäden zu spannen:<br />

Kontakte und Möglichkeiten, Nöte und<br />

Helfer miteinander zu verknüpfen – da<br />

bin ich mittendrin. Eine Gabe von Gott,<br />

die ich als <strong>DMG</strong>-Mitarbeiterin im Auftrag<br />

meiner griechischen Mission einsetzen<br />

kann.<br />

Im Moment baue ich dazu eine Arbeitsbasis<br />

in der Nähe meines Elternhauses<br />

in Deutschland auf. Meine Eltern sind<br />

gesundheitlich angeschlagen und brauchen<br />

Beistand. Künftig werde ich also<br />

viel mehr übers Telefon und Internet<br />

Menschen miteinander verbinden. Oft rufen<br />

Freunde aus Griechenland an auf der<br />

Suche nach Rat und Hilfe. Beispielsweise<br />

eine Christin, deren Mann nicht gläubig<br />

ist. Da bietet sich ein Ehe- und Familienseminar<br />

an, zu dem ich gleich die rechte<br />

Person als Referenten vor Augen habe<br />

– eine Griechin, die Familientherapeutin<br />

ist und nun in den Ruhestand kommt. Sie<br />

ist frei für solche Dienste, das kann ich<br />

organisieren.<br />

Parallel sind Arbeitseinsätze in<br />

Athen geplant. Und bald stehen wieder<br />

Missions einsätze für junge Griechen in<br />

Uganda an, verbunden mit einer kurzen<br />

Schulung in der Türkei. Außerdem organisiere<br />

ich die Flüchtlingsarbeit auf den<br />

griechischen Inseln mit, um den vielen<br />

Neuankömmlinge aus dem Nahen<br />

Osten zu helfen. Auf den Inseln<br />

Mitillini und Kos will ich örtliche<br />

Gemeinden einbinden, dass sie<br />

auf Migranten zugehen. Und<br />

ich sorge dafür, dass Sachspenden<br />

wie Möbel zum Aufbau der<br />

Winter unterkünfte ans Ziel kommen.<br />

Wer mich in all dem unterstützen<br />

möchte, sei es durch Gebet, Spenden<br />

oder direkt durch die Teilnahme an Einsätzen,<br />

darf sich gerne über die <strong>DMG</strong> bei<br />

mir melden. Wir brauchen einander, um<br />

ein Segen für unsere verwundete Welt zu<br />

sein.<br />

„Vojtech, Jesus liebt dich!“<br />

Vojtech war neun Jahre alt als<br />

ich ihn kennenlernte. Seine Mutter,<br />

der Stiefvater, die zwei jüngeren<br />

Geschwistern und er lebten in einer<br />

kleinen Sozialwohnung. Matej, ein<br />

etwas behinderter Mann aus unserer<br />

Gemeinde, wohnte direkt neben<br />

ihnen. Eigentlich<br />

konnte Matej<br />

aufgrund seiner<br />

Behinderung<br />

nicht so gut mit<br />

Kindern umgehen.<br />

Trotzdem flüchtete<br />

Vojtech sich zu<br />

ihm, wann immer<br />

es ging. Zu Hause gab es so viele<br />

Probleme. Bei Matej dagegen fühlte<br />

er sich wohl.<br />

Matej wollte den Kindern in dem<br />

großen Mietshaus gern von Jesus erzählen,<br />

wusste jedoch nicht wie. So<br />

haben wir in den Sommerferien 2013<br />

gemeinsam christliche Kinderprogramme<br />

auf der Wiese hinter ihrem<br />

Haus begonnen. Vojtech war fast immer<br />

dabei. Er störte, wo es nur ging,<br />

redete dazwischen und provozierte<br />

andere Kinder. Sein Wortschatz war<br />

nicht gerade freundlich. Die anderen<br />

mochten ihn nicht. Sie waren auch<br />

keine Engel und motivierten ihn noch<br />

zu allem möglichen Unfug.<br />

Beim Spielen und Basteln machte<br />

Vojtech nie mit. Und wenn ich aus<br />

der Bibel erzählte, hörte ich oft Sätze<br />

von ihm wie: „Nein, Gott gibt es<br />

nicht.“ Oder: „Ich will in die Hölle!“<br />

Was sollte ich tun? Sollte ich ihm<br />

verbieten zu kommen? Ich entschied<br />

mich für ihn.<br />

Beim Spielen machte<br />

Vojtech nie mit. Und wenn<br />

ich aus der Bibel erzählte,<br />

hörte ich oft Sätze von<br />

ihm wie: „Ich will in die<br />

Hölle!“ Was sollte ich tun?<br />

Mit der Zeit veränderte sich<br />

Vojtech. Anfangs hatte er Angst, von<br />

uns geschlagen zu werden, wie er das<br />

zu Hause öfters erlebte. Diese Furcht<br />

legte sich. Seine Hände gingen nicht<br />

mehr schreckhaft zum Schutz über<br />

den Kopf, wenn wir ihn ermahnen<br />

mussten. Er hat gelernt,<br />

dass bei uns niemand<br />

geschlagen wird.<br />

Dass er geliebt ist,<br />

selbst wenn er nicht<br />

still sitzt. Nach einem<br />

Jahr zeigte Vojtech<br />

auch mehr Interesse<br />

an der Bibel. Wenn<br />

ich allein mit ihm redete, merkte ich,<br />

wieviel er verstanden hatte.<br />

Eines Tages fragte er Matej, ob<br />

er ihm noch mehr Bibelgeschichten<br />

erzählt. Nun kam auch sein kleiner<br />

Bruder mit in die Kinderstunde. Es<br />

