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VDI Ingenieur forum 1_2016

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Mehrkomponentenspritzgießen<br />

nach Maß<br />

Das „W“ in der Maschinenbezeichnung MXW<br />

2500 steht für Wendeplattentechnik. Mit der<br />

Ausführung SpinForm von KraussMaffei<br />

lässt sich eine signifikante Steigerung der<br />

Wirtschaftlichkeit beim Mehrkomponenten-<br />

Spritzgießen realisieren, verspricht der Hersteller.<br />

So verdoppelt sich im Vergleich zu<br />

Drehtischwerkzeugen bei gleicher Schließkraft<br />

der Ausstoß an Mehrkomponenten-Formteilen.<br />

Auch gerade neue Bauteile mit besonders<br />

großen Dimensionen können so funktionalisiert<br />

werden. Mit der Variante TwinForm hat<br />

KraussMaffei zudem eine Lösung mit einem<br />

Exzellenzcluster MERGE<br />

Im MERGE Technology Centre werden<br />

bisher getrennte Fertigungsprozesse<br />

unter Verwendung unterschiedlicher<br />

Materialien wie Textilien, Kunststoffe<br />

oder Metall zusammengeführt.<br />

Das Ziel ist die Erforschung und<br />

Entwicklung energie- und rohstoffsparender<br />

Leichtbaustrukturen für<br />

die Massenfertigung. Besonders die<br />

Fahrzeugindustrie ist an leichten und<br />

gleichzeitig widerstandsfähigen Materialien<br />

interessiert, aber auch andere<br />

Bereiche, wie die Luftfahrt, das Transportwesen<br />

oder aber die Logistikindustrie<br />

können davon profitieren.<br />

speziellen Etagenwerkzeug kreiert, die eine<br />

ebenfalls spürbar höhere Produktion sichere.<br />

Ein zusätzliches Bolt-on-Aggregat in L-Ausführung<br />

erlaubt die flexible, zusätzliche Dosierung<br />

und Verarbeitung thermoplastischer<br />

als auch duroplastischer Matrixmaterialien.<br />

Eine zusätzliche Misch- und Dosieranlage<br />

erlaubt die Verarbeitung auch von<br />

Polyurethanen mit Füllstoffen und anderen<br />

reaktiven Matrixmaterialien. Die Hybrid 40-<br />

15/29 ist ausgestattet mit einer Farbdosierung<br />

direkt am Mischkopf und einer zusätzlichen<br />

Gasbeladungseinheit. Dies bietet maximale<br />

Flexibilität bei der Prototypenherstellung.<br />

Leichter schäumen mit MuCell<br />

Auch für das sogenannte MuCell-Verfahren<br />

ist die neue Forschungsanlage ausgelegt. Das<br />

MuCell-Verfahren bezeichnet ein physikalisches<br />

Schäumverfahren mit Stickstoff oder<br />

Kohlendioxid. Die Vorteile der geschäumten<br />

Bauteile sind vor allem das geringe Gewicht,<br />

weniger Verzug, höhere Dimensionsstabilität<br />

und die kurzen Herstellzeiten. „Das MuCell-<br />

Verfahren hat sich mittlerweile erfolgreich als<br />

Technologie etabliert, vor allem im Fahrzeugbau<br />

sowie für technische Bauteile. Der Trend<br />

geht dahin, das Verfahren auch für hochwertige<br />

Oberflächen in Sichtbauteilen einzusetzen“,<br />

zeigt Holzinger Perspektiven für mögliche Forschungsschwerpunkte<br />

der Zukunft auf.<br />

Seriennahe Prototypenherstellung auf dem<br />

Gebiet des thermoplastischen Leichtbaus mit<br />

faserverstärkten Kunststoffen ist dank des<br />

von KraussMaffei entwickelten FiberForm-<br />

Prozesses möglich. Durch die Kombination aus<br />

werkstofflichem und konstruktivem Leichtbau<br />

ist die Fertigung neuer faserverstärkter thermoplastischer<br />

Composite-Bauteile mit besonders<br />

hohen Festigkeiten möglich. Bei dem Verfahren<br />

werden mit thermoplastischer Matrix imprägnierte<br />

Gewebe oder Gelege aus Endlosfasern,<br />

sogenannte Faserhalbzeuge, aufgeheizt, im<br />

Spritzgießwerkzeug umgeformt und anschließend<br />

hinterspritzt. Wie das Spritzgießen<br />

ist auch die FiberForm-Technologie von<br />

KraussMaffei einfach zu automatisieren und<br />

ermöglicht eine vollautomatische Produktion.<br />

Ausgefeilte Automationslösung<br />

Ein hohes Maß an Flexibilität und Unterstützung<br />

der Prozesse bietet die von KraussMaffei<br />

für diese Anlage konzipierte, schlanke Automationslösung.<br />

So wurden vier LRX-Roboter<br />

durch zwei LRX500-TwinZ-Roboter substituiert.<br />

Diese Roboterart (TwinZ) koppelt je<br />

zwei x-/y-Kinematiken mechanisch auf einer<br />

z-Achse. Beide Roboter lassen sich mit dem<br />

Steuerungskonzept Mehrfachkinematik programmieren<br />

und bedienen. Eine Einbindung<br />

von bis zu 24 Achsen ist möglich.<br />

Trotz Größe und Komplexität wurde diese<br />

Automationslösung platzoptimiert umgesetzt<br />

und erlaubt ein hohes Maß an Bedienkomfort.<br />

So tragen die Roboter die Teile auf Bediengegenseite<br />

aus, die Spritzgießmaschine bleibt auf der<br />

Bedienseite vollständig zugänglich. Eine ausgefeilte<br />

Lösung erforderte zudem das zusätzliche<br />

Bolt-on-Aggregat (in L-Ausführung) der Spritzgießmaschine<br />

auf der Bediengegenseite. Die Arbeitsplätze<br />

für die Bereitstellung von Einlegeteilen<br />

sowie die Ablage der Fertigteile erfolgen<br />

auf einer Bühne über dem Bolt-on-Aggregat.<br />

Diese räumliche Trennung erlaubt eine optimale<br />

Bedienung beider Systeme.<br />

Alle Verfahren – ob SpinForm, TwinForm,<br />

MuCell, FiberForm oder Automation – lassen<br />

sich ebenso wie die MXW 2500 zentral über<br />

die Steuerung MC6 bedienen. „Das erleichtert<br />

die Bedienung auch komplexer Prozesse<br />

enorm“, betont Leichtbauexperte Kroll.<br />

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