pferdetrendsMagazin No. 05 - Dez 2016 - Feb 2017

spoga horse Frühjahr 2016
Die modischen Trends der Herbst/
Winter Kollektionen 2016/2017
Reitmode zwischen Chanel und Urban Outdoor
„Mode ist nichts, was nur in Kleidung
existiert. Mode ist in der Luft, auf der
Straße, Mode hat etwas mit Ideen zu
tun, mit der Art wie wir leben [...]“, soll
Modeschöpferin Coco Chanel einmal
gesagt haben. Auch Reitmode wird von
dem geprägt, was ‚in der Luft liegt‘, und
was die Reiterwelt lebt. Das zeigen die
aktuellen Kollektionen der Reitmodenhersteller,
die ihre Neuheiten vom 31.
Januar bis 2. Februar 2016 auf dem fashion
walk und an den Ständen der spoga
horse Frühjahr präsentierten.
Toller Trend: Teal
Am offensichtlichsten zeigen sich neue
„Strömungen“ stets in den Farben. Dominieren
im Frühjahr und Sommer
noch Pastelltöne, kristallisieren sich
für die Herbst-Winter- Kollektionen
2016/17 neue Farbthemen heraus: Warme,
kräftige Erdtöne werden effektvoll
mit Kupfer kombiniert. Gedeckte Farben
wie Schwarz, Braun, Grau und, neu
dazugekommen, starke Pflaumentöne
treten mit der Trendfarbe ‚Teal‘, einem
mal helleren, mal dunklerem, cyanartigem
Blau-Grün, erst richtig in Erscheinung.
Überhaupt spielen Blautöne eine
ganze Bandbreite an Effekten aus, angefangen
bei zartem Aquamarin über hell
leuchtendes Enamel Blue oder Ocean
Blue bis hin zu spannenden Farben wie
Dressblue, einem dunklen Jeanston,
oder Black Iris, das deutliche Schwarzanteile
durchschimmern lässt.
Von Rot-Ton bis 2-Ton
Nach wie vor stark vertreten sind Rottöne,
etwa als dunkel ziegelfarbenes Garnet
Red, Burgundy, Brombeere oder
Hellrot in der klassischen Kombination
mit Marineblau und Weiß. Daneben hat
sich auch die Farbe Fuchsia, ein dunkles,
warmes Pink, einen Stammplatz in
der Reitmode erobert. Im Kontrast dazu
stehen einzelne Outfits, die mit ihren
silbernen, grauen und hellblauen Tönen
einen Hauch eisigen Winters verbreiten.
Wie in den letzten Saisons finden sich
auch im Winter/Herbst 2016/17 auf so
mancher Reithose aufregende Printmuster.
Um stylisch aufzufallen, setzen
die Hersteller jedoch nun vor allem auf
auffällige Materialen und Stoffe. So
führt zum Beispiel die Verwendung von
zweifarbigem Garn zu einem 2-Ton-Farbeffekt,
der einen Jackenstoff je nach
Lichtverhältnissen in verschiedenen
Nuancen strahlen lässt. Hingucker sind
Jacken im Materialmix, beschichtete
Stoffe, Stickereien oder Übergangsjacken
aus langflorigem Fleece.
Klassische Outfits mit Eye-Catcher
Einge Outfits sind in ihrer Erscheinung
bewusst reduziert und klassisch-elegant
gehalten – punkten jedoch auf den
zweiten Blick mit Effekthaschern: Wie
das silberne Glitzerband, das sich konsequent
durch ein edel schwarzes Outfit
für Pferd und Reiter zieht. Oder der
fröhlich weiß-blau-gestreifte Kragen,
der ein klassisches Marineensemble
verjüngt. An Reithosen springen immer
wieder bunte, kontrastfarbene Gürtelschlaufen
ins Auge, neben figurschmeichelnden
doppelten, geschwungenen
Abnähern an den Vordertaschen. Auch
die Farben Teal und Fuchsia werden in
Form einer Jeansreithose mit Sicherheit
viele Blicke auf sich lenken.
Stark in Mode ist bei den Reithosen auch
der Grip-Besatz, der häufig anstelle von
Kunstledereinsätzen verwendet wird.
Ablösen wird Grip den traditionellen
Besatz jedoch nicht, glaubt die Marketingexpertin
einer Herstellerfirma, denn
gerade Berufs- und andere Vielreiter
schwenken wegen des besseren Halts im
Sattel inzwischen wieder auf den Klassiker
zurück. Dem allgemeinen Trend,
dass der Hosenbund weg vom hüftigen
Sitz wieder in Richtung höhere Leibhöhe
rückt, folgen die Reithosenhersteller
bereits vereinzelt, wenn auch in einem
für den Sport zweckmäßigen Maß.
52 / pferdetrendsMagazin