sind zwei Kinderstunden entstanden,<br />

eine für Schul-, die andere für Vorschulkinder.<br />

Ich war mit den Großen<br />

wöchentlich fünf Stunden zusammen.<br />

Inzwischen ist meine Zeit in Litomerice<br />

(Leitmeritz) zu Ende gegangen<br />

und ich habe eine neue Aufgabe in<br />

Prag. Vojtech liegt mir weiter am Herzen.<br />

Hatte mein Einsatz dort Folgen<br />

für sein Leben? Fragt er noch nach<br />

Jesus? Kann Matej ihm kindgerecht<br />

biblische Geschichten erzählen und<br />

ein Vorbild sein? Bitte beten Sie, dass<br />

Jesus Vojtech daran erinnert, wie sehr<br />

er ihn liebt.<br />

Susanne Kuhnke macht<br />

christliche Kinderarbeit in Prag<br />

10 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2016</strong>


Asien<br />

Thailand<br />

Daniel und Melanie Böhm<br />

Auf Wiedersehen,<br />

Frau Dtai<br />

Wir leben in einem Armenviertel der<br />

Millionenstadt Bangkok und kümmern<br />

uns gerne um die Menschen in unserer<br />

Nachbarschaft.<br />

Diesen Sonntag<br />

stand der Schwager<br />

von Frau Dtai bei<br />

uns vor der Tür,<br />

mitten im strömenden<br />

Regen. In der<br />

Hand eine Khaen,<br />

die traditionelle<br />

Flöte seiner Heimat<br />

im Nordosten.<br />

Lächelnd flüsterte<br />

er: „Frau Dtai ist<br />

gestorben, vorgestern.<br />

Ist einfach<br />

eingeschlafen. Die Flöte habe ich auf ihrer<br />

Beerdigung gespielt.“ Mit Flötenmusik<br />

halten viele Thais Totenwache, um Verstorbenen<br />

Segen mit auf die letzte Reise<br />

zu geben.<br />

Die Woche zuvor hatte ich das letzte<br />

Mal mit Frau Dtai telefoniert. Sie meinte<br />

nüchtern: „Die Ärzte haben mir den<br />

Bauch punktiert und Flüssigkeit abgesaugt,<br />

aber es bringt nichts mehr – sie<br />

können mir nicht helfen.“ Mit dem<br />

kostenlosen Zug und einem fußballgroß<br />

geschwollenen Bauch war sie zur Behandlung<br />

in ihre acht Stunden entfernte<br />

Heimat gefahren. Zuletzt hatte sie kaum<br />

mehr als 40 Kilo gewogen. Dennoch<br />

schien es mir selbstverständlich, Frau<br />

Dtai bald wieder in unserer Nachbarschaft<br />

zu sehen.<br />

Als 13-Jährige wurde sie vom verarmten<br />

Land in die Millionenstadt Bangkok<br />

geschickt, um zu arbeiten. Anfangs lange<br />

Schichten in einer Näherei, später zog<br />

man sie in die Prostitution. Sie hat viel<br />

erlebt und gekämpft und sich immer<br />

irgendwie über Wasser gehalten. Doch<br />

ihr Körper war gezeichnet. Als wir sie<br />

kennenlernten, war sie abgemagert.<br />

Unsere Kinder wollten sich anfangs nicht<br />

neben sie setzen, weil sie immer so stark<br />

nach Schnaps roch.<br />

Hat Gott nicht gerade die,<br />

die in den Augen dieser Welt<br />

arm sind, dazu erwählt,<br />

durch den Glauben reich zu<br />

werden? Hat er nicht gerade<br />

sie zu Erben seines Reiches<br />

bestimmt … das er denen<br />

zusagt, die ihn lieben?<br />

Jakobus 2,5<br />

Mit rauer Stimme und Lachen rief sie<br />

unsere Namen, wenn wir im Slumviertel<br />

an ihrer Wellblechhütte vorbeikamen.<br />

Drinnen mussten wir<br />

aufpassen, wo wir uns<br />

setzten. Der Boden<br />

bestand aus morschen<br />

Brettern direkt über<br />

den Kanal gelegt – wir<br />

hatten Sorge, dass sie<br />

unserem „Ausländergewicht“<br />

nicht standhalten.<br />

Eine Begegnung<br />

blieb besonders in<br />

Erinnerung: Frau Dtai<br />

hatte uns von ihren vier<br />

Kindern erzählt. Ein<br />

Sohn saß wegen Waffenbesitzes im Gefängnis,<br />

einer lebte in der Provinz. Als wir<br />

nach den zwei anderen Kindern fragten,<br />

erzählte sie uns, dass sie während der<br />

Schwangerschaft gestorben waren, weil<br />

ihr damaliger Mann sie misshandelt hatte.<br />

Das änderte für Frau Dtai nichts daran,<br />

dass sie Mutter von vier Kindern war.<br />

Sie wurde nur 46 Jahre alt, zwei davon<br />

haben wir mit ihr geteilt. Sie hatte am<br />

gleichen Tag Geburtstag wie Melanie und<br />

unsere Tochter Helen. Was bleibt von<br />

ihrem Leben? Welchen Wert hatte es?<br />

Mein Trost ist, dass sie in Gottes Augen<br />

wertvoll war. Sie hatte einen Schöpfer,<br />

der sie liebt und von dem sie immer wieder<br />

gehört hat. Wenn wir an sie denken,<br />

vertrauen wir auf Gottes Zusage aus<br />

Jakobus 2,5. Auf Wiedersehen<br />

Frau Dtai …<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2016</strong><br />

