Kapp, Ebeling & Partner - bei der Bürgerstiftung Braunschweig
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Dr. Michael Messner<br />
Schenken und Vererben<br />
<strong>Bürgerstiftung</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
16. Oktober 2012<br />
Dr. Michael Messner<br />
Rechtsanwalt und Notar<br />
Fachanwalt für Steuerrecht<br />
Fachanwalt für Erbrecht<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
1.Zivilrecht<br />
Dr. Michael Messner<br />
Inhalte<br />
2. Erbschaft- und Schenkungsteuerrecht<br />
3. Gestaltungstipps<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Dr. Michael Messner<br />
Teil 1: Zivilrecht<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Gesetzliche und gewillkürte Erbfolge<br />
Dr. Michael Messner<br />
Erbrecht<br />
gesetzliche Erbfolge gewillkürte Erbfolge<br />
privatschriftliches<br />
Testament<br />
Testament<br />
notarielles<br />
Testament<br />
Erbvertrag<br />
Pflichtteilsverzicht<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Dr. Michael Messner<br />
Gesetzliche Erbfolge<br />
5. Ordnung Weitere Voreltern Abkömmlinge<br />
4. Ordnung Urgroßeltern Abkömmlinge<br />
3. Ordnung Großeltern Onkel/Tante Vetter/Cousine Abkömmlinge<br />
2. Ordnung Eltern Geschwister Neffe/Nichte Abkömmlinge<br />
Erblasser<br />
1. Ordnung Kin<strong>der</strong> Enkel Abkömmlinge<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Dr. Michael Messner<br />
Gesetzliche Erbfolge<br />
Ausgangsfall:<br />
E ist beruflich und privat erfolgreich. Die<br />
Sparkasse hat ihm erst kürzlich für den Erwerb<br />
eines Einfamilienhauses einen erheblichen Kredit<br />
gewährt.<br />
Mit seiner Freundin, <strong>der</strong> Sozialpädagogin F,<br />
erwartet er das erste Kind.<br />
Ein Verkehrsunfall setzt seinem Leben ein jähes<br />
Ende.<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Fall<br />
� nichteheliche<br />
Lebensgemeinschaft<br />
1 min<strong>der</strong>jähriges<br />
Kind bzw. nasciturus<br />
Dr. Michael Messner<br />
Gesetzliche Erbfolge<br />
Ausgangsfall<br />
0 = <strong>Partner</strong><br />
Erben<br />
1 = Kind (auch nasciturus)<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Abwandlung 1:<br />
Dr. Michael Messner<br />
Gesetzliche Erbfolge<br />
E hat F geheiratet, sein Kind ist geboren.<br />
Ein Ehevertrag besteht nicht.<br />
Auf dem Weg zur Kin<strong>der</strong>krippe versterben E und<br />
das Kind gemeinsam.<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Fall<br />
� EM stirbt<br />
kein Kind überlebt ihn<br />
Dr. Michael Messner<br />
Gesetzliche Erbfolge<br />
Abwandlung 1<br />
¾ Ehefrau<br />
Erben<br />
¼ Eltern =<br />
„Schwiegereltern“ EF<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Abwandlung 2:<br />
Dr. Michael Messner<br />
Gesetzliche Erbfolge<br />
E ist noch verheiratet und hat inzwischen<br />
2 min<strong>der</strong>jährige Kin<strong>der</strong>.<br />
Auf einer Geschäftsreise verunfallt er tödlich.<br />
Es besteht weiterhin kein Ehevertrag.<br />
Alternativ: E hat Gütertrennung vereinbart<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Dr. Michael Messner<br />
Gesetzliche Erbfolge<br />
Ehegattenerbrecht<br />
Verwandte Zugewinn- Gütertrennung<br />
gemeinschaft<br />
2 Kin<strong>der</strong> EF: 1/2 EF: 1/3<br />
(1/4 Erbteil Kin<strong>der</strong>: je 1/3<br />
+ 1/4 Zugewinn)<br />
