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Das Fenster

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Beide aus dem Garten durch das neue <strong>Fenster</strong> gesehen. Sie sitzen wie gelähmt da. Keine<br />

Regung.<br />

Hannelores Stimme dann: Hab mir ein neues Haus gesucht, mit den Kindern. Schon ein Jahr lang.<br />

Wieder Schweigen.<br />

Hannelore: Hab Dir nichts gesagt, wollte Dich nicht beunruhigen.<br />

Bernd steht brüsk auf, geht hin und her, setzt sich wieder.<br />

Ihm fehlen Worte.<br />

Zeit vergeht.<br />

Sie steht dann unvermittelt auf: Ja, das wars dann. Lebwohl.<br />

Sie geht langsam zur Tür, öffnet sie, ohne sich noch einmal umzublicken, schliesst sie hinter sich.<br />

Aus dem Flur ihre Stimme: Kommt ihr runter, wir gehen...<br />

Bernd allein am Tisch. Die Kamera umkreist ihn. In der Umkreisung Bilder aus ihrer beider Zeit. Als<br />

alles noch schön und heil war.<br />

Dann sein Gesicht gross lange Zeit.<br />

Fahrt zurück - hinter ihm taucht das neue <strong>Fenster</strong> auf.<br />

Man hört von draussen überlaut, wie Autotüren klappen, der Motor angelassen wird, das Auto<br />

losfährt.<br />

In dem <strong>Fenster</strong> fährt es kurz am Rande vorbei.<br />

Bernd steht auf, der Stuhl kippt - er geht zum <strong>Fenster</strong> versucht es zu öffnen, will hinterher<br />

schauen....vergeblich, der Motorlärm verklingt. Stille.<br />

Er wirft sich aufs Sofa, stiert besinnungslos auf das neue <strong>Fenster</strong> - auf sein Unglück.<br />

In dem <strong>Fenster</strong> nun auch in magischer Spiegelung - Rückblick auf sein heiles Leben mit ihr.<br />

Er dreht sich zum Zimmer um - vor seinen Augen verändert es sich, die Möbel werden zu<br />

Gerümpel, die Bilder fallen herab, Müll häuft sich an, mehr und mehr, umgibt den <strong>Das</strong>itzenden<br />

schon wie eine Mauer.<br />

Er springt auf, flieht in den Garten, schaut von da aus zurück auf sein Leben mit ihr, das jetzt von<br />

Müll begraben wird.<br />

Er versucht, das neue unglückselige <strong>Fenster</strong> zu zerstören. Vergeblich.<br />

Langsam geht er wieder hinein trägt den Müll raus, macht das Zimmer frei, trägt ihren Teller ihre<br />

Tasse raus in die Küche. Setzt sich da auf einen Hocker, stiert die Wand an.<br />

Plötzlich rückt er näher an den Herd, öffnet den Backofen, dreht das Gas auf. Man hört es heraus<br />

strömen. Dreht es nach einer Weile wieder ab.,<br />

Sein fahles Gesicht. Die Augen sind tot. Da sieht er auf dem Küchentisch einen Zettel

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