11


Asien<br />

Afrika<br />

Naher Osten<br />

Von Mitarbeitern vor Ort<br />

Kenia<br />

Martin und Joy Koch<br />

„Die Frauen im IS-Gebiet müssen<br />

sich verschleiern. Und mein Vater<br />

darf sich nicht mehr rasieren.<br />

Wer sich nicht daran hält,<br />

wird verprügelt.“<br />

Stellt euch vor …<br />

… ihr trefft euch zum Beten in eurer<br />

Gemeinde und erlebt dort eine junge<br />

Frau mit Kopftuch, die unter Tränen<br />

erzählt:<br />

„Unsere ganze Familie ist noch im von<br />

der Terrormiliz IS besetzten Gebiet, und<br />

ich weiß nicht, wie es ihnen geht. Ihre<br />

Stadt ist besetzt. Sie haben weder Strom,<br />

noch Wasser. Manchmal werfen Flugzeuge<br />

ihnen Wasser und Lebensmittel ab,<br />

hab ich gehört. Ich kann kaum Kontakt<br />

zu ihnen aufnehmen, weil das Internet<br />

dort nicht funktioniert.<br />

Sie leben in ständiger Angst. Sie warten<br />

immer auf den nächsten Bombenangriff.<br />

Ab und zu erhält jemand von den älteren<br />

Leuten die Erlaubnis der IS, in die Bezirkshauptstadt<br />

zu fahren. Dann können<br />

wir telefonieren und hören wieder das<br />

Neuste. Sie erhalten für so eine Fahrt<br />

Papiere, auf denen die genaue Zeit steht,<br />

wann sie zurück sein müssen. Wenn die<br />

Person nicht rechtzeitig zurückkehrt,<br />

nehmen die Terroristen die Kinder fest.<br />

Falls man nicht wiederkommt, bringen sie<br />

jemanden aus der Familie um!<br />

Die Frauen im IS-Gebiet müssen sich<br />

verschleiern. Und mein Vater darf sich<br />

nicht mehr rasieren. Wer sich nicht daran<br />

hält, wird verprügelt. Dasselbe gilt für<br />

jeden Fluchtversuch. Es gibt dort keine<br />

Schulen mehr, keine Ärzte und auch<br />

keine Arbeit. Jungen ab 15 Jahren werden<br />

als ‚Soldaten‘ verpflichtet und müssen<br />

kämpfen. Ihnen bleibt keine andere Wahl.<br />

Einige unserer Cousins sind ums Leben<br />

gekommen. Manche waren erst 19. Viele<br />

in unserer Familie sind gestorben und<br />

hinterlassen Kinder.<br />

Hier (im Nachbarland) habe ich Jesus<br />

kennengelernt und Frieden in meinem<br />

Herzen gefunden. Wir sind hier einigermaßen<br />

sicher. Leider komme ich in<br />

unserer Notunterkunft nicht zur Ruhe,<br />

weil das Zimmer, in dem wir wohnen, so<br />

winzig ist. Mein Mann und ich leben mit<br />

unseren drei Kindern auf elf Quadratmetern<br />

…“<br />

Ein nachdenklicher Krieger<br />

Wir leiten ein Gemeindegründungsteam<br />

bei den Samburus, einem<br />

Volk von Halbnomaden im Norden<br />

Kenias von rund 250.000 Menschen.<br />

Bei ihnen ist es üblich, dass ein Krieger<br />

eine feste Beziehung mit einem<br />

Mädchen aus seinem<br />

Clan eingeht. Dabei<br />

zeigt er seine Zuneigung<br />

zu diesem<br />

Mädchen durch viele<br />

Perlenketten, die er<br />

ihr schenkt. Es ist<br />

wie eine Art Ehe auf<br />

Zeit. Weil das Mädchen<br />

aus demselben<br />

Clan ist wie der Krieger, darf er es<br />

später jedoch nicht heiraten. Die Ehe<br />

geht ein Samburu nur mit einer Frau<br />

aus einem anderen Clan ein.<br />

Kürzlich kam eine junge Frau aus<br />

unserem Team zu unserem Haus<br />

gerannt. Sie hatte eine Samburu-<br />

Freundin besucht und diese schwer<br />

krank angetroffen. Schnell fuhren wir<br />

zu ihr, um sie zu einer 20 Kilometer<br />

entfernten Krankenstation zu<br />

bringen. Die Pfleger dort sagten uns,<br />

dass wir sie umgehend ins richtige<br />

Krankenhaus fahren sollten, weil<br />

ihr Zustand lebensbedrohlich war.<br />

Die junge Frau litt unter den Folgen<br />

einer unsachgemäßen Abtreibung. Im<br />

Krankenhaus wurde sie gut versorgt.<br />

Zwei Wochen später war sie gesund<br />

Traurig sagte der<br />

Krieger, dass auch<br />

ihm nicht gefallen hat,<br />

was ihre Angehörigen<br />

seiner Freundin angetan<br />

haben. Wird er sein<br />

Leben ändern?<br />

und konnte wieder nach Hause.<br />

Wir kennen den Krieger gut, der<br />

eine feste Beziehung zu ihr hat. Er hat<br />

sich sehr bemüht, für seine Freundin<br />

zu sorgen, und betonte immer wieder,<br />

wie sehr er sie mag. Traurig sagte<br />

er, dass auch ihm nicht<br />

gefallen hat, was ihre<br />

Angehörigen ihr angetan<br />

haben. Doch ihre Kultur<br />

erlaubt nicht, dass eine<br />

unbeschnittene Frau ein<br />

Kind zur Welt bringt. Sie<br />

sahen keine Alternative<br />

als die Abtreibung.<br />

Wir haben lange mit<br />

dem jungen Mann gesprochen, dass<br />

ihre Notlage eine Folge menschlichen<br />

Handelns war. Dass sich die Menschen<br />

statt vom liebenden Gott, der<br />

sie erschaffen hat, nur vom eigenen<br />

Willen leiten lassen und sich nicht<br />

an dem orientieren, was Gott von<br />

ihnen will. Wir zeigten ihm 3D-Ultraschallbilder<br />

unserer Enkelin, um ihm<br />

Achtung vor ungeborenem Leben zu<br />

vermitteln. Traurig schaute er sich die<br />

Fotos an und begann nachzudenken,<br />

was Gott von ihm in einer solchen<br />

Situation möchte …<br />

Wird er sein Leben ändern? Wir<br />

bleiben mit ihm und vielen anderen im<br />

Gespräch, damit sie Jesus kennenlernen<br />

und sich negative Elemente ihrer<br />

