Bull Terrier Journal 2015

6 Editorial
Liebe Mitglieder,
liebe Leserinnen und Leser!
Es ist ziemlich genau ein Jahr her, dass die
GBF ihre letzte Mitgliederversammlung mit
Neuwahlen hatte. Entgegen einiger Unkenrufe
und Prophezeiungen von inzwischen aus
der GBF-Mitgliederliste gestrichener Personen,
hat sich die Mitgliederzahl im laufenden
Jahr um 60 die Mitgliederzahl erhöht, – und
das bei nur 11 Austritten 2015. Unsere Ausstellungen
erfreuen sich weiterhin großer
Beliebtheit und selbstverständlich auch steigender
Meldezahlen. Wir haben ein starkes
Kontingent an eigenen Zuchtrichtern, und
traditionell laden wir immer wieder Rassespezialisten
aus dem Ausland ein.
Auch international ist die GBF eine gewichtige
Größe. Als einziger deutscher Verein
waren wir auch dieses Jahr erfolgreich bei
der Continental Europäischen Trophy Show
(C.E.T.S.) in Belgien vertreten und konnten
neben zahlreichen Top-Plazierungen mit
Your Lady Annika vom Kalkofen, ZuB: Manfred
Herrbruck, den BOB Bullterrier stellen.
Der C.E.T.S.-Vertrag mit unseren belgischen
Bullterrier-Freunden wurde dieses Jahr
verlängert und modifiziert, so dass die GBF
weiterhin der einzige deutsche Verein ist, der
Hunde zur C.E.T.S.-Trophy entsenden kann
und wird.
In der zweiten Oktoberwoche stellte die GBF
– wiederum als einziger deutscher Verein –
ein Team bei der Country Competition des
Niederländischen Staffordshire Bullterrier
Clubs, eine Veranstaltung mit weit über 200
Staffordshire Bullterriern. Unter 12 Länder-
Teams konnten wir einen hervorragenden 4.
Platz erringen. Das macht uns natürlich stolz
und spricht für die züchterische Arbeit in der
GBF.
Wir waren dieses Jahr auch wieder bei der
Country Competition des Niederländischen
Bullterrier Clubs mit einer kompletten
Mannschaft vertreten. Alle gezeigten Hunde
wurden selbstverständlich in der GBF
gezüchtet. Der erreichte 8. Platz unter 15
Teams ist bei der wirklich geringen Anzahl
von in Deutschland gezüchteten Bullterriern
als Spitzenergebnis anzusehen und bestätigt
die Qualität der in der GBF gezüchteten
Hunde.
Nachdem es die letzten 2 Jahre Ruhe an
der „Kampfhundefront“ gab und Schleswig-
Holstein zum Jahreswechsel die dort geltende
Rasseliste abschafft, setzt nun Sachsen-Anhalt
zum März 2016 ein Gesetz in Kraft, das
ein Zuchtverbot für American Staffordshire
Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier
beinhaltet. Trotz zweier Anhörungen
im Landtag und einem Symposium hat sich
die Landesregierung nicht um die Meinung
aller Experten gekümmert, die eine Rasseliste
absolut abgelehnt hatten. Man beruft sich
stattdessen auf das Gutachten eines Prof. Dr.
Michael Kilian der Universität Halle-Wittenberg,
der tatsächlich und wahrheitswidrig
behauptet, dass es in nahezu allen deutschen
Bundesländern Zuchtverbote für sog. Listenhunde
gibt. Der unwissende Herr ist Jurist
und Bediensteter des Landes Sachsen-Anhalt.
Mehr muss man dazu wohl nicht sagen.
Dieser Argumentation haben sich die Fraktionen
der CDU und der SPD angeschlossen,
ohne sich vorher über die tatsächlichen Gegebenheiten
in anderen Bundesländern „schlau
zu machen“. Aber Schlauheit scheint den
Mitgliedern der CDU und SPD Fraktionen
in Sachsen-Anhalt nicht gegeben zu sein.
Von Seiten des sachsen-anhaltinischen Innenministeriums
geht man nun sogar soweit
zu behaupten, der Miniatur Bullterrier sei gar
keine eigene Rasse, sondern ein Bullterrier-