Kin<strong>der</strong>: je 1/4<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Abwandlung 3:<br />
Dr. Michael Messner<br />
Zugewinnausgleich<br />
E hat seine Ehefrau F zwar als Alleinerbin<br />
eingesetzt, seinen inzwischen volljährigen Kin<strong>der</strong>n<br />
jedoch sein Aktiendepot vermacht, das 90 %<br />
seines Vermögens ausmacht.<br />
F schlägt die Erbschaft aus.<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Dr. Michael Messner<br />
Zugewinnausgleich<br />
Wird ein Ehepartner nicht Erbe, hat er die<br />
Möglichkeit <strong>der</strong> Geltendmachung des<br />
• Zugewinnausgleichsanspruches und des<br />
• kleinen Pflichtteilsrechtes<br />
Hier<strong>bei</strong> handelt es sich um jeweils sofort fällige<br />
Geldansprüche, die zusammen je nach Gestaltung<br />
weitaus mehr als 50 % des Nachlasses betragen<br />
können.<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Abwandlung 4:<br />
Dr. Michael Messner<br />
Pflichtteilsrecht<br />
E hat sich von seiner Ehefrau F scheiden lassen.<br />
Testamentarisch hat er seine neue<br />
Lebensgefährtin zu seiner Alleinerbin eingesetzt.<br />
Um späteren Streit mit seinen Kin<strong>der</strong> zu<br />
vermeiden, hat er diesen jeweils 50.000 €<br />
geschenkt.<br />
Seine <strong>bei</strong>den Kin<strong>der</strong> machen dennoch<br />
Pflichtteilsansprüche geltend.<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Dr. Michael Messner<br />
Pflichtteilsrecht<br />
•Pflichtteil: Hälfte des gesetzlichen Erbteils<br />
•Pflichtteilsergänzung: zeitanteilige Hinzurechnung<br />
von Schenkungen <strong>der</strong> letzten<br />
10 Jahre (ohne Frist <strong>bei</strong> Ehegatten)<br />
•Pflichtteilsanrechnung: nur <strong>bei</strong> ausdrücklicher<br />
Vereinbarung im Zeitpunkt <strong>der</strong> Schenkung<br />
•Vermeidung: Pflichtteilsrechtsverzichtsvertrag<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Dr. Michael Messner<br />
Gewillkürte Erbfolge<br />
Formen letztwilliger Verfügungen<br />
1. Einseitige Verfügungen ⇒ Testament<br />
2. Zweiseitige Verfügungen<br />
• Erbvertrag<br />
• Gemeinschaftliches Testament (nur zwischen Eheleuten)<br />
1. Formen <strong>der</strong> letztwilligen Verfügungen<br />
• Erbvertrag immer notariell<br />
• Testament wahlweise handschriftlich o<strong>der</strong> notariell<br />
− gilt auch für Aufhebungen und Än<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Dr. Michael Messner<br />
Gewillkürte Erbfolge<br />
Inhalt letztwilliger Verfügungen – „Checkliste“<br />
1. Er<strong>bei</strong>nsetzung<br />
a) Vollerbe (-n)<br />
b) Vor- und Nacherbschaft<br />
2. Vermächtnis<br />
3. Auflage<br />
4. Teilungsanordnung (Festlegung <strong>der</strong> Vermögensverteilung)<br />
5. Vermächtnis (Zuweisung einzelner Vermögensgegenstände)<br />
6. Vormundbenennung (Personensorge)<br />
7. Testamentsvollstreckung (Vermögenssorge)<br />
8. Bindung/Än<strong>der</strong>barkeit (oft vergessen!)<br />
9. Pflichtteilsstrafklausel<br />
10. Ggf. Pflichtteilsverzichtsvertrag<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Dr. Michael Messner<br />
Gewillkürte Erbfolge<br />
1. Vorteile eines notariellen Testamentes<br />
• Klarheit durch Fachsprache<br />
• Kostenersparnis durch Verzicht auf Erbschein<br />
• erhöhte Beweiskraft<br />
2. Kosten eines notariellen Testamentes<br />
• maßgebend: Reinvermögen<br />
• Gebühren z.B. <strong>bei</strong> einem einseitigen Testament:<br />
