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VDI Ingenieur forum 1_2016

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Technik<strong>forum</strong><br />

Dr. Sven Haverkamp, Industrie-4.0-Experte bei maexpartners,<br />

erläutert weitere Details: „Zwei Drittel der Befragten erwarten<br />

in den kommenden fünf Jahren spürbare Kostensenkungen<br />

durch den Einsatz von Industrie 4.0-Technologien im<br />

Engineering.“ Noch höher seien die Potenziale im Logistik- und<br />

Baustellenmanagement, wo sich jeweils rund 90 Prozent der Studienteilnehmer<br />

eine größere Effizienz erhoffen. Auf der Baustelle<br />

zeige sich der Nutzen von Industrie 4.0 konkret in verbesserten<br />

Steuerungsmöglichkeiten und einer genaueren Dokumentation<br />

des Ist-Zustands. Haverkamp: „Mit einer echtzeitnahen Statusermittlung<br />

können Anlagenbauer auf Baustellenstörungen unverzüglich<br />

reagieren oder sie im Idealfall sogar ganz vermeiden.<br />

Dadurch wird die Termintreue deutlich steigen.“<br />

Vielfältige Herausforderungen<br />

Um diese ehrgeizigen Ziele tatsächlich zu erreichen, wird die<br />

Einführung von Industrie 4.0 auch Anpassungen in der Organisation<br />

der Unternehmen sowie in den Geschäftsprozessen<br />

erfordern. Die Studie zeigt, dass vor allem im Engineering-Prozess<br />

sowie in der Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten<br />

Änderungen erwartet werden. Der Datenaustausch zwischen<br />

Anlagenbauern, Lieferanten und Betreibern wird sich in den<br />

kommenden Jahren deutlich intensivieren. Damit werden neben<br />

der Datensicherheit auch Haftungsfragen sowie die Frage der<br />

Eigentums- und Nutzungsrechte an den Daten stärker in den<br />

Blickpunkt rücken.<br />

Ferner wird die digitale Integration der Lieferanten nach<br />

Ansicht der Befragten weiter voranschreiten. Aus der Sicht der<br />

Studienteilnehmer wird die Mehrheit der globalen Lieferanten<br />

bis 2020 für eine digitale Zusammenarbeit aber noch nicht ausreichend<br />

qualifiziert sein. Dies könnte ein Wettbewerbsvorteil<br />

für Zulieferer aus Industrieländern werden, die mit ihrer technologischen<br />

Vorreiterrolle besser auf die anstehenden Veränderungen<br />

eingestellt sind als Lieferanten aus Schwellenländern.<br />

Mittelfristig könnte dadurch das heute im Großanlagenbau vorherrschende<br />

Best-Cost-Country-Sourcing von einem Leading-<br />

Technology-Country-Sourcing abgelöst werden.<br />

Neben den genannten Handlungsfeldern fordern die Studienteilnehmer<br />

insbesondere, dass der Großanlagenbau die<br />

Aus- und Weiterbildung von Fachkräften für die Erfordernisse<br />

von Industrie 4.0 im Blick haben müsse. „Unternehmen und<br />

Hochschulen könnten hierzu gemeinsam Konzepte entwickeln,<br />

um die Fortbildung der bestehenden Belegschaft, aber auch die<br />

Ausbildung und Rekrutierung neuer Mitarbeiter sicherzustellen.<br />

Den Bedürfnissen der Unternehmen angepasste oder neu geschaffene<br />

Studien-Programme und Organisationskonzepte sind<br />

dafür dringend erforderlich“, so das Fazit von AGAB-Sprecher<br />

Hauenschild.<br />

Neue Wettbewerber nicht unterschätzen<br />

Eine wesentliche Erkenntnis der Umfrage ist, dass Industrie 4.0<br />

dem Großanlagenbau erhebliches Potenzial zur Steigerung seiner<br />

Wettbewerbsfähigkeit bietet. Zugleich warnen die Verfasser jedoch<br />

davor, die Risiken, die Industrie 4.0 für traditionelle Anlagenbauer<br />

mit sich bringen kann, zu unterschätzen. Neue Wettbewerber und<br />

Geschäftsmodelle aus Branchen mit deutlich schnelleren Innovationszyklen<br />

könnten den Großanlagenbau schon bald vor so<br />

nicht erwartete Herausforderungen stellen. „Die eingehende und<br />

rechtzeitige Prüfung und Bewertung der Chancen und Risiken<br />

aus Industrie 4.0 ist daher für jedes Anlagenbauunternehmen<br />

das Gebot der Stunde“, folgert Haverkamp. <br />

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<strong>Ingenieur</strong> <strong>forum</strong> 1/<strong>2016</strong> 25

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