Kultur verändern.<br />

Ehepaar Koch arbeitet<br />

im Volk der Samburu<br />

12 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2016</strong>


Äthiopien<br />

Neu: Mareike Weber<br />

Frequently Asked Questions Häufig<br />

gestellte Fragen<br />

Ich befinde mich im Ausnahmezustand,<br />

eine Missionarin kurz vor dem<br />

Abflug! Die Spannung ertrage ich mit<br />

Humor, denn meine Vorfreude hat den<br />

interessanten Effekt, jedes Gespräch in<br />

ähnliche Bahnen zu leiten. Die Erwähnung<br />

meines künftigen Wohnorts in<br />

Äthiopien führt zwangsläufig zu der<br />

Frage:<br />

„Was willst du denn da?“<br />

Ich werde bei einer äthiopischen<br />

Hilfsorganisation mitarbeiten, in einem<br />

Schulungszentrum für Pastoren, Gemeindeleiter<br />

und Sozialarbeiter. Der Fokus<br />

liegt auf Kindern. Denn in weiten Teilen<br />

des Landes gehört Kindesmisshandlung<br />

zum traurigen Alltag. Das Verhängnisvolle:<br />

Weil diese Praxis tief in der Gesellschaft<br />

verwurzelt ist, macht es oft keinen<br />

Unterschied, ob die Kinder in einer<br />

Gemeinde sind oder nicht. Außerdem<br />

wird Kindern oft das Evangelium vorenthalten.<br />

Die Mitarbeiter unseres Zentrums<br />

wollen ein Bewusstsein dafür schaffen,<br />

damit Gemeinden Kinder nach biblischem<br />

Maßstab mit Wert und Liebe beschenken.<br />

Wir schulen Pastoren und Mitarbeiter<br />

in Kinder- und Jugendarbeit, weil Kinder<br />

das Äthiopien von Morgen sind, auch in<br />

geistlicher Hinsicht!<br />

Ein Wunder ist, dass unser Zentrum<br />

die Kreativität von Erwachsenen und<br />

Kindern fördern will, um Innovationen in<br />

Gesellschaft und Gemeinde zu stärken.<br />

Außerdem erstellen sie Kindergottesdienstmaterial,<br />

haben einen christlichen<br />

Fernsehsender und planen die Herausgabe<br />

einer Kinderbibel. Da komme ich als<br />

leidenschaftliche Künstlerin und ausgebildete<br />

Erzieherin voll in mein Element!<br />

„Ach krass. Und wie lange bleibst du?“<br />

Die Antwort ist verzwickt: Im Vertrag<br />

steht drei Jahre. Da atmen meine<br />

Gesprächspartner meist erleichtert auf.<br />

Erwähne ich allerdings mein „Oneway-<br />

Ticket“ fragen sie entgeistert: „Was … du<br />

bleibst für immer?!“ Ja, ich ziehe richtig<br />

nach Äthiopien. Zu oft hängen Missionare<br />

mit Herz und Gedanken in Europa fest.<br />

Die Arbeit macht nur langfristig Sinn. Am<br />

meisten Einfluss und Vertrauen gewinnst<br />

du, wenn du den Touristenstatus hinter<br />

dir lässt und Zeit nimmst, die Sprache<br />

und Kultur zu verstehen und die Menschen<br />

wertzuschätzen. Ich bleibe so lange<br />

in Äthiopien, wie Gott will.<br />

„Wieso in aller Welt machst du das?!“<br />

Mit jeder Reise nach Afrika zieht<br />

es mich mehr dorthin. Als wäre ein<br />

Gummiband um mein Herz, das zum<br />

Äquator zieht. Eine von Gott geschenkte<br />

Leidenschaft. Allerdings war es während<br />

der Ausbildung und meines Studiums<br />

auch anstrengend, immer auf ein fernes<br />

Ziel hinzuleben. Eines Tages betete ich:<br />

„Herr, ich gebe auf. Hier bin ich: Unfertig,<br />

unheilig, mit lauter unvollständigen Träumen.<br />

Gebrauche mich, jetzt!“ Es war als<br />

ob Gott antwortete: „Na endlich, dann<br />

können wir ja los!“<br />

Er zeigte mir innerhalb kürzester Zeit<br />

konkret, dass es nach Äthiopien geht. Ich<br />

habe gelernt, dass Berufung kein Mysterium<br />

für Heilige ist, die uns später heimsucht,<br />

wenn wir endlich vollkommen sind.<br />

Vielmehr hat Gott Aufgaben für jeden.<br />

Große und kleine, Alltagsaufgaben und<br />

Riesenprojekte. Aber es geht erst los,<br />

wenn wir uns gebrauchen lassen. Wenn<br />

Gott spricht … was kann ich tun, als das,<br />

was er von mir will. Alles andere sind nur<br />

leblose Kopien eines erfüllten Lebens.<br />

„Hast du so gar keine Angst?“<br />

Doch, mehr als mir lieb ist: vor Versagen,<br />

dem mich Verhören, Schwach- und<br />

Alleinesein. Aber ich halte mich an Gottes<br />

Versprechen. Wenn ich versage, ist er<br />

der Vollbringer. Wenn ich mich verhöre,<br />

bleibt er souverän. Wenn ich schwach<br />

bin, ist er kraftvoll. Bin ich allein, wird er<br />

mein Zuhause sein. Ich mag den Spruch<br />

„Home is where your heart is“ (daheim<br />

ist, wo dein Herz ist). Ich will mein Herz<br />

nah bei Gott gründen und vertraue auf<br />

seine weltweite Gemeinde als Familie,<br />

egal wo ich bin.<br />

„Und worauf freust du dich<br />

am meisten, Mareike?“<br />

Auf Neues, Abenteuer, Wunder,<br />

Großes, auf mehr von Jesus …! Nach<br />

einer Unterhaltung dieser Art zuckt der<br />

Gesprächspartner entweder mit den<br />

Achseln und murmelt: „Von deiner Sorte<br />

sollte es mehr geben“, um sich nachdenklich<br />

zu verabschieden. Oder er/sie hat<br />

sich überzeugen lassen, dass in Äthiopien<br />

eine wertvolle Arbeit geschieht, und<br />

möchte ab jetzt meinen Rundbrief lesen<br />

(Sie können ihn gerne bei der <strong>DMG</strong> bestellen).<br />

Ich danke allen, die meine Arbeit<br />

in Äthiopien mittragen …<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2016</strong><br />