- Vermögen: € 50.000: € 132,-- zzgl. USt + Schreibgebühren<br />
- Vermögen: € 250.000: € 432,-- zzgl. USt + Schreibgebühren<br />
• Gebühren z.B. <strong>bei</strong> einem gemeinschaftl. Testament:<br />
- Vermögen: € 50.000: € 264,-- zzgl. USt + Schreibgebühren<br />
- Vermögen: € 250.000: € 864,--- zzgl. USt + Schreibgebühren<br />
3. Verwahrung<br />
Die Verwahrung <strong>bei</strong>m AG kostet etwa 25 % vorst. Geb. o. USt<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Dr. Michael Messner<br />
Teil 2: Erbschaft- und<br />
Schenkungsteuer<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Steuerklassen<br />
I II III<br />
--------------------------------------------------------------------------------------<br />
Ehegatte Abkömmlinge Eltern und alle übrigen<br />
Kin<strong>der</strong> von lebenden Voreltern Erwerber<br />
Stiefkin<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>n und <strong>bei</strong><br />
Stiefkin<strong>der</strong>n Schenkung<br />
Kin<strong>der</strong> Eltern und Geschwister<br />
verstorbener Voreltern <strong>bei</strong> und <strong>der</strong>en Zweckzu-<br />
Kin<strong>der</strong> und Erwerb von Abkömml. wendungen<br />
Stiefkin<strong>der</strong> Todes wegen 1. Grades<br />
Dr. Michael Messner<br />
Stiefeltern<br />
Schwiegerkin<strong>der</strong><br />
und<br />
-eltern<br />
geschied.<br />
Ehegatten<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Dr. Michael Messner<br />
Persönliche Freibeträge<br />
Steuerklasse Euro<br />
I Ehepartner, eingetr.Lebenspartner 500.000<br />
I Kin<strong>der</strong>, Stiefkin<strong>der</strong> 400.000<br />
I Enkel 200.000<br />
I Sonstige Personen 100.000<br />
II Eltern, Großeltern, Geschwister,<br />
Nichten, Neffen,<br />
20.000<br />
III Sonstige 20.000<br />
Beschränkt Stpfl. 2.000<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Dr. Michael Messner<br />
Sachliche Freibeträge<br />
Gegenstand Euro<br />
in Steuerklasse I<br />
Hausrat<br />
an<strong>der</strong>e bewegliche körperliche Gegenstände<br />
41.000<br />
12.000<br />
in Steuerklasse II und III<br />
für Hausrat pp. 12.000<br />
Steuerbefreiung für Entgelt für Pflege- und<br />
Unterhaltsleistung 20.000<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Erbschaft/Schenkung<br />
bis EUR<br />
Dr. Michael Messner<br />
Tarif<br />
Steuerklassen<br />
I II III<br />
75.000 7% 15% 30%<br />
300.000 11% 20% 30%<br />
600.000 15% 25% 30%<br />
6.000.000 19% 30% 30%<br />
13.000.000 23% 35% 50%<br />
26.000.000 27% 40% 50%<br />
darüber 30% 43% 50%<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Teil 3: Gestaltungstipps<br />
Dr. Michael Messner<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Tipp 1: Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Steuerklasse<br />
Witwer W schenkt (alt.: hinterlässt) <strong>der</strong> nichtehelichen Lebenspartnerin das<br />
Einfamilienhaus mit einem Steuerwert = Verkehrswert von 300.000 €<br />
Zuwendung an Lebensgefährten Ehegatten<br />
Steuerklasse III I<br />
Wert 300.000 € 300.000 €<br />
Freibetrag 20.000 € 500.000 €<br />
Steuerpflichtig 280.000 € 0 €<br />
Steuersatz 30 % 0 %<br />
Steuerbelastung 84.000 € 0 €<br />
Lösung: • Eheschließung<br />
• Beschränkung auf Zuwendungsnießbrauch<br />
• in geeigneten Fällen: Adoption<br />
Dr. Michael Messner<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Tipp 2: Schenkungen <strong>bei</strong><strong>der</strong> Elternteile<br />
