Bull Terrier Journal 2015
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Allergie bei Hunden<br />
Allergie bei Hunden<br />
Dr. med. vet. Heidi Zibolka<br />
Allergien können bei Hunden in unterschiedlicher<br />
Form auftreten. Es zeigt sich<br />
oftmals starker Juckreiz der Haut, welcher<br />
zum Lecken oder Kratzen führt. Auch Verdauungsprobleme<br />
(wie häufiger Durchfall)<br />
oder vermehrtes Niesen kann als weiteres<br />
Symptom auftreten.<br />
Zu den besonders betroffenen Rassen zählen:<br />
Rassen vom <strong>Bull</strong>typ<br />
West Highland White <strong>Terrier</strong><br />
Boxer<br />
Französische <strong>Bull</strong>doggen und English<br />
<strong>Bull</strong>dogs<br />
Labrador und Golden Retriever<br />
Da diese Symptome zum Teil auch durch<br />
andere Erkrankungen ausgelöst werden<br />
können, ist es ratsam verschiedene Untersuchungen<br />
vom Tierarzt durchführen zu lassen,<br />
wie zum Beispiel Blut- oder Hautuntersuchungen.<br />
Die Ursachen für den anhaltenden Juckreiz<br />
sind sehr vielfältig. Sie können bedingt sein<br />
durch Parasiten, wie Flöhe oder Milben,<br />
durch Infektionen der Haut mit Bakterien<br />
oder Pilzen, durch organische Fehlfunktionen<br />
von Leber und Niere oder hormonell<br />
ausgelöst werden, wie bei einer Schilddrüsenunterfunktion.<br />
Denkbar sind auch Überempfindlichkeiten<br />
gegenüber Reinigungsmitteln<br />
und Futter. Oft reagieren die Tiere auf<br />
mehrere Auslöser gleichzeitig!<br />
Ob die Allergie durch eine Futtermittelüberempfindlichkeit<br />
ausgelöst wird, ist in<br />
erster Linie durch eine Eliminationsdiät<br />
über mehrere Wochen festzustellen. Dafür<br />
bekommt der Hund ausschließlich je eine<br />
Eiweiß- und Kohlehydratquelle, die der<br />
Körper noch nicht kennt. Verbessern sich<br />
die Symptome, füttert man schrittweise<br />
wieder die gewohnten Futterbestandteile zu<br />
(=Provokationsdiät). Tritt dann eine erneute<br />
Verschlechterung ein, ist die verursachende<br />
Futterkomponente leicht identifiziert. Die<br />
Diagnose eine Futtermittelunverträglichkeit<br />
allein über eine Blutuntersuchung zu stellen,<br />
ist sehr fraglich und führt in den meisten<br />
Fällen zu falschen Ergebnissen. Daher ist von<br />
der Durchführung abzuraten.<br />
Vollständig ist eine Allergie nur durch<br />
Allergenvermeidung zu „heilen“. Da dies oft<br />
nicht praktikabel ist, gibt es trotzdem einige<br />
Ansatzmöglichkeiten um die Symptome zu<br />
mildern.<br />
Regelmäßiger Einsatz von Antiparasitika<br />
(Floh- und Zeckenprophylaxe) mit<br />
Repellenteffekt<br />
Antibiotische Behandlung bakterieller<br />
Hautinfektionen<br />
Unterstützende Waschungen mit speziellen<br />
Shampoo<br />
Allergenreduzierung in der Umgebung<br />
(Hausstaubmilben!)<br />
(Hundekörbchen aus Leder, Hundetextilien<br />
wie Decken o. Ä. bei 90 Grad<br />
waschen)<br />
Hyposensibilisierung zur Allergengewöhnung<br />
Medikamentelle Behandlung der<br />
Symptome<br />
Sollten Sie bei Ihrem Tier folgende Symptome<br />
bemerken, dann stellen Sie es umgehend<br />
beim Tierarzt vor!<br />
Kratzen oder Lecken am Körper/Pfoten<br />
Gerötete und entzündete Hautpartien<br />
Ohren- und Augenentzündung<br />
Verdauungsprobleme<br />
Haarausfall<br />
Dr. med. vet. Heidi Zibolka<br />
Tierärztliche Praxis für Kleintiere<br />
Weinbrennerallee 1, 39118 Magdeburg<br />
Internet: www.tierarztpraxis-zibolka.de