13


Afrika<br />

Benin<br />

Lee und Sarah Phillips<br />

Sarah<br />

Yves<br />

Rouven<br />

Lee<br />

Livia<br />

Mädchen Mut Marmorkuchen<br />

Mädchen, Mut und Marmorkuchen<br />

4 Joghurtbecher voll Mehl, 2 Becher<br />

Zucker, 2 Becher Margarine, 3 Eier und<br />

Backpulver; schon ist der Rührkuchenteig<br />

fertig. Während die sieben Mädchen unseres<br />

Chors „Lumière divine“ (Göttliches<br />

Licht) den Teig in unserer Küche mit dicken<br />

Holzlöffeln luftig schlagen, bereitet<br />

Juliette, eine junge Mutter, den alternativen<br />

Backofen<br />

draußen im Garten<br />

vor. Gefüllt mit Sand<br />

und kleinen Kieselsteinen,<br />

erhitzt sie<br />

den afrikanischen<br />

Rundtopf auf einem<br />

Holzfeuer.<br />

Juliette und ich<br />

leiten gemeinsam<br />

den kleinen<br />

Mädchenchor unserer Gemeinde. Sie<br />

sorgt für den musikalischen Teil, während<br />

ich Bibelimpulse und Freizeitaktivitäten<br />

gestalte. Bei jedem Treffen geht es um<br />

eine Frau der Bibel. Harte Schicksale, Enttäuschungen,<br />

Verachtung und dennoch<br />

Treue, Vertrauen, Mut und ein Esslöffel<br />

Bei unseren Treffen geht<br />

es um Frauen der Bibel:<br />

Schicksale, Enttäuschungen,<br />

Verachtung und<br />

dennoch Treue, Vertrauen<br />

und Mut. Eine Lovestory<br />

darf natürlich auch nicht<br />

fehlen.<br />

Liebe. Eine Lovestory darf natürlich auch<br />

nicht fehlen. Solche lebensechte Themen<br />

fanden wir bei den zwei Hannas, dem<br />

israelischen Sklavenmädchen bei Naaman,<br />

Esther, Ruth und Maria.<br />

Ich möchte den Mädchen die Angst<br />

vorm Bibellesen nehmen und sie ermutigen,<br />

selbst darin zu stöbern. Wir schauen<br />

jeden Text unter den<br />

Aspekten wer, wo, wann,<br />

wie und warum an. Eine<br />

einfache Herangehensweise,<br />

die sich alle merken<br />

können. Oder die Fünf-<br />

Finger-Methode. Daumen:<br />

Was fand ich toll? Zeigefinger:<br />

Was lehrt mich<br />

der Text? Mittelfinger:<br />

Wo spricht der Text von<br />

Sünde? Ringfinger: Welche Versprechen<br />

werden erwähnt? Kleiner Finger: Was<br />

setze ich in die Tat um?<br />

Juliette studiert nebenher und hat wenig<br />

Zeit. Als ich mich in den Heimatdienst<br />

verabschiedete, vereinbarten wir, dass<br />

die Mädchen weiterhin anhand dieser<br />

praktischen Tipps bei jedem Treffen einen<br />

kurzen Bibeltext betrachten. Wenn das<br />

klappt, ist die Gruppe selbständig, und ich<br />

könnte mich in Zukunft mit einer neuen<br />

Gruppe von zehn, zwölf Mädchen treffen.<br />

Anfangs fand ich es schade, dass der<br />

Chor auf zwölf Mädchen beschränkt war.<br />

Meist waren wir sogar nur acht. Später<br />

war ich froh, denn man kann sich in kleinerem<br />

Rahmen besser kennenlernen. In<br />

der Bariba-Kultur teilt man zum Beispiel<br />

ungern Persönliches mit. Da erscheinen<br />

Gebetsanliegen oft nichtssagend und<br />

monoton. Ich wünsche mir, dass die Mädels<br />

Vertrauen zueinander aufbauen und<br />

zu Glaubensschwestern heranwachsen.<br />

Wo das weiterhin schwierig ist, habe ich<br />

angeboten, mit einzelnen zu beten.<br />

Als Mama bin ich zu Hause zu erreichen<br />

und habe als Ausländerin den<br />

nötigen Abstand zu ihrer Kultur, um ihr<br />

Vertrauen nicht zu missbrauchen. Bisher<br />

haben die Mädchen mein Angebot wenig<br />

in Anspruch genommen. Aber ich hoffe,<br />

dass sie bei unserer Rückkehr im März<br />

sehen, wie wichtig uns die Menschen hier<br />

und sie selbst sind. Und der deutsche<br />

Rührkuchen im Sandfeuerofen? Er wurde<br />

unter Juliettes Anleitung mit Ober- und<br />

Unterhitze in Form von Kohle auf dem<br />

Deckel wunderbar knusprig und lecker.<br />

14 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2016</strong>


Amerika<br />

Brasilien<br />

Bernhard und Elke Grupp<br />

Familie Grupp hat bei den Canela-Indianern<br />

im brasilianischen Regenwald eine lebendige<br />

Gemeinde aufgebaut<br />

Kirchbau im Canela-Dorf<br />

Unsere Reisetaschen sind gepackt, die<br />

Kisten stehen schon in der Tür, der Pritschenwagen<br />

wartet vorm Haus. Wir sind<br />

im Aufbruch begriffen, aus dem Indianerdorf<br />

in den Heimatdienst nach Deutschland.<br />

Nachbarn und Jugendliche unserer<br />

jungen Canela-Gemeinde helfen uns beim<br />

Tragen, und viele aus<br />

dem Dorf stehen zum „Ja, ich möchte an Jesus<br />

Abschied drumherum. glauben. Ich habe viel Mist<br />

Die Freundinnen unserer<br />

Sarah und Rahel<br />

gebaut in meinem Leben …“,<br />

tauschen Abschiedsworte<br />

mit ihnen aus.<br />

bekennt der Jugendliche.<br />

Alle freuen sich noch, weil erst zwei Tage<br />

zuvor die Kirche im Canela-Dorf mit so<br />

einem tollen Fest eingeweiht worden ist.<br />

Mitten im Abschiedstrubel kommt Joel,<br />

ein 14-Jähriger, – hinter ihm noch ein anderer<br />

Jugendlicher. Sie schauen uns froh<br />

und erwartungsvoll an: „Pastor Bernardo,<br />

der hier möchte sein Leben Jesus geben“,<br />

strahlt Joel. Im ersten Moment denke<br />

ich: „Au, bitte jetzt nicht. Geh doch am<br />

besten später zu unserem Mitmissionar.“<br />

Aber dann der Gedanke: „Wenn jetzt<br />

hier ein Jugendlicher sein Herz vor Jesus<br />

ausschütten will, dann ist das die größte<br />

Freude! Dafür tun wir doch unseren<br />

Dienst. Da kann alles<br />

andere warten!“<br />

Also, wo gibt es ein<br />

ruhiges Plätzchen für uns<br />

drei? Ich rufe noch zwei<br />

andere junge Christen<br />

dazu, damit sie sich<br />

später um den jungen Mann kümmern<br />

können. Dann gehen wir in unser Haus,<br />

wo es ruhig ist. „Ja, ich möchte an Jesus<br />

glauben. Ich habe viel Mist gebaut in<br />

meinem Leben …“, bekennt der Jugendliche<br />

und schüttet Jesus sein Herz aus.<br />

Gemeinsam beten wir weiter, froh und<br />

dankbar. Dankbar auch, weil damit der<br />

„Kirchbau“ im wahrsten Sinn des Wortes<br />

weitergeht. Das neu eingeweihte Gotteshaus<br />

ist ein sichtbares Zeichen im Dorf,<br />

dass Jesus unter den Canelas lebendig ist:<br />

25 Indianer haben sich in den vergangenen<br />

Jahren taufen lassen und kräftig mit<br />

Hand angelegt, damit ihre Kirche fertig<br />

wurde. Mit dem neuen Jugendlichen baut<br />

Jesus seine Gemeinde weiter.<br />

Ende November taufte unser Kollege<br />

weitere sieben Indianer. Es zahlt sich aus,<br />

dass wir ihnen die Frohe Botschaft gebracht<br />

haben. Bitte beten Sie mit für die<br />

Indianerchristen. Unser Kollege musste<br />

Ende Dezember, früher als geplant, nach<br />

Amerika zurück. Brasilianische Christen<br />

aus der Stadt (drei Stunden Fahrzeit)<br />

helfen den Canela-Christen, bis wir im<br />

Sommer zurückfliegen. Gut zu wissen,<br />

dass auch Jesus alle Tage bei ihnen ist.<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2016</strong><br />

