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Nulltoleranz im Verkehr - Sucht Schweiz

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PUNKTUM<br />

die Tessiner die Romands und<br />

Deutschschweizer hinter sich.<br />

Foto: ADI<br />

JAB Lausanne 1 In Sachen Bierkonsum lassen<br />

Nüchterne<br />

Antworten<br />

auf Fragen<br />

zum Rausch<br />

Welche Sprachgruppe in der <strong>Schweiz</strong> trinkt am<br />

häufigsten Bier? Wie viele Menschen setzen sich<br />

auch dann noch ans Steuer, wenn sie drei und<br />

mehr Gläser Alkohol getrunken haben? Und wie<br />

viele Raucherinnen und Raucher möchten eigentlich<br />

mit dem Rauchen aufhören? Die neue SFA-<br />

Broschüre «Zahlen und Fakten» gibt klare und oft<br />

überraschende Antworten.<br />

(mm) Nein, es sind nicht die Deutschschweizer, die<br />

am meisten Bier trinken hierzulande, sondern die Tessinerinnen<br />

und Tessiner, gefolgt von den Romands.<br />

Wer in die SFA-Broschüre «Zahlen und Fakten»<br />

schaut oder sich die entsprechenden Dateien <strong>im</strong><br />

Internet herunterlädt, erlebt die eine oder andere<br />

Überraschung. Die neuen Statistiken zu Alkohol und<br />

anderen Drogen räumen nicht nur mit Klischees auf,<br />

sondern erlauben auch einen Vergleich der Konsumgewohnheiten<br />

in der <strong>Schweiz</strong> mit dem Ausland und<br />

erlauben einen Blick unter die Oberfläche der Drogenberichterstattung.<br />

So zeigt die Broschüre beispielsweise<br />

auf, dass der Staat <strong>im</strong> Bereich der illegalen<br />

Drogen über 20-mal mehr für Repression ausgibt<br />

als für die Prävention, nämlich 587 Millionen Franken.<br />

Rauchende «contre cœur»<br />

Ebenfalls bemerkenswert ist die Tatsache, dass fast<br />

zwei Drittel der Rauchenden in der <strong>Schweiz</strong> mit dem<br />

Rauchen aufhören möchten. Das bedeutet: Nur rund<br />

11 Prozent der <strong>Schweiz</strong>erinnen und <strong>Schweiz</strong>er über<br />

15 Jahren rauchen ohne die Absicht, aufhören zu wollen.<br />

Gleichzeitig ist rund ein Viertel der Nichtrauchenden<br />

täglich mindestens eine Stunde dem Rauch anderer<br />

ausgesetzt. Die Kenntnis solcher Sachverhalte<br />

erlaubt bei Diskussionen um die Ausweitung des<br />

Nichtraucherschutzes sicheres Argumentieren.<br />

Aussagekräftige Zahlen und Fakten findet auch, wer<br />

sich die Frage stellt, ob die Revision des Strassenverkehrsgesetzes<br />

nötig war. Die SFA-Broschüre zeigt<br />

auf, dass 895 000 Männer und Frauen episodisch zu<br />

viel trinken (d.h. mehr als fünf respektive vier Gläser<br />

pro Gelegenheit) und dass jede(r) Sechste dieser<br />

Gruppe sich nach dem Konsum von drei Gläsern oder<br />

mehr noch ans Steuer setzt.<br />

Die Broschüre «Zahlen und Fakten 2004» umfasst 96<br />

Seiten und ist mit zahlreichen Tabellen und Grafiken<br />

illustriert. Sie ist bei der SFA in den Sprachen Deutsch<br />

und Französisch zum Preis von 8 Franken erhältlich<br />

und auf der Internetseite www.sfa-ispa.ch kostenlos<br />

verfügbar. Die einzelnen Kapitel werden laufend aktualisiert<br />

und können als pdf-Datei heruntergeladen<br />

werden.<br />

Sie wachsen rauchfrei auf: Bhutan hat als erstes Land der Welt<br />

den Verkauf von Tabakprodukten verboten. Foto: SFA<br />

�<br />

St(r)andpunkt<br />

Alkohol als Brausepulver<br />

Marketing mit Medien<br />

(mm) «Wir haben acht Jahre getüftelt, jetzt überschwemmen<br />

wir Deutschland». Mit diesem Satz<br />

schaffte es Jost-Henner Nies am 15. Oktober in das<br />

Boulevard-Blatt «Bild». Nies verkündete stolz, dass er<br />

Alcopops in Pulverform entwickelt habe – ein Produkt<br />

zum Selbermixen, das keiner Sondersteuer unterliege.<br />

Die Meldung verfehlte ihre Wirkung nicht. Flugs<br />

berichteten alle grösseren deutschen Medien, darunter<br />

die öffentlichen und privaten Fernsehsender, über<br />

die geschmacklose Erfindung und die Konsequenzen<br />

für die Jugend. Namhafte Politikerinnen und Präventionsexperten,<br />

unter ihnen die Drogenbeauftragte der<br />

Regierung, Marion Caspers-Merk, liessen die Alarmglocken<br />

läuten und kündigten Sanktionen an. Einer<br />

Journalistin des Westdeutschen Rundfunks kam es<br />

schliesslich in den Sinn, etwas genauer hinzuschauen.<br />

Sie stellte fest, dass ausser den Medienleuten,<br />

die damit beliefert worden waren, kaum jemand<br />

vom neuen Trendartikel wusste. Keine Spur jedenfalls<br />

von 40 000 Tüten, die laut Nies täglich auf<br />

den Markt geschleudert worden waren. Stattdessen<br />

ein Erfinder, der schliesslich kleinlaut zugab, dass das<br />

Pulver zunächst kaum Abnehmer gefunden habe.<br />

Dank der gigantischen Empörungsmaschinerie der<br />

Medien habe die Nachfrage nun allerdings kräftig angezogen…<br />

Blitzlicht<br />

Rauchfreies Königreich<br />

(mm) Das H<strong>im</strong>alaya-Königreich Bhutan will als erstes<br />

Land der Welt vollständig nikotinfrei werden. Auf Anordnung<br />

der Regierung werde der Verkauf von Tabakprodukten<br />

vollständig verboten, teilte das Gesundheitsministerium<br />

am 17. November mit. Bis zum<br />

17. Dezember mussten Geschäfte, Hotels, Restaurants<br />

und Bars ihre Tabakbestände vernichten. Wer<br />

nach diesem Datum noch Tabak verkauft, muss mit<br />

einer Geldstrafe von umgerechnet 260 Franken rechnen;<br />

das durchschnittliche Monatseinkommen in<br />

Bhutan beträgt rund 15 Franken. «Wir haben der WHO<br />

mitgeteilt, dass wir das erste rauchfreie Land der Erde<br />

werden», sagte Sangay Thinley vom Gesundheitsministerium<br />

gegenüber der Nachrichtenagentur afp.<br />

Der Genuss von Tabak wird nicht unter Strafe gestellt.<br />

Allerdings werden die Rauchenden unter den 735 000<br />

Bürgerinnen und Bürgern des streng buddhistischen<br />

Königreichs Probleme haben, an Zigaretten zu gelangen.<br />

Im Bergstaat wird kein Tabak angebaut; er wurde<br />

bislang <strong>im</strong>portiert, dies ist fortan aber verboten.

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