Rheinland-Pfalz Wahlen 2016
Das Land, die Wahlen und die Favoritinnen. (CC BY-SA 3.0)
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1.5. POLITIK 11<br />
sie erstmals die absolute Mehrheit der Parlamentssitze.<br />
Dass die derzeitige Dominanz der SPD auf Landesebene<br />
vor allem Beck zu verdanken ist, wird daran deutlich, dass<br />
bei Europa-, Bundestags- und Kommunalwahlen der letzten<br />
zwanzig Jahre meistens weiterhin die CDU als stärkste<br />
Partei hervorging.<br />
Die FDP wurde nur bei den <strong>Wahlen</strong> 1983 und 2011 nicht<br />
in den Landtag gewählt. In allen anderen Wahlperioden<br />
war sie stets als drittstärkste Fraktion im Landtag vertreten.<br />
Die Grünen hatten aufgrund der überwiegend sehr<br />
ländlichen Struktur in diesem Bundesland lange einen<br />
schweren Stand. Während sie 2001 noch knapp den Einzug<br />
in den Landtag schafften, scheiterten sie fünf Jahre<br />
später an der Fünf-Prozent-Hürde, die sie 2011 jedoch<br />
wieder überwanden und mit einem auch durch die Debatte<br />
über die Atomkraft nach der Reaktorkatastrophe von<br />
Fukushima hervorgerufenen herausragenden Wahlergebnis<br />
Juniorpartner in einer rot-grünen Regierungskoalition<br />
wurden.<br />
1.5.1 Verfassung<br />
Das Land <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> geht auf die Verordnung<br />
Nummer 57 der französischen Besatzungsmacht vom 30.<br />
August 1946 zurück, die die Bildung eines „rheinpfälzischen“<br />
Landes anordnete. Ein erster Verfassungsentwurf<br />
entstand „im Bewusstsein der Verantwortung vor Gott,<br />
dem Urgrund des Rechts und Schöpfer aller menschlichen<br />
Gemeinschaft, von dem Willen beseelt, die Freiheit<br />
und Würde des Menschen zu sichern, das Gemeinschaftsleben<br />
nach dem Grundsatz der sozialen Gerechtigkeit zu<br />
ordnen, den wirtschaftlichen Fortschritt aller zu fördern<br />
und ein neues demokratisches Deutschland als lebendiges<br />
Glied der Völkergemeinschaft zu formen“ in der so genannten<br />
Beratenden Landesversammlung, deren Mitglieder<br />
von den rheinland-pfälzischen Kreis- und Gemeindeversammlungen<br />
bereits im November 1946 gewählt worden<br />
waren.<br />
Die konstituierende Sitzung dieser Beratenden Landesversammlung<br />
fand am 22. November 1946 im Koblenz<br />
statt. Kurz darauf, am 4. Dezember 1946, wurde<br />
eine vorläufige Landesregierung unter Wilhelm Boden<br />
(CDU) gebildet. Nachdem die Landesverfassung durch<br />
Volksabstimmung am 18. Mai 1947 angenommen wurde,<br />
wählte man den bisherigen Landeschef Boden am 13. Juni<br />
zum ersten Ministerpräsidenten des neuen demokratischen<br />
und sozialen Gliedstaats Deutschlands. Nach nicht<br />
einmal einem Monat wurde Peter Altmeier (CDU) sein<br />
Nachfolger.<br />
Artikel 79 Absatz 1 der Landesverfassung sieht vor, dass<br />
der Landtag „das vom Volk gewählte oberste Organ der<br />
politischen Willensbildung“ ist. „Er vertritt das Volk,<br />
wählt den Ministerpräsidenten und bestätigt die Landesregierung,<br />
beschließt die Gesetze und den Landeshaushalt,<br />
kontrolliert die vollziehende Gewalt und wirkt an<br />
der Willensbildung des Landes mit in der Behandlung öffentlicher<br />
Angelegenheiten, in europapolitischen Fragen<br />
und nach Maßgabe von Vereinbarungen zwischen Landtag<br />
und Landesregierung.“<br />
Das Land wird beim Bund durch einen Bevollmächtigten<br />
vertreten, dessen Sitz in der Vertretung des Landes<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> in Berlin ist.<br />
Siehe auch: Verfassung für <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
1.5.2 Landtagswahlen<br />
Landtagswahl in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> 2011<br />
(in Prozent) [14]<br />
%<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
35,7<br />
35,2<br />
15,4<br />
4,2<br />
3,0<br />
6,4<br />
SPD<br />
CDU<br />
Grüne<br />
FDP<br />
Linke<br />
Sonst.<br />
Gewinne und Verluste<br />
im Vergleich zu 2006<br />
%p<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
−2<br />
−4<br />
−6<br />
−8<br />
−10<br />
−9,9<br />
+2,4<br />
+10,8<br />
−3,8<br />
+0,4<br />
± 0,0<br />
SPD<br />
CDU<br />
Grüne<br />
FDP<br />
Linke