15


Amerika<br />

Peru<br />

Siegfried und Dorothee Reuter<br />

Mexiko<br />

Eleazar und Susanne<br />

Tello Harbich<br />

Mission Leben teilen<br />

„24 Stunden und die<br />

Heilige Nacht noch dazu“<br />

Wenn die Altstadt Arequipas<br />

überhaupt je zur Ruhe kommt, dann<br />

nur für eine kurze Verschnaufpause<br />

zwischen zwei und vier Uhr morgens<br />

– wo der Fluss hörbar wird und<br />

einzig von jenen seine Aufmerksamkeit<br />

erfährt, die keinen Schlaf finden.<br />

Selbst die vielen Vorhängeschlösser,<br />

die Liebespaare ans Eisengeländer<br />

der alten Kolonialbrücke gehängt<br />

haben, scheinen nur diesen Moment<br />

zu haben, um von ihrem ewigen<br />

Liebesversprechen zu träumen.<br />

Kühler Nebel steigt auf. Wie Tränen<br />

überziehen Tropfen die ineinander<br />

verschlungenen Schlösser und befeuchten<br />

das Kopfsteinpflaster.<br />

Tränen möchten auch Elias kommen,<br />

als er um 3.30 Uhr mit seinem<br />

Taxi die Brücke überquert, vorbei<br />

am von Hunden durchwühlten<br />

Müll neben dem Bordstein, den er<br />

geschickt umkurvt. Heute bremst er<br />

nicht wegen der Straßenköter,<br />

sondern<br />

wegen dreier Kinder:<br />

Julia (6) und Silver<br />

(4) streunen mit<br />

seiner vier Monate<br />

alten Schwester auf<br />

dem Arm durch die<br />

Gassen.<br />

Als die kleine Alva zu weinen anfing,<br />

hatten die „Großen“ gemerkt,<br />

dass ihre Mütter „außer Haus“ waren<br />

und sich auf die Odyssee sie zu<br />

suchen gemacht. Orientierungslos,<br />

barfuß und durchfroren liest Elias<br />

sie bei der Brücke auf. Zusammen<br />

mit einer Polizeistreife geht es zur<br />

Erstversorgung und Notaufnahme<br />

ins Krankenhaus. Stunden später<br />

und deutlich alkoholisiert treffen<br />

die Mütter, angeblich „vom Einkauf“<br />

kommend, bei der Polizeiwache ein.<br />

Inzwischen klingelt die Staatsanwältin<br />

für Familienangelegenheiten<br />

Barfuß und durchfroren<br />

liest Elias mitten in der<br />

Nacht drei Kleinkinder<br />

bei der „Liebesbrücke“<br />

auf und bringt sie ins<br />

Krankenhaus.<br />

bei Gloria und José, den Leitern eines<br />

Kinderheims in Arequipa. Die beiden<br />

sind zu ihren 40 Kindern und Teenagern<br />

aus verwahrlosten und zerrütteten<br />

Elternhäusern immer wie Vater<br />

und Mutter. José war selbst als Kind<br />

und Jugendlicher durch Peru vagabundiert,<br />

er hat die Liebe Gottes an Leib<br />

und Seele erfahren. Eigentlich ist ihr<br />

Heim längst schon ausgelastet. Doch<br />

„Amor de Dios“ (die Liebe Gottes),<br />

wie sie ihr Heim nennen, öffnet ihre<br />

Arme ohne Einschränkung.<br />

Heute erleben unsere drei kleinen<br />

Vagabunden von der „Liebesbrücke“<br />

hier die notwendige Fürsorge. „Man<br />

findet ja auch nicht alle Tage ‚Silber‘<br />

auf der Straße“, bemerkt Gloria<br />

scherzhaft, als sie den kleinen „Silver“<br />

liebevoll in die Arme schließt. Sechs<br />

Monate kann die Prüfung von Fürsorgerecht<br />

und Vormundschaft dauern,<br />

und es ist ein ständiges Kommen und<br />

Gehen der Kinder.<br />

Einige bleiben nur<br />

kurz, andere über Jahre.<br />

Die drei Kleinen<br />

finden hier ein neues<br />

Zuhause.<br />

„Es ist schon komisch,<br />

zu Weihnachten<br />

werden plötzlich<br />

alle Christen“, meint José und macht<br />

damit eine Anspielung auf die flutwellenartige<br />

Hilfsbereitschaft vieler Leute<br />

zum Christfest. „Wie es uns übers<br />

Jahr geht, berührt die Wenigsten,<br />

dabei haben wir einen 24-Stunden-Tag<br />

und die Heilige Nacht noch dazu.“<br />

Deshalb unterstützen wir als „Kinderhilfe<br />

Arequipa“ der <strong>DMG</strong> sie ganzjährig.<br />

Wir helfen ihnen mit Milch, Haferflocken,<br />

Zucker und mehr, dazu mit<br />

medizinischer Betreuung. Außerdem<br />

laden wir die Kinder ab acht Jahren zu<br />

unseren Sommercamps und Ausflügen<br />

ein. Wollen Sie uns helfen?<br />

Jeder Einzelne ist für Jesus wertvoll –<br />

also auch für uns! Deshalb haben wir von<br />

Anfang an persönliche Besuche zur Priorität<br />

unseres Dienstes gemacht. „Freut<br />

euch mit den Fröhlichen und weint mit<br />

den Weinenden“ (Röm 12,15) ist unser<br />

Prinzip. Bei dieser Art Mission muss man<br />

Zeit mitbringen und auf alles gefasst sein:<br />

Eines meiner größten Schockerlebnisse<br />

hatte ich (Susi) gleich zu Beginn meiner<br />

Arbeit im Armenviertel „Los Olivos“.<br />

Bei einem Hausbesuch wollte mir eine<br />

kinderreiche Familie ihr jüngstes Baby<br />

schenken. Sie meinten es ernst, weil sie<br />

schon genug Kinder und zu wenig Geld<br />

und Platz hatten.<br />

Ein andermal besuchte ich mit meiner<br />

amerikanischen Freundin eine Familie,<br />

die gerade ein Schwein geschlachtet<br />

hatte. Alle liefen mit blutverschmierten<br />

Schürzen herum, und uns als Ehrengästen<br />

wurden Tacos mit frischer Blutwurst angeboten,<br />

die wir natürlich annehmen und<br />

mit offensichtlicher Begeisterung verspeisen<br />

mussten. Was für eine Überwindung!<br />

Immer wieder begleiteten wir Familien,<br />

die unter schweren Krankheiten und<br />

Todesfällen litten: Zwei hatten jeweils ein<br />

kleines Mädchen durch Krebs verloren.<br />

Das war auch für uns nicht einfach mitzuerleben<br />

…<br />

Eine Zeitlang besuchte ich eine gelähmte<br />

Frau, die nicht lesen konnte, und habe<br />

ihr aus der Bibel vorgelesen. Eines Tages<br />

bat sie mich, ihre Tochter zu trösten. Die<br />

20-jährige Olivia lag weinend in ihrem<br />

Zimmer, weil ihr Vater sie wieder verprügelt<br />

hatte. Im Gespräch vertraute sie<br />

Jesus ihr Leben an. Heute arbeitet Olivia<br />

begeistert in der Gemeinde mit. Gott hat<br />

ihr Leben total verändert!<br />

Jetzt beginnen wir eine eine neue<br />

Aufgabe in Chihuahua, 1.500 Kilometer<br />

entfernt. Dort werden wir dasselbe<br />

mit Tarahumara-Indianern tun: Leben<br />

teilen, Freundschaften schließen, ihnen<br />

Liebe und Wertschätzung zeigen und<br />

sie in Freude und Leid begleiten. Dabei<br />

wollen wir sie mit Jesus Christus bekannt<br />

machen, der das alles viel besser kann als<br />

wir!<br />

16 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2016</strong>


Costa Rica<br />

Daniel und Myriam Zinser<br />

Im Rotlichtviertel<br />

von San José<br />

Wie Christus es vorgelebt hat<br />

„Letzte Nacht war unglaublich. Was<br />

Gott in diesen Männern und Frauen tut,<br />

