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Natur pur aus dem Bienenstock<br />
Bio-Imker Gerhard Kneringer aus Obsteig erzeugt Wachskerzen<br />
Seit mehr als 30 Jahren betreibt<br />
Gerhard Kneringer die Imkerei.<br />
Vor drei Jahren hat er auf Bio<br />
umgestellt und begonnen, das<br />
Bienenwachs selbst zu verarbeiten<br />
und rückstandsfreie, wohlduftende<br />
Lichtbringer zu erzeugen.<br />
Eine Duftwolke umgibt Gerhard<br />
Kneringer beim Kerzengießen. Es<br />
ist ein feines wohltuendes Aroma,<br />
welches das Bienenwachs verströmt.<br />
Gewonnen wird dieses aus<br />
den Waben der Bienen. Eine<br />
Ernte, die neben der Honig-, Propolis-<br />
und Blütenpollengewinnung<br />
eine weitere Konsequenz im Kreislauf<br />
eines Imkerjahres darstellt.<br />
Der Obsteiger ist Bioimker und als<br />
solcher bemüht, auf ganz natürliche<br />
Art und Weise seine Profession<br />
auszuüben. Dazu gehört auch, dass<br />
er Vollholzkisten aus Zirbe verwendet<br />
und Bio-Rübenzucker als<br />
Wintervorrat verfüttert sowie sich<br />
alljährlich einer Bio-Kontrolle unterzieht,<br />
damit Honig, Propolis<br />
und Pollen in bester zertifizierter<br />
Qualität - Natur pur sozusagen - in<br />
die Gläser fließt.<br />
Als Kneringer vor drei Jahren von<br />
der herkömmlichen Produktion<br />
auf Bio umgestellt hat und er das<br />
Wachs nicht mehr an die Genossenschaft<br />
abliefern wollte, kam er<br />
auf die Idee, selbst Kerzen herzustellen.<br />
Seitdem sind die Winter<strong>monat</strong>e<br />
im gemütlichen Einfamilienhaus<br />
am Waldesrand erfüllt mit<br />
samtenem Honigduft und seitdem<br />
steht auf der Werkbank im Keller<br />
eine Vorrichtung, in der Wachsklumpen<br />
bei 60 Grad geschmolzen<br />
werden. „Um sechs Uhr morgens<br />
beginne ich mit dem Schmelzen<br />
des Wachses für die erste Partie.<br />
Etwa um acht Uhr kann ich das<br />
flüssige Wachs in die Kautschuk-<br />
Formen füllen. Um die Mittagszeit<br />
werden die Formen ausgespannt.<br />
So zwei bis drei Partien schaffe ich<br />
an einem Tag“, gibt Kneringer<br />
Einblick in seine Arbeitsweise. Das<br />
Resultat: viele große und kleine<br />
goldgelb glänzende Lichtbringer in<br />
verschiedenen Formen. Abnehmer<br />
sind Bio-Läden und ein Bio-Hotel.<br />
„Das Kerzengießen habe ich mir<br />
selbst beigebracht, an und für sich<br />
ist das keine große Kunst. Jede<br />
Kerze benötigt den richtigen<br />
Docht, dabei muss die Grätenrichtung<br />
nach oben schauen. Das<br />
Wachs eingießen, und das war`s“.<br />
Pro Jahr werden rund 25 Kilogramm<br />
Wachs verarbeitet. Ins Kalkül<br />
sind naturgemäß die Vorarbeiten<br />
mit einzubeziehen.<br />
An zwei Standplätzen in Obsteig<br />
versorgt der Imker 40 Bienenvölker,<br />
bzw. seine Honiglieferanten<br />
ihn in einer Art Symbiose. Dabei<br />
arbeitet er ohne Schutzkleidung,<br />
weil er es liebt, wenn seine Schützlinge<br />
auf ihm herumkrabbeln.<br />
Dass man die Biene ihrer Waben<br />
beraubt sei kein Schaden, sagt er,<br />
im Gegenteil, für deren Gesunderhaltung<br />
muss<br />
darauf geachtet<br />
werden, dass<br />
immer wieder<br />
frische Waben<br />
nachproduziert<br />
werden. „Alles<br />
zu verwerten“<br />
ist außerdem<br />
das Credo des<br />
56-jährigen Jägers,<br />
Obst- und<br />
Hobbygärtners.<br />
Damit ist er rundum in den Kreislauf<br />
der Natur eingebunden und<br />
ist ihr aufmerksamer Beobachter.<br />
Ebenso wie seine Bienen, die als<br />
Gradmesser für eine intakte Umwelt<br />
hochsensibel auf kleinste Veränderungen<br />
reagieren. Neueinsteigern<br />
in der Bienenzucht rät Kneringer<br />
daher zu einer ökologischen<br />
Bienenhaltung, „denn das ist die<br />
Zukunft“, ist der Bio-Imker überzeugt.<br />
(Eva Lechner)<br />
Radlmarkt ein Erfolg<br />
Der 22. Telfer Radlmarkt sorgte<br />
Mitte März wieder für eine bes -<br />
tens gefüllte Dreifach-Turnhalle<br />
im Sportzentrum in Telfs und<br />
für zufriedene KäuferInnen und<br />
VerkäuferInnen.<br />
Insgesamt wurden<br />
diesmal fast<br />
genau 400 Fahrräder<br />
ausgestellt<br />
und letztlich über<br />
80 Prozent der<br />
angebotenen<br />
Stücke verkauft.<br />
So gab es am<br />
Ende neben dem<br />
zufriedenen Team<br />
der Sport- und<br />
Veranstaltungszentren Telfs als Organisator<br />
wieder viele glückliche<br />
Kinder mit ihren »neuen« Rädern,<br />
erfolgreiche Schnäppchenjäger<br />
und auch wieder mehr Platz in einigen<br />
Telfer Garagen.<br />
Fotos: Lechner<br />
Foto: Fleischer<br />
10. APRIL <strong>2014</strong> 47