Fall: Übertragung einer <strong>bei</strong>den Ehegatten je zur Hälfte<br />
gehörenden Immobilie auf <strong>bei</strong>de Kin<strong>der</strong><br />
Idee: EM ½ EF ½<br />
S T<br />
Lösung : EM EF<br />
¼ ¼<br />
¼ ¼<br />
S T<br />
Dr.<br />
Dr.<br />
Michael<br />
Michael Messner<br />
Messner <strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> <strong>Kapp</strong>, & <strong>Partner</strong>, <strong>Ebeling</strong> Hannover & <strong>Partner</strong>
Dr. Michael Messner<br />
Tipp 3: Kettenschenkung<br />
Fall: EF möchte <strong>der</strong> Tochter 800.000 € zuwenden<br />
300.000 €<br />
Lösung: EF EM<br />
500.000 €<br />
T<br />
Hinweis: • EM darf nicht rechtlich zur Weitergabe<br />
verpflichtet sein<br />
• Schamfrist einhalten<br />
• Ideal: Austausch des Gegenstandes<br />
(Aktien statt Geld)<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Dr. Michael Messner<br />
Tipp 4: Mittelbare Schenkung<br />
� Vater möchte Tochter eine bestimmte Immobilie (Verkehrswert = 500.000 €,<br />
Steuerwert = 400.000 €) schenken<br />
� Vater ist jedoch nicht Eigentümer <strong>der</strong> Immobilie<br />
1. Alternative: Geldschenkung<br />
Vater schenkt Tochter Geldbetrag in Höhe von 500.000 € ohne Auflage<br />
steuerpflichtiger Erwerb: Geldschenkung<br />
500.000 €./. 400.000 € Freibetrag = 100.000 € ; <strong>bei</strong> 11 % Steuer = 11.000 €<br />
2. Alternative: mittelbare Grundstücksschenkung:<br />
Vater schenkt Tochter Geldbetrag (500.000 €) mit <strong>der</strong> Auflage, die bestimmte<br />
Immobilie zu erwerben<br />
steuerpflichtiger Erwerb: Grundstück<br />
400.000 € ./. 400.000 € = 0 € Steuer = 0 €<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Tipp 5: Schenkung mit Nießbrauchsvorbehalt<br />
A ist 55 Jahre alt und überträgt eine gewerblich genutzte<br />
Eigentumswohnung im Wert von € 100 000 (Verkehrswert =<br />
Steuerwert) seinem Neffen unter Nießbrauchsvorbehalt.<br />
Erwerb € 100.000<br />
abzgl. Nießbrauchslast<br />
(€ 100.000 ./. 18,6 = 5.376 *13,838) ./. € 74.397<br />
abzgl. Freibetrag Steuerklasse II ./. € 20.000<br />
steuerpflichtiger Erwerb €<br />
5.603<br />
Steuer 15 % € 840<br />
Die Schenkung unter Nießbrauchsvorbehalt führt zu einer erheblichen<br />
Min<strong>der</strong>belastung ggü. <strong>der</strong> Übertragung im Erbfall.<br />
Im Erbfall betrüge die ErbSt dagegen: € 16.000.<br />
Dr. Michael Messner<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Tipp 6: Schenkung im 10-Jahres-Turnus<br />
Früher Schenken = effektiver Vererben<br />
� Erneute Freibeträge, wenn und soweit mind. 2 Erwerbe<br />
außerhalb des 10-Jahres-Zeitraumes erfolgen<br />
� Beispiel<br />
Schenkung an Kind 2003 400.000 €<br />
Erbfall an Kind 20.9.2012 200.000 €<br />
Steuersatz 11 %, Steuer 22.000 €<br />
� Abwandlung<br />
Schenkung schon Anfang 2002<br />
Steuer <strong>bei</strong> gleicher Rechtslage 0 €<br />
zusätzliche Vorteile: • Wertzuwachs wird von ErbSt nicht erfasst<br />
• Beschenkter unterliegt oft geringerer ESt<br />
Dr. Michael Messner<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Tipp 7: Zuwendung eigengenutzter Immobilie<br />
� § 13 Nr. 4 a bis c ErbStG stellt die Schenkung des<br />
selbstgenutzten Familienwohnheims an Ehepartner und<br />
Kin<strong>der</strong> (<strong>bei</strong> diesen nur im Todesfall) steuerfrei<br />
� unmittelbare und mittelbare Zuwendung<br />
