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Berlin to go, Ausgabe 1.2016

Das Magazin von Berlin Partner, Ausgabe 1.2016

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SERVICE<br />

JA: Für sie gibt es die großen Programme, die wir seit<br />

Jahren offerieren, darunter auch das bekannte GRW-Programm.<br />

Daneben existieren beispielsweise Programme<br />

wie ProFIT, das sich gezielt an junge, innovative Technikunternehmen<br />

richtet, oder <strong>Berlin</strong> Kredit, ein Finanzierungsprogramm<br />

für Mittelständler, die besondere Investitionen<br />

und Betriebsmittelanschaffungen tätigen möchten.<br />

Ein besonderes Angebot ist unser Innovationsassistent.<br />

Dabei handelt es sich um ausgewählte Hochschulabsolventen,<br />

die für einen begrenzten Zeitraum Know-how aus<br />

Wissenschaft und Praxis in kleine und kleinste Unternehmen<br />

bringen. Gerade beim Thema Digitalisierung, das für<br />

kleine und mittelständische Unternehmen branchenübergreifend<br />

anschlussentscheidend ist, kann dieses frische<br />

Wissen aus der Forschung den entscheidenden Vorsprung<br />

im Markt ausmachen.<br />

Der Mittelstand ist das Rückgrat der wirtschaftlichen Standortentwicklung.<br />

Fördern Sie ihn auf besondere Weise?<br />

JA: Für das Jahr 2016 haben die Senatsverwaltung für Wirtschaft<br />

und die IBB eine Mittelstandsoffensive mit vier Säulen<br />

entwickelt. In kurzen Worten zusammengefasst: Im<br />

Programm <strong>Berlin</strong> Innovativ, das innovative KMU finanziert,<br />

haben wir die Darlehenshöchstsumme auf zwei Mio.<br />

Euro erhöht. Das Programm <strong>Berlin</strong> Mittelstand 4.0 widmet<br />

sich insbesondere der Digitalisierung von KMU aus<br />

produzierendem und Dienstleistungsgewerbe sowie der<br />

IT-Branche mit einem geplanten Jahresvolumen von rund<br />

zehn Mio. Euro. Daneben haben wir den KMU-Fonds mit<br />

rund 30 Mio. Euro pro Jahr ausgestattet. Und unser GRW-<br />

Programm wird künftig auch für Firmen mit Provisionsmodellen,<br />

wie sie bei Startups und in der Digitalwirtschaft<br />

üblich sind, geöffnet. Wir werden diese Themen auch am<br />

Fördertag am 6. April 2016 im Detail bekanntgeben.<br />

Der Fördertag ist eine gute Möglichkeit, ins Gespräch zu<br />

kommen. Wie kommen Ihre Kunden üblicherweise auf Sie zu?<br />

JA: Alle Wege sind denkbar, sei es über unsere Internetseite<br />

oder via Telefon. Startups und Gründer lernen wir entweder<br />

über den Businessplanwettbewerb kennen, oder sie werden<br />

an uns vermittelt. Bei Unternehmen, die sich in <strong>Berlin</strong><br />

neu ansiedeln möchten, werden wir von <strong>Berlin</strong> Partner ins<br />

Boot geholt. Wir schätzen diese Zusammenarbeit außerordentlich<br />

und wollen sie künftig gerne fortentwickeln. Immer<br />

wieder werden wir auch von Hausbanken angesprochen<br />

und in Finanzierungsprozesse eingebunden.<br />

Wie beurteilen Sie die Ansiedlungsentwicklung der letzten<br />

Jahre?<br />

JA: Das ist eine sehr rasante Entwicklung, an der wir, wenn<br />

ich offen sprechen darf, nicht ganz unschuldig sind. Wir<br />

begrüßen es sehr, dass <strong>Berlin</strong> sich so weiterentwickelt,<br />

und werden alles dafür tun, dass wir hier auch künftig ein<br />

günstiges Gründungs- und Ansiedlungsklima vorfinden!<br />

Was ist dafür entscheidend?<br />

JA: Die Stadt muss in allen ihren Facetten – kulturell, wissenschaftlich,<br />

wirtschaftlich – interessant bleiben, um<br />

Dr. Jürgen Allerkamp, Vorstandsvorsitzender der Investitionsbank <strong>Berlin</strong>,<br />

hat sich auch für 2016 viel vorgenommen.<br />

Unternehmen, Nachwuchs- und Fachkräfte anzuziehen.<br />

Dazu gehört auch, dass <strong>Berlin</strong> gewerblich wie privat vergleichsweise<br />

niedrige Mieten bieten kann. Und das Thema<br />

digitale Infrastruktur spielt eine maßgebliche Rolle. Wenn<br />

wir hier die richtigen Weichen stellen, um das digitale Herz<br />

der Republik zu bleiben, steht der erwarteten Entwicklung<br />

in den kommenden 15 Jahren ein Potenzial von einer<br />

Viertelmillion Arbeitsplätzen gegenüber. Die Aufgabe aller<br />

Akteure der Standortentwicklung ist es also, das Potenzial<br />

<strong>Berlin</strong>s als dynamischste Wirtschaftsregion Deutschlands<br />

aufrecht zu erhalten. Denn nur Erfolg nährt Erfolg.<br />

Wie kann das gelingen?<br />

JA: Indem wir so weitermachen wie in der jüngsten Vergangenheit.<br />

Die Zusammenarbeit der Wirtschaftsförderungsinstitutionen<br />

in <strong>Berlin</strong> – dazu gehören zum Beispiel <strong>Berlin</strong><br />

Partner, die Technologiestiftung <strong>Berlin</strong> und die IHK – ist<br />

sehr eng, und wir ziehen tatkräftig an einem Strang. Ein<br />

gutes Beispiel ist die Startup Unit, in der sich alle relevanten<br />

Akteure zusammengefunden haben.<br />

Wie sehen Sie <strong>Berlin</strong> als Wirtschaftsstandort heute?<br />

JA: Vor zwei bis drei Jahren waren Förderungszusagen für<br />

ansiedlungswillige Unternehmen entscheidend. Heute<br />

ist die pekuniäre Förderung bei größeren Unternehmen<br />

kein primärer Anreiz mehr. Das zeigt, was passiert ist: Die<br />

Ansiedlung in <strong>Berlin</strong> ist bereits ein ökonomischer Wert an<br />

sich. Gerade bei Gründern.<br />

Wie würden Sie persönlich die Frage „Why <strong>Berlin</strong>?“ beantworten?<br />

JA: Warum <strong>Berlin</strong>? Für mich ist die DNA dieser Stadt<br />

Freiheit. Freiheit, die wir, his<strong>to</strong>risch betrachtet, anderen<br />

genommen haben. Freiheit im Sinne von Kultur und<br />

Lebensart, wie sie schon in den 1920er-Jahren bemerkenswert<br />

war. Schon Friedrich II. ließ jeden „nach seiner<br />

Fasson selig werden“. <strong>Berlin</strong> ist bunt, kreativ, innovativ,<br />

zukunftsorientiert und absolut <strong>to</strong>lerant. Freiheit ist, wenn<br />

Sie so wollen, der Markenkern dieser Stadt. Ich bin fast ein<br />

wenig traurig, dass ich nicht schon fünf Jahre eher hierhergekommen<br />

bin!<br />

Herzlichen Dank für das Gespräch! Interview Ines Hein<br />

BERLIN TO GO 23

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