rödelheimer echo: branchenführer
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Beim Neujahrsempfang des<br />
Ortsbeirates 7 (Hausen, Industriehof,<br />
Praunheim, Rödelheim<br />
und Westhausen) wurde Paul<br />
Morche posthum mit dem Stadtteilpreis<br />
2009 ausgezeichnet. Der<br />
im letzten Jahr verstorbene Morche<br />
betreute 36 Jahre lang ehrenamtlich<br />
die Vogelschutzgehölze<br />
am Hausener Niddawehr. Die<br />
Naturschutzbelange waren ihm<br />
äußerst wichtig. So bleibt er vielen<br />
Bürgern durch seine Auftritte<br />
im Ortsbeirat in Erinnerung,<br />
wenn er vehement für die Natur<br />
eintrat und jeden Baum und Vogel<br />
verteidigte. Zuletzt ärgerte<br />
es ihn, daß man die Bäume und<br />
Sträucher direkt an der Autobahn<br />
einfach zurückgeschnitten hatte.<br />
Entgegengenommen wurde<br />
der Preis von Ulrike Hartung und<br />
Martin Hauschildt vom Naturschutzbund.<br />
Sie betreuen als Paul<br />
Morches Nachfolger ebenfalls<br />
ehrenamtlich die Vogelschutzgehölze<br />
an der Hausener Nidda.<br />
Sie haben dem Gebiet den Namen<br />
Hausener Auwald gegeben,<br />
damit es nicht so unpersönlich<br />
klingt. Es handelt sich um einen<br />
naturbelassenen Wald mit einigen<br />
sehr alten Bäumen. Im Unterholz<br />
nisten viele Vögel, wie zum<br />
Beispiel der Eisvogel, Kleiber,<br />
Meisen und Spechte. Damit diese<br />
Kennen Sie den Hausener Auwald?<br />
Ulrike Hartung und Martin Hauschildt bei der Preisübergabe in<br />
der Stadtteilbibliothek, links Ortsvorsteher Christian Wernet.<br />
Foto: UMK<br />
ungestört brüten können, ist das<br />
Areal mit einem Zaun umgeben.<br />
Neben den Vögeln kommen als<br />
Säugetiere Waldmaus, Eichhörnchen,<br />
Fledermäuse und seit Ende<br />
Dezember das Nutria vor. Das<br />
Nutria oder auch Biberratte genannt,<br />
ist eine aus Südamerika<br />
stammende und in Mitteleuropa<br />
eingebürgerte Nagetierart. Es<br />
ist mit den Meerschweinchen<br />
verwandt und besonders an den<br />
orangefarbenen Nagezähnen<br />
zu erkennen. Es ist Vegetarier<br />
und ernährt sich hauptsächlich<br />
von Blättern, Stängeln, Wurzeln<br />
von Wasserpflanzen und Hackfrüchten.<br />
Das Nutria hat an den<br />
Hinterfüßen Schwimmhäute.<br />
Im Gegensatz zum Biber ist der<br />
Schwanz des Nutrias lang und<br />
schlank. Sie lassen sich sogar mit<br />
Karotten füttern, wie auf dem<br />
Bild auf der Titelseite zu erkennen<br />
ist! Im Hausener Auwald<br />
gibt es noch einen Altarm der<br />
Nidda, der sehr fischreich ist.<br />
Haben Sie Lust bekommen,<br />
dieses Naturparadies mal zu<br />
entdecken? Ulrike Hartung und<br />
Martin Hauschildt bieten Führungen<br />
an, bei denen man die<br />
Nester und Nistkästen der Vögel<br />
aus nächster Nähe besichtigen<br />
kann. Zu entdecken gibt es auch<br />
einige Wespennester. Oder informieren<br />
Sie sich an der Infowand<br />
vor Ort. Da es sich um ein<br />
naturbelassenes Gebiet handelt,<br />
können Führungen erst jetzt ab<br />
dem Frühjahr stattfinden. Zunächst<br />
mußten die Schäden durch<br />
Windbruch, Eis und Schnee an<br />
den Bäumen beseitigt werden,<br />
damit man sich ungefährdet im<br />
Wald bewegen kann. Bis dahin<br />
besuchen Sie doch schon mal<br />
die neu erstellte Website der beiden:<br />
http://hausener-auwald.de.tl.<br />
Hier können Sie viele Informationen<br />
über die ansässigen Tiere<br />
sammeln und Fotos vom Nutria<br />
anschauen. Vielleicht bekommen<br />
auch Jugendliche beim Surfen im<br />
Internet Interesse am Hausener<br />
Auwald. Auf der Website findet<br />
der Gast Kontaktdaten für die<br />
Anmeldung zur Führung. Diese<br />
sollen cirka alle 4 bis 8 Wochen<br />
angeboten werden. AKB<br />
„Hadu Möhrchen?“ Seit Dezember<br />
ist das Nutria im Hausener<br />
Auwald heimisch geworden.<br />
Wer würde auch bei<br />
so vielen leckeren Möhren die<br />
Wohnung wechseln?<br />
Foto: Ulrike Hartung<br />
www.<strong>rödelheimer</strong>-<strong>echo</strong>.de · Telefon und Fax: 069/78 11 74 · Seite 5