ist so bewegend!“ Überschwänglich berichtet<br />

Xynthia von ihren Erlebnissen in<br />

den Straßen von San José, der Hauptstadt<br />

Costa Ricas. Sie spricht von Begegnungen<br />

mit Prostituierten und Transvestiten,<br />

denen sie Kaffee und<br />

Kekse angeboten, mit<br />

ihnen geredet und für<br />

die sie gebetet hat. Xynthia<br />

ist eine unserer<br />

zehn Studenten, die das<br />

dreimonatige Jüngerschafts-<br />

und Missionstraining<br />

durchlaufen.<br />

Jeden Dienstagabend<br />

macht sich Daniel mit ihnen auf zu einem<br />

Einsatz im Rotlichtviertel. Bis in die frühen<br />

Morgenstunden setzen sie in die Tat<br />

um, was sie im Unterricht gelernt haben:<br />

Hingehen zu Menschen, Beziehungen<br />

leben, bezeugen wer Jesus ist. Anfangs<br />

„Letzte Nacht war unglaublich.<br />

Was Gott in<br />

diesen Männern und Frauen<br />

tut, ist so bewegend!“<br />

Überschwänglich berichtet<br />

Xynthia ihre Erlebnisse.<br />

hatten sie Angst. Doch je öfter sie gehen,<br />

desto größer wird ihre Liebe zu den Leuten.<br />

Das verändert sie selbst – und die,<br />

denen sie begegnen.<br />

Xynthia und ihr Mann Juancho kommen<br />

aus Venezuela. Ein Wunder, dass sie am<br />

Training teilnehmen können. Denn die<br />

inzwischen diktatorische<br />

Regierung ihrer<br />

Heimat überwacht<br />

penibel alle Reisen ihrer<br />

Bürger, aus Angst, dass<br />

Leute nicht zurückkehren.<br />

In Venezuela leben<br />

Xynthia und Juancho<br />

in guten Verhältnissen,<br />

doch sie durften kein<br />

Geld ins Ausland mitnehmen. Zum ersten<br />

Mal stehen sie ohne Mittel da, und wissen<br />

nicht, wie sie das Training bezahlen werden.<br />

Aber sie sind hier!<br />

Und so vertiefen sie sich drei Monate<br />

in Gottes Wort und studieren das Leben<br />

von Jesus, um von ihm zu lernen. Das<br />

Gelernte soll in Venezuela zur Anwendung<br />

kommen. Sie haben Freunde in der<br />

Regierung, diese werden wohl die Ersten<br />

sein, denen sie Jesus bezeugen.<br />

Unsere Studenten im Alter von 19 bis<br />

65 kommen aus allen Ecken Lateinamerikas.<br />

Drei Monate leben sie hier auf engstem<br />

Raum. Das führt auch zu Spannungen.<br />

Myriam und Kollegin Sylvia begleiten<br />

sie durch diese Zeit. Die Kursteilnehmer<br />

lernen, trotz ihrer Unterschiedlichkeit die<br />

Einheit in Christus zu wahren.<br />

Nach dem Training ziehen manche<br />

wieder an ihren Ort. Einige lassen sich als<br />

Missionare unserer Partnerorganisation<br />

ausbilden, das ist dann weiter Daniels<br />

Aufgabe. Wir als Familie sind in Costa<br />

Rica, damit sie gehen können: in die Straßen<br />

von San José, nach Venezuela, ja bis<br />

in den Nahen Osten, um Menschen in die<br />

Nachfolge zu rufen … wie Christus es uns<br />

vorgelebt hat (Phil 2,5+7).<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2016</strong><br />

17


Kalender<br />

Neu: 24-Stunden-Gebet<br />

Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal,<br />

beharrlich im Gebet.<br />

Römer 12,12 ist der Leitvers der <strong>DMG</strong> und<br />

Gebet das Zentrum unseres Lebens und<br />

Arbeitens. Viermal im Jahr haben wir einen<br />

24-Stunden-Gebetstag – rund um die Welt –,<br />

bei dem sich Missionare, Mitarbeiter und Sie,<br />

liebe Freunde, die Staffel in die Hand geben.<br />

Werden Sie Teil unserer weltweiten Gebetsgemeinschaft.<br />

Wir laden Sie gerne dazu in unsere<br />

Basis Buchenauerhof ein.<br />

Termine:<br />

23.–24.03. / 22.–23.06. / 14.–15.09. /<br />

16.–17.11. <strong>2016</strong><br />

09.–13.05.<strong>2016</strong><br />

<strong>DMG</strong>-Missionsfreizeit Buchenauerhof<br />

Den Buchenauerhof entdecken, Mission erleben<br />

Mit Gerd Sigrist, Detlef Garbers und Missionaren. Wir lesen<br />

gemeinsam die Bibel, nehmen uns Zeit zum Beten und haben<br />

Raum für Eindrücke aus der Mission und das Miteinander.<br />

Ab 155 Euro.<br />

Information und Anmeldung:<br />

Tel. 07265 959-0, E-Mail: Anmeldung@<strong>DMG</strong>int.de<br />

Veranstaltungen:<br />

Freizeiten und Reisen (anderer Veranstalter)<br />

21.02.<strong>2016</strong>, Gebetssonntag – Asien<br />

10 Uhr: Buchenauerhof<br />

Tel. 07265 959-0<br />

27.–28.02.<strong>2016</strong>: Missionswochenende<br />

74336 Brackenheim<br />

Tel. 07135 8450<br />

12.–13.03.<strong>2016</strong>: Missionstag<br />

64291 Darmstadt-Arheilgen<br />

Römerstr. 34, Tel. 06150 82744<br />

13.03.<strong>2016</strong>: Missionstag<br />

64291 Darmstadt, Merckstr. 24<br />

Tel. 06151 26290<br />

18.–20.03.<strong>2016</strong>: Infowochenende<br />

für Auslandseinsätze<br />

Buchenauerhof<br />

Tel. 07265 959-0<br />

20.03.<strong>2016</strong>, Gebetssonntag – Afrika<br />

10 Uhr: Buchenauerhof<br />

Tel. 07265 959-0<br />

Treffen Sie uns am Infostand und in Seminaren:<br />

08.–09.02.<strong>2016</strong>: Kindertage des<br />

Lebenszentrums Adelshofen<br />

11.–14.02.<strong>2016</strong>: Willow Creek Leitungs- und<br />

kinderplus-Kongress in Hannover<br />

19.–21.02.<strong>2016</strong>: JuMiKo Lippe in Detmold<br />

26.–28.03.<strong>2016</strong>: Osterkonferenz<br />

in Gunzenhausen<br />

28.03.–02.04.<strong>2016</strong>: GemeindeFerienFestival<br />

SPRING in Willingen<br />

21.–28.05.<strong>2016</strong><br />

Auszeit mit Inhalt<br />

in den französischen Ardennen<br />

mit <strong>DMG</strong>-Missionar Pfr. Günther<br />

Beck und Doris Keller<br />

Urlaubstage für Erholungssuchende<br />

in schöner Umgebung mit Seminarangeboten<br />

und der Möglichkeit,<br />

Missions arbeit vor Ort kennenzulernen.<br />

Ab 345 Euro.<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.auszeit-mit-inhalt.de<br />

Doris Keller, Tel. 07135 963713<br />

18.–25.10.<strong>2016</strong><br />

(Verlängerung bis 01.11. möglich)<br />

Israel-Reise zum Jubiläum<br />

des „Beit Al Liqa“<br />

Das christliche Begegnungszentrum<br />

in Bethlehem, das von den <strong>DMG</strong>-<br />

Missionaren Johnny und Marlene<br />

Shahwan geführt wird, feiert sein<br />

20-jähriges Bestehen. Feiern Sie mit!<br />

Wir besuchen Jerusalem, Bethlehem,<br />

Jericho und das Tote Meer (während der<br />

Verlängerung: Galiläa, See Genezareth<br />

und Mittelmeer). Preis: Ab 1.295 Euro<br />

pro Teilnehmer (bei Verl. ab + 965<br />

Euro).<br />

Information und Reisebegleitung:<br />

Gerd Sigrist, Tel. 07265 8610, gerd.sigrist@gmx.net<br />

18 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 1 | <strong>2016</strong>


