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SicherheitsProfi 7/2011 - Berufsgenossenschaft für Transport und ...

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Typisch Bus: Für<br />

eine Großstadt wie<br />

Hamburg ist dieses<br />

Personenbeförderungsmittel<br />

unverzichtbar. Das<br />

dichte Netz<br />

beschert steigende<br />

Fahrgastzahlen.<br />

ben. Es geht um Fußball, es geht um den HSV. Und das interessiert<br />

Blockhus.<br />

Bei der Einfahrt in den S-Bahnhof/ZOB Wedel hat Blockhus einige<br />

Minuten Verspätung. Er tröstet sich: „Natürlich sind wir angehalten,<br />

den Zeitplan einzuhalten. Doch das gelingt nicht immer. Wenn zum Beispiel<br />

viele K<strong>und</strong>en ihre Fahrscheine erst im Bus lösen oder wenn Staus<br />

sind, dann kommen wir schnell in Verzug. Ohne eigenes Verschulden.“<br />

Die Takte, also die Abstände zwischen den Busabfahrten im Rahmen<br />

einer bestimmten Linie, sind denkbar eng gefasst. Auf den besonders<br />

stark frequentierten Routen sind es zum Teil sieben Minuten. Was die<br />

K<strong>und</strong>en freut – kurze Wartezeiten –, bedeutet <strong>für</strong> die Busfahrer eine<br />

große Herausforderung: den permanenten Kampf gegen die Zeit. Auf<br />

dem S-Bahnhof Wedel <strong>und</strong> dem ihm vorgelagerten ZOB herrscht ein<br />

Kommen <strong>und</strong> Gehen. Busse rollen an <strong>und</strong> starten, Taxen fädeln sich ein.<br />

Ganz allmählich setzt der Feierabendverkehr ein.<br />

Dann heißt es auch <strong>für</strong> Daniel Blockhus: „Auf geht's.“ Sein<br />

Einsatzgebiet bleibt weiter der westliche Stadtrand von Hamburg,<br />

der Bereich Wedel. Es ist ein großer Kreis, den er abfahren muss.<br />

Alles verläuft wie im Bus-Werbefi lm: reibungslos. Daniel Blockhus<br />

ist zufrieden. Er weiß: Das ist nicht immer so. Wo so viele Menschen<br />

zusammenkommen, gibt es auch immer mal wieder Ärger, Reibe-<br />

<strong>SicherheitsProfi</strong> 7. 11<br />

Ablöser: Ein kleiner Smart<br />

zwischen großen Bussen. Der<br />

rote Autozwerg wird als<br />

Ablösefahrzeug <strong>für</strong> die<br />

Busfahrer genutzt. Dass er auf<br />

dem Busstreifen stehen darf,<br />

gehört auch dazu.<br />

reien zwischen Fahrgästen oder auch mal mit dem Fahrer. „Ich hatte<br />

bislang Glück <strong>und</strong> noch keine großen Probleme erlebt. Lediglich einmal<br />

musste ich über die Leitstelle die Polizei anfordern, weil ein<br />

Fahrgast einfach zu ausfallend wurde <strong>und</strong> nicht mehr zu beruhigen<br />

war.“ Doch es gäbe Kollegen, die hätten wirklich schon einigen Ärger<br />

mitgemacht. „Es gibt Mitmenschen, die behandeln uns Busfahrer<br />

wie die Fußabtreter der Nation. Das ist im höchsten Maße unfair“,<br />

sagt er <strong>und</strong> steuert den nächsten Haltepunkt an. Automatisch gleiten<br />

die Finger seiner rechten Hand über eine kleine Tastengruppe:<br />

die Türöff ner. Es zischt, derweil sich die Türen öff nen. Über Kameras<br />

an den Öff nungen hat er genau im Blick, wer ein- <strong>und</strong> aussteigt.<br />

Der Verkehr wird mit jeder weiteren St<strong>und</strong>e des Nachmittags<br />

dichter. Blockhus fährt gerne diese Schicht, von praktisch halb drei<br />

bis kurz vor Mitternacht. „Ich bin kein Frühaufsteher-Typ. Es ist<br />

schön, dass unser Betrieb auf die Schichtwünsche der Fahrerkollegen<br />

soweit wie möglich eingeht. Damit ist ja unterm Strich allen gedient“,<br />

berichtet er.<br />

Konzentriert fährt er seinen eigenen Tourenplan ab. Über Funk<br />

grüßt er entgegenkommende Kollegen oder bekommt selbst eine<br />

Äther-Botschaft . Dieser im Wortsinne kurze Draht zwischen den<br />

Fahrern, aber auch zur Betriebszentrale, ist sehr wichtig. Man ><br />

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