� auch Kredittilgung des <strong>Partner</strong>s steuerfrei<br />
� keine Wertgrenze<br />
� Bei Schenkung unter Lebenden keine weiteren<br />
Voraussetzung<br />
� Bei Erwerb von Todes wegen Behaltefrist: Selbstnutzung<br />
für 10 Jahre<br />
Tipp: Eine Schenkung zu Lebzeiten mit Rückfor<strong>der</strong>ungs-<br />
recht für den Todesfall vermeidet sämtliche Bindungen<br />
und schafft endgültige ErbSt-Freiheit<br />
Dr. Michael Messner<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Tipp 8: Lebensversicherung über Kreuz<br />
Paare, die sich gegenseitig über Lebensversicherungen<br />
absichern wollen, sollten nicht ihren eigenen Todesfall<br />
versichern und den <strong>Partner</strong> als Begünstigten in die Police<br />
eintragen. Im Todesfall würde <strong>der</strong> <strong>Partner</strong> dann die<br />
Versicherungssumme von dem jeweils an<strong>der</strong>en „erben“ – und<br />
müsste Steuern zahlen.<br />
Versichern die <strong>Partner</strong> dagegen in ihrer Police das Leben des<br />
an<strong>der</strong>en und nicht das eigene, erhält <strong>der</strong> Überlebende als<br />
Versicherungsnehmer direkt das Geld von <strong>der</strong> Versicherung<br />
regelmäßig steuerfrei.<br />
Dr. Michael Messner<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Tipp 9: Mod. Zugewinngemeinschaft<br />
statt Gütertrennung<br />
§ 5 ErbStG - Voraussetzungen :<br />
• Güterstand <strong>der</strong> Zugewinngemeinschaft im Zeitpunkt<br />
des Ablebens<br />
• Zugewinnausgleichsfor<strong>der</strong>ung des überlebenden<br />
Ehepartners <strong>bei</strong> fiktiver Ehescheidung am Todestag<br />
• Begrenzung auf das während <strong>der</strong> Dauer des Güterstands<br />
<strong>der</strong> Zugewinngemeinschaft erworbene Vermögen<br />
Vorteil:<br />
Der Zugewinnausgleichsanspruch unterliegt nicht <strong>der</strong> Erbschaftsteuer<br />
Dr. Michael Messner<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Beispiel Modifizierte Zugewinngemeinschaft<br />
Ehemann M verstirbt. Alleinerbin ist die Ehefrau F. Der Wert<br />
des Nachlasses beträgt T€ 900. Bei fiktiver Scheidung im<br />
Zeitpunkt des Todes hätte F T€ 450 for<strong>der</strong>n können, da <strong>bei</strong><br />
Eheschließung <strong>bei</strong>de <strong>Partner</strong> kein Vermögen besaßen.<br />
Der Erwerb ist vollständig steuerfrei, da T€ 450 nach § 5<br />
Abs.1 ErbStG nicht belastet werden, <strong>der</strong> Rest durch den<br />
persönlichen Freibetrag von T€ 500 abgedeckt wird.<br />
Ratschlag: Die Zugewinngemeinschaft nicht leichtfertig<br />
aufgeben<br />
Dr. Michael Messner<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Dr. Michael Messner<br />
Tipp 10: Güterstandsschaukel<br />
Fall: Eheleute Zugewinngemeinschaft<br />
Zugewinn EM 100.000 €<br />
Zugewinn EF 1 Mio. €<br />
Die Eheleute wollen ein ausgeglichenes Vermögen herstellen, ohne die<br />
Freibeträge für Schenkungen zu beanspruchen.<br />
Lösung Ehevertrag: • Abschluss eines Gütertrennungsvertrages<br />
• Ausgleich <strong>der</strong> Zugewinndifferenz<br />
• Rückkehr in den Güterstand <strong>der</strong><br />
Zugewinngemeinschaft<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Tipp 11: Optimierung Berliner Testament<br />
Berliner<br />
Testament: • Er<strong>bei</strong>nsetzung gegenseitig und zugleich<br />
• Schlusser<strong>bei</strong>nsetzung (meist Kin<strong>der</strong>)<br />
