Abschlussbericht
BEA2015-0125.de-LR
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1.6.3 Instandhaltung<br />
Der Airbus gehörte vom Tag der Inbetriebnahme bis Januar 2014 zur Lufthansa Flotte,<br />
danach zur Germanwings Flotte.<br />
Das Luftfahrzeug wurde von den Instandhaltungsbetrieben von Germanwings und<br />
Lufthansa Technik gemäß des Germanwings Instandhaltungsprogramms, welches<br />
vom LBA genehmigt war, instandgehalten. Die Instandhaltungsprüfungen waren auf<br />
dem neuesten Stand.<br />
Am 23. März 2015 wurde das Luftfahrzeug zum letzten Mal am Flughafen Düsseldorf<br />
gewartet. Dabei handelte es sich um einen 4-Month-Check und einen « Daily Check »,<br />
der spätestens alle 72-Stunden durchgeführt wird und bei dem die Ölstände geprüft<br />
und die Räder und das Fahrwerk einer Sichtkontrolle unterzogen werden.<br />
In Übereinstimmung mit der Verordnung (EG) Nr. 2042/2003, M.A. 403, TEIL-M<br />
(Anhang I) wurden die folgenden zurückgestellten Beanstandungen vor dem<br />
Unfallflug dokumentiert:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
am 6. März 2015, Cabin Ready Button fehlte am vorderen Flugbegleiter-Paneel,<br />
zulässig in Übereinstimmung mit der Minimum Equipment List (MEL);<br />
am 18. März 2015, Logo Licht auf der rechten Seite defekt, zulässig in Übereinstimmung<br />
mit der MEL;<br />
am 23. März 2015, das vordere Scharnier an der Klappe des linken Bugfahrwerks hat<br />
Spiel, freigegeben mit einem Change Repair Approval Sheet für 50 Flugstunden,<br />
da in den letzten 100 Flugstunden keine Vibrationen der Flugzeugzelle gemeldet<br />
wurden;<br />
am 24. März 2015 (in Düsseldorf), ENG 2 IGN Fehler während des Starts, zulässig<br />
in Übereinstimmung mit der MEL.<br />
Am 24. März 2015 kontaktierte der Kapitän vor dem Unfallflug während des<br />
Aufenthaltes in Barcelona, das Germanwings Maintenance Control Center in Köln<br />
wegen eines Problems mit der Spülung der vorderen Toiletten (8) . Die Kontaktperson<br />
am Telefon riet den Sicherungsautomaten des Systems, der sich im Heck des<br />
Flugzeuges befand, zurückzusetzen. Da noch nicht alle Passagiere das Flugzeug<br />
verlassen hatten, sagte der Kapitän, er würde den Vorschlag so bald als möglich<br />
umsetzen und noch einmal anrufen, sollte das Problem weiter bestehen. Es wurden<br />
keine weiteren Anrufe aufgezeichnet.<br />
Für April 2015 war ein D Check geplant.<br />
(8)<br />
Während des Fluges<br />
von Düsseldorf nach<br />
Barcelona hatte<br />
die Besatzung die<br />
Instandhaltungs<br />
organisation schon<br />
mithilfe einer ACARS<br />
Nachricht informiert.<br />
1.6.4 Verriegelungssystem der Cockpittür<br />
Anmerkung: Die folgenden Beschreibungen gelten für D-AIPX und basieren auf Informationen von<br />
Airbus und Germanwings.<br />
Eine Tür trennt Cockpit und Passagierkabine. Sie hat einen Kern aus einem<br />
Verbundwerkstoff mit Sandwichstruktur, welcher aus Prepreg Platten besteht, die<br />
eine Wabenstruktur abdecken. Die äußeren Prepreg Platten sind so konstruiert, dass<br />
sie kugelsicher sind. Im unteren Bereich ist eine Notausstiegsluke vorhanden. Diese<br />
kann nur vom Cockpit aus benutzt werden. Sie ist für Notfälle vorgesehen, falls die<br />
Tür verklemmt sein sollte. Im Gegensatz zur Cockpittür, die ins Cockpit hinein öffnet,<br />
kann die Notausstiegsluke nur in die andere Richtung geöffnet werden.<br />
D-AIPX - 24. März 2015<br />
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