Offene Stellen<br />

in unserer <strong>DMG</strong>-Zentrale<br />

Herzliche Einladung!<br />

Personalsachbearbeiter (m/w)<br />

Unsere Verwaltung sucht ab 1. März Verstärkung u.a. zur<br />

Bearbeitung von Personalversicherungen, Flugbuchungen,<br />

Erstattung von Krankheitskosten im Ausland und Koordination<br />

arbeitsmedizinischer Untersuchungen.<br />

IT-Administrator (m/w)<br />

Unsere EDV sorgt dafür, dass Netzwerk und Server funktionieren,<br />

E-Mails ihre Ziele erreichen und kümmert sich um<br />

Datensicherung und Netzwerksicherheit.<br />

Mission<br />

Gott sei Dank!<br />

Personalleiter Amerika (m/w)<br />

Mentoring der Missionare durch Korrespondenz, persönliche<br />

Beratung und gelegentliche Besuche, damit sie im<br />

Glauben wachsen und vor Ort effektiv arbeiten können.<br />

Sie sehen Ihre Berufung darin, Jesus und Missionaren<br />

zu dienen, und möchten sich in einem christlichen<br />

Glaubens werk einbringen. Ausführliche Informationen:<br />

Jahresfest<br />

Das Missionsfest der <strong>DMG</strong><br />

Parallel:<br />

Impressum<br />

TeenTREFF<br />

Herausgeber:<br />

<strong>DMG</strong> interpersonal e.V.<br />

Buchenauerhof 2, D-74889 Sinsheim<br />

Tel.: 07265 959-0, Fax: 07265 959-109<br />

Kontakt@<strong>DMG</strong>int.de • www.<strong>DMG</strong>int.de<br />

24. april <strong>2016</strong><br />

ab 10 Uhr<br />

Buchenauerhof,<br />

Sinsheim<br />

Infos:<br />

www.DmGint.de/Jahresfest<br />

Bei Adressänderungen: Tel. 07265 959-128, Adressen@<strong>DMG</strong>int.de<br />

Schriftleitung: Dr. Detlef Blöcher<br />

Redaktion: Theo Volland (Redaktion@<strong>DMG</strong>int.de)<br />

Layout: David Spieth<br />

Erscheinung: Sechsmal jährlich<br />

Titelfoto: © Lydia Geissler – Fotolia.com<br />

Spendenkonten:<br />

Volksbank Kraichgau, <strong>DMG</strong><br />

IBAN: DE02 6729 2200 0000 2692 04<br />

BIC: GENODE61WIE<br />

Schweiz: Swiss Post, SMG<br />

Vermerk: <strong>DMG</strong><br />

IBAN: CH92 0900 0000 8004 2881 3<br />

BIC: POFICHBEXXX<br />

Die Arbeit der <strong>DMG</strong> ist als steuerbegünstigt anerkannt. Spenden werden<br />

im Rahmen der Satzung entsprechend der Zweckbestimmung für<br />

missionarische oder mildtätige Zwecke eingesetzt. Stehen für ein Projekt<br />

ausreichend Mittel zur Verfügung, wird die Spende für einen ähnlichen<br />

satzungsgemäßen Zweck verwendet.<br />

Datum Datum Unterschrift(en)<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/Stellenangebot<br />

Bitte geben Sie im Überweisungsträger das Stichwort, den Namen<br />

eines Missionars, „<strong>DMG</strong>“ oder „Wo am nötigsten“ an. Herzlichen Dank!<br />

IBAN IBAN<br />

06 06<br />

Angaben Kontoinhaber: zum Kontoinhaber: Name, Vorname/Firma Name, Vorname/Firma, Ort (max. 27 Stellen, keine Straßen- oder Postfachangaben<br />

PLZ Anschrift und Straße des des Spenders: (max. 27 Stellen)<br />

Spenden-/Mitgliedsnummer Verwendungszweck, ggf. oder Projektnummer:<br />

Name des Spenders - (max. 27 Stellen)<br />

ggf. Stichwort<br />

Betrag: Euro, Euro, Cent Cent<br />

G E N O D E 6 1 W I E<br />

BIC BIC des des Kreditinstituts (8 oder 11 Stellen)<br />

SPENDE<br />

SPENDE<br />

D E 0 2 6 7 2 9 2 2 0 0 0 0 0 0 2 6 9 2 0 4<br />

IBAN IBAN<br />

D M G 7 4 8 8 9 S i n s h e i m<br />

Angaben zum zum Zahlungsempfänger: Name, Name, Vorname/Firma (max. 27 Stellen, bei maschineller Beschriftung max. 35 Stellen)<br />

Name Name und und Sitz Sitz des des Überweisenden Kreditinstituts BIC BIC<br />

SEPA-Überweisung/Zahlschein<br />

Für Für Überweisungen<br />

in in Deutschland und und<br />

in in andere EU-/EWR-<br />

Staaten in in Euro. Euro.


Komm mit in ein anderes Land<br />

Offene Stellen für Jahreseinsätze<br />

Wir bieten jungen Christen (m/w) ab 18 Jahren viele Stellen in anderen Ländern und<br />

Kulturen an, wo sie ab Sommer <strong>2016</strong> Einsätze von 6 bis 24 Monaten absolvieren, sich<br />

sozial und missionarisch engagieren und dabei ihre Begabungen entdecken können:<br />

Grafik: Designed by freepik.com<br />

Europa<br />

Frankreich<br />

Italien<br />

Italien<br />

Italien<br />

Spanien<br />

Spanien<br />

Georgien<br />

Georgien<br />

Griechenland<br />

Amerika<br />

Chile<br />

Ecuador<br />

Café für Randgruppen u. Fairtrade-Café<br />

Literatur- und Verlagsarbeit<br />

Gästehaus mit Kinder- und Jugendarbeit<br />

Musiker, Seelsorger, IT Spezialisten<br />

Drogenrehaarbeit und Landwirtschaft<br />

Gemeindegründung<br />

Lernhelfer<br />

Kreativ- und Bildungsworkshops<br />

Praktische Hilfe und Migrantenarbeit<br />

Kindergarten und Büro für Hilfsprojekte<br />

Christliche Radioarbeit in Deutsch<br />

Thailand Rollstuhlprojekt<br />

Südasien Unterrichtsassistenz, Grundschule<br />

Philippinen Bildung: Jugend, junge Erwachsene<br />

Philippinen Selbsthilfegruppen<br />

Namibia Förderschule<br />

Elfenbeinküste Kinder- und Jugendarbeit<br />

Tansania Kindergarten<br />

Tansania Nachhilfeunterricht<br />

Und viele mehr …<br />

Asien<br />

Afrika<br />

Einsätze über die <strong>DMG</strong> sind oft als Internationaler<br />

Freiwilligendienst (IJFD) anerkannt. Darüber hinaus<br />

bieten wir für Berufstätige Expert-<br />

Einsätze im Ausland und für aktive<br />

IJFD gefördert vom:<br />

Senioren unser 50plus-Programm.<br />

www.kurzeinsätze.de<br />

Oder doch lieber in Deutschland?<br />

Dann komm ins Jahresteam der <strong>DMG</strong> und hilf in<br />

der Missionszentrale bei Sinsheim mit (FSJ/BFD).<br />

Erlebe Gemeinschaft, Glaube, Mission und entfalte<br />

deine Begabungen. Mehr auf Seite 8 und online:<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/Jahresteam

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