Vorteile • optimale Absicherung Ehepartner<br />
• gesicherte Schlusserbfolge<br />
Nachteile • Pflichtteilsproblematik<br />
• starke Bindung des<br />
Überlebenden verhin<strong>der</strong>t Anpassung<br />
• u. U. hohe ErbSt-Belastung<br />
Dr. Michael Messner<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Beispiel Optimierung Berliner Testament<br />
Ausgangslage:<br />
Ehemann Vermögen 1 Mio €<br />
Ehefrau Vermögen 500.000 €<br />
2 Kin<strong>der</strong><br />
Gütertrennung<br />
1. Erbfall<br />
Ehefrau 1 Mio. €<br />
Erwerb nach Freibetrag 500.000 €<br />
Steuersatz 15 %, Steuer 75.000 €<br />
Dr. Michael Messner<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Beispiel Optimierung Berliner Testament<br />
2. Erbfall<br />
Erwerb 1.000.000 € Ehemann<br />
+ 500.000 € Ehefrau<br />
./. 75.000 € ErbSt / 1. Erbfall<br />
Stpfl. Erwerb 1.425.000 €<br />
Erwerb je Kind 712.500 €<br />
Abzgl. Freibetrag ./. 400.000 €<br />
312.500 €<br />
ErbSt 15 % pro Kind jeweils 46.875 €<br />
Gesamtbelastung 2 * 46.875 = 93.750 € 2. Erbfall<br />
+ 75.000 € 1. Erbfall<br />
168.750 €<br />
Dr. Michael Messner<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Beispiel Optimierung Berliner Testament<br />
Gestaltung<br />
Gestaltung:<br />
Ehefrau Alleinerbin<br />
Kin<strong>der</strong> Vermächtnisse in Höhe des Freibetrages ; ggf. mit Stundung<br />
1. Erbfall:<br />
Ehefrau<br />
Stpfl. Erwerb<br />
(1 Mio € ./. 500 T€ ./. 800 T€) ; Steuer = 0 €<br />
Kin<strong>der</strong><br />
Stpfl. Erwerb in Höhe Freibetrag; Steuer = 0 €<br />
2. Erbfall:<br />
Erwerb je Kind 350 T€ kleiner als Freibetrag; Steuer = 0 €<br />
Steuerbelastung gesamt 0 €<br />
Dr. Michael Messner<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Tipp 12: Überspringen einer Generation<br />
� Reduzierung <strong>der</strong> Steuerbelastung, indem das<br />
Vermögen nicht den Kin<strong>der</strong>n zugewiesen wird,<br />
son<strong>der</strong>n den Enkeln<br />
� ggf. Kombination mit Nießbrauch zu Gunsten<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> (Versorgung)<br />
Dr. Michael Messner<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Dr. Michael Messner<br />
Tipp 13: Ausschlagung<br />
Fall wie zuvor, EM 1 Mio €<br />
EF 500 T €<br />
2 Kin<strong>der</strong><br />
Berliner Testament<br />
EM nun verstorben, EF 82 Jahre alt<br />
Gestaltung: Ausschlagung mit/ohne Abfindung<br />
Hinweis: 6-Wochen-Frist<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Tipp 14: Pflichtteilsgeltendmachung<br />
einvernehmlich<br />
Pflichtteil = ½ gesetzlicher Erbteil<br />
Fall wie zuvor, 6-Wochen-Frist verstrichen<br />
Gestaltung: Geltendmachung v. Pflichtteilsansprüchen<br />
pro Kind 166.666 € steuerfrei<br />
Hinweis: • auch einvernehmlich möglich<br />
• Achtung <strong>bei</strong> Pflichtteilsstrafklausel<br />
im Testament<br />
Merke: Gestaltungen auch nach dem Tod möglich<br />
Dr. Michael Messner<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !<br />
Dr. Michael Messner<br />
Dr. Michael Messner<br />
Rechtsanwalt und Notar<br />
Fachanwalt für Steuerrecht<br />
Fachanwalt für Erbrecht<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong><br />
Berliner Allee 3<br />
30175 Hannover<br />
Tel: 0511/9904728<br />
Email: michael.messner@kapp-ebeling.de<br />
<strong>Kapp</strong>, <strong>Ebeling</strong> & <strong>Partner</strong>, Hannover