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Bloß nicht verrückt machen<br />

Zum Thema Dammriss gibt esviele Geschichten, vor allem schlechte –zuUnrecht<br />

Von Sebastian Rohling<br />

Der eigentliche Vorgang der Geburt<br />

sorgt bei der einen oder anderen<br />

Schwangeren für Schweißperlen auf<br />

der Stirn. Was kommt dabloß auf<br />

mich zu, denken sie. Vorallem der sogenannte<br />

Dammriss ängstigt.<br />

ieser kommt bei Erstgebärenden<br />

Dbei bis zu 40 Prozent aller Frauen<br />

vor. Mit jeder weiteren Geburt<br />

sinkt das Risiko. Dabei istDammriss<br />

nicht gleich Dammriss. „Es wird<br />

zwischen drei Stufen unterschieden.<br />

Eins ist leicht, zwei mittel und<br />

drei schwer, dann kann der Riss<br />

auch schon bis zum After gehen.<br />

„Das kommt allerdings nur selten<br />

vor“, beruhigt Dr. Joachim Zucker-<br />

Reimann. Der Chefarzt des Herz-Jesu-Krankenhauses<br />

weiß, dass dieses<br />

Thema Schwangere sehr mitnehmen<br />

kann. „Das Problem ist, dass<br />

sich viele im Internet informieren.<br />

Unddaist nur selten vonden vielen<br />

guten Verläufen zu lesen, sondern<br />

viel mehr vonden wenigen schlechten.“<br />

Lange Zeit wurden bei Geburten<br />

auch Dammschnitte durchgeführt<br />

um schwer wiegende Dammrisse zu<br />

vermeiden. In großen Untersuchungen<br />

istjedochfestgestellt worden,<br />

dass es dennochzugeburtshilflichen<br />

Verletzungen kommenkann.<br />

Dammschnitte haben heutzutage<br />

nur noch ihre Berechtigung, wenn<br />

in der Austreibungsphase für das<br />

Kind Gefahr in Verzug ist und die<br />

Geburt so abgekürzt werden<br />

kann oder wenn es<br />

aufgrund außergewöhnlich<br />

straffen<br />

Gewebes zu einem<br />

Geburtsstillstand<br />

kommt. Sie werden<br />

dann nach örtlicher<br />

Betäubung auf<br />

Absprache hin<br />

durchgeführt.<br />

„Nur eins istsicher.<br />

Einen Dammschnitt sollte<br />

nie halbherzig und zu klein gemacht<br />

werden. Die Gefahr, dass es<br />

sonst doch zueinem zusätzlichen<br />

Riss kommt ist einfach zugroß“, so<br />

der Gynäkologe.<br />

Einen Dammriss vorbeugen<br />

kann niemand. Aber<br />

es kann das Risikoetwas<br />

gesenkt werden. Dafür<br />

bieten sich Entspannungsübungen,<br />

Beckenbodentraining<br />

oder auch Massagen<br />

mit entsprechenden<br />

Ölen an.<br />

Vonder Industrie<br />

angebotene<br />

Mechanische<br />

Dehnungshilfen<br />

können<br />

nicht<br />

sicher<br />

Foto: TK-Pressestelle<br />

schützen. Wie beim Leistungssport<br />

kann aber<br />

auch die beste Vorbereitung<br />

keinen hundertprozentigen<br />

Schutz vor Verletzungen<br />

bieten.<br />

So grausam die<br />

Vorstellung auch<br />

sein mag, das im<br />

Intimbereich<br />

Haut und Gewebe<br />

reißen: die<br />

Natur hat sich<br />

bei diesem<br />

Prozess etwasgedacht<br />

und Vorsorgen getroffen. „Die Evolution<br />

hat uns zu große Köpfe und<br />

zu schmale Beckenbeschert. Zudem<br />

wareswohl nie vorgesehen, dass wir<br />

Menschen unsere Kinder alleine<br />

und ohne Unterstützung gebären“,<br />

erklärt der Experte. Nicht umsonst<br />

wäre Hebamme einer der ältesten<br />

Frauenberufe. Diese begleiten die<br />

Schwangerenicht nur durch die Geburt,<br />

sie können unter anderem<br />

mittels des sogenannten Dammschutzes<br />

versuchen mit ihren Händen<br />

die Spannung aus dem Genitalbereich<br />

herauszunehmen. So bekommt<br />

der Körper mehr Zeit zum<br />

Dehnen und das Risiko eines Risses<br />

wird vermindert.<br />

Der Bereichder Scheide kann sich<br />

sehr gut von Verletzungen regenerieren.<br />

Ähnlich der Mundschleimhaut<br />

ist der Prozess der Wundheilung<br />

hier um ein vielfaches schneller<br />

als an anderen Körperstellen. „In<br />

dieser Körperregion kommen vermehrt<br />

IgA-Antikörper vor. Diese<br />

sorgen dafür, dass sich die Wunde<br />

trotzder Nähe zu Harnröhreund After<br />

nicht infiziert. “, beschreibt Zucker-Reimann<br />

den Prozess. Bedarfsweise<br />

wenden wir darüber hinaus<br />

Kamille oder Lavendel-Honig Spülungen<br />

zur Abschwellung und<br />

Wundreinigung an. Wenn bei der<br />

Wundversorgung und dem Nähen<br />

des Risses keine Komplikationen<br />

auftreten, dann ist die Heilung<br />

schon nach wenigen Tagen sehr<br />

weit fortgeschritten. „Da die erste<br />

Milch inder Brust, die Vormilch,<br />

schon vorder Geburtgebildet<br />

istund der Milcheinschuss<br />

erst am zweiten bis dritten<br />

Tagrichtig einsetzt,<br />

können wir den Frauen<br />

bedarfsweise Schmerzmittel<br />

anbieten ,ohne<br />

das ihr Nachwuchs betroffen<br />

ist.“ Den Rest<br />

übernehmen die Selbstheilungskräfte<br />

des Körpers.<br />

Zudem stehen Hebammen,<br />

die integrativ pflegenden Schwestern<br />

der Geburtshilfe-Station<br />

und Mediziner mit Rat, Tat,<br />

Tipps und Tricks